Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Christmas is not as much about opening our presents...
Adventskalender 2020
...as opening our hearts
Ho ho ho liebe User!
Heute ist es wieder soweit und nachdem wir schon den ersten Adventsonntag hinter uns haben, ist mit dem ersten Advent jetzt auch der erste Tag in unserem Forenadventskalender fällig! Auch dieses Jahr hat sich wieder ein Adventskalenderteam zusammengefunden, um 24. Türchen mit Bildern und Geschichten zu bestücken. Danken dürft ihr diesmal Thunder, Stein, Nymeria, Nox, Nikita, Nezuko, Katsuki, Izuku, Fearne, Finsterkralle, Elias, Dunkelfeder und Armadillo. Wie schon in den letzten Tagen ist jedes Kästchen einem User gewidmet, der sich durch Aktivität und Freundlichkeit ausgezeichnet hat. Aber jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Genießt den diesjährigen Adventskalender.
01. Türchen:
» NYMERIA «
The most wonderful time of the year
01.
Dezember
»Charakter: Toxinstern »Gemalt von: Fearne
» Von der Sonne und dem Mond«
„Ein Morgen erwacht, aus dem Traum der Nacht, der Nebel verzieht und schwindet ganz schnell, die Sonne geht auf und alles wird hell…
Bedächtige, federnd leichte Schritte führten sie mit einer, für den menschlichen Verstand nicht erfassbaren Eleganz durch die Dunkelheit der sterbenden Nacht. Nebel waberte, fast schon verspielt um ihre nackten Beine. Tau, glänzend wie das Sternenmeer selbst lag auf ihrer porzelangleichen Haut. Gekleidet war sie in ein, mit den Sternen um die Wette funkelndes Seidenkleid. Es raschelte leise, während sie sich Zart wie eine Frühlingsblume und doch unerschütterlich wie ein Sommersturm voranbewegte. Frieren tat sie nicht, die Kälte wich respektvoll vor ihr zurück, machte einer Wärme Platz, welche in das Herz eines jeden Menschen zu dringen vermochte.
Mit jedem Schritt den sie tat, mit jedem Augenblick der verstrich, breitete sich ausgehend von den Punkten an dem ihre Füße das frische Gras berührten ein unschuldiges Dämmerlicht aus. Scheinbar mühelos erhellte sie die Welt, ließ den Himmel in den buntesten Farben erstrahlen, schenkte den Menschen Licht, Hoffnung und Wärme.
Während sie ging erwachte um sie herum die Natur. Vögel zwitschern, in den dunkelgrünen Büschen raschelte es aufgeregt. Und doch reichte sie nicht aus, erweckte nicht jedes Tier, nicht jede Pflanze. Ein Schleier der Kälte und der Dunkelheit blieb. Der Anbruch des Winters forderte seinen Tribut, schwächte sie, hielt ihre Macht klein, bis zu dem Tag an dem der Frühling anbrechen würde und ihre wahre Kraft in der Lage wäre wieder hervorzubrechen.
Trotz des bevorstehenden Winters strahlte das Licht hell, welches aus ihrer Brust hervorzubrechen schien, welches stetig und unerschrocken alles in ein zartes Rosa tauchte. Euphorie spiegelte sich, einnehmend wie die Freude eines Kindes auf dem Gesicht der Sonne während ihre Schritte schneller wurden, ihre Hände zeichneten überschwänglich Zeichen in die Luft, älter als die Zeit selbst.
Energie floss wie scharlachrotes Blut durch ihre Adern, im Takt ihrer Schritte wehte ihr Kleid, wippte ihr langes Silbergraues Haar und schon von weitem konnte sie ihn sehen. Sein dunkles Haar, die tiefschwarze Tracht im Licht der aufgehenden Sonne, welche seinen Körper schützend umgab. Und diese leuchtend gelben Augen, die heller strahlten als jeder Stern.
Sie wechselt sich ab, mit ihrem Mond, der in ihrem Herzen wohnt. Schon oft hat sie an ihn gedacht, während sie die Welt belacht…
Schlitternd kam sie nur einen gedachten Meter vor ihm zum stehen, laut und schnell galoppierte ihr Herz, aufrichtige Freude zeichnete sich auf ihrem ebenmäßigen Gesicht ab. Hinter ihr ging sprichwörtlich der Himmel in Flammen auf. Für den Zeitraum eines schwindenden Augenblicks traf stechendes Gelb auf heterochromes Blau und Grün. Sofort wich die Verbissenheit aus seinem Gesicht, etwas Sanftes schlich sich in seine, sonst so kühlen Züge, während sie sich nahe an ihn heran stellte und die frostige Kälte spürte die immer von ihrem Gefährten ausging. Ihr aufrichtiges Lächeln wäre in der Lage ganze Kriege auf der Stelle zu beenden, das verbittertste Herz zum Schmelzen zu bringen und die zerstörteste Seele zu heilen. Auf den schmalen Lippen des Dunkelhaarigen erstreckte sich lediglich ein sanftes Schmunzeln.
Seit Anbeginn der Zeit waren es der Mond und die Sonne, sie tauschten Tagein Tagaus die Plätze, übergaben sich die Herrschaft über die Welt unter ihnen und tauchten eben diese in die hellsten Strahlen oder die tiefste Dunkelheit. Dabei war nichts an ihrem Gemahl, dem Mond wirklich dunkel. Auch er leuchtete von innen heraus in einem mystischen silberweißen Ton, schenkte Licht und erhellte jede noch so lange Nacht. Und doch rankten sich die eine Vielzahl Legenden um ihre beiden Persönlichkeiten. So sei der Mond kühl, berechnend, grausam, während die Sonne das Leben in ihrer Reinform darstellte. Gütig, herzlich und liebevoll.
Bis zu einem gewissen Grad mochte das vielleicht sogar Stimmen, jedoch schien kein Erdenwesen in der Lage zu sein, die wahre Intention des Mondes zu erkennen, die Liebe hinter der Distanz, die sanfte Seele hinter der aufgezogenen Maske der undurchdringbaren Kälte. Doch nie hatte er sich beschwert, sich den Vorurteilen entzogen, irgendetwas getan, um die Meinungen der Menschen zu ändern. Viel mehr trat er zurück, räumte der Sonne das Feld und ließ sie ihr Lachen in die Welt hinaustragen.
Ein Stern hat ihr im Morgengrau’n, etwas erzählt, ganz im Vertrau’n: „Der Mond, der fühlt genau wie Du, heimlich schaut er immer zu, wenn Du scheinst und herzlich lachst, and’ren Menschen Freude machst
„Wie lange haben wir?“ Glockenhell hallte die Stimme der Sonne über die Lichtung, erzeugte eine angenehme Gänsehaut auf der bleichen Haut ihres Gegenübers. Nachdenklich wanderte sein Blick über den Rand der Lichtung hinaus, die Welt zu ihren Füßen musternd. „Nicht lang genug.“ Lautete die kryptische Antwort. Im Gegensatz zu der hohen und melodischen Stimme seiner Gefährtin war die seine tief und dröhnend, erzählte zwischen den Zeilen Geschichten von längst vergangenen Zeiten.
Zweimal ließ die engelsgleiche Schönheit sich dies nicht sagen. Schnell war der Abstand zwischen ihr und ihrem Gegenüber überbrückt, sanft aber bestimmt pressten ihre sommerwarmen Lippen sich auf die klirrend kalten des Mondes und in stiller Übereinkunft ließen sie sich einen Moment lang fallen, bevor sie erneut dazu verdammt sein würden sich zu trennen. Den Platz zu tauschen und anstelle des Vorgängers das Haupt zu erheben. Seufzend lehnte sie sich in den Kuss hinein, schmeckt das Eis der höchsten Gletscher, die Strahlen der hellsten Sterne und ein Versprechen, welches keiner von ihnen jemals würde einhalten können.
In Anbetracht der Zeit die der Mond und die Sonne bereits wandelten, war jedes ihrer Treffen nur die Ahnung eines Augenblicks. Viel Zeit blieb ihnen nie, grade genug um einen Moment der Nähe zu teilen, bevor ihre Wege erneut dazu bestimmt waren sich zu trennen.
Es hatte eine Ewigkeit, viel länger als hunderte Menschenleben gebraucht um die beiden göttlichen Wesen zueinander zu führen. Als die Welt noch jung und die Sonne noch unbeholfen und unsicher war, hatten sie sich keine Blicke geschenkt, sich ignoriert. Stumm ihre Arbeit getan, ohne einander auch nur im entferntesten wahrzunehmen. Irgendwann war es die Sonne gewesen, welche, von der Neugier gepackt den Mond angesprochen hatte um mehr herauszufinden. Mehr über ihr Schicksal, die Aufgaben die sie teilten, die Welt welche sie gemeinsam Tag für Tag in ihren Zyklus schickten. Und doch, ohne die Initiative ihre Schwester, dem Herbst, würden sie wohl noch immer umeinander herumschleichen ohne einander auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen.
Das Wissen tat gut, dass es sie gibt die Sonne ihn mag, vielleicht auch liebt. Er weiß, ohne sie kann er nicht sein, doch für ihn steht fest, er bleibt allein…
Wenn jemand dem Mond gesagt hätte, dass er sich irgendwann nach etwas verzehren würde, etwas spüren würde, was weit über die Empfindungen hinausging, die für die Irdischen nachvollziehbar waren, hätte der dunkelhaarige nur desinteressiert geschnaubt. Nichts war ihm wichtiger als seine Berufung, die Aufgabe die ihm auferlegt wurde und die er nun schon so lange zuverlässig erfüllte. Er war ein Gott. Ein Wesen, älter als die Zeit, mächtiger als jeder Wintersturm und kälter als jedes Eis. Zumindest war er das generationenlang gewesen. Nacht für Nacht war er seiner Herrschaft gefolgt, hatte Wind und Nebel gebracht, sein Leuchten versteckt, sich selbst in der Dunkelheit seiner Existenz gebadet, selbstständig für all die negativen Assoziationen gesorgt, welche in den Herzen der Menschen kursierten.
Und dann war da sie gewesen. Hatte Licht und Wärme in sein gefrorenes Herz aufgetaut. War geschwind wir ein Wirbelwind, strahlender als jeder Stern in seinen Geist eingedrungen, hatte eine einnehmende Wärme hinterlassen und innerhalb weniger angebrochener Augenblicke dafür gesorgt, dass er nie wieder in der Lage sein würde sie ziehen zu lassen. Dabei waren sie dazu bestimmt allein zu sein, einsam mit ihrer Kraft die Welt ins Gleichgewicht zu bringen und einander nur einen schmerzhaft kurzen Abschiedskuss zu geben, bevor sie sich auf ein neues gehen lassen mussten.
Dieses Mal war es am Mond seiner Gemahlin den Platz zu räumen. Anschmiegsam lag sie in seinen Armen, flüsterte Worte, welche in der Lage gewesen wären ein jedes irdisches Wesen an sie zu binden. Worte der Liebe in einer unbekannten Sprache, von einer Trauer ganzer sterbender Welten durchzogen. Und doch konnte er ihr nicht geben was sie – was er – am meisten begehrte. „Ich muss gehen“ Flüsternd drang seine Stimme an ihr Ohr, sein Atem schlug gegen die helle Haut, erzeugte eine feine Gänsehaut, welche bedächtig über ihren Hals wanderte. Doch egal, wie sehr er das hier wollte... SIE wollte. Schon jetzt, nach wenigen Minuten des Beisammenseins spürte er die Müdigkeit, welche sich wie ein bleierner Schleier über seine Sinne legte. Es wurde Zeit. „Ich weiß“ War die gewisperte Antwort, federleicht strich ihr Atem dabei gegen sein freigelegtes Schlüsselbein.
„Wir sehen uns in der Abenddämmerung“
Gebieterisch legte seine Hand sich unter ihr Kinn, richtete es sanft, jedoch bestimmt auf. Seine Augen bohrten sich intensiv in die unterschiedlichen Irden der kleineren, sahen in sie hinein, lasen sie wie ein Buch. Und als hätte er einen Schalter in ihr umgelegt, driftet sie sofort ab, die Spannung in ihrem Körper schwankte wie ein Segelschiff im Sturm. Ein träumerischer Ausdruck beherrschte ihre feinen Züge, während sie geistesabwesend nickte. Einen letzten Kuss gab er ihr auf die leicht geöffneten Lippen. Sofort schmeckte er Rosen und Flieder, roch warme Sommerwinde, während sie all seine Sinne einnahm, ihn mit sich in eine Welt entführte, welche nur für sie existierte, nur für einen schmerzlich kurzen, sterbenden Augenblick.
Es strahlt nur er, oder sie… zusammen scheinen geht wohl nie. So wenig er auch haben wird, sieht er zu, dass er‘s nie verliert… Ihm bleibt die Erinnerung, an einen Moment, der keine festen Grenzen kennt:
Es war an ihm zu gehen, sie strahlen zu lassen. Bestimmt schob er sie von sich, schaute sie ein letztes Mal an, prägte sich ihr Gesicht ein. Die weichen Züge, die hohe Stirn, die definierten Wangenknochen. Und auch, wenn er sie schon unzählbar viele Male so angesehen hatte, entdeckte er doch jedes Mal etwas neues an ihr. Mit dem Daumen strich er sanft über ihre bebende Unterlippe, fuhr ihre Kinnpartie hinab über ihren schlanken Hals, spürte dabei wie ein erwartungsvolles Beben durch den schlanken Leib der Sonne ging. Mit vorsichtigen Fingern umfasste er, ein sanftes Schmunzeln auf den Lippen den sichelförmigen Anhänger, welcher an einer unschuldig funkelnden Silberkette hing.
Seine Schritte waren schleppend, jeder Schritt nahm ihm einen Teil seines Wesens, denn auch, wenn er noch immer der Mond war, dafür bestimmt über die Nacht zu herrschen, zog ihn doch das Licht des Tages viel mehr an. So gerne würde er seine Gemahlin im Scheinen ihres Herzens erblicken, im Feuer ihrer Entschlossenheit, das blühende Leben verteilend, welches sie zweifelsohne verkörperte.
Was würde er geben, sie im Vollbesitz ihrer Kräfte zu erleben, etwas anderes zu spüren als die ewig gleiche Kälte der Nacht. Und auch, wenn jeder Schritt ihn näher an seine körperlichen Grenzen brachte, jeder Atemzug schwerer aus seinen Lungen hervorbrach und seine Sicht begann an den Rändern dunkler und dunkler zu werden, er würde alles dafür tun, um sich diesen flüchtigen Gedankengang, diesen impulsgesteuerten Wunsch irgendwann zu erfüllen. Bevor sein Bewusstsein sich zur Ruhe legte, um endlich die letzten Reste der Dunkelheit von der Erde zu tilgen, warf er einen letzten Blick auf die Lichtung, die ihre Welt mit der der Menschen verband. Erkannte schemenhaft wie seine Göttin die Arme hob und alles um sich herum in ein atemberaubendes, gleißendes Licht tauchte.
Und nur wenige Stunden später war es dieses Mal am Mond mit bedächtigen Schritten seine Schlafstätte hinter sich zu lassen, die Umgebung in die altbekannte Dunkelheit zu tauchen und das Licht seiner wahren Liebe immer weiter zu verdrängen, bis kaum noch etwas von ihr übrig blieb. Der Winter war für den Mond immer eine erschreckende Jahreszeit. Nur er war in der Lage so geschickt zwischen Leben und Tod zu balancieren, gleichzeitig friedlich und zerstörerisch und trotzdem unabdingbar zu sein. Auch wenn seine eigene göttliche Kraft durch ihn genährt wurde, schwächte es doch die Macht der Sonne erheblich. So fand er sie am Rande er Lichtung sitzend, der nächtliche Nebel waberte gespenstisch um ihren schlanken Leib, drückte sie nieder, laugte sie aus und nahm ihr das allgegenwärtige Licht, welches sie unter normalen Umständen immer umgab.
Mit raschen Schritten kam er bei ihr an, ging in die Knie, legte eine seiner bleichen Hände auf ihren silbrig glänzenden Schopf. „Das hast du gut gemacht meine Liebe.“ Liebevoll säuselnd zog er ihren Kopf auf seinen Schoß, beobachtete die schläfrigen Bewegungen in ihrer Mimik, bevor er sich vorsichtig vorzubeugen begann. Im Gegensatz zum Morgen war dieser Kuss nun sanft und unschuldig, zeugte von Vertrauen und Zurückhaltung, flüchtig wie die Existenz einer Schneeflocke. War nur dafür da, um Halt zu geben und das Loch in ihren Herzen zu schließen. „Du kannst nun schlafen, ich bin da.“
Begleitet von einer leise gesummten Melodie strichen seine schlanken Finger durch ihr seidiges Haar, wogen sie in einen ruhigen und erholsamen Schlaf. Und während sich ihre Gestalt in seinen Armen aufzulösen begann, legte sich ein Lächeln auf seine Züge, dessen trauriger Unterton in der Lage wäre ganze Welten vergehen zu lassen. Denn er ließ sie wieder gehen, viel früher als er zu verkraften in der Lage war.
Sonne und Mond, zur gleichen Zeit, scheinen am Himmel, kurz zu zweit… geben sich einen sanften Kuss, der die Welt verdunkeln muss… So haben’s die Menschen nicht gesehen, würden sie’s vielleicht verstehen?
Und doch gab es Tage, an denen ihnen mehr als dieser eine Augenblick zu Teil wurde, mehr als dieses schmerzlich süße Aufeinandertreffen ihrer Lippen, welches nie lang genug anhielt um die Wunden zu kitten, die ihre Existenz in ihre Herzen schlug. Ab und an, genau dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten sahen sie sich wieder, standen erstarrt voreinander, die Welt in eine tiefe Dunkelheit getaucht. Imposant und Mächtig stand er vor ihr, schirmte die Erde ab vor ihrem Licht, nahm es sich einen einzigen Moment für sich allein, spürte die Wärme auf seiner Haut, merkte wie das Leuchten versuchte ihn zu durchdringen, jedoch hielt er es geschickt zurück. Sein Lächeln war breit, sein Blick herausfordernd, während seine Gemahlin empört die Arme in die Hüften stemmte.
Und es waren genau diese Tage, an denen der Schleier zwischen ihrer und der Erdenwelt dünn genug war, um zusammen zu existieren, gemeinsam ihre Kraft freizusetzen und gewissermaßen gegeneinander anzutreten. Zumindest hatten sie das zu Beginn getan. Hatten gegeneinander Gekämpft, um das Strahlen der Sonne und die Schatten des Mondes. Auch jetzt kämpften sie noch. Nur etwas anders. Der Winter war angekommen, schwächte die Kraft der Sonne so nur umso mehr, während die ersten Schneeflocken vom Himmel rieselten. Entschlossen sahen sie sich an, Blitze zuckten in seinen eigenen Irden, während in denen der Göttin des Lichts ein inbrünstiges Feuer brannte, welches in der Lage gewesen wäre ihn lichterloh in Flammen aufgehen zu lassen.
Zwei Schritte trennten ihre Körper, während sich ein sichelförmiger Schatten über die Erde legte, welcher sich ausdehnte und immer mehr Sonnenstrahlen einfing. Einen Schritt gingen sie aufeinander zu, die Dunkelheit breitete sich aus, wurde umzogen von einem dünnen Ring aus Licht. Als ihre Körper sich berührten fanden ihre Lippen ganz natürlich zueinander, als seien sie füreinander gemacht. Als wäre dieser Platz ihr Rechtmäßiger. Innig ineinander verschlungen drängte der Mond seine Gefährtin zurück, drückte sie herausfordernd gegen einen nahestehenden Baum, während ihre Lippen eine brennend heiße Spur über seine Kieferpartie zogen. An diesen Tagen brachten sie der Welt einen Moment der Finsternis, an diesen Tagen zeigten sie einem jedem Menschen, dass es mehr gab als Licht und Schatten, Sonne und Mond.
Am Tage kurz die Dunkelheit, der zweien Sternen Glück verleiht- So freuen sie sich, wenn sie sich sehen, geben es sich zu verstehen, wie viel Gefühl bei ihnen liegt und für jeden nur den einen gibt.
Wenn auch nur für einen Zeitraum, welcher in Relation zu ihrer Existenz nicht mehr als ein angedachter Wimpernschlag war. Sie konnten sie selbst sein, sich nahe sein und einander genau das geben, was sie brauchten um sich auf die folgenden Tage der kurzen Begegnungen vorzubereiten, damit klar zu kommen ohne zu zerbrechen. Denn das, was für einen Menschen nicht einmal 13 Minuten einer Sonnenfinsternis waren, war für die Sonne und den Mond ein kurzer Augenblick der Ewigkeit.“
„Wow, was für eine schöne Geschichte.“
Ertappt drehte der Dunkelhaarige sich um, sein Blick hatte bis vor wenigen Augenblicken noch auf dem schlafenden Leib seiner Tochter geruht, als ein Geräusch hinter ihm seine Aufmerksamkeit erregt hatte. „Eh... Liebling. Wie lange stehst du schon dort?“ Ein wenig rot um die Nasenspitze musterte er seine Ehefrau im Schein des kleinen Nachtlichts, welches neben der Tür in der Steckdose ungestört vor sich hin leuchtete. „Lange genug um etwas von „einer heißen Spur auf seiner Kieferpartie“ mitzubekommen.“ Schmunzelnd trat die grauhaarige einige Schritte ins innere des Raumes hinein, schlug ihrem Mann spielerisch auf den Hinterkopf und zog ihn am Arm zu ihr hinauf. Nun überragte er sie ein ganzes Stück, weswegen sie den Kopf weit in den Nacken legen musste um ihn weiterhin anschauen zu können. „Sie hat schon geschlafen, als ich das gesagt habe!“ Verteidigte er sich sofort, legte eine Hand in seinen Nacken und rieb über die erhitzte Haut.
Ein leises Lachen ertönte, glockenhell und klar verteilte es sich im Raum, während sich eine schlanke Hand um seinen Unterarm legte, ihn mit sich zog, aus dem Zimmer heraus bis ins gemeinsame Schlafzimmer. „Nun, dann können wir froh sein, nicht nur 13 läppische Minuten zu haben, findest du nicht auch, mein Liebster?“ Schalk glänzte in ihren verschiedenfarbigen Augen, als ein sanftes leuchten von ihrer Fingerspitze auszugehen begann. Für einen kurzen Augenblick legte sie ihre irdische Hülle ab, präsentierte ihm die geballte Schönheit einer Göttin, bevor sie ihre Hand im Stoff seines alten T-Shirts vergrub.
Er war ihr Mond. Ihr strahlendes Licht in tiefster Dunkelheit. Sie war seine Sonne. Sein Orientierungspunkt am Horizont. Dazu bestimmt einander für immer zu lieben. Dazu verdammt niemals genug zu sein. Bis jetzt.
»Autor: Katsuki
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️️ Aurea and Avada
02. Türchen:
» EVERLAST «
The most wonderful time of the year
02.
Dezember
»Charakter: Milanschrei »Gemalt von: Dunkelfeder
» Von einer Tanne mit Lichtern«
Dieser Tag gehörte zu den kälteren der Blattleere. Der Fluss war schon seit einigen Sonnenaufgängen zugefroren und zu dem Mondaufgang der letzten Nacht hatte sich auch eine weiche, weiße Decke aus Schnee über das Territorium des FlussClans gelegt. Noch war sie nicht zu dick und so konnte man, obgleich der Boden nicht mehr zu erkennen war, doch noch recht gut darauf laufen. Die Geschichten der Ältesten und Krieger von rutschigen Böden und den verschiedensten peinlichen Vorfällen, die von einfachem Ausrutschten bis zu in andere reinfallen und mit ihnen über den vereisten Fluss schliddern reichten, hatten sich bildlich in Ahornpfotes Gedächtnis gebrannt. Vielleicht war sie auch deswegen so froh darüber, dass der Schnee ihr nicht viel weiter als über die Pfoten reichte. Die Kälte und generell die Blattleere an sich mochte sie schon nicht wirklich, da konnte sie auf ein solches Missgeschick erst recht verzichten.
„Ich bin schon gespannt was Lichterbrise und Blattröte uns heute alles zeigen werden“, miaute Hagelpfote, die gerade neben ihr zum Stehen kam, begeistert. Ahornpfote schnurrte. Sie wusste, dass ihre Schwester und Wurfgefährtin nicht die Enthusiastischste war, wenn es ums wirkliche Kämpfen ging, aber sie liebte es doch, Neues zu lernen, und da war Kampftraining keine Ausnahme. Gerade das bewunderte Ahornpfote an ihrer Schwester. Doch auch ihre Augen leuchteten vor Vorfreude und Neugier. Ja, die Schülerin konnte es wirklich kaum abwarten, endlich selbst kämpfen und das Territorium ihres Clans gegen jegliche Art von Eindringlingen verteidigen zu können. Darauf freute sie sich schließlich schon seit sie denken konnte und sie hatte sich fest vorgenommen, eine der besten zu werden. Nun, mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht, stupste sie ihre Schwester noch einmal neckend gegen die Schulter und drehte sich dann herum, um mit ihrem ganzen Tatendrang, der sich die letzte Zeit über angesammelt hatte, auf ihre Mentoren zuzutreten und endlich mit dem Training anzufangen. Schließlich hatten die ja angeordnet, dass sie heute trainieren würden, nicht wahr? Nur das Lichterbrise und Blattröte gerade miteinander redeten. Überrascht hielt Ahornpfote inne und blinzelte.
„…men sollen, jetzt müssen wir uns mit dem Schnee abgeben“, brummte Blattröte, augenscheinlich missmutig. Lichterbrise aber schien ihn in diesem Punkt nicht wirklich ernst zu nehmen. Ahornpfotes Mentorin schnippte nur mit dem Schweif, als wolle sie das Argument ihres Clankameraden wie eine lästige Fliege aus der Luft wischen. „Das sagst du bei jedem Wetter. Irgendwann müssen wir nun einmal anfangen, sonst lernen sie nie sich zu verteidigen. Du konntest das Training als Schüler doch auch immer kaum abwarten, nicht?“ Die helle Kätzin warf Blattröte einen belustigten Blick zu. „Wisst ihr?“, miaute sie schließlich schmunzelnd an die beiden Schülerinnen gewandt. „Seit wir uns damals, als wir selbst noch Schüler waren, zu der alten Farm der Zweibeiner geschlichen haben und von einem Sturm überrascht worden sind, entwickelt er eine Abneigung gegen alles Wetter das nicht sonnig ist.“ Ahornpfote wollte etwas einwerfen. Natürlich hatte sie bemerkt, dass der Mentor von Hagelpfote nicht so der Freund von schlechtem Wetter war, aber darum ging es doch jetzt nicht!
„Wieso seid ihr dahin geschlichen?“, kam es da auf einmal von rechts neben ihr. Hagelpfote, die sie gerade noch einige Schritte hinter sich gelassen hatte, war heran getreten und sah neugierig zu den beiden Kriegern. Mehr verwirrt als verärgert warf Ahornpfote ihr einen Blick zu. Ihre Schwester war die letzte von der sie erwartet hätte, dass sie daran interessiert war, wie frühere Schüler sich vor ihren Aufgaben gedrückt haben. Auch Lichterbrise schien im ersten Moment etwas überrascht, fing sich jedoch schneller als Ahornpfote wieder. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. „Wir hatten gehört, dass die Zweibeiner dort um dieser Zeit seltsam sind“, begann sie zu erzählen. „Angeblich würden sie eine große Tanne mitten auf den Platz zwischen ihren Bauten stellten und sich abends um sie versammeln um zu singen.“ ,,Und es war so“, grummelte Blattröte, dem es offensichtlich lieber gewesen wäre, hätte Lichterbrise längst von diesem Thema abgelassen. „Nun, können wir dann anfangen?“ Er streckte demonstrativ seine Vorderbeine und trat dann ebenfalls einen Schritt näher. „Nach dem Training werden wir uns im Übrigen darum kümmern Moos für die Nester zu sammeln. Noch ist das an den Bäumen geeignet, aber das wird nicht lange mehr so bleiben, sollte es wieder schneien.“ Er schaute einmal genervt in die Runde und schnippte dann ebenfalls mit seiner Schwanzspitze. Lichterbrise seufzte. „Na dann“, miaute sie, „wollen wir wohl mal anfangen.“ Ahornpfotes Augen leuchteten bei diesen Worten triumphierend auf und das nicht nur weil das Training nun endlich beginnen würde. Sie hatte eine Idee.
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Ein Teil der Sonne war schon hinter dem Horizont verschwunden, als Ahornpfote und Hagelpfote später vom Lager des FlussClans weg durch den Schnee eilten. Ihre Schatten zogen sich zwar nicht besonders in die Länge und wirklich dämmerig war es auch noch nicht, doch beide waren sich im Klaren darüber, dass die Dämmerung und dann auch die Dunkelheit schnell folgen würden. Ahornpfote schien sich ein wenig mehr Gedanken über diesen Umstand zu machen als ihre Schwester. Jedenfalls war es die Kätzin mit dem roten Schimmer im Fell, die das Tempo immer mal wieder anzog, wenn sie die Eindruck hatte, dass sie beide wieder langsamer wurden. Vielleicht maß sie ihrem Vorhaben mehr Wichtigkeit bei, weil sie damit gleichzeitig darum herum kam, Moos zu sammeln und Nester machen zu müssen, aber sie wollte unbedingt an der alten Farm sein, bevor es Dunkel war. Im Laufe des Trainings hatte sie nämlich auch noch ihrer Mentorin herausquetschen können, dass die Zweibeiner mit was auch immer sie da taten, zu Sonnenuntergang beginnen schienen. Wenn sie schon dahin schlichen, um sich das ganze aus der Nähe und mit eigenen Augen anzusehen, wollte sie auch alles davon mitbekommen. Danke sehr.
„Meinst du wirklich, dass wir das machen sollten?“, murmelte Hagelpfote neben ihr leise, als wäre sie sich selbst nicht einmal sicher, ob sie die Frage wirklich stellen wollten. Ahornpfotes Ohr zuckte. Sie hatte sich schon gewundert gehabt, wieso ihre Schwester ihrem Vorhaben zu Beginn so ohne weiteres zugestimmt hatte, obwohl die Getigerte doch sonst immer absolut sorgfältig jede ihrer Pflichten erfüllte. Offensichtlich war ihre Neugierde in diesem Moment größer gewesen, aber jetzt, da sie wirklich dabei waren, sich vor dieser Pflicht zu drücken, schienen sich ihre Prioritäten abermals verschoben zu haben. Ahornpfote liebte ihre Schwester wirklich, aber manchmal wünschte sie sich ebenso sehr, dass Hagelpfote ein wenig lockerer mit diesem Thema umgehen würde. Es brachte sie schließlich nicht um und Krieger werden würden sie doch auch trotzdem.
„Was soll schon groß passieren? Nun, vielleicht müssen wir uns danach einige Tage um die Ältesten kümmern, aber willst du nicht auch sehen, was heute Abend an der alten Farm vor sich geht?“ Ahornpfote drehte sich nicht um, als sie ihrer Schwester dieser Frage stellte, sondern hielt ihren Blick nach vorne gerichtet und stapfte anschließend weiter mit großen Schritten voran. ,,Ja, aber…“ Hagelpfote verstummte, als sie Begriff, dass die Schülerin abermals nicht von ihrem Vorhaben abzubringen war, und tat es ihr gleich. Eine Zeit lang redete keine von ihnen mehr. Beide waren in ihre Gedanken vertieft. Ahornpfote in ihre Neugierde und die Frage, was ihre Mentoren damals dazu bewegt haben könnte den gleichen Weg auf sich zu nehmen und Hagelpfote in ihre noch immer währenden Zweifel, während sie gleichzeitig den unterschwelligen Wunsch hegte, sich einmal gegen Ahornpfote durchsetzen zu können. Aber letztendlich hatten sie beide wirklich viel Spaß bei den kleinen Ausflügen und Abenteuern. Damals vielleicht sogar noch mehr als heute. Vermutlich auch deshalb, gab Hagelpfote immer wieder nach.
„Da vorne!“, rief sie schließlich aus, blieb einen Augenblick stehen und hob den Kopf, um in die Richtung zu nicken, in der sie hinter ein paar Bäumen bereits die steinernen Baue der Zweibeiner erahnen konnte. Auch Ahornpfote hielt kurz inne. Ihre Augen leuchten für einen Moment wieder gefährlich verschmitzt auf, wie in dem Moment, da sie die Idee zu diesem Ausflug gehabt hatte. Als sie sich beide wieder in Bewegung setzten huschten sie geradezu über den Boden, beeilten sich noch ein wenig mehr, jetzt, da sie ihr Ziel wirklich bildlich vor Augen hatten. Auf einer kleinen Erhebung, von der es einen Stück steiler hinunter auf den Platz zwischen den fremden Bauen ging, blieben sie halb hinter einem Busch stehen, der wie alle anderen auch längst seine Blätter verloren hatte und neben einem ebenfalls kahlem Baum stand. Sich einfach so hier hinzustellen, ohne jeglichen Blickschutz vor den Zweibeinern, das wäre Ahornpfote nun doch nicht geheuer gewesen. Dieses bisschen Vorsicht schien ihr trotz allem mehr als nur vernünftig.
„Was ist das?“, flüsterte Hagelpfote leise neben ihr. „Wozu beim SternenClan soll das gut sein?“ Der Blick huschte verwundert zwischen all den bunten Dingen hin und her, die überall in den Nadeln des Baumes hing. Die Tanne, von der Lichterbrise und Blattröte erzählt hatten, war wirklich riesig! Aber auch wenn es alle schon mehr als seltsam war, hier eine Tanne zu sehen, die die Zweibeiner ja doch ganz offensichtlich selbst hergebracht haben mussten, war es doch das Zeug in und an der Tanne, dass Ahornpfote weitaus mehr verwirrte. Davon einmal abgesehen, dass die Zweibeiner noch nie wirklich vernünftig gewesen waren: Hatten sie nun vollständig ihren Verstand verloren? „Es stimmt also doch“, stellte die Schülerin schließlich so leise wie möglich fest, nicht darum herum kommend auch ein wenig beeindruckt zu klingen. „Was sind das für…für Dinger?“ Hagelpfote klang nicht weniger verwirrt, als Ahornpfote es selbst war. „Was haben diese Dinger in der Tanne zu suchen“, gab sie die Frage zurück. Sie blinzelte, als wäre das alles nur eine Illusion, die ihr von ihrem Verstand vorgegaukelt wurde. Das konnte doch nicht wirklich so sein, oder?
„Das machen die Felllosen jedes Jahr so“, ertönte da eine dunkle Stimme hinter ihnen. Ahornpfote fuhr herum, ihre Haare stellten sich augenblicklich auf. Ihre Augen blitzten wütend, als sie den Eindringling fokussierte. Schließlich standen sie hier beinahe noch auf FlussClan-Territorium! „Was willst du hier?“, fauchte sie. Der fremde Kater jedoch tat ihre offensichtliche Feindseligkeit mit einem belustigten Schnurren ab. Für einen Augenblick war die Schülerin verwirrt, fand aber schon im nächsten Augenblick wieder in ihre Haltung. „Was ich hier tue? Ich wohne hier. Genauer gesagt in der Scheune, aber was kümmert das schon?“ Er sprach beiläufig, beachtete Ahornpfotes Aggressivität nicht weiter. „Weißt du, warum die Zweibeiner jede Blattleere einen großen Baum hierher schleppen und ihn mit so komischen Sachen behängen“, fragte nun Hagelpfote, die neugierig vorgetreten war. „Ihr gehört zu den Katzen die im Wald leben, nicht wahr?“ „Am Fluss“, erwiderte Ahornpfote, noch immer misstrauisch. Eindringlingen und Fremden war einfach nicht über den Weg zu trauen!
Abermals schnurrte der Kater. „Die Felllosen, so nennen wir die Zweibeiner hier jedenfalls, machen das alles, weil sie jeden Winter ein Fest namens Weihnachten feiern. Sie schmücken Tannen und treffen sich dann an Weihnachten, um gemeinsam zu feiern und zu singen, zu musizieren und zu essen.“ „Es scheint ihnen wirklich wichtig zu sein dieses Weihnachten“, überlegte Hagelpfote und legte ihren Kopf leicht schräg, als würde sie nachdenken. „Oh das ist es. Weihnachten ist ein Fest für die Familie sagen sie.“ Der Kater hielt inne. Seine Ohren zuckten kurz, als höre er ein Geräusch und wolle wissen wo es herkommt. Er hob seinen und Kopf und blickte in die Richtung einer der Baue. Die Dämmerung war mittlerweile fortgeschritten. Mit jedem Moment der verstrich wurde es dunkler und mit jedem Moment schienen einige der Dinge an der Tanne immer heller und heller zu leuchten. ,,Wow“, entfuhr es Hagelpfote. Vorsichtig stupste sie Ahornpfote mit der eigenen Pfote gegen das Bein. „Sieh nur!“ Ahornpfote selbst war nicht minder beeindruckt von dem Baum und all den Lichtern, die wie kleine Sterne zu funkeln schienen.
Auch die Zweibeinerjungen schienen begeistert. Glucksen und Lachen dröhnte zu ihnen hinüber. Die kleinen Felllosen sprangen los, rannten zu dem Baum und begannen zu hüpfen und zu tanzen. Die beiden Schülerinnen des FlussClans jedoch standen nur da und schauten zu. Nun wussten sie, was es mit der Tanne auf sich hatte. Mit dem riesigen Baum, den die Zweibeiner einfach aus dem Wald holten und zwischen ihren riesigen Bauen aufstellten. „Weihnachten“, flüsterte Ahornpfote leise und warf Hagelpfote einen Blick zu. „Ich wusste nicht, dass Blattleere so schön sein kann.“ „Es ist immer das was man daraus macht junge Katze“, miaute der fremde Kater und betrachtete die beiden mit einem Schmunzeln. „Die sehen überhaupt nicht so tollpatschig aus wie sonst. Sie wirken so glücklich.“ Hagelpfote sprach langsam, während sie noch immer die Lichter und die spielenden Jungen betrachtete. Sie spürte die Wärme von Glück in ihrem Bauch aufsteigen. Ob es bei ihrer Schwester genauso war? Ja, das war es. Ahornpfote hatte mittlerweile jede Spur der abwehrenden Haltung aufgegeben. Wie die Zweibeiner sich dort zu freuen schienen, wie glücklich sie unter dem Baum mit den funkelnden Lichtern schienen. Vielleicht, ja vielleicht, hatten sie alle doch mehr gemein, als man auf den ersten Blick annehmen würde.
»Autor: Nox
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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03. Türchen:
» CAVERY «
The most wonderful time of the year
03.
Dezember
»Charakter: Federpfote »Gemalt von: Fearne
»Vom ersten Schnee und einer leuchtenden Nase«
Kälte erfüllte die Luft, die an diesem Tag ruhig und regungslos über dem Wald und den Territorien der fünf Clans lag. Doch es war keine beißende, stechende Kälte. Eisig war sie, ja, aber nicht so gnadenlos wie sie sich in den tiefsten Tiefen der Blattleere zeigte. So weit war es noch nicht. Nicht an diesem Tag, da war er sich sicher. Der Älteste kannte diese Kälte, hatte sie schon so viele Male erlebt. Wie sie einem das Gefühl gab wieder klar denken zu können, weil sie selbst so klar schien. Eine reine Kälte. Und er kannte den Geruch, der an diesem Tag zusammen mit der Kälte in der Luft hing. Der den ganzen Wald inne halten ließ, als ob er wusste, was dieser Geruch verhieß. Aber das wusste der Wald ja auch. Denn dieser Geruch war jedes Jahr da, kehrte jedes Jahr aufs Neue wieder. Die Kälte, die hatte er so auch schon an anderen Tagen erlebt. Aber diesen Tag, den gab es nur einmal im ganzen Jahr.
„Riechst du das Hummelpfote?“, fragte seine Mentorin plötzlich, ohne Vorwarnung. Überrascht hielt der helle Schüler in seiner Bewegung inne. Was sollte er riechen? Er warf der weißen Kriegerin einen verwirrten Blick zu, bevor dann doch seine Neugierde siegte und er den Kopf hob, um die Luft noch einmal zu prüfen.
Auch im Boden selbst spürte er die Kälte, als er langsam eine Pfote vor die andere setzte. Die Erde war in den letzten Tagen mit ihr bereits gefroren und fühlte sich hart unter seinen Ballen an. Jede einzelne Unebenheit schien in diesem beginnenden Blattwechsel noch deutlicher hervorzutreten, als ohnehin schon. Winzige Hügel und Furchen im Boden, die sich gebildet hatten, als der Boden noch matschig gewesen war, und die nun so wirkten, als hätte der Frost auch für sie eine Weile die Zeit stehen bleiben lassen. Die letzten Blätter vom Blattfall, die noch auf dem Boden lagen und ihm etwas mehr Farbe verliehen, zerkrümelt unter seinen Schritten, weil der letzte Rest von Wasser in ihnen zu Eis geworden war und sie hatte erstarren lassen. Der letzte Hauch von Feuchtigkeit verschwunden, als hätte der Wind jeden einzelnen Tropfen, der nicht fest geworden war, erfasst und ihn hinweg getragen, über die Grasfläche und den Wald, bis er nicht mehr da zu sein schien. Erneut hob der Kater den Kopf, als könnte er diesen Wandel, dem sich der Wald um diese Zeit des Jahres immer unterwarf, auch nach all den Blattwechseln nicht begreifen.
Hummelpfote schloss die Augen und konzentrierte sich auf all die Düfte, die an seine kleine Nase drangen. Er konnte die Erde riechen und kaum wahrnehmbare Spuren von Maus, die längst schal geworden waren. Der Schüler bildete sich sogar ein das Eis zu riechen, dass mittlerweile in jede kleinste Ritze gekrochen zu sein schien. Die Gerüche wirkten allesamt schwächer als zu anderen Blattwechseln, ja. Aber ihm fiel nichts auf, weswegen Mondgesicht plötzlich so hell wach sein sollte.
Der Atem des alten Katers ging schwer. Er spürte die Anstrengung bereits in seinen Beinen, dabei war er noch nicht einmal ganz an seinem Ziel angekommen. Dem Ort, den er immer an diesem einen Tag im Jahr aufsuchte, an dem dieser Geruch sich mit der Kälte vermischte. Ein Schritt, der nächste. Noch nie waren ihm die letzten Fuchslängen zu der Eiche, den Hügel hinauf, so schwer gefallen. Lag das an dem einen Hügel, von dem er doch auf seinem Weg auch noch andere gesehen hatte, oder doch einfach daran, dass er solche langen Wege nicht mehr gewöhnt war? Kleine weiße Wolken stiegen vor seinem Maul auf, immer wieder wenn er ausatmete. Sogar sein Atem gefror schon. Er musste doch verrückt sein, diesen Weg noch einmal auf sich zu nehmen. Und dennoch, er war hier. Würde immer wieder hier her kommen, um das Schauspiel zu beobachten, dass sich durch diesen Geruch ankündigte. Das bereits jetzt in der Kälte schlummerte. Ein letztes Mal spannte er seine Hinterläufe an, ein letztes Mal stieß er sich von dem Boden ab und ließ die Blätter und Gräser unter seinen Pfoten knistern, dann hatte er es geschafft.
Ihre Augen funkelten belustigt, als er seine wieder aufschlug. Ein leises Schnurren. Wieso fragt sie ihn erst, wenn sie schon erwartet zu haben schien, dass er nicht auf die Antwort kommen würde? „Es liegt in der Kälte Hummelpfote“, miaute Mondgesicht bedächtig. ,,Dieser Geruch, den du zu anderen Blattwechseln nicht wahrnimmst.“ Überrascht blinzelte Hummelpfote. Hatte er doch mit etwas ganz anderem gerechnet und wusste immer noch nicht ganz, worauf seine Mentorin hinaus wollte.
Für einen kurzen Moment ließ er seinen Blick über die dicke, knochige Rinde der Eiche gleiten, bis der Stamm schließlich in ein verzweigtes Geäst mündete, dass wenige Monde zuvor noch ein dichtes Blätterdach gebildet hatte. Die Blätter waren mittlerweile alle, von der anrückenden Kälte gedrängt, hinunter gefallen. Nur die letzten von ihnen lagen noch zwischen den mächtigen Wurzeln des Baumes, wo sie bald nicht mehr zu sehen sein würden. Alles war so, wie es auch letztes Jahr schon gewesen war und das war gut so, denn es bedeutete, dass der Älteste wirklich Recht hatte. Auch wenn er davon eh überzeugt gewesen war. Sein Blick wanderte weiter, huschte weg von dem alten Baum, hinaus zu den anderen, die hier und da aus dem Gras der weiten Fläche aufragten. Er konnte es vor seinem inneren Auge schon erkennen, wie er so über die Ebene blickte. Die Schönheit des Territoriums, das Wunder, das kommen würde. Wie es das diesen Tag immer tat, jedes Jahr aufs Neue. Wie ihn der Anblick jedes Mal aufs Neue faszinierte, obwohl er es doch nicht zum ersten Mal sah. Ein Wind war aufgezogen, wehte in sachten Böden über das Land und trug ihm die Kälte direkt entgegen, sodass sie unter seinen Pelz zu kriechen begann. Doch dem Kater war das egal. Er musste nur warten.
„Viele bemerken es nicht, bevor es nicht längst da ist“, begann die Kriegerin zu erzählen, den Blick gen Himmel gerichtet. „So mancher nimmt es erst war, wenn es schon längst da ist. Dabei kündigt es sich doch so viel früher an.“ Noch immer neugierig, worauf sie denn nun hinaus wollte, folgte er ihrem Beispiel und sah nach oben. Erst meinte er nichts zu erkennen, nur die hellgrauen Wolken, die über ihnen dahin zogen. Doch dann erblickte er sie. Ganz langsam und gemächlich, segelte eine weiße Flocke vom Himmel hinab in Richtung Erde.
Er blinzelte. Nicht überrascht, sondern um die kleine Flocke besser erkennen zu können, die vor ihm durch die Luft taumelte. Immer tiefer, immer weiter gen Boden und auf ihn zu, bis sie schließlich mitten auf seiner Nase liegen blieb. Dort noch einige Augenblicke ihre feine, filigrane Form behielt, bis sie langsam zu schmelzen begann. Langsam bei seiner Körperwärme flüssig wurde und schließlich nicht mehr zu erkennen war. Sie war die erste von vielen, die der Wald diese Blattleere sehen würde. Die erste von vielen anderen, die alle so unterschiedlich waren. Bereits folgten dieser einen weitere und mit jedem Augenblick, den der alte Kater da stand, fielen sie ein kleines bisschen dichter. Mit jedem Augenblick wurde es deutlicher, leichter zu erkennen. Verblendete nicht mehr mit der Umgebung, sondern begann sich von ihr abzuheben. Mit jedem Augenblick. Der alte Kater stand einfach nur da, betrachtete den Zauber, der sich zwar durch die ganze kalte Jahreszeit zog, aber an diesem einen Tag im Jahr doch etwas ganz besonderes war. Und während er so da stand hallten die Worte in seinem Kopf wieder, die er vor so vielen Monden das erste Mal gehört hatte. Genau an diesem einen Ort. Genau an jenem Tag, in jenem Moment.
Fasziniert betrachtete der helle Schüler das Schauspiel, das sich ihm gerade bot. Dessen Geschehen er mit eigenen Augen bezeugen konnte. Da hörte er wieder die Stimme seiner Mentorin hinter sich, die zuvor einen Schritt zurückgetreten war, als wolle sie ihm nicht im Weg stehen, während er betrachtete. Während er genoss, einfach nur den bloßen Anblick. Beobachtete, wie die Landschaft vor ihm langsam hinter einem weißen Schleier verschwand. „Es ist eine lange Zeit her, als ich selbst noch ein Junges war und die Geschichten der Ältesten über alles liebte. Da erzählte mir einer, ein alter Kater namens Eibenstreif, der sein Augenlicht schon beinahe vollständig verloren hatte, von einer Sage. Einer Legende, die sich Streuner und Hauskatzen noch heute erzählen.“
Der alte Kater blinzelte. Konnte seinen Blick nicht von dem sanft fallenden Schnee abwenden. Es war wieder ganz genauso, wie vor all den Jahren. Nach all der Zeit hatte es noch immer etwas Faszinierendes an sich. Ganz wie damals. Und ganz wie damals meinte er zu hören, wie seine alte Mentorin neben ihm stand und leise erzählte, während sie beide nach vorne sahen und, ganz wie er gerade auch, den Blick nicht lösen konnten. Er wusste nicht einmal in wie weit die Geschichte tatsächlich der Wahrheit entsprach. Aber schließlich steckte in jeder Legende, jeder Erzählung irgendwo etwas Wahres. Im tiefsten Inneren. Er spürte wie der Wind zunahm, durch sein Fell fuhr und die hellen Haare bewegte. Er sah, wie der Wind die weißen Schneeflocken tanzen ließ, auf ihrem Weg nach unten. Die Kälte jedoch blieb noch immer fern, während er ihre Stimme ebenso klar hören konnte, wie sie damals geklungen hatte. Während er jedes einzelne Wort so gut verstand, als würde sie es erst gerade in diesem Moment zu ihm sagen. Als hätte sich nichts, absolut nichts verändern.
„Zu Beginn der kältesten Zeit des Jahres, wenn der Frost in den Boden gezogen ist und Kälte die Luft beherrscht, da kann man es riechen. Immer stärker, immer deutlicher kündigt er sich an, durch seinen unverwechselbaren Duft. Immer mehr sticht dieser hervor, bis er sich schließlich mit der Kälte vermischt und zum ersten Mal seit einem Jahr eine kleine, weiße Flocke vom Himmel fällt um den ersten Schnee der kalten Jahreszeit anzukündigen. Bis die Welt, die Gassen und Wälder schließlich das erste Mal in dieser Blattleere über und über unter weißen Flocken verschwunden sind.“
Sein Ohr zuckte, als hätte ihn etwas dort gekitzelt. Als wäre eine der kleinen, weißen Flocken direkt in seinem Ohr und nicht auf dem Pelz gelandet. Aber dem war nicht so, verschwand der Eindruck doch schon im nächsten Moment wieder. Das der Schnee sich aber auf seinen Pelz legte und zumindest dort nicht sofort wegschmolz, das war dem alten Kater durchaus bewusst. Wie es eben bei jeder Katze der Fall war, die sich während eines Schneefalls unter freien Himmel begab. Und er machte ja auch keine Anstalten den Schnee in irgendeiner Weise loszuwerden. Stattdessen stand er da, noch immer still, und dachte über die Wörter der anderen nach. Damals noch hatte er sich gefragt, wie sie dazu gekommen war, ihm diese Geschichte zu erzählen und viel mehr noch. Er hatte sich gefragt, wieso die Streuner und Hauskätzchen dem ersten Schnee eine solche Bedeutung beimaßen, dass sie sich sogar eine Geschichte darüber erzählten. Aber es ging ja nicht nur um den ersten Schnee in dieser Geschichte und hörte man sie wiederrum bis zum Ende, dann machte es auch Sinn, dass diese Geschichte erzählt wurde unter den Katzen. Damals noch war er verwirrt gewesen von den Worten der Kätzin und heute stand er selbst hier, folgte diesem einen Duft an diesen Ort im Territorium, um es noch ein weiteres Mal mit eigenen Augen zu sehen.
,,Diese Zeit, so erzählen es sich die Katzen außerhalb der Clans jedenfalls, in der der erste Schnee sich ankündigt und kleine Flocken vom Himmel fallen, ist die, da ein unbekanntes Wesen gesichtet wird. Die Allermeisten von den, die es erblickt haben wollen, behaupten, es sei selbst eine Katze, wenn auch eine schemenhafte, die keiner von ihnen je ganz genau gesehen habe. Es sei immer nur ein Abriss, eine Erscheinung gewesen. Und obwohl nie eine Katze sie so deutlich gesehen hat, als wäre sie tatsächlich aus Fleisch und Blut, behaupten viele von ihnen, in der Katze jemanden verstorbenes erkannt zu haben, der ihnen wichtig war. Alle erzählten sie von verschiedenen, aber gleich war immer, dass die Nase dieses Wesen hellrot geleuchtet haben soll. Angeblich, so behaupten sie, würde dieses Wesen immer denen erscheinen, die sich im ersten Schnee verlaufen haben und ihnen mit seiner leuchtenden Nase den Weg zurück weisen.“
Nun legte sich doch ein Lächeln auf das Gesicht des Ältesten. Wie der Vorhang aus den Zweigen und Blättern einer Weide wirkte der fallende Schnee mittlerweile. Dicke Flocken legten sich auf die grasbewachsenen Eben vor ihm, auf die Kronen der Bäume und auf die alte Eiche, die direkt neben ihm stand. Wie jedes Jahr, genau wie die letzten Male auch schon. Genau wie die Male zuvor, lag der Duft noch immer in der Luft, nur kündigte er jetzt nichtmehr den ersten Schnee an, sondern bezeugte noch einmal zusätzlich, dass dieser jetzt tatsächlich da war. Tatsächlich jetzt in diesem Augenblick vom Himmel fiel. Obwohl die Augen natürlich vollkommen ausreichten um diese Beobachtung zu machen. Zum ersten Mal seit er die erste Schneeflocke ins Auge gefasst hatte, ließ der alte Kater seinen Blick schweifen. Mehr aus Gewohnheit, als aus dem Willen, etwas Bestimmtes zu sehen. Hatte er anfangs noch gehofft, dass dieses Wesen mit der leuchtenden Nase tatsächlich existierte, so hielt er das mittlerweile nichtmehr für allzu wahrscheinlich. Wie schon so oft fragte er sich, ob das nicht einfach der Wunsch der Streuner und Hauskätzchen gewesen sein könnte, dem ersten Schnee eine besondere Bedeutung beizumessen. Und doch schweifte er noch jedes Mal, wenn die erste Flocke zu Boden fiel, mit seinem Blick über das Territorium seines Clans. Als würde der junge Schüler irgendwo in ihm doch noch den Wunsch hegen, dieses mysteriöse Wesen einmal zu Gesicht zu bekommen.
Der junge Hummelpfote war überrascht und doch gleichermaßen beeindruckt von der Geschichte. So sogar, dass er seinen Blick von dem weißen Schneetreiben losriss und sich Mondgesicht zuwandte. „Meinst du…meinst du, dass diese Geschichte war ist?“, fragte er schließlich. Die weiße Kriegerin wiegte ihren Kopf hin und her, als wüsste sie keine so rechte Antwort. „Vielleicht ist sie wahr, vielleicht auch nicht alles von ihr. Weißt du Hummelpfote, die meisten Legenden gründen im Kern auf einer wahren Begebenheit.“ Sie richtete ihren Blick ein letztes Mal nach oben, hielt einige Momente inne und drehte sich dann um, bedeutete ihm mit einem Schnippen ihrer Schwanzspitze ihr zu folgen. „Wir müssen wieder zurück ins Lager, bevor der Schnee uns die ganze Sicht versperrt. Aber der erste Schnee läuft dir ja nicht weg. Du wirst ihn hoffentlich noch viele Male betrachten können.“
Und sie hatte recht gehabt. Noch einige Male hatte er den ersten Schnee betrachten können, hatte diesen Duft gerochen, der sich mit der Kälte vermischte und dieses Ereignis ankündigte. Für die zumindest, die ihn zu deuten wussten. Ein Seufzen entwich ihm. Langsam aber stetig begann die Kälte auch in seine Glieder zu kriechen, der Schnee so dicht zu werden, dass er wirklich wie ein Schleier wirkte. Bald seine Sicht versperren würde. Einen Moment, nur einen Hauch länger als sonst, hielt er noch inne, bevor er sich schließlich auch selbst von dem Bild vor ihm abwandte, um den Heimweg anzutreten. Den Heimweg antreten wollte. Hatte er dieses Mal wirklich zu lange gewartet, sich nicht früh genug von dem Anblick des fallenden Schnees losgerissen? Vielleicht war der Schnee dieses Mal auch einfach nur dichter als sonst. Er konnte die Richtung erahnen, die er würde einschlagen müssen, aber ob er den genauen Weg finden würde? Gerade schoss ihm dieser Gedanke durch den Kopf, als er meinte etwas im Augenwinkel zu sehen. Einbildung? Aber nein, er konnte deutlich die Umrisse einer Katze erkennen. Die kleine Statur, das lange Fell. Hellweiß. Eine bekannte Gestalt. Das wichtigste aber war das kurze Aufblitzen eines roten Leuchtens, gerade da, wo die Nase hätte sein müssen.
»Autor: Nox
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Liebe Grüße, eurer Adventskalenderteam
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Thema: Re: Adventskalender 2020 Di 01 Dez 2020, 18:13
Gut, dass ich im AK Team bin und dennoch ehrlich unwissend gerade das erste Türchen geöffnet habe, um vollkommen überrascht meinen Username zu lesen.uwu
Vielen Dank Esmi, für dieses super süße Bild, ich stelle es gleich ein.<3 x3 Und danke Leah, kann dir nur nochmal sagen wie wunderschön die Geschichte ist! Die Idee ist sooo gut und es lässt sich so gut lesen. Einfach wow.<3
Ich wünsche allen eine frohe Adventszeit!! - Toxi.<3
EDIT: +1 das was Smara sagt, gerade zu Esmes Zeichenstil!! Genau meine Gedanken.o3o
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
» You've just hidden it away. «
Zuletzt von Cupid am Di 01 Dez 2020, 18:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Cavery Admin im Ruhestand
Avatar von : WildDusTT (dA; Geschenk von Flummi, danke <3) Anzahl der Beiträge : 4096 Anmeldedatum : 23.07.13 Alter : 85
Thema: Re: Adventskalender 2020 Di 01 Dez 2020, 18:13
Was ein tolles erstes Türchen! Flummi, irgendwie scheinst du deinen Zeichenstil echt verbessert zu haben, seitdem ich das letzte mal ein Bild von dir gesehen habe. Toxin sieht total knuffig aus mit diesem Bart und der Mütze :'D
Und dann diese Geschichte! Es war mal wieder eine von denen, wo ich mir gerne ein dickes Buch mit der Fortführung wünschen würde. Ich konnte mich irgendwie total reinlesen und alles war super schön und bildlich beschrieben, auch das Ende und die kleinen Gedichtspassagen waren schön.
Danke schonmal jetzt an euch für diese tolle Arbeit, ich freue mich schon auf weitere 23 Türchen und bin gespannt was uns da so erwartet.
Liebe Grüße ♡
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Leah Moderator im Ruhestand
Avatar von : urobori (DA) Anzahl der Beiträge : 2197 Anmeldedatum : 08.09.16 Alter : 25
Thema: Re: Adventskalender 2020 Mi 02 Dez 2020, 09:09
Wirklich cool, die beiden Geschichtchen, die bis jetzt da waren, waren sehr schön zu lesen *-* Und Ked und Dunkel, ihr habt euch ja nochmal richtig verbessert! Süß die zwei Bildchen <3 LG
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
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pic by Buntvogel
Leah Moderator im Ruhestand
Avatar von : urobori (DA) Anzahl der Beiträge : 2197 Anmeldedatum : 08.09.16 Alter : 25
Hach, ich kam erst gerade dazu, mir das gestrige Türchen anzuschauen. <3
Das Bild ist richtig süß geworden, Lu!
Und die Geschichte ist einfach nur nawww. Ein alter Hummel, der in Erinnerung an seine Mond schwelgt und den eisigen, beschwerlichen Weg auf sich nimmt... <3 Das hat sich wirklich super flüssig gelesen und hat mir sehr gefallen, Boxi. <3
Ich freu mich auf das heutige Türchen.
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Ruby, Aqua, I love you.
(official art - oshi no ko)
Cavery Admin im Ruhestand
Avatar von : WildDusTT (dA; Geschenk von Flummi, danke <3) Anzahl der Beiträge : 4096 Anmeldedatum : 23.07.13 Alter : 85
Naaw, es ist glaube ich das erste mal, dass mein Türchen direkt zu Anfang der Adventszeit kommt, daher habe ich jetzt noch gar nicht damit gerechnet. Federchen ist dir wunderbar gelungen, Flummi. Die ganzen Heiligenscheine (und -herzen) machen sie nur noch niedlicher. Danke ♡
Und ebenfalls ein riesiges Dank an Drink für diese schöne Geschichte (auch wenn mir nicht sofort klar ist, wer die geheimnisvolle Katze am Ende ist :'D), ich fand den Perspektivenwechsel zwischen Hummel als Schüler und als Ältester total schön, so stelle ich ihn mir als alten Kater auch vor. Was für eine süße Idee♡
Ich freue mich auf die nächsten Türchen und bin weiterhin gespannt, was wir in den nächsten Tagen noch zu sehen bekommen :3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
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Thema: Re: Adventskalender 2020 So 06 Dez 2020, 15:07
Adventskalender... Es gibt einen Adventskalender o_O Wow xD Die Idee ist wirklich super süß und die Bilder und Geschichten sind wirklich toll ^o^ Ein großes Lob und Danke an alle Zeichner und Autoren (Generell alle die daran gearbeitet haben ^^)
Thema: Re: Adventskalender 2020 Mo 07 Dez 2020, 09:43
Ich kann mir ab heute endlich die Zeit nehmen, Türchen zu lesen, yay. x3
Alle drei Geschichten finde ich sehr gelungen. Die verschiedenen Stile und die verschiedenen Inhalte waren sehr angenehm zu lesen und haben mir meine Vorlesung gerade versüßt. Besonders Türchen Nummer 3 gefiel mir gut, aber das hatte stilistische Eigenschaften, denn die anderen Türchen habe ich auch gerne gelesen.
Die Bilder ehehehe waren ja 2 von 3 von mir selbst, also das Bild für Birke finde ich sehr gelungen, Dunkelchen. :33
An alle auch ein großes Dankeschön für das liebe Feedback zu den Bildern, ich freue mich sehr, dass sie euch gefallen (Crown, Himbeere) <3 Ihr seid auch süß, dass ihr sie direkt eingestellt habt uvu