Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
„Gepardenfell? Gepardenfell?“ „Hey, bring das Mal hier hinüber, bitte. Nein, ein bisschen weiter links!“ „Warte mal!“ „Tox, kann ich mir einmal kurz das Mehl nehmen?“ „Zenit! Lass die Finger vom Plätzchenteig! Sonst haben wir am Ende nicht mehr genug!“ „Aber Sinister, nascht auch die ganze Zeit davon!“ „Fin! Lass das sein!“ „Ja, sorry. Aber es schmeckt so-“ „Du hast eine Vorbildfunktion!“ „Ist ja schon gut. Rain? Brauchst du schon die Christbaumkugeln?“
Im Forenhaus geht es drunter und drüber. Plätzchen werden gebacken und offensichtlich auch hin und wieder einmal Teig genascht, Kisten werden hin und her getragen, der Baum und das ganze Haus geschmückt. Nebenbei werden noch Geschenke gebastelt und teilweise sogar versteckt, um die anderen zu überraschen. Überall laufen User umher, manche mehr und andere wiederum weniger produktiv.
„Hey, heute ist Gepardenfell für den Adventskalender dran!!!“ „Aber sie hat ihr Kästchen bis jetzt noch nicht aufgemacht!“ „Das heißt noch lange nicht, dass du es deswegen statt ihr öffnen darfst!“
Du drehst dich für einen kurzen Moment zu dem großen Adventkalender um, der bereits seit dem ersten Dezember in der Vorhalle hängt, aber weil genug anderes zu tun hast, beschließt du dich erst einmal nicht darum zu kümmern. Es ist ja sonst genug Stress und offenbar kümmert sich schon jemand darum, dass niemand an deiner Stelle das Kästchen vom zwölften Dezember öffnet.
„Hast du gerade etwas zu tun?“ „Du könntest doch helfen, die restlichen Kisten rüber zu tragen.“
Nein, also ruhig ist es nicht an diesem zwölften Dezember im Forenhaus. Dabei hat doch jeder schon mindestens einmal in seinem Leben gehört, dass der Advent eine Zeit der Stille ist. Eine Zeit des zu-sich-Kommens und der Besinnung. [Und wenn du das bist jetzt noch nicht gehört hast, weißt du es spätestens jetzt.] Aber wie um alles in der Welt soll man sich denn besinnen, wenn es rund um einen herum immer nur drunter und drüber geht? Genau das fragst du dich jetzt für einen Moment, als die die nächste Kiste hochnimmst und in den Raum nebenan trägst, wo Regenbogentanz, Moonpie und einige andere User, von denen du manche nicht einmal wirklich kennst gerade dabei sind einen großen Tannenbaum zu schmücken.
„Die Strohsterne gehören gleichmäßiger aufgehängt!“ „Ist es nicht egal, wie diese Sterne hängen?“ „Ja, aber wenn alle auf einer Seite hängen, sieht das doch doof aus.“ „Kannst du mir helfen, die Kugeln aufzuhängen?“ „Ja, warte ich komme gleich!“
Wie soll man bei diesem Stress denn überhaupt zur Ruhe kommen? Oder sich gar auf sich selbst oder etwas anderes besinnen? Das ist dir im Augenblick echt ein Rätsel, als du die Kiste mit Lametta und weiteren Christbaumkugeln vorsichtig auf dem Boden abstellst und den Raum dann in Richtung der großen Halle verlässt.
„Habt ihr den Adventkalender für morgen schon gefüllt?“ „Nein, aber das wird gleich gemacht.“ „Wie weit seit ihr im Wohnzimmer mit dem Schmücken?“ „Fast fertig, Tox.“ „Sind schon alle Geschenke verpackt?“ „Ja, Fin seit wann bist du denn so gestresst?“
Ja, ruhig ist es wirklich nicht, dabei sollte der Advent doch eine Zeit der Ruhe sein? Wie soll man sich hier denn noch auf irgendetwas konzentrieren? Und dann noch die geplante Story fürs Rpg und der Adventkalender. Als wäre es nicht schon stressig genug alles herzurichten. Und so geht das schon den ganzen Tag. Das Haus wird geschmückt und die Vorbereitungen für Weihnachten laufen auf Hochtouren. Plätzchen werden glasiert und in den Ofen geschoben, Lebkuchen gebacken und der Weihnachtsbaum mit buntem Schmuck behängt. Viele tragen Weihnachtsnamen, mit denen sie sich jetzt ansprechen. Aber wirklich zur Ruhe kommt keiner.
„Okay, jetzt macht mal alle eine Pause!“ „Puh“ „Wieso, was ist denn los?“
Gut, dass es für einen Augenblick halbwegs ruhig wird, als Tox alle zusammenruft und auch du hältst für einen Moment in deiner Arbeit inne. Es reden zwar alle durcheinander, als sie sich in der Halle rund um den Adventskalender versammeln, aber wenigstens schreit niemand mehr herum und es brüllen auch nicht mehr alle durcheinander. Für einen kurzen Augenblick kannst auch du dich entspannen, während einige andere die Zeit nutzen, um die Gespräche nachzuholen, die sie den ganzen Tag vor lauter Stress nicht führen konnten.
„Gepardenfell, möchtest du nicht noch dein Türchen im Adventkalender öffnen?“
Es wird noch ein bisschen ruhiger, als du nickst und einen Schritt nach vorne auf den Adventskalender zu machst. Bist jetzt hast du nicht die Zeit gefunden dein Kästchen zu öffnen, aber nun ist es endlich so weit. Jetzt kannst du dir die Zeit dazu nehmen, es aufzumachen, deinen Text und das Bild, das für dich gemalt wurde herauszunehmen und dich darüber zu freuen. Vielleicht tust du uns auch den Gefallen und liest es uns vor. Wir freuen uns immer darüber.
Vorsichtig öffnest du das große Kästchen und ziehst eine Rolle Papier heraus. Vorsichtig löst du die Masche in dem Band, mit dem die Rolle zusammengebunden ist und streifst es vorsichtig ab, bevor du die Rolle öffnest. Das oberste ist ein Bild, das du mit einem Lächeln betrachtest. Doch dann wird es endgültig still, als du umblätterst und endlich mit lauter Stimme beginnst den Text vorzulesen, der für dich geschrieben wurde…
„Gepardenfell? Gepardenfell?“ „Hey, bring das Mal hier hinüber, bitte. Nein, ein bisschen weiter links!“ „Warte mal!“ „Tox, kann ich mir einmal kurz das Mehl nehmen?“ „Zenit! Lass die Finger vom Plätzchenteig! Sonst haben wir am Ende nicht mehr genug!“ „Aber Sinister, nascht auch die ganze Zeit davon!“ „Fin! Lass das sein!“ „Ja, sorry. Aber es schmeckt so-“ „Du hast eine Vorbildfunktion!“ „Ist ja schon gut. Rain? Brauchst du schon die Christbaumkugeln?“
Im Forenhaus geht es drunter und drüber. Plätzchen werden gebacken und offensichtlich auch hin und wieder einmal Teig genascht…
Bis auf deine Stimme ist es jetzt vollkommen still. Wir alle hören dir zu. Und während ich deiner Stimme lausche, begreife ich es langsam… Advent ist nicht nur eine Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten und deswegen voller Stress… Advent ist auch eine ruhige und angenehme Zeit… Advent ist eine Zeit der Stille.
Und ich hoffe, du kannst diese Stille heute noch genießen.
written by Finsterkralle
The only real blind person at Christmas-time is he who has not Christmas in his heart
Türchen 11:
11. Dezember
» Moony «
painted by Traum
Ein besonderer Tag
Sanft rieseln die Schneeflocken vom wolkenverhangenem Himmel herab und fanden ihren Platz auf dem milchrig weißen Fell der nun WindClan Königin. Fast bewundernd folgten ihre verschieden gefärbten Augen die Reise der Flocken, betrachtete nachdenklich ihr zum Teil durchnässte Fell und richtete sich auf. Jede Flocke war anders, genau wie Katzen es waren. Alle Lebewesen waren einzigartig und dies würde so bleiben.
“Mama, schau her! Ich kann sie fangen!“, hörte sie die begeisterte Stimme ihrer eigenen Tochter Farbenjunges. Belustigt trat Zitterfluss zu ihr und leckte ihr liebevoll über ihr kleines Köpfchen. “Das, Farbenjunges, sind Schneeflocken. Nur in der Blattleere fallen sie im Himmel und tauchen alles in ein reines weiß. Bald wird der ganze Walt von einer dünnen Schicht bedeckt sein, weißt du?“, erklärte sie es ihr sanft, ehe der Königin wehleidig klar wurde, dass der Wald respektive Bäume nur spärlich auf dem WindClan Territorium vorhanden war.
Es gab Tage, da sehnte sie sich sehr nach ihrer Familie, nach ihrer geliebten Mutter und Schwester, die sie für ihren Gefährten zurücklassen musste und manchmal gab es Momente, an denen sie es zutiefst bereute. Die Nähe von Nachtfuß sowie ihre eigenen Jungen gestalteten aber ihren Aufenthalt in dem ihr doch so fremden Clan angenehmer, aber besonders an diesen Tagen sehnte sie sich nach zweier Katzen, die sie bereits seit Monden nicht mehr gesehen hatte. Es tat Zitterfluss unheimlich leid, dass ihre Jungen womöglich nicht einmal ihre Großmutter kennenlernen konnte, bevor diese verstarb oder Taublüte, ihre Tante. Sie schloss betrübt ihre Augen.
Taublüte, Palmenruhe, verzeiht mir, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte...
“Mama? Werden die Schneeflocken vom SternenClan geschickt? Sie kommen ja von dort, wo der SternenClan über uns wacht, oder?“, fragte Farbenjunges nachdenklich und beäugte ihre Mutter.
“Ja, Farbenjunges. Vielleicht ist der SternenClan dafür verantwortlich, um die Blattleere zu verschönern und angenehmer zu gestalten.“, sagte Zitterfluss nachdenklich, unfähig weiterzudenken. Der SternenClan...
Die Königin hatte nicht bemerkt, dass sich ihre beiden anderen Jungen um sie versammelt hatten und nun alle vier in den sternenklaren Himmel starrten und die Reise der weißen Sterne mit ihren bloßen Augen verfolgten. Fehlen tat lediglich Nachtfuß. Wo er wieder hingegangen ist?, dachte sie genervt und versuchte sich ihren Gefährten vor ihrem inneren Augen vorzustellen.
“Zitterfluss?“ Verwirrt öffnete sie ihre Augen. Eigentlich hatte sie sich lediglich sein Aussehen aufrufen wollen, doch weshalb hörte sie seine Stimme? “Alles okay mit dir, Zitterfluss?“, hörte sie seine verwirrte Stimme ehe ihr klar wurde, was das bedeutete. Nachtfuß war zurück, die Familie war komplett!
Sie schmiegte ihren Pelz an die seine und ein Schnurren stieg in ihr hoch. “Wo warst du nur so lange?“ Der anklagende Ton versuchte die Königin gar nicht zu unterdrücken. Schon seit Tagen war Nachtfuß ständig unterwegs, mal mit seinen Freunden, mal alleine. Traf er sich denn heimlich mit einer anderen Kätzin? Furcht stieg in Zitterfluss hoch, als seine Antwort ausblieb.
“Ich muss dir was zeigen und sagen.“, sagte der Kater schließlich nach einer geraumen Zeitspanne zögernd, so, als ob er ihr etwas beichten müsste. “Nimm die Jungen bitte noch mit.“, fügte er hinzu und stupste Farbenjunges an. Ja, sie waren wirklich gewachsen und wohl demnächst bereit als Schüler das Territorium zu erkunden.
“Wo geht es denn hin?“, maulte Silberjunges, der es gänzlich nicht passte noch so spät irgendwohin zu gehen. “Ihr werdet es nicht bereuen.“, versuchte Nachtfuß seine Tochter zu trösten. “Na komm!“.
Schon bald machte sich die WindClan Truppe auf und marschierte langsam den verschneiten Wegen entlang. Mit deutlichem Unbehagen folgte ihm Zitterfluss und machte ihrem Namen wiedermal alle Ehre. Sie zitterte wie ein Espenlaub, nein, nicht vor Kälte sondern vor dem, was kommen könnte. Zitterfluss war sich recht sicher, dass Nachtfuß vielleicht eine andere Kätzin gefunden hatte oder sie nicht mehr mochte und so fixierte sie ihn mit ihren Augen.
Überrascht riss sie ihre Augen auf, als sie sich einem Ort näherten, den sie nur allzu gut kannte und häufig in ihrer Traumwelt geträumt hatte. Noch überraschter war sie, als sie zwei Gestalten im Dunkeln wahrnehmen konnte.
“D-Das ist d-doch...!“, stotterte sie, doch weiter kam die Königin nicht, denn schon rannte eine junge Katze auf sie zu und bohrte ihre Nase in ihr Fell. “Taublüte! Mutter!“, jaulte Zitterfluss erstaunt auf und neigte respektvoll ihren Kopf vor der Ältesten. “Was macht ihr denn hier?“, fragte sie überrascht und sah bedeutungsvoll zwischen ihrer Schwester und Nachtfuß hin und her.
“Das, meine Liebe, ist wirklich ein Weihnachtswunder.“, erklang Palmenruhes Stimme, als auch die Älteste zu ihnen trat. “Magst du mir nicht meine Enkel und Enkelinnen vorstellen?“, fragte sie schmunzelnd.
“Au ja! Das ist Farbenjunges, das ist Knospenjunges und das ist Silberjunges...“ Während sich Zitterfluss darum mühte ihrer Mutter die Jungen vorzustellen, standen unweit von ihnen Nachtfuß und Taublüte.
“An besonderen Tagen gehen wohl besondere Wünsche in Erfüllung.“, durchbrach Taublüte schließlich die Stille zwischen ihr und dem Kater, ehe sie ihm bedeutungsvoll zuzwinkerte.
written by Suzaku
Our hearts grow tender with childhood memories and love of kindred, and we are better throughout the year for having, in spirit, become a child again at Christmas-time.
Türchen 10:
10. Dezember
» Finsterkralle «
painted by Traum
Märchenstunde mit Jade Teil 2
Schwachpfote in Drei Wünsche
von Erika Täuber
Zum Orginal klicken
Ich möchte euch von einem jungen Kater erzählen. Einmal so hoch wie ein Adler fliegen, einmal so friedlich wie ein Reh leben und einmal das stärkste Tier im Wald sein, das waren die Wünsche des jungen SchattenClan-Schülers Schwachpfote. Wünsche, die bald wahr werden sollten. Die Mutter des Katers, Schüttelfrost, war eine abscheuliche Katze. Sie hatte ihn nie geliebt. Hatte ihn das runtergezogen? Ja - irgendwie schon. In seinem eigenen Clan fühlte er sich schon lange nicht mehr wohl. Die einzige Zuflucht fand er in seinen Träumen. Auch in dieser Nacht hatte er sich früh schlafen gelegt. Doch etwas war anders. Kaum hatte er seine Augen geschlossen, tauchte eine Gestalt vor seinem geistigen Auge auf und trat auf ihn zu. Er konnte nur Schemen von der riesigen, schattenhaften Katze erkennen.
» Hab keine Angst, junger Schwachpfote, ich bin hier, weil mich deine Ahnen zu dir geschickt haben. Ich soll dir deinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. «
» Du kannst tatsächlich Wünsche erfüllen? «
» Na, was möchtest du denn? «
Schwachpfote zögerte keine Sekunde.
» Ich möchte ein Adler sein und über alle Wälder der Welt hinweg fliegen! «
» Dann werde ich dir diesen Wunsch erfüllen, junger Schwachpfote «
Und als Schwachpfote am nächsten Tag aufwachte, fand er sich hoch oben auf den Ästen einer großen Tanne wieder. Er breitete die Schwingen aus und flog davon. Doch nachdem er über jeden Wald hinweg geflogen war, wusste er nicht mehr, wo er noch hinfliegen konnte. Traurig und allein saß er auf einer Birke und schaute hinab in den Wald, indem er geboren wurde. In dieser Nacht tauchte die Gestalt ein zweites Mal auf.
» Bitte, ich möchte kein Adler mehr sein! Ich habe nun jeden Ort bereist und weiß nicht mehr, wo ich noch hin kann! «
» Na, was möchtest du denn? «
» Ich möchte ein Reh sein und ein friedliches Leben in einem Sprung (Herde) verbringen! «
» Gut. «
Und am nächsten Tag wachte Schwachpfote auf und war ein junger Rehbock. Dort war er glücklich. Er lernte ein anderes Reh kennen und schon bald gründeten die beide eine Familie. Zwei kleine Rehkitze machten das Rehleben kurzzeitig perfekt. Doch dann folgte die Ernüchterung. Wie alle jungen Rehböcke war auch Schwachpfote in die Auseinandersetzung und Kämpfe der jungen Böcke verwickelten, die entschieden, wer später die Leitung innerhalb des Sprungs einnehmen würde. Am dritten Tag schmerzte sein gesamter Körper. Auch in dieser Nacht tauchte die Gestalt ein drittes Mal auf.
» Bitte, ich möchte kein Reh mehr sein! Den ganzen Tag muss ich gegen andere, stärkere Böcke kämpfen, ich halte das nicht aus! «
» Ja, hattest du dir das anders vorgestellt? Aber du hast noch einen Wunsch frei. «
» Ich möchte das stärkste Tier des Waldes sein. Jedes andere Tier soll mich fürchten und ich werde keine Feinde haben. «
» So soll es sein. «
Und am nächsten Tag wachte er in einem dunklen Bau auf. Er erkannte den massigen, schwarzweißen Körper mit den kurzen Beinen sofort. Nun hatte er wirklich keine Feinde im Wald mehr. Jeden Tag hatte er genug zu fressen, war aber immer alleine. Immer wenn er ein anderes Tier ansprechen wollte, floh es vor ihm. Er fühlte sich schrecklich einsam. Da erschien ihm die Gestalt ein letztes Mal.
» Na, magst du dein neues Leben nicht? «
» Alle Tiere haben Angst vor mir, ich fühle mich allein. Ich wollte fliegen, ein friedliches Leben und das stärkste Tier des Waldes sein aber eigentlich will ich nur mein altes Leben zurück. «
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, hatte er sich in eine Katze zurückverwandelt.
» Dann lebe es, mein Sohn! «
Die Gestalt verschwand und tauchte bis zum heutigen Tag nie wieder auf, doch nie würde Schwachpfote die Katze vergessen, die ihm drei Wünsche gewährt hatte.
written by Kuckucksfeder
Und so leuchtet die Welt langsam der Weihnacht entgegen, und der in Händen sie hält, weiß um den Segen.
Euphiexx
Türchen 9:
9. Dezember
» Finn «
painted by Stein
Thinking about others
»Nein, ich möchte dieses Jahr nicht wieder die Weihnachtskatze sein«, meinte er, als Inno aus dem Nichts erschien und sich an ihn kuschelte - etwas, was sie selten ohne Hintergedanken machte. Jedenfalls nicht in diesem Umfang und mit so viel Liebenswürdigkeit. »Du hast das letztes Jahr aber doch so schön gemacht«, schmollte sie, während sie mit dem Kragen seines Pullis spielte. »Und es hat dir doch auch unheimlich viel Spaß gemacht, etwa nicht?« »Indeed. Es war schön, aber auch wirklich anstrengend. Ich brauche dringend eine Pause davon«, entgegnete er und streichelte ihr geistesabwesend über das Haar, während sein Blick sich im knisternden Feuer verlor, das im Kamin loderte. Das magische Ehepaar hatte sich über Weihnachtszeit an einen abgelegenen Ort in den Bergen zurückgezogen und lebte nun seit dem ersten Advent in einer gemütlichen Hütte, während im Freien der Schnee meterhoch stand. »Ist ja gut.« Sie seufzte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht einmal deswegen zu dir gekommen.« Oh, oh. Finn konnte nichts Gutes ahnen und dennoch zwang er sich dazu, nachzufragen, da ihn doch schon eine gewisse Neugierde packte, »Weshalb dann?« »Hast du eine Idee, wie wir allen eine Freude machen können? Ich möchte etwas Neues, etwas Kreatives, das die User nicht nur erfreut, sondern auch dazu anregt, nachzudenken. An andere zu denken.« Unwillkürlich zuckten seine Lippen, deuteten ein kleines Lächeln und langsam strichen seine Finger durch ihr Haar. Er sollte es sich abgewöhnen, immer nur das Verrückteste und Schlechteste zu erwarten, wenn seine Frau zu ihm kam und ihn mit einem Dackelblick bedachte. »Ich glaube, da habe ich genau das Richtige parat«, murmelte er, während er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Ein Fingerschnippsen genügte, um aus dem Nichts ein Buch erscheinen zu lassen, dessen fortgeschrittenes Alter man am abgewetzten Ledereinband ablesen konnte; auch das Papier war mit der Zeit immer älter geworden. Ohne sich auch nur einen Zentimeter zu rühren, schlug das Buch von selbst auf und blätterte auf die Seite, an die Finn gedacht hatte, während seine Frau das Ganze mit einem neugierigen Blick verfolgte. Schließlich räusperte er sich und beugte sich über die Seiten, ehe er mit warmer Stimme zu lesen begann,
»Vor langer, langer Zeit, als die fünf WaldClans noch nicht existierten und jede Katze auf sich alleingestellt war, war das Leben härter, als man es sich heutzutage je vorstellen könnte. Besonders die Blattleere bedeutete jedes Jahr der unnütze Tod so vieler; es war geradezu unmöglich, einige Meter zu laufen, ohne über eine erfrorene oder verhungerte Gestalt zu stolpern. So erging es auch dem hellbraunen Kater Cappuccino, der nur wenige Sonnenaufgänge zuvor seine Gefährtin Innocence an die Kälte verloren hatte. An den SternenClan hatte man damals zwar noch nicht geglaubt, doch spätestens nach dem Tod seiner Geliebten hätte er den Glauben an jenen verloren. Er war zu einer verbitterten, gebrochenen Persönlichkeit geworden, der tagein tagaus ohne Antrieb durch den schneebedeckten Wald lief. Die Hoffnung, Nahrung zu finden, bestand nicht, doch er wusste nicht, was er ansonsten mit seinem Leben hätte anfangen sollen, und er fürchtete sich zu sehr vor dem Tod, als dass er sich einfach seinem Schicksal ergeben und sich in den Schnee legen würde, der früher oder später seiner Existenz ein Ende setzen würde. Wie es den Katzen erging, die er in dieser Zeit traf, interessierte ihn nicht im Geringsten. Er sah auch keinen Sinn darin, ihnen in irgendeiner Weise zu helfen. Wie denn auch? Cappuccino besaß nichts bis auf das Fell, das seinen Körper bedeckte; es wäre ein aussichtsloses Unterfangen, zu versuchen, für jemand anderen da sein zu wollen, wenn er nicht einmal für sich selbst sorgen konnte. Außerdem - auch wenn er ihnen einmal half, indem er das kleine bisschen, das er hin und wieder finden konnte, mit ihnen teilte - wer konnte da garantieren, dass sie dann den Tag darauf überleben werden? Es hatte einfach keinen Sinn, sich auf etwas anderes als sich selbst zu konzentrieren. Die Blattleere war hart und trieb jede Katze dazu, sein schlechtes Gesicht zu zeigen, das man sonst immer zu verstecken gepflegt hätte. Wenn die Bäume ihre Blätter verloren und der erste Schnee vom Himmel herabfiel, begann jedes Mal aufs Neue der Hass im Inneren aufzukeimen. Hass und Egoismus. Die Kälte fror letztendlich stets auch das Herz der wärmsten, liebevollsten Katze ein. Dennoch... Eines Tages, als sich Cappuccino seinen Weg durch den hohen Schnee erkämpfte, gleich als die Sonne gerade erst über dem Horizont erschienen war, stieß er auf ein Pärchen, das noch schlimmer zugerichtet aussah als er selbst. Es war ein Wunder, dass sie sich überhaupt noch auf den Beinen halten konnten. Sein Verstand riet ihm, rasch zu verschwinden, ehe er in die Bredouille kam, um Hilfe gefragt zu werden, doch etwas an dem Anblick der beiden hielte ihn fest. Es dauerte nicht lange, bis er realisierte, was es genau war: Die Kätzin war schwanger. Cappuccino schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und wollte sich gerade abwenden, als der fremde Kater zu ihm taumelte und ihn anflehte, ihnen Nahrung zu beschaffen. Er erzählte, dass die Jungen bald kommen würde. Dass sie - ihr Name war Eva - überleben musste; sie und die Kinder. Er selbst - er hatte sich als Adam vorgestellt - war irrelevant; er wollte nur, dass man sich um die Liebe seines Lebens kümmerte. Stumm hatte Cappuccino ihn angeschaut, während er einen intensiven Schmerz in der Brust gespürt hatte. Und dann... Dann hatte er Adam den Rücken zugekehrt und war weggelaufen, so schnell seine Beine ihn in seinem Zustand ihn trugen konnten. Er war weggelaufen und hatte die Familie ihrem eigenen Schicksal überlassen. Die Scham, die er gefühlt hatte, war unbändig gewesen, und das schlechte Gewissen verfolgte ihn bis in seine Träume, wo er die Stimme seiner verstorbenen Gefährtin vernehmen könnte, die ihn mit Vorwürfe überschütteten.
Zwei Tage später hatte sein Unterbewusstsein ihn an die Stelle geführt, an der er die beiden angetroffen hatte, und zu seiner Überraschung waren sie noch immer da; dicht aneinandergekuschelt, um sich Wärme zu spenden, und noch immer am Leben. Es war ein Anblick, der ihn berührte, und aus dem Affekt heraus, traf er einen Entschluss. Cappuccino mobilisierte seine letzten verblieben Kräfte, um so viel Beute zu erlegen, wie er konnte - und wie er zu der Zeit der Blattleere hatte finden können. Ohne auch nur einen Bissen zu nehmen, hatte er alles fein säuberlich und unweit des Paares auf einen Haufen gelegt, auf den er sie aufmerksam machte, indem er einige Steine in ihre Richtung warf. Er wollte nicht, dass sie sahen, von wem das Essen kam; zu sehr schämte er sich noch dafür, dass er sie zunächst eiskalt abgewiesen hatte. Er wollte keine Dankbarkeit von ihnen sehen, er hatte keine verdient, weshalb er auch rasch wieder verschwunden war. Das Einzige, was ihm wichtig war, war der Gedanke, alles versucht zu haben, um sie am Leben zu erhalten - alles versucht zu haben, um jemand anderen glücklich zu machen. Es war eine Vorstellung, die Cappuccino seit langer Zeit einmal wieder ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Und mit diesem Lächeln starb er noch in jener Nacht.«
Stille kehrte im Wohnzimmer ein und Finn spürte, wie Inno ihn in eine tiefere Umarmung zog. Die beiden sprachen normalerweise nicht über die Zeit, bevor sie zu Heiligen Geister der Blattleere geworden waren, weshalb er verstehen konnte, dass sie nun völlig überfordert war mit der Situation. »Was ist aus dem Paar geworden?«, fragte sie schließlich leise. »Die Jungen wurden geboren; drei an der Stück waren es zu Beginn, doch zwei überlebten die Blattleere nicht. Und auch der Vater verstarb nur kurz darauf«, berichtete Finn ihr, während er das Buch verschwinden ließ. »Doch die Mutter und ihr Sohn lebten weiter. Es dauerte nicht lange, bis auch der Sohn eine Gefährtin fand, die ihm ein Kind gebar, das dir wohlbekannt sein müsste.« »Wie meinst du das?« »Rodan ist der Enkel des Pärchen, das Cappuccino - das ich - am Leben erhalten wollte. Rodan, der schließlich die Katzen auf die Welt brachte, die heutzutage als Donnerstern und Schattenstern bekannt sind.« Nachdenklich legte er den Kopf in den Nacken. »Stell dir vor, Rodan wäre nie geboren worden. Vielleicht gäbe es dann heute die fünf Clans nicht.« Leise lachte er in sich hinein. »Möglicherweise ist es schwer zu glauben, aber ich bereue es nicht, dafür gestorben zu sein. Immerhin bin ich glücklich gestorben - und die Folgen, die das alles mit sich zog, zeigen mir, dass wir das viel mehr auf der Welt brauchen: Selbstaufopferung für andere.« Seine Mundwinkeln zuckten. »Obwohl es nun nicht unbedingt mit dem eigenen Tod enden sollte. Aber an andere zu denken und hin und wieder sein eigenes Wohl für das eines anderen ein wenig zurückstellen, kann nicht verkehrt sein.« Finn spürte, wie Innos Finger über seine Wangen strichen, und nur wenige Wimpernschläge darauf konnte er ihre Lippen auf seinen spüren. »Ich liebe dich«, hörte er sie murmeln. »Ich liebe dich auch«, erwiderte er und zog sie fest an sich. »Auf dass der Blattleere zukünftig als Zeit der Liebe und Fürsorge in die Geschichte eingehen wird.«
written by Euphie
Time of love
Türchen 8:
8. Dezember
» Schmetterlingspfote «
painted by Luchsy
Eine Zeit des Wartens
Langsam trotte ich weiter, durch die mit Schnee bedeckte Landschaft immer den Fluss entlang. Ob er auch hier entlanggelaufen ist?, ging es mir durch den Kopf, während ich in gleichmäßigem Tempo eine Pfote vor die Andere setze. Aber ich kann mir diese Frage nicht beantworten. Ich muss zugeben, dass ich es nicht weiß. Und trotzdem laufe ich weiter – nein, meine Pfoten tragen mich weiter, obwohl ich weiß, dass es zu nichts führt und ich nicht finden werde, was ich mir so sehr wünsche. Er hat das FlussClan Territorium längst verlassen, das weiß ich sicher und trotzdem laufe ich auch in dieser kalten Winternacht immer weiter an der Grenze des Territoriums entlang. Ich laufe und laufe, obwohl meine Pfoten kalt sind und ich am ganzen Körper zittere, während ich mir wünsche, nur noch ein weiteres Mal sein warmes Fell an meinem Körper zu spüren. Ich muss gehen, hallen seine Worte in meinem Kopf wieder, während ich weiter an der Grenze des Territoriums entlanglaufe. Ich kann nicht mehr bleiben. Der Clan ist nicht meine Welt. Ohne stehen zu bleiben, oder langsamer zu werden, hebe ich meinen Blick zu den Sternen, die alles in ein kaltes Licht tauchen. Sie sind immer so wunderschön gewesen und sooft habe ich mir vorgestellt, zusammen mit ihm unter dem Sternenhimmel zu sitzen oder zu laufen so wie damals, als wir zusammen draußen gewesen sind, um Moos für die Nester im Bau der Schüler zu sammeln. Jetzt aber sehe ich oben am Silbervlies nur noch ein kühles Funkeln – so kalt, dass ich mir mit einem Mal nicht einmal mehr sicher bin, ob meine Kriegerahnen nicht einfach immer nur auf mich herabsehen, ohne jemals irgendetwas für mich zu tun oder mich zu leiten. So allein fühle ich mich ohne den Kater, den ich so sehr geliebt hatte und es war als hätte sein Verschwinden ein tiefes Loch in meinem Inneren zurückgelassen. Es ist als hätte ein Teil von mir mit ihm das Territorium meines Clans verlassen und wäre niemals wieder zurückgekommen, so wie ich ihn seit jener Nacht nicht mehr gesehen habe. So fühlte ich mich. So leer.
Wenn wir beide zu Kriegern ernannt werden, wird Jubelstern uns fragen, ob wir bereit sind diesem Clan loyal zu sein und ihn mit unserem Leben zu beschützen. Ich kann mich an jedes seiner Worte in dieser Nacht erinnern, als wäre es erst gestern gewesen, dass er den Clan verlassen hatte und selbst wenn der Bau der Schüler schon lange nicht mehr nach ihm roch und auch der Geruch auf dem Moosfetzen, den ich von unserem Nest behalten habe schon lange verflogen ist, ist es seine Stimme, die mich niemals alleine lässt. Sie ist so klar in meinem Kopf. Jeder wird erwarten, dass wir diesen Clan mit Zähnen und Krallen verteidigen, wenn es befohlen wird. Auch in sinnlosen Kämpfen. Ich kann nicht in sinnlosen Kämpfen kämpfen, die nur zu weiteren Toten, Leid und Schmerzen führen. Sie rufen nur noch mehr Hass hervor und bringen nur noch mehr sinnlosen Kämpfe. Das sind seine Worte gewesen. Es sind Worte, die ich niemals vergessen werde und auch jetzt im Nachhinein lösen sie noch eine starke Reaktion in meinem Inneren aus. Ich möchte niemanden töten und wenn Loyalität bedeutet das zu tun, kann ich auch nicht loyal sein. Ich kann niemanden sinnlos verletzen… Und ich kann auch nicht versprechen, das zu tun. Es tut mir Leid, Samtpfote.
Ich folge dem Fluss weiter, laufe die Grenze zum WolkenClan Territorium entlang und erinnere mich daran, wie ich ihn angefleht hatte mich mitzunehmen. Er aber war trotzdem gegangen und er war davon überzeugt gewesen, dass es richtig war, das zu tun. Denn so ist er schon immer gewesen. Was er für richtig gehalten hat, hatte er auch tun müssen. Und alles andere hätte ihn nur zerstört. Das ist mir auch jetzt noch bewusst. Und doch werde ich die Frage nicht los, warum ich ihm nicht gefolgt war meinen Vermutungen zum Trotz. Irgendwie wäre es doch bestimmt möglich, das alles zu schaffen, selbst wenn meine Annahmen sich als wahr herausstellen würden. Er aber hatte nur gesagt, dass dieser Clan meine Welt war. Er war immer davon überzeugt gewesen, dass wir in unterschiedlichen Welten lebten, die wir einfach nicht vereinigen konnten.
Vielleicht hat er ja Recht gehabt. Dieser Gedanke schmerzt und mir ist, als würde sich mein Herz in der Brust ein wenig zusammenziehen. Die Kälte erscheint mir jetzt noch mächtiger zu sein als zuvor und ich bin mir sicher, dass nur er allein die Wunden in meinem Inneren heilen und diesen Schmerz wieder von mir nehmen könne. Vielleicht könnte er ja auch die Kälte in meinem Inneren vertreiben und wieder Licht in das Innerste meines Herzens bringen. „Warum hast du gehen müssen?“, frage ich ohne stehen zu bleiben in die eisige Dunkelheit hinein. Meine Stimme ist kaum mehr als ein Hauchen, noch leiser als der Wind, der sie sofort davonträgt. Warum müssen wir nur in unterschiedlichen Welten leben und warum hatte ich ihm nicht folgen können? Warum gerade jetzt, wo ich ihn am allermeisten brauche? Warum bin ich allein?
Der Geruch der Grenzmarkierungen an der Westseite des Territoriums dringt in meiner Nase. Fast automatisch schwenke ich um und wandere nordwärts, um auch diese Grenze des Territoriums abzulaufen. Kurz fliegt mein Blick über die Grenze nach Westen, wo man in der Ferne bei Tageslicht einige wenige Zweibeinernester erkennen kann. Jetzt aber waren sie nicht zu sehen, sondern wurden vollständig von der Dunkelheit verschlungen. Die Chance war groß, dass er das Territorium in diese Richtung verlassen hatte. Aber wohin war er danach gegangen? Ich wusste es nicht. Langsam trotte ich weiter durch den Schnee. Mir ist kalt, aber die Leere und Einsamkeit in meinem Inneren ist schlimmer. Sie schmerzt viel mehr. Ich bin allein. Warum ist er nicht mehr da? Wohin ist er gegangen? Ob er es jetzt warm hat? Ob er in der Blattleere genügend Beute findet? Mein Kopf ist voller Fragen. Die Antworten aber kenne ich nicht. Und die Unwissenheit schmerzt noch mehr. Sie tut weh, genau wie die Leere, die sich seit seinem Fortgang so tief in meinem Inneren fühle.
Plötzlich bewegt sich etwas im Gebüsch am Rand des Zweibeinerweges, den meine Pfoten mich bis jetzt entlanggetragen hatten und ich mache einen erschrockenen Sprung zur Seite. Sichelpfote? Nichts rührt sich. Es bleibt still. Da ist nichts. Niemand. Ich bin allein. Nach wie vor. Ich allein. Was habe ich eigentlich erwartet? Ich weiß es nicht. Es ist rein absurd sich die Hoffnung zu machen, dass der weiße Kater plötzlich aus dem Gebüsch treten würde, um mich abzuholen, weil er einen Wohnort für uns beide gefunden hat. Es ist eine lächerliche und absurde Vorstellung. Ich führe mich auf, wie ein kleines Junges! Ich wende mich ab und möchte weitergehen.
„Hey, du!“ Erneut zucke ich zusammen, als ich die fremde Stimme höre. Ich weiß, es ist nicht Sichelpfotes Stimme, aber der Kater, der im nächsten Augenblick aus dem Gebüsch kommt, hat ein helles Fell, das im unbarmherzig kalten Licht des Mondes zu glänzen scheint, wenn er auch nicht so kräftig und schön ist wie der Schüler, den ich geliebt hatte und immer noch liebte. Der Fremde hat ein langes Fell und ich spüre, wie er mich ansieht. „Aus welchem Grund bist du denn so traurig, meine Liebe?“, fragte er mich plötzlich, als ich keine Anstalt mache mich umzudrehen oder wegzulaufen – Nun, meine Pfoten wollen es wohl nicht. „Weißt du denn nicht, was jetzt für eine Zeit ist?“ Ich öffne mein Maul, um etwas zu sagen, aber es kommt kein Laut hervor. Es ist Blattleere, was soll denn sonst für eine Zeit sein? Aber ich sage es nicht, sondern starre den Fremden nur überrascht an. Was will er nur an der Grenze zum FlussClan Territorium? Ich sollte ihn lieber verjagen, bevor er unsere ohnehin schon knappe Beute stiehlt. Ob er Sichelpfote kennt? Nein, das ist lächerlich!, sagte ich mir. Wieso sollte er ihn kennen? „Es ist Advent“, spricht der Fremde weiter und plötzlich habe ich das Gefühl, dass in seinem Fell ein Teil der Sterne des Silbervlies glitzert. Advent? Dieses Wort ist mir neu. Ich habe es noch nie gehört. Für mich ist Blattleere – eine Blattleere in der ich alleine bin – weiter nichts. Aber dieser Streuner scheint noch etwas anderes im Sinn zu haben. „Advent heißt Ankunft“, erklärt er, als er den leicht verwirrten Ausdruck in meinen blauen Augen bemerkt. „Es ist eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung. Viele Katzen warten gemeinsam.“ Eines meiner Ohren zuckt leicht, als mein Blick von dem fremden Kater zu dem mit Sternen behangenen Himmel schweifen lasse. Habe ich es mit einer SternenClan-Katze zu tun? Oder träume ich das alles nur? Nein, ich habe das Lager doch verlassen – Ich kann mich noch ganz klar daran erinnern. „Advent ist eine Zeit des gemeinsamen Wartens“, fährt der Fremde fort. „Auch wenn du dich tief in deinem Herzen nach etwas sehnst, solltest du die Hoffnung nicht aufgeben.“
Die Hoffnung nicht aufgeben… die Hoffnung nicht aufgeben, hallen die Worte des Fremden in meinem Inneren wieder. Es ist eine Zeit des Wartens… du solltest die Hoffnung nicht aufgeben… die Hoffnung nicht aufgeben. Verwirrt senkte ich meinen Blick wieder, um den Kater anzusehen, doch muss ich feststellen, dass er verschwunden zu sein scheint. Habe ich mir das alles doch nur eingebildet? Oder ist mir tatsächlich eine SternenClan-Katze begegnet? Verwirrt starre ich über die Westgrenze des FlussClan Territoriums hinweg in die Nacht hinein, doch wenn da wirklich eine Katze gewesen ist, hat die Dunkelheit sie bereits wieder verschlungen. Advent heißt Ankunft, erinnere ich mich erneut an die Worte des Fremden. Es ist eine Zeit des Wartens und der Vorbereitung. Viele Katzen warten gemeinsam. Vielleicht ist ja wirklich mehr als nur Blattleere. Ich sollte die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht wird Sichelpfote wieder zurückkommen, geht es mir durch den Kopf. Oder aber ich zu ihm. Vielleicht können wir eines Tages irgendwo wieder einen Ort finden, an dem unsere Welten sich überschneiden. Die kalte Wind sträubt mein eigenes helles Fell und meine Pfoten zittern leicht, aber die Leere, die zusammen mit der Blattleere so tief in meinem Inneren eingekehrt war, scheint sich wenigstens für einen Augenblick zurückgezogen zu haben. Nein. Du würdest den FlussClan vermissen. Das waren die Worte, die Sichelpfote damals gesagt hat, um mir zu erklären, warum er mich nicht mitnehmen würde. Dein Zuhause ist dieser Clan. Dein Herz liegt hier. Ja, das hat er damals gesagt. Aber vielleicht hat er sich geirrt. Denn diese Worte scheinen nicht mehr wahr zu sein, seitdem er mich verlassen hatte.
„Viele Katzen warten gemeinsam“, flüstere ich leise in die hinter der Grenze unseres Territoriums liegende Dunkelheit hinein, wobei meine Stimme vom Heulen des Windes übertönt und sofort in die Dunkelheit der Nacht davongetragen wird. „Und ich warte auch.“ Erneut sträubt der kalte Wind mein Fell und ich zittere. „Du bist mein Zuhause und du wirst es auch immer bleiben. DU bist meine Welt, Sichelpfote“, füge ich noch hinzu, bevor ich mich abwende und in Richtung Lager zurücktrotte.
Charaktere aus dem Rpg - Samtpfote | FlussClan | Schülerin | gespielt von Schmetterlingspfote - Sichelpfote | Streuner | ehemals FlussClan | gespielt von Finsterkralle
written by Finsterkralle
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7. Dezember
» Abendlicht «
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Märchenstunde mit Jade Teil 1
Kristallpfote in Sterntaler
Ein Geschichte der Gebrüder Grimm
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Ich möchte mit einer Weihnachtsgeschichte beginnen, die mir meine Großmutter immer an Heiligabend vorgelesen hat, als ich noch kleiner war. Diese Geschichte spielte sich vor vielen, vielen Jahren ab, lange bevor Kristallpfote in den SchattenClan kam. Wie, ihr fragt euch, wer Kristallpfote war? Nun, sie war eine Katze. Eine Katze, die lange bevor die Menschen ihren Wald zerstörten, hier an diesem Ort geboren wurde. Damals hatte sie alles verloren. Weder Eltern noch Geschwister. Ein Junges ganz auf sich gestellt, in einem Wald voller Gefahren. Doch obwohl sie es so schwer hatte, besaß keine Katze ein größeres Herz als jenes Junges, von dem ich euch erzählen möchte. Hört zu:
Damals war es sehr kalt und nass gewesen, denn tagelang hatte es geschneit. Ihr schwarzweißes Fell klebte schwer an ihrem mageren Körper, sodass einzelne Rippen zusehen waren. Wenn man genau hinsah, konnte man sie sogar zählen. Ihre Pfoten schmerzten, denn seit Sonnenaufgang war sie bereits unterwegs. Inzwischen stand der Mond hoch am Himmel, doch kein Stern war zu sehen. Es war keine klare Nacht, nein, es war ein richtiges Sauwetter, das könnt ihr mir glauben. Ihr kleiner Körper zitterte, doch sie kämpfte sich weiter, dachte nicht daran, jetzt aufzugeben. Irgendwann fand sie, sie konnte es kaum glauben, ein totes Kaninchen, das zu ihren Pfoten lag. Das arme Ding hatte der Kälte nicht standgehalten. Doch als sie sich zu dem mageren Tier hinunterbeugen wollte, vernahm sie ein klägliches Mauzen. Zwischen den Bäumen entdeckte sie eine große, schwarze Kätzin. Sie wirkte genauso ausgehungert wie Kristallpfote, war aber nicht aggressiv oder versuchte ihr die Beute zu stehlen, nein, sie stand einfach nur da. Die schwarzweiße Kätzin bekam Mitleid mit der fremden Katze und überließ der Streunerin die Maus. Kristallpfote zog weiter ohne sich umzudrehen. Wenig später entdeckte sie einen warmen, verlassenen Dachsbau. Der Dachs der dort gewohnt hatte, war bereits vor vielen Monaten verschwunden und seither stand der Bau leer. Dort wollte sie sich wärmen, um später weiter zu ziehen. Doch kaum hatte sie ihren Kopf durch den Eingang gesteckt, sah sie im inneren zwei kleine braune Katzen, die sich eng einander gekuschelt hatten. Zwei Waisen, im letzten Frühling geboren und jetzt schon ohne Familie. Eines der braunen Jungen hob den Kopf und sah die schwarzweiße Kätzin feindselig an. Es wollte seine Schwester beschützen, die krank und schlafend neben ihm lag. Sicherlich hätte Kristallpfote die zwei schwächlichen Jungen vertreiben können, doch sie brachte es nicht übers Herz, ihnen etwas anzutun. Also zog die Kätzin weiter und überließ den Jungen den Bau. Nach einiger Zeit kam die kleine Katze an einem kleinen Bauernhof an, der tief versteckt in den Wäldern lag. Damals war es der einzige Ort gewesen, an dem bereits wir Menschen lebten. Kristallpfote entdeckte eine Maus, die zwischen dem Brennholz lebte, dass die Menschen dort zur Winterzeit stapelten. Geschickt gelang es ihr, dass kleine braune Tier aus dem Versteck zu locken und anschließend lautlos zu fangen. Sie packte die Maus am Schwanz und trug sie in den Wald hinaus, da sie, wie die meisten Katzen früher, die Menschen fürchtete und nicht in ihrer Nähe bleiben wollte. Es waren keine Hauskatzen wie wir sie heute kennen, es waren freie, starke Wildkatzen, die in den Wäldern gelebt haben. So, Kristallpfote war inzwischen wieder im Wald. Dort begegnete ihr wenig später ein alter, vom alter grauer Kater, der ein verletztes Bein hinter sich herzog. Er war fast komplett blind und taub und seine alten müden Knochen taten im Winter schrecklich weh. Die schwarzweiße Kätzin beobachtete ihn dabei, wie er versuchte sich an ein Eichhörnchen anzuschleichen, das über die Schneedecke huschte. Leider gelang es ihm durch sein verletztes Bein nicht, sich schnell und geschickt genug auf das kleine Tier zu stürzen, wodurch es ihn bemerkte und sofort auf dem nächsten Baum kletterte. Der alte Kater setzte sich müde auf seine Hinterbeine. Kristallpfote näherte sich vorsichtig dem Streuner, welcher sie, da er ja fast komplett taub war, nicht hörte. Sie legte die Maus hinter ihm nieder und zog sich in den Wald zurück. Nach kurzer Zeit kam sie an einem zugefrorenen Teich an. Sie fand heraus, dass das Eis nicht dick war und dass sie es schaffen konnte, in die dünne Eisschicht ein kleines Loch zu brechen, aus dem sie trinken konnte. Das kalte Eiswasser lag jedoch schwer in ihrem Mager. Mit langsamen Schritten ging sie an dem Teich entlang, um auf die andere Seite zu gelangen, als sie Schritte hörte, die zunächst sehr leise waren, aber schnell sehr laut wurden. Kristallpfote drehte sich um und beobachtete voller Schreck, wie eine jüngere Katze auf den Teich zu rannte und auf die vermeintlich dicke Eisdecke sprang, die aber sofort unter dem Gewicht zusammenbrach. Das Geräusch mit welchem der junge Kater kreischend in das Eiswasser fiel, würde sie wohl nie wieder vergessen. Sofort rannte sie am Teich entlang und zu der Stelle, wo die Katze ins Eis eingebrochen war. Strampelnd versuchte der Kater sich an die Oberfläche zurück zu kämpfen, doch Kristallpfote wusste ja wie kalt das Wasser war und wie schwer es für eine Katze sein musste, die wahrscheinlich noch nie geschwommen war, sich an der Oberfläche zu halten. Sie packte den Kater, der zum Glück nicht sonderlich schwer war an einer Pfote, und schaffte es ihn in die Nähe der Eisfläche zu bringen, sodass er sich mit ihrer Hilfe wieder hochziehen konnte. Der junge Kater spuckte Wasser, war aber am leben. Kritallpfote zog sich zurück, ehe der Kater wieder beim vollen Bewusstsein war. Inzwischen war der Mond fast vollständig hinter den Baumgipfeln verschwunden. Kristallpfote war hungrig, nass und fror. Mit letzter Kraft schleppte sie ihren Körper unter einen Baum, wo ihre Pfoten aufhörten sie zu tragen. Ihre Augen fielen kraftlos zu.
Nein, Kristallpfote war in jener Nacht nicht gestorben, aber sie war kurz davor. Doch dann passiert etwas unglaubliches…
Ihr Körper fühlte sich ungewohnt leicht und warm an, als die Kätzin ihre Augen öffnete. Sie erkannte schwarzes Fell, welches ihren ganzen Körper umschlang und wärmte. Sofort schmiegte sie sich näher daran, als sie ein tieeeefes Schnurren hörte. Eine große schwarze Kätzin, mit den freundlichsten blauen Augen, die Kristallpfote jemals gesehen hatte, beugte sich zu der kleinen Kätzin herab und berührte sie an der Nasenspitze. Neben ihr ragten zwei kleine, dunkelbraune Köpfe hervor und schauten interessiert zu Kristallpfote. Die schwarze Kätzin war die Mutter des Jungen, das Kristallpfote kurz zuvor aus dem Wasser gefischt hatte und außerdem die Katze, der sie das Kaninchen überlassen hatte. Ihr Sohn hatte sie zu dem Teich geführt, doch die Kätzin die ihm das Leben gerettet hatte, war bereits verschwunden. Als sie sie endlich gefunden hatten mussten sie feststellen, dass es der jungen Kätzin gar nicht gut ging. Doch ein kleines braunes Junges war Kristallpfote ebenfalls gefolgt, das Junge, das sie vorher so feindselig angesehen hatte und es führte die Mutter mit ihrem Sohn zu dem Dachsbau. Kristallpfote hatten sie ebenfalls dorthin getragen und in das Nest gelegt. Nun saßen alle fünf Katzen eng beieinander und wärmen sich, während der kalte Winter vor ihrem Bau auf sie lauerte.
Kristallpfote schloss die Augen und schlief sofort ein. Doch sie träumte seltsam. Sie lag auf einer blühenden Wiese. Es war Nacht und der Himmel war voller Sterne, trotzdem war es nicht kalt, sondern eher warm. Sie hörte eine Stimme.
» Junges... bald werden wir uns begegnen… Du hast das Herz einer Kriegerin… achte gut darauf… «
Das war wenige Tage bevor Kristallpfote von einer SchattenClan-Patrouille gefunden und in den SchattenClan gebracht wurde.
written by Sphärentanz
At Christmas, all roads lead home
Liebe Grüße, Euer Adventskalenderteam
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Ruby, Aqua, I love you.
(official art - oshi no ko)
Zuletzt von Schneeprinzessin am Di 13 Dez 2016, 00:02 bearbeitet; insgesamt 8-mal bearbeitet
Gast Gast
Thema: Re: Adventskalender '16 Mi 07 Dez 2016, 11:02
Naaaaaaaw <3 Die Geschichten werden immer trauriger und schöner zugleich! Ich hab am Ende mitgeflennt wegen Kristallpfote!
Aquamarine Admin im Ruhestand
Avatar von : official art Anzahl der Beiträge : 4615 Anmeldedatum : 10.05.14 Alter : 26
Thema: Re: Adventskalender '16 So 11 Dez 2016, 00:22
Türchen Nummero 11 ist nun auch da. c:
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Ruby, Aqua, I love you.
(official art - oshi no ko)
Gast Gast
Thema: Re: Adventskalender '16 So 11 Dez 2016, 09:20
Awww. Hanna wurde auch die Ehre zu Teil im Adventskalender zu sein. Alle meiner Engsten sind bisher vertreten, fehlen noch Zenitblüte, Anni und Hera <3 *verliebt sich immer mehr in diese wunderbaren Geschichten*