Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Warum auch immer die Adventskalenderthreads dieses Jahr so schnell voll werden. Das ist schon Part 4!
Wenn ihr übrigens selbst etwas für den 24. beisteuern wollt - einfach eine PN an mich. c: Ansonsten noch eine frohe Weihnachtszeit!
Türchen 23:
23. Dezember
» Suzaku «
painted by Tox
Märchenstunde mit Jade - Teil 5
Jubelstern in Die heiligen drei Könige
Die heutige Geschichte spielte sich vor vielen, vielen Monden ab und begann mit einer Botschaft des SternenClans. Meeresbrise, die junge Heilerin des FlussClans, wurde in ihren Träumen von Flussstern besucht. Der hellgraue Kater war der Anführer des FlussClans gewesen, bevor er getötet und Sommerregen, seine Stellvertreterin, Anführerin wurde. Beide Katzen standen auf einer Mondbeschienenen Lichtung. Über ihnen funkelte ein leuchtender Stern. Der Kater erzählte der Heilerin, dass Sommerstern bald sterben würde und von einer Katze, die geboren werden würde, um der nächste Anführer des FlussClans zu werden. Dieses Junge würde dem Clan Frieden bringen. Allerdings, so erzählte es der graue Kater, würde dieses Junge nicht im FlussClan, sondern im DonnerClan geboren werden. Meeresbrise war entsetzt. Selbst wenn dieses Junge dazu bestimmt war, im FlussClan zu leben, so würde der DonnerClan keines seiner Jungen freiwellig hergeben. Flussstern stimmte der Heilerin zu. Noch in derselben Nacht tauchte er in den Träumen von Echoklang auf, der damaligen Heilerin des DonnerClans. Er erzählte ihr alles, was er zuvor auch Meeresbrise erzählt hatte. Außerdem erzählte er der Kätzin, dass die Jungen schon bald geboren werden würden und dass das Schicksal dieser Jungen an den Fluss gebunden war, egal wie sich der DonnerClan entscheiden würde. Schließlich berührte er die Heilerin leicht an der Stirn und flüsterte, dass sie nun aufwachen müsse, da sie im Lager gebraucht wird. Dann verschwand er und Echoklang wachte auf. Kaum hatte sie ihre Augen geöffnete, erkannte sie am Eingang zum Heilerbau einen Kater stehen. Gaukralle. Der Krieger führte sie in der Kinderstube, wo seine Gefährtin, Seerose, gerade ihre Jungen gebar. Sofort klangen die Worte von Flussstern in ihrem Kopf wieder. Waren damit die Jungen von Seerose gemeint? Die Kätzin brachte schließlich drei gesunde Töchter zur Welt. Sie nannte sie Lärchenjunges, Mondjunges und Jubeljunges. Meeresbrise erwartete, dass Flussstern sie nach der Geburt noch einmal in ihren Träumen aufsuchen würde, doch es passierte nichts. Sie hatte ihre Träume mit Donnerstern geteilt und dieser hatte beschlossen, den Jungen und ihrer Mutter erst einmal noch nichts zu sagen. Echoklang beobachtete mit wehmutigen Augen, wie die drei Schwestern zusammen spielten. Wenn das stimmte, was Flussstern ihr gesagt hatte, würde eines dieser Jungen den Clan verlassen, um sich einem feindlichen Clan anzuschließen. Meeresbrise hatte Sommerstern inzwischen von der Botschaft des SternenClans berichtet. Sie wirkte allerdings unglücklich über diese Nachricht, weshalb sie der Heilerin befahl, ihren Traum wieder zu vergessen. Doch dann erkrankte Steinauge, ihr Stellvertreter und es gab niemanden, der seinen Platz einnehmen konnte. Meeresbrise redete ihrer Anführerin schließlich doch noch ins Gewissen. Es sei ein Zeichen des SternenClans gewesen, dass ihr Stellvertreter gerade jetzt krank wurde. So machten sich Sommerstern, Meeresbrise und Hirschfänger auf den Weg ins Lager des DonnerClans. Als sie im Lager ankamen, erzählte Sommerstern dem Anführer des DonnerClans von der Botschaft, die Meeresbrise von Flussstern erhalten hatte. Donnerstern hatte bereits damit gerechnet, dass der FlussClan früher oder später auftauchen würde. Er knurrte die Anführerin wütend an. Sie konnte keinen Anspruch auf ein Junges des DonnerClans stellen. Außerdem, wies Echoklang die Anführerin hin, wusste sie doch selbst gar nicht, welches der Jungen Flussstern gemeint hatte. Sommerstern war verärgert, verschwand aber schließlich mit ihren zwei Katzen in ihrem eigenen Territorium. Echoklang sah aus den Augenwinkeln zu Seerose und ihren drei Jungen, die vor der Kinderstube saßen. Ihr fiel auf, wie die Augen von Jubeljunges funkelten, als sie zusah, wie die Anführerin des FlussClans das Lager wieder verließ, während Lärchenjunges und Mondjunges lieber miteinander spielten. Die Heilerin schluckte. Die Zeit verging. Die drei Töchter wuchsen zu starken und mutigen Katzen heran und erhielten schon bald ihre Schülernamen. Lärchenpfote, Mondpfote und Jubelpfote. Echoklang hatte Jubelpfote in den letzten Monden genau beobachtet. Es war, als gehörte ihr Herz nicht vollkommen dem DonnerClan. Seerose war die Besorgnis der Heilerin nicht entgangen. Schließlich erzählte sie der zweiten Anführerin, warum Sommerstern damals tatsächlich gekommen war und auch, dass sie glaubte, Jubelpfote würde das Junge sein, von dem Flussstern damals gesprochen hatte. Seerose schien kurz besorgt, zweifelte aber nicht an der Treue ihrer Jungen und stritt deshalb ab, dass eine ihrer Töchter den Clan verlassen würde. Zudem beschuldigte sie die Heilerin, dass sie ihre Tochter grundlos beschuldigte und ihre Loyalität anzweifelte. Sie sagte sogar, dass sie das gar nicht einschätzen könnte, da sie eine Heilerin sei und keine Jungen hatte. Und nie haben würde. Damit verschwand sie. Echoklang war erschrocken und besorgt zugleich, um den Zustand der zweiten Anführerin und engen Freundin. Seerose wollte nicht einsehen, dass Jubelpfote sich jeden Tag mehr von ihrer Familie entfernte. Doch schließlich kam der Tag, an dem Lärchenpfote, Mondpfote und Jubelpfote zur Kriegerinnen wurden. Ihre Namen lauteten nun Lärchenbüte, Mondschein und Jubelschrei. Der ganze Clan war stolz auf ihre neuen Krieger. Leider starb Lärchenblüte wenige Zeit später an grünem Husten. Seerose trauerte sehr um den Tod ihrer Tochter. Dann passierte, was unausweichlich schien. Jubelschrei verkündete vor ihren Clankameraden, dass sie den Clan verlassen würde. Einige Katzen fauchten, waren wütend und sahen es als Verrat an. Die meisten Katzen jedoch, einschließlich Seerose, Echoklang und Mondschein, waren zutiefst getroffen von ihrer Entscheidung und trauerten. Mondschein versuchte noch, ihre Schwester abzuhalten, doch diese verschwand schließlich zwischen den Bäumen. Besonders Seerose litt. Sie hatte nicht nur eine weitere Tochter verloren, sie hatte auch ihre Freundin beschuldigt, dass diese sie anlügen würde. Seerose und Echoklang schaffen es sich zu versöhnen, bevor die Heilerin wenige Tage später verstarb und Eichenblatt die neue Heilerin des DonnerClans wurde. Mondschein tröstete ihre Mutter über ihre Verluste hinweg und so schaffte Seerose es, wieder Halt zu finden und fand zu ihrer alten Stärke zurück. Jubelschrei war inzwischen einer Patrouille des FlussClans begegnet und hatte sich den Katzen angeschlossen, die sie zu ihrem Lager geführt hatten. Als sie Sommerstern bat, sie in ihren Clan aufzunehmen, stimmte sie der Kriegerin zu und lobte ihren Mut. Nach einigen Monden verstarb Steinauge und Jubelschrei wurde die neue zweite Anführerin des FlussClans. In einer Nacht träumte sie von Echoklang, die ihr erzählte, dass sie von Anfang an wusste, zu was sie bestimmt war, sie sich aber gewünscht hätte, dass es anders gekommen wäre. Als die Heilerin sie fragte, ob sie ihre Mutter vermisste, antwortete sie, dass Mondschein schon auf sie aufpassen würde. Danach unterbrach sie den Traum und Echoklangs Stimme verstummte. In den folgenden Monden erwies sich Jubelschrei als eine gute Stellvertreterin und die Katzen vertrauten ihr schnell. Als Sommerstern starb und sie ihren neuen Namen erhielt, Jubelstern, war sie vollkommen an das Leben im FlussClan gewöhnt.
Echoklang beobachtete sehnsüchtig, was aus den kleinen Jungen von damals geworden war. Jubelstern vermisste ihr altes Zuhause nicht. Sie wurde eine großartige Anführerin und der FlussClan war froh, so eine starke und schlaue Anführerin wie sie zu haben. Und ihre Schwester? Sie beobachtete, wie Mondschein sich heimlich mit einem Kater des FlussClans traf, mit dem sie auch Junge bekam. Doch der Clan wusste von nichts. Die Heilerin erinnerte sich ein letztes Mal an Flussstern Worte, bevor er verschwand:
"dass das Schicksal dieser Jungen an den Fluss gebunden war"
Und das war die Geschichte, wie Jubelstern Anführerin des FlussClans wurde.
written by Sphärentanz
Türchen 22:
22. Dezember
» Flügelpfote «
painted by Luchsy
Der Schneepalsst aka Iglu
»Heute brechen wir auf, um ein Abenteuer zu erleben, Tagjunges«, eröffnete meine Schwester mir mit leuchtenden Augen und steckte mich augenblicklich mit ihrer grenzenlosen Begeisterung an. Wir beide liebten Erkundungstouren und Abenteuer über alles - und vor allem nun, wo es immer kälter wurde, wurde es auch immer langweiliger im Lager, weil die meiste Zeit die Krieger und Kriegerinnen für zusätzliche Jagd- und Grenzpatrouillen unterwegs waren. »Oh ja!«, rief ich enthusiastisch und sprang auf die Beine. Es juckte mir in den Pfoten, wieder einmal etwas Verbotenes zu machen - bisher hatte keine Strafe uns davon abhalten können, immer wieder auf den Pfad des Verwegenen zurückzukommen. »An was genau hast du gedacht?« »Wir werden die Weiten des Weiß erforschen«, meinte sie, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Am Vortag hatte es das erste Mal seit Beginn der Blattleere geschneit - ein Phänomen, das uns komplett unbekannt gewesen war. Aufgeregt sprang ich um Nachtjunges herum - es würde nicht mehr lange dauern, bis wir die Namen Nachtpfote und Tagpfote tragen würden - und schob sie bereits in die Richtung Ausgang der Kinderstube. »Lass uns sofort aufbrechen, ja? Bevor irgendjemand bemerkt, dass wir etwas vorhaben, und uns alles versauen wird!«
Wir dachten, dass es Spaß machen würde, sich herauszuschleichen. Wir dachten, dass wir im Schnee herumtollen können würden. Wir dachten, dass wir auf so viele Mysterien stoßen würden. Wir dachten nicht, dass es so ungemein kalt sein würde, dass ich mir zum ersten Mal in meinem Leben bereute, mich auf ein Abenteuer eingelassen zu haben. Es war schon schwer gewesen, überhaupt aus dem Lager zu kommen, weil jeder, der auch nur annähernd in unserer Reichweite gewesen war, der Meinung war, uns anzuhalten, um mit uns zu plaudern. Deswegen war es nicht schwer nachzuvollziehen, dass ich die Erkundungstour bereits relativ genervt begonnen hatte. »Ich denke nicht, dass wir irgendetwas Cooles finden werden«, miaute meine Schwester gerade und die Enttäuschung in ihrer Stimme spiegelte exakt meine Gefühlslage wieder. »Ich glaube, du hast Recht«, klagte ich und wirbelte mit meinem Schweif frustriert den Schnee unter meinen Pfoten auf. »Das Einzige, was es hier gibt, ist Schnee und Schnee und Schnee und Schnee und-« Abrupt brach ich meinen Satz ab, als mir eine merkwürdige Konstruktion aus Schnee ins Auge sprang. »Oh, SternenClan! Nachtjunges, schau mal, was das ist! Das ist so groß! Wie kommt das dahin? Und oooooh! Ich glaube, da ist ein Eingang!« Meine Schwester, die sich etwas nach hinten fallen gelassen hatte, schöpfte aus meinen Worten neue Kraft und bemühte sich darum, schnell zu mir aufzuholen, wobei sie unsanft in mich hineinkrachte. Böse nahm ich ihr das keinesfalls; wir taten uns so oft aus Versehen weh, dass das eine Mal mehr oder weniger dann auch keinen Unterschied mehr machte. »Das sieht fantastisch aus!«, sprach sie meine Gedanken aus. »Lass uns reingehen. Ich will wissen, was das ist. Glaubst du, irgendein Tier hat das gebaut? Vielleicht lebt da irgendetwas Gefährliches.« Verängstigt klang sie nicht im Geringsten, im Gegenteil schien sie begeistert von der Vorstellung zu sein, auf etwas Bedrohliches zu stoßen - und ich konnte das gut verstehen. »Wir werden es nie herausfinden, wenn wir nicht nachschauen gehen. Los geht's!«, jubelte ich und stürmte freudestrahlend auf den Eingang zu, wohlwissend, dass Nachtjunges mir folgen würde. Im Inneren dieses runden Dings befand sich so etwas wie eine kleine Höhle, ein Bau, in dem es erstaunlicherweise um einiges wärmer war, als es im Freien der Fall gewesen war. »Wow...« Mir fiel die Kinnlade vor Erstaunen herunter, als ich mich umsah. Es war nicht besonders groß, doch vor allem ein viereckiges, rotes Etwas, das auf dem Boden lag und in etwa die Größe von drei Moosnestern hatte, erregte meine Aufmerksamkeit. Ohne lange zu zögern, sprang ich darauf. »Oh, Nachtjunges, dieses Ding ist super weich! Komm her zu mir!« Sie ließ es sich nicht zweimal sagen und folgte mir unverzüglich. Wir wussten zwar beide nicht, was das genau war, doch wir begannen, kleine Kämpfe auf dem Ding zu veranstalten, ehe wir uns einfach nur einander kuschelten und es genossen, in einem uns unbekannten Terrain zu sein. »Das ist jetzt unser neues Lager«, beschloss ich aus dem Brustton der Überzeugung. »Der Schneepalast. Und wir sind der TagesClan.« Spielerisch knuffte meine Schwester mir in die Seite. »Ich bitte dich! Wenn schon, ist es der NachtClan!« »Ich hab den Schneepalast gefunden, also ist das das Lager des TagesClans!« »Das ist nicht fair. Dann bin ich aber die Anführerin, okay?« »Bitte was? Wenn der Clan nach mir benannt ist, ist das natürlich auch mein Clan - und somit bin selbstverständlich ich die Anführerin.« »Beanspruch doch nicht alles so für dich, Tagjunges. Außerdem wäre ich eine viel bessere Anführerin als du. Ich treffe viel öfter die Entscheidungen für uns!« »Das stimmt doch gar nicht.« »Doch, natürlich! Wer hatte denn heute die Idee, sich rauszuschleichen? Ohne meine Idee hätten wir den Schneepalast gar nicht finden können. Also wird es der NachtClan und ich werde die Anführerin sein.« »Ich bin aber viel besser geeignet als du. Erinnerst du dich, als wir Eichenblatts Bau verwüstet haben? Ich war nicht so doof und hab Kräuter gegessen und wäre beinahe daran gestorben.« »Das ist doch schon ewig her. Ich-« »Ladys, Ladys, nicht streiten! Die Toffifee mag Streiterein gaaaar nicht.« Erbost fuhren sowohl meine Schwester als auch ich herum und erdolchten die Katze, die es gewagt hatte, sie bei ihrer äußerst wichtigen Diskussion zu unterbrechen, mit Blicken. Erst dann wichen wir erschrocken zurück, als wir realisierten, dass dieses Ding - diese komische Katze mit dem kackbraunen Fell, die anscheinend den seltsamen Namen Toffifee trug - einfach aus dem Nichts erschienen war. »Halloohoo. Das ist kein seltsamer Name«, schalt das Ding uns. »Und mein Fell ist schokobraun, nicht kackbraun.« »Kannst du unsere Gedanken lesen?«, fragte ich neugierig und näherte mich ihr wieder, nur um sie misstrauisch zu umkreisen. Meine Schwester tat es mir nur kurz darauf gleich. Es kam mir fragwürdig vor, dass sie einfach erschienen war, doch sie schien nichts Bösartiges zu sein. »Natürlich kann ich das, ich bin allmächtig.« Toffifees Brust schwall vor Stolz an und arrogant blickte sie auf uns herab. Ich seufzte und wirbelte Schnee in ihr Gesicht. »Du bist hässlich, nicht allmächtig. Aber sag, wie machst du das mit dem Gedankenlesen?« Toffifee verdrehte die Augen. »Berufsgeheimnis, du Balg. Und ich bin nicht hier, um über mich zu reden, sondern über euch.« »Über uns?« Verwirrt riss Nachtjunges neben mir die Augen auf. »Über euch«, bestätigte Toffifee ihre Aussage und wies uns beide darauf hin, und zu setzen, was ich nur ungern tat, weil ich gerade meine aktive Phase hatte. Dennoch war ich zu wissbegierig, was sie uns zu sagen hatte, weshalb ich mich fügte. »Also. Tagjunges, Nachtjunges, es geht um euch. Beziehungsweise darum, dass es sich nicht für Geschwister gehört, die sich so nahestehen wie ihr, sich so in die Haare zu kriegen. Ihr habt euch doch lieb - und bald ist Weihnachten, da sollte es keine Zwiespaltigkeiten geben.« »Du bist echt nur hier, um uns eine Lektion über das Leben zu geben?« Skeptisch schaute ich sie an. »Und was ist bitte Weihnachten?« Geflissentlich und zu meiner Verärgerung ging sie auf den Seitenhieb nicht ein und fokussierte sich nur auf die zweite Frage, »Weihnachten, auch Christmas genannt, ist die Zeit der Liebe und Aufopferung. Junge müssen in dieser Zeit besonders brav sein, damit sie nicht bestraft werden, wisst ihr? In der Weihnachtszeit verbringen wir Zeit mit denjenigen, die wir lieben, und versuchen, sie vor Stress und Trauer und ähnliches zu schützen, weil niemand unglücklich sein sollte. Der Winter ist kalt, hart, wie ihr bereits festgestellt habt, und genau nun brauchen wir alle einander, brauchen liebe Worte unseres Nächsten. Stellt euch vor, Nachtjunges oder Igelpelz oder jemand anderes, der dir am Herzen liegt, stirbt einfach, ohne dass ihr ihnen jemals gesagt habt, dass ihr sie lieb habt. Also habt euch verdammt nochmal einfach lieb und streitet euch nicht wegen so einer Kleinigkeit. Und kehrt ins Lager zurück. Igelpelz stirbt beinahe vor Sorge, weil sie denkt, dass ihr inzwischen bereits erfroren seid, so lange, wie ihr schon weg seid.« Toffifee begann, sich zu dematerialisieren, während wir beide noch viel zu verdattert und verwirrt waren, um auch nur einen Laut von uns zu geben. Bevor sie gänzlich verschwand, schaute sie vor allem mich mit einem finsteren Blick an und warnte mich, »Solltest du jemals wieder eine Katze mit schönem schokobraunen Fell als kackbraun und hässlich bezeichnen, lasse ich dich einen Mond lang erkranken, sodass du dein Nest nicht mehr verlasen kannst!«
»Tagjunges? Wach auf, Tagjunges. Die Sonne geht bald unter und wir sollten wieder zurück. Bestimmt ist schon irgendwie aufgefallen, dass wir fehlen«, drang Nachtjunges' Stimme zu mir durch und verschlafen öffnete ich die Augen. Hatte ich das gerade alles wirklich nur geträumt? Doch... auch wenn es nur ein Traum gewesen sollte. »Nachtjunges?«, murmelte ich noch im Halbschlaf. »Ich hab dich lieb. Lass uns, uns nie wieder streiten.« »Eh? Wir haben uns nicht gestritten? Aber ich hab dich auch lieb. Wir sollten trotzdem zurück und-« »Und Igelpelz sagen, dass wir sie auch lieb haben.« Ich spürte ihre verwirrten Blicke. »Ist alles in Ordnung bei dir?« »Alles in Ordnung bei mir. Ich möchte nur allen sagen, wie gern ich sie habe. Liebe deinen Nächsten steht während Weihnachten an allerallererster Stelle!« »Liebe deinen Nächsten? Weihnachten? Oh, SternenClan, ich glaube, die Kälte hat irgendetwas mit deinem Kopf gemacht, Tagjunges...« Ich strahlte sie einfach nur an. »Vielleicht begegnest du heute Nacht auch Toffifee und sie wird dir alles erklären! Auch wenn sie dir in meinem Traum auch alles bereits erklärt hat, wie komisch... Aber was soll's.« Mit diesen Worten verschwand ich in Richtung Ausgang des Schneepalasts. Von hinten hörte ich Nachtjunges' rufen, »Hilfe! Es ist schlimmer, als ich dachte. Ob Eichenblatt irgendwelche Kräuter dagegen hat?«
written by Euphie
Türchen 21:
21. Dezember
» Wassersturm «
painted by Traum
Märchenstunde mit Jade - Teil 4
Abendpfote in
Das Silbervlies
In meinem ersten eigenen Weihnachtsmärchen geht es um Abendhimmel, die junge Schülerin von Engelsflügel, der Heilerin des SchattenClans. Zu Beginn der Geschichte hieß sie allerdings noch Abendjunges. Dann, vor fünf Monden, brachte ein Schüler die namenlose Krankheit ins Lager. Die Krankheit breitete sich schnell aus. Als erstes wurden die Ältesten krank und brachten die Krankheit schließlich in die Kinderstube. Damals waren viele Katzen gestorben. Junge, Schüler, Krieger und Älteste. Die Luft, welche die Katzen atmeten, war von der Krankheit verpestet worden. Die Beute, welche die Katzen ernährte, war krank und starb. Engelsflügel kümmerte sich fürsorgliche um die kranken Katzen, doch am Ende erkranke auch sie. Die Katzen hatten Angst, sie könnten ihre Heilerin verlieren, denn es gab niemanden, der ihren Platz einnehmen konnte. Viele Katzen wurden losgeschickt, um im Zweibeinerort nach Heilkräutern zu suchen, doch Engelsflügel wusste, für diese Krankheit gab es kein Heilmittel. Die kranken Katzen bangten um ihr Leben. Besonders die Jungen und Schüler fürchteten sich vor dem Tod. Deshalb ließ die Heilerin sie in dem Glauben, dass sie sie heilen konnte, obwohl sie wusste, dass sie bald sterben würden. Mithilfe von Kräutern versuchte sie die kranken Katzen friedlich einschlafen zu lassen, wenn sie wusste, dass es für sie soweit war. Seit dem Ausbruch der Krankheit waren bereits drei volle Monde vergangen. Es war eine trostlose Zeit. Abendjunges hatte Glück. Das graue Junge blieb von der Krankheit verschont, musste aber hilflos zusehen, wie ihre Spielkameraden krank wurden, so auch ihre beste Freundin. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als ihren Freunden zu helfen. Sie war inzwischen alt genug, ihren Schülernamen zu bekommen, doch es gab zu wenig gesunde Krieger, weshalb sie, wie viele anderen Jungen in ihrem Alter, nicht ernannt werden konnte. Es mangelte an Mentoren. Aber die junge Kätzin war Mutig und Entschlossen. Heimlich schlich sie sich in den Bau von Engelsflügel und stahl der Heilerin einen Mund voll Kräuter. Davon mangelte es dem Clan zum Glück nicht. Zusammen mit ihrer besten Freundin, der es von Tag zu Tag schlechter ging, schlich sie sich jeden Tag für einige Zeit aus dem Lager. Sie hatte Engelsflügel oft beobachtet, denn sie interessierte sich sehr für Kräuter und ihre Wirkung. Sie versuchte, genau wie sie es bei der Heilerin oft beobachtet hatte, die Kräuter zu verarbeiten. In der Zwischenzeit hatte sich die Krankheit im Lager weiter ausgebreitet. Es war nicht nur der SchattenClan, auch die anderen Clans hatten die kranke Beute gefressen und wurden selbst krank. Nur der FlussClan blieb gesund, denn sie konnten Fisch fangen. Die Heilerin des SchattenClans hatte in den letzten Monden mehr Katzen verloren, als sie zählen mochte. Wie die meisten Katzen war auch sie mager und schwach. Engelsflügel musste neue Nester errichten, da die im Heilerbau nicht reichten. In der letzten Nacht hatte sie eine Botschaft des SternenClans erhalten, die sie beunruhigte. Sie hatte zum Silbervlies gesehen. Stundenlang. Nichts anderes. Sie hatte es nicht geschafft, den Blick abzuwenden. Katzen kamen nur zum Silbervlies, wenn sie gestorben waren. Wollten ihre Ahnen ihr sagen, dass der SchattenClan verloren war? Dass sie bald alle zum Silbervlies aufbrechen würden? Sollte es wirklich so enden? Sie glitt in einen unruhig schlaf. Doch sie schlief nicht lang. Als sie die Augen öffnete, stand der Mond noch hoch am Himmel. Sie beschloss, nach den kranken Katzen zu sehen. Zu ihrer Überraschungen rekelten sich zwei der Katzen, die gestern noch über starke Bauchschmerzen geklagt hatten und danach in einen Zustand der Ohnmacht gefallen waren, munter in ihren Nestern. Die Heilerin taste die beiden Kater ab, doch es schien ihnen tatsächlich besser zu gehen. Ihre Schmerzen waren fast vollkommen verschwunden. Engelsflügel ließ die beiden weiter schlafen und legte sich selbst wieder in ihr Nest. Nun schlief sie etwas ruhiger. Auch den folgenden Tagen schien es den Katzen immer besser zu gehen. Meist ging es ihnen am Abend noch schlecht und am nächsten Morgen ging es ihnen wieder besser. Engelsflügel fragte sich, wie das sein konnte. Da beobachtete sie, wie Abendjunges zu einer kranken Königin ging, die im Heilerbau schlief und ihr eine Maus zu den Pfoten legte. Engelsflügel fiel sofort der Merkwürdige Geruch auf, der von der Beute aus ging und sprang alarmiert auf die Pfoten. Sie drängte das Junge weg und roch an der Maus. Sie konnten den scharfen Geruch von Kräutern riechen. Überrascht hob sie den Kopf und sah das hellgraue Junge verwirrt an. Dieses hatte es doch tatsächlich geschafft, eine Kräutermischung zu finden, die den kranken Katzen half. In den folgenden Tag halfen alle gesunden Katzen dabei, die benötigen Kräuter anzuschaffen und eine große Menge der Mischung herzustellen. Zuerst pflegten sie ihre eigenen Katzen wieder gesund. Engelsflügel bat Abendjunges darum, den Heilern der anderen Clans zu zeigen, wie sie die Mischung gemacht hatte. Diese bedanken sich bei der jungen Katze und schafften es schließlich, ihre eigenen Katzen wieder gesund zu kriegen. Abendjunges war unglaublich stolz. Aber sie hatte es nicht geschafft, alle Katzen zu retten. Sie hatte zwei Monate gebraucht, die richtige Mischung zu finden. Ihre beste Freundin hatte diese Zeit nicht überlebt. Doch ihr Wunsch, eine Heilerin zu werden, war größer als je zuvor. Engelsflügel nahm die junge Kätzin gerne als Schülerin und so erhielt sie ihren Namen: Abendpfote. Diese Ereignisse liegen nun fast vier Monate zurück. Abendpfote und ihre Mentorin brachen in dieser Nacht zum ersten Mal zum Mondstein auf. Der Mond schien hell auf die beiden Katzen. Engelsflügel sah in den Augenwinkeln, wie Abendpfotes hellgraues Fell im Mondlicht silbern funkelte. Jetzt wurde ihr die Botschaft des SternenClans bewusst: Das Silbervlies.
Ich habe es leider nicht geschafft, ein passendes Märchen für Abendpfote zu finden, wollte aber unbedingt was zu ihr schreiben. Hoffe es gefällt dir trotzdem. <3
Unruhig ging die blonde Frau hin und zurück, verschränkte nervös ihre Arme vor ihrer Brust, ehe sie nun zum wiederholtem Mal auf die Küchenuhr blickte. Es war bereits viertel vor acht, Apollon kam schon wieder zu spät vom Besuch seiner Eltern zurück und heute war Weihnachten! Thalisma konnte sich gerade noch davon abhalten wieder an ihren Fingernägeln zu kauen, denn sie hatte ihre Maniküre erst vor wenigen Tagen und es wäre doch eine Schande, die ganze, hervorragende Arbeit der Frau „Wieauchimmersieheißenmag“ gleich zu zerstören.
Natürlich schweiften irgendwann die Gedanken der Frau ab und sie wurde wütend, als ihr der Gedanke kam, dass Apollon sich wahrscheinlich wieder eine Neue geholt hatte. Bei ihm konnte man schlichtweg nicht von Treue reden geschweige denn von einem Mann. Die Tatsache war, dass sie ihn eigentlich gar nicht so liebte, eher wegen ihren Kindern Viserys und Daenerys mit ihm zusammenblieb. Als Thalisma an ihre Kinder dachte, sehnte sie sich danach wiedermal ihre geliebten GoT Bücher oder Filme hervorzukramen und sich diesen zu widmen, denn schließlich hatte sie nun Zeit, solange Daenerys und Viserys mits ich selber beschäftigt waren, respektive mit ihren neuen Geschenken.
Entschlossen ging sie in die Wohnstube und durchkramte das Regal nach den Büchern, die sie allerdings zu ihrem Entsetzen nicht finden konnte. Wo habe ich denn die Bücher hingeschmissen..., dachte sie frustriert, ehe sie die DVD zu suchen begann, doch auch diese war nirgends aufzufinden.
“Verdammt. Wo habe ich sie nur hingetan?“, fluchte sie und gab die Suche auf.
Es dauerte jedoch auch nicht mehr lange, da hörte sie, wie die Türe der Wohnung aufgeschlossen wurde und herein trat tatsächlich Apollon, der sich gleich durch seine pechschwarzen Haare fuhr um nachzusehen, ob sie noch on fleek waren.
“Wo warst du denn solange?“, fragte sie vorwurfsvoll und zog abwartend die perfekt gezupfte Augenbraue hoch. Derweil verdrehte ihr Ehemann die Augen und hängte den schwarzen Mantel, den er mittlerweile ausgezogen hatte auf.
“Du weißt doch, dass ich bei meinen Eltern war.“, antwortete er knapp und sah nicht so aus, als ob er noch weiter mit ihr darüber reden wollte.
“So, du warst also den ganzen Tag bei deinen Eltern? Red keinen Stuss und antworte ehrlich: Wo warst du?!“ Ihre sonst eher ruhige Stimme nahm an Schärfe zu und mit ihren Augen starrte sie ihn, suchte nach einem verräterischen Indiz, dass er eine Neue hatte.
“Ich war bei meinen Eltern und basta. Lass mich in Ruhe, Thalisma.“, gab er genervt von sich und ging geradewegs in die Küche, ohne weiter die Frau, welche nun angewurzelt dastand zu beachten.
“Achja? Weißt du denn, was heute für ein Tag ist? Richtig, Weihnachten und Weihnachten solltest du mit mir und den Kindern und nicht nur mit deinen Eltern verbringen!“, konfrontierte ihn Thalisma erneut und folgte Apollon in die Küche.
“Jaja. Jetzt lass mich in Ruhe.“
“Nein. Daenerys und Viserys haben die ganze Zeit auf dich gewartet!“
“Das ist aber süß.“
“Jetzt sei doch nicht so!“
“Wie soll ich nicht sein?“
“Halt doch einfach deine Klappe.“
“Du hast mich etwas gefragt und ich habe geantwortet.
“Ja, ich weiß und ich bereue es zutiefst.“
“Na dann.“, sagte Apollon schließlich und das Gespräch war somit auch beendet. Kaum hörbar seufzte Thalisma und rieb sich ihre Stirn. Die Gespräche mit Apollon liefen jedes Mal ähnlich ab. Er schien sich nicht für sie, ihre Kinder oder gar für die Familie zu interessieren. Alles, was ihn kümmerte war, ob seine Krawatte, Haare und kleiner Schnauz on fleek war, der Rest war ihm vollkommen egal. Als würde er ihre Gedanken hören, fuhr er mit seiner Hand durch seine Haare. Abermals. Genervt seufzte Thalisma und wandte sich ab. Sie hätte wohl längst die Scheidung eingereicht, wenn nicht Viserys und Daenerys da waren und wenn sie überhaupt verheiratet waren. Der letzte Punkt störte sie allerdings. Obgleich Die junge Frau ihren Verlobten manchmal nicht ausstehen kann, liebte sie ihn mit ihrem ganzen Herzen und sehnte sich nach einer schönen Hochzeit, y know, der Traum jedes Mädchens bzw. Frau.
“Was bekümmert dich denn, Mäuschen?“, fragte er nach einer eingekehrten Stille und der Kosenamen Mäuschen überraschte Thalisma doch.
“Mäuschen?“, hakte sie nochmals nach und zog belustigt eine Augenbraue nach oben.
“Jetzt lass mich mal. Es ist schon hart genug für mich, vor allem, da du mich gerade angeschnauzt hast, sobald ich durch die Türe kam.“, sagte er daraufhin genervt, doch sie gab ihm keine weitere Zeit alles zu erklären.
“Ich habe dich nur zurechtge-„, begann sie, wurde allerdings daraufhin unterbrochen.
“Verdammt lass mich doch mal ausreden!“, stöhnte er genervt auf, ehe er vor ihr auf die Knie sank und eine Box mit einem Diamantring herauszog, “Möchtest du meine Frau werden, Thalisma?“
Baff stand die Frau da, konnte sich nicht rühren oder etwas sagen. Alles kam ihr wie ein Traum vor, ein Traum, aus dem sie nie wiedererwachen wollte.
“Wenn du nicht willst musst du nur nein sagen.“, murmelte er daraufhin zerknirscht und klappte die Box zu.
“Nein, warte, ich will!“, sagte Thalisma hastig und fiel in seine Arme. “Gefällt dir dein Weihnachtsgeschenk?“, fragte er belustigt und streifte ihr vorsichtig den Ring über ihren Ringfinger.
»Die können mich - uns - doch nicht wie dumme Hauskätzchen behandeln! Was fällt ihnen ein?« Verärgert sträubte sich Wildbeeres Fell und wütend peitschte ihr Schweif von der einen zur anderen Seite, während sie ihre Krallen in das lila Samtkissen fahren ließ, die die Zweibeiner Wellenjäger und ihr in den Korb gelegt hatten. Für gewöhnlich war sie die Ruhe selbst, doch besondere Umstände forderten besondere Verhaltensweisen. Dies hier war Freiheitsberaubung! »Wir kommen hier schon wieder raus«, miaute ihr Gefährte zuversichtlich und bemühte sich, um eine fürsorgliche Miene, auch wenn ihm die Ratlosigkeit aufgrund ihres aufgebrachten Gemüts eigentlich ins Gesicht geschrieben stand. Im Versuch, sie zu besänftigen, hatte er begonnen, sie zu streicheln, doch weder er noch sie ließen die befremdliche Umgebung auch nur eine Sekunde aus den Augen. Sie befanden sich im feindlichen Terrain - Gefangene der Zweibeiner, die sie aus ihrem vertrauten Zuhause gerissen, geradezu entführt hatten und sie nun behandelten, als wären sie ihre Schmuseviecher, was sie garantiert nicht waren! Und das war etwas, was Wildbeere ihnen lehren würde. Sie wollte doch nicht mit solchen Hauskätzchen in einen Topf geworfen werden - sie war eine ehrwürdige Kriegerin des FlussClans. »Was stimmt mit diesen Zweibeinern eigentlich nicht?«, jammerte sie weiter und drückte sich näher an Wellenjäger, der schützend seinen Schweif um sie legte und ihr über das Ohr leckte. »Sie haben sogar freiwillig Feuer gemacht.« »Es scheint aber nicht auszubrechen«, bemerkte er. »Vielleicht wollen sie uns verbrennen und essen? Viele Zweibeiner machen das in der Blattgrüne mit den Fischen am Flussufer.« Entgegen ihrer Wut konnte Wildbeere ein leicht amüsiertes Schnurren nicht unterdrücken. »Mäusehirn!«, miaute sie. »Wir sind Katzen. Als ob Zweibeiner Katzen essen!« Seine Aussage hatte ihr wenigstens dabei geholfen, wieder zur Besinnung zu finden. Sie war wirklich kurz davor gewesen, alles um sie herum zu Kleinholz zu verarbeiten. Nicht nur ihre Gefangenschaft und die Sehnsucht nach ihren Clangefährten schlugen auf ihr Gemüt, sondern auch Hunger. Bislang hatte sich die Kätzin erfolgreich geweigert, den Fraß zu sich zu nehmen, den die Zweibeiner ihnen in die Näpfe gefüllt hatte. Sie wusste ganz genau, dass Wellenjäger sich schon längst darauf gestürzt hätte und sich nur ihretwillen zurückhielt, weil er ihr Missfallen nicht noch weiter erregen wollte. Bedachte man, dass sie schon die ganze Blattleere unter gewaltigen Hunger litten und mit der Zeit deutlich abgemagert waren, konnte Wildbeere ihm diesen Wunsch jedoch nicht wirklich übelnehmen. Selbst sie war kurz davor, sich dem Verhalten eines niveaulosen Hauskätzchen anzupassen und sich über diese Dinger herzumachen, die wie kleine, braune Steine - und alles andere als appetitlich - aussahen. Man hatte sie nach ihrer Gefangennahme in ein Zimmer eingesperrt, das nur durch das knisternde Feuer beleuchtet wurde und in dem es seltsam süßlich roch. Den Korb, in die man sie gelegt hatte, hatte keiner von ihnen auch nur eine Sekunde verlassen - zu sehr misstrauten sie der Umgebung und Unvorsicht war etwas, was das Verderben beider werden konnte. »Wir sollten wenigstens was trinken«, bemühte Wellenjäger sich darum, sie dazu zu überreden, den Korb zu verlassen, den sie als „sicher” eingestuft hatten. »Wir müssen bei voller Kraft sein, wenn wir versuchen wollen, von hier zu entkommen.« Wildbeere seufzte und zwang sich dazu, sich zu erheben. »Du hast recht. Es ist wirklich das Klügste, uns - soweit es geht - zu stärken.« Verunsicherung flackerte zum ersten Mal in ihren Augen auf und leise fragte sie ihn, »Glaubst du, wir sind weit von Zuhause entfernt?« Zuhause. Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Es war zwar noch kein ganzer Tag vergangen, seit sie weg waren, doch in dieser kurzen Zeitspanne konnte so viel passiert sein. Ob es allen gut ging? Die Blattleere dieses Jahr war so hart wie noch nie gewesen und der Schnee war bereits frühgefallen und hatte die Umgebung mit ihrem Weiß erdrückt, die Beute in ihre Unterschlüpfe gejagt. »Ich weiß es nicht«, sagte Wellenjäger gerade heraus, während auch er sich erhob. Es war reine Ehrlichkeit, die er ausdrückte - und sie liebte ihn dafür -, doch seine Worte hatten etwas Beunruhigendes an sich. Man hatte sie erst mit einem seltsamen Netz eingefangen und in einem Monster in ein komisches Heim gesteckt, indem sich viele andere Tiere, die nur noch ein Schatten ihrer selbst gewesen war, befunden haben. Lange hatte es jedoch nicht gedauert, bis ein älterer Zweibeiner des männlichen Geschlechts - sie schätzten ihn aufgrund seines kurzen Kopffells als männlich an, da die meisten weiblichen Zweibeiner ein langes Pelz hatten - sie gepackt und erneut in einem Monster fortgebracht hatte. Vorsichtig trotteten beide zu den Schüsseln mit Wasser und bedienten sich nacheinander aus ihr; darauf bedacht, dass immer einer dem jeweiligen anderen den Rücken freihielt. Als Wildbeere ihren Gefährten trinken ließ, bemerkte sie etwas in der Ecke des Zimmers, das man vom Korb aus nicht wirklich hatte sehen können. »Wie ungewöhnlich!«, stieß sie hervor. »Dieser Zweibeiner hat sich einen Baum in sein Lager gepflanzt! Eine Tanne ist es.« Überrascht blickte Wellenjäger auf. »Es ist eine seltsame Tanne. Siehst du diese bunten Kugeln, die statt Tannenzapfen an ihr hängen? Und es scheint, als hätte der Zweibeiner irgendeine seltsame Schnurr um sie gebunden.« »Ja, stimmt.« Wildbeere runzelte die Stirn; eine gewisse Neugierde hatte sie gepackt. »Lass es uns näher anschauen.« Das ließ sich Wellenjäger nicht zweimal sagen und gemeinsam mit ihr liefen sie auf die seltsame Tanne zu, um die merkwürdigen Gegebenheiten näher in Augenschein nehmen zu können. Leicht stupste Wildbeere eine rote Kugel mit der Vorderpfote an und wich verwundert zurück, als diese sich daraufhin leicht zu drehen begann. »Oh, SternenClan!«, japste sie, als sie bemerkte, dass ihr eigenes Gesicht sich auf der Oberfläche der Kugel wiederspiegelte. Wellenjäger neben ihr brachte in schallendes Gelächter aus und begann, mit diesem Ding zu spielen, als wäre er kein älterer Krieger, sondern ein Schüler in seiner Anfangszeit. Ein vergnügtes Funkeln hatte sich in seine Augen geschlichen. »Hat meine kleine Wildbeere etwa Angst vor der Tannenkugel? Wie süß!«, neckte er sie, wofür sie ihm leicht ins Nackenfell biss. »Nein, habe ich nicht. Ich hab mich nur erschro-« Erschrocken war das Wort, was sie nicht hatte beenden können, da sie im selben Moment Schritte vernahm. »Es kommt jemand«, zischte sie und ihr ganzer Körper schrie ihr zu, sich zu verstecken, doch in diesem Raum gab es nicht wirklich etwas, hinter oder unter dem man Unterschlupf finden konnte. Beide verfielen geradezu gleichzeitig in eine Angriffshaltung, als sich die Tür öffnete und der alte Zweibeiner eintrat, der jedoch zu ihrer Überraschung keinerlei Feindseligkeit ausstrahlte. Stattdessen trug er nicht nur eine Schale mit Zweibeinern mit sich, sondern auch ein seltsames, rotes Etwas auf dem Kopf, das in einer weißen, flauschigen Spitze endete. Dennoch wich Wildbeere misstrauisch zurück, als er auf sie zukam, während Wellenjäger jedoch nicht auf die Idee kam, es ihr gleichzutun. Nein, im Gegenteil beäugte er die Sahne neugierig und duckte sich nur dann weg, als der Zweibeiner seine Pranke ausstreckte, um ihn zu streicheln. Die Laute, die aus seinem Mund kamen, waren den Kriegern gänzlich unbekannt, doch die tiefe Stimme hatte etwas Warmes an sich, das den beiden es schwerfallen ließ, ihn dafür zu hassen, dass er sie eingesperrt hatte. Während er Wildbeere, die sich nun an die Wand gedrückt hatte, um eine möglichst große Distanz zu ihm schaffen, nur einen freundlichen Blick zuwarf, packte er zu ihrem Entsetzen ihren Gefährten, der angefangen hatte, die Sahne aufzulecken, um sich mit ihm auf den großen Sessel zu setzen. »Oh, Wellenjäger!« Wildbeere sah die Verzweiflung, die sich in seinem Gesicht abzeichnete, und rasch eilte sie zu seiner Hilfe, indem sie sich mit ganzer Kraft gegen das Bein des Zweibeiners warf. Die Krallen hatte sie nicht ausgefahren, da es nicht so schien, als würde er das Ganze aus Boshaftigkeit machen - Zweibeiner waren einfach nur seltsame Geschöpfe, die nicht von Intelligenz gesegnet waren, und bisher hatte er sie nicht wirklich misshandelt, weshalb sie ihn nicht unnötig verletzen wollten. Zu Ihrer Erleichterung lockerte der Zweibeiner daraufhin seinen Griff und Wellenjäger gelang es, auf den Boden zu springen. »Er hat die Tür aufgelassen!«, miaute Wellenjäger. »Lass uns fliehen!« Das ließ sie sich nicht zweimal sagen und so schnell ihre Beine sie trugen, rannte sie an seiner Seite entlang in den Flur des Hauses und schließlich durch die Katzenklappe nach draußen, wo sie erst einmal einen ordentlichen Kälteschock erlebte, da die Temperaturen innerhalb dank des Feuers um einiges angenehmer gewesen waren. »Oh, SternenClan, wir sind endlich frei«, murmelte sie und drückte sich an Wellenjäger, um sich zu wärmen. »Lass uns aufbrechen, ehe die Sonne wieder aufgeht und es hier nur von Zweibeinern wimmeln wird.« Sie wählten den Weg am Zaun des Hauses vorbei, indem sie eingesperrt gewesen wären, und kamen dabei an dem Fenster vorbei, durch das sie einen Blick in das Zimmer werfen konnten, in dem die seltsame Tanne gestanden hatte. Wildbeere wurde es schwer ums Herz, als sie sah, wie der alte Zweibeiner gebrochen in seinem Sessel saß; das lila Korbkissen lag auf seinem Schoß. »Er sieht so einsam aus«, sprach Wellenjäger Wildbeeres Gedanken aus und hart schluckte sie. Lange Zeit standen sie stillschweigend auf dem Zaunpfahl, unschlüssig, was sie tun sollten, während sie die Augen nicht vor der Szene abwenden konnten. Schließlich fiel ihr ein kleines Detail auf, das ihnen zuvor unbemerkt geblieben war. Auf der Spitze der Tanne, mit deren Kugeln sie gespielt hatten, thronte ein goldener Stern erhaben über das komplette Zimmer. »Sieh mal, Wellenjäger...« Seine Mundwinkel zuckten und ein schwaches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Ein Stern... Ob die Zweibeiner auch an den SternenClan glauben? Vielleicht ist das ihre Art, ihn zu verehren.« »So oder so ist das ein deutliches Zeichen, schätze ich«, miaute Wildbeere und wechselte mit ihrem Gefährten einen kurzen Blick aus. Es waren keine Worte vonnöten, um sich zu verständigen. Beide sprangen auf den Fenstersims und klopften mit den Pfoten gegen die Scheibe, um auf sie aufmerksam zu machen. Das Lächeln, das auf den Lippen des Zweibeiners erschien, als er sie erkannte, hätte nicht breiter, nicht strahlender sein können. Es war etwas, das selbst Wildbeeres und Wellenjägers Herzen berührte. Nur diesen einen Abend wollten sie mit ihm verbringen, wollten ihm die Einsamkeit in dieser kalten, schneereichen Nacht nehmen. Die Freude, die in der Luft lag, war so schön, so beruhigend - und obwohl Wildbeere das bequeme Leben eines Hauskätzchen verachtete, war es schön, zur Abwechslung einmal, einen unbeschwerten Tag mit ihrer großen Liebe und einem Zweibeiner zu verbringen, der alles dafür tat, um sie zu verwöhnen. Gewiss wussten die beiden nicht, dass man den Abend als »Heiligabend« bezeichnete, doch indem sie wiedergekommen waren, hatten sie den Herzenswunsch des alten Mannes erfüllt.
Am nächsten Morgen, als der Zweibeiner noch schlief, leckten sie ihm zum Abschied liebevoll übers Gesicht, ehe sie endlich nach Hause kehrten.
written by Euphie
Merry Christmas despite the personal pain that circumstances have brought to your life. May the season help to embolden your heart.
Die unbeschreibliche Kälte der Blattleere lag über der mit lichten Waldflecken und Grasland bedeckten Ebene, wo sich ein junger Kater durch den tiefen Schnee vorwärtskämpfte. Bis auf den eisigen Wind, der über das Land fegte, war es ruhig und es erschien ihm, als wäre die gesamte Ebene unter Eis und Schnee eingefroren worden. Nur der eisige und harte Wind fegte über das Land und peitschte ihm die Schneeflocken ins Gesicht. Er schob sich durch eine weitere tiefe Schneewehe, bevor er stehen blieb und den Kopf hob, um die Luft zu prüfen. Doch anstatt dem erhofften Beutegeruch konnte er nur die Kälte der Blattleere um sich herum wahrnehmen. Vermutlich hatten sich alle Beutetiere so tief in ihren Bau zurückgezogen, dass er unmöglich war irgendeines von ihnen zu fangen und zu seinem Clan zurückzubringen. Enttäuscht senkte er seinen Blick und schob sich einige weitere Schritte durch den Schnee, bevor er erschöpft stehen blieb.
Er musste zugeben, dass ihm kalt war und am ganzen Körper fror. Sein schwarzes Fell war durchnässt und er zitterte am ganzen Körper. Es war jetzt schon einige Zeit vergangen, seitdem er das Lager verlassen hatte, um etwas Beute für seine hungrigen Clankameraden zu fangen. Jedoch hatte er bis jetzt nichts gefangen und langsam schien es ihm so, als wäre dieses Vorhaben zu einem Ding der Unmöglichkeit geworden. Er wusste, dass seine Clankameraden unter dem Beutemangel litten und auch er selbst hatte Hunger, auch wenn man es ihm nicht unbedingt ansah. Es machte ihn wütend und traurig, dass er noch nichts gefangen hatte und obwohl er auch den Wunsch verspürte seinen Clan zu versorgen, musste er zugeben, dass er sich selbst so sehr nach einem Stück Beute sehnte, dass er sich nicht ganz sicher sein konnte, ob er sie wirklich zu seinem Clan zurückbringen würde, wenn er denn doch noch etwas fing. Dabei hatte er seinen Clankameraden eine Freude machen und ihnen ein Geschenk mitbringen wollen. In wenigen Tagen wird Weihnachten sein, ging es ihm durch den Kopf, als er sich wieder in Bewegung setzte und langsam weiter über die mit Schnee bedeckte Ebene lief. Und ich kann meinen Clankameraden nicht einmal jetzt ein Geschenk mitbringen… Für einen kurzen Moment musste er an die Jungen in der Kinderstube denken, die Königinnen und die anderen Katzen. Sein Anführer Brombeerstern und seine ehemalige Mentorin Ginkgoblatt gingen ihm durch den Kopf. Ob sie enttäuscht von mir sein werden, wenn ich ohne Beute ins Lager zurückkomme?, fragte er sich. Oder wenn ich einfach auf der Stelle fresse, was ich fange? Er strich die beiden Gedanken sofort wieder aus seinem Kopf. Er würde seine Beute zu seinem Clan zurückbringen. Die Jungen in der Kinderstube und deren Mütter brauchten die Beute doch viel dringender, als er es jetzt tat. Immerhin war er nun bereits ein Krieger. Aber ob sie enttäuscht sein würden, wenn er jetzt umkehrte und ohne Beute ins Lager zurückkam? Immerhin hatte seine Mentorin ihn immer für einen guten Jäger gehalten und Brombeerstern hatte bei seiner Kriegerprüfung ebenfalls seine Jagdfertigkeiten überprüft und diese als gut genug empfunden. Aber jetzt erschien es ihm als wäre er nicht in der Lage auch nur das kleinste Beutestück für seinen Clan zu fangen. Dabei würde bereits in wenigen Sonnenaufgängen Weihnachten sein und er hatte nicht einmal irgendetwas, was er seinem Clan von dieser Jagd zurückbringen konnte. Er konnte seinem Clan nichts schenken und ihnen auch nichts mehr geben. Dabei war Weihnachten doch ein Fest der Freude, an dem sich die Katzen des Clans gegenseitig Beute mitbrachten und miteinander teilten, obwohl bereits tiefste Blattleere war. Ich werde wohl nichts zurückbringen können, dachte er enttäuscht, wobei sein Blick für einen kurzen Moment in Richtung Lager flog, wo die Jungen in der Kinderstube nach Nahrung jammerten und so manche Katze nicht einmal jeden zweiten Tag ein Stück Frischbeute bekam. Alle anderen werden bestimmt schon etwas gefangen haben und nur ich werde meinem Clan nichts zurückbringen können. Langsam schob er sich weiter vorwärts durch den Schnee, der das Vorankommen ein wenig schwierig gestaltete. Vielleicht liegt es ja an meinem dunklen Fell, mutmaßte er. Die ganzen Vögel sehen mich wohl schon von Weitem, weil ich im Schnee nicht so gut getarnt bin und können alle rechtzeitig die Flucht ergreifen, bevor ich sie überhaupt bemerkt habe… Er zögerte einen Augenblick bevor er den Gedanken zu Ende führte und eines seiner Ohren zuckte leicht. Vielleicht sollte ich einfach aufgeben und ohne Beute zurückgehen, ging es ihm durch den Kopf, wobei er sich bereits wieder den Weg in Richtung Lager einschlug. Ich werde jetzt ja doch nichts mehr fangen. Ja, er würde wohl ohne ein Geschenk für seine Clankameraden zurück ins Lager kommen. Da konnte er nur hoffen, dass seine Clankameraden und besonders Brombeerstern nicht sonderlich enttäuscht von ihm sein würden.
Plötzlich änderte der Wind seine Richtung und ein seltsamer, fremder Geruch stieg ihm in die Nase. Instinktiv wirbelte der schwarze Krieger herum, um in die Richtung zu blicken, aus der der Geruch auf ihn einströmte, doch konnte er außer der Baumgruppe mehrere Schwanzlängen von ihm entfernt nichts sehen. Hatte er sich das nur eingebildet, oder hatte sich da der Geruch einer fremden Katze mit einem anderen seltsamen Geruch vermischt, den er nicht identifizieren konnte? Vielleicht ist es ein Hauskätzchen, das nach Zweibeinerzeug riecht, überlegte er und eines seiner Ohren zuckte leicht. Das fehlte noch, dass in dieser harten Blattleere ein Hauskätzchen auf dem WolkenClan Territorium jagte und zu ihrem Pech noch etwas von der kostbaren Beute seines Clans fing! Unsinn!, verwarf er den Gedanken wieder. Als würde ein Hauskätzchen sein Nest um diese Jahreszeit verlassen! Aber ein Streuner auf WolkenClan Territorium war wohl nicht viel besser und so spannte er seine Muskeln an und machte einen Schritt auf die Baumgruppe zu, wo sich der oder die Fremde verbergen musste. „Zeig dich!“, miaute er mit fester Stimme und für einen kurzen Augenblick vergaß er sogar, dass er fror und er noch kein Geschenk für seinen Clan hatte. Einen Streuner auf dem Territorium des WolkenClans konnte und wollte er nicht dulden. Und schon gar nicht in einer Zeit, in der der Clan seine Beute selbst am dringendsten brauchte.
Einen Augenblick lang geschah nichts und fast fragte der Krieger sich, ob er sich den seltsamen Geruch nur eingebildet hatte, aber dann trat eine kleine hellbraun getigerte Kätzin zwischen den Bäumen hervor ins Freie. Am Hals und am Bauch schien ihr Fell etwas heller zu sein und sie hatte bernsteinfarbene Augen. Der WolkenClan Krieger aber spannte seine Muskeln an, als er sie erblickte und vor allem, als er erblickte, was sie in ihrem Maul trug. Eine Blaumeise! Sein schwarzes Fell sträubte sich leicht, als er das Beutetier im Maul der Streuner-Kätzin erblickte. Sie hatte also auf WolkenClan Territorium gejagt und tatsächlich etwas gefangen! Es war Beute die sein Clan dringend brauchte!
„Ich bin nicht hier, um deinem Clan seine Beute wegzunehmen, Nachtschatten. Du kannst dich also entspannen.“ Beinahe erschrocken zuckte der schwarze Krieger zurück. Woher kennt sie meinen Namen?, fragte er sich erschrocken und seine Schweifspitze begann etwas unruhig hin und her zu zucken, wobei er die Fremde mit einem Blick aus seinen dunkelbraunen Augen fixierte. Und wie kann sie behaupten, dass sie nicht hier ist, um Beute zu stehlen, wenn sie doch WolkenClan Beute bei sich hat? Verwirrt musterte er die hellbraun getigerte Kätzin, die ruhig durch den Schnee auf ihn zu kam, als hätte sie keine Angst davor gegen ihn kämpfen zu müssen und ihre Beute zu verlieren – als hätte sie keine Angst davor die kostbare Beute zu verlieren, die eigentlich dem WolkenClan gehörte. „Ich bin hier, um dir das zu bringen, was du hier draußen so dringend suchst“, miaute die fremde Kätzin dann mit einem freundlichen Blick aus ihren bernsteinfarbenen Augen, als sie vor ihm zum Stehen kam. Verwirrt betrachtete Nachtschatten die Kätzin. Wovon redete sie? Und warum lief sie nicht davon? An ihrer Stelle hätte er sich längst davongemacht, um die kostbare Beute nicht zu verlieren und sie zu seiner Familie zu bringen. Konnte es sein, dass sie wirklich ein Hauskätzchen war und sich keine Sorgen um Beute machen musste? Aber wie kam es dann, dass sie zu dieser Jahreszeit zum Jagen hier draußen war und dann auch noch Erfolg hatte, wo er als WolkenClan Krieger und guter Jäger versagt hatte?
„Ich möchte dir gerne diese Blaumeise schenken“, drang die Stimme der hellbraun getigerten Kätzin über das Heulen des kalten Windes an ihn heran. „Und noch etwas Anderes.“ Nachtschattens Fell sträubte sich im kalten Wind und langsam verstand er überhaupt nichts mehr. Sie wollte ihm ihre Beute schenken? Wieso? Und dann noch etwas anderes? „Deine Blaumeise?“, wiederholte er etwas verwirrt, um sicherzugehen, dass er richtig verstanden hatte. „Aber-“ „Wir wollen doch alle etwas haben, was wir unseren Freunden zu Weihnachten schenken können“, miaute die Kätzin, wobei ihre durch die Blaumeise in ihrem Maul gedämpfte Stimme beinahe vom Wind übertönt wurde. „Das ist es doch, was du hier draußen suchst, oder?“ Nachtschatten nickte und fast ein wenig perplex beobachtete er, wie die Fremde die Blaumeise vor seinen Pfoten ablegte und dann einen Schritt zurücktrat. „Es ist wichtig, dass wir etwas haben, was wir den wichtigen Katzen in unserem Leben geben können“, miaute sie dann. „Also nimm dir ruhig, was du für deinen Clan brauchst.“ Der schwarze Krieger zögerte, doch dann beugte er sich hinab und nahm die Blaumeise zwischen die Zähne. Ihr Körper war warm und er spürte sofort, wie es ihn danach verlangte sie an Ort und Stelle zu verspeisen, doch zwang er sich seine Zähne jetzt nicht in das zarte Fleisch des Vogels zu graben. Die Kätzin hatte Recht. Er sollte diese Beute seinen Freunden bringen. „Aber wieso?“, fragte er verwirrt, ohne die Fremde aus den Augen zu lassen. Konnte es sein, dass sie nur ein seltsames Spiel mit ihm spielte? Was ging hier überhaupt vor sich? „Du weißt doch, dass wir jetzt Advent haben und in wenigen Tagen dann Weihnachten“, erklärte die hellbraun getigerte Kätzin dann, wobei ihre bernsteinfarbenen Augen sanft funkelten. Nachtschatten nickte fast ein wenig überrascht. Natürlich wusste er, dass momentan Advent war. Jede Katze im Clan wusste das, aber es überraschte ihn, dass diese Streuner-Kätzin etwas davon wusste, denn immerhin hatte er es bis jetzt für ein Fest gehalten, das nur von den fünf Clans gefeiert wurde. „Dann weißt du bestimmt auch, warum wir uns zu Weihnachten und in der Adventszeit gegenseitig etwas schenken und teilen, oder?“, fragte die Kätzin weiter. Erneut verwirrt legte Nachtschatten den Kopf schief und eines seiner schwarzen Ohren zuckte leicht. Seitdem er ein Junges gewesen war, hatten sich die anderen Katzen zu Weihnachten etwas geschenkt. So war es immer gewesen, aber noch nie hatte er sich Gedanken darüber gemacht, warum das so war. „Vielleicht weil wir einander zeigen wollen, wie gern wir uns haben und wie wichtig wir füreinander sind?“, antwortete er dann etwas verunsichert. „Immerhin haben können wir die schwersten Zeiten nicht durchstehen, wenn wir nicht füreinander da sind und miteinander teilen.“ Es überraschte ihn als Antwort ein Schnurren von der hellbraun getigerten Fremden zu hören und für einen Augenblick spürte er förmlich, wie ihr freundlicher Blick auf ihm ruhte. „Ja, auch“, miaute sie dann mit sanfter Stimme und dann war für einen Augenblick lang nur das laute Heulen des kalten Windes zu hören, so dass Nachtschatten sich für einen Moment lang fragte, ob sie jemals weitersprechen würde. „Aber wir tun das auch, weil der Advent eine Zeit der Barmherzigkeit ist“, miaute sie dann. „Darum helfen wir einander, teilen miteinander, sind füreinander da und nehmen einander an. Das alles tun wir trotz der Fehler die wir alle haben und obwohl wir immer wieder Dinge falsch machen. Das bedeutet es barmherzig zu sein.“ Nachtschattens Augen weiteten sich ein wenig, als er diese Worte von der fremden Kätzin hörte. So hatte er das alles noch nie gesehen. Konnte es sein, dass sie Recht hatte? Gerne hätte er die hellbraun getigerte Kätzin noch etwas gefragt, aber sie hatte sich schon wieder von ihm abgewandt.
„Warte!“, miaute er ihr hinterher, wobei er beinahe das warme Beutetier in seinem Maul fallen gelassen hätte. „Wenn du mir diese Blaumeise dalässt, hast du doch selbst nichts mehr, was du deiner Familie, oder deinen Freunden zurückbringen kannst!“ Die hellbraun getigerte Kätzin blieb stehen und blickte über die Schulter noch einmal zu ihm zurück. „Nachtschatten“, miaute sie dann mit freundlicher Stimme. „Von dem Augenblick an, an dem ich dich gesehen habe, war diese Blaumeise schon für dich bestimmt.“ Für einen kurzen Augenblick lang schwieg sie, bevor sie weitersprach. „Der Advent ist eine Zeit der Barmherzigkeit und so habe ich jetzt auch gehandelt“, waren ihre letzten Worte, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte und mit schnellen Schritten durch den Schnee in Richtung der Bäume verschwand. „Jetzt bist du an der Reihe deinen Clankameraden diese Barmherzigkeit zu bringen.“
Immer noch verwirrt starrte Nachtschatten auf die Stelle, wo die hellbraun getigerte Kätzin zwischen den Bäumen verschwunden war. Hatte er sich das alles nur eingebildet? War er in Wahrheit gerade dabei zu erfrieren und alles was gerade erlebt hatte, war nur eine Halluzination gewesen? Nein, da war die Blaumeise in seinem Maul. Er konnte den kleinen warmen Körper so deutlich zwischen seinen Zähnen spüren. Diesen kleinen fiedrigen Körper, der bald den leeren Magen einer hungrigen WolkenClan Katze füllen würde. Nein, er hatte das wirklich erlebt. Diese Kätzin war eben hier gewesen und hatte ihm eine Blaumeise geschenkt. Und jetzt war es wohl an der Zeit, dass er die Beute zu seinem Clan zurück zu bringen. Ich möchte dir gerne diese Blaumeise schenken, ging die Stimme der Fremden erneut in seinen Ohren, als er sich umwandte und den Weg in Richtung Lager einschlug. Und noch etwas Anderes. Er spürte wie der kalte Wind sein Fell sträubte, als er sein Tempo beschleunigte und durch den Schnee weiterlief. Darum helfen wir einander, teilen miteinander, sind füreinander da und nehmen einander an. Das alles tun wir trotz der Fehler die wir alle haben und obwohl wir immer wieder Dinge falsch machen. Das bedeutet es barmherzig zu sein. , gingen ihm die Worte der Fremden durch den Kopf. Der Advent ist eine Zeit der Barmherzigkeit und so habe ich jetzt auch gehandelt. Jetzt bist du an der Reihe deinen Clankameraden diese Barmherzigkeit zu bringen. Der Geruch der Blaumeise stieg ihm in die Nase, als er sich dem Lager seines Clans näherte und eines seiner Ohren zuckte leicht. Ja, er wusste, was die Fremde ihm und vielleicht auch seinem ganzen Clan außer der Blaumeise noch geschenkt hatte. Der Advent war eine Zeit der Barmherzigkeit. Und genau das hatte die fremde Kätzin ihm auch zusammen mit der Blaumeise geschenkt. Barmherzigkeit
Charaktere aus dem RPG Nachtschatten | WolkenClan | gespielt von Nachtjunges Brombeerstern | WolkenClan | gespielt von Nachtjunges Ginkgoblatt | WolkenClan | gespielt von Finsterkralle
Thema: Re: Adventskalender '16 Mo 19 Dez 2016, 10:00
Soo ein schönes Bild und so eine tolle Geschichte! Dankeschön das ich ein Türchen im Adventskalender 2016 bekommen habe, das Team hat bisher wirklich eine super Arbeit geleistet <3 Ich freue mich schon auf die weiteren Türchen und wünsche euch allen eine schöne, entspannte und gemütliche Weihnachtszeit. <3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
» Can you feel the Love tonight? «
Gast Gast
Thema: Re: Adventskalender '16 Mo 19 Dez 2016, 11:55
Aaaaw <3 So viele die ich liebe haben nen Türchen bekommen <3 Ich freu ich auf die letzten 4 Tage owo
Wassersturm SternenClan Krieger
Avatar von : Mondwolke Anzahl der Beiträge : 638 Anmeldedatum : 16.12.14 Alter : 25
Nya...allgemein find ich die Geschichten süß, irgendwie traurig, schön, hilfreich und lehrreich. Aber an sich bin ich sehr verzückt, weil die Geschichten doch süß sind :'D