Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Leise drang das Geräusch der Regentropfen, die konstant gegen die Fensterscheibe prasselten, an Hannis Ohren, gedämpft durch die laute Weihnachtsmusik, die aus ihren Kopfhörern drang. Müde strich sich das Mädchen eine seiner dunklen Strähnen aus dem Gesicht, richtete den Blick gegen das kleine Fenster. Noch immer wütete das Unwetter draußen, hatte die gesamte Stadt in Beschlag genommen und mit seinem schwarzen Schleier umhüllt. Wäre sie ein Mensch, der seinen Samstagabend am liebsten irgendwo auf der Straße verbrachte, hätte das Wetter sie gewiss gestört, aber so war sie sogar etwas froh darüber. Es hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf sie, lud dazu ein, den ganzen Tag im Bett zu verbringen – das perfekte Kuschelwetter eben! Das Einzige, das diese Situation vielleicht noch etwas schöner machen konnte, wäre die Vorstellung, dass es keine Regentropfen, sondern Schneeflocken wären, die vom Himmel segelten und alles in ein weißes Winterwunderland verwandelten. Doch da spielten die für diese Jahreszeit viel zu milden Temperaturen leider nicht mit. Schnee? Was war das noch gleich? Hanni konnte sich nicht daran erinnern, wie lange es wohl her war, seit sie zum letzten Mal weiße Weihnachten erlebt hatte. Sie seufzte. Obwohl die Helligkeit ihres Laptops bereits ganz nach unten geschraubt war, hatte sie immer noch das Gefühl, es brannte ihr schrecklich hell in den Augen, als sie sich wieder dem Stream zuwandte, der im Hintergrund noch immer offen lief. Doch die Fähigkeit, sich auf das Video oder etwas anderes zu konzentrieren, fehlte ihr schlichtweg, weswegen sie keinen Sinn darin sah, sich weiter damit zu beschäftigen und ihren Browser wieder schloss. Es war eine durch und durch anstrengende Woche für sie gewesen, mit Stress, der sie auf der Arbeit erwartete, Weihnachtsgeschenken, die darauf warteten, gekauft zu werden und AK-Storys, die sich nicht von selbst schrieben. Die Tage bis zu ihrem nächsten Urlaub zählte sie schon auf der Hand ab. Und nach der harten Arbeit, die sie - neben ihren Pausen - überall leistete, hatte sie sich ihren Urlaub auch reichlich verdient, so fand sie. Unbewusst schnellte ihre rechte Hand zur Seite und ihre Finger umklammerten die weiße Kaffeetasse, deren Inhalt jedoch schon lange leer war. Mittlerweile spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken, sich der Müdigkeit und Erschöpfung hinzugeben und schon schlafen zu gehen, dabei war es sogar noch einigermaßen früh (zumindest für ihre Verhältnisse).
Aber nein. Jetzt noch nicht.
Schließlich hatte sie sich ein Ziel gesetzt, für das es sich lohnte, seine niederen körperlichen Bedürfnisse an zweite Stelle zu setzen und wach zu bleiben. In ein paar Minuten würde nämlich das neue Weihnachtsgacha in Bandori launchen, mit Kanon und Mashiro als limitierte 4* Karten. Als sie die Karten das erste Mal zu Gesicht bekommen hatte, war sie fast in Ohnmacht gefallen, so furchtbar niedlich waren diese. Von diesem Zeitpunkt an hieß es sparen, denn die Gelegenheit, diese zu bekommen, durfte sie sich nicht entgehen lassen. Insbesondere, da sie ihr Gacha Glück in diesem Spiel kannte, durfte sie nichts dem Zufall überlassen und nur eine oder zwei Ziehungen machen.
Noch 9 Minuten.
Der Blick der kleinen Asiatin wanderte von ihrer Uhr in die Küche. Vielleicht würde etwas Essen es ja schaffen, sie wachzuhalten. Und nein, dies war keine faule Ausrede, ein zweites Abendessen zu sich nehmen zu können. Neeein. Ein wenig mühsam - hatte sie die letzten Stunden über schließlich nur mit Sitzen verbracht - erhob sie sich und tapste langsam in die Ecke ihrer Wohnung, die sie ihre Küche nennen durfte. Wenn sie sich nicht irrte, war da noch eine Portion Nudeln, die im Kühlschrank auf sie wartete. Vorfreude lag in ihren Augen und mit einer schwungvollen Bewegung öffnete sie die Kühlschranktür, nur um voller Enttäuschung zurück geworfen zu werden. Als würde sie gerade einen Herzinfarkt erleiden, griff sie sich an die Brust; zu groß war der Schmerz. War jemand in ihr Wohnheim eingebrochen, während sie am Schlafen war, und hatte ihre Nudeln gestohlen? Oder hatte ihr Gedächtnis sie im Stich gelassen und sie hatte bereits alles selbst gegessen? Ein Weihnachtskeks mit Schokoladenfüllung, der allerdings schnell aufgegessen war, sollte als Ersatz dienen, war aber nur ein schwacher Trost. Niedergeschlagen ließ sie sich auf ihr Bett fallen, das Handy in der einen Hand, mit der anderen griff sie nach dem kleinen Katsuki Stofftier zu ihrer Linken und drückte es fest an sich. Ein leichtes Seufzen entglitt ihren Lippen.
Gleich war es so weit.
Die laute Titelmusik sprang ihr entgegen, als Hanni die App öffnete und nervös bahnte sie sich ihren Weg durch das Menü. Ein fast schon automatisierter Prozess ihrer Finger, so oft hatte sie diesen durchgeführt. Behutsam legte sie das Handy neben sich ab, während sie sich tiefer ins Bett kuschelte und die Wärme ihrer Decke genoss. Diese wohlige Wärme. Sie ließ sich von ihr einhüllen und spürte, wie eine lähmende Trägheit alle ihre Glieder übernahm. Ein einziger Finger ruhte noch auf dem Display. Aus dem Augenwinkel hatte sie dieses im Blick, war bereit, einen Pull zu machen, doch die bunten Farben verschwammen immer mehr und irgendwann fielen ihr die Augen im Sekundentakt zu. Die Uhr schlug 2 Uhr, als sie schließlich einschlief. Ob sie noch rechtzeitig gedrückt hatte oder nicht, konnte sie nicht mehr sagen.
»Hallo!« Eine seltsam vertraute Stimme veranlasste sie dazu, die müden Augen wieder aufzumachen. Wessen Stimme war das? Sie lebte doch allein. Verwirrung machte sich in ihr breit, als sie um sich blickte und erkannte, dass dies gar nicht ihre eigene Wohnung war. Stattdessen war sie umgeben von Blättern, Sträuchern und hohen Baumkronen und einer Kälte die sie, immer noch in ihren leichten Klamotten, erstarren ließ. Obgleich sie nicht wusste, wann sie zuletzt einen Wald besucht hatte, war ihr die Umgebung nicht fremd. Ein heimisches Gefühl, als hätte sie bereits ihr ganzes Leben verbracht, überkam sie. War dies ein Traum? Es fühlte sich jedenfalls nicht so an. Und wenn man träumte, fragte man sich doch nicht, ob man sich in einem Traum befand, oder? »Haallo?« Erneut diese Stimme, die sie aus den Gedanken riss. Erst jetzt bemerkte sie das kleine Kätzchen, das neugierig um sie herumsprang, die kindlich blauen Augen weit aufgerissen und die kleinen Ohren aufgeweckt gespitzt. Es lief einige Meter von ihr weg, zu einer Gruppe von anderen Katzen, die im Unterholz auf es zu warten schienen, und blieb dann stehen. »Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen!«, miaute es fröhlich in ihre Richtung und das Mädchen war sich nicht sicher, ob es überhaupt mit ihm sprach oder einfach nur durch es hindurchblickte. Vorsichtig wollte sie etwas erwidern, doch da bemerkte sie auf einmal, dass die kleine Katze schon losgelaufen war, tiefer in den Wald hinein und der rotbraun getigerte Pelz hinter einer Brombeerhecke verschwand. Die Zeit, um nachdenken, ob sie der Katze folgen sollte oder nicht, blieb ihr gar nicht, denn plötzlich spürte Hanni, wie ihre Füße sich von alleine in Bewegung setzen, als würde eine unsichtbare Kraft sie lenken. Sie ließ die kleine Lichtung, auf der sie sich befand, hinter sich. Dagegen ankämpfen konnte sie nicht, also ließ sie es einfach passieren, ließ sich in federnden Schritten durch den herbstlichen Wald tragen und erfreute sich an den wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Zweige sickerten, und der frischen Luft auf ihrer Haut, die so real wirkte. Eine gewisse Leichtigkeit, die sie nicht mehr verspürt hatte, seit sie ein Kind war, war über sie gekommen. Das junge Kätzchen neben ihr schien ihren kleinen Spaziergang ebenso zu genießen und sprang spielerisch zwischen den bunten Blättern, die nun auf einmal begannen, von den Ästen der Bäume zu segeln, umher. Vergnügt miaute es, warf dann aber einen Blick über die Schulter zurück, um nach der Gruppe der Katzen zu sehen, die ihr allerdings nicht gefolgt, sondern einfach verschwunden waren. Sie selbst fing ein Eichenblatt, das der Wind in ihre Richtung trug, auf und betrachtete es in ihren Händen. In kräftigen Gelb- und Orangetönen leuchtete es und zeigte sich von seiner schönsten Seite, aber dann fingen die Farben an, sich zu ändern. Sie wurden blasser und dunkler, bis das Blatt schließlich braun und welk war und in ihrer Hand zerbröselte. Die Hunderten von kleinen Teilchen wurden von einem Windstoß, der eisige Kälte mit sich brachte, weggeweht und als sie ihren Blick wieder auf die Umgebung richtete, sah sie, dass sich nicht nur das Blatt, sondern auch diese verändert hatte. Sie fröstelte. Es war kalt und kahl geworden, als wäre der Winter schlagartig eingebrochen und auf dem Boden unter ihren Füßen hatte sich eine leichte Eisschicht gebildet. Eben standen die Bäume noch in voller Pracht, doch nun hatten sie ihren Charme verloren. Und ihre Blätter. Immer noch ein wenig konfus von allem, das hier passierte, hob sie den Kopf, sah wie es auf einmal zu schneien begann. Es dauerte gefühlt nur wenige Augenblicke, bis sich die Landschaft in eine Schneelandschaft verwandelt hatte, ganz im Gegenteil zu zuhause in Deutschland. Wie schön! Sowohl sie als auch die Katze zu ihrer Seite hinterließen eine Spur von Pfotenabdrücken im Schnee, von der sie gar nicht so recht sagen konnte, wie lange sie schon war. Und jetzt, wo es ihr auffiel, hatte sich auch jene verändert, war etwas größer geworden, hatte längere Beine bekommen und einen ernsteren Blick, den sie fokussiert nach vorne hielt. Plötzlich blickte die junge Katze auf. Ihr Kopf drehte sich zur Seite, als ein lautes Rascheln im Gebüsch ertönte. Kurz darauf sprang eine weitere, größere Katze aus dem Unterholz, flitzte in Windeseile vor dem braunhaarigen Mädchen vorbei, ohne Notiz von ihr zu nehmen. Sie musste kurz stoppen, um nicht über das Tier zu stolpern. In seinem Maul trug dieses eine etwas stachelige Pflanze und auch hinter ihm begannen die Kräuter regelrecht zu sprießen, verdrängten den Schnee. Nach und nach ergrünte der ganze Wald, zeigte sich von seiner schönsten Seite und war erfüllt mit dem betörenden Geruch von frischen Kräutern. »Wir brauchen noch Salbei«, rief die größere Katze, deren weiches, graues Fell in der Sonne glänzte, laut aus und wie ein Echo hallte ihre Stimme wider. Elegant war sie zur Seite gesprungen und schloss sich ihnen an. Die beiden Katzen beschleunigten ihr Tempo, sodass auch unsere Träumende sich ihnen anpassen musste und schneller lief. Federleicht setzte sie über einen alten Baumstamm, der ihr quer den Weg versperrte, und folgte dann dem schmalen Trampelpfad, der sich durch den Forst schlängelte. Während sie sich ihren Weg durch den schier endlos zu scheinenden Wald bahnten, durchlebten sie die sich weiter wechselnden Jahreszeiten um sich herum. Der Frühling endete, es wurde wärmer und grüner und der Sommer war im Wald eingekehrt, doch er sollte nur von kurzer Dauer bleiben, da bald schon wieder die Blätter fielen und es erneut Herbst geworden war. Doch entgegen der Tatsache, dass sie noch immer leicht bekleidet war, spürte sie die Kälte nun nicht mehr so intensiv wie beim ersten Mal. Leidenschaft brodelte wie ein Feuer in ihr und hielt sie warm, sie floss in jeder Ader ihres Körpers und trieb sie voran. Nicht einmal die Stichwunden der Dornen, welche ihre Beine gestreift hatten, als sie durch dichtes Gestrüpp gelaufen war, spürte sie, als wären sie auf wundersame Weise geheilt worden. Mit jedem Schritt, jedem Atemzug, den sie machte, drehte sich die Zeit, blieb nicht stehen; nicht nur für sie, sondern auch die rötliche Kätzin, die nun zur stattlichen Größe einer ausgewachsenen Katze herangewachsen war. Als könne sie ihre Gedanken lesen, blickte sie plötzlich zur Seite. Ihre dunklen braunen Augen trafen auf ein bernsteinfarbenes Paar, in denen gleichzeitig die Wärme des Sommers, aber auch die eisige Strenge des Winters lag. Sie drehte sich wieder weg, die Mundwinkel ihrer Schnauze zogen sich nach unten und mit schnellen Pfoten lief sie weiter ins Ungewisse. Nun erst bemerkte die junge Frau es, bemerkte, dass sie wieder ganz allein waren und die Katze mit dem Pelz, so silbern wie das Licht des Mondes, und der Stimme, so hell und klar wie das Läuten einer Weihnachtsglocke, verschwunden war. Kein Wort hatten sie miteinander gewechselt, keine Stunde hatte sie sie gekannt und dennoch fühlte es sich so an, als wäre da ein Stechen in ihrer Brust, an der Stelle, an der sich ihr Herz befinden sollte. Nichtsdestotrotz setzen sie ihren Weg unbeirrt und in demselben Tempo fort, liefen schweigend nebeneinanderher, während der Wald um sie starb und wiedererwachte. Während sie älter wurden, aber nicht weiser. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Gerade als sie dachte, sie wäre in einer Endlosschleife gefangen, aus der es ihr nicht möglich war auszubrechen, tat sich das Blätterdach auf einmal auf und die Sonne strahlte hell auf sie herab, so hell wie sie es noch nie erlebt hatte. Und unter diesen Sonnenstrahlen stand sie. Die breiten Schultern einer Katze bildeten einen Kontrast zu ihrem Hintergrund, warfen lange Schatten. Wieder war es jemand, der sie von hier an auf ihrem Weg begleiten würde. Aber dieses Mal spürte sie etwas ganz Seltsames dabei, wie eine Welle des Glücks, das sie erfasst hatte; was war dieses Gefühl? Die rotbraun gemusterte Katze lief schneller, energischer und auch Hanni lief schneller, getrieben von unermüdlicher Energie. Sie streckte ihre Hand aus, um den goldenen Pelz der anderen Katze, welche aufgeregt zwischen ihnen beiden herlief, zu streicheln. Doch immer, wenn sie das flauschig weiche Fell für einen Moment zwischen den Fingern spüren konnte, war der Kater schon weitergelaufen und sie selbst musste aufpassen, um das Gleichgewicht weiter zu halten und nicht hinzufallen. Selbst wenn sie hingefallen wäre - und sie war sich nicht einmal sicher, ob ihre Beine das überhaupt zuließen - hätte es ihr wohl nichts ausgemacht. Denn dieses Gefühl ließ sie alles vergessen, ließ sie sich groß fühlen, ließ keinen Schmerz mehr zu, sondern nur Erfüllung. Ja, für einen kurzen Moment hatte sie sogar das eigentliche Ziel, zu dem sie aufgebrochen waren, vergessen. Ihrer Meinung nach konnte es bis in alle Ewigkeit so weitergehen, nur sie, die wärmenden Sonnenstrahlen, die ihr Gesicht kitzelten und der süße Duft des Waldes in ihrer Nase. Plötzlich färbte sich der Himmel schlagartig finster. Ein Blick zuckte über ihren Köpfen, gefolgt von einem lauten Donnergrollen, und schlug explosionsartig in die alte Eiche ein, welche umstürzte und somit den kräftigen Kater von ihnen abschirmte. Hanni ließ einen markerschütternden Schrei los, als der Schmerz ihren Körper durchfuhr. Ganz so, als hätte der Blitz nicht in den Baum, sondern direkt in ihr Herz eingeschlagen. Sie spürte eine unfassbare Leere in sich und wünschte sich einfach nur noch, das diese verschwand. Noch immer stand ihr Mund weit offen und sie versuchte sich auf ihre Atmung zu konzentrieren, um sich wieder zu fassen, was allerdings leichter gesagt als getan war. Erstmals hatte ihre kleine Reise einen kurzen Stopp genommen. Nicht nur sie, auch ihre tierische Begleitung war abrupt stehen geblieben, hatte sich am Wegesrand hingekauert und wimmerte leise. Viel zu gerne hätte sie etwas gesagt, wollte fragen, was los war, doch wie gelähmt brachte sie kein Wort heraus. Sie teilte ihren Schmerz, wenn auch sie nicht wusste, woher dieser Schmerz stammte. Die Kätzin war die erste von ihnen, die sich wieder ein Herz fasste und weiterlief. Als sie sich auf noch etwas wackeligen Beinen erhob, kamen auf einmal vier kleine Kitten unter ihrem Bauch zum Vorschein. Sie liefen ihrer Mutter im Gänsemarsch hinterher und gaben dabei einen gar putzigen Anblick ab. Die Dunkelhaarige, die sich nun in einem etwas gedrosselten Tempo angeschlossen hatte, würde die Kätzchen bei ihrem Anblick gerne mit nach Hause nehmen, doch neben der Tatsache, dass sie gar kein Haustier bei sich aufnehmen konnte, hatte sie das Gefühl, dass auch diese Begleitung nur von kurzer Dauer sein sollte. Nein. Bitte nicht. Akzeptieren wollte sie es jedoch nicht. Wer sollte sich um diese jungen Kätzchen kümmern, wenn sie in der Dunkelheit hinter ihnen verschwanden? Ihr fehlten die Worte, sie konnte nicht sprechen. Leider sollten ihre Befürchtungen sich bewahrworten, als nach kurzer Zeit ein breiter Fluss vor ihnen auftauchte und ihnen den Weg versperrte. Schon von Weitem hatte sie das tosende Wasser gehört und nun von Nahem war es nur noch beunruhigender. Zögerlich stand sie am Ufer, unwissend wie es nun weiter gehen sollte. Während sie noch am Überlegen war, sprang die rotbraune Kätzin urplötzlich ins Wasser (Katzen konnten schwimmen?!), kämpfte sich gegen die Strömung auf die andere Seite und ließ die vier Kitten, die aufgebracht miauten, zurück. Schweren Herzens folgte sie ihr.
Von hier ab gab es keinen Blick zurück mehr. Keinen Blick zur Seite. Die Beiden liefen weiter, sahen sich nicht an, redeten nicht miteinander. Ihr Pfad, der nun etwas bergauf führte, wurde mühsamer und mühsamer und sie spürte, wie ihre Kräfte schwanden. Im Stillen sandte sie ein Gebet aus, dass bald alles vorbei war und sie nicht mehr weiterlaufen musste, denn sie wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Alles an ihrem Körper fühlte sich schwer an und eine unsichtbare Last lag auf ihren Schultern. Aus dem Gebüsch drangen von Zeit zu Zeit laute und leisere Stimmen zu ihnen und sie spürte, wie schlanke Gestalten an ihnen vorbeiliefen, doch wahrnehmen konnte sie keine. Sie blieben Schatten. Schatten und Stimmen. Im Endeffekt waren sie doch allein. Nein, sie waren nicht allein, sie waren einsam.
Es war Nacht geworden im Wald und die Zeit schien endlich stehengeblieben. Sanft rauschte das Laub im Wind, als sie endlich zwischen den Bäumen ins Freie traten. Endlich. Sie befanden sich auf einer Klippe. »Wir sind angekommen…«, krächzte die alt gewordene Kätzin mit brüchiger Stimme. Sie hatte sich niedergelegt, da ihre Beine sie kaum mehr tragen konnten, und ihr Schweif deutete zum Himmel. Dann schloss sie die Augen, um endlich Rast zu finden. Hanni, ebenfalls erschöpft und entkräftet, folgte der Schwanzgeste mit dem Blick und fand den schönsten Nachthimmel wieder, den sie je gesehen hatte. Doch das Aufregendste waren diese außergewöhnliche, hell scheinende Konstellation am Himmel. Es waren 4 Sterne.
Der Regen hatte noch kein bisschen nachgelassen, als Hanni plötzlich aufschreckte. Das Wetter würde wohl noch für die nächsten Tage schlecht bleiben. Völlig verwirrt sah sie um sich, sah an sich herab. Alles noch dran. Lediglich ihre langen Haare waren etwas zerzaust und in ihrem Gesicht hatte sich ein Kissenabdruck gebildet, den sie allerdings nicht sehen sollte, bis sie das nächste Mal in den Spiegel sah. Vorsichtig klopfte sie sich einmal gegen den Kopf, um sich zu vergewissern, dass sie nun auch wirklich wach war, und der dumpfe, hohle Klang, der ihr entgegentönte, bestätigte dies. Hm. Was für ein komischer Traum. Sie seufzte tief, was in einem lauten Gähnen endete, während ihre Hand das Bett nach dem Handy absuchte, um zu sehen, wie spät es war. Sie konnte schlecht sagen, wie lange sie geschlafen hatte. Waren es wenige Minuten oder doch ein paar Stunden? Glücklicherweise fand sie es direkt, da sie offensichtlich neben ihrem Handy eingeschlafen war, sich aber nicht mehr daran erinnern konnte. Im Vordergrund lief immer noch Bang Dream und sie traute ihren Augen zuerst gar nicht bei dem, was sie sah. Sofort setzte sie sich auf. Sie musste, bevor sie eingeschlafen war, wohl doch noch einen Pull gemacht haben, denn das bunte Icon der Weihnachts-Kanon, die sie sich so sehr gewünscht hatte, funkelte ihr entgegen. Vergessen war dieser seltsame Traum, von dem sie die Hälfte schon vergessen und die andere Hälfte ohnehin nicht verstanden hatte, und grenzenlose Freude flutete ihren kleinen Körper.
»Autor: Nezuko
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️ Aurea and Avada
20. Türchen:
» PALMKÄTZCHEN «
The most wonderful time of the year
20.
Dezember
»Charakter: Bernsteinkralle »Gemalt von: Nymeria
»Ein außergewöhnlicher Gast«
Verwundert blinzelte Mohnstern durch die hellen Flocken hindurch. Träumte sie? Nein, das braune Tier saß immer noch vor ihr im Schnee und sah sie an. Es hatte vier lange Beine mit Hufen daran und erinnerte die Anführerin des SchattenClans an Rehe, die manchmal im Osten ihres Territoriums durch den Wald strichen. Meist hielten sie sich von Rehen und ihren Jungen fern – immerhin stellten diese weder Beute noch eine nennenswerte Gefahr da, solange sie nicht gerade auf der blinden Flucht vor den Zweibeinern und ihren Hunden, eine unerfahrene Katze über den Haufen rannten. Dieses Jungtier aber wirkte bulliger und breiter als ein Rehkitz und seine Schnauze breiter. Es hatte auch ein weniger rötliches, sondern ein weißgraues und oben sogar etwas dunkleres Fell, das noch dazu dicker war, als das irgendeines Rehs, soweit Mohnstern das in Erinnerung hatte. Und doch war es eindeutig ein Jungtier, das kaum eine Schweiflänge von der Anführerin im Schnee saß und sie mit seinen großen von zotteligen Brauen bedeckten Augen ansah. Für einen Moment fragte die Kätzin sich, wie die Mutter dieses „Rehs“ wohl aussehen musste, wenn das Junge schon durchaus etwas größer war, bevor sie ihren Blick abwandte, um wieder zurück in Richtung Treffpunkt zu laufen. Weidentanz und Kobrasand warteten bestimmt schon auf sie, schließlich hatten sie ausgemacht, nicht mehr lange zu warten, ehe sie ihre Beute zum Clan zurückbrachten. Es gab keine Zeit zu verlieren und Mohnstern musste ja noch die Taube holen, die sie einige Kiefern weiter im Schnee verscharrt hatte. Ein Klackern ließ die Kätzin Inne halten und als sie über die Schulter zurückblickte, erkannte sie, dass das Geräusch von dem Tier gekommen war. Es hatte sich aufgerappelt und machte einen Schritt auf sie zu, wobei erneut ein ungewöhnlicher Klicklaut ertönte. Im Gegensatz zu Mohnstern schien das Tier noch nicht einmal im Schnee einzusinken und die Anführerin des SchattenClans schüttelte sich, ehe sie den restlichen Weg zur ihrer Taube zurücklegte und begann, diese freizulegen. Vielleicht würde das Tier ja abhauen, wenn es merkte, dass sie beschäftigt war. Es war nur ein neugieriges Junges, weiter nichts. Das übergroße Jungtier – es überragte Mohnstern um einiges – ließ sich jedoch weder von der Kätzin noch vom Beutegeruch abschrecken, sondern kam mit weiterem Klackern näher heran. „Hush!“ Mohnsterns Schweifspitze zuckte genervt. Sie hatte nicht die Zeit, sich mit einem übergroßen Rehkitz aufzuhalten, egal wie neugierig es war. Sie war die Anführerin des SchattenClans und keine Jungensitterin für Huftiere. „Hau ab!“ Das Jungetier aber streckte sich nur und sah sie neugierig an. Für einen Moment lang überlegte die Kätzin, ob sie ihm einfach mit den Krallen gegen die Beine oder seine nach unten gestreckte Schnauze hauen sollte. Dann aber schob sie den Gedanken wieder beiseite. Es war ein Jungtier und seine Mutter würde es bestimmt suchen kommen oder nicht? Sie schüttelte sich genervt. Offenbar hatte selbst Mutter zu werden, sie mehr beeinflusst als sie gedacht hatte. Sie nahm die Taube hoch und machte sich wieder auf den Weg zwischen den Kiefern hindurch, in der Hoffnung das neugierige Huftier zu verlieren. Das Klackern aber folgte ihr den ganzen Weg zum Treffpunkt.
~ ~ ~ ~ ~
„Ja, aber was beim SternenClan ist es?“ Eines von Mohnsterns rechtes Ohr zuckte genervt. Ja, Drosseljunges Geburt hatte vielleicht ihren Mutterinstinkt geweckt, aber das hieß nicht, dass sie Kobrasand für seine nicht ganz respektvolle Nachfrage nicht gerne einen Schlag verpasst hätte. Nur erledigte sich diese Frage in der Blattleere schon fast von selbst, denn der Kater war auch ein starker Krieger und der SchattenClan brauchte seine Krieger jetzt noch mehr als zu jeder anderen Jahreszeit. Und vor allem brauchte er sie ohne Verletzungen. Am besten auch ohne Striemen. „Rehkitz ist es keines“, stellte Weidentanz fest, bevor die Anführerin antworten konnte. „Zu groß und das Fell ist zu hell. Vielleicht so etwas ähnliches.“ Die cremefarbene Kätzin legte den Kopf schief. „Aber seine Mutter muss richtig groß sein. Wie ein Hirsch. Oder vielleicht sogar größer.“ Ihre Schweifspitze zuckte leicht. „Wir können nur hoffen, dass sie nicht in die Nähe des Lagers kommt.“ Kobrasand knurrte. „Worauf warten wir?“, fragte er Krieger mit seiner üblichen ruhigen und kühlen Stimme. „Egal was es ist, wir sollten es verjagen und zurückgehen.“ Mohnsterns Schweifspitze zuckte leicht. Der sandfarbene Krieger war bestimmt der Größte von ihnen, aber auch ihn überragte das Huftierjunge um einiges, als es wieder einen klackernden Schritt auf sie zu machte und der Kätzin die breite Schnauze entgegensteckte. Ja, sie konnten versuchen es zu verjagen und vermutlich war es noch zu jung, um sie mit den Hufen ernsthaft zu verletzen, wenn sie aufpassten. Andererseits würde ein verwundetes Tier nur Räuber auf den Plan rufen und Füchse auf dem halben Weg zum Lager konnte die Anführerin gerade in der kalten Jahreszeit nicht gebrauchen. „Wir werden es nicht verletzen“, hielt sie die beiden Krieger also zurück. „Das Blut könnte Räuber anlocken und es ist zu groß, als das wir es töten und ins Lager schleppen könnten.“ Auch wenn die Menge an Fleisch vermutlich den ganzen Clan satt machen könnte, fügte die Anführerin in Gedanken hinzu. Vorausgesetzt wir könnten uns durch das dicke Fell beißen … Gleichzeitig aber war ihr eigentlich nicht danach, auch nur zu versuchen, dem Jungtier ihre Zähne in die Kehle zu schlagen – einem der wenigen Orte, wo sie und ihre Krieger vermutlich tatsächlich eine lebensgefährliche Wunde verursachen hätten können. So etwas Großes gehörte nicht wirklich zu ihrer bevorzugten Beute und sie konnte auch nicht abschätzen, ob die Mutter des Jungen nicht aufkreuzen und am Ende das gesamte Lager verwüsten würde. Mohnstern wusste nicht viel davon, was größere Huftiere dachten, oder wie vernünftig sie waren und da wollte sie keine wildgewordene Mutter im Lager des SchattenClans riskieren. Es war besser Ruhe zu bewahren und erst einmal herauszufinden, was das überhaupt für ein Tier war. Vielleicht wusste ja einer der Ältesten Bescheid … „Dann sollen wir es uns einfach nachlaufen lassen?“, fragte Kobrasand, der sich für den skeptischen Unterton in der sonst emotionslosen Stimme sogleich einen strengen Blick von Mohnstern einfing. „Das Ding wird den Dornentunnel zertrampeln und den ganzen Weihnachtsschmuck mit dazu.“ „Besser als wenn ein Fuchs den Dornentunnel einreißt“, gab Weidentanz zu. Die cremefarbene Kätzin hatte sich wohl ebenfalls Gedanken gemacht, was es bedeutete, das seltsame Tier zu anzugreifen. „Ganz zerstören wird es ihn nicht. Wir werden alles leicht wieder herrichten könne … solange es nicht die Ranken auffrisst.“ Mohnstern warf einen besorgten Blick zu dem Huftier hinüber, das mittlerweile begonnen hatte im Schnee zu scharren. „Wir werden ihm wohl extra ein paar Blätter geben müssen, bis es uns in Ruhe lässt“, stellte sie fest. „Und vielleicht hört es dann irgendwann auf uns zu folgen.“ Zugegeben ganz wohl war der Anführerin auch nicht bei diesem Gedanken, aber eine bessere Lösung hatte sie nicht. Schließlich konnten sie das anhängliche Tier weder töten noch sonst wie loswerden, ohne ein größeres Risiko einzugehen. Und noch länger hier herumstehen, würde den schwächeren Katzen im Clan kostbare Zeit und Beute nehmen. Sie mussten sich wieder auf den Weg ins Lager machen.
~ ~ ~ ~ ~
Mohnstern seufzte. Natürlich war das unbekannte Huftierjunge ihnen bis ins Lager gefolgt und nachdem sie und Kobrasand es irgendwie geschafft hatten, es davon abzuhalten, alles niederzutrampeln, hatte es natürlich auch jede Menge Aufsehen erregt. Die Krieger hatten das Tier erst einmal mit Argwohn betrachtet, als es sich auf der Lichtung niedergelassen hatte, aber die Schüler waren die ersten gewesen, die neugierig auf es zugekommen waren, um es zu beschnuppern. So aufgeregt hatte Mohnstern sie schon lange nicht gesehen und auch wenn sie ihre Katzen ermahnen hatte müssen, sich in der Blattleere nicht unnötig zu verausgaben, musste sie zugeben, dass die Freude, die sie jetzt ausstrahlten, wohl dem ganzen Clan Hoffnung schenkte. Mittlerweile wusste die Anführerin sogar, worum es sich bei dem fremden Tier handelte. Es war das erste Mal, dass sie selbst eines zu Gesicht bekommen hatte, aber einer der älteren Katzen hatte es „Rentier“ genannt – so etwas wie große Hirsche. Es schien sogar eine Legende zu geben, die erzählte, dass die weiblichen Tiere dieser Art in der tiefsten Blattleere quer durch den Himmel von einer Seite der Erde zur anderen galoppierten. Die Schnurrhaare der Anführerin zuckten leicht beim Gedanken an die Geschichte, die ihre älteren Clankameraden mit ihr geteilt hatten. Ob die Rentiere bei ihren Kriegerahnen Halt machten? Und ob sie das Jungtier zurückgelassen hatten? Angeblich konnten nur diejenigen Weibchen, die bereits ein Geweih besaßen, die Reise über den Himmel antreten, wenn sie den Ruf des kalten Windes hörten. Vielleicht hatte das Junge versucht, seiner Mutter zu folgen und hatte es nicht weiter geschafft. Ein wenig tat es Mohnstern bei diesem Gedanken sogar Leid, auch wenn die Kätzin den Gedanken gleich wieder zur Seite schob. Sie war eine Katze und kein Rentier. Mitleid würde an dieser Stelle nicht weiterhelfen.
Die Kätzin hob den Kopf und ließ den Blick wieder über das Lager schweifen. Inzwischen dämmerte es bereits und im Lager war es ruhig geworden. Das Rentierjunge hatte sich zusammengerollt und lag im Schatten der Lagerumgrenzung, während die Katzen sich in ihre Baue zurückgezogen hatten, um zu schlafen. Zur Weihnachtszeit gab es kaum mehr einen Unterschied zwischen Tag und Nacht, aber Mohnstern wusste, dass ihre Katzen den Schlaf brauchen würden … zumindest wenn sie den Clan mit dem Notwendigsten versorgen und ihn verteidigen wollten. Gerade als die Anführerin sich aufrappeln und selbst in ihren Bau zurückgehen wollte, erregte eine Bewegung bei der Lagerumgrenzung ihre Aufmerksamkeit und sie hielt noch einmal Inne, um Schwachpfote zu sehen, der zwischen den Dornenranken hervorgekrochen kam. Mohnstern wusste, dass der kleine Kater sich öfters irgendwo zwischen den Dornbüschen versteckte. Es war wohl sein mangelndes Selbstbewusstsein, dass den älteren Schüler dazu verleitete und mit dem er sich auch sonst so viele Steine in den Weg legte. Zugegeben, er hatte es gewiss nicht einfach gehabt im Leben, aber bei seiner letzten Kriegerprüfung war er wohl auch hauptsächlich an seiner eigenen Unsicherheit und vermeidbaren Fehlern gescheitert, wie die Anführerin dachte. Schon eine kleine Portion Selbstvertrauen würde bei dem jungen Kater wohl ein kleines Wunder bewirken können und Mohnstern musste feststellen, dass sie ihm gerne geholfen hätte. Vielleicht waren es wirklich ihre Mutterinstinkte, die sich rührten. Seit der Geburt ihrer Jungen sah sie junge Katzen einfach nicht mehr so wie davor. Schwachpfote machte ein paar Schritte, doch als er die Anführerin erblickte, blieb er stehen und warf einen nervösen Blick hinüber zu der Kätzin und dem Rentierjungen, ohne noch näher heranzukommen. Er wollte wohl ebenfalls herankommen und sehen, was passiert war, doch schien er sich nicht zu trauen und Mohnstern kam die Vermutung, dass er vor anderen Katzen mehr Angst hatte, als vor irgendeinem fremden Tier, das ihm noch nie im Leben untergekommen war. Das war irgendwie ungewöhnlich und die Anführerin beschloss noch einen Moment zu bleiben, als sie dem Schüler ermutigend zunickte. Dieser aber zögerte noch einen Augenblick, ehe er sich immer noch ängstlich und nervös – vielleicht in Befürchtung einer Strafe für irgendein Vergehen – heranwagte und vor Mohnstern und dem Rentierjungen zum Stehen kam. Er sagte nichts, aber die Kätzin konnte in seinen Augen neben der Furcht einen seltenen Funken von Interesse aufblitzen sehen, als sein Blick für einen Herzschlag lang zu dem ihm unbekannten Tier schweifte, nur um sich dann wieder auf seine Pfoten zu heften. Eine andere Katze hätte vielleicht nachgefragt, was sie da vor sich hatte. Nicht so Schwachpfote. Er schwieg und wartete, dass jemand anderer etwas tat, wohl weil ihm das notwendige Selbstvertrauen fehlte. „Bist du hier, um dir anzuschauen, was wir gefunden haben?“, fragte Mohnstern den Schüler also, anstatt darauf zu warten, dass er das Wort ergriff. „Du kannst ruhig schnuppern. Es ist nicht gefährlich.“ Der Schüler nickte schüchtern und machte einen vorsichtigen Schritt auf das fremde Tier zu, wobei er noch einen kurzen Blick zu der Anführerin hinüberwarf, als könnte er befürchten, dass sie ihre Meinung ändern und ihn fauchend davonjagen würde. Als das aber nicht geschah, begann er vorsichtig am hellen Fell des Rentiers zu schnüffeln. „Das ist ein Rentier“, erklärte die Anführerin ihm ungefragt. „Jedes Jahr zur Weihnachtszeit reisen die weiblichen Rentiere über den Himmel. Das Junge muss zurückgeblieben sein.“ Für einen Moment lang herrschte bis auf das Heulen des Windes Schweigen, als Schwachpfote seine Nase tiefer in das dicke Fell steckte, als würde er darin etwas unerwartete Wärme finden. Dann nach einer ganzen Weile wandte der Schüler sich wieder Mohnstern zu. „Wird seine Mutter denn zurückkommen?“ Seine Stimme war leise und ängstlich, fast so als könnte er schon für die Frage eine Strafe kassieren, weil er es gewagt hatte, ungefragt mit einer anderen Katze zu sprechen. Mohnstern aber blieb ruhig. „Das wissen wir nicht“, gab die Anführerin zu. „Keiner von uns weiß das. Die Geschichten sagen nichts über zurückbleibende junge Rentiere, oder was mit ihnen passiert.“ Schwachpfote nickte und wieder trat Schweigen ein, als Mohnstern beobachtete, wie der junge Kater sich an das größere Tier heranschob und sich in sein Fell kuschelte. Auf irgendeine seltsame Art und Weise sah das Bild harmonischer aus, als der grau getigerte Schüler jemals auf die gewirkt hatte und das obwohl sie sich nicht vorstellen hätte können, dass das Rentierjunge wirklich ins Lager des SchattenClans gepasst hätte. Vielleicht hatte der kleine Kater Mitleid mit dem fremden Tier, oder er fühlte sich auf irgendeine andere Art und Weise mit ihm verbunden. Und als Mohnstern sich abwandte, um in ihren Bau zurückzukehren fragte sie sich, ob das junge Huftier aus einem besonderen Grund zu ihnen in den SchattenClan gekommen war. Und vielleicht war es ausgerechnet Schwachpfote, der wusste warum.
Charaktere aus dem Rpg: - Kobrasand | SchattenClan | Krieger | gespielt von Finsterkralle - Mohnstern | SchattenClan | Anführerin | gespielt von Palmkätzchen - Schwachpfote | SchattenClan | Schüler | gespielt von Finsterkralle - Weidentanz | SchattenClan | Kriegerin | gespielt von Haru
»Autor: Finsterkralle
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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21. Türchen:
» ARMADILLO «
The most wonderful time of the year
21.
Dezember
»Charakter: Flammenpfote »Gemalt von: Stein
»Blau blüht der Enzian«
„Verdammte..."
„Paps?“
Sofort hielt der Erwachsene inne, schluckte schwer und drehte sich langsam um die eigene Achse, um sich nur Sekunden darauf mit den tiefblauen Augen seines Ziehsohnes konfrontiert zu sehen. Zum Glück hatte er sich im letzten Moment zusammenreißen können, wenn er anfing den einzigen Sohn seiner Frau diese Art der Artikulation vorzuleben, würde sie ihn wohl auf eine sehr qualvolle Art und Weise dem Tode näherbringen. Dabei war ihr Sohn mittlerweile alt genug und kannte wohl mehr vulgäre Ausdrücke als er selbst. Doch war Fearne bei ihrem jüngsten immer ein wenig beschützerisch drauf. „Was denn, Kurzer?“ Dass der – nicht mehr so kleine - ihn mittlerweile als Vaterfigur akzeptiert hatte und ihn ab und an sogar mit „Paps“ ansprach, erwärmte sein Herz, auch wenn sein Bruder ihm diese Entwicklung wohl noch immer übel nahm. Aber genug von seinen verschobenen Familienverhältnissen. Wichtig war nun lediglich der Jugendliche vor ihm, welcher mit seinen verwuschelten – viel zu langen – braunen Locken ein wenig aussah wie ein Engel. Schmunzelnd trat Felix einen Schritt nach vorn, strich dem – mittlerweile 16-Jährigen mit sanften Fingern durch das unordentliche Haupthaar und bekam ein erschöpftes Seufzen als Antwort. Emil sprach nicht oft, hatte er nie, und würde er wohl auch nie. Aber damit war Felix vollkommen okay. Er kannte den kleineren eben nicht anders, und wenn ihm etwas auf dem Herzen lag, hatte er genug andere Möglichkeiten ihnen dies mitzuteilen.
„Sag mal, hast du schon ein Weihnachtsgeschenk für Mum? Ich bin… Irgendwie unkreativ dieses Jahr.“ Deutlich unsicher legte sich eine dezente Röte um die Nase des Jüngeren, welcher frustriert die Augenbrauen zusammenzog und die Wangen, in einem Akt der Selbstzweifel aufblies. Und mit diesem Satz hatte der Junge die vollkommene Aufmerksamkeit von Felix, welcher schallend Laut anfing zu Lachen und seinen Ziehsohn liebevoll durch die Locken wuschelte. „
Ach Junior, mir geht's genauso.“ Prustend ließ er Emil los, stützte sich an der Kommode zu seiner Rechten ab und nicht zum ersten Mal war der Erwachsene einfach nur froh über die Entwicklung der letzten Jahre. Dass er so ein gutes Verhältnis zu seinem Ziehsohn hatte aufbauen können. Dass der Groll, den er seinem Bruder – dem ersten Ziehvater seines Jungen – gegenüber hegte, nie an dem Kurzen ausgelassen hatte. Denn dieser verdiente es nicht, in diesen Krieg hineingezogen zu werden. „Ich hab eine Idee! Lass uns doch gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt in der Stadt gehen. Vielleicht fällt uns dann ja etwas ein!“ Zugegebenermaßen, die Idee war nicht sonderlich kreativ, aber er verbrachte gerne Zeit mit dem Jugendlichen, und da ihnen nur noch wenige Tage bis zum heiligen Abend blieben war Schnelligkeit geboten. Wenn sie noch etwas Schönes für das Schönste in ihrem Leben finden wollten, sollten sie sich wirklich beeilen. Und welcher Moment war passender als dieser, wo Fearne gar nicht in ihrer Wohnung aufzufinden war. Am Morgen bereits hatte sie überstürzt die eigenen vier Wände verlassen um sich – mit verdammt viel Kuchen bewaffnet - mit ihren Töchtern zu treffen. So hatten die beiden Männer sturmfreie Bude und konnten tun und lassen, was immer sie wollten.
Anstatt zu antworten, nickte der jüngere ihm lediglich kurz zu, deutete mit dem Kopf nach oben und verschwand dann die Treppe nach oben. So gut, wie er Emil mittlerweile kannte, war das wohl das Zeichen für „Ich zieh mich eben um.“
Und so war es dann auch. Nur 20 Minuten später verließen sie zusammen die Wohnung, die eisige Kälte hatte ihren Stadtteil fest im Griff. Bedächtig trudelten Schneeflocken vom Himmel, verfingen sich immer mal wieder in seinem straßenköter-blondem Haar und auch der Junge zu seiner Rechten wurde von der Attacke der Eiskristalle nicht verschont. Einzelne Flocken hatten sich in seine langen Wimpern verirrt, was regelmäßig dazu führte, dass er seine Brille abnahm, sich – beinahe – aggressiv mit dem Ärmel über die Augen fuhr und das Gestell wieder auf seine Nase setzte. Von seinen Haaren ganz zu schweigen, schnell hatte sich eine dünne weiße Decke auf den braunen Locken gebildet.
Von ihrer Wohnung war es nicht weit zum städtischen Weihnachtsmarkt, weswegen sie es vorzogen zu Fuß zu gehen. Dabei begleitete sie eine angenehme Stille. Im Gegensatz zu dem, was er erwartet hatte, war es nicht sonderlich voll auf den Straßen, viel mehr waren nur wenige Menschen und Autos unterwegs. So begleitete sie eine entspannte Ruhe, welche anhielt, bis die ersten Lichterketten in Sicht kamen. Ihr Weg war nun gesäumt von geschmückten Bäumen, riesigen Lichtanlagen, Torbögen und allerlei Ständen, von welchen die leckersten Gerüche in ihre Richtung strömten. Sie waren in diesem Jahr bereits einmal auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, was in einer mittelschweren Katastrophe geendet war, da Selina, die Schwester von Fearne sich unbeabsichtigter Weise mit Glühwein abgeschossen hatte und anschließend von ihrem Mann – mitsamt Tochter nach Hause getragen werden musste. Den Abend würde er wohl seinen Lebtag nicht vergessen. Da dieser Tag dann jedoch ziemlich früh ein Ende gefunden hatte, kostete er nun die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes nochmal vollkommen aus.
Die leise Musik, welche von irgendeinem Stand zu ihnen herüberschallte brachte Felix dabei selig zum Grinsen. Wo die letzten Tage endlos anstrengend gewesen waren, genoss er nun diesen kleinen spontanen Ausflug, hielt dabei aber beständig die Augen nach einem Geschenk für seine Liebste offen. Denn genauso wie seinem Ziehsohn war ihm in diesem Jahr absolut nichts eingefallen. Und da er in den vergangenen Woche sowieso ziemlich viel gearbeitet hatte, war ihm auch langsam aber sicher die Zeit abhandengekommen nach einem geeigneten Geschenk zu suchen. „Wollen wir etwas essen, bevor wir anfangen zu suchen?“ Interessiert wandte er sich Emil zu, welcher ihn aus großen blauen Augen anstarrte, bevor er vorsichtig nickte. Bisher hatten sie noch nicht viel Zeit wirklich nur zu zweit verbracht, also konnte Felix schon verstehen, dass der Kleinere ein wenig unsicher war. Deswegen lächelte er lediglich warm, deutete auf einen Stand, der allerlei warme Leckereien verkaufte und bestellte für sie beide die Typisch-Weihnachtliche-Weihnachtsmarkt-Bratwurst. Dazu holte er sich einen Kakao, während Emil mit einer Tasse dampfendem Minztee an einem der Stehtische bereits auf ihn wartete.
Wie dieser Junge so viel Minztee trinken konnte, war Felix ein rätsel, seit er Emil kennengelernt hatte. Während sie also ihre Weihnachtswurst vertilgten unterhielten sie sich locker über Gott und die Welt. Wobei, eigentlich stimmte das nicht. Der Erwachsene unter ihnen hielt einen elendig langen Monolog und sein Ziehsohn musterte ihn dabei aus intelligenten tiefblauen Augen, während er ab und an stumm nickte oder sogar ein seichtes Lächeln auf sein Gesicht schleichen ließ. Aber das störte Felix nicht, viel mehr genoss er die Gesellschaft und plapperte gerne für den Jüngeren einfach vor sich hin, ohne wirklich Sinn oder Verstand dabei zu zeigen.
Plötzlich, sie hatten ihr Mahl grade beendet, da glitt der Blick des Jüngeren an seinem Ziehvater vorbei, seine Augen weiteten sich merklich und verwirrt rieb er sich über die Augen – wobei er sich fast die Brille von der Nase schlug. „Schau mal.“ Flüsterte er atemlos, deutete mit einem Nicken über die Schulter von Felix, welcher lediglich ein wenig irritiert den Kopf drehte… um darauf fast seine Tasse fallen zu lassen. Über den Köpfen der anderen Menschen schwebte etwas, was verdächtig aussah wie eine Katze. Um die Pfoten der bunt gemusterten schienen Sterne zu funkeln, welche sich auch in dem weich aussehenden Fell verfingen und dieses mystisch schimmern ließen. Ihr gesamter Leib war ein wenig durchscheinend, abgesehen von den strahlend orangenen Augen, welche direkt auf sie gerichtet waren. „Siehst du das auch?“ Ohne sich umzuwenden, sprach er seinen Ziehsohn an, welcher lediglich bestätigend brummte.
Begleitet von einem inneren Leuchten sprang die Geisterkatze auf sie zu, blickte sie interessiert an und das Schnurren, welches von ihr ausging, kam sogar über den Klang der Weihnachtsmusik bei ihnen an. Dann ruckte ihr Kopf zur Seite, sie nahm die Pfoten in die Hand und verschwand zwischen den Ständen. „Hinterher!“ Lauter als erwartet wies Emil ihn an der Gestalt zu folgen, was er sowieso getan hatte. Denn aus irgendeinem Grund hatte sein Herz auf einmal gejagt wie verrückt. Er kannte diese Katze. Zumindest fühlte es sich so an, auch wenn er sie in seinem Leben noch nie gesehen hatte. Und die ganze Situation eigentlich prädestiniert dafür war seinen eigenen Geisteszustand anzuzweifeln
So ließen sie ihre Tasse stehen, schlängelten sich gekonnt an ihren Mitmenschen vorbei und entdeckten grade noch einen wedelnden Schweif, der – begleitet von Sternenlicht – hinter einem Glühweinstand verschwand. Konzentriert liefen sie weiter, behielten die Katze ständig im Blick und selbst der Jugendliche neben ihm schien ernsthaft darauf erpicht herauszufinden, was es mit diesem Tier auf sich hatte. Nicht nur er schien die Anziehung zu spüren, die von ihr ausging, denn als sie die Katze auf einmal verloren, standen dem – sonst total ruhigen Jungen – die Tränen in den Augen. Doch nicht mit der Geisterkatze. Sie tauchte nämlich genau dann wieder auf, strich auf fliegenden Pfoten um das Gesicht seines Ziehsohnes, kurz sah es so aus, als würde sie versuchen ihm über die Wange zu lecken, bevor sie sich wieder aufmachte ihnen den Weg an einen Ort zu zeigen, den sie beide noch nicht zu identifizieren wussten. Dabei stolperten sie mehrfach beinahe über ihre eigenen Füße, gerieten schnell an den äußeren Rand des Marktes, wo kaum noch ein Mensch anzutreffen war. Nun war die Katze entspannt, trabte vor ihnen her, schaute immer mal wieder zurück und schien beinahe zu lächeln.
Total eingenommen von diesem Tier, merkten die beiden Männer nicht, dass ein einsamer Stand in Sichtweite kam. Windspiele und Glasskulpturen säumten die kleine Theke und sichtlich verwirrt schauten sie auf, als die Katze mit einem gewaltigen Satz, als hätte sie Flügel auf das Dach der Hütte sprang, ohne auch nur einen Ton zu erzeugen. Auffordernd deutete die bunt gemusterte auf den Stand, kniff die orangenen Augen zusammen und rollte sich entspannt auf dem Dachvorsprung zusammen. Felix war der erste der sich wieder bewegte.
Bedächtig trat er an den Händler heran, musterte die feinen Bildnisse aus Glas und sofort fiel ihm ein kleiner Anhänger auf, welcher blassblau zwischen einer Katzenfigur und einer Abbildung einer Rose lag. Unscheinbar reflektierte er da Licht der Öllampen, welche um den Stand herum aufgestellt waren und vorsichtig nahm er die zierliche Blüte in die rechte Hand.
„Enzian.“
Eine alte Frau sah zu dem Erwachsenen herab, langes rotes Haar wellte sich um ihr kantiges Gesicht, einige graue Strähnen durchzogen das Meer aus flammendem Rot. Wissende bernsteinfarbene Augen musterten seine Gestalt, bevor sie ihm schief zulächelte. „Der gelbe Enzian wird als Heilpflanze oft bei Verdauungsbeschwerden oder Appetitlosigkeit verwendet. Eine sehr nützliche Pflanze.“ Jetzt erst bemerkte der dunkelblonde, dass um den Hals der Verkäuferin eine Kette lag, an welcher ein kleiner Lederbeutel befestigt war. Sie griff nach ihm, öffnete ihn blind und legte neben die Glasversion der kleinen Pflanze eine blaue und eine gelbe getrocknete Blüte. „Eine schöne Pflanze, nicht? Auch, wenn sie meiner Meinung nach in Blau ein wenig schöner ist. Dann passt sie zu den Augen des Jungen.“ Wild zwinkernd riss Felix sich von der Anziehungskraft los, welche die Alte auszustrahlen schien, bevor er ein wenig neben der Spur zu Emil schaute, welcher fasziniert zu der Frau aufsah. Ein viel zu warmes Lächeln umspielte die spröden Lippen der Rothaarigen, welche ihre Aufmerksamkeit nun vollkommen auf den kleinsten von ihnen gerichtet hielt. Irgendetwas schien zwischen den beiden zu passieren, zumindest liefen dem Jungen nur einige Sekunden später auf einmal die ersten Tränen über die Wangen, während auch in den Augen der Alten das Wasser stand. Felix verstand nur Bahnhof, betrachtete den filigranen Anhänger in seiner Hand und strich mit bebenden Fingern über die feinen Markierungen im Glas.
„Ich nehm es.“ Unvermittelt starrten die beiden, leise miteinander sprechenden ihn an, das Lächeln auf ihre Gesichter zurückgekehrt, während Felix selbst den Blick stur gehoben hielt. Er wusste nicht was hier passierte, verstand nicht, warum Emil und die Frau so handelten wie sie es letztendlich taten. Und auch diese Geisterkatze, welche sie zu sehen geglaubt hatten, verstand der Erwachsene nicht. Aber all das war egal. Er hatte das perfekte Geschenk für seine Frau gefunden. Und alles andere interessierte ihn nicht. Oder zumindest weniger.
Da nahm das unendlich sanfte den Blick der rothaarigen wieder ein, welche um den Tresen herumkam, den kleinen Anhänger in eine dunkelrote kleine Kiste legte und die beiden getrockneten Blüten daneben drapierte. Darauf band sie eine grüne Schleife um die Kiste, drückte sie Felix wieder in die Hand und lächelte schief. „Pass gut darauf auf. Der Enzian bedeutet mir wirklich viel.“ Nicht so richtig aus den Worten schlau werdend steckte Felix die Kiste in die Innentasche seiner Jacke, nickte knapp und wartete auf seinen Ziehsohn, welcher von der Alten ein herzförmiges Kissen in die Hand gedrückt bekam. „Du magst Minze, oder?“ Nicht fähig etwas zu sagen nickte der Braunhaarige und führte das Kissen an seine Nase. „Minze ist eine sehr vielseitige Heilpflanze. Trag sie nahe bei deinem Herzen. Und Katzen lieben sie auch, also pass gut darauf auf.“ In einem erstaunlich intimen Moment strich die Frau Emil liebevoll durch die Haare, bevor sie sich wieder hinter ihren Tresen begab und ihnen streng zunickte.
Gemeinsam wandten sie sich ab, traten wieder auf das Geschehen des Marktes zu, als sie sich ein letztes Mal herumdrehten. Auf dem Dach der kleinen Hütte saßen nun aneinandergereiht drei Katzen. Die bunte, welche sie hierhergeführt hatte, ein deutlich kleinerer, welcher jedoch ebenso bunt gemustert war und sie aus interessierteren blauen Augen musterte und ein Kater, welcher ihn mit Augen anstarrte, die ihm verflucht bekannt vorkamen. Es waren nämlich seine eigenen. „Achja, bevor ich es vergesse. Grüß doch bitte Fearne ganz lieb von mir.“ Rief die Alte ihnen noch einmal zu, das Schmunzeln auf ihren Zügen hatte sich bis zu ihren eindrucksvollen Augen ausgebreitet, bevor sie ihnen zunickte.
„Von wem denn?“ Wollte Felix wissen, fühlte nach der Kiste in seiner Jacke, auch auf seinem Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus.
„Von einer alten Freundin.“
»Autor: Katsuki
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Euer AK-Team <3
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Thema: Re: Adventskalender 2020 Sa 19 Dez 2020, 22:29
Ahhhhhh, das Bild von Eiche ist so wunderschön und traurig zugleich. ich liebe es, Eva, danke dir. <3 Und nein, der Enzian in ihrem Maul ist mir nicht entgangen.
Und die Story - ach Julia, ich musste den gesamten ersten Teil über so lächeln; natürlich muss meine (von dir initiierte) Gachasucht mit rein. Du hast mich damals mit ins Verderben gezogen. <3 Und jetzt hab ich Lust auf ein Katsuki-Stofftier, aber ich glaube, das wäre nicht gut für meine Mentalität. Die Story, wie Hanni Eiche durch all ihre Lebensjahre folgt, ist einfach nur bittersüß und so schön geschrieben. ;-; Mein Herz hat stellenweise beim Lesen wehgetan. Ich liebe deinen Schreibstil so hart. Und danke, dass du mir wenigstens in der Story Gacha-Glück gewährst.
Danke, danke generell an euch beide für das supersüße Türchen. <3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Ruby, Aqua, I love you.
(official art - oshi no ko)
Leah Moderator im Ruhestand
Avatar von : urobori (DA) Anzahl der Beiträge : 2197 Anmeldedatum : 08.09.16 Alter : 25
Thema: Re: Adventskalender 2020 So 20 Dez 2020, 18:55
Heute gibt es das Türchen schon ein wenig früher als die letzten Tage :D
Oh man Tox. Ich liebe beide Bilder ja schon sehr, hab sie ja schon auf Snapchat gesehen, aber uff. Viel Liebe!
Und Moon! Ich habe jetzt das Bedürfniss Inno ein Kacchan-Plushy zu besorgen :D Ganz großes Kino! Es hat so spaß gemacht das Türchen zu lesen <3
Auch deine Geschichte ist super schön zu lesen Fin! Und sie ist wirklich nicht so "seltsam" wie die sprechenden Bäume, hm? Aber jetzt mal im Ernst, ich finde, sie ist dir wirklich gut gelungen ^^
Ich bin wirklich so begeistert von allen Türchen bisher und möchte heute noch einmal in eigener Sache an euch herantreten!
Ihr seid nicht im AK-Team, wollt aber trotzdem etwas beitragen? Ihr seid im AK-Team, habt aber nicht die Person bekommen, der ihr gerne etwas Geschrieben/Gezeichnet hättet?
Dann meldet euch bei mir oder Fearne und wir bereiten eine Kleinigkeit vor, damit jeder die Möglichkeit hat mit seinem Weihnachtsgeschenk ganz groß raus zu kommen ^^ Bis zum Abend des 23.12 könnt ihr uns zukommen lassen, was auch immer ihr jemandem Schenken möchtet, damit das Weihnachtsfest noch viel schöner wird als es sowieso schon ist <3
- Lee und das ganze AK-Team <3
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Thema: Re: Adventskalender 2020 Mo 21 Dez 2020, 21:20
Bin gerade erst dazu gekommen reinzugucken <3 ich bin echt sprachlos *-*
Vielen Dank Stein für das Bild! Das ist echt total süß und du hast Flamme super getroffen <333 packe ich direkt in meinen Status!
Und die Geschichte ist ja mega schön *-* ich liebe sie! Werde ich wohl nie vergessen ^-^ danke Katsuki
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Tüpfelherz&Lavendelpfote
DA ApplePuffasto
Und hier geht es zu meiner Bildergalerie, in der ihr alle für mich gemalten Bilder findet <3 viel Spaß beim stöbern und staunen; aber nichts anfassen ;)
*EINTRETEN*
Palmkätzchen Moderator im Ruhestand
Avatar von : Luchsy <3 Anzahl der Beiträge : 2611 Anmeldedatum : 31.12.15 Alter : 28
Thema: Re: Adventskalender 2020 Sa 26 Dez 2020, 11:39
Sorry dass ich erst jetzt antworte, vielen lieben Dank für mein Türchen! Ich liebe die Zeichnung von Bernstein und ebenso die süße Geschichte! Vielen lieben Dank euch beiden!
Natürlich hab ich auch die anderen Türchen alle durchgeschmökert, ich liebe diese Tradition, und daher auch danke an das ganze AK Team, ihr seid einfach spitze!<3