Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Ho ho ho liebe User! Dies ist Part 5 des Adventskalenders, den 1. Teil samt Begrüßung sowie Links zu vergangenen Kalendern findet ihr hier *klick*!
18. Türchen:
» Madoka «
The most wonderful time of the year
18
Dezember
»Charakter: Ringeljunges
»Gemalt von: Noblesse
»Der Schlaf kann warten«
Möge die Wärme der Herzen mich schützen: vor der Kälte, des Todes - und der Kälte, des Lebens ebenso.
Auch wenn ich die beiden warmen Körper von Nesseljunges und Sandjunges dicht bei mir spüren konnte, schützten sie mich nicht vollends vor der Kälte. Ob diese nun tatsächlich nur von draußen kam und am Blattfall lag, oder ob es sich hier auch um die allgemeine Stimmung im Lager handeln könnte wusste ich nicht. Wie auch? Ich hatte mir bisher nie Sorgen darüber machen müssen. Nur war heute ein Tag gewesen, wie ich ihn in meinem jungen Alter noch nie erlebt hatte. Oder hatte ich das?
Den ganzen Tag hatte vor Allem Lärm das Lager eingenommen. Lärm, so laut, wie ich ihn nicht kannte. Trubel. Von dem Platz im Nest, welchen ich meinen zu nennen pflegte, hatte ich eine gute Sicht durch den Ausgang der Kinderstube, und auf das Lager. Ich hatte es auch schon einige Male betreten, dicht an meine Geschwister gepresst, und die gewaltige Größe auf mich wirken lassen. Doch heute hatte es besonders, bedrohlich, groß gewirkt. Laut. Gefüllt. Und dennoch einengend.
Hunderte, tausende Pfoten waren vorbei getreten. Gerannt, gejoggt, gelaufen. Manche träge – andere hektisch. Bei manchen hatte mich das Gefühl nicht losgelassen, dass es die letzten Schritte waren. Doch warum? Wie konnten es die letzten Schritte sein, so wie ich vor einem Mond meine Ersten gemacht hatte?
All diese Dinge – all diese Fragen… ich stellte sie mir, doch ich kannte keine Antwort. Ob ich jemals eine kennen würde? Vor wenigen Sonnenaufgängen hatten Sandjunges und ich das Lager erforscht. Ich hatte einen Kater getroffen, welcher groß war, und wie ein starker Krieger auf mich wirkte, doch was genau das bedeutete wusste ich nicht. Stärke. Wofür genau war die gut? Auf eine gewisse Art und Weise machte mir der Gedanke Angst, dass ich nicht genau wusste wie die Welt dort draußen wirklich war. Doch ich wusste wie sie hier war. Ich kannte den Geruch des Katers, und auch seinen Namen… zumindest hatte ich ihn gekannt. Nun war ich mir nicht mehr sicher.
Ich kannte auch den Namen Sternenschweif – doch für diesen Namen hatte ich keinen Geruch. Kein Gefühl, welches ich mit ihm verbinden konnte, außer Neugierde und diesem komischen… Loch. Warum konnte es sein, dass ein Name, welcher ansonsten keine Bedeutung und keine Verbindung zu meinem Leben fand, dennoch so wichtig wirkte? So relevant?
Es störte mich, dass ich die ganzen Fragen in meinem Kopf nicht formulieren und stellen konnte. Ich konnte mir keine Antworten erarbeiten, und ich wusste nicht einmal wie ich es angehen sollte. Doch heute… heute war, wie bereits erwähnt, ein komischer Tag gewesen.
Die vielen Schritte waren fort. Neben mir konnte ich das leise Atmen meiner Geschwister spüren, und auch das von den beiden anderen Jungen. Ich kannte diese Katzen gut – besser als den Kater von vor einigen Sonnenaufgängen, und besser als „Sternenschweif“. Ich kannte Heidesprung. Heidesprung rief in mir eine Wärme hervor; ein angenehmes Kribbeln. Ihr Duft war einer, den ich besser kannte als jeden anderen. Doch er war nicht der erste Duft gewesen, den ich gekannt hatte- auch, wenn ich mich nicht erinnern konnte. Ob ich das jemals würde?
Die vielen Schritte waren fort. Ich hörte das leise Rauschen des Windes, und einige Stimmen außerhalb der Kinderstube, welche mich behütete. Doch ich sah Dinge. Ich sah die Katzen, welche stumm, mit gesenkten Köpfen in das Lager strömten. Ohne es zu merken, hatte ich mich immer weiter auf den Ausgang der Kinderstube zu bewegt, und das obwohl es dort kalt war, und der Wind zog. Viele Gerüche strömten von dort draußen hinein. Waren die anderen WindClan Katzen traurig? War das Wetter schlecht gewesen, als ich geschlafen hatte? Hatten sie ein Spiel verloren?
Die vielen Schritte waren fort, doch die Katzen standen still da. Alle. Und in der Mitte von ihnen entdeckte ich schlafende Katzen. Doch sie sahen komisch aus. Sie sahen aus, als würden sie noch lange schlafen, und als hätten sie einen bösen Traum – nicht einen schönen, wie der von dem Schmetterling, welchen ich vor kurzem gehabt hatte. Sie lagen bloß da, und bewegten sich nicht. Sie rochen anders. Der Krieger, den ich vor einigen Sonnenaufgängen getroffen hatte schlief auch, doch er kehrte mir den Rücken zu, sodass ich sein Gesicht nicht sehen konnte. Ich wusste trotzdem, dass er schlief, denn er rührte sich nicht. Sah ich auch anders aus, wenn ich schlief? Roch ich anders? Roch ich... kälter?
Dann sah ich ihn nicht mehr. Ich sah gar nichts mehr, von den schlafenden Katzen, und denen, die sie beobachteten. Hunderte neue Fragen füllten meinen Kopf, doch ich konnte sie nicht stellen. Ich konnte nicht über sie nachdenken, in diesem Moment, weil ich mich instinktiv auf den heißen Atem in meinem Nacken konzentrierte, wo mich Heidesprung gepackt hatte. Ich sah den Boden, wie er sich drehte, und musste lachen. Lachen, obwohl ich noch immer nicht verstand.
Warum zog sie mich weg? Durfte ich nicht bei den schlafenden Katzen sein? Ich wollte mit ihnen sprechen, wenn sie aufwachten – fragen, wo sie gewesen waren, warum sie schliefen, warum sie kalt rochen, warum sie sich nicht bewegten, warum ich den Namen Sternenschweif kannte. Doch… warte. Woher sollten sie das wissen? Ich wusste es selbst nicht. Ich kannte ihn, weil ich ihn gehört hatte, doch mir gegenüber hatte ihn keiner erwähnt. Man sprach nicht mit uns; nicht über solche Dinge. Doch was für Dinge? Schlief Sternenschweif auch? War sie der Geruch, an welchen ich mich ganz schwach erinnerte? Der Geruch vor langer Zeit?
„Warum?“ fragte ich, doch Heidesprung legte mich bloß ab und fuhr mir immer wieder und immer schneller mit ihrer Zunge über das Fell. Wollte sie den Geruch der kalten Katzen von mir waschen? „Warum?“ Doch neben mir lagen meine Geschwister. Sie schliefen nicht mehr, sondern sahen mich an. Sie schnurrten. Ihre Körper vibrierten gegen meinen, und ihre Gerüche waren mir bekannt; sie waren vertraut. Ich fühlte mich wohler. Ich war zuhause.
Immer tiefer kuschelte ich mich in das weiche Fell der Kätzin, welche uns beschützte. Bei ihr waren wir sicher, und wir hatten einander. Wir hatten das Wichtigste, was wir brauchten. Ich stupste Sandjunges an, weil ich wusste, dass Sandjunges eben noch geschlafen hatte. Ich vergrub meine Nase in dem weichen Fell des Jungen, doch da war keine Kälte. Nun verstand ich noch weniger.
Musste ich verstehen?
Irgendwann würde ich sicher verstehen. Vielleicht würde auch ich ein Spiel verlieren, und meine Freunde würden dann schlafen. Vielleicht hatte der kalte Boden des Lagers sie kalt gemacht. Jedenfalls war es nun wärmer. Das sanfte, orangene Licht, welches durch die Äste in den Bau fiel machte mich schläfrig, und das stetige Brummen um mich herum, von all diesen wichtigen Katzen, brachte mich trotz aller Verwirrung zum Schnurren. Hier war alles gut. Also warum sollte ich mir nicht an einem anderen Tag die Zeit damit vertreiben, über den Heutigen nachzudenken? Ich hatte noch viieel Zeit.
Erneut musste ich an den Schmetterling denken. Er flatterte funkelnd über die vielen schlafenden Katzen hinweg, bis in mein Nest; bis auf meine Nase. Er flatterte noch einmal, zweimal, dreimal. Dann war er still. Inzwischen war mein Atem verlangsamt, und meine eigentliche Nase unter meinem immer weicher werdenden Schweif vergraben. Zuhause. Irgendwie funkelte der Schmetterling, welcher nun auf meinem Schweif saß, und nicht mehr auf meiner Nase. Er funkelte noch immer – wie ein kleiner Stern, extra für mich. Ein eigener. Dann dachte ich nicht mehr, dann der Schlaf holte mich endgültig ein. Irgendwann würde ich sogar den Schmetterling verstehen, und wissen, dass jeder schlafen musste. Ich fürchte nicht die Kälte, doch warte nicht auf sie. Sie kann noch fern; so fern von mir bleiben, bis auch die Wärme flieht.
Vorneweg: Schmetterlingspfote ist eine Userin, die seit dem 04.02.2016 im Forum ein und aus geht. So einige ihrer Charaktere haben das Forenbild über diese Zeit geprägt und trotz das sie sich entschieden hat, das Forum nun zu verlassen, wollte ich dieses Türchen trotzdem schreiben. Wenn sie es liest, dann würde mich das natürlich auch freuen, doch ich verlange natürlich nichts.
Auf alle Fälle ist dies auch ein Danke. :3
Ich möchte mich vorstellen. Ja, ich weiß, ich bin eine kleine Überraschung für dich – den Zweibeiner -, du, der hier vor mir steht. Was ein Zweibeiner ist? Dreh dich um, dann siehst du mich. Ich bin ein Vierbeiner, wie du sehen wirst, ganz anders als du. Ja, genau, hier unten. Das langhaarige Wesen mit den graublauen Augen das dich angesprochen hat. Fürchte mich nicht, das ist nicht nötig, schließlich habe ich dich in diese kleine, aber doch sehr feine Welt geführt. Mein Name ist Winter. Folge mir bitte. Wie ist dein Name? Ach, Gast, ein wirklich schöner Name wie ich finde. Setz dich zu mir, genau hier hin. Nun schließe die Augen. Was das war, fragst du? Wenn du die Augen nun öffnest, wird es dir klar. Ich weiß, ein atemberaubender Ausblick – aber bitte kippe nicht um, du fällst ziemlich tief. Von hier oben, ganz nah an den Wolken, sieht du sie – die 5 Reiche, oder auch Territorien. Sie alle haben etwas eigenes, siehst du es? So gibt es den SchattenClan, dort im Norden. Das kühlste Gebiet, eines aus Sumpf bestehend, welches mit wenigen Bäumen bepflanzt ist. Ich war noch nie dort, doch trotz das die Geschichten zu ihnen grausam sind, denke ich, dass sie so leben wie alle anderen. Der Namen verleiht ihnen etwas grausames. Direkt unter ihnen, etwas südlicher hinter dem Donnerweg – ach nein, ihr nennt es Straßen (ihr seltsamen Zweibeiner) – liegt das Territorium des DonnerClans. Der Wald besteht aus vielen verschiedenen Baumarten, man sagt sie seien die Stärksten von allen (wenn auch nicht die Klügsten). Genau neben ihnen wohnt der WolkenClan, ein ähnliches Gebiet, doch sie sind zurückhaltender und bedachter. Außerdem sind sie wunderbar darin, in ihren Bäumen zu klettern, das ist ihre besondere Stärke. Leider gehen sie immer wieder unter zwischen den anderen vier Clans, dennoch existieren sie noch. Sie haben sich gut gehalten und werden dies in alle Ewigkeit schaffen. Fehlen nur noch zwei. Vom WolkenClan und DonnerClan Richtung Westen, dort liegt ein Fluss. An diesen grenzt das Marschland, in welchem der FlussClan heimisch ist. Wie der Name bereits sagt, sind sie mit dem Fluss verbunden. Sie sind sehr gut im Schwimmen und fischen. Der letzte Clan ist der WindClan, dort im Nordwesten, in der Nähe unseres Donnerwegs, den ich bereits nannte. Sie leben auf dem Moor und auf Wiesen, sind die schnellsten Jäger der Clans. Genau wie der WolkenClan leben sie friedlich, doch auch sie müssen sich unter den anderen dreien beweisen. Lass mich dich in diese Clans entführen, dir einige Geschichten erzählen. Vertrau mir, dir kann dabei nichts passieren, du wirst nur sehr besondere Katzen kennenlernen. Schließe dafür einfach deine Augen, ja, genau so. Nun zähle bis 10. 1..., 2..., 3...
SchattenClan
„Wach auf, Schwesterherz. Wir müssen los“, weckte die kühle Stimme die schwarze Katze, welche sich in ihrem Nest räkelte, um sich ihrem Bruder zuzuwenden. Ihr blauer Blick grub sich in dessen grauschwarzen Pelz, bis sie sich schließlich seinen leuchtenden Augen zuwandte. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht und aufgeregt sprang sie auf, bereits für das Abenteuer das er ihr brachte. Molchpfote nickte zufrieden, der Mond stand hoch am Himmel, doch beide waren fast schon Krieger, da würden sie einen nächtlichen Ausflug wagen dürfen. Er zwinkerte seiner Schwester zu, schob sich jedoch sogleich ins Freie. Kurz schaute er sich um, doch die Krieger schienen zu schlafen und sie würden über den Schmutzplatz gehen, um nicht von Smaragdfrost bemerkt zu werden, die heute Wache hielt. Seiner Mutter wollte er nicht erklären müssen, wo sie beide hingegangen waren. Leichtfüßig verließen sie das Lager und schoben sich durch das ihnen sehr bekannte Sumpfgebiet. Immer tiefer drangen sie in das Territorium, an den Bäumen vorbei, zwischen Büschen hindurch. Seine Schwester folgte ihm stetig, so wie sie es immer getan hatte. Gerne hätte er sich mit Schwachpfote angelegt, doch seitdem Feldpfote im Bau war, genau wie ihre Brüder, hatte er eine kleine Verteidigung (die ziemlich wild und ungezähmt war, wenn er sich in ihrer Nähe an Schwachpfote wagte). Es war fast schon zum Lachen, doch seitdem der Wurf zu Schülern ernannt worden war, hatte er sich selber gefragt, ob sein Verhalten nicht lachhaft gewesen war. Sie erreichten die Steinkuhle und sprangen die Steine hinauf, setzten sich auf den höchsten Stein und schauten hinauf zu Himmel. Ab und zu betrachtete Molchpfote ebenfalls alles was vor und was hinter ihm lag. Ein verschmitztes Grinsen lag auf seinem Gesicht. „Worüber denkst du nach, Molchpfote?“, fragte Düsterpfote, beobachtete ihn von der Seite. Der dunkle Kater fixierte sie mit seinen Augen, das Lächeln wurde breiter. Tief in ihm drinnen wuchs der Wunsch heran, irgendwann einmal Anführer zu sein. Er machte seine Sache doch nicht schlecht, baldig würde er sogar ein Krieger werden, da würde ihm das gewiss nicht allzu lange mehr verwehrt blieben. Erwartungsvoll schaute seine Schwester ihn an. „All das“, flüsterte er in die Nacht hinein, erhob sich und deutete auf all das, was die beiden umgab. „Ist unser Territorium, Düsterpfote. Baldig werden wir dem Clan als Krieger dienen, ein Katzensprung zu höheren Rängen. All das hier ist, was uns ausmacht. Das macht mich glücklich.“ Seine Schwester schaute ihn überrascht an, nickte jedoch. Offensichtlich hatte sein Ausbruch sie belustigt, denn sie hatte ihn nie so sehr über diese Dinge reden hören. Nie sagte er irgendwas, er befahl nur. Doch das störte sie nicht, sie liebte ihn nämlich und seine Worte waren richtig, das stand fest. Einige Herzschläge blieben sie still, er setzte sich wieder und kuschelte sich etwas an seine Schwester. Gewiss war er kein Kater vieler Worte, doch über die Zeit hinweg, von Geburt an, hatte er sich mit ihr immer am besten verstanden, genoss ihre Nähe. Ob das wirklich Geschwisterliebe war? Ohne sie wäre er so oder so nicht der Selbe. „Ich würde gerne Düsterschatten heißen“, sagte seine Schwester plötzlich. Verwirrt drehte er den Kopf nach links um sie anzusehen. „Düsterschatten?“, wiederholte er ungläubig. „Wieso das denn.“ „Ich habe sie zwar nie kennengelernt, doch Schattenstern soll eine großartige Kätzin gewesen sein. Auch würde es widerspiegeln, woher ich komme und was mir wichtig ist.“ Molchpfote schwieg einige Herzschläge, dann schüttelte er sich ungläubig. „Dein Name sagt doch bereits, dass es dunkel ist, dass ist doch dann doppelt. Düsterblüte wäre doch gut.“ „Bah“, antwortete sie angewidert. „Dann wärest du Molch... eh... Molch...tanz.“ Molchpfote verzog verwirrt das Gesicht, schüttelte sich jedoch und schnurrte belustigt. „Schlagfertig, Schwesterchen. Sehr schlagfertig.“ „Nur ungern möchte ich euer Gespräch unterbrechen, doch mir bleibt keine andere Wahl als zu Fragen: Was wird das hier?“ Molchpfote hob den Kopf zum Himmel, verdrehte die Augen gereizt. Natürlich musste nun seine Mutter auftauchen, wer hatte die beiden verraten. Mit funkelnden Augen wandte er sich um, starrte Smaragdfrost an, die ihre Junge mit einem ernsten Blick taxierte. Er erhob sich, sah wie Düsterpfote es ihm nach tat, und stellte sich ihr entgegen. „Wir sind Spazieren gegangen“, antwortete er kühl, erhielt jedoch einen noch wütenderen Blick der Kriegerin. Der Spaß war offensichtlich vorbei. Kurz schaute er zu seiner Schwester zurück und zuckte mit den Schulter. „Mitkommen“, keifte die Kriegerin, so folgten beide Schüler, denn wie sollte man Anführer werden, wenn man nur noch mehr Ärger machte?
DonnerClan
Die Sonne ging gerade auf, als die weiße Kriegerin sich aus dem Bau schob. Tief atmete sie die kühle Luft der Dämmerung ein. Mit ruhigen Schritten lief sie über den Lagerplatz hinweg und schnappte sich ein Stück des Frischbeutehaufens, bereits durchgehend, was sie heute machen wollte, oder hoffte, machen zu können. Ob sie wohl einer Grenzpatrouille zugeteilt würde? Gerne wollte sie zu den Grenzen um zu überprüfen, ob diese noch immer so gesichert waren. Am besten zum SchattenClan, denn nach dem Kampf überprüfte sie diesen besonders. Schneeeule trug die Maus an den Rand des Lagers und ließ ihren Blick durch dieses schweifen, während sie auf dem ersten Bissen herumkaute. Ob ihr Bruder bereits wach war? Oder schlief er noch. Sie war sich nicht sicher, ob er nicht noch während einer nächtlichen Patrouille unterwegs gewesen war, doch es würde sie auch nicht stören, wenn er weiterschlief. Als ihre Maus verspeist war, hatte sich das Lager etwas gefüllt. Der Zweite Anführer teilte Patrouillen ein, zu ihrem Glück rief er sie tatsächlich für die morgendliche Grenzpatrouille auf, welche sie mit Schwarzwolke, Taukralle und Buntrose an der SchattenClan und FlussClan Grenze durchführen würden. Erfreut wartete sie auf die anderen drei am Ausgang des Baus, jedoch musste Taukralle erst einmal Buntrose wecken gehen. Schwarzwolke war jedoch bereits da und schenkte ihrer Halbschwester ein breites Lächeln. „Guten Morgen“, miaute Schneeeule und blieb neben der schwarzen Kätzin stehen. Beide waren starke Unterschiede, zumindest in ihrem Aussehen, denn Schneeeule war weiß mit blauen Augen, ihre Halbschwester schwarz mit grünen Augen. „Guten Morgen, Frühaufsteher. Ich weiß gar nicht, wie du immer zu den ersten Sonnenstrahlen aufstehen kannst“, miaute Schwarzwolke neckend, gähnte dann demonstrierend und entlockte der Kriegerin ein amüsiertes Lächeln. „Das ist ganz einfach“, flüsterte diese verschwörerisch. „Ein wirklich simpler Trick.“ Schwarzwolke winkte ab, schaute zu Buntrose, die mit Taukralle im Schlepptau angesprungen war. Ihr war es sichtlich unangenehm, so unpünktlich zu sein, doch sie hatte nichts von ihrem Glück wissen können, sodass Schneeeule ihr nicht böse war. Es erfreute sie einfach, dass die Normalität so langsam wieder einkehrte.
„Wie geht es Bernsteinkralle?“, fragte die weiße Kätzin, als sie sich langsam dem Donnerweg näherten. Taukralle teilte die beiden Kätzinnen auf, schickte sie in die Richtung der Schlangenfelsen, selber würde er mit Buntrose in die andere Richtung gehen. Die schildpattfarbene Katze bemühte sich sichtlich, doch wer so viele Schwierigkeiten hatte, brauchte immer eine helfende Pfote. Schneeeule freute sich jedoch, diese nicht sein zu müssen, da sie somit nach langer Zeit mit ihrer Schwester reden könnte, wie sie es bis hier hin noch nie getan hatten. „Ihm geht es gut, wir verbringen in letzter Zeit wieder mehr Zeit miteinander, nachdem der Aufbau abgeschlossen ist.“ Schneeeule nickte, beobachtete die zufrieden wirkende Kätzin noch einige Augenblicke, bevor sie die erste Markierung setzte. Zwar war dies beim Donnerweg kaum nötig, doch sicher war sicher. Außerdem würden sie auch so wissen, ob eine Katze die Grenze überschritten hatte. „Und bei dir? Hast du schon einen Kater gefunden?“ Schneeeule schüttelte den Kopf, lächelte jedoch. Es machte ihr gar nichts aus, keinen Gefährten zu haben. In ihren Leben hatte sie nämlich gelernt, dass Liebe so komplex war, dass sie der Umgebung schaden konnte. So wie es bei ihrem Vater gewesen war, ihr ganzes Leben trug sie diese Ereignisse mit sich. Doch sie war stark geworden mit der Zeit, suchte nicht aktiv nach der Liebe. Beim Gedanken an ihren Vater grub sie kurz die Krallen in den Boden, ließ sich den Frust nicht weiter anmerken, da sie Schwarzwolkes Fragen dazu nicht hören wollte. Es war schon alles kompliziert genug. „Kein Interesse?“ „Bis jetzt nicht, aber vielleicht irgendwann. Nicht jeder findet die wahre Liebe so schnell wie du sie gefunden hast, Liebes.“ Schwarzwolkes Schnurrhaare zuckten als sie belustigt auf schnurrte. Stille trat wieder ein, während sie weiterliefen und markierten, nur um dann umzukehren, da sie sich zum Treffpunkt bewegen sollten. Taukralle und Buntrose warteten bereits, sodass die vier zum Fluss liefen, den sie ebenfalls überprüften. Ihre Markierungen setzten sie an die Büsche und Steine in der unmittelbaren Nähe zum Fluss, damit auch auf der anderen Seite klar würde, wer hier lebte.
Als sie ins Lager zurückkehrte, hatte sie einen Vogel zwischen den Kiefern. Sie hatte diesen bei ihrem Rückweg entdeckt, war dann losgezogen um ihn zu fangen. Schnell legte sie ihn ab, schaute sich um und entdeckte sogleich ihren Bruder, welcher müde gähnend aus dem Kriegerbau getrotten kam. Mit großen Augen lief Schneeeule zu ihm, warf ihm einen kritischen Blick zu. „Hast du bis jetzt geschlafen?“ Marderfang nickte, wodurch sie die Augen verdrehte. In aller Ruhe liefen beide – der Kater hatte sich etwas von Beutehaufen geholt – an den Rand des Lagers. Sie legte ihren Kopf auf seine Flanke und döste etwas, schlief gar ein. Das letzte was sie hörte war: „Mach dir keine Sorge, Schwesterherz. Vielleicht bist du ein Frühaufsteher, doch ich bin wenigstens voller Energie, um dich während deines Schlafs zu schützen.“
WolkenClan
Die Sonne hatte den Zenit bereits erreicht und machte sich langsam auf den Weg, wieder abzusteigen. Ruhig atmete der Krieger ein und aus, während er zwischen den Wurzeln des Baumes auf die Beute wartete. Sein Blick war dabei auf seinen Schüler gerichtet, Echopfote, der mit ihm zur Jagd gekommen war. Beide arbeiteten in letzter Zeit hart an seinem Training, da Brombeerstern ihn baldiger der Prüfung zum Krieger unterziehen wollte. Sie blieben in ihren Positionen, nur ihre Atmung war deutlich zu sehen. Gerne wäre er mit seinem Schüler in die Bäume gegangen, doch er war nicht gut im Klettern, was für den WolkenClan natürlich außergewöhnlich war, doch während alle anderen Krieger die Bäume leer jagten, machten die beiden das am Boden. Ein Vogel landete zwischen den beiden Katzen. Als erster reagierte Echopfote, der hervorschnellte und versuchte, ihn zu halten, doch der Vogel hob bereits ab. Da schoss Nebelherz hervor, griff den Vogel in der Luft, drückte in bei seiner Landung zu Boden. Als das Beutetier erschlaffte, identifizierte der Krieger es als eine Drossel und wandte sich zu seinem Schüler. „Wirklich gut, gewiss hättest du ihn auch ohne mich fangen können, doch du hast eine gute Vorlage für die Teamjagd gelegt“, lobte der Kater, erhielt von seinem Schüler ein Lächeln. Sie hatten zuvor bereits ein Eichhörnchen und eine Maus gefangen, die drei Tiere würden also vorerst reichen. Außerdem neigte sich die Sonne immer mehr dem Horizont zu, gerne wollte er mit seinem Schüler heimkehren. Der Weg verlief schweigend, doch das störte den Kater wenig. Sie erreichten das Lager und legten die Beute ab, da trennten sich dann ihre Wege. Doch Nebelherz verurteilte seinen Schüler dafür nicht, er wollte jetzt nämlich auch lieber alleine sein. So trottete er an den Rand des Lagers und streckte sich dort aus, wartete auf irgendetwas, auch wenn er nicht wusste, was das sein sollte. Seine Gedanken schweiften ab, während er das Lager beobachtete. Er sah das Bild seiner verstorbenen Gefährtin vor sich, wie sie in der Kinderstube gelegen hatte, vier Junge am Bauch – seine Junge. Doch von diesen hatten nur 2 überlebt, Salzpfote und Knospenpfote, ebenfalls bald bereit um Krieger zu werden. Zu selten für seinen Geschmack sprach er mit ihnen, doch er bevorzugte seit dem Tod seiner Geliebten die Einsamkeit, neben dem Training seines Schülers. Aus dem Augenwinkel vernahm er, wie Funkelfeder, wieder gesund nach ihrer langen Zeit im Heilerbau, aus dem Kriegerbau lief, dicht gefolgt von Echopfote, der auf dem Lagerplatz gewartet hatte. Offensichtlich hatte er deshalb keine weitere Zeit mit seinem Mentoren verbracht, doch das störte diese nicht groß. Gerade wollte Nebelherz wieder in Gedanken verschwinden, da tauchte Salzpfote auf und ließ sich, eine Maus im Maul, lächeln bei ihm nieder. Ein leises Schnurren drang aus der Kehle des Katers, erfreut, dass sie nun vielleicht doch wieder einige Worte wechseln könnten. „Wie war dein Tag?“, versuchte er es, als sie sich niedergelassen hatte, einen weichen Ausdruck auf dem Gesicht. Schnell kaute sie auf ihrem Bissen herum, schluckte ihn, dann erst erwiderte sie: „Ach, ganz gut. Maislicht und ich haben ein wenig das Kämpfen geübt, einige meiner Techniken wollte sie noch mit mir durchgehen und verbessern, doch sie war ganz zufrieden, denke ich.“ Salzpfote lächelte erfreut bei der Erwähnung ihrer Mentorin, was dem Krieger ein Lächeln abgewann. Sie schien eine gute Verbindung zu ihrer Mentorin zu haben, was ihn freute, trotz das er gerne mehr Zeit mit ihr verbringen würde. Laubfell gesellte sich zu den beiden, was Nebelherz sehr erfreute, da sie bereits seit Ewigkeiten Freunde waren. Das Knospenpfote fehlte, störte den Kater, doch gewiss war sie beim Training und somit verhindert. Ein anderes Mal würde er mit ihr reden, etwas Zeit mit seiner Tochter verbringen. Den gesamten Abend lagen die drei Katzen am Lagerrand, plapperten vor sich hin, sodass der Krieger immer stolzer auf seine Tochter war, die sich zu einer sehr guten Kriegerin herausgebildet hatte. Es tat ihm gut, diese Zeit zu teilen, sodass er am Ende seiner Tochter über die Ohren leckte, ihr sagte wie stolz er war und sich zufrieden in sein Nest legte. Gerne würde er dies in der nächsten Zeit wiederholen und vielleicht, nur vielleicht, schloss sich dann auch sein Schüler diesen Gesprächen an.
FlussClan
Dunkelheit umgab die helle Kätzin, während sie durch die Nacht schlich. Der Mond stand hoch und ließ das hellgraue Fell nur noch heller wirken, sodass der Unterschied zu weiß nur noch schwerer zu erkennen war. Ihre blauen Augen zuckten durch die Gegend, immer darauf bedacht, nicht in eine schwere, oder eben gefährliche Situation zu laufen. Samtfell war nun bereits seit einigen Monden eine richtige Kriegerin, ihre Zeit als Königin war beendet. Kleepfote und Reifpfote strengten sich sehr an, doch sehen tat sie von den beiden kaum noch etwas. Somit war sie fast wieder allein, hätte sie nicht einige Freunde. Der Fluss plätscherte neben ihr dahin, ihre Nase zuckte unruhig durch die Luft. Sie war sich sicher, dass sie alleine war, dass die Grenze gesichert worden war, doch man konnte nie wissen, ob nicht doch etwas passierte. Die letzten Monde hatten sie gezeichnet, zwar war sie noch immer eine sehr freundliche Katze, die den Kämpfen, die der FlussClan so zahlreich führte, aus dem Weg zu gehen versuchte. Seitdem ihr geliebter Sichelpfote verschwunden war, hatte sie auch nichts mehr von ihm gehört, war alleine und ohne Hilfe in die Kinderstube gezogen um dort seine Junge großzuziehen. Sie liebte ihre Töchter, dennoch wünschte sie sich den Kater – der den Clan verlassen hatte, natürlich mit dem gebürtigem Abschied – zurück. Mitgehen war jedoch nie in Frage gekommen, dafür war ihr auch der Clan zu wichtig. Sie erreichte die Grenze zum weiten Feld des Nichts und blieb daran stehen. Ihr Herz pulsierte, doch sie konnte nicht über diese Linie treten, die niemand zu sehen vermochte. Noch immer hoffte sie, wenn sie alleine des Nachts an der Grenze entlang lief, Kontakt zu ihm zu kriegen. Ihre Liebe war noch nicht versiegt, besonders nicht mit der Existenz ihrer Junge, die sie immer wieder an diese glückliche, wenn auch gescheiterte, Beziehung erinnerte. Samtfell atmete leise aus, drehte sich weg, doch erstarrte. Im Augenwinkel hatte sie eine Bewegung gesehen. Ruhig blieb die helle Katze an Ort an Stelle, wartete, ob eine weitere Regung folgen würde. Ihre Krallen gruben sich in den Boden, sie versuchte sich davon abzuhalten, nun etwas dummes zu tun. Wenn sie kämpfen müsste, dann würde sie das für die Sicherheit des Clans. Doch weitere Regungen blieben aus, sodass sie sich wieder zu bewegen begann. Einige Schritte später jedoch, hörte sie hinter sich etwas. Schnell wandte sie sich um und entdeckte einen großen, massigen weißen Kater. Ihr Herz setzte aus, als sie im Mondlicht die großen hellblauen Augen von Sichelpfote erkannte. Schweigend blieben sie voreinander stehen, wobei er sich langsam näher an die Grenze schob. Trotz das sie sich freute, kehrte langsam die Wut zurück, die Wut darüber, von ihm zurückgelassen worden zu sein. Doch sie hatte seinen Entschluss damals verstanden. „Samtfell?“, fragte der Kater. Als seine Stimme, auch wenn sie nur dieses eine Worte, nämlich ihren Namen, trug, ertönte, begann ihr Herz wieder zu schlagen, heftiger als in den letzten Monden möglich gewesen war. Es war ein besonderer Augenblick für sie, nach allem was geschehen war, diese Stimme zu hören, seinen Geruch zu vernehmen, ihn so nah bei sich zu haben. Doch sie trat nicht über die Grenze hinweg, um ihrer verlorenen Liebe entgegenzulaufen. Stattdessen beobachtete sie, wie er sich so nah an die Grenze schob, dass seine Pfoten genau vor der unsichtbaren Linie stehen blieben, dort, wo die Katzen die Markierungen setzten. Sie nickte. „Oh, Samtfell“, seufzte er erfreut, doch genauso wie sie, schien er nicht so recht zu wissen, was genau er tun sollte. Seine Unsicherheit traf sie sehr, besonders als sie seinen Blick erwiderte und die vielen Gefühle sah, die sich in ihm abspielten. Für einige Sekunden blieben sie einfach nur dort, wo sie waren, dann jedoch traute sie sich, ihre Stimme zu erheben. „Wo bist du gewesen, Sichelpfote? Ich habe dich so vermisst, habe mir solche Sorgen gemacht“, wisperte sie und während sie das sagte, glitt sie etwas näher, ihre Schwanzspitze peitschte unruhig durch die Luft. Die innige Liebe, die sie für diesen Kater empfand, traute sich nach all der Zeit wieder in ihre aktive Gefühlswelt. Sie hatte immer gewusst, dass sie diesen Kater noch liebte, doch dass es immer noch so stark war, war ihr nicht bewusst gewesen, zu sehr hatte sie sich um die Junge gesorgt. „Ich bin zu einem Kater gezogen, auf eine Farm. Er hat mir geholfen, mich in diesem neuen Leben zurecht zu finden. Doch viel wichtiger ist, wie es dir geht.“ Samtfell zögerte, als er sie verlassen hatte, hatte er nichts von den Jungen gewusst. Sollte sie ihm von ihnen erzählen? Das sie den Kater liebte, der hier vor ihr stand, das stand außer Frage, dennoch war sie noch nicht bereit, nach all der Zeit ohne ihn, einfach alles zu erzählen, was es zu sagen gab. Sollte diese Gespräch gut laufen, so würde sie ihn um ein weiteres bitten treffen, sobald sie das Vertrauen von einst wieder gefunden hatte, würde sie es ihm zeigen. „Mir geht es besser. Ich habe dich unglaublich vermisst, doch du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dich zu sehen.“ „Ich bin auch froh, dich zu sehen. Das ist mir unglaublich wichtig gewesen.“ Sichelpfote war nie ein Kater vieler Worte gewesen, doch es war ein gutes Zeichen, dass er wenigstens mit ihr so einige Worte wechselte. Ihr Herz schlug erfreut, doch sie schnurrte einfach nur auf ihrer Seite der Grenzlinie, traute sich nicht weiter vor. So ging es immer so weiter, nachdem die höflichen Fragen und die gefühlvollen Freudesausrufe gewechselt wurden, begann Sichelpfote von der Farm zu erzählen, von dem, was ihm dort passiert war, doch immer wieder, wie sehr er sie vermisste. Sie selbst erzählte darüber, wie der DonnerClan vertrieben worden war, sich einen Platz jedoch zurück erkämpft hatte, und, und, und. Erst als die ersten Sonnenstrahlen sich am Himmel abzeichneten, beendeten sie langsam ihr Gespräch, doch sie versprachen einander, sich wiederzusehen. Mit einem guten Gefühl lief Samtfell heim, nun mit sich und den einstigen Ereignissen im Einklang. Sobald sie ihn das nächste Mal sah, würde sie es ihm sagen. Sie würde ihm von Kleepfote und Reifpfote erzählen.
WindClan
Die ersten Sonnenstrahlen benetzten bereits den Horizont, als sich die rotbraune Kätzin auf den Lagerplatz schob. Auf diesem streckte sie sich sorgfältig, gähnte herzhaft. Sie war noch etwas müde von der langen Nacht, zwar hatte sie keinen Schüler, dennoch hatte sie noch am Abend auf die Patrouille gemusst. Ihr Blick schweifte durch das Lager, einige andere Katzen waren bereits wach, doch die Arbeit hatte noch nicht richtig begonnen. Dennoch vermutete Jadefeuer, dass die Morgenpatrouille, sowie die erste Jagdpatrouille, unterwegs waren. Ihr grüner Blick schweifte zur Kinderstube. Ihre Mutter, Eisauge hatte vor einigen Tagen ihren vierten Wurf Junge geboren, nachdem der dritte Wurf – bestehend aus Dachsblick, Distelnebel und Elsterblick – zu Kriegern ernannt worden war. Nun klebte ihre Mutter nicht mehr so an diesen dreien, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr neuester Wurf wieder wichtiger würde als Jadefeuer selbst. Mit einem liebevollen Blick hüpfte sie trotzdem zum Frischbeutehaufen und zog ein saftiges Kaninchen von diesem hinab. Zwar war sie oft eifersüchtig auf ihre Geschwister, dennoch gönnte sie ihrer Mutter dieses Glück und liebte ihre Geschwister. Auch wenn Taina ihr lieber war. Mit ruhigen Schritten lief sie zu dem geräumigen Bau, schob sich dann leise in diesen und blieb kurz stehen. Ihre Augen weiteten sich in der Dunkelheit des Baus, die von dem Licht in Jadefeuers Rücken erleuchtet wurde. Einige Königinnen schliefen, doch Eisauge lag bereits war und beobachtete, wie die quirligen Jungen zu saugen begannen und teilweise wieder einschliefen. „Guten Morgen, Mutter“, flüsterte die rötliche Kätzin sanft, nachdem sie das Kaninchen neben deren Nest niedergelassen hatte. Sanft drückte sie ihre Nase in das Kopffell ihrer Mutter, dann ließ sie sich nieder und lächelte. „Wie geht es dir?“ „Ach“, seufzte diese, offenbar froh darüber, dass jemand sie besuchte. Ihr Blick legte sich auf die kleinen Kätzchen, sodass Jadefeuer ihrem folgte. Sie empfand etwas Liebe für diese, doch ihr war klar, dass Eisauge sich mehr darüber freute, diese zu haben, als Jadefeuer zu Besuch zu wissen. „Ich bin glücklich.“ Jadefeuer schnurrte leise und drückte erneut ihre Nase in deren Fell. Ihr Herz schlug schwer vor Enttäuschung und Eifersucht, dennoch blieb sie noch eine Weile. Ja, sie empfand dies oft, wenn sie ihre Mutter sah, doch sie liebte diese über alles und könnte sich ein Leben ohne diese nicht vorstellen. „Haben sie schon Namen?“, fragte die Kätzin schließlich, warf ihren sehr viel jüngeren Halbgeschwistern einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder an ihre Mutter kuschelte. Diese schüttelte den Kopf, schaute Jadefeuer dann jedoch genau an. „Mach dir keine Sorgen.“ Die Kätzin schaute ihre Mutter verwirrt an, doch diese nickte nur wissend, bevor sie sich wieder an ihre Junge wandte. Jadefeuer legte ihren Kopf auf die Pfoten und beobachtete ebenfalls deren Bewegungen. Sie seufzte zufrieden, lächelte dann jedoch und spürte, wie ihre Mutter ihr sanft über den Kopf leckte. Vielleicht musste sie ja gar nicht so eifersüchtig sein. Jedenfalls... vielleicht.
...10. Na, wie war deine Reise? Nein, bloß nicht nach vorne beugen, Gast! Sieh, wir sind wieder über den Wolken, möchtest du hinabfallen? Nun, wie war deine Reise? Ja, es stimmt, du warst sogar fast zwei Tage weg, es dauert eben, sich jede Geschichte ansehen zu können. Doch dafür hast du einige der Katzen kennengelernt, die für das Geschehen der Clans doch sehr wichtig sind, die irgendetwas bewegt haben, die... nun ja, ein erzählenswertes Leben haben. Molchpfote und Düsterpfote, beide bekamen zwar Ärger, werden aber trotzdem baldig ernant. Schneeeule? Sie hat noch ein langes Leben vor sich, eine ganze Geschichte, die ihr den Frust, die Last des Vergangenen abnehmen kann. Nebelherz bekommt das mit seiner Familie auch wieder hin, und Sichelpfote – der hat mir übrigens alles über sein Treffen mit Samtfell erzählt -, sowie Samtfell, werden sich wieder annähern, auch wenn sie vermutlich nicht am gleichen Ort leben können. Jadefeuer ist auch nicht allein, trotz das sie sich oftmals von ihrer Mutter vernachlässigt fühlt. Nun kennst du ihre Geschichten, doch nun beginnt für sie ein neues Kapitel. Eine andere Person wird sich um jeden einzelnen von ihnen Sorgen, so wie es vorher auch war. Doch vergiss nicht, niemand kann das so gut wie die Person, die diese Charaktere an diesen Punkt geführt hat. Daher, auch ich wünsche dir noch alles Gute für die nächsten Schritte im Leben und vielen Dank für das, was du im Forum geschaffen hast. Doch nun ist die Reise vorbei. Komm, Gast. Schließ' die Augen, deine Reise ist vorbei...
Die Sonne schien hell am Himmel und ließ den weißen Schnee in allen Farben erglitzern und erstrahlen. Wenn man nicht aufpasste, dann versank eine Katze schon mal bis zur Bauchdecke darin. Kein Problem für die Krieger des WolkenClans, auch wenn ihre Art der Fortbewegung mehr an elegante Tänzer oder verrückte Springer erinnerte, die zu lang in der Katzinminze gelegen hatten. Oder aber an einen Wirbelsturm, der durch den Pulverschnee raste und alles um sich herum aufstob. So oder so. Zimtpfote hatte ihren Spaß bei der Beobachtung des Treibens im Lager. Denn mehr als beobachten konnte sie leider nicht. Zu gern würde sie heute trainieren gehen, aber ihr Mentor schien heute ein wenig…indisponiert zu sein. Also hatte Zimtpfote beschlossen auf eigene Faust aus dem Lager zu gehen. Alt genug war sie immerhin und sie hatte auch nicht vor weit weg zu gehen. Vielleicht würde sie sogar in Sichtweite bleiben. Aber einfach nur rumsitzen und den ganzen Tag nichts tun, das kam nicht in Frage. So spannend konnte kein Tag im Schnee sein. Vor allem, da es hier im Land der Clans schon seit einigen Tagen schneite und kaum ein Ende in Sicht war. Heute war einer der ersten Tage an denen es mal nicht in Massen schneite. Aber die Sonne hatte auch nicht die Kraft den Schnee zu schmelzen, dafür war es doch zu kalt. Man brauchte sich nur die ganzen aufgestellten Pelze anschauen. Kichernd beobachtete Zimtpfote Brombeerstern, der mit seinem dicken, aufgestellten Pelz ungefähr doppelt so dick aussah wie sonst. Was schon recht ulkig aussah, wenn man ihn so durch den Schnee hopsen sah. Trotz des Wetters stand das Clanleben nicht still. Sie selbst hätte sich am liebsten in ihr Nest verkrochen und den ganzen Schnee einfach abgewartet. Aber nein. So etwas kam gar nicht erst in die Tüte. Außerdem befürchtete Zimtpfote dann am Boden festzufrieren. Apropos. Sie erhob sich aus ihrer kauernden Position auf dem Felsen und streckte die Glieder durch. Es knackte hier und da und sie zischte schmerzerfüllt, als sie spürte wie endlich das Blut in ihre kalten Glieder zurückkehrte. “Genug rumgesessen und gefaulenzt!“, sagte sie zu sich selbst, ehe sie ihren Blick suchend durchs Lager schweifen ließ. Vielleicht könnte sich ja Salzpfote dazu überreden lassen mit ihr mitzukommen? Immerhin könnten die beiden Schülerinnen jagen gehen! Oder aber etwas ganz anderes. Sie könnten auch einfach versuchen den schönen, sonnigen Tag im Schnee zu genießen. Vielleicht könnten sie ja eine Schneeschlacht machen! Aufgeregt stellte sich Zimtpfotes Schwanz auf. Eine Schneeschlacht! Das klang fantastisch und absolut nach einem perfekten Plan für einen solchen Tag. Kichernd erinnerte sich die junge Kätzin an ihre erste Schneeschlacht. Diese war zwar erst ein paar Tage her, aber alle Schüler im WolkenClan hatten zusammengehalten und ihre Mentoren überrascht. Viele waren davon gar nicht angetan, aber ein paar hatten doch die Kampfansage angenommen und sich vor dem Lagereingang eine beherzte Schneeschlacht geliefert. Sie selbst hatte versucht Fuchsjäger mit Schneewehen zu treffen, die sie mit ihrer Pfote hatte aufstoben lassen. Aber natürlich war ihr Mentor sehr viel besser in diesem Spiel, sodass Zimtpfote gar nicht mehr sagen konnte wie viel Schnee sie an diesem Morgen geschluckt hatte. Sie alle hatten Spaß gehabt und gelacht. Und letztlich hatten sie alle geglänzt und geglitzert vor lauter Schneeflocken, die sich in ihren Pelzen verfangen hatten. Aufgeregt schaute sich Zimtpfote um auf der Suche nach einem geeigneten Opfer. Aber im Gegensatz zu neulich sahen die meisten Krieger heute sehr geschäftig aus. Viele Schüler waren mit ihren Mentoren auf der Jagd und Salzpfote konnte sie immernoch nirgends entdecken. Nun gut. Der Frischbeutehaufen war erschreckend leer und sie würde bald Kriegerin sein! Keine Zeit also herumzutollen wie ein Junges. Auch, wenn sie wehmütig mit der Pfote eine kleine Schneewehe aufstob. Und während Zimtpfote fröhlich zum Lagerausgang hopste, beschloss sie, Salzpfote eine gehörige Abreibung zu verpassen, wenn sie später wieder ins Lager zurückkam. Diabolisch kichernd sah sie sich noch einmal um, und als klar war, dass niemand, vor allem Fuchsjäger, ihr nicht wütend nachstürmen würde, schlüpfte sie aus dem Lager und hopste vergnügt durch den Schnee. Es würde nicht leicht werden Beute für den Clan zu finden, also sollte sie sich lieber anstrengen. Leise summte sie ein Liedchen vor sich hin und versuchte sich daran zu erinnern, woher sie diese Melodie kannte. Und gerade als Zimtpfote glaubte endlich zu wissen woher sie diese Melodie zu kennen glaubte wurde sie von den Pfoten gerissen. “Uff!“, quietschte die junge Schülerin erstaunt auf und versuchte auszumachen, was sie da so stürmisch umgeworfen hatte und entdeckte etwa eine Fuchslänge vor sich einen weißen Hasen, der stehengeblieben war und sie aus seinen großen schwarzen Knopfaugen anzusehen schien. Sofort war der Jagdinstinkt in ihr geweckt. Sie rappelte sich auf, verfiel in Kauerstellung und jagte dem Hasen blitzschnell hinterher. Doch so schnell wie der Nager Haken schlug konnte sie gar nicht laufen. Sie gab ihr bestes, holte alles aus sich heraus, biss die Zähne zusammen als ihr Lunge anfing zu brennen und legte noch einen Zahn zu. Ihr Fokus lag ganz und gar auf dem weißen Nager. Und so merkte sie gar nicht, wie dieser auf einen großen Felsen zusteuerte und in einem Loch darunter verschwand. Und als Zimtpfote es bemerkte…da war es zu spät. Sie war längst hinterher gesprungen. Und fiel. Und fiel. Und fiel. Und fiel immernoch. Das war absolut nicht, was sie erwartet hätte. Gut, der Kaninchenbau war vielleicht tief, aber zumindest hätte es hier doch stockdunkel sein müssen, oder? Stattdessen fiel sie immer langsamer und konnte ihre Umgebung so klar erkennen, als befände sie sich noch immer über der Oberfläche. Allgemein kam ihr die ganze Sache hier mehr als falsch vor. Und…Beim SternenClan! Wenn sich die junge Kätzin nicht irrte, dann war sie gerade an einer spiegelnden Wasseroberfläche in der Wand vorbeigefallen. Doch anstatt ihr Spiegelbild zu sehen, sah sie eine verzerrte Version ihrer selbst entgegen. Auf dem Kopf stehend! Suspekt! Und war das da eine Feldmaus die einen Bussard jagte? Und was war das nun? Ein Loch in der Wand, durch das sie nach außen sehen konnte. Da draußen ging eine Gruppe Katzen umher. Rückwärts! Befand sie sich etwa in einem Fiebertraum? All das hier war mehr als mysteriös! Doch ehe Zimtpfote sich besinnen konnte, beschleunigte sich ihr Falltempo und sie landete auf dem Boden, einen Purzelbaum nach vorn machen. Letztlich lag sie auf dem Rücken, die Pfoten in die Luft gestreckt und sah…den weißen Hasen! Auf dem stehend zwar – aber das war eindeutig der weiße Nager. Auch wenn er plötzlich ganz anders aussah. Er war es, und war es wieder nicht. Tatsächlich ging er auf zwei Beinen und eilte durch eine Tür, die viel zu klein für ihn zu sein schien. Ehe sich Zimtpfote jedoch aufrappeln konnte und ihm nachsetzen konnte, war ihre heiß ersehnte Beute längst verschwunden. Gut. Sie brauchte auch eine ganze Weile länger als der Nager um durch die Türe zu kommen. Vielleicht hätte sie heute Morgen die Wühlmaus nicht essen sollen, aber sie hatte einfach so einen Hunger gehabt! Jetzt aber stand sie in einer weiteren kreisrunden Höhle und stöhnte genervt. Sie hatte doch nur ein wenig Beute für den Clan jagen wollen…und ihre Langeweile besiegen…und Salzpfote ärgern. Aha! Das musste die Strafe vom SternenClan sein. Oder eine seltsame Warnung, dass der SternenClan wirklich alles sah. Auch ihre Gedanken! Vermutlich war das alles nur ein verrückter Traum und sie würde aufwachen, wenn sie es sich nur fest genug wünschte. Also kniff Zimtpfote ihre Augen zusammen, hielt die Luft an und dachte ganz angestrengt: Wach auf! Wach auf! Ich habe genug geschlafen! Der Traum war lustig, aber ich habe jetzt genug geträumt! Wach auuuuf! Das machte sie gefühlt hundert Atemzüge lang, aber nichts passierte. Also öffnete die Schülerin ihre Augen, legte frustriert die Ohren an und ließ ein kleines, leises aber ziemlich trotziges Knurren hören. Der Schall ihres Knurrens hatte wohl ein anderes Geräusch erzeugt, denn plötzlich hörte sie einen Stein von einer der Decken fallen und in einen Teich platschen. Das Geräusch war so laut, dass sich Zimtpfote erst einmal heftig erschreckte. Zwei, Drei Atemzüge lang saß sie wie erstarrt da und wartete bis sich ihr Herzschlag beruhigt hatte. Dann trat sie auf den kleinen Teich zu und versuchte, äußerst verwirrt, einen Sinn hinter dem zu erkennen, was sie sah. Anstatt des dunklen Teichgrundes, den sie erwartet hätte, leuchtete ihr ein helles, buntes Bild entgegen. Wenn sie genau hinsah, dann konnte sie Bäume erkennen. Und Felsen. Aber irgendwie auf dem Kopf! Und die Fische die im Teich schwammen, schwammen ganz offensichtlich mit dem Bauch nach oben. Aber tot waren sie nicht. Es dauerte einen Moment, ehe Zimtpfote erkannte, dass DIES hier der Teichgrund war, und dass sie sich in einer Art verdrehten Version der Realität befand. Diese Erkenntnis fühlte sich richtig an und gleichzeitig doch so falsch. Das hier war der Stoff für die Geschichte einer verrückten Greisin. Keiner würde ihr das glauben! Es dauerte einen weiteren Moment, ehe sie erkannte, was sie als nächstes zu tun hatte. Zimtpfote hatte Angst, immerhin war sie keine FlussClan-Katze mit Schwimmhäuten zwischen den Ballen. Und doch…es führte kein Weg daran vorbei! Also hielt sie die Luft an und…sprang. Sie hatte kaum Zeit sich mit der faszinierend bunten Welt zu befassen, die um sie herum auftauchte. Und auch nicht um sich über die Tatsache zu wundern, dass sie in eine andere Richtung fiel, als die Fische sich bewegten. Denn schon kurz darauf, kurz bevor ihre Lunge brennend Sauerstoffmangel melden konnte, fiel sie durch die Oberfläche und landete am seichten Teichufer. In ihrem Kopf explodierten Sterne und ihr Magen drehte sich in unendlich viele verschiedene Richtung, als sich ihr Gleichgewichtssinn auf widernatürliche Weise auf den Kopf – und damit auf die richtige Richtung dieser Welt stellte. Heftig atmend versuchte sich Zimtpfote an diesen neuen Zustand zu gewöhnen. Doch im Grunde blieb ihr dafür kaum Zeit. Denn sobald sich ihr Kopf ein wenig geklärt hatte, nahm sie deutlich eine Stimme wahr. “Zu spät! Zu spät! Ich komme zu spät! Kommen Sie, kommen Sie! Wir kommen zu spät!“ Ein letztes Mal hustete Zimtpfote und blickte mit großen Augen auf den Hasen vor ihr. Hatte…hatte dieser Hase gerade gesprochen?! “Zu spät! Wir kommen zu spät!“, keckerte er immer wieder vor sich her, bis sich die junge Schülerin erbarmte und auf ihn zuschritt. “Entschuldigen Sie…Herr…Hase. Wo bin ich hier? Können Sie mir sagen wie ich zurück in den Wald komme?“ Doch der weiße Hase vor ihr nutzte seine Vorderpfote um sich hinter den Löffeln zu kratzen, schaute sie aus seinen schwarzen Knopfaugen an und sagte nur: “Wir kommen zu spät!“. Und damit drehte er sich um und hoppelte davon. Wobei das ein seltsames Bild abgab, wie der Hase auf zwei Beinen durch die Gegend flitzte und immernoch schneller war als sie auf vier Pfoten! “Warten Sie Herr Hase!“, schrie Zimtpfote ihm hinterher und folgte ihm so gut sie konnte. Glücklicherweise war das kein allzu langer Sprint. Dafür war sie umso faszinierter von dem Ziel an dem sie angekommen waren. Der weiße Hase hatte sich auf einen Baumstumpf gesetzt und murmelte jetzt: “Nicht zu spät! Nicht zu spät!“ Aber das war nicht das Verrückteste an der Situation. Auf einem Fliegenpilz neben dem Baumstumpf saß eine kleine Maus mit überkreuzten Hinterbeinen und einer Eichel in der Hand und unterhielt sich – ja auch die Maus konnte sprechen! – mit dem Kauz, der ihr gegenüber auf einem hohen Ast saß und Zimtpfote beobachtete. Und an der Stirnseite der Versammlung saß ein Fuchs auf einem Felsen. Die Hinterbeine zum Schneidersitz verschränkt und die Vorderpfoten ordentlich übereinander gelegt im Schoß. Er legte den Kopf schief und lächelte sie an. Diese ganze Szenerie vor ihr war einfach bizarr und die junge Kätzin konnte nicht anders als mit offenem Maul dazustehen und zu starren. Jäger und Gejagte. Friedlich beisammen. Im Gespräch. Gepflegte Konversation. Das war doch vollkommen wider die Natur! Und vor allem warum zum Kuckuck konnte sie die Waldtiere verstehen? “Meister Lampe, wen hast du denn da wieder aufgegabelt? Ich glaube die junge Lady gehört hier nicht so ganz her, findest du nicht? Wie heißt unser Gast denn?“ Der Fuchs blickte sie freundlich lächelnd an und schien auf eine Antwort zu warten. “Zim…Zimtpfote. Und ihr?“, stammelte die Schülerin verunsichert. Sie wollte doch nur nach Hause! Mehr nicht. “Nun, Zimtpfote, ich bin Reinecke. Meister Lampe hast du ja bereits kennengelernt, Das dort Minnie Maus und das dort ist Artemis. Du scheinst zu den Clans in der Anderwelt zu gehören. Sag, möchtest du hierbleiben und mit uns eine Kleinigkeit speisen? Wir haben hier ein kleines Festmahl aufgetischt. Du bist herzlich eingeladen unser Gast zu sein.“ Verwirrt blickte Zimtpfote den Fuchs an, dann auf den Boden zwischen ihnen, auf dem sich tatsächlich große Blätter und flache Steine mit allerhand saftiger Beute tummelten. Auch tote Hamster und Ratten, was ihr ein wenig seltsam erschien, da sich am Tisch doch ebenfalls eine Maus befand. Und ihr Magen knurrte tatsächlich. Am liebsten würde sie bleiben. Das Essen sah wirklich verführerisch aus. Doch sie schüttelte schuldbewusst den Kopf. Sie musste zurück zum Clan. Sie war schon viel zu lange fortgewesen. Sicher machten sich die Anderen schon große Sorgen um sie. Deshalb sagte sie leise und kleinlaut: “Eigentlich möchte ich nur gern zurück nach Hause. Die Anderen suchen sicher schon nach mir.“. Sie wollte nicht unhöflich erscheinen und hatte einen Moment lang Angst, dass sich der große Uhu auf sie stürzen und sie verspeisen würde. Aber Reinecke Fuchs brummte sanft und antwortete ihr dann: “Nun. Wenn das so ist, dann wollen wir mal dafür sorgen, dass du nach Hause kommst, nicht wahr Zimtpfote? Folge mir. Ich bin gleich zurück meine Freunde. Beginnt ja nicht ohne mich!“. Er klang verständnisvoll, wenn auch ein wenig traurig. Vielleicht hatte er sie ja wirklich kennenlernen wollen. Aber die ganze Situation machte ihr viel zu große Angst, als dass sie sich vorstellen konnte zu bleiben und sich gar…wohl zu fühlen. Sie wollte wirklich einfach nur nach Hause. Und das schien der freundliche Fuchs verstanden zu haben. Denn er führte sie, ebenfalls wie alle anderen auf zwei Beinen laufend, zu einem hohen Baum mit breitem Stamm. Zu dessen Wurzeln lag, ein wenig versteckt im Gehölz und nicht auf den ersten Blick erkennbar, ein Loch, ganz ähnlich dem unter dem Stein durch das sie hergekommen war. “Du musst hier hindurch gehen. Der Weg ist ein wenig beschwerlich, aber du wirst das schon schaffen. Wir wären dir sehr verbunden, wenn du dieses kleine Abenteuer für dich behalten würdest. Oder zumindest das Geheimnis über den…geheimen Eingang den du gefunden hast, ja? Auf Wiedersehen, Zimtpfote. Wir sehen uns sicher wieder.“ Er trat einen Schritt zurück und wartete höflich bis die junge Kätzin sich durch das Loch gezwängt und den Aufstieg im dunklen Höhlengang begonnen hatte. Zu spät erkannte sie, dass sie vergessen hatte sich zu bedanken. Deshalb rief sie laut in den Höhlengang: “Danke Herr Fuchs! Für Alles. Liebe Grüße an Meister Lampe!“ Sie wusste es zwar nicht sicher, aber sie bildete sich ein, ein brummiges leises Lachen zu hören und war zufrieden. Allmählich kam Licht in Sicht. Und tatsächlich. Da war der Ausgang! Erschöpft zwängte sie sich durch das Loch und blickte in ein blendendes weißes Licht. “Zimtpfote? Zimtpfote! Wach auf!“ Wie durch Moos begann eine Stimme in ihrem Kopf Gestalt anzunehmen. “Hey, Mäusehirn. Willst du da festfrieren? Wach endlich auf!“ Salzpfote? Und tatsächlich. Das Gesicht ihrer Baukollegin nahm Gestalt vor ihren Augen an. “Salzpfote! Da bist du ja! Ich muss dir unbedingt was erzählen. Du wirst nicht glauben wo ich eben gewesen bin!“ Die Kätzin blickte sie verwirrt an und sah aus als hätte sie einen Geist gesehen oder würde zumindest an Zimtpfotes geistige Gesundheit zweifeln. Die Schülerin war ganz aufgeregt und wollte gerade anfangen von ihrem verrückten Abenteuer zu erzählen, da sagte Salzpfote verwirrt: “Du willst mir erzählen wo du gewesen bist? Aber Zimtpfote, du warst doch die ganze Zeit über hier und hast geschlafen.“ Erst jetzt blickte sich Zimtpfote um und erkannte das Lager um sich herum und den verschneiten Felsen unter sich. Sie war zu Hause. Im Lager des WolkenClans. Und alles war nur ein verrückter und bunter Traum gewesen. “Also? Was wolltest du mir erzählen?“, fragte Salzpfote verwundert. Doch Zimtpfote lächelte nur. “Ach nichts. Du würdest es mir ja doch nicht glauben.“
Thema: Re: Adventskalender '18 Di 18 Dez 2018, 22:58
So, jetzt melde ich mich auch mal zu Wort!
Ich finde es bewundernswert, dass ihr euch auch dieses Jahr wieder so viel Mühe mit dem Adventkalender macht, das ist wirklich nicht selbstverständlich. Die bisherigen Türchen haben mir alle sehr gut gefallen (auch wenn ich immer noch ein paar nachlesen muss uwu). Man kann wirklich sehen, wie viel Liebe wieder in diesem Projekt steckt und zumindest mir konntet ihr heute eine Freude bereiten.
Das Bild von Ringel ist echt herzig. <3 Ich hab mich voll gefreut ein Bild von dir zu bekommen, liebe Gracie – ein fettes Danke und einen dicken Schmatzer! Den pinken Rand hab ich übrigens nicht übersehen, hihi. Ich werde es nachher gleich noch in meine Signatur und Relations einfügen. :3
Und auch die Story hat mich echt berührt. Kleine, unwissende Falter u-u Ich hab sie und ihre Charakter beim Lesen wirklich 1:1 wieder entdeckt. Ich liebe die "Atmosphäre" in der Geschichte und mag den Schreibstil, den du gewählt hast, May. Ich hatte auch zugegeben kurz Tränen in den Augen, da die Geschichte mir echt ans Herz ging. ;-;
Ngl, seit längerem hat mich etwas wieder ein wenig glücklich machen können. Danke dafür.
Ich wünsche allen, die das lesen, noch eine schöne restliche Zeit bis Weihnachten und schöne Feiertage. :)
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
despite the overwhelming odds, tomorrow came. ~ rise against
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Avatar von : Viofey [insta] Anzahl der Beiträge : 7417 Anmeldedatum : 20.06.16 Alter : 23
Thema: Re: Adventskalender '18 Mi 19 Dez 2018, 21:17
Dankeschön, Schatzi uwu <3 Aber ich möchte, dass du immer glücklich bist.
Das 19. Türchen ist da. <3 Heute ist es ein ganz besonderes, lasst euch also nicht erschlagen, mir zum Beispiel ist es sehr wichtig gewesen, das zu schreiben. Habt viel Spaß beim Öffnen. <33
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
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Thema: Re: Adventskalender '18 Mi 19 Dez 2018, 22:30
Als jemand der hier bisher nur geschrieben hat um ein neues Türchen anzukündigen... wow.
Erstmal: Julsie, ich hab dir eh schon privat für deine lieben Worte gedankt <3 aber es freut mich, dass dir alles gefallen hat. Wirklich. :3
Keda: .. mir fehlen die Worte. Ich finde bei diesem Türchen hast du dir wirklich unendlich Mühe gegeben, und es hat mich absolut zu Tränen gerührt, auch wenn es gar nicht für mich war. Ich hoffe jedem der es liest geht es ähnlich, denn das war wirklich ein besonderes Türchen. Großes Lob.
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
»Trusting, choosing allies wasn’t my style ‘Til you picked me right up off the ground If I got you, I just might stick around«
Thema: Re: Adventskalender '18 Do 20 Dez 2018, 09:49
Wow, ich weine fast (das schafft nicht jeder)! Danke! So eine schöne Geschichte hab ich mir gar nicht erwartet. Vor allem die Geschichten mit Nebelherz und Samtfell haben mich sehr berührt. Danke an alle, die sich jetzt um meine Charaktere kümmern! Ihr macht das bestimmt toll :)
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them? Then do not be too eager to deal out death in judgement. - Gandalf
(in "The Fellowship of the Ring", J. R. R. Tolkien)
Funkelfeder:
gemalt von Luchsy Danke!!
>Relations< (Nicht mehr aktuell aber es wäre schade, den Link aus meiner Signatur zu löschen.)
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Avatar von : Viofey [insta] Anzahl der Beiträge : 7417 Anmeldedatum : 20.06.16 Alter : 23
Thema: Re: Adventskalender '18 Do 20 Dez 2018, 21:15
Das neuste Türchen ist nun bereit zum Öffnen! Habt viel Spaß beim lesen. <3
Naaw, dankeschön ihr beiden, es freut mich wirklich, das es euch gefallen hat (besonders dir Schmetterling uwu). Hab eine schöne Weihnachtszeit und hab viel Spaß weiterhin, auch wenn du nicht mehr so bei uns unterwegs sein wirst. Es freut mich, dass du vorbeigeschaut hast für das Türchen.
Liebe Grüße <33
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Storm Anführer
Avatar von : Luchsy <33 Anzahl der Beiträge : 486 Anmeldedatum : 27.01.18 Alter : 90
OMG ihr habt euch ehrlich wie immer, selbst übertroffen Ich bin echt begeistert. Ersteinmal ein dickes Lob an Reh :3 Die Story hat wirklich sehr viel Spaß gemacht sie zu lesen und außerdem ist sie super gut geschrieben worden. Auch möchte ich herzlichen Dank an Stone aussprechen. Dorn ist wirklich hammer geworden o3o Nur kann es sein, dass er eventuell durch das Posten etwas verzerrt worden ist? :'D
Ich finde es wirklich toll, was ihr Tag für Tag auf die Beine gestellt habt, um andere glücklich zu machen. Hab euch alle ganz dolle lieb.