Emi lachte leise in Lucs Schulter hinein. „Du schaffst alles mein Schatz.",sagte sie lachend.
Auch in ihr machte sich der Hunger breit. Ihr Magen knurrte laut und sie musste noch mehr lachen.

Als sie an der Kasse dran waren bezahlte Reg die Einkäufe und verstaute alles in Tüten. Die er dann jeweils in seine Hände nahm.

Luc lachte nur laut und liess dann Emi los um zur Palme Rennen zu können. Barfuß kletterte er dann Stück für Stück hoch und winkte von oben Emi zu als er in circa 30 Meter Höhe angekommen war und ein paar Kokosnüsse herunterfallen liess.

"Das ist doch viel zu schwer, komm ich helfe dir"murmelte Claire und nahm ihm eine Tüte ab, die sie selbst kaum halten konnte.

Emi grinste und sammelte die Kokosnüsse ein. Jene tat sie in einen Korb und wartete auf Luc. Sie nahm sich eine Kokossnuss und öffnete diese mit einem Zauber. Gierig trank sie die Kokosmilch und aß dann das Fruchtfleisch.

Reg zauberte Claires Tüte etwas leichter.
Er lächelte sie an und trug die restlichen Tüten.

Luc lachte und kletterte dann geschickt wie ein Äffchen wieder den Stamm hinunter. "He, lass mir doch auch etwas übrig!" rief er aus und nahm Emi die andere Hälfte ihrer Kokosnuss weg um das restliche Kokosfleisch zu essen.

Claire ging an Regs Seite schnell wieder nach Hause. Auf halbem Weg fing dann auch der Kleine Nikolaj an zu weinen und so beeilte sie sich noch etwas mehr. Nachdem sie die Tüte abgestellt hatte, verschwand sie mit dem Kleinen ins Bad um ihm zu wickeln.

Sie nickte nur. „Ja, das werde ich, ehe ich noch irgendwen verletze.",sagte sie leise und ihre Stimme hatte zum Ende hin einen bitteren Klang angenommen.
Mary hasste es etwas ausgesetzt zu sein, gegen das sie sich nicht einmal wehren konnte. Sie stand auf und zog sich etwas an. Ihr Gesichtsausdruck war unergründlich. Fast ausdruckslos.

Sie hatte den monotonen Klang in Sirius Stimme nicht überhört. Es verletzte sie ein wenig. Die 29jährige starrte in den Spiegel vor dem sie stand. Ihre Hände waren damit beschäftigt ihr Haar zu einem festen Zopf zu flechten, um diesen dann am Hinterkopf festzustecken. Doch machte sie ihn wieder auf und machte sich stattdessen einen Dutt.
Dann zupfte sie ihre Klamotten zurecht und zog sich ihren Mantel an. Es war besser wenn sie verschwinden würde.
Der Gedanke wie eine Puppe in den Händen eines Puppenspielers zu sein war unerträglich. Kurz hielten ihre Hände beim zu knöpfen ihres schwarzen Mantels inne. Kurz sah sie zu Sirius, der in die Gegend starrte. Dann wandte sie sich wieder ab.


Sie wusste zwar nicht viel über seine Vergangenheit, doch musste sie wirklich furchtbar gewesen sein, wenn er jetzt so emotionslos schien. Kalt und fremd. Mary sah aus dem großen Fenster und hatte das Gefühl das sie nie richtig gelebt hatte.
Die Zeit erschien ihr so erschreckend schnell.
Bald würde die Mary, die alle kannten sterben. Die neue Mary wäre ein Vampir. Ewig dazu verdammt unsterblich zu sein.
Sie würde verlieren. Diesen einen Kampf würde sie verlieren. Wütend ballte sie ihre Hände in ihren Manteltaschen zu Fäusten. Ihr ganzer Körper war angespannt. Mary spürte wie ihr Herz hart gegen die Rippen schlug.
Mary spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie drehte sich um und ging aus dem Zimmer.

Sound the bugle now, play it just for me.

( https://www.youtube.com/watch?v=P6Qc7eOiqtI )

Sirius Kiefer malmten vor Anspannung heftig aufeinander. Er musste hier raus, sofort! Fast schon mechanisch schlüpfte er in seine Schuhe und in seine Jacke, bevor er die Schlüssel einsteckte und die Tür hinter sich schloss. Er wusste weder was er jetzt tun sollte, noch was er denken sollte und so führten in seine Füße in die nächste Bar. Er brauchte nun Alkohol und Abstand von allem. Auch früher hatte er sich immer in den Alkohol geflüchtet, wenn er irgendwelche Probleme hatte und nun würde er dies wieder tun.

Mary bemerkte wie Sirius an ihr vorbei ging.
Sie hatte alles ausgeblendet. Sie spürte nicht einmal wie sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel stahl.
Mary ging weiter den langen Flur entlang, ging die Wendeltreppe hinunter. Sie wusste nicht wohin ihre Füße sie trugen. Am Ende fand sie sich im leeren Festsaal wieder.
Sie ließ sich auf einen der Stühle fallen und starrte vor sich hin.
Zitternd schwang sie ihren Zauberstab und zauberte sich Feder, Papier und Tinte herbei. Sie begann zu schreiben. Schrieb alles auf. Jedes Detail ihres Lebens.
Tränen fielen auf das Blatt ohne das sie es merkte. Nach dem sie fertig war faltete sie den Brief zusammen und tat ihn in einen Umschlag.

Dann stand sie auf und ging zur Rezeption und überreichte dort drei Briefumschläge: Einen für Luc und Emily, einen für Sirius und einen für Claire und Reg.
Die Frau an der Rezeption nahm die Briefe entgegen und tat sie in einen Briefkasten. Den von Sirius gab sie einem Kellner.

Mary verschwand aus dem Hotel und apparierte so bald sie außer Sichtweite war. Sie tauchte nicht weit entfernt von Kates Haus auf. Aber sie ging nicht dorthin. Ihr Weg führte an die Küste.
Sie ging bis zum Rand einer Klippe und sah in die Ferne. Dann breitete sie die Arme aus wie als würde sie darauf warten das der Wind sie mitnehmen würde.
Mary wusste nicht das man die Klippe von Kates und Jacobs Haus aus sehen konnte.

Sirius setzte sich an die Bar und fixierte den Barkeeper aus seinen grauen ausdrucklosen Augen, bevor er einfach auf eine Flasche deutete. Er war in diesem Moment einfach unfähig zu reden. Nur trinken konnte er und so trank er alles aus, was man ihm hinstellte.
Irgendwann begann sich auch alles um ihn herum langsam auflöste.

Ein weiterer Schritt und alles wäre vorbei.
Dieser eine Schritt war von großer Bedeutung. Er entschied ob Mary weiter lebte oder nicht. Die Braunhaarige stand einfach nur da und starrte geradeaus in die Ferne. Der Wind zerrte an ihren Klamotten.
Mary setzte sich an den Rand der breiten Klippe.

Während dessen überbrachte der Kellner ihrem Liebsten ihren Brief.

Plötzlich kam irgendein Mann herein und übergab Sirius ein Stück Papier. "Was ist das?" knurrte Sirius leise als er den Brief öffnete und alle Buchstaben vor seinen Augen verschwommen. "Ein Brief von ihrer Frau, Sir" gab der Kellner freundlich von sich und Sirius kratzte sich nur am Hinterkopf bevor er den nächsten Schnaps hinunter stürzte. Warum sollte Mary ihm einen Brief schicken? Er Verstand nichts mehr und trank weiter bis er irgendwann schwankend aus der Bar lief und sich im nächsten Busch übergab.

Noch immer saß Mary am Rande der steilen Klippe. Sie wollte kein Monster werden! Ihre Hände krallten sich in den glatten Stein.
Plötzlich setzte ihr Herz wieder aus. Der Rythmus wurde unterbrochen. Mary kippte bewusstlos zur Seite, dem Abgrund gefährlich nahe.

Wankend lief Sirius irgendwelche Straßen entlang die ihm in seinem Zustand überhaupt nicht mehr bekannt vorkamen. Jedes Mal wenn irgendwelche Leute an ihm vorbei gingen schrie er sie an, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten. So schnell es ging versuchte er dort hin zu gelangen, wo keine anderen Menschen waren. Was sich aber als schwer erwies, wenn man den Orientierungssinn verloren hatte.

Diesmal wachte Mary nicht so schnell auf. Ihr Herz blieb länger stehen. Ihr Körper rührte sich nicht. Der Wind zerrte wieder an ihren Klamotten. Ihre Hand hing über der Kante.

Leblos wie eine Puppe lag sie da. Die Augen waren noch geöffnet und starrten ins Leere. Bald war es so weit. Das Gift fraß sich weiter in Richtung Herz. Langsam begann es jeden wiederkehrenden Herzschlag zu ersticken.
Immer und immer wieder.
Mary erlangte ihr Bewusstsein nur für einen Moment zurück. Sie bildete sich ein Sirius zu sehen und hauchte leise:„Es tut mir so leid..."

Sie streckte ihre Hand nach der Halluzination aus, doch zu greifen konnte sie nicht. Ihre Hand glitt hindurch. Dumpf fiel sie auf den steinigen Untergrund.

Sirius wurde schwindelig. Alles fing an sich zu drehen und er kicherte wie albern, bevor er unsanft hinfiel da seine Knie einfach nachgegeben hatten. Kichernd holte er sich einen John aus der Tasche und zündete ihn mit zittrigen Händen an. Lachend zog er den Rauch in seine Lungen und legte sich in den Sand, bevor er sein Handy raus holte und irgendjemanden anrief, was in dem Fall Reg war.

Während Mary wieder bewusstlos wurde und nun halb über dem Angrund hing. Sah ihr Jemand zu. Jemand der eine große Freude daran hatte.
Es war der falsche Maunier. Dieser nährte sich der jungen Frau und grinste breit. Gleich würde sie entgültig sterben und ein Vampir werden.
So trat er zu ihr hin und beschloss mit ihr zu spielen.

Reg war gerade dabei das Geschenk für Claire und Kleinnikolaj zu verschönern als sein Handy klingelte. Mit einer Stecknadel zwischen den Zähnen ging er ran und klemmte sich das Handy zwischen Ohr und Schulter und nähte an Nikolajs zukünftigem Kuscheltierhund herum.
Die Decke für Claire war schon fertig. „Reg hier was gibt's?",fragte er und achtete darauf sich nicht in den Finger zu stechen. Eigentlich hasste er es bei einer Tätigkeit gestört zu werden, doch da es Sirius war hatte er nach einpaar Minuten doch abgenommen.