Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Adventskalender 2019! Mi 04 Dez 2019, 15:15
Christmas is not as much about opening our presents as opening our hearts
Adventskalender 2019
Ho ho ho liebe User! Hier kommt Part zwei unseres diesjährigen Adventskalenders! Um sich noch einmal den ersten Teil mit der Begrüßung und den Links anzuschauen, klickt einfach hier: *klick*! Nun viel Spaß mit den folgenden Türchen!
4. Türchen:
» Kat «
The most wonderful time of the year
04.
Dezember
»Charakter: Ginsterfluch
»Gemalt von: Dunkelfeder
»Good Things Will Come To Those Who Are Kind«
Blut tropfte aus ihrem Mund auf den weißen Schnee unter ihren Pfoten und ohne einen letzten Blick auf ihr Opfer zu werfen, wandte Greif der toten Katze den Rücken zu. Weder Reue noch Mitleid hatte sie verspürt, als sie den finalen Todesbiss ausgeführt hatte, und auch nun war Gleichgültigkeit das einzige Gefühl, das sie heimsuchte. Es war ein Verräter des BlutClans gewesen, den sie hatte ausfindig machen und erlegen sollte – ein Befehl Djinns und obgleich sie sowohl ihren Anführer als auch die Tatsache hasste, herumkommandiert zu werden, hatte Greif sich nolens volens gefügt. Eine Bestrafung war nicht gerade etwas, auf das sie scharf war, obgleich Djinn sie darüber im Dunkeln gelassen hatte, wieso die Katze den Status des Verräters erhalten hatte. Unglücklicherweise befand sie selbst sich in keiner Position, mehr Informationen anzufordern oder gar seine Entscheidung zu hinterfragen. Ein allzu harter Kampf war es nicht gewissen, dem geschuldet, dass ihr Gegner geschwächt von Hunger und Wetter war. Nichtsdestotrotz hatte sie sich die eine oder andere Verletzung zugezogen, die ihr nun auf dem Heimweg das Tempo nahmen. Eisige Luft füllten ihre Lungen bei jedem Atemzug und nun, wo der Blutrausch allmählich verebbte, spürte sie den Schmerz in ihrer Flanke und die Erschöpfung. Noch vor dem Morgengrauen hatte Djinn sie losgeschickt und Greif schätzte, dass der Sonnenuntergang nicht mehr fern war. Dunkle Wolken hatten jedoch den Himmel überzogen, weshalb sie sich auch komplett irren könnte. Je weiter sie kam, desto schwerer fühlten sich ihre Pfoten an und langsamer und langsamer wurde sie. Ihr war nicht klar gewesen, wie weit sie sich eigentlich vom BlutClan Lager entfernt hatte, und die unangenehme Vorstellung, dass sie hier verenden würde, ließ sie unruhig werden. Greifs Gedanken wanderten zu ihren Jungen, um zu einer inneren Ruhe zurückzufinden. Ava und Casjopeia. Für einen kurzen Augenblick fühlte sie sich sogar glücklich, ehe ihr schwarz vor den Augen wurde.
~*~*~*~
»Wach auf, liebe Greif.« Sie spürte, wie jemand sie immer und immer wieder anstupste. Nach bestem Gewissen ignorierte sie den Störenfried; viel zu sehr genoss sie den Schlaf, in den sie gefallen war, die Dunkelheit, die sie umgab. »Du hast nun wirklich genug geschlafen.« Genervt riss Greif ihre bernsteinfarbenen Augen auf und wollte – wer auch immer es wagte, sie u belästigen, anfahren, doch noch bevor ein Ton ihrer Kehle entwich, verharrte sie mit offenem Munde, als sie sah, wer vor ihr stand. Orangenes Fell zog sich über den kleinen, femininen Körper ihres Gegenübers; während der Schweif in einem Braun gehalten war, war ihr Bauch in einem Schwarz gefärbt und ihre Brust mit einer solchen Musterung versehen, die Greif nur allzu bekannt war. Sie hätte geschluckt, wenn sie könnte, doch ihr Mund war trocken. Langsam wanderte ihr Blick hoch in das Gesicht der Katze, die sie geweckt hatte. Greif wusste, was sie erwarten würde, dennoch war sie nicht vorbereitet gewesen, als sie in das wunderschöne Bernstein blickte, welches nun amüsiert auf sie hinabschaute. Ja, es war unverkennbar. Die Katze, die vor Greif stand, war Greif selbst. »Wa-« Fragen über Fragen füllten ihre Gedanken, doch sie fand nicht die richtigen Worte, um sie auszusprechen. Träumte sie noch? Spielte ihr Kopf ihr einen Streich? War sie denn überhaupt noch am Leben? Logisch gesehen, sollte es keine Katze auf dieser Welt überleben, wenn sie in der eisigen Kälte der Blattleere inmitten des Schnees das Bewusstsein verlor. Trotzdem fühlte Greif sich merkwürdig warm, als würde sie etwas aus dem Inneren heraus wärmen. Belustigt schnurrte die Kätzin – sie selbst? Beim Himmel war dies verwirrend. »Kein Grund, in Panik auszubrechen. Ich verstehe, dass das Ganze für den ersten Moment ein wenig zu viel für dich ist.« Ohne ihr auch nur eine Zeit für eine Erwiderung zugeben, fuhr ihr Gegenüber fort, »Wie du bereits festgestellt haben müsstest, bin ich du – jedenfalls du aus einer anderen Welt. Anders als du bin fernab des BlutClans aufgewachsen, mein Leben unterschied sich stark von deinem. Wenn es dir hilft, kannst du mich aber gerne mit „Älteste“ ansprechen, um Irritationen aufgrund des Namens zu vermeiden. Es wird schon schwer genug sein, die ganze Situation wirklich zu verstehen.« Verwirrung, geradezu Entsetzen spiegelte sich in Greifs Gesicht wider, als sie dem Gesagten der Katze, die sich wünschte, „Älteste“ genannt zu werden, lauschte. Jedes einzelne Wort erschien ihr abstrus und die Tatsache allein, dass sie sich mit einer Version ihrer selbst aus einer anderen Welt unterhielt, war vollkommen unwirklich. Die Kälte musste ihren Verstand zerstört haben, anders konnte sie s sich nicht erklären. »Nein, deinem Verstand geht es noch ganz gut – soweit man einen Verstand gut nennen kann, der tagein tagaus dem BlutClan ausgesetzt ist«, miaute die Älteste und erschrocken fuhr Greif zurück. »Und nein, ich kann zwar vieles, aber deine Gedanken kann ich nicht lesen. Da ich aber du bin, ist mir relativ klar, was in deinem Kopf gerade so vor sich geht.« »Und was genau willst du von mir?«, fuhr Greif sie misstrauisch an; sie fühlte sich sichtlich unwohl und verlor immer mehr die Geduld, was sie ungemein ärgerte. Sie mochte es nicht, so aus der Fassung gebracht zu werden. »Ich habe keine Zeit zu vertrödeln, insbesondere nicht wegen dir. Mein Clan erwartet mich.« Ihr letzter Satz war nur halb wahr, denn sie zweifelte noch immer daran, dass Djinn sie mit der Intention herausgeschickt hatte, dass sie lebend wiederkommen würde. Und Slyder würde sich vermutlich auch keinen Dreck darum kümmern, wenn sie verschwand… »Du sehnst dich nach Ava und Casjopeia, nicht wahr?« Greif zuckte und fuhr unwillkürlich die Krallen bei der Erwähnung ihrer Töchter aus. Es störte sie, mit welcher Zuneigung die Älteste von ihnen gesprochen hatte – es war eine Art, der Zuneigung, von der sie wünschte, dass sie sie selbst ihren Jungen entgegen bringen zu können. »Was weißt du schon, von meinen Töchtern?« Ein gefährlicher Unterton hatte sich in ihre Stimme geschlichen. »Genauso wie sie deine Töchter sind, sind sie auch meine.« Ein trauriges Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Ältesten. »Und genau deswegen bin ich auch hier. Ich möchte dich davor bewahren, Fehler zu machen, die du bereuen wirst. Fehler, die ein schlechtes Licht auf dich werfen und möglicherweise eines Tages auch ihnen schaden werden. Ich möchte sie schützen.« »Du selbst hast gesagt, dass dein Leben anders verlaufen ist. Jemand, der außerhalb des BlutClans aufwächst, kann mich keines belehren«, entgegnete Greif mit ihrer einer solchen Bitterkeit, dass sie nicht anders konnte, als selbst ein kurzes, resigniertes Lachen auszustoßen. »Fehler hin oder her. Niemand kann sie schützen außer sie selbst. Du hast es leicht reden, doch man ist zu einem blutigen Lebenspfad verurteilt, sobald man in den BlutClan hineingeboren wird. Und dem BlutClan zu entfliehen, ist dasselbe wie das eigene Todesurteil zu unterzeichnen.« Die Älteste trat einen Schritt auf sie zu und lehnte ihre Stirn gegen die Ihre. Normalerweise wäre Greif augenblicklich zurückgewichen, doch etwas in den bernsteinfarbenen Augen fesselte sie und ließ sie förmlich in der Position verharren. »Mir ist bewusst, dass es Dinge gibt, die sich nicht so einfach ändern lassen. Dennoch sind bereits die kleinen, unwichtig erscheinenden Entscheidungen im Leben die Dinge, die alles verändern können.« Die Stimme der Ältesten war kaum mehr als ein Flüstern. »Hast du schon einmal von Barmherzigkeit gehört? Indem du sie anderen erweist, wird das Leben dir dafür danken, indem es dir entgegenkommen wird.« Greif schluckte und stur wie sie war, sagte sie nur, »Mich kümmert deine Barmherzigkeit nicht.« Kaum war das letzte Wort verklungen, verschwamm die Umgebung um sie herum, als würde sie sich in Nichts auflösen und ehe sie sich versah, befand Greif sich an einem anderen Ort.
~*~*~*~
»Ava, sei doch nicht so schnell…« Ein rotgetigerter Fellball flitzte an Greifs Nase vorbei, gefolgt von einer etwas langsameren schwarzen Gestalt. Schnee wirbelte auf, wo ihre Pfoten den Boden berührten, doch anstatt sich auf Greifs Pelz zu verteilen, fiel es durch sie hindurch, als wäre sie nicht existent. »So schnell bin ich doch gar nicht, Casjopeia.« Ein wenig verunsichert blieb die Kätzin namens Ava stehen und blickte ihre Schwester an. Diese ergriff die Chance, um sie nicht nur einzuholen, sondern sich auch mit voller Kraft auf sie zu stürzen und sie an den Boden zu heften. »Da hab ich dich!«, jaulte Casjopeia freudestrahlend auf und frech funkelten ihre Augen. Du tust mir weh«, klagte Ava und versuchte, sich von ihr loszureißen – vergeblich jedoch. »Mama sagte, dass du das nicht machen sollst in der Blattleere, weil wir uns sonst erkälten…« Leicht entnervt seufzte Casjopeia und lockerte ihren Griff, sodass ihre Schwester unter ihren Pfoten hinwegschlüpfen konnte. »Immer dieses Mama Argument… Du hast Glück, dass ich nicht möchte, dass ich diese Woche damit dran bin, die Sahne der Scheunenzweibeiner zu essen, und ich nicht will, dass sie mir das wegnimmt, weil du kleine Spielchen nicht verträgst.« Dass die Worte der schwarzen Kätzin sie kränkten, war Ava deutlich anzusehen, dennoch sagte sie dazu nichts, sondern drehte sich nur um. »Oh, Mama!« Strahlend, als wolle sie der Sonne Konkurrenz machen, schaute Ava auf, als sie Greif sah. »Sag doch etwas, wenn du hier bist. Ist es bereits Zeit, wieder zu den Zweibeinern zu gehen?« Greif war wie in eine Art Trance gefallen, als sie die zwei Katzen beim Spielen beobachtet hatte. Es hatte ihr Herz gewärmt in einer Weise, die sie nicht gewohnt war, und zu sehen, wie glücklich sie waren, hatte sie selbst in einer solchen Hochstimmung versetzt. Ihr war aufgefallen, wie viel rundlicher Ava und Casjopeia waren – im BlutClan würde man dies als Verweichlichkeit ansehen, doch in Greifs Augen war es Gesundheit und Sicherheit, die dadurch ausgedrückt wurden. Kein Hunger, kein Leid. Die Dinge, die sie ihren Töchtern ihr Leben lang wünschte. Sie hatte nicht erwartet, dass man sie sehen könnte – sie war fest davon ausgegangen, für alle unsichtbar zu sein. Schließlich hatten die beiden sie ja auch davor nicht bemerkt und der Schnee war problemlos durch sie hindurch gefallen. Doch sie konnte nicht sagen, dass es sie störte. Im Gegenteil. Ach, Leben… Sei einmal gut zu mir und lass mich „Mutter“ spielen. Nur für eine kleine Zeit. Mit Jungen, die mich lieben und die ich liebe. Ohne Sorgen. Greif öffnete den Mund und wollte ihrer „Tochter“ gerade antworten, als sich ihre Umgebung zu ihrem Entsetzen erneut änderte und sowohl die lachende Casjopeia als auch die glückliche Ava vor ihren Augen verschwanden…
~*~*~*~
…und stattdessen sich ein Bild vor ihr formten, das sie bis zum Ende ihrer Lebtage bis in ihre schlimmsten Träume verfolgen würde. Greif hätte geschrien, wenn sie konnte, doch jeder Ton blieb in ihrem Hals stecken. Sie hätte sich übergeben, doch ihr Körper wollte sich nicht rühren. Sie war noch nicht einmal in der Lage, die Augen zu schließen und sich vor dem Szenario abzuwenden. Ihre Kinder, ihre beiden Kinder, die sie noch vor wenigen Momenten freudestrahlend miteinander hatte spielen sehen können, lagen leblos am Boden. Ihre Körper waren übel zugerichtet und Blut befleckte den frostigen Waldboden, auf dem sie lagen. Ein Wimmern kroch aus Greifs Kehle und ihr ganzer Leib begann zu zittern. Sie brauchte nicht die intelligenteste Katze des Waldes zu sein, um zu realisieren, was man ihr zeigte. Ava und Casjopeia, die in Glück gelebt hatten, waren nicht ihre, es waren die der Ältesten gewesen. Ihre eigenen Junge, ihre Ava und Casjopeia lagen vor ihr. Jedenfalls ist das das Schicksal, das eines Tages auf sie warten würde. »Verfluchte Älteste«, schrie Greif gen Himmel und all ihr Frust, all ihr Zorn und Trauer lagen in ihrer Stimme. »Warum zeigst du mir das? Was kann ich schon tun, um die Zukunft zu ändern?« Nur weil du eine BlutClan Katze bist, musst du nicht immer den grausamsten Pfad einschlagen. Jede kleine Entscheidung, die du triffst, kann deine Zukunft und auch die deiner Junge verändern. Gehe in diese Welt hinaus und zeige Erbarmen, zeige Nächstenliebe. Wenn du nicht möchtest, dass dir oder deinen Liebsten ein solches Ende erwarten soll, dann füge ein solches Schicksal auch niemand anderem zu, meine liebe Greif. Es war die Stimme der Ältesten, die sie in ihrem Kopf hören konnte, und schluchzend fiel Greif vor den Leichen ihrer Junge zusammen.
~*~*~*~
Ein Pfotenschlag traf ihr Gesicht und ließ sie nach hinten taumeln. Sie spürte den stechenden Schmerz an der Stelle, an der die Krallen sich in ihr Fell gebohrt hatten, und sie war froh, dass ihr Auge nur knapp verfehlt wurde. Normalerweise wäre sie selbst, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, in den Angriff übergegangen, doch die Tatsache, dass ihr all dies nur allzu vertraut war, ließ sie stocken. Das… das ist der Kampf von heute Morgen. Ihr Gegner verschwendete anders als sie keine Zeit und ergriff die Chance, um erneut auszuholen. Hätte sie nicht binnen Sekunden all ihre Kraft gesammelt, hätte der Schlag, der auf ihre Flanke abgezielt hatte, tödlich enden können. Ich bin in der Vergangenheit… Oder ist das die eigentliche Gegenwart? Ihr war bewusst, wie erschöpft und ausgehungert ihr Gegenüber im Vergleich zu ihr war, und obgleich sie sich bereits unnötige Verletzungen zugezogen hatte, war sie sich sicher, dass sie ihn nach wie vor besiegen könnte. Reflexartig stürzte Greif sich auf ihn und wie erwartet, zeigte er aufgrund seines physischen Zustands nur wenig Widerstand. Als sie ihn zu Boden drückte, sah sie die Angst und Resignation in seinen Augen. Ihm war klar, dass er sterben würde. Dass er nichts mehr daran ändern konnte, denn der BlutClan verzieh nicht. Der BlutClan war grausam. Eine Maske der Gleichgültigkeit legte sich über Greifs Gesicht, als sie auf ihn herabblickte. Sie empfand nichts für den Kater, den sie kaum gekannt hatte, nichtsdestotrotz war ihr klar, was das Leben von ihr erwartete. Tief atmete Greif ein, ehe sie langsam von seinem Körper glitt. Kalt funkelten ihre Augen und ohne ihn eines Blickes zu würdigen, zischte sie, »Verzieh dich. Renn und hoffe, dass du keinen von uns jemals wiedersehen wirst.«
~*~*~*~
»Natürlich ist er tot. Erwartest du denn tatsächlich etwas anderes von mir?« Stur hielt Greif den Blickkontakt zu Djinn, in dessen Gesicht sich Misstrauen widerspiegelte. Dennoch beharrte er nicht darauf, sie weiter zu befragen, und gab ihr ein Zeichen, dass sie sich zurückziehen durfte. Als sie sich ihren Weg durch das BlutClan Lager bahnte, fiel ihr Blick auf Casjopeia und Ava, die sich mit einer Unbeschwertheit miteinander unterhielten, die nur ein Junges in deren Alter haben könnte. Innerlich lächelte Greif und Liebe füllte ihre Brust. So sehr wünschte sie sich, dass das Leben Erbarmen mit ihnen haben und in den entscheidenden Momenten Barmherzigkeit zeigen würde. Es war ein Wunschdenken und nur ein Wunder würde dies möglich machen. Aber sie hatte gelernt, dass gerade in der grausamsten Zeit des Jahres kleine Wunder geschehen konnten.
»Autor: Euphemia
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5. Türchen:
» Rehsprung «
The most wonderful time of the year
05.
Dezember
»Charakter: Jaspispfote
»Gemalt von: Armadillo
»Weihnachten – Zeit des Gebens«
Heftig peitschte der Schnee dem Kätzchen ins Gesicht, laut pfiff ihm der Wind um die Ohren und eisig kalt kroch ihm die Kälte unter den in alle Richtung abstehenden Pelz. Es setzte vorsichtig eine Pfote vor die andere, um gegen den Schneesturm, der sich über dem FlussClan Territorium aufgetan hatte, anzukämpfen, doch schien schier gar nicht von der Stelle zu kommen. Hinter ihm verblassten die kleinen Pfotenabdrücke, als sich immer mehr Schneeflocken darauf türmten.
Luzernenpfote seufzte und eine kleine Atemwolke tat sich vor ihrer Nase auf. Für gewöhnlich würde sie nicht die Fassung verlieren - ja, wer wäre sie denn, wenn sie an so einer Kleinigkeit schon verzweifelt. Doch zugegeben wusste selbst sie mittlerweile nicht mehr, was sie noch machen konnte. Der Sturm zerrte an ihren Kräften und sonderlich kräftig war sie nicht. Ihr Sichtfeld wurde durch den Sturm zudem mehr und mehr eingeschränkt, sodass alles, das sich mehr als ein paar Schwanzlängen vor ihr befand, schon nicht mehr zu erkennen war. Dennoch blieb sie so ruhig, sie konnte.
Sie hatte sich irgendwo inmitten des Territoriums verlaufen und von ihrer Patrouille, mit der sie sich zu Sonnenaufgang, als das Wetter noch schön war, auf den Weg gemacht hatte, war weit und breit keine Spur zu sehen. Weder von ihrer Mentorin, Jubelschrei, noch von Hirschfänger und Kiefernpelz, noch von ihrem Bruder. Jubelschrei würde sie sicher tadeln, weil sie sich wieder einmal zu weit von der Gruppe entfernt hatte, wenn sie die anderen endlich gefunden hatte. Sie war sich sicher, dies würde bald eintreten. Ihre Clangefährten waren sicher ganz in der Nähe, vielleicht wenn sie hinter diesem…. Plötzlich sah sie direkt vor ihr eine schlanke Gestalt vorbeiflitzen. Für einen kurzen Moment erstarrte die Schülerin, dann erkannte sie das schwarze Fell einer Katze. Rabenpfote!, schoss es ihr durch den Kopf und sofort verwandelte sich ihr eben noch unschlüssiger Gesichtsausdruck in ein breites Grinsen.
»Hey! Hier bin ich, Rabenpfote, wartet bitte auf mich!« Sofort sprang sie auf und sprintete los, als wäre ein Bienenschwarm hinter ihr her, aber Rabenpfote schien nicht stehen zu bleiben. Erneut öffnete sie ihr Maul zu einem noch lauterem »Warte!«
»Hallo?« , entgenete eine tiefe Stimme. Und als ihr ein fremdes, giftgrünes Augenpaar entgegenblickte, zuckte die junge Kätzin zusammen. Sie wusste nicht, wer diese Katze vor ihr war und wo sie herkam, aber es war ganz sicher nicht ihr Bruder. Doch noch bevor sie etwas erwidern oder erklären konnte, meldete sich ihr Gegenüber, das sich als ein etwas älterer schwarzer Kater herausgestellt hatte, mit brüchiger Stimme zu Wort: »Was macht man denn bei diesem Wetter allein hier draußen!? D-du bist ja schon halb erfroren... Hm... Naja, dann komm mit. Sonst stirbst du hier.«
Luzernenpfote wusste nicht, wie ihr auf einmal geschah und was sie machen sollte, doch vielleicht wäre es besser, dem Kater zu folgen, auch wenn sie ihn nicht kannte. Möglicherweise eine riskante Entscheidung, das stimmte, jedoch erschien es ihr als die einzige Lösung. Ihr Geruchssinnn war getrübt, so konnte sie nicht feststellen, ob er nicht einem anderen Clan angehörte, allerdings schien sein Fell etwas ungepflegt, wie sie bemerkte. Also ein Streuner?
Der Kater führte sie über ein mit Schnee bedecktes Feld zu einem großen Zweibeinernest aus Holz.
»Oh, du bist also ein Hauskätzchen!«, entkam es ihr. »Sag, wie heißt du eigentlich?« Keine Antwort. Nur eine schwarze Schwanzspitze, die durch ein Loch im Wall des Nestes verschwand. Wie unhöflich.
Ein dumpfer Schlag ertönte im Inneren, als ein schwarz-weißes Fellknäul zu Boden plumpste. Ungeübt durch die nicht wirklich vorhandenen Klettermöglichkeiten, die es im FlussClan gab, hatte sich Luzernenpfote ihren Weg gebahnt, aber sie steckte es mit einem Lächeln weg. Endlich spürte sie wieder Wärme um sich herum, die sie einhüllte, wie ein zweiter Pelz und ihre Brust vibrierte vor Schnurren. Sobald sie wieder auf den Beinen war, sah sie sich auch schon im Zweibeinernest um, schließlich hatte sich ihr ja noch nie die Gelegenheit geboten, ein solches aus der Nähe zu betrachten. Und war sie erstaunt! Hatte es von außen noch einen unscheinbaren, gar heruntergekommenen Eindruck gemacht, so erstrahlte es hier im Inneren im vollen Glanze. Überall waren verschiedene Lichter zu sehen, die wie kleine Sonnen zusammen um die Wette funkelten und sogar ein Baum mit bunten Früchten, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, wuchs in einer Ecke. Wirklich sonderbar, diese Zweibeiner.
»Der Alte dürfte grad nicht da sein, mach es dir also gemütlich... Und nein, ich bin kein Hauskätzchen. Ich führe mein eigenes Leben und lebe überall und nirgendwo, aber manchmal bekomme ich hier zu Essen. Und Namen habe ich auch keinen.«, murrte es von einem Zeibeinerfell, auf dem sich der schwarze Kater niedergelassen hatte. Er schloss die Augen und legte seine Ohren an.
»Was? Aber jeder hat doch einen Namen!«, entgegnete sie ihm, »Ich heiße Luzernenpfote und bin eine stolze Schülerin des FlussClans!« Da ihr Gesprächspartner kein Interesse an einem Gespräch – oder zumindest nur einer Antwort – haben zu schien, fuhr die Kätzin fort: »Danke, dass ich mich hier vor dem Schneesturm verstecken kann. Das ist sehr großzügig.«
»Bitte.«
»Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zuerst Bedenken, ob ich dir auch vertrauen kann, aber ich glaube du bist ganz nett für ein Hausk- ehm, eine Katze außerhalb der Clans.«
»Hm.«
»Schön hast du es hier! Ich wusste nicht, dass Zweibeinerbauten von innen so leuchten.«
»Tun sie auch nicht immer«,der Kater blickte auf und Luzernenpfote sah den müden, traurigen Ausdruck in seinen Augen, »…Die Menschen schmücken alles so, weil sie so ein Fest feiern, dass sie Weihnachten nennen.«
»Das kling interessant«, schnurrte die gefleckte Kätzin und hoffte einfach nur, etwas mehr aus ihm herauszubekommen.
»Naja.«
»Erzähl mir was du davon weißt!«
Langsam richtete sich der alte Kater auf und blickte auf seine Besucherin, welche ihn mit neugierigen Blicken zu durchbohren schien. Er rollte kurz mit den Augen und gab sich dann geschlagen. »Bei Weihnachten geht es darum, anderen etwas zu geben. Die Menschen machen sich gegenseitig Geschenke, damit sie einander zeigen, dass sie sich gern haben und dass sie dankbar sind, oder so ähnlich. Aber alles sehr bescheuert, wenn du mich fragst.«
Verwunderung lag in ihrem Blick, nachdem Luzernenpfote ihm zugehört hatte. Zwar wusste sie nichts über Zweibeinerbräuche und hielt auch nicht sonderlich viel davon, aber „Weihnacht“ schien ihr eine schöne Idee. Auch sie war gern für ihre Familie und ihre Freunde da. Wieso mochte er es nicht? Hatte er niemanden, der er gern hatte? Die schwarzen Schultern des Katers hingen schlaff herab und er wandte seinen Blick wieder ab. Sie wusste zwar nicht wieso, aber irgendwie kam in ihr der Wille auf, ihn aufmuntern. Nur wie?
»Bist du sehr einsam?«, fragte sie leise und zog ihren Schwanz näher an sich heran.
»Ich bin immer allein. Ich denke jeder bekommt d-das im Leben… das er verdient.«, antwortete er fast schon noch leiser und senkte seinen Blick.
»Das denke ich nicht.« Die junge Kätzin legte den Kopf zur Seite. »Du erinnerst mich ein kleines bisschen an jemanden, den ich sehr gern habe.«
Für eine ganze Weile herrschte Stille zwischen den beiden Katzen. Sie sahen sich an, sagten aber kein Wort. Mit einem kräftigen Satz sprang der Kater auf einmal nach ein paar Herzschlägen auf. »Sieh nur aus dem Fenster, der Sturm ist endlich vorüber. Du kannst jetzt nach Hause gehen…« Bei den Worten des Katers leuchteten die Augen der Schülerin augenblicklich auf wie zwei Saphire. Sie bedankte sich noch einmal für die Unterkunft, machte sich dann auf den Weg und folgte dem Fluss zum Lager zurück.
~*~*~*~
Die Sonne stand schon hoch am Horizont, als der alte Kater am nächsten Tag ins Freie trat. Müde sprang er vom Fenstersims und streckte sich. Huch? Was war denn das? Verwirrt beugte er seinen Kopf nach unten schnupperte. Jemand hatte eine fette Maus erbeutet und vor den Eingang seines Zweibeinerbaus gelegt. Einige Momente lang betrachtete er die Maus, dann schlich sich das erste Mal seit sehr langer Zeit ein Lächeln in sein Gesicht.
»Autor: Rem
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6. Türchen:
» Armadillo «
The most wonderful time of the year
06.
Dezember
»Charakter: Farbenjäger
»Gemalt von: Kedavra
»Ein Geschenk von Herzen«
„Ich werde Mama das beste Weihnachtsgeschenk machen, dass irgendeine Katze im Wald je gemacht hat.“ Schwarzpfotes rechtes Ohr zuckte leicht, bevor der junge Kater den Kopf etwas hob und sich gähnend auf die andere Seite rollte. Wenn sie nicht bald leise sind, kann ich das Schlafen bald aufgeben, ging es dem dunklen Schüler durch den Kopf. Dabei hatte sein Mentor ihn extra darauf aufmerksam gemacht, dass er seine Energie in der Blattleere besonders brauchen würde, um den Clan versorgen und im Notfall auch verteidigen zu können. Der Clan braucht auch in der Blattleere Nahrung, ging es Schwarzpfote durch den Kopf und er konnte Nachtfuß in diesem Moment geradezu reden hören. Das Jagen ist in der Blattleere anstrengender, aber Hunger macht uns auch schwächer und damit anfälliger für Krankheiten und weniger effektiv im Kampf. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns gut ausruhen und unsere Energie nicht verschwenden, solange es kalt ist. Bei Elsterpfote und einigen anderen WindClan Schülerin schien dieser Hinweis jedoch nicht angekommen zu sein, denn obwohl es schon lange dunkel war, schienen sie nicht einmal ans Schlafen zu denken. Nicht, dass Schwarzpfote eine besondere Vorliebe für die schwarz-weiß gefleckte Schülerin gehabt hätte – im Gegenteil schließlich schien sie nicht sonderlich begeistert davon zu sein, dass Hundeschweif, seine Ziehschwestern und er sich dem Clan angeschlossen hatten – aber ihre Stimme war einfach die lauteste und wenn die junge Kätzin eines konnte, dann war es wohl reden. Ja, sie schien immer nur mit sich selbst beschäftigt zu sein und hielt sich selbst für überragend, genauso wie ihre beiden Geschwister und ihre Mutter. Für alle anderen Katzen schien sie bei weitem nicht so viel übrig zu haben und ihn mochte sie sowieso nicht. Darum hatte sie ihr Nest ja auch auf der anderen Seite des Baus gebaut, weit weg von ihm und seinen Ziehschwestern. „Also ich möchte Mama auch ein Geschenk machen“, piepste Distelpfote genau in dem Augenblick, als Schwarzpfote sich schon wieder umdrehen und seinen Kopf im weichen Moos vergraben wollte, in der Hoffnung, dass sie ihn endlich schlafen ließen. „Ich hoffe, sie freut sich trotzdem, wenn du ihr so etwas Tolles schenkst …“ „Sicher freut sie sich!“ Das war Dachspfotes Stimme. „Es ist schließlich Weihnachten!“
„Weihnachten?“ Schwarzpfote sah erneut auf, um Kronenpfote zu sehen, die neugierig den Kopf gehoben hatte. Seine Ziehschwester gähnte verschlafen, aber ihre runden, kupferfarbenen Augen funkelten so neugierig, dass sie sogar zu vergessen haben schien, dass die anderen Schüler sie eben geweckt hatten. „Was ist denn Weihnachten?“ „Ihr wisst nicht was Weihnachten ist?“, ertönte Sandpfotes ungläubiges Miauen von der anderen Seite des Baus, wo die Clanschüler sich versammelt hatten. „Wie kann-“ „Mich wundert das gar nicht, dass die so etwas Wichtiges nicht weiß“, unterbrach Elsterpfote die andere Kätzin da bereits. „Am Ende sind sie halt doch nur Streuner.“ Schwarzpfotes Muskeln spannten sich an und er warf Elsterpfote einen verärgerten Blick zu, bereit Kronenpfote zu verteidigen, falls es nötig werden würde. Auch wenn er wusste, dass er unnötige Kämpfe in der Blattleere eigentlich vermeiden sollte, gefiel es ihm die Situation gar nicht. „In drei Sonnenaufgängen ist Weihnachten“, erklärte Sandpfote im selben Moment aber schon. „Die Weihnachtsnacht ist die dunkelste Nacht der Blattleere, aber um sie ein wenig heller zu machen, beschenken wir die Katzen, die wir besonders gerne haben.“ Kronenpfotes Augen weiteten sich ein wenig, als sie das hörte. „Wir haben nur noch drei Tage Zeit?“, fragte sie und für einen Augenblick traf ihr Blick Schwarzpfotes. „Dabei freut sich Mama sicher, wenn wir ihr noch ein Geschenk machen …“ „Ihr braucht euch überhaupt keine Gedanken über Geschenke zu machen“, stellte Elsterpfote mit lauter Stimme fest. „Ist ja nicht so, als würde irgendeine Katze hier ein Geschenk von Streunern wie euch überhaupt wollen.“ Kronenpfote senkte unsicher den Kopf und in Schwarzpfotes Kehle grollte ein verärgertes Knurren. Nur die Vernunft und die Erwartung einer Standpauke durch seinen Mentor hielten den jungen Kater davor zurück, sich auf die Schülerin zu stürzen und eine Rauferei anzufangen. „Meint ihr, wir finden noch passende Geschenke?“, murmelte Staubpfote verschlafen. Die sandfarbene Schülerin war nun ebenfalls aufgewacht und während Elsterpfotes Stimme bereits wieder den ganzen Bau erfüllte, tauschte die Kätzin einen besorgten Blick mit ihrer Schwester. „Wenn es so wichtig ist, sollten wir es nicht verpassen, oder?“ „Macht euch keine Sorgen“, beeilte Schwarzpfote sich zu sagen. „Drei Tage sind gar nicht so wenig. Wir finden sicher noch passende Geschenke.“
~ ~ ~ ~ ~
Hm … nein, das ist auch nichts, stellte der schwarze Schüler in Gedanken fest, wobei er fast ein wenig frustriert den Stein vor seinen Pfoten zur Seite kickte. Vielleicht hatte er sich selbst mit seinen Worten genauso überzeugen wollen wie seine Ziehschwestern, aber obwohl er bereits zwei Tage lang die Augen offen gehalten hatte, wollte ihm das passende Geschenk für Hundeschweif einfach nicht unterkommen. Mittlerweile hatte sogar Staubpfote etwas für ihre Mutter gefunden – eine schillernde blaue Feder, die sie auf der einen Tag zurückliegenden großen Versammlung mit einer DonnerClan Kriegerin gegen einen schönen Stein getauscht hatte. Das war etwas wirklich Besonderes und der Schüler musste zugeben, dass es einen Anflug von Eifersucht in ihm auslöste, auch wenn er die cremefarbene Kätzin sehr gern hatte. Für sie hatte er schon eine Kleinigkeit und auch für Kronenpfote hatte er schon eine Idee und sogar für seinen Mentor Nachtfuß, war ihm inzwischen etwas eingefallen. Aber was seine Ziehmutter anging, war er sich nicht ganz sicher, ob sie sich genauso freuen würde, wenn er ihr einfach eine Feder schenkte, wie Staubpfote es plante. Sie würde sich bestimmt freuen, doch hatte sie ihn aus dem BlutClan in den WindClan mitgenommen und alle Geschenke, die ihm bisher untergekommen waren, schienen ihm diesem großen Geschenk nicht gerecht zu werden. Was wenn er nie etwas fand, was dem entsprach, was Hundeschweif für ihn getan hatte? Ich sollte mich beruhigen, sagte der kleine Kater zu sich selbst. Einen Tag habe ich ja noch. Wenn ich ruhig bleibe und die Augen offen halte, finde ich sicher noch etwas.
“Schwarzpfote?“ Der schwarze Schüler hob den Kopf, um seinen Mentor zu erblicken, der den Kopf in den Bau gesteckt hatte. „Ja?“, fragte er etwas niedergeschlagen. Dann aber bemühte er sich zuversichtlich zu klingen. „Gehen wir noch einmal trainieren?“, fragte er den Krieger. „Oder muss noch irgendetwas erledigt werden?“ Wenn sie trainieren gingen, würde er da vielleicht den Kopf freibekommen und dann konnte er auf bessere Ideen kommen. Oder vielleicht konnte er sogar Nachtfuß fragen. Der getigerte Krieger kannte ihn und seine Familie zwar noch nicht so lange, aber vielleicht hatte er trotzdem den einen oder anderen Hinweis für ihn. „Nein, wir waren ja heute schon draußen, da solltest du dich etwas ausruhen“, antwortete der Kater mit ruhiger Stimme. „Aber ich wollte dir noch sagen, dass wir für die Morgenpatrouille eingeteilt sind. Ich hole dich also morgen vor Sonnenaufgang.“ „Achso.“ Der Schüler nickte etwas abwesend, wie es sonst nicht seine Art war und Nachtfuß wandte sich ab. In einem Tag war bereits Weihnachtsabend und bis dahin musste er wohl ein Geschenk gefunden haben. Wie ihm die Morgenpatrouille dabei helfen konnte, wusste er nicht genau, aber vielleicht trafen sie ja die Patrouille eines anderen Clans. Vielleicht konnte er wenigstens wie Staubpfote einen seiner Steine – er musste mittlerweile die schönsten Steine im ganzen Territoriums besitzen, davon war er überzeugt – gegen etwas anderes eintauschen. Das würde zwar nicht ausreichen, um Hundeschweif das Geschenk zu machen, das sie verdiente, aber so konnte er zumindest zeigen, dass er sich etwas Mühe gemacht hatte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Nachtfuß hatte seinen Kopf noch einmal in den Bau gestreckt und trat jetzt vollends ein, um sich neben Schwarzpfotes Nest zu setzen. „Du scheinst gerade ziemlich in Gedanken versunken zu sein.“ Seine Stimme war immer noch ruhig und kaum anders als zuvor. Keine eine Katze, die den Kater nicht gut kannte, hätte den Hauch von Wärme darin wahrnehmen können, aber gerade die Normalität der Frage, gab dem Schüler in diesem Moment die Sicherheit, die er brauchte. „Ich brauche noch ein Geschenk für Hundeschweif“, gab er zu. „Staubpfote hat so eine schöne Feder für sie, Kronenpfote möchte ihr ein neues, extraweiches Nest bauen … aber ich habe noch überhaupt nichts … oder zumindest nichts Besonderes …“ „Hm.“ Nachtfuß schwieg für einen Augenblick. „Nichts Besonderes?“, fragte er dann. „Naja, nichts was dem gleichkommt, was sie für mich getan hat.“ Die Schweifspitze des Kriegers zuckte leicht und für einen Moment fragte Schwarzpfote sich, was der Kater jetzt dachte. Er wollte nicht verraten, dass sie zuvor im BlutClan gewesen waren. Das würde die Situation im Clan ihnen und seiner Ziehmutter gegenüber nur verkomplizieren. So war er auch jetzt nicht ins Detail gegangen, aber Nachtfuß war immer schon ein sehr kluger Kater gewesen, sodass Schwarzpfote für einen Moment befürchtete, er könnte sich und seine Ziehfamilie eben verraten haben. Der dunkelbraun getigerte Krieger sagte jedoch nichts dazu. „Verstehe“, antwortete er nur, wobei er Schwarzpfote aufmerksam musterte. Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Katzen, bevor der Krieger erneut das Wort ergriff. „Hör zu, vielleicht habe ich etwas für dich …“, begann der Kater fast ein wenig nachdenklich. „Ich könnte es dir natürlich geben, aber vielleicht muss dein Geschenk auch nicht auf die Art und Weise besonders sein, wie du denkst. Schließlich geht es beim Schenken nicht darum, das aufzuwiegen, was man vom anderen bekommen hat, sondern zu zeigen, was der andere einem bedeutet.“ Er machte eine kurze Pause und blickte Schwarzpfote prüfend an. „Es sollte ein Geschenk von Herzen sein, eines das nur du machen kannst.“ Schwarzpfote legte den Kopf schief. „Ein Geschenk das nur ich machen kann?“, wiederholte er leise. So hatte er noch nicht darüber gedacht. Aber was konnte so ein Geschenk sein? Für einen kurzen Moment lang dachte er zurück an die Zeit, die er mit Hundeschweif und ihren Töchtern verbracht hatte. An die Zeit im BlutClan, die Flucht und Gewitters Verrat, die Reise zu den Clans bis zu ihrer Ankunft im WindClan und dem Moment, an dem sein Training als Clan-Schüler begonnen hatte. Was hatte er, wenn nicht Dankbarkeit, dass sie sich immer um ihn gekümmert hatte, wie um ihr eigenen Jungen? Und sie ihn am Ende mit sich genommen hatte, weg vom dunklen und kalten Leben im BlutClan? Er nickte langsam. „Danke“, miaute er schließlich nach einer Weile. „Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.“
~ ~ ~ ~ ~
Die Sonne war bereits untergegangen und Nacht hatte sich wie eine Decke über das Moorland gelegt, als Schwarzpfote mit seinem Geschenk zwischen den Zähnen durch den Ginstertunnel aus dem Lager lief. Die Kälte sträubte sein Fell, aber ein Blick zum Himmel verriet ihm, dass die Wolken sich verzogen hatten. Der SternenClan war an seiner Seite, wie Nachtfuß sagen würde. Er erblickte seine Mutter auf einem Hügel nur wenige Schwanzlängen vom Lagerausgang entfernt, wo sie saß und in den Himmel blickte. Natürlich hätte er wie seine Schwestern auch warten können, bis Hundeschweif zurück ins Lager kam, aber er wusste, was sie hier draußen tat und irgendwie war es ihm lieber ihr sein Geschenk alleine zu geben. Bei der Kätzin angekommen, legte er sein Geschenk auf der hartgefrorenen Erde ab und bedeckte es mit seiner Pfote. Hoffentlich würde seine Ziehmutter sich jetzt nicht von ihm gestört fühlen. Er wollte sie nicht stören, schließlich sollte sie sich ja über sein Geschenk freuen können. „Guten Abend, Hundeschweif“, begrüßte er die Kätzin dann. Sie nahm den Blick zu den Sternen und wandte sich ihm zu. „Guten Abend, Schwarzpfote“, miaute sie sanft. „Ist alles in Ordnung bei euch?“ Die braungraue Kätzin war freundlich wie immer, aber der Schüler konnte sehen, wie trüb ihre gelben Augen waren. Sie hatte wohl um Gewitter getrauert, das war ihm klar. Es war ihr erstes Weihnachten und auch wenn schon viel Zeit vergangen war, seitdem die blaugraue Auszubildende ihre Familie verraten hatte, trauerte Hundeschweif immer noch um den Verlust ihrer Tochter. Vermutlich hätte sie sich kaum etwas mehr gewünscht, als ihre Tochter hier bei ihnen zu haben und wenn Schwarzpfote seine Ziehmutter so traurig sah, konnte die Wut auf seine verräterische Ziehschwester nur schwer zügeln. Doch wusste er auch, dass Hundeschweif sie wohl niemals hassen können würde. Stattdessen ging sie hier nach draußen und sah hinauf zu den Sternen in der Hoffnung, dass sie auch über die blaugraue Kätzin wachten, die ihren eigenen Weg inmitten von Dunkelheit und Kälte abseits des Sternenlichts gewählt hatte. „Ja, alles in Ordnung“, miaute Schwarzpfote etwas zögerlich. Egal wie sehr er sich wünschte, seine Ziehmutter trösten zu können, konnte er das Gewicht von Gewitters Verrat doch nicht von ihren Schultern nehmen. „Aber ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich.“ Hundeschweif lächelte, als er das sagte und ein kleiner Hauch von Hoffnung flammte in dem jungen Kater auf. Es war tatsächlich ein Geschenk, das nur er ihr machen konnte und vielleicht würde sie sich besonders darüber freuen, auch wenn Gewitter nicht kommen würde, um ihr etwas zu geben. Ohne ein weiteres Wort nahm er also die Pfote weg und offenbarte die kleine durchsichtige Kugel, die darunter zum Vorschein kam. Sie war von Zweibeinern gemacht worden, wohl aus demselben Material mit dem sie auch manche Öffnungen ihrer Nester verschlossen, und schillerte silbrig im Mondlicht. Nur in ihrer Mitte eingeschlossen zeigten sich andere Farben. „Ich habe die im BlutClan Lager gefunden, kurz nachdem Slyder mich so zugerichtet hatte“, erklärte Schwarzpfote leise. „Ich weiß noch, du hast dich damals um mich gekümmert. Für mich war diese Kugel immer ein Zeichen der Hoffnung, darum habe ich sie aufgehoben ...“ Er zögerte und sein Blick flog an Hundeschweif vorbei zu den Sternen. „Aber ohne dich, würde ich längst nicht mehr darauf vertrauen“, fuhr er fort. „Ohne dich hätte ich sie niemals mit mir hierher nehmen können.“ Sein Herz pochte heftig. „Ich wollte dir Danke sagen.“
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen zwischen den beiden Katzen und nur die kleine Kugel funkelte im kühlen Licht von Mond und Sternen, während Schwarzpfote zum SternenClan betete, dass sie den Wert seines Geschenkes verstehen würde. Dann aber spürte er ihre Schnauze an seiner Schulter und ihren ruhigen Atem an seinem Ohr. Und obwohl es eine kalte Nacht war – die kälteste und dunkelste der ganzen Blattleere – breitete sich Wärme in der Brust des jungen Katers aus, als er die ehrlichen und sanften Worte seiner Ziehmutter vernahm. „Danke, Schwarzpfote. Das ist eines der schönsten Geschenke, die ich jemals bekommen habe.“
Charaktere aus dem Rpg: - Schwarzpfote | gespielt von Armadillo - Kronenpfote | gespielt von Kedavra - Staubpfote | gespielt von Finsterkralle - Hundeschweif | gespielt von Finsterkralle - Nachtfuß | gespielt von Finsterkralle - Elsterpfote | gespielt von Finsterkralle - Sandpfote | gespielt von Stein - Dachspfote | gespielt von Thunder - Distelpfote | gespielt von Thunder - Slyder | gespielt von Finsterkralle
»Autor: Finsterkralle
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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:copyright:️️ Aurea and Avada
LG, euere Adventswichtel
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
» You've just hidden it away. «
Zuletzt von Cupid am Fr 06 Dez 2019, 13:42 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Aquamarine Admin im Ruhestand
Avatar von : official art Anzahl der Beiträge : 4615 Anmeldedatum : 10.05.14 Alter : 26
Thema: Re: Adventskalender 2019! Do 05 Dez 2019, 22:49
Naww, die Bilder sind richtig knuffig geworden und mir gefällt auch die Story rund um Luzernenpfote und dem Kater sehr. :3 Eine Kleinigkeit ist mir aufgefallen: Nach dem ersten Absatz hinter dem ~*~*~*~ wurde die Story aus Versehen nochmal eingefügt. :D
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Ruby, Aqua, I love you.
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Capitano Administration
Oster-Suche 2023
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Avatar von : Viofey [insta] Anzahl der Beiträge : 7417 Anmeldedatum : 20.06.16 Alter : 23
Es ist bis jetzt mal wieder alles wunderschön was ihr so gezaubert habt. Ihr macht mir jedes Jahr eine Freude damit, dass ihr diesen Adventskalender organisiert. Großes Dankeschön und Lob an das ganze Team, ihr macht das klasse! <3
Meine Charakter: Muschelherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt das Lager nach dem Erdrutsch auf - Ansprechperson für die Aufräumarbeiten während Honigstern und Morgenfrost bei der GV sind
Löwenherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt gemeinsam mit Regensturm und Muschelherz das Lager auf
Luchsmut (FC) - Unter den Eichen - Patrouille Nestmaterial - Sucht mit Libellenjäger und Brombeerpfote nach Nestmaterial
Uhuschatten (FC) - Weide - Patrouille Kräutersammeln + Aufbau des Heilerbaus - Sammelt mit Scherbenherz und Nebelpfote Kräuter
Abendhimmel (WoC) - Wolken Clan Lager - Gespräch mit Falterwind
Gurke (HK) - Zweibeinerort - Play mit Gouda geplant
Taupfote by Robyn - Vertretung - Gespräch mit Rußstern
Grundsätzlich könnt ihr meine Charas einfach immer anschreiben, gebt mir dann nur durch eine PN oder über Discord Bescheid!
Miss*Katy Legende
Avatar von : me Anzahl der Beiträge : 1161 Anmeldedatum : 20.08.16 Alter : 20
Omg, ich habs leider erst jetzt gelesen und sitz ihr grade mit tränen in den augen da. Eigentlich habe ich wirklich nicht damitr gerechnet, nachdem ich in der letzten zeit kaum da war. umso mehr hat es mich überrascht. Als ich dann die Story gelesen hatte... puh, ihr seit alle so wunderbare Leute, fühlt euch gedrückt. Die Geschichte ist so schön geschrieben, dass sie mich tatsächlich inspiriert, Grif irgendwann weggehen zu lassen. Zwar noch nicht, aber irgendwann. Vielen Danke<333
Thema: Re: Adventskalender 2019! Sa 07 Dez 2019, 10:26
Die Geschichte mit Schwarzpfote ist so süß! Sie ust echt schön geworden :)
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Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them? Then do not be too eager to deal out death in judgement. - Gandalf
(in "The Fellowship of the Ring", J. R. R. Tolkien)
Funkelfeder:
gemalt von Luchsy Danke!!
>Relations< (Nicht mehr aktuell aber es wäre schade, den Link aus meiner Signatur zu löschen.)
Petrichor Teammitglied im Ruhestand
Avatar von : Danke Mars *-* Anzahl der Beiträge : 903 Anmeldedatum : 07.01.18 Alter : 24
Thema: Re: Adventskalender 2019! Mo 09 Dez 2019, 11:04
Ich habe es euch schon persönlich gesagt <333 aber nochmal hier; vielen vielen Dank für das wunderschöne Bild von Farbe und die wirklich sehr schöne Geschichte <333
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Tüpfelherz&Lavendelpfote
DA ApplePuffasto
Und hier geht es zu meiner Bildergalerie, in der ihr alle für mich gemalten Bilder findet <3 viel Spaß beim stöbern und staunen; aber nichts anfassen ;)