Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Du sträubst dein schwarzes Fell gegen die Kälte, als du aus dem Bau der Krieger trittst und zum Frischbeutehaufen hinüberläufst. Es ist so kalt und dunkel geworden in den letzten Tagen, dass du kaum verstehen kannst, wie sich die anderen Katzen überhaupt noch draußen aufhalten können, während du kaum stehen bleiben willst, um dir einen Fisch auszusuchen. Die Blattleere ist da, das weißt du, auch wenn es deine erste Blattleere ist. Noch ist das Eis nicht zu dick, um es zum Fischen zu zerschlagen, geht es dir durch den Kopf, als du dir eines der silbern geschuppten Tiere auswählst und dich umwendest, um schnell wieder zurück in den Bau zu rennen. Aber es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis wir anfangen müssen Landbeute zu jagen. Beinahe wärst du in eine andere Katze hineingerannt, aber du schaffst es noch gerade rechtzeitig stehen zu bleiben. „Entschuldigung“, murmelst du mit einem etwas schüchternen Blick, auf den dunkelgrau getigerten Kater, mit dem du eben beinahe zusammengestoßen wärst. Der andere aber hat nur einen genervten Blick für dich übrig und beeilt sich dann einer schlanken grauen Kätzin über die Lichtung zu folgen.
Du schüttelst den Kopf und schiebst dich in den Bau der Krieger hinein, wo dir die wärmere Luft entgegenschlägt und du dich erleichtert in dein Nest fallen lässt. So wie die Tage kürzer und das Wetter schlechter geworden war, waren auch die meisten anderen Katzen des Clans in den letzten Tagen hektischer und genervter geworden. Andere verhielten sich dafür übertrieben freundlich, teilten Beute mit Katzen, mit denen sie sie normalerweise nicht geteilt hätten, oder beschenkten sich gegenseitig mit unnötigen Kleinigkeiten. Es reicht nicht, dass du einfach nicht verstehst was los ist, du hast bist jetzt auch noch kein Geschenk bekommen. Kein Stück Frischbeute, keine Freundin aber auch kein Kater, der gerne mit dir geteilt hätte, ja noch nicht einmal einen schönen Stein, den irgendein anderer am Flussufer aufgeklaubt hatte. Du beginnst deinen Fisch zu verzehren und beinahe wünschst du dir, dass du deinen Fisch mit irgendjemandem teilen könntest. Aber alle deine Freundinnen scheinen in der letzten Zeit viel zu tun zu haben. Ständig sind sie beschäftigt, einmal um sich mit irgendeinem Kater die Zunge zu geben und ein andern Mal, um die Kinderstube auszubessern, weil sie einer Königin diesen Gefallen tun wollen. Du schüttelst den Kopf bei diesem Gedanken, doch fühlst du einen Stich im Herzen. Draußen ist es dunkel und kalt, im Bau der Krieger ist es dann wenigstens nur noch dunkel. Was für eine schreckliche Zeit die Blattleere doch ist …
„Hey, Schwarzblüte?“ Eines deiner Ohren zuckt leicht, als du dein Name in den Bau gerufen wird und du Saphirblicks Stimme erkennst. Trotzdem wendest du dich nicht um. Die dunkle und kalte Jahreszeit raubt dir jegliche Lust, dich mit deiner Freundin zu unterhalten. „Schwarzblüte, da bist du ja“, ertönt ihre Stimme erneut, als sie sich dir langsam nähert. „Ich habe nach dir gesucht.“ Endlich hebst du den Kopf, um die hellbraune Kätzin anzusehen, die sich dir mit einem Fisch im Maul genähert hat. „Danke, ich habe mir schon einen Fisch geholt“, miaust du einfach, wobei deine Schweifspitze leicht zuckt. Irgendwie willst du, dass die etwas schüchterne Kätzin da bleibt, aber gleichzeitig möchtest du dich gerade am liebsten zusammenrollen und schlafen, bis die Blattleere endlich vorbei ist. „Ähm … es könnte jeder von uns seinen eigenen Fisch fressen“, dringt Saphirblicks vorsichtige Stimme an deine Ohren. „Wir haben so lange nichts mehr richtig gemeinsam gemacht …“ Für einen Moment lang zögerst du und bevor du schließlich nachgibst und Saphirblick mit einem Nicken einlädst sich neben dich zu setzen. Schweigend nimmst du nun einen Bissen von deinem Fisch, während die Kätzin neben dir sich ebenfalls daran macht ihren Fisch zu verzehren.
„Warum bist du denn so niedergeschlagen?“ Saphirblicks vorsichtige Frage durchbricht das Schweigen des Baus. „Ich habe dich in den letzten Tagen kaum draußen gesehen. Dabei ist der Advent doch eine besondere Zeit.“ Advent? Das Wort hast du schon einmal gehört. Es bezeichnet den dunkelsten Teil der Blattleere mit den kürzesten Tagen und längsten Nächten. Dein Fell sträubt sich leicht und deine Pfoten beginnen leicht zu kribbeln, als du den Worten der anderen Kriegerin lauscht. Was sollte an so einer dunklen Zeit schon so besonders sein? Es war doch nur dunkel und kalt, wie eingefroren. Unsinn zu sagen, dass es sich um eine schöne und besondere Zeit handelte. „Und was soll an dieser Zeit so besonders sein?“, platzt es nach einer kurzen Pause schließlich aus dir heraus. „Es ist doch nur dunkel und kalt.“ Fast ein wenig wütend reißt du einen weiteren Bissen aus dem Fisch und beginnst darauf herumzukauen. „Und trotzdem tun alle so, als würde es die schönste Zeit des Jahres sein“, murmelst du verärgert. „Was für ein Schwachsinn.“
Wieder herrscht für einen langen Augenblick schweigen, bevor Saphirblicks Stimme erneut die Stille durchbricht. „Ja, es stimmt. Der Advent ist die dunkelste, kälteste und unangenehmste Zeit des Jahres“, miaut die Kätzin schließlich. „Katzen sterben, es gibt viel zu betrauern, wenig Beute und manchmal scheint die Dunkelheit der Blattleere über unser Leben zu herrschen. Aber vielleicht ist gerade das der Grund, wieso der Advent eine ganz besondere Zeit ist.“ Du schweigst, aber eines deiner Ohren zuckt leicht. „Dann möchte ich diese Zeit nicht feiern“, meinst du einfach, wobei die Reste deines Fisches zur Seite beförderst, um sie später zum Schmutzplatz zu bringen, wenn du dich wieder dazu aufraffen kannst nach draußen zu gehen. „Ich möchte nur, dass diese dunkle Zeit vorbei ist.“ Saphirblick nickt verständnisvoll, bevor sie ebenfalls ihre Mahlzeit beendet. „Ja, ich denke niemand von uns freut sich darüber, dass es kalt und dunkel ist“, antwortet sie schließlich. „Aber genau deswegen verbringen wir doch die Zeit miteinander, teilen und helfen einander. Die Zeit ist kalt und hart, aber wir können den Advent gemeinsam durchstehen. Das hilft uns nicht die Hoffnung aufzugeben, dass doch wieder die Blattfrische kommen wird.“ Eines ihrer Ohren zuckt leicht und sie rückt ein Stückchen näher an dich heran, wobei du fühlst, wie dir noch ein wenig wärmer wird. „Wir können nicht verhindern, dass die Blattleere mit Kälte und Dunkelheit kommt“, fügt sie dann noch hinzu. „Aber wir können einander beistehen und nicht alleine lassen. Es ist einfacher diese Zeit gemeinsam durchzustehen. Darum habe ich dich auch gesucht. Weil ich nicht wollte, dass du alleine sein musst. Auch du sollst diese Zeit nicht alleine durchstehen müssen.“ Für einen Augenblick lang tut es dir Leid, dass du vorher ein wenig wütend geworden bist, denn schließlich hatte Saphirblick ja nur Zeit mir dir verbringen wollen und außerdem kannst du jetzt auch das Verhalten deiner Clankameraden besser verstehen. Ja, vielleicht war es wirklich besser die Kälte gemeinsam mit Freunden durchzustehen, als fast den ganzen Tag im düsteren Bau zu liegen und nichts zu tun. Stattdessen verbrachten sie die Zeit gemeinsam, kümmerten sich umeinander und hofften gemeinsam darauf, dass nach Kälte und Dunkelheit wieder die Blattfrische mit Wärme und Licht kommen würden. „Danke Saphirblick“, miaust du nach einer Weile, wobei du dich noch ein wenig an das warme Fell deiner Freundin kuschelst. „Ich glaube, ich verstehe jetzt besser worum es im Advent geht.“ Ein Schnurren dringt aus ihrer Kehle, aber sie sagt nichts mehr. Sie muss auch nichts mehr sagen, denn du weißt warum sie da ist. Du musst die Dunkelheit und Kälte nicht alleine durchstehen und dafür bist du dankbar. Vielleicht wirst am nächsten Tag ja auch du deinen Fisch mit jemandem teilen … vielleicht mit Fleckengesicht. Ob er wohl schon wusste, warum sich im Advent alle so umeinander kümmerten?
Und so liegt ihr noch eine Weile dich aneinander gekuschelt ohne auch nur ein Wort zu sagen, während die Welt außerhalb des Lagers wie eingefroren zu sein scheint. Alles ist eingefroren in der Kälte des Advents, die auch eine gewisse Ruhe mit sich bringt – alles ist eingefroren, still und ruhig. Im Lager des FlussClans aber soll nichts eingefroren sein in der Kälte der Blattleere. Das denkst du zumindest. Im Lager des FlussClans soll das Leben seinen Lauf nehmen, auch wenn es manchmal kalt und dunkel war. Niemand sollte alleine sein. Nicht unterm Jahr. Und auch nicht in der Adventstille.
Schnell rannte der junge Schüler durch die dunkle und kalte Nacht, den frostigen Winterwind in den Ohren und die Schnauze weit voraus. Seit langem hatte er sich mal wieder aus dem Lager des Bluclans geschlichen, um wieder ein neues Abenteuer suchen zu gehen. Dieses Mal, fand er dieses im Wald, der außerhalb des hell beleuchteten Zweibeinerortes lag. Die Zweibeiner hatten aus irgendeinem unempfindlichen Grund, ihre Nester mit komischen, blinkenden Ranken versehen die ihren ganzen Garten erleuchteten. Splitter wusste nicht wirklich, was sie damit bezwecken wollten, aber er ging davon aus, dass sie somit ihr Territorium besser markieren wollten, jetzt, wo es so schnell dunkel wurde. Vielleicht mochten sie es genauso wenig wie die Katzen, wenn andere Zweibeiner in ihr Gebiet eindrangen. Diese komischen Ranken könnten sozusagen als eine Warnung dienen. Aber Splitter hatte sich schon länger von dem Zweibeinerort entfernt und dessen Lichter verblassten langsam im Schatten des Waldes. Der Schüler war gespannt, was er den heute entdecken würde. Es war eine wirklich sehr geheimnisvolle Nacht, dass musste man sagen. Der Vollmond stand in voller Pracht am Himmel und die kleinen, leuchtenden Sterne, wirkten so, als würden sie voller Freude um ihn herumtanzen. Ihr fahles Licht glitt durch die kahlen Äste des Waldes und warfen Schatten auf den reinen Schnee, der dem Kater zu Pfoten lag. Einige leichte Nebelschwaden zogen ihren Schleier durch die Baumstümpfe und der Wind wischte immer wieder einige Schneeflocken vom Boden herauf. Ein Grinsen erschien auf dem Gesicht von dem Kater. Was er nur erleben konnte? Was würde er heute finden können? Vor Aufregung wurden seine Pfotenschritte immer schnell und schneller, bis der graue nur so durch den Wald sprintete. Der kalte Wind peitschte im ins Gesicht und pfiff durch seine Ohren. Er ließ ein glückliches Miauen von sich hören und genoss es, sich nicht an die Regeln des Blutclans halten zu müssen, die ihn jeden Tag aufs neue konfrontierten. Doch plötzlich erstrahlte aus nicht all zu weiter Entfernung plötzlich ein grelles Licht, was den Kater für einen Moment blendete. Für diese Sekunde, konnte der Schüler nichts sehen, stolperte bei seiner Geschwindigkeit aus und rollte einige Fuchslängen über den Boden, bis er an einen Baum stieß. Für einen kurzen Moment war alles schwarz und der Kater tat sich schwer damit, seine Augen zu öffnen. Sein Kopf tat ihm weh, anscheinend hatte er sich damit an dem harten Holz angeschlagen. Er hoffte nun einfach, dass dies keine bleibenden Wunden hinterlassen würde. Es würde schwer sein, seinem Mentor zu erklären, wie eine plötzliche Platzwunde, über Nacht, an seinem Kopf entstanden ist. Taumelnd stand der graue Kater auf und versuchte verwirrt sein Gleichgewicht wieder zu finden. Kurz tastete Splitter seinen Kopf ab. Kein Blut, aber das würde eine Beule werden, die hoffentlich durch seinen Pelz verdeckt blieb. Was war das gewesen? Hatte ihn etwa ein Monster gerade geblendet? Aber doch nicht hier im Wald. Neugierde überschüttete den Kater, aber auch ein bisschen Angst. Was wenn es ein wildes Monster war, dass frei im Wald lebte und jede Katze verschlang, das wagte, in sein Territorium einzudringen? Kurz schauerte es dem Lehrling aber wenn es so war, konnte er seine Clankameraden davor warnen und als mutige Katze dastehen! Djin würde ihn bestimmt danach gleich zu Krieger ernennen! Oder vielleicht auch gleich zum Stellvertreter des Clans! Während er noch so vor sich hinträumte, leuchtete wieder etwas von weiter weg auf. Dieses Mal war es aber sanfter und viel einladender als das vorherige. Splitter spitze neugierig die Ohren und ging in die Kauer. Vorsichtig setzte er eine Pfote und verengt die Augen als würde er ein kleines Tierchen erbeuten wollen. Noch während der Kater vor sich hin schlich, leuchtete es immer wieder, zwischen den Schatten des Waldes auf. Splitter kroch unter einigen Brombeerbüschen hindurch, die sich im in den Weg gestellt hatten und fluchte leise, als sich einige der Dornen in seinen Pelz gruben. Warum mussten nur die interessanten Dinge, immer so schwer zu erreichen sein? Eine der vielen Zweige grub sich mit seinen vielen Stacheln in den Schweif des Katers und hielt ihn somit zurück. Knurrend versuchte sich der Kater mit voller Kraft los zu reisen, bis der Ast auf einmal nachgab und Splitter aus dem Gebüsch viel, einen kleinen Abhang hinunter. Genervt richtete er sich auf. Okay, wenn er jetzt noch einmal irgendwo dagegen lief oder runter viel, würde er zurückgehen. Er war neugierig, nicht lebensmüde. Wieder richtete er sich auf und schüttelte sich, um den kalten Schnee von seinem Pelz zu bekommen. Kein Abenteuer der Welt war es irgendwie wert, zu sterben oder eine Krankheit in den Clan zu schleppen, in den man dafür getötet werden konnte. Gerade hatte er sich dazu entschlossen umzukehren, das bemerkte er, dass ein kleiner Lichtball direkt auf der Lichtung vor ihm lag, der immer wieder hell aufleuchtete. Splitters Augen wurden groß. War das etwas das Ding, dass ihn so geblendet hatte? Dieser kleine „Funke“ lag sanft leuchtend auf einem Bett aus kleinen Blättern und Gras. Als sich Splitter ihm näherte, merkte er auch, warum dort kein Schnee lag. Dieser kleine, wunderschöne Funke, strahlte ein warme, angenehme Wärme aus, die den Schüler sofort einhüllte. Noch nie hatte er sich so Wohl und geborgen gefühlt, nicht einmal im Nest seiner Mutter. Schnell sah er sich um, es war keine andere Katze hier, noch irgendjemand anderes, dem dieser Funken gehören konnte. Sofort entschloss er sich dazu, den Funken mit sich zu nehmen. So ein wärme war im Blutclan sehr selten und es würde ihm bestimmt über den Winter ziemlich warmhalten. Besser als das Kuscheln mit seinen Clankameraden. Vorsichtig nahm er das Licht ein seine Schnauze, nicht, dass er sich verbrennen würde. Aber das war zu Glück nicht der Fall. Der Funke leuchtete hell und warm in seinem Maul und erfüllte den Kater nur mit weiterer Wärme. Zufrieden drehte als der Kater um und machte seinen Weg, durch den Wald, zurück zum Zweibeinerort. Er war schon an am überlegen, wo er den seinen Fund verstecken konnte, ohne dass einer seiner Kameraden es stehlen konnte. Bestimmt würden einige Katzen versuchen, den Funken an sich zu reißen und als ihre Trophäe anzusehen, aber das würde er nicht zulassen. Es war sein Fund, seine Wärme und niemand anderes würde sie bekommen! Entschlossen ging er einer der dunklen Gassen entlang die durch den sanften Schein des Lichtes leicht erhellt wurde. Er musste hier vorsichtig sein, wer wusste, wer sich nun alles in den sicheren Schatten der Gasse rumtrieb und nur darauf wartete, heute noch richtige Beute zu machen. Gerade hatte der Schüler nämlich die Hälfte der Gasse durchquert, da hörte er vor sich ein Rascheln in den Mülltonen und einige Pfotenschritte im Schnee. Sofort spannte der Kater seine gesamten Muskeln an und machte sich dazu bereit, entweder zu kämpfen, oder ganz schnell wegzurennen. Er ging bereits einige Schritte zurück als plötzlich ein kleines Fellknäuel hinter den Mülltonnen zum Vorschein rollte und ungeschickt im Schnee landete. Eine Ratte? Nein… Das war ein Junges! Verwirrt blinzelte der Kater. Was machte so eine kleine Katze den hier in der Kälte zwischen in paar Mülltonnen? Doch es war nicht alleine. Drei weitere Jungen sprangen aus dem Schatten hervor und sprangen auf das andere Junge herauf. Darauf folgte eine Kätzin, die versuchte ihre Jungen zurückzurufen, aber keinen Ton aus ihrem Hals brach, sondern nur ein qualvolles Husten. Sie wirkten alle schrecklich Mager, krank und kurz vor dem Tod. Eines der Junge bemerkte Splitter und sprang auf, als es den kleinen „Ball“ in der Schnauze des Katers sah. Sofort rannte es zu dem Auszubildenden und Splitter wollte zuerst wegrennen, doch als das Junge mit der Pfote nach ihm schlug, konnte er nicht anders, als amüsiert zu Schnurren. Als das Junge merkte, dass es nicht groß genug war, um den Funken zu erreichen, setzte es ich vor den Kater und sah mit leuchtenden Augen zu ihm herauf. Die anderen Jungen folgten ihm und sahen ebenfalls gespannt darauf. Splitter wusste nicht, was er nun tun sollte. Was wollten sie von ihm? Das war sein Fund und sein Funke! Diese kleinen Dinger sollten sich verziehen! Gerade wollte der Kater zu einem Pfotenschlag ausholen, da traf er den Blick der kranken Königin, die ihn flehend ansah. Sein Herz wurde schwer und er ließ seine Pfote wieder sinken. Diese Katzen hatten nichts mehr, keine Nahrung, keine wärme, kein Zuhause. Er hatte dies aber alles. Auch wenn sein Zuhause etwas streng war und nicht wirklich freundlich oder gut gesinnt, es war immer noch sein Zuhause, seine Familie… Nachdem er dem Blick der Kätzin für längere Zeit standgehalten hatte, gab er nun schließlich nach und legte den Funken langsam auf den Boden zu dein vier kleinen Jungen, die sich sofort daran kuschelten. Zu sehen wie diese die Wärme genossen, die ihnen so lange gefehlt hatte, wärmte selbst ihm das Herz. Eng an die Wärmequelle gekuschelt, versuchten die kleinen eine bequeme Position zu finden. Die Königin trat auch näher heran und legte ihren Schweif um ihre Jungen. Der Blick des Schülers traf wieder auf ihren, in dessen Dankbarkeit lag. Plötzliche wärme breitete sich in der Brust des Katers aus und tiefe Freude erfüllte ihn, mehr, als es dieser Funke getan hatte. Mit einem leichten Nicken verabschiedete sich der Kater von der kleinen Familie und sprang auf die nächste Mauer, auf der er kurz innehielt, um die Katzen noch ein weiteres Mal zuzusehen, wie dieser kleine Funke, so viel Freude bringen konnte, bevor er hinter der Mauer verschwand und mit der wärme in seinem Herzen zurück zu seiner Familie ging.
Schweigend sitze ich da und drehe das Papierschiffchen in beiden Händen. Vor mir rauscht der Fluss dahin, ich aber denke nicht daran, mein Schiffchen auf die Wellen zu setzen, sondern sehe nur zu, wie das Wasser vorbeirauscht. Ich weine. Meine Tränen fließen schnell, tropfen hinunter auf das Schiffchen und auf die Steine zu meinen Füßen. Warum habe ich es eigentlich gefaltet? Ich weiß es nicht. Schiffchen sind nicht primär unser Insider, aber trotzdem habe ich es gemacht. Und wenn ich es jetzt auf die Donau setze – schweigend, denn es herrscht Schweigen zwischen uns – wird es flussabwärts treiben. Es würde niemals bei dir ankommen – es sind mehr als 185 Kilometer zwischen Linz und Wien – aber es könnte in deine Richtung schwimmen, zumindest ein Stück. Und dann würde es nach wenigen Metern von den Wellen umgeworfen, oder sich mit Wasser vollsaugen und in die Tiefe gezogen werden. Nein, selbst wenn dieses Schiffchen mit all seiner Kraft darum kämpfen würde Wien zu erreichen, würde es untergehen, lange bevor es auch nur in die Nähe seines Ziels käme. Der Kampf wäre aussichtslos. Genauso aussichtslos wie wenn ich jetzt versuche dich mit meinen Gedanken zu erreichen. Ich kann es nicht. Deine Gedanken fühlen sich fremd an für mich. Es sind andere – weit weg. Meine Worte willst du sie hören? Wenn dieses Schiffchen beladen mit meinen Gedanken es tatsächlich aus irgendeinem Grund, durch irgendein Wunder bis Wien schaffen würde und angenommen du würdest in diesem Moment genau dort am Ufer der Donauinsel sitzen, wo es von den Wellen nahe genug ans Ufer herangetragen wird, würdest du deine Hand ausstrecken und es aus dem Wasser holen? Wenn es überhaupt so weit käme, dass du bei diesem tapferen Papierschiffchen an mich denken müsstest, würdest du es an dich nehmen und mit mir weinen? Oder würdest du es einfach treiben lassen und zusehen, wie es einige Meter weiter in den Wellen versinkt, weil es schon wie durch ein Wunder so weit gekommen ist und jetzt nicht mehr weiterkann? Würdest du auch nur eine Träne über all meine Gedanken vergießen? Und was würde ich tun? Wenn ein Papierschiffchen auf mich zukäme, ein Schiffchen mit deinen Gedanken? Ich merke, dass mein Vergleich hinkt, denn ein Papierschiffchen schwimmt immer nur flussabwärts und die Donau wird wohl in der Realität niemals plötzlich in die andere Richtung fließen. Bei unseren Gedanken betrifft mich die Frage aber genauso wie dich. Was würden wir tun? Welche Worte sind es, die mein Schweigen brechen können? Was kann ich dir sagen? Ich bin mir sicher, dass es sie gibt, aber wie lange werde ich brauchen, um sie zu finden? Wenn wir reden, wie lange wird es dauern, bis es wirklich vorbei ist? Wie lange bis mein Schweigen endet und wir wirklich reden – ich meine Hände ausstrecken, mich trauen kann mein Papierschiffchen wieder auf die Wellen zu setzen, damit es den Wellen zum Trotz wie durch ein Wunder vielleicht trotzdem bis zu dir kommen kann. Dieses Papierschiffchen, das ich jetzt in den Händen halte. Ein Schiffchen beladen mit meinen Gedanken, Meinen Gefühlen, Meiner Suche nach Wahrheit.
Auch jetzt, denke ich noch daran. Obwohl wir so viel geredet haben, obwohl ich doch so viel gesagt und geteilt habe und mittlerweile schon wieder Momente gemeinsam erlebt haben. Trotzdem war es in allem immer da. Ich habe es gefühlt. Es war noch da. Irgendwo tief in mir da war es das Schweigen. Diese kalte Mauer in meinem Inneren, diese Mauer, die einen Unterschied macht. Und ich weiß nicht, ob du es genauso fühlst wie ich. Ich weiß nicht, ob es dir so bewusst ist wie mir. Aber ich weiß, es ist da. Ich habe geschwiegen. Geschwiegen über so vieles und es nicht gesagt. Ich habe beschlossen gegen das Schweigen zu kämpfen und ich habe es auch getan. Aber einfach war es nicht. Und so bin ich auch jetzt unsicher, jetzt wo ich hier stehe und meinen Blick über das kleine Schild an deiner Tür schweifen lasse. Ich lächle, denn ich finde es immer noch seltsam und Lachen hilft mir im Kampf gegen die Angst. Ich verstehe so vieles nicht. Da sind viele Schiffchen, die es nicht einmal so weit schaffen, dass ich sie überhaupt aus dem Wasser nehmen kann. Sind sie nicht tapfer genug? Lassen wir sie kentern? Oder aber zerschellen sie alle an meiner Mauer des Schweigens, von der immer noch Reste übrig sind? Reste, weil ich zwar gesagt habe: „Ist schon okay“, aber trotzdem nicht die Kraft aufbringen konnte, sie vollständig niederzureißen?
Ich trete von einem Fuß auf den anderen – unruhig. Mein Herz schlägt schneller. Was will ich eigentlich hier? Was will ich dir sagen? „Hallo, ich bin hier, um nicht mehr zu schweigen.“? Oder vielleicht „Hai, ich dachte, ich möchte dir etwas vorbeibringen?“ Du magst keine Überraschungen – oder zumindest keine unangenehmen. Das weiß ich. Aber wenn ich dich vorgewarnt hätte, würde ich dann überhaupt die Kraft aufbringen können, dir zu geben, was ich dir geben möchte? Wäre ich dann in der Lage gewesen, auch nur eines der Worte, die ich gerne gesagt hätte über meine Lippen zu bringen? Schweigen. Ich weiß, es sind noch Reste der Mauer übrig. Kann ich es schaffen, sie ganz einzureißen? Wird mein Schiffchen daran zerschellen und hinuntergezogen werden ins kalte Wasser? Kann ich es wagen, es jetzt und hier auf die Wellen zu setzen? Dieses Schiffchen mit seiner wertvollen Fracht? Vielleicht das wertvollste, was ich überhaupt besitze. Ich greife in meine Manteltasche und taste mit den Fingern vorsichtig nach dem Stück Papier darin. Bin ich tapfer genug? Tapfer genug meine Hand auszustrecken und mein Schiffchen auf die Wellen zu setzen? Oder sollte ich lieber umkehren und davonlaufen, sodass du niemals herausfindest, dass ich überhaupt da war? Niemand würde es jemals erfahren, niemand außer mir. Und es wäre doch okay, denn schließlich ist es normal. Kein Mensch würde seine Schiffchen einer solchen Gefahr aussetzen wollen. Wir legen unsere wertvolle Fracht doch nicht zum Spaß in die Hände anderer. Es wäre völlig normal, wenn ich jetzt umkehren würde.
Ich wende mich ab. Ich kann das nicht. Wie habe ich mir das eigentlich vorgestellt? Wie sollte ich das denn schaffen? Was denke ich mir eigentlich dabei? Das ist doch lächerlich. Was erhoffe ich mir hiervon? Und was soll das bitte bringen? Ich wische mir eine Träne von der Wange, als ich mich abwende und die Stiegen hinuntergehe.
Advent. Dieses Wort ist es, das mir in den Sinn kommt, als ich die Hälfte der Treppe bereits hinter mir habe. Advent ist eine Zeit der Hoffnung. Darf ich hoffen? Ich versuche den Gedanken abzuschütteln. Ja, es ist Advent, aber was bedeutet das schon? Bereits als Kind hat man mir davon erzählt, dass Advent eine besondere Zeit ist. Eine Zeit der Ankunft, der Stille, des Friedens, des Wartens und von so viel mehr. Aber die Wahrheit ist, dass der Advent seine Versprechen für mich nie wirklich eingelöst hat. Es sind doch nur schöne Konzepte, leere Worte, die ich jetzt im Kopf habe. Leer weil andere Menschen sie sich erdacht haben und der Advent – die Vorbereitung auf die Weihnachtszeit – noch nie wirklich diese Bedeutungen für mich entfalten konnte. Schon möglich, dass Advent eine Zeit des Wartens, der Ankunft, der Ruhe, der Barmherzigkeit, des Friedens und was weiß ich sonst noch alles ist, aber für mich sind diese Bedeutungen zumindest bis jetzt noch nicht zur Blüte gekommen. Vielleicht sind sie ja wie Knospen, die unter dem Schnee darauf warten aufblühen zu können. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur leere Worte und Konzepte, die mir jetzt fremd und wie eine Lüge vorkommen.
Aber was ist dann der Advent für mich? Ich bleibe auf der Treppe stehen und muss zugeben, dass ich es selbst nicht so genau weiß. Er ist eine Zeit wie jede andere, wenn es sich dabei nicht vielleicht sogar um die Zeit handelt, die ihre Versprechungen am wenigsten hält. Der Gedanke daran, was mir über Advent erzählt wurde, macht mich wütend, denn es kommt mir nicht echt vor. Es scheinen mir wirklich alles nur leere Worte zu sein – Worte die mich weder trösten noch ermutigen können. Sie einmal gehört zu haben, ändert nichts daran, dass mir jetzt wieder die Tränen über die Wange rollen und mein Herz heftiger schlägt. Ich bin feige, wenn ich jetzt davonlaufe und auch, wenn es niemand sieht, kann ich mich nicht vor mir selbst verstecken. Egal wie normal es ist und wie oft ich versuche mich vor mir selbst zu rechtfertigen, ich werde mich selbst dafür hassen. Der angebliche Friede ist bei mir noch nicht angekommen, diese Knospe bei mir noch nicht aufgegangen. Vielleicht ist sie noch begraben unter einer Schicht von Schnee in der Kälte meines Schweigens. Stille, Hoffnung, Barmherzigkeit, Ankunft, Warten, Freude, Teilen. Diese Begriffe gehen mir durch den Kopf. Vielleicht ist Advent wirklich eine Zeit des Wartens – vielleicht ein Warten darauf, dass er für mich noch eine Bedeutung bekommt. Aber ist es dann nicht eher ein Suchen nach einer Bedeutung, so wie meine Suche nach der Wahrheit? Ist es die Suche nach einer Bedeutung, die für mich mehr ist als nur eine Ansammlung von leeren Worten, die mir irgendwann einmal von anderen Menschen erklärt wurden, die aber weder mit meiner Lebensrealität zusammenpassen, noch Sinn für mich machen?
Warum muss ich jetzt überhaupt an den Advent denken? Ich möchte mich damit jetzt nicht auseinandersetzen und außerdem gibt Wichtigeres. Ich bin dabei davonzulaufen … Mein Blick fliegt wieder nach oben zu deiner Wohnungstür. Ich hasse es davonzulaufen und trotzdem kann ich mich kaum überwinden langsam wieder Stufe um Stufe nach oben zu steigen. Was erhoffe ich mir? Macht es überhaupt Sinn zu hoffen? Aber ich kann mich nicht daran hindern, dass ich mir etwas davon erhoffe, mein kleines Papierschiffchen auf die Wellen zu setzen und es diese unmögliche beinahe aussichtslose Fahrt antreten zu lassen. Was wenn es kentert? Was wenn es an den Überresten meiner Mauer zerschellt? Kann ich es wagen? Vielleicht ist Advent ja wirklich auch eine Zeit der Hoffnung, sage ich mir selbst. Aber ganz überzeugt bin ich davon nicht. Und wieder stehe ich vor deiner Tür. Wieder streift mein Blick über das Namensschild und die Kratzer im Holz. Langsam strecke ich meine Hand nach vorne aus und als sie das weiße Holz berührt, zucke ich noch einmal zurück. Hat mein Schiffchen überhaupt eine Chance bei dir anzukommen? Kann ich so tapfer sein? Ich beiße mir auf die Lippen und es tut ein wenig weh, als mir einfällt, was der Advent vielleicht noch sein könnte. Und das solltest du auf jeden Fall wissen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Advent das wirklich für mich sein kann. Aber für dich sollte er es sein.
Wieder greife ich mit der linken Hand in meine Manteltasche und umfasse vorsichtig das gefaltete Stück Papier darin, während ich mit der rechten zweimal gegen die weiße Holztür klopfe. Ich weiß, du bist zuhause. Es ist spät genug und ich weiß von nichts anderem. Mein Herz schlägt schneller, als ich drinnen Schritte höre und ich ziehe das Stück gefaltetes Papier aus meiner Tasche. Es anzusehen, lässt mich an deine Worte denken.
„Nimm dir dafür so viel Zeit wie du brauchst. Ich bin jedenfalls da und laufe nicht weg, wenn du mir noch eine Chance geben willst.“
Ich betrachte das Schiffchen in meinen Händen und drehe es noch einmal hin und her. Es ist jenes Schiffchen, das ich nicht auf die Donau gesetzt habe. Das Papier ist rein weiß und Tränen, die ich darüber geweint habe, sind mittlerweile getrocknet, aber jetzt, während ich darauf warte, dass du die Türe öffnest, krame ich einen Stift aus meiner Tasche, um einen einzigen Satz darauf zu schreiben.
Advent ist eine Zeit der Vergebung.
Denn du solltest wissen, dass ich dir vergeben habe.
Author´s note: Hai Squeegee, eigentlich wollte ich dir noch ein paar Zeilen hier schreiben, aber nachdem du mich ein wenig kennst, weißt du vielleicht, dass meine Gedanken und Gefühle sich manchmal nicht richtig in Worte fassen lassen. Es gibt eigentlich keine Worte, um sie richtig auszudrücken, vielleicht brauchen sie aber auch überhaupt keine Worte. Ich möchte dich auch um Verzeihung bitten. Auch ich werde nicht weglaufen. Unsere Freundschaft ist mir das wert. Ich hab dich gern.
Die Schülerin war aufgeregt. Letzte Nacht war sie sogar so aufgeregt gewesen, dass sie kaum einschlafen konnte. Gefühlt hatte sie sich bis Mondhoch im ihrem Nest herum gewälzt in Vorfreude auf den nächsten Tag. Am Abend hatte es nämlich den ersten Schnee des Jahres gegeben. Eigentlich war sie ja kein besonders großer Fan von Winter und Kälte, aber Schnee hatte trotzdem irgendwie immer etwas Zauberhaftes und Magisches. Aber das war nicht der einzige Grund, warum die Kätzin so aufgeregt war. Sie würde nämlich Morgen früh zusammen mit Herbstwind auf die Morgenpatrouille gehen dürfen um zu überprüfen, ob die Flussclan auch die neuen Grenzen immer noch ordnungsgemäß einhielt. An dieser Patrouille waren zwei Sachen spannend: 1. Die Tatsache, dass endlich mit auf einen Patrouille durfte und 2. Die Tatsache, dass sie zusammen mit Herbstwind gehen würde. Zugebenermaßen fühlte sich die Goldenene ein bisschen albern, dass sie deswegen die halbe Nacht nicht schlafen konnte, aber irgendwie hatte sie Gefallen an dem geduldigen, schüchternen Kater gefunden. In den letzten Wochen hatten die beiden viele miteinander gemacht und er hatte sozusagen die Aufgaben ihres Mentor ein bisschen übernommen. Daraus hatte sich nach und nach eine Freundschaft entwickelt, die die Schüler unter keinen Umständen missen wollte. Das einzige Problem an der Sache war (falls es denn tatsächlich ein Problem war), dass sich Goldpfote Herzschlag stets verdoppelte wenn sie den grauen Kater erblickte und sich immer ein dämliches Lächeln auf ihr Gesicht schlich, sobald sie an seine gelbgrünen Augen dachte. Oh Mann du benimmst dich, wie ein durchgeknalltes Mädchen dachte sie sich und vergrub ihr hübsches Gesicht im Moos. Einerseits war ihr die ganze Sache ganz schön peinlich, andererseits hoffte sich natürlich, dass es ihm vielleicht… nur ein ganz klitzekleines bisschen… Nein! dachte sie sich entschieden und hob den Kopf aus dem Moos Er will ganz bestimmt nur mit mir befreundet sein. Schließlich bin ich praktisch seine Schü- Goldpfote! Aufstehen die Patrouille wartet! Eine warme vertraute Stimme unterbrach ihre Gedanken und ein lächelnder, hübscher grauer Kopf schob sich durch den Eingang des Schülerbaus. Ähm, Ja! Sofort! Bin schon da! sagte die Schülerin hektisch und sprang so hastig aus ihrem Nest auf, dass sie es in ungefähr 7 Einzelteile zerlegte von denen mindesten 3 Stück in ihrem goldenen Pelz hängen blieben. Sie schluckte peinlich beschämt, doch der Krieger verkniff sich nur ein Lachen und brummt gutmütig Ich warte wohl besser draußen auf dich
Herbstwind hätte sich beinahe in Pfote gebissen. Wie konnte er nur so unsensibel sein und einfach in den Schülerbau hinein trampeln am frühen Morgen Mann, hättest du nicht noch etwas warten können bis sie alleine aufsteht?? Jetzt denkt sie sicher, du bist voll der Perfektionist! Der Krieger war schon seit den frühen Morgenstunden wach, hatte bereits gefrühstückt - beziehungsweise er hatte sich mühsam eine halbe Amsel reingepresst. Wenn er nervös war, schlug sich das bei dem Grauen immer zuerst auf den Magen. Und ja er war nervös. Seit einigen Tagen hatte er darauf gehofft Mohnstern zur Patrouille eingetragen zu werden und zwar gemeinsam mit Goldpfote. Am besten nur gemeinsam mit ihr. Heute war es so weit. Der Krieger hatte noch nie in seinem ganzen Leben so zittrige Pfoten gehabt. Wenn sein Puls weiterhin so hoch war, würde er nicht mal lebend das Lager verlassen. Er versuchte sich zusammen zu reißen und atmete einmal tief durch. Eine kleine Wolke stieg in den eisblauen Himmel auf. Die letzten Wochen hatte Herbstwind an fast jedem einzigen Tag Zeit mit Goldpfote verbracht, eine wunderschöne, kluge Schülerin, die mit ihrem strahlenden Lächeln sein Herz in Windeseile erobert hatte. Die sieht mich mit Sicherheit nur als Mentor an… sicher denkt sie ich bin viel zu alt… Unsicherheit machte sich in dem Kater breit und er schluckte schwer. Immer wieder hatte es, vor allem in den letzten Tagen, Momente gegeben, die… Naja halt solche Moment, die einen einfach glücklich machten und die das Herz zum Rasen brachten und… Er wusste irgendwie selbst nicht, wie er sich damit fühlen sollte. Nach einer kurzen Weile trat die Schülerin aus dem Baum, mittlerweile etwas weniger zerzaust und entmoost. Ihm blieb fast das Herz stehen als die winterliche Morgensonne auf ihr goldene Fell fiel und ihre blauen Augen zum strahlen brachte.Gehen wir? fragte sie erwartungsvoll und trat einen Schritt auf ihm zu Wenn du bereit bist? miaute er wesentlich selbstbewusster zurück, als er tatsächlich war. Ich möchte dir nämlich etwas zeigen fügte er noch hinzu Oh Gott, wie blöd klang das denn? Das klingt ja als wolltest du sie Verführen!! aber es war zu spät. Die Worte waren ausgesprochen und zu seiner Erleichterung schien Goldpfote daran nicht bedenklich zu finden, zumindest sah sie so aus. Der Krieger verlies also das Schattenclan-Lager mit butterweichen Pfoten in Richtung der Sandkuhle - der Ort an dem die beiden sich zum ersten Mal näher kennen gelernt haben. Den ganzen Weg über war der Krieger ziemlich schweigsam, was aber nur an seiner Nervosität lag. Er war sich nämlich überhaupt nicht sicher, ob das hier gerade eine gute Idee war, aber er wusste auch nicht wie er jetzt noch einen Rückzieher machen sollte. Nach einer kleinen Weile im winterlichen Nadelwald näherten sie sich der Sandkuhle. Herbstwind wurde langsamer.
Goldpfote war ein bisschen verunsichert. Zuerst die superpeinliche Aktion im Schülerbau, wo sie sich selbst dargestellt hatte, wie ein Vollidiot und dann dieser komische Lauf durch den Wald, wo die beiden kaum ein Wort gewechselt hatten Hab ich irgendwas falsch gemacht? Er denkt sicher, ich hatte keine Lust auf die Patrouille nachdem ich solange geschlafen habe… Enttäuschung über sich selber machte sich in der Schülerin breit, so dass sie kaum bemerkt, dass die beiden auf dem Weg zur Sandkuhle waren. Er als Herbstwind kurz davor stehen blieb und sie fast in ihm rein rannte, wurde ihr klar, dass sie nicht wirklich eine Grenzpatrouille machten. Ähm was machen wir hier? fragte sie und kam sich in der nächsten Sekunde ziemlich unhöflich vor. Herbstwind hatte eigentlich immer einen Plan. Warte hier kurz, ich… egal komm einfach, wenn ich dir rufe… druckste der Krieger herum und verschwand wie ein Schatten zwischen dem dichten Unterholz. Goldpfote war sichtlich irritiert und lies sich im kalten Schnee nieder. Hier und rieselte etwas eisiger Staub von den Ästen im Sonnenlicht, aber ansonsten war es totenstill Oke… ähm du kannst ertönte des Kriegers zittrige Stimme. Was hat er denn nur heute? fragte sich die Kätzin und tappte neugierig durch das Dickicht immer den weißen Pfotenabdrücken von Herbstwind hinterher. Sie führten sie in wenigen Herzschlägen auf eine kleine Lichtung, die ihr davor noch nie aufgefallen war. Mitten auf der Lichtung saß Herbstwind und um ihn formte sich aus roten Blätter, Tannenzapfen, Vogelbeeren und Federn ein riesiger Herz. Goldpfote erstarrte. Ähm… weißt du… Herbstwind tat sich schwer, während Goldpfote es kaum fassen konnte Vor einem Jahr habe ich ein Hauskätzchen bei uns im Wald getroffen, damals waren die Gesetzte noch nicht so streng, und sie hat mir erzählt das man bei den Zweibeinern im Winter immer das Fest der Liebe feiert. Sie nennen es Weihnachten. Und dieser Tag ist dazu da, dass man denen die man liebt, sagt dass man sie liebt und ihnen etwas schenkt… Er zauderte. Goldpfote Herzschlag katapultierte sich in astronomische Höhen. Aus seinen gelbgrünen Augen blickte er sie hoffnungsvoll an Naja seit ich dich kennen gelernt habe, will ich eigentlich nichts anderes als dir sagen, dass ich dich liebe. Ungefähr von der ersten Sekunde an habe ich mich in dich verliebt und ich habe ewig überlegt, wie ich dir das sage soll und ob ich dir das sagen soll, bis mir eben diese Hauskatze eingefallen ist… Goldpfote wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, hielt sich aber noch zurück Deswegen wünsche ich dir frohe Weihnachten, Goldpfote! Und- Nun hielt die Schülerin es doch nicht mehr aus. Mit eine riesigen Satz hüpfte sie auf die Lichtung, brachte dabei das Herz ein wenig durcheinander und drückte ihre Schnauze gegen die von Herbstwind. Ich liebe dich auch…. Ihre Stimme zitterte so sehr, ihr Herz raste und sie wusste überhaupt nicht wo oben und unten war Frohe Weihnachten, Herbstwind! brachte sie noch hervor, während sie merkte, wie ihr Freudentränen in die Augen schossen.
Thema: Re: Adventskalender '17 Mi 06 Dez 2017, 18:30
Oh wow. Ein großes Lob an dich, Finster. Bisher haben mir sowohl Bilder als auch Storys super gut gefallen. Aber aufgrund von Finsters Geschichte komme ich doch dazu, hier nochmal einpaar Zeilen zu verfassen. Diese Geschichte finde ich wirklich toll, sie lässt einen mit vielen Gedanken zurück -so war es zumindes bei mir. Es regt zum Nachdenken an und irgendwie kann man sich trotzdem in deinen Worten verlieren, auch kommen eine ganze Menge gefühle dabei rüber, einfach durch die Verzweiflung und das Chaos der Hauptperson. Toll geschrieben, hoffe es gibt noch mehr so schöne Überraschungen und ich freue mich auf die folgenden Türchen! <3
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» Can you feel the Love tonight? «
Traumwiese Moderator im Ruhestand
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Ich kann mich da nur Willowle anschliessen! Ich denke die Geschichte von Fin für Schmetterlingspfote geht einem näher, weil jeder eine solche Person hat. Ich will mich dafür bedanken! Nicht nur an Fin, sondern an mein ganzes Team!
Ihr macht sooo eine tolle Arbeit und nehmt euch Zeit für die Bilder und den Geschichten! Ihr habt so viel Zeit, Liebe darin investiert, weil es sind nicht nur 'Bilder und Geschichten', es sind persönliche Bilder und Geschichten, wo man sich etwas spezielles gedacht hat und nicht einfach so bloss mal gemacht hat!