[Spielt noch in der Blattleere versetzt zum aktuellen Geschehen]


Mein rechtes Ohr zuckte leicht bei Fliederkralles Worten und ich ließ den Blick für einen kurzen Augenblick erneut über den Fluss in Richtung der Grenze schweifen. Natürlich konnte ich den Zweibeinerpfad von hier aus nicht wirklich sehen, aber ich wollte mir die Umgebung und die Informationen, die mir die Kriegerin gegeben hatte, dennoch einprägen. Immerhin würde ich noch einige Monde im FlussClan verbringen müssen und früher oder später auch auf Patrouille an den Grenzen eingeteilt werden. Zwar fühlte ich mich nach wie vor fremd und fast ein wenig verloren, seit der SchattenClan sich aufgelöst hatte, aber ich würde nicht aufgeben und schon gar nicht wollte ich, die FlussClan-Katzen meine Schwäche sehen lassen. Ich war immer ein stolzer Krieger des SchattenClans gewesen und das würde ich auch weiterhin sein. Ich würde lernen, was ich lernen sollte und meine Stärke weiterhin unter Beweis stellen, wie es sich für einen Krieger wie mich gehörte.
Egal, wie sehr der SchattenClan fehlte.
Ich würde mir den Pfad gerne anschauen, antwortete ich Fliederkralle mit einem kurzen Nicken. Dann kenne ich ihn schon einmal. Bei meiner ersten Patrouille an dieser Grenze nicht nachfragen zu müssen, würde schon seinen eigenen Wert haben. Mein rechtes Ohr zuckte leicht. Im Augenblick stand ich den Katzen im FlussClan nicht unbedingt nahe, aber gegenseitiger Respekt war zumindest etwas, das ich mir einigermaßen vorstellen konnte. Immerhin war ich zuvor schon von manchen Katzen aus anderen Clans respektiert worden und ich hatte die Stärke ihrer ausgezeichneten Krieger*innen respektiert.
Das war immerhin etwas.

Schweigend nahm ich zur Kenntnis, dass Flimmerpfote diesmal wohl wirklich richtig geantwortet hatte. Ihre Worte hatten auch sicherer und logischer geklungen. Meine Schweifspitze zuckte leicht, als Fliederkralle nun erneut das Wort erhob, um zu erklären, wie der FlussClan in der Blattleere an Beute kam. War der Fluss zugefroren, jagten die FlussClan-Katzen offenbar auch Landbeute, aber da diese nur beschränkt zur Verfügung stand oder wenn nicht genügend gefangen werden konnte, musste das Eis aufgeschlagen werden. Für einen kurzen Moment drifteten meine Gedanken zurück zur letzten Blattleere, die ich auf dem Territorium des SchattenClans verbracht hatte. Es hatte wenig Beute gegeben, aber wir hatten uns irgendwie durchgeschlagen ... Hier im FlussClan würden wir, nachdem das Eis aufgeschlagen war, wohl hauptsächlich Barsche finden. Nicht dass ich Fisch sonderlich mochte, aber immerhin füllte er abends den leeren Magen, so sehr ich auch hoffte, spätestens in der nächsten Blattfrische auch den einen oder anderen Frosch finden zu können.
Aufmerksam beobachtete ich, wie Fliederkralle mit geübten Hieben das dünne Eis von der Wasseroberfläche zerschlug. Für einen Augenblick fragte ich mich, ob das Eis jemals so dick gewesen war, dass sie sich mit dem Durchbrechen schwer getan hatten. Wenn ja, dann musste das eine Katastrophe für den Clan darstellen, der sich hauptsächlich von Fisch ernährte und vielleicht weniger Übung darin hatte, die in der Blattleere seltene Landbeute zu fangen.

Für einen kurzen Moment bedachte ich das frei gewordene Wasser mit einem kühlen aber skeptischen Blick, bevor ich, Fliederkralles Aufforderung folgend, noch näher an den Fluss herantrat, wo ich mich gleich niederlassen sollte, sobald sie mir die richtige Haltung gezeigt hatten. Nicht dass ich wirklich motiviert war, mich dem Strom zu nähern oder meine Pfote hineinzustecken, aber wenn ich es lernen wollte, musste ich das wohl tun. Aufmerksam beobachtete ich, wie die Kriegerin sich niederließ und das Gewicht auf die Hinterläufe verlagerte, bevor sie mit der Vorderpfote einen Schlag in der Luft durchführte. Mit einem Nicken tat ich es ihr gleich, ließ mich nieder und verlagerte das Gewicht auf die Hinterbeine. Auf Fliederkralle Hinweis hin überprüfgte kurz den Sonnenstand, bevor ich mich vorsichtig über das Wasser beugte. Zwar hatte ich in der Vergangenheit schon an den Tümpeln im Sumpf auf dem SchattenClan-Territorium gejagt, aber denoch musste ich zugeben, dass ich mich nicht wirklich wohl damit fühlte. Das Wasser im Sumpf war wärmer und fiel man hinein, war es meist nicht schwer, wieder ans Ufer zu gelangen. Der Fluss aber war kühler und hatte Strömung, die einen mitreißen konnte.
Ein kühler Schauer kroch meinen Rücken hinunter, aber ich versuchte mir mein Unwohlsein nicht anmerken zu lassen. Wenn mein Körper zu steif wurde, würde ich mir nur schwerer tun und das Risiko erhöhen.
Ungefähr so?, fragte ich Fliederkralle stattdessen und lud die Kriegerin damit ein, meine Haltung zu überprüfen, bevor ich etwas langsamer auch die Bewegung mit der Pfote in der Luft zur Übung wiederholte. Nicht dass ich ein zu großes Vertrauen zu der Kriegerin gehabt hätte, aber Fischen konnte sie mit Sicherheit besser als ich und ich war entschlossen, mir diese Fähigkeit ebenfalls anzueignen, auch wenn das hieß, dass ich den Rat der FlussClan-Katzen in Anspruch nehmen musste.
Bewusst versuchte ich, meinen Körper ein wenig zu entspannen und wandte den Blick Flimmerpfote zu, als die Kriegerin der Schülerin anwies, mir ebenfalls zu zeigen, wie die Sache funktionierte. Gespannt wartete ich darauf, wie die Schülerin sich anstellen würde.


Angesprochen: Fliederkralle, Flimmerpfote (nonverbal)
Standort: Bei Fleiderkalle und Flimmerpfote am Ufer
Sonstiges: Hört zu und reagiert auf Fliederkralle. Er verrsucht, die Haltung zum Fischen einzunehmen und fragt die Kriegerin nach Feedback. Dann wendet er sich Flimmerpfote zu, um dieser beim  Fischen zuzusehen.

[Spielt noch in der Blattleere]
Mein rechtes Ohr zuckte leicht, als Fliederkralle mir mit einem Nicken zu verstehen gab, dass meine Haltung richtig war. Sie fühlte sich etwas ungewohnt an und ich musste zugeben, dass es wohl eine Zeit brauchen würde, bis sie so natürlich einnehmen konnte, wie die FlussClan-Katzen das taten. Und um ehrlich zu sein, fand ich es auch sehr schwer vorstellen, dass sich das früher oder später natürlich anfühlen würde. Dennoch würde ich das mit dem Fischen bestimmt selbst gleich ausprobieren können und wenn ich auch wenig Erfahrung mit dem Wasser und seinen Bewohner*innen besaß, hatte ich doch schon unzählige Monde an Land gejagt. Fische bewegten sich anders als Mäuse, Frösche oder Vögel, aber ich hatte auch schon den einen oder anderen Frosch schwimmen gesehen. Und was in diesem Fall vielleicht der passesndere Vergleich war: Die eine oder andere Ringelnatter, die gerade an der Wasseroberfläche durch den Tümpel schoss. Fische schienen sich so ähnlich fortzubewegen - nur ein bisschen tiefer unter Wasser und dass sie nicht so dünn waren wie die Natter.
Fürs Erste jedoch folgte ich Fliederkralles Blick zu Flimmerpfote, die offensichtlich ein wenig nervös war. Ein klein wenig erinnerte sie mich an Sturmlicht in seiner Schülerzeit, aber selbst den hatte Schiefersturm ja irgendwie hinbekommen, auch wenn ich mir schwer tat, zu verstehen, wie er das gemacht hatte. Vielleicht hatte Fliederkralle ja dieseslbe Geduld mit ihrer Schülerin. Oder auch nicht. Das war nicht wirklich meine Sache, um ehrlich zu sein.
Aufmerksam beobachtete ich also den Jagdversuch der Schülerin, die sich nun auf das Wasser konzentrierte und ihr Gewicht verlagerte. Sie wartete. Dann schoss ihre Pfote nach vorne. Der Fisch wurde in die Luft katapultiert und im nächsten Moment war die Schülerin auch schon auf der gefrorenen Erde ausgerutscht und konnte sich nur knapp daran hindern, hinzufallen, während der Fisch wieder mit einem Platschen in den Wellen untertauchte.
Fliederkralles entnervtes Seufzen ließ mich mit dem rechten Ohr zucken. Als die Kriegerin sich dann mir zuwandte, nickte ich kurz. Ja, ich wusste jetzt zumindest theoretisch, wie ich mich anstellen sollte, aber vermutlich würde ich dennoch ein paar Versuche brauchen, bis ich die Technik wirklich beherrschte. Die Erklärung der Kriegerin, was Flimmerpfote falsch gemacht hatte, nahm ich mit einem Nicken zur Kenntnis. Offenbar war die junge Kätzin zu unsicher gewesen, eine Sache, die man ihr von Beginn an ansehen hatte können.
Aufmerksam beobachtete ich nun auch Fliederkralles Fangversuch. Im Gegensatz zu der Schülerin, war die Kriegerin ein ganzes Stück schneller. Ohne zu Zögern glitt die Pfote duch das wasser und warf den Fisch nach oben. Dabei flog das Tier jedoch nicht so hoch und weiter ans Land, sodass die Kätzin es ohne große Mühe mit einem Biss erledigen konnte. Das klingt sinnvoll, miaute ich, als die Kriegerin daraufhin ausholte, um zu erklären, dass der Fisch nicht zu hoch fliegen sollte und im Idealfall weiter ans Ufer flog.
Als sie mich aufforderte, es ebenfalls zu probieren, richtete ich den Blick aufs Wasser, überprüfte, dass mein Schatten nicht darauf fiel und versuchte die Schatten der Fische auszumachen. Sie bewegten sich tatsächlich ein wenig wie Schlangen, waren aber größer und kürzer. Auch war es gar nicht so leicht, die Wassertiefe einzuschätzen und ich fürchtete, dass es wohl einige Versuche brauchen würde, bis es mir gelang, die Technik richtig anzuwenden. Aber je früher ich es vesuchte, umso besser würde es mir gelingen und in den nächsten Monden würde mir diese Fähigkeit von Nutzen sein. Ich fixierte also einen der Schatten, der sich nicht so tief unten befand und schlug zu. Meine Vorderpfote glitt durch das kalte Wasser des Flusses und ich spürte, wie meine Krallen die glatte Oberfläche des Fisches streiften. Dennoch hatte ich mich bei meinem Schlag verschätzt und so gelang es mir nicht, das Tier aus dem Wasser zu schaufeln, auuch wenn ich es berührt hatte.
Ich zog also die Pfote wieder aus dem kalten Wasser und schüttelte mich kurz. Nächstes Mal würde das vielleicht schon besser klappen. Immerhin hatte ich gar nicht so schlecht gezielt und die Bewegungesmuster der Tiere waren mir auch nicht ganz unberechenba erschienen, auch wenn sie keine Schlangen waren, aber es gehörte am Ende wohl mehr zum Fischen als nur die richtige Haltung. Etwas Übung würde ich bestimmt noch brauchen.

Als Fliederkralle sich wieder in Bewegung setzte, beeilte ich mich, der Kätzin und ihrer Schülerin zu folgen. Rasch näherten wir uns der Zweibeinerbrücke und ich spitzte die Ohren. Hier waren wir vom Baumgeviert gekommen, als ich Starenlied und der Patrouille zum FlussClan-Lager gefolgt hatte und nachdem, was Fliederkralle mir heute erklärt hatte, führte die Grenze zum DonnerClan auf der anderen Seite über Land. Nun führte die Kriegerin uns den Pfad entlang. Aufmerksam lauschte ich ihrer Erklärung zur Grenze und öffnete das Maul, um den Geruch des DonnerClans besser wahrnehmen zu können. Dann folgte ich Fliederkralles Geste, um in die Richtung zu blicken, wo sich die Grenze zum WindClan befand.
Als die Kriegerin uns aufforderte, umzukehren, folgte ich ihr nach einem kurzen Nicken. Wir waren schon eine ganze Weile draußen gewesen und es war Zeit, dass wir ins Lager zurückkehrten. Meine nächsten Versuche, zu fischen, würden bestimmt schon anderrs aussehen und mit etwas Übung würde ich die Technik bald beherrschen.


---> FlussClan-Lager [FlussClan-Territorium]


Angesprochen: Fliederkralle
Standort: Am Flussufer bei Fliederkralle und Flimmerpfote --> Zweibeinerbrücke --> Pfad auf der FlussClan-Seite der Grenze --> am Weg zurück ins Lager mit Fliederkralle und Flimmerpfote
Sonstiges: Schaut Flimmerpfote und Fliederkralle beim Fischen zu, bevor er es selbst versucht. Es gelingt ihm aber nicht, den Fisch zu fangen, weil er sich in der Wassertiefe verschätzt. Er schaut sich dann mit den beiden die Grenze an, wo sie übers Land verläuft, bevor sie zum Lager zurückkehren.
Tbc: FlussClan-Lager