Nyl ging zu dem alten Baum und zog die Pfeile heraus. Dabei stellte sie fest, das die Pfeile so angeordnet waren das sie einen Buchstaben ergaben. Es war ein ,,G". 
Nyl lächelte. Hatte sie doch anscheinend an ihren Liebsten gedacht.

Farion sah Nyl zu. Wofür steht das G?

,,Für Gil-galad.",entgegnete sie und bei dem Klang des Namens leuchteten ihre Augen.
Sie liebte ihn immer noch, obwohl er schon in Mandos Hallen verweilte.
Ihre Stimme klang voller Liebe,Sehnsucht und Trauer zugleich.

Farion sah sie weiter an. Gil-Galad?

Nyl nickte. ,,Gil-Galad, König der Hochelben in Gondolin und nach dem Fall der Stadt Gondolin. König von Lindon. Er fiel in der Schlacht der letzten Bündnisse.",sprach sie während sie die letzten Pfeile aus der alten Rinde zog.


 

Farion nickte. Er sah in die Ferne. Ich kann nicht hier sitzen und nichts tun, ich habe etwas zu erledigen!

Nyllocanya steckte die Pfeil zurück in ihren Köcher und sagte an Farion gewandt:,,Dann tue das, was du tun musst."
So wie ich, ich habe die Aufgabe eine Stadt neu zu errichten und ein Volk zu lenken, dachte sie und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Sie sah in die Ferne.


 

Farion ging zu Sommerwind. Er stieg auf die Stute. Folgt mir nicht. In ein oder zwei Stunden bin ich zurück. Bereitet etwas zu essen vor für unsere Gäste. Dann ritt er los.

Nyl nickte und lief in den Wald um Feuerholz zusammeln.
Wachsam schritt sie durch den Wald und sammelte trockene Äste. Ein Geräusch lies sie herum fahren. 
Sie sah sich um und zog ihr Schwert.
Keine Sekunde zu früh. Warge  brachen durch das Dickicht und stürzen auf sie zu. 
Die Dunkelhaarige wich ihnen aus. Erneut stürzte sich einer der Drei auf sie.
Sie hieb nach ihm und er ging tödlich getroffen zu Boden.
Nur noch zwei waren übrig. Diese stürzten sich auf die Thronerbin und versuchten sie zu Fall zu bringen, was ihn auch gelang. 
Nyl verlor den Halt und fiel auf den Boden. Im Fallen riss sie das Schwert hoch und der Warg sprang in den Tod.
Die Dunkelhaarige schaffte es nach einigen Versuchen ihr Schwert aus dem Untier zu ziehen, doch dabei hatte der letzte der Warge genug Zeit sich auf sie zu stürzen.
Die Kreatur verbiss sich in ihrer Schulter. Nyl schrie auf vor Schmerz. Sie versuchte an ihren Dolch zu kommen, doch es gelang ihr nicht. 
Schwindel überkam sie. Das Warggift tat bereits seine Wirkung. 
Das Untier riss sich schließlich von ihr Los und nahm erneut Anlauf um sie endgültig zu töten.
Keuchend vor Schmerz wandte sich Nyl unter dem bereits Toten Warg hervor. 
Sie wusste nicht woher sie die Kraft genommen hatte, doch irgendwie hatte sie es geschafft. Sie stand mit blutender Schulter auf und hieb nach dem letzter Kreatur, die tödlich getroffen zusammenbrach. 

Nyls Sicht verschwamm, doch sie zwang sich weiter zu gehen. Sie sammelte mit einem Arm die trockenen Äste auf, die sie fallen gelassen hatte und lief zurück zu den Anderen.
Sie brachte nur noch ein Wort hervor ehe sie zusammenbrach: ,,Warge!"
Dann umfing sie die Dunkelheit.

Farion ritt zu einer Hütte die ein wenig versteckt war, ein kleines Mädchen etwa acht Jahre alt kam auf ihn zu. Farion! Farion! Du bist wieder da. Ja, Tescha. Wo sind deine Geschwister? Im Haus. Dan hol sie ich möchte euch zu jemanden bringen.

Nyllocanya umfing Schwärze. Tiefe Dunkelheit. 
Sie sah nichts, hörte nichts und fühlte nichts.
Ihr Geist driftete ab.
Alataire spürte das mit seiner Herrin etwas nicht stimmte, als sie schwanken wieder aus dem Wald kam und etwas rief.
Er lief zu ihr und musste mitansehen wie sie zusammenbrach.
Seine Herrin, zu deren Schutz er auserkoren war.

Er wieherte angsterfüllt.

Als die anderen zwei da waren nahm Farion die jüngste zu sich aufs Pferd. Miko holte sein eigenes Pferd aus dem Stall und ritt mit Tescha. So machten sie sich auf den Rückweg.

Nyl warf sich in ihrer Bewusstlosigkeit hin und her.
Sie spürte wie ein inneres Feuer sie erfüllte. Sie schrie vor Schmerz.
Keuchte. Krallte ihre Hände in den Erdboden. Entschlossen gegen das Gift anzukämpfen.
Sie hörte wie Alataire wieherte. 
Halbbewusstlos, halb bei Bewusstsein. Sagte sie: ,,Tolo...dan nan galad...Tolo...dan nan galad*...Athelas nimm Athelas..."
Doch ihre Stimme wurde mit jedem Wort leiser. Ihre Hände verloren an Kraft.



* kehre zurück ins Licht

Farion nahm einen anderen Weg. Er ritt am Wald entlang, als er plötzlich ein Pferd wieherte. Er endeckte Nyl. Nyl. Was ist passiert. Er stieg vom Pferd.

Nyl hörte wie Jemand sie beim Namen rief. An der Stimme erkannte sie Farion. Sie öffnete die Augen und antwortete mit kaum hörbarer Stimme:,, Warge..haben..mich...angegriffen...",sie keuchte leise ihr Blick wurde verschwommen, sie wollte weiter sprechen, doch dann umfing sie wieder die Dunkelheit.