Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Dates '21 Fr 05 Feb 2021, 11:16
Valentine's Day
Hiermit beginnt der zweite Teil des kleinen Valentinstag-Kalenders. Hier kommt ihr zurück zum ersten Teil: Klick Teil 1
Date 5:
Date 5
Dich ganz persönlich
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Brombeerstern x Birkenfeder
„Und? Wie war es?“ Brombeersterns rechtes Ohr zuckte leicht. „Naja, nichts besonders“, antwortete er dann und für einen Moment lang flogen die Gedanken des braun getigerten Katers zurück zu seinem Jagdausflug mit der hübschen Kätzin. „Wir haben eine Taube und einen Sperling gefangen aber mehr war nicht.“ Er senkte den Kopf und nahm einen Bissen von seinem Stück Frischbeute, ehe er sich wieder seinem Gesprächspartner zuwandte. „Wir sind inzwischen recht gut befreundet, denke ich“, fügte er dann hinzu, um die Neugier des Anderen zufrieden zu stellen. „Aber das heißt noch nichts.“ Sein Gegenüber lachte. „Dann steht euch doch eigentlich nichts im Wege?“, fragte der cremefarbene Kater, der auf den Namen Aspenpelz hörte. Die Schnurrhaare des Kriegers zuckten leicht, als er weitersprach „Ich meine, du bist der Anführer des Clans, welche Kätzin würde dazu denn ‚Nein‘ sagen können?“ Brombeerstern schüttelte den Kopf über den Kommentar seines Freundes, konnte sich aber nicht daran hindern belustigt zu Schnurren. „Quatsch“, miaute er dann. „Ob sie mich interessant findet hat damit doch überhaupt nichts zu tun.“ Er zögerte. „Und ich glaube, Ahornpfote mag sie nicht sonderlich“, gab er dann zu. „Vielleicht weil sie Flammensturm so ähnlich sieht, verstehst du? Aber ich möchte nicht ihre Mutter ersetzen, auch wenn sich das für sie vielleicht so anfühlt …“ Der Anführer nahm einen weiteren Bissen von dem Vogel vor seinen Pfoten. Einen langen Moment kaute er auf dem Fleisch der seines Abendessens herum, während er darüber nachdachte. Eigentlich mochte er Birkenfeder ja genau, weil sie so war wie sie war, für ihr sonniges Gemüt, ihre Loyalität aber auch mit ihrer Zurückhaltung und dem Stottern, mit dem die Kätzin immer noch zu kämpfen hatte, aber manchmal in Momenten des Zweifels fragte er sich auch selbst, ob es nicht doch auch die Gestalt der flammenfarbenen Kätzin verliebt hatte. In die Tigerzeichnung, zarte Statur und die großen, gelblich grünen Augen, mit denen sie Flammensturm so ähnlich sah, dass so manche Katze hätte glauben können, die Kriegerin wäre immer noch unter den Lebenden. Ja, er hatte sich sozusagen in eine Doppelgängerin seiner ehemaligen Gefährtin verliebt, aber seine Zweifel hielten ihn immer wieder zurück, obgleich er wusste, dass Flammensturm ihm sein neues Glück gönnen oder gar wünschen würde. Auch wollte er nicht, dass Birkenfeder sich wie ein Ersatz für seine alte Gefährtin fühlte … Schließlich wollte er ja nicht nur sein eigenes Glück sondern auch ihres und so sollte sie sich nicht vorkommen. „Du machst dir zu viele Gedanken, Brombeerstern“, drang Aspenpelz Stimme an seine Ohren. „Ahornpfote wird sich mit der Zeit sicher daran gewöhnen und gerade du solltest doch wissen, worin Birkenfeder und Flammensturm sich unterscheiden.“ Der Anführer nickte nachdenklich. Sein Freund hatte Recht. Er machte sich eindeutig zu viele Gedanken, weit mehr als er sich in den letzten Monden über irgendein anderes Thema gemacht hatte, vielleicht abgesehen von den Beutediebstahlen in der Blattleere und den Krach mit der DonnerClan-Patrouille an der Grenze im letzten Blattfall. Aber in diesem Fall und mit den Gefühlen, die er für Birkenfeder entwickelt hatte, konnte er sich einfach nicht helfen, auch wenn er normalerweise nicht dazu neigte, sich über alles und jedes so sehr den Kopf zu zerbrechen. „Ich möchte nur nicht, dass sie sich fühlt, als würde ich sie als Ersatz für Flammensturm nehmen wollen“, murmelte er dann. „Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken, aber hast du dich schon einmal gefragt, wie man einer Katze zeigt, dass man sie ganz persönlich mag? Also nicht einfach wie eine andere Katze davor sondern jetzt, hier, ganz konkret?“ Aspenpelz ließ ein tiefes Lachen hören. „Du fragst Sachen, Brombeerstern“, stellte der Krieger fest. Er hatte inzwischen seine eigene Mahlzeit beendet und schenkte dem anderen Kater einen langen Blick. „Sehe ich so aus, als würde ich mich mit so etwas auskennen?“ Er legte nachdenklich den Kopf schief. „Wer ist denn von uns der mit Erfahrung?“ Die Schnurrhaare seines Gesprächspartners zuckten amüsiert, aber gleichzeitig war diese Antwort nicht sonderlich befriedigend für den Anführer. In manchen Situationen war es gleichgültig, wie viel Erfahrung er hatte, manchmal fühlte er sich noch wie ein junger Schüler, der zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch hatte und nun das Gespräch mit der Kätzin suchte, die er so gerne mochte und von der er hoffte, dass sie seine Gefühle erwidern würde. Wobei er zugeben musste, dass der Schüler es unter Umständen sogar leichter gehabt hatte, schließlich wusste er noch nicht so viel über die Welt und rechnete nicht damit, seine Liebe wieder zu verlieren. Er war vielleicht nervöser, weil er im Moment lebte und nur zählte, ob seine Gefühle abgelehnt oder erwidert wurden, aber dafür machte er sich auch keine Gedanken über verlorene Liebe, die längst zurücklag. „Vielleicht sollte ich wieder mehr im Moment leben“, murmelte der Anführer nachdenklich. „Was?“ Aspenpelz sah auf. „Ach nichts weiter. Du kennst mich doch.“
~ ~ ~ ~ ~
Es war noch dunkel, als Brombeerstern am nächsten Morgen aus seinem Bau nach draußen auf die Lichtung trat. Kurz blinzelte der Kater in die friedliche Nacht hinein, die noch über dem Lager liegen würde, bis jeden Augenblick die Morgendämmerung hereinbrechen und das Singen der Vögel mit sich bringen würde. Dann ließ er sich nieder und begann sein getigertes Fell zu putzen. Es hatte lange gedauert, bis er endlich hatte schlafen können und auch jetzt verspürte er eine leichte Aufregung, als er sein vom Schlafen noch zerzaustes Brustfell glatt leckte. Wenn Birkenfeder von der Nachtwache zurück ins Lager kam, würde sie ihn in seiner hübschesten Form vorfinden und wenn er sie zu einem Ausflug nach Sonnenhoch einlud, konnte er außerhalb des Lagers in Ruhe mit ihr sprechen. Er würde wie als Schüler seinen ganzen Mut zusammennehmen und sie fragen, nur dass er diesmal wusste, dass sein Leben auch weiterging, wenn seine Gefühle nicht erwidert wurden, und wenn notwendig würden er mit der Kätzin auch über seine Sorgen sprechen. Vielleicht hatte sie auch ihrerseits Sorgen, die angesprochen werden sollten, schließlich wollte er nicht, dass sie sich schlecht fühlte, wenn sie begannen, sich langsam näher aneinander heranzutasten. Und genau danach wollte er sie fragen. Ob sie dazu gewillt war?
Jetzt aber schob er den Gedanken beiseite, denn langsam wurde der Himmel heller und während er noch so dasaß und seine Fellwäsche beendete, regte sich bereits etwas am Eingang zum Bau der Krieger, wo Onyxtropfen nur wenige Momente später gefolgt von Himbeerglut den Bau der Krieger verließ, um Birkenfeder und Nebelherz bei der Wache abzulösen. Es dauerte nicht lange, bevor die Blätter wieder raschelten und nun erst der weißgrau gefleckte Krieger auf der Lichtung auftauchte und sich sofort zum Bau der Krieger begab. Instinktiv setzte Brombeerstern sich ein wenig gerade hin, als die Blätter am Lagereingang erneut raschelten. Als das flammenfarbene Fell der Kätzin in Sicht kam, rappelte der Anführer sich auf, um ihr entgegenzutreten. Er wollte sie nicht zu lange aufhalten, schließlich musste sie sich ausruhen, nur fragen, ob sie Lust hatte, ihn nachdem sie sich ausgeruht hatte, zu einem Spaziergang zu begleiten. „Guten Morgen, Birkenfeder“, begrüßte er die Kriegerin mit einem Lächeln, wobei seine Schnurrhaare leicht bebten. Nein, manche Dinge wurden auch mit Erfahrung nicht leichter, das war wohl wahr. Oder irgendwo in ihm steckte tatsächlich immer noch ein kleiner Schüler, der so etwas zum ersten Mal machte. Die Kätzin sah auf und für einen Moment lang stand der Anführer einfach bewegungslos da, während sie ihrerseits schweigend zu ihm blickte, vielleicht weil sie sich nicht sicher war, was er von ihr wollte, oder auch einfach, weil sie sich nicht von seinen orangebraunen Augen lösen konnte. „Bro … Bro… Brombeerstern“, miaute die Kätzin dann. „G…gu…guten Mo…Morgen. I…i…ich…ich meine, ich wo…wollte gerade i…ins Ne…Nest gehen.“ Der Anführer brauchte noch einen Augenblick, um über die Lippen zu bringen, was er ihr sagen wollte. „Hättest du Lust nach Sonnenhoch mit mir spazieren zu gehen?“, fragte er dann. „Und danach vielleicht ein Stück Beute teilen?“ Er versuchte ihr seinen freundlichsten Blick zu schenken, als er wieder daran dachte, dass sie sich erst einmal ausschlafen sollte. „Also, wenn du dich ausgeruht hast natürlich“, fügte er noch hinzu. „Ich würde mich freuen.“ Der kurze Augenblick des Schweigens zwischen ihnen kam Brombeerstern wie eine kleine Ewigkeit vor und er fürchtete beinahe, dass die flammenfarbene Kriegerin das Pochen seines Herzens hören könnte, so heftig wie es schlug. Machte sie sich Sorgen? Wollte sie überhaupt außerhalb ihrer täglichen Kriegerpflichten Zeit mit ihm verbringen? Eines seiner Ohren zuckte leicht, aber was gesagt war, war gesagt und jetzt konnte er nur noch darauf warten, was Birkenfeder dazu sagte. „A…a…also äh…j…ja…a… also, we…we…wenn d…du möchtest“, brachte sie dann hervor, wobei sie fast noch ein wenig mehr zu stottern schien als sonst. Ob sie auch nervös war? „I…i…ich wü…würde j…j…jetzt schla … schlafen g…gehen“, brachte sie dann hervor. „Bi…bis n…n…nachher.“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab und lief zum Bau der Krieger hinüber, wo sie schnell verschwand. Dabei ließ sie Brombeerstern mit klopfendem Herzen zurück. Sie hat zumindest eingewilligt mit nach draußen zu gehen, erinnerte er sich selbst. Wenn sie mich überhaupt nicht mögen würde, hätte sie das nicht getan. Trotzdem … der Schüler in ihm, ließ sich nicht ganz zum Schweigen bringen, aber das hatte auch einen Vorteil. Seine Nervosität vermischte sich mit Aufregung. Wenn alles gut lief, würden er und Birkenfeder sich bald ein wenig näher kommen.
~ ~ ~ ~ ~
Birkenfeder seufzte und wälzte sich in ihrem Nest auf die andere Seite. Eigentlich war sie recht schnell eingeschlafen, schließlich hatte sie Nachtwache gehalten und war danach dementsprechend müde gewesen. Seit geraumer Zeit aber lag sie wach in ihrem Nest und wartete. Immer wieder spähte sie nach draußen, um zu sehen, wie hoch die Sonne inzwischen gestiegen war. Brombeerstern hatte sie tatsächlich gefragt, ob sie nachher etwas mit ihm unternehmen wollte und sie hatte ihn nur angestarrt und dann fast noch mehr gestottert als sie es sonst war. Wenn es irgendetwas peinlicheres gab als das, fiel es der Kriegerin in diesem Moment nicht ein und so wie sie sich schämte, wäre sie fast gerne für immer in ihrem Nest liegen geblieben. Andererseits dann würde Brombeerstern nach Sonnenhoch draußen vergeblich auf sie warten und wenn sie ihn versetzte, würde er vielleicht nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Das wollte sie nicht riskieren, aber wie um alles in der Welt sollte sie ruhig bleiben in Anwesenheit eines Katers, der ihr Herz zum Beben und ihre Gedanken durcheinanderbrachte. Stattdessen verhielt sie sich vollkommen peinlich. Dabei wollte er offensichtlich etwas mit ihr unternehmen. Vielleicht empfand er sogar etwas für sie. Birkenfeder hätte sich ohrfeigen können. Noch einmal wälzte die flammenfarbene Kätzin sich in ihrem Nest herum. Hatte sie es überhaupt verdient, dass ein Kater wie Brombeerstern sich für sie interessierte? Und das aller Peinlichkeiten zum Trotz, die ihr in seiner Anwesenheit ständig unterliefen? Aber spätestens nach ihrem Gespräch heute Morgen, in dem offenkundig geworden war, dass Brombeerstern auch abseits der Clanbelangen etwas mit ihr unternehmen hatte wollen, war es keine bloße Ahnung mehr. Er schien wirklich Interesse an ihr zu haben und für einen Moment stellte die Kriegerin sich vor, was daraus werden konnte. Vor ihrem inneren Auge tauchte Brombeerstern auf, sie und einige kleine Kätzchen. Es war ein Traum, den sie schon öfters geträumt hatte, aber die Tatsache, dass er wohl wirklich etwas für sie empfand, stellte Birkenfeder gedanklich auch schon vor das nächste Problem. Wie konnte sie eine würdige Partnerin für den Anführer des WolkenClans sein, wenn sie ihn jeden einzelnen Schritt machen ließ? Natürlich bislang war sie sich nie sicher gewesen, ob sie seine Signale wirklich richtig interpretierte, war es doch schwer gewesen zu glauben, dass er gerade sie auswählen würde, aber jetzt hatte er offensichtlich einen Schritt gemacht. Musste sie sich schämen, wenn sie ihm auch den nächsten überließ? Und den übernächsten? Sie vergrub ihre Schnauze im Moos und seufzte erneut.
~ ~ ~ ~ ~
Diese Gedanken beschäftigten die Kätzin immer noch, als sie neben Brombeerstern zwischen den Hügeln hindurch trottete. Sie ließ dem getigerten Kater den Vortritt und selbst wenn er nicht noch Anführer des Clans gewesen wäre, hätte sie vermutlich genau dasselbe getan. Trotzdem konnte sie den Gedanken nicht loswerden, ob es denn wirklich gut war, ihm jeden einzelnen Schritt und jede Entscheidung aufzulasten. Er war ein verantwortungsbewusster und verlässlicher Kater, aber gleichzeitig war er schon jeden Tag dazu verpflichtet einen Clan zu führen. Wie konnte sie eine gute Partnerin abgeben, wenn sie ihm alles überließ? Vielleicht findet er es nicht so schlimm, ging es ihr durch den Kopf. Ich sollte ihn fragen … Aber dabei gab es ein einziges Problem. Dazu musste sie ihm erst gestehen, was sie für ihn empfand.
Birkenfeder ließ ein Lachen hören und wären ihre Selbstzweifel nicht gewesen, hätte sie sich in Brombeersterns Gegenwart sogar entspannen können. Möglicherweise könnten ihre Träume dann wahr werden und wenn das nur bedeutete, dass sie eines Tages wirklich an der Seite des Anführers durchs Leben schreiten würde. Am Morgen aufzuwachen und das hübsche Gesicht des Katers zu sehen, sich ewig in seinen Augen zu verlieren, öfters seine Stimme zu hören, … Für einen Moment verlor sie sich in ihrer Vorstellung, ehe sie aufschreckte. Hatte Brombeerstern mitbekommen, dass sie einen Augenblick nicht zugehört hatte? Wie peinlich … Dabei hatte er sie extra auf einen Spaziergang eingeladen, was zumindest darauf hindeutete, dass er sie besser kennenlernen wollte und wohl auch wünschte, dass sie zuhörte, wenn er nun von sich erzählte. Der Kater aber schien von ihrem kurzen Abgleiten in eine Traumwelt nichts bemerkt zu haben, denn er redete einfach weiter und Birkenfeder musste erneut lachen bei seiner Ausdrucksweise. Vielleicht konnte sie ihn doch einfach fragen … einfach sagen, was sie für ihn fühlte und einfach darüber reden, wie er sich ihre Beziehung vorstellte. Er hatte vermutlich eine klarere Vorstellung und damit konnte sie ihn doch auch nicht alleine lassen, oder? „Birkenfeder?“ Die flammenfarbene Kätzin hob den Kopf. Sie waren an einer Hügelkuppe stehen geblieben, eine von vielen, kein besonderer Ort – wohl einfach der an dem Brombeerstern sich ein Herz gefasst und ihren Namen mit diesem Tonfall ausgesprochen hatte. Ein Tonfall der ihr Herz schneller schlagen ließ, noch ehe sie bewusst darüber nachdenken konnte. „J…j…ja?“ Der Kater schwieg für einen Moment in dem Birkenfeder nur nervöser wurde. Sogar ihre Schnurrhaare begannen leicht zu beben. Sie musste irgendetwas sagen, ansonsten würde Brombeerstern auch den nächsten Schritt machen und den übernächsten. Und dann würde sie ihn nicht unterstützen können, wie sie es wohl sollte. Schließlich wollte sie ihr Leben an seiner Seite verbringen oder nicht? „B…b…brombeerstern?“, überwand sie sich schließlich, als der getigerte Kater gerade wieder das Maul geöffnet hatte, um seinerseits etwas zu sagen. Wie peinlich … jetzt hatte sie ihn auch noch unterbrochen. „W…wü…würdest d…du…du a…auch mehr v…v…von mir w…w…wi…wissen wo…wollen?“, fragte sie, als er keine Anstalt mehr machte, weiterzusprechen. Und wieder einmal wäre sie am liebsten im Boden versunken. Es gab wenig, dass sie noch mehr an sich ablehnte, als ihr Stottern und es war schwer zu glauben, dass Brombeerstern sich überhaupt nicht daran störte. Für einen Moment zweifelte sie sogar daran, als der Anführer eine gefühlte Ewigkeit zum Antworten brauchte. „Natürlich würde ich gerne mehr von dir wissen“, miaute der Kater nach einer Weile und Birkenfeder vergaß ganz weiter an seinen Worten zu zweifeln, als er sie mit seinen orangebraunen Augen anblickte. „Darüber wollte ich mit dir sprechen.“ Er zögerte, als würde er nach Worten suchen, bevor er erneut das Maul öffnete und weitersprach. „Es ist so, dass ich dich sehr gerne mag“, gab er dann zu. „Und ich würde mich freuen, wenn wir uns besser kennenlernen könnten, mehr spazieren gehen, gemeinsam jagen, vielleicht Beute miteinander teilen …“ Seine Stimme verklang. „Ich vermisse es, dass jemand mein Nest mit mir teilt“, gab er dann zu und das Herz der Kätzin explodierte beinahe in ihrer Brust bei diesen Worten. „Und habe mir vorgestellt, dass du das bist, aber ich möchte auch nichts überstürzen.“ Seine Schnurrhaare bebten und am liebsten hätte Birkenfeder sich sofort eng an den Kater geschmiegt, aber stattdessen blieb sie wo sie war und nickte langsam. Vielleicht war es besser, nichts zu überstürzen, wie Brombeerstern es nannte und es langsam anzugehen. Dann konnte sie ihm vielleicht wirklich auch den einen oder anderen Schritt abnehmen und andere Dinge würden sich vielleicht von selbst ergeben. „I…ich w…w…würde dich g…g…gerne be…besser k…k…kennenlernen“, brachte sie dann heraus. „M…m…mö…möchtest d…du gleich a…a…am A...a…abend e…ein St…st...stück B…Beute teilen?“
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Für einen langen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Katzen auf der Hügelkuppe und Brombeerstern war, als könnte er noch stundenlang in Birkenfeders gelblich grüne Augen blicken, oder die Tigerzeichnung in ihrem hübschen Gesicht begutachten. Da waren Details, die ihm erst jetzt auffielen und ihre Frage ließ sein Herz schneller schlagen. Natürlich wollte er nachher ein Stück Frischbeute mit ihr teilen. „Gerne“, miaute er mit einem freundlichen Schnurren, ohne jedoch der Kriegerin zu nahe zu kommen. Nichts überstürzen, er wollte ihre gemeinsame Zeit auskosten, jeden Moment genießen und es nicht drängen. Er wollte sie nicht drängen und sich selbst auch nicht, auch wenn seine Zweifel schwanden, je länger er hier stand und Birkenfeders hübsches Gesicht betrachtete. Wusste er nicht am besten, worin sie sich von Flammensturm unterschied? Konnte er nicht am besten sehen, wie stark sie sich von der Verstorbenen unterschied, selbst wenn sie ihr so ähnlich sah? Und selbst das … keine zwei Kätzinnen sahen gleich genau aus, wie er in diesem Moment feststellte. Auch dann nicht, wenn sie sich wie ein Ei dem anderen glichen. Das wusste Brombeerstern am besten, schließlich hatte er in der Vergangenheit stundenlang damit verbracht Flammensturms Fell zu putzen und in ihre Augen zu blicken, neben ihr zu laufen und ihre Stimme zu hören. Nun aber wartete sie in den Sternen auf ihn und es war Birkenfeders Stimme, die er hören wollte, ihr Köper den er früher oder später an seinem spüren wollte und ihr Fell, dass er gerne mit seiner Zunge durchpflügen würde. Ich liebe dich, Birkenfeder, dachte er, in dem Wissen, dass er ihr das im Laufe der Zeit wohl immer wieder sagen würde, je nachdem wie sich die Dinge entwickelten. Dich ganz persönlich.
"Dann gebe ich dir, mit der Kraft des SternenClans, deinen Kriegernamen. Kummerpfote, von diesem Augenblick an wirst du Kummerfeuer heißen. Der SternenClan ehrt deine Loyalität und deine Stärke und wir heißen dich nun als vollwertigen Krieger im WolkenClan willkommen."
Stille. Einen unendlich langen Moment herrschte vollkommene Stille auf dem gesamten Lagerplatz des WolkenClans. Kummerfeuer zwinkerte. Einmal. Zweimal. Dreimal, bevor er spürte wie sein Anführer sich nach vorne lehnte und mit seiner Nase gegen die Stirn des frisch ernannten Kriegers stieß. Mehr aus Reflex als wirklich bewusst beugte der kleinere sich vor, leckte zitternd über das Schulterfell Brombeersterns, bevor sie sich zeitgleich etwas zurückzogen. “Kummerfeuer! Kummerfeuer! Kummerfeuer!” Überall hörte er die Stimmen seiner Clankameraden, doch tief in sich drin hörte er lediglich seine eigene Stimme und die Worte, die er zu Blasspfote gesagt hatte, kurz bevor sie zu ihrer letzten Reise aufgebrochen war...
"Du solltest Feuer in deinem Namen tragen, ebenso wie ich. Für das Feuer, was in dir lodert. Du wirst über sie herfallen wie ein Waldbrand, ehe sie wissen wie ihnen geschieht."
Der dunkle Kater erinnerte sich daran, als wäre es erst gestern gewesen, und nicht vor einigen Monden. Der Tag, an dem er ungewollter Weise abschied von dieser einen Katze genommen hatte. Der Tag, an dem er sie zum letzten Mal gesehen hatte. Schmerz zuckte über sein Gesicht, sein Blick nahm verzweifelte Züge an, während er, die Schultern gebückt mühe hatte vor seinem Anführer stehen zu bleiben. Plötzlich war da wieder der Geruch von Blut und tot, vor seinem inneren Auge erschien der zerfetzte Leib der silbergrauen Schülerin. Unbewusst wurde Kummerfeuers Atem flacher, es fiel ihm schwer zu denken, alles fühlte sich irgendwie schwer und dumpf an, als würde die Last des gesamten Waldes auf seinen Schultern liegen.
Dann war da ein seichter Schlag gegen seine Schultern, orangene Augen bohrten sich tief in seinen Geist und das Band, welches die Kehle des Kriegers zugeschnürt hatte riss und gab ihn frei. Tief atmete Kummerfeuer durch, nickte seinem Anführer dankbar zu und blieb noch einen Moment lang an seiner Position stehen, hob den Kopf, straffte seinen Schultern und ließ das erste Mal zu, dass die Rufe seiner Kameraden zu ihm hindurch drangen und ihn mit genau dem Stolz füllten den er sich durch seine Ernennung zum Krieger verdient hatte.
Und eigentlich solltest du an meiner Seite sein…
Ein nostalgisches lächeln umspielte die Züge des dunklen Katers, während er den Blick gen Himmel richtete und sich vornahm, die erste Nacht als Krieger am Grab seiner Freundin zu verbringen. Kurz schwenkte sein Blick zu Ahornblatt, welche nicht einmal eine Schwanzlänge neben ihm stand und sich angeregt mit ihrem Vater und Hurrikanjäger unterhielt, der mit einem breiten Grinsen neben dem Vater-Tochter Gespann saß. Er wusste, dass die rot Gemusterte regelmäßig aus dem Lager schlich, um das Grab der silbergrauen Schülerin zu besuchen. Und er verstand sie gut. Er selbst hatte es sich angewöhnt immer wieder dort zu erscheinen. Wenn das Lagerleben ihm mal wieder zu viel wurde, er anfing in seinen Gedanken zu ertrinken oder einfach, weil er ihre Anwesenheit vermisste.
Er wusste, dass sie ihn nicht verlassen hatte, dass sie über ihn wachte, vom Silbervlies auf ihn herab schaute. Aber er vermisste sie trotzdem schrecklich. Jeden Tag seines Lebens.
Es war bereits tiefste Nacht als Kummerfeuer das Lager verließ. Seine Schritte waren leise und bedacht, als er sich auf den Weg zum Grab Blasspfotes machte. Der Weg war für den Kater genauso vertraut wie jeder Fleck im Lager, er würde blind und taub zu ihm zurückfinden und das ohne Probleme. Je näher er der Stelle kam, desto schwerer wurde es eine Pfote vor die andere zu setzen, sich weiter auf diesen Punkt zuzubewegen, ohne dem Fluchtimpuls nachzugeben, wann immer seine Emotionen überzulaufen drohten. Aber er blieb. Das tat er jedes Mal. Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich auf der kalten Erde nieder, legte den Kopf auf die Pfoten und sah in den Wolkenlosen Himmel. Sterne leuchteten über ihm, ein strahlend weißer abnehmender Mond legte die ganze Szenerie in ein silbernes Licht.
“Hallo Blasspfote.” Fing der Kater an leise zu reden, stieß einen lang angehaltenen Atemzug aus und lauschte den Geräuschen der Umgebung, um seine Nerven zu beruhigen. “Ich weiß… ich war schon ein paar Sonnenaufgänge nicht mehr hier. Aber es passiert aktuell so unglaublich viel.” Direkt über ihm ertönte der Schrei einer Eule, was den Kater missmutig brummen ließ. “Du hast es bestimmt schon mitbekommen… Aber ich bin jetzt ein Krieger. Und… Ich kann endlich das Feuer sein, welches ich in dir gesehen habe. Welches du in mir gesehen hast!” Stolz schwang deutlich in seiner Stimme mit, während er langsam aber sicher schläfrig wurde. “Ich werde immer dein Feuer sein Blasspfote. Verlass dich auf mich!” Damit schlossen sich die mitternachtsblauen Augen Kummerfeuers, bevor er in einen tiefen Schlaf hinab glitt.
Als er das nächste Mal die Augen aufschlug war es noch immer dunkel um ihn herum, doch befand er sich nicht mehr neben der Grabstätte von Blasspfote sondern auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald. Der Mond strahlte noch immer über ihm, nur wirkte er viel näher als sonst. Auch die Sterne schienen viel größer und näher zu sein. Verwirrt legte der schwarze Krieger die Stirn in tiefe Falten, richtete sich langsam auf und streckte seine müden Glieder. Da entdeckte er einen hellen Fleck, welcher sich hinter einem der Bäume zu verstecken schien.
“Wer bist du?!” Fragte er unmittelbar, versuchte einen Schritt auf den Baum zuzugehen, doch bewegten seine Pfoten sich keine Mäuselänge. Dafür aber bewegte sich die helle Gestalt. Silbergraues Fell strahlte im Mondlicht, warf lange Schatten auf die Erde und Sterne schienen zu ihren Pfoten zu tanzen, als sie mit lautlosen Schritten näher kam. Dunkle pfoten mündeten in einem gemusterten Leib und als sein Blick auf die glimmenden blauen Augen traf vergaß er mehrere Augenblicke zu atmen. Das konnte doch gar nicht sein. Sofort raste sein Herz, das Blut rauschte laut in Kummerfeuer Ohren, als der Katzenleib immer näher und näher kam.
Als sie dann direkt vor ihm stand, flutete ein Geruch seine Sinne, von dem er geglaubt hatte ihn nie wieder wahrnehmen zu können. “Blasspfote…” flüsterte der Krieger atemlos, während er noch immer nicht seinen Augen trauen wollte. Da stand sie vor ihm, wunderschön. Als wäre sie nie von diesem Hund zerrissen worden. Und dann lächelte sie ihn an. Mit diesem ganz bestimmten Blasspfote-Lächeln, welches sein Herz einen Schlag aussetzen ließ und ihn ganz automatisch dazu brachte ebenfalls zu lächeln. “Kummerfeuer.” Auch ihre Stimme war leise, reiner Stolz blitze in ihren Augen auf, bevor sie noch einen Schritt auf ihn zumachte und ihre Nase gegen seine Wange presste. Ein Schauder jagte dem Kater über den Rücken, sofort beugte er sich in diese Geste hinein und stieß mit der Stirn liebevoll gegen ihre.
“Es ist so schön dich zu sehen.” Er traute sich gar nicht seine Stimme zu erheben, aus Angst den Moment zu zerstören, würde er die Ruhe um sie herum unterbrechen. Aber der Ausdruck auf den weichen Zügen Blasspfotes war so sanft, dass er einen kurzen Moment vergaß, dass sie sich eigentlich nur in einem Traum befanden. “Es tut mir leid, dass ich einfach so gegangen bin… Das ich nie die Chance hatte die zu sagen… wie wichtig du mir bist.” Etwas betrübtes schwang in der leisen Stimme der SternenClan Katze wieder, doch schüttelte Kummerfeuer lediglich den Kopf, schmiegte sich noch enger an ihren schlanken Körper und schlang seinen Schweif besitzergreifend um ihre Flanke. “Sag das nicht. Ich wusste, dass du immer bei mir sein würdest.” Schnurrend vergrub sie ihren Kopf in der Halsbeuge des schwarzen Kriegers, gemeinsam sanken sie zu Boden und kuschelten sich eng zusammen.
Die meiste Zeit herrschte Stille zwischen ihnen, doch gab es gar nicht viel, was sie sich zu sagen hätten. Immerhin war beiden bewusst, dass treffen wie solche nicht zur Gewohnheit werden würden. Sie stellen eine Ausnahme da, ein zugeständnis des SternenClans. Und Kummerfeuer hatte sich vorgenommen jeden Augenblick davon vollkommen zu genießen, ohne sich Gedanken um einen folgenden Abschied zu machen. Denn dieser würde unweigerlich auf ihr kurzes zusammentreffen folgen. Aber diese Nacht gehörte nur ihnen. Also genoss er die Nähe zu der Katze seines Herzens und gab sich damit zufrieden für diese Nacht an ihrer Seite verweilen zu können.
“Ich bin so stolz auf dich.” Es war schon einiges an Zeit verstrichen, als Blasspfote schließlich anfing zu sprechen. Sie blickte zu Kummerfeuer auf, lächelte sanft und legte ihre Pfote auf die seine. “Du wirst ganz sicher ein großartiger Krieger!” Verträumt blickte die schöne silberne Kätzin auf, sterne tanzten um ihr Gesicht und ihre Schultern, während dem Krieger mal wieder bewusst wurde wie unglaublich schön Blasspfote eigentlich war. Von den sanften Zügen ihres Gesichts, über den dunkel gemusterten silbergrauen Pelz bis zur dunklen Schweifspitze. Alles an dieser Katze strahlte perfektion aus. Gerade jetzt, wo ihr gesamter Leib in ein unauffälliges Leuchten getaucht war.
“Blasspfote ich…” Fing Kummerfeuer an, war aufgestanden und ragte nun über der Schülerin empor. Der Ausdruck in seinen Augen sprach Bände, er war für Blasspfote unglaublich leicht zu lesen, doch gerade dieser Umstand ließ sie liebevoll schmunzeln. Langsam richtete sie sich ebenfalls auf, blickte auf und berührte mit ihrer Nase die des dunklen Kriegers, dessen Pelz im Licht des Mondes einen Schimmer erhielt, der dem einer SternenClan Katze nicht unähnlich war. Bald war es soweit. Bald würde sie ihn wieder verlassen müssen. Und das nächste Mal würden sie sich erst im SternenClan wieder begegnen. “Ich werde auf dich warten Kummerfeuer.”Ernst blickte die verstorbene zu ihrem Seelenpartner herauf, hielt dem Blick aus seinen dunkelblauen Irden stand und straffte die Schultern. “Und ich werde zu dir zurückkommen. Irgendwann.” Ebenso ernst antwortete der Krieger, ließ keinen Zweifel in seiner Stimme zu, bevor er sich ein letztes Mal zu der kleineren herunter beugte. “Wir werden uns wiedersehen Blasspfote. Und dann wird uns nichts mehr trennen!” Voller überzeugung legte er seine Stirn ein letztes Mal an die der Schülerin, atmete ihren Geruch ein, nahm ihn tief in sich auf und prägte sich jede Nuance von ihm ein. “Ich liebe dich.” Er musste es ihr sagen. Es war ein innerer Drang, welchen er nicht zu ignorieren in der Lage war. Jetzt, wo er sie vor sich hatte, sie spüren konnte musste er es ihr einmal gesagt haben, sonst würde er keinen ruhigen Moment mehr in seinem Leben haben. Er hatte einfach keine andere Wahl. Und es fühlte sich gut an. Viel zu gut. “Ich weiß.” Kam eine leise gewisperte Antwort, ein leises kichern drang zu ihm durch und sorgte dafür, dass sich sein Fell im Nacken elektrisiert aufstellte. “Und ich liebe dich auch Kummerfeuer.”
Ein letztes Mal berührten sich ihre Nasen, bevor die Lichtung vor seinen Augen verschwand. Und er lag wieder vor dem Grab der Silberkatze die es geschafft hatte sein Herz mit in den SternenClan zu nehmen. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf die Züge des Kriegers, bevor er sich auf die Pfoten erhob und der Grabstätte guten Gewissens den Rücken zukehrte. Er würde Blasspfote wiedersehen. Und das war alles was er wissen musste, um weitermachen zu können.
Heute steht ein weiteres, wunderschönes Pärchen auf dem Plan. Bitte? Das ist schon gestorben? Was? *kramt durch Notizen* Nein. Unmöglich. D: Gut, dann werden wir wohl eine kleine Zeitreise veranstalten… … … Es kam häufiger vor, dass der junge Krieger an der Schlucht saß, das Wasser hinabrauschen sah, seinen Blick zum WindClan Territorium hinüber richtete. Nach allem, was ihm passiert war, hatte er kaum mehr anderes zu tun, als seine Zeit so zu verbringen. Der Umstand erfüllte ihn zwar nicht mit Stolz, dennoch lebte er ihn fürs erste aus, schwelgte in Erinnerungen, ohne einen tatsächlichen Blick für die Zukunft zu haben. Seitdem seine Frostpfote gegen Ende ihrer Schülerzeit verschwunden war, war so viel Zeit vergangen, so viel war geschehen. Selbst ihre eigene Mutter hatte kein Wort mehr über sie gesagt. Doch in Uferbrand lag der Schmerz über ihr Verschwinden tief. Diesen Schmerz zeigte er im Lager allerdings nicht. Da Frostpfote nicht die einzige ihrer Geschwister war, die bereits verstorben waren und die übrigen auch kein Wort über sie verloren, tat er es auch nicht. Den Schmerz empfand er lieber für sich alleine, wenn er hier saß und all die Momente durchging, die er mit ihr verbracht hatte. Seine Schnauze in ihren Pelz gedrückt hatte. Manchmal bildete er sich ein, sie direkt neben sich zu spüren, sie zu riechen. Vielleicht war es aber auch tatsächlich Frostpfote, die ihm aus dem SternenClan sagen wollte, dass sie wirklich tot war. Wirklich tot. Uferbrand wollte diesen Gedanken nicht einmal durchgehen lassen, er verweigerte sich der Annahme, dass seine Frostpfote wirklich verschwunden war, weil sie durch irgendetwas gestorben war! Lieber glaubte er daran, dass sie von Zweibeinern gestohlen wurde, oder im Hochwasser davongeschwappt worden war, soweit, dass sie den Weg nach Hause nicht fand. Er hatte seine Ohren stets vor denen verschlossen, die offen diskutierten, dass sie höchstwahrscheinlich durch den starken Regen damals abgerutscht und die Klippe hinabgestürzt war, oder einfach falsch in den von Hochwasser gezeichneten Fluss gelaufen war, um zu schwimmen, das Bewusstsein verloren und ertrunken war. Ein Seufzen entwich dem Krieger, als er an diese Gespräche dachte. Damals hatte er sich nicht beteiligt, weil er dieser Wahrheit nicht in die Augen sehen wollte und er konnte dies noch immer nicht. Damals hatte er lieber im Lager gelegen und wenn er sich nicht eine neue Aufgabe gesucht hatte, um sich beschäftigt zu halten, hatte er sich vorgestellt, wie sie bei ihm war, wie sie zusammen waren. Sein Blick verhärtete sich bei dem Gedanken und er leckte sich über sein Brustfell. Zum Glück konnte ihn keiner hören, seine Gedanken waren unergründlich für alle anderen. Selbst für ihre Mutter, die nicht erkannte, dass ihr ehemaliger Schüler Frostpfote hinterher trauerte. Uferbrand hatte auch keinen Blick für andere Kätzinnen. Sein Herz klammerte sich so intensiv an die Hoffnung, dass Frostpfote vielleicht doch noch lebte, dass sie zu ihm zurückkehren würde. Er wollte es so sehr glauben. Sicher, er verbrachte Zeit mit Ostwind, doch die Kätzin war wahnsinnig und so unberechenbar, dass er gar nicht so sehr für sie empfinden sollte. Insbesondere da sie grundsätzlich einen Gefährten hatte, doch mit diesem aus Trauer zerstritten war? Uferbrand musste mit sich ehrlich sein, als er erkannte, dass er gar nicht genug mit der Kätzin sprach, um ihre Geschichte zu verstehen. Sie übten ihre Kampftechniken und ihm war es gleich, was sie sagte oder brauchte. Hauptsache sie wurde nicht noch wahnsinniger. … … „Nicht mehr lange, bis wir unsere Kriegernamen haben“, murmelte Uferpfote Frostpfote ins Ohr. Die beiden Schüler hatten sich davongeschlichen, um zu jagen, wobei die hübsche Schülerin unbedingt eine Maus fangen wollte. Ihre Vorliebe für die außergewöhnlichen Beutestücke machten es ihm häufig nicht einfach, sie nachzuvollziehen, doch da er sie bereits gut genug kannte und lediglich seine Zustimmung wollte, hatte er genickt und war gefolgt. Und ja, gerade gesund klang dies nicht. Allerdings waren Frostpfote und Uferpfote sich bereits so vertraut, dass er auch ihre liebevollen Seiten zu sehen bekam. Doch wenn er ehrlich mit sich war, stach sie unter den anderen FlussClan Katzen einfach heraus und war interessanter als jene, die lediglich derselben Routine folgten, um später Junge großzuziehen und sich so niederzulassen. Er selbst bevorzugte die Spannung, die angeregten Diskussionen, die kleinen Momente, die sie von den anderen Katzen abtrennte. Außerdem war er ein Schüler und dachte nicht über Junge nach. „Jubelstern wird bestimmt gute Namen wählen“, antwortete Frostpfote, die an ihrer Maus zupfte. Sie hatte sie ohne Mühe gefangen, vielleicht war ihm das auch nur so vorgekommen. Er wusste es nicht. „Nur hoffe ich, dass es wirklich bald soweit ist. Ich wäre sehr gerne etwas freier unterwegs.“ Uferpfote schmunzelte und ein wohlwollendes Schnurren entwich ihm. „Bist du denn nicht gerade frei unterwegs?“ Liebevoll stieß er seine Schnauze in ihren Pelz, atmete ihren Duft ein, genoss ihre Wärme. Frostpfote hielt einige Herzschläge inne, rappelte sich dann auf und löste sich von ihm. Damit hatte er kein Problem, da sie bereits häufig geäußert hatte, was sie wollte und er dafür Verständnis hatte. Schließlich würde er sein ganzes Leben lang immer wieder solche Berührungen ausüben können. … … „Frostfeder“, murmelte Uferbrand leise. Frostfeder war der Name, den sich die Schülerin hätte selbst gegeben. Es war der Name, den sie für sich am besten gehalten hatte und auch wenn sie Respekt für ihre Mutter empfand, hatte in ihrer Stimme deutlich mitgeschwungen, dass nur dieser Name die richtige Wahl wäre. Ein leises Lachen drang aus seiner Kehle. Sie hatte immer gewusst was sie vom Leben wollte. Sie weiß es noch immer. Oder tat sie das? Frustriert stieß der Krieger seine Krallen in den Boden. Er brauchte Antworten. Er würde sie nicht im Lager bekommen und wenn die Antwort des SternenClans war, dass er sie manchmal neben sich spürte, dann gaben sich die Ahnen keinerlei Mühe. Nachdenklich blickte er hinter sich, den Fluss entlang bis an den Punkt, wo er das Lager erahnen konnte. Er sollte zurückkehren. Für seinen Clan da sein. Doch er sollte auch nach ihr Suchen, sollte sie umherirren und nicht nach Hause finden. Leise fauchte Uferbrand, zog seine Krallen durch den Boden und hinterließ Striemen. Konnte er einfach aufbrechen? Er musste es tun! Schweren Herzens erhob sich der Krieger. Er konnte nicht mehr länger warten. Er musste es tun. Seine Pfoten trugen ihn schnell durch das Territorium, doch er mied die Hauptpfade, mied das Lager. Er musste an diesem vorbei und dann hinter der Grenze am Fluss entlang. Er könnte sich immer am Fluss orientieren. Selbst wenn sie von Zweibeinern mitgenommen worden war. Dort würde er sie gewiss auch noch finden. Uferbrand lief eine ganze Weile, selbst nachdem er die Grenze überquert und die Sonne untergegangen war, hörte er nicht auf, weiterzulaufen. Neue Hoffnung trug ihn. Hoffnung darauf, seine Frostpfote zu finden, wo auch immer sie war. Der Fluss war sein ständiger Begleiter, rauschte neben ihm her, die stetige Bewegung gaben ihm immer wieder Motivation, um weiter zu gehen, nicht umzukehren. Er würde erst in den FlussClan zurückkehren, wenn er Frostpfote gefunden hatte. Spät in der Nacht legte er sich hin, ruhte sich aus. Früh am Morgen stand er auf, lief bis in die Nacht hinein. Dies ging eine ganze Weile so, bis der Fluss sich teilte. Es war so lange her, dass die Schülerin verschwunden war, dass er das Ufer nicht nach ihr abgesucht hatte, doch hier an dieser Gabelung… hier hatte sie sich verfangen müssen oder hier hatte sie jemand gefunden. Doch wohin war sie gegangen? Unschlüssig schnupperte er am Ufer, als er den Duft einer fremden Katze aufspürte. Es dauerte nicht lange, bis er das braune Tier fand, dass ihm freundlich entgegenblickte. Verwundert sah Uferbrand die Katze an, die keine Kampfhaltung einnahm und nicht so schien, als wäre sie sonderlich überrascht. „Ich suche jemanden“, brachte er schließlich hervor. Die braune Katze überlegte kurz. „Eine silbergraue… graue Kätzin.“ „Davon haben wir hier viele. Wenn du diesem Fluss folgst, kommst du zu einem Zweibeinerort. Dort leben unzählige Katzen, vielleicht kennen sie deine Freundin ja.“ Uferbrand nickte und schob sich an der braunen Katze vorbei, die ebenfalls ihres Weges ging. Er lief und lief, nun mit einem neuen Ziel, einem greifbaren Ziel. Die Nacht lief er, ohne zu schlafen, erblickte schließlich den Zweibeinerort und trat hinein, doch so übermüdet wie er war, erschrak er sogleich durch all die Geräusche. Hunde, Monster, die Zweibeiner, überall waren alle, einfach alle. Echte Panik ergriff den sonst so ruhigen Kater, der sich unter einem Busch versteckte und hilflos jammerte. Irgendwann hatte sich der Busch geteilt und Zweibeinerpranken hatten ihn gepackt, doch die Panik hatte ihn in eine Starre versetzt, er wusste nicht, was er tun sollte. Schließlich wachte er in einem Zweibeinernest auf, auf weichen Nestern, neben ihm eine schwarze Kätzin, die ihn neugierig anblickte. „Wo bin ich?“, fragte er keuchend, Panik und Verwirrung in den Augen, die hilflos Schutz suchten. Die Kätzin lächelte sanft. „Bei mir zuhause. Ich glaube, meine Zweibeiner haben dich gefunden und wollen sich um dich kümmern, toll, oder?“ „Gar nicht toll, ich bin nur auf der Durchreise, ich muss hier weg, bitte, ich muss sie finden…“ „Wen finden?“ „Frostpfote.“ „Seltsamer Name…“ Uferbrand fauchte. „Doch ich glaube, ich habe den schonmal gehört.“ Uferbrands Ohren spitzten sich, sogleich stand er auf den Pfoten. „Wo, bring mich hin, schnell.“ Die schwarze Kätzin sah ihn verwirrt an, deutete nur auf eine kleine Öffnung in einem Zweibeinerding. Ohne zu zögern rannte der Krieger darauf zu, stieß es an und spürte, wie es nachgab. Frische Luft drang ihm entgegen. Freiheit! „Wo muss ich hin?“, fragte der Krieger erneut und sah die schwarze Kätzin ernst an. „Im Zweibeinerort gibt es Katzengruppen, die Katzen aufsammeln und ihnen helfen, nach Hause zu finden. Einige Freunde haben mir von Frostpfote erzählt…“ Uferbrand quetschte sich aus dem Nest, rannte davon. Er würde sie also finden! … Wäre da nicht das Problem, dass er noch nicht zurückkehrt war. Vor ungefähr 7 Blattwechseln ist der Krieger aufgebrochen und seitdem nicht ins Lager zurückgekehrt, Frostpfote auch nicht. Was die schwarze Katze ihm hatte sagen wollen, war, dass sie gehört hatte, dass Frostpfote auch im Zweibeinerort verschwunden war, wahrscheinlich getötet von einem Monster. Sie kam jedoch nie dazu, ihm das zu sagen. Ob eine der beiden Katzen noch lebt, ist eine ungeklärte Frage. Ob sie je zurück zu den Clans finden, steht in den Sternen. Spätestens im SternenClan würden sie sich jedoch wiedersehen…
Thema: Re: Valentinstag Dates '21 Sa 06 Feb 2021, 12:26
Für alle, die das nicht gesehen habe, Geschichte 6 ist auch online. Und sie ist wunderschön *schnieft leise vor sich hin*. Danke Lee, für die wunderschöne Geschichte. <3 *emotional*
Natürlich auch dir Fin, danke für die schönen Geschichten bis jetzt. <3
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Thema: Re: Valentinstag Dates '21 Sa 06 Feb 2021, 17:23
Ich... ich... ah. *blinzelt ganz akribisch die Tränen weg* Ich habe absolut nicht damit gerechnet, dass die Beiden eine Geschichte kriegen, aber ich bin unglaublich froh und dankbar darüber. Danke dir, dass du die Beiden so schön getroffen hast, Schatz. <33
Thema: Re: Valentinstag Dates '21 Mo 08 Feb 2021, 20:57
Ohhhhh, ich hab nicht damit gerechnet, dass ihr die beiden nimmt, weil sie uh... tot sind. :D Jedenfalls nicht, bis du ganz unauffällig mach etwas zu Frost gefragt hast und mein Hirn sich erst einmal so dachte: Meint sie gerade die Frostpfote von Himmel? But nvm nvm auf zur Story
Jaja, eins nach dem anderen sind sie verschwunden. :c Eigentlich richtig sad und verschwendetes Potenzial. Maaann, das ist schon hart traurig, wie Ufer da sitzt und über Frost sinniert. ;_; Oh shiat, ich dachte ja erst, dass geht ein bisschen in 'ne suicidal Richtung - so vor Wahn und Liebe einfach in die Fluten gestürzt, aber das Ende hab ich auch nicht erwartet. D: Ich mag die Story jedoch sehr und freu mich, dass man die beiden noch einmal "ins Leben" gerufen hat. <3
(Und ja, ich möchte immer noch alle Valentinstagsstorys lesen. Gebt mir noch etwas Zeit! D:)