Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Adventskalender 2019! Sa 07 Dez 2019, 17:24
Christmas is not as much about opening our presents as opening our hearts
Adventskalender 2019
Ho ho ho liebe User! Hier kommt Part drei unseres diesjährigen Adventskalenders! Um sich noch einmal den ersten Teil mit der Begrüßung und den Links anzuschauen, klickt einfach hier: *klick*! Nun viel Spaß mit den folgenden Türchen!
7. Türchen:
» PALMKÄTZCHEN «
The most wonderful time of the year
07.
Dezember
»Charakter: Krähenpfote
»Gemalt von: Dunkelfeder
»Mohnputtel «
Bei jedem Atemzug bildeten sich kleine Nebelschwaden vor der grauen Kätzin und bei jedem Schritt hörte sie den Schnee unter ihren Pfoten knirschen. Mohnstern verabscheute die Blattleere, mit seiner Kälte vertrieb sie wichtige Beute und ließ die Katzen ihres Clans erkranken. Sie konnte sich glücklich schätzen, dass noch keine Anzeichen von Grünem Husten im Lager erkennbar waren – nichtsdestotrotz waren sie von vereinzelten Krankheitsfällen nicht verschont geblieben. Die Anführerin des SchattenClans führte ihre Grenzpatrouille zurück ins Lager; die Sonne war bereits lange hinter dem Horizont verschwunden, doch sie verspürte eine gewisse Zufriedenheit, als sie sah, dass ihr Clan dennoch aktiv und munter ihren Pflichten nachging. Sie selbst gönnte sich ebenfalls keine Pause – sie konnte sich kaum daran erinnern, wann sie das letzte Mal eine ruhige Minute hatte genießen dürfen, doch das war einfach das Schicksal einer Anführerin. Und sie hatte sich vorgenommen, ihre Rolle mit Leib und Seele zu leben; jedwede Lappalie, die sie in der Ausführung ihrer Verantwortung hinderten, wurden beseitigt – dass sie womöglich eine immense Kälte und Distanz ausstrahlte, war ihr einerlei. Der SchattenClan stand an erster Stelle. Rasch hatte Mohnstern sich ein Beutestück geschnappt, mit dem sie nun in die Kinderstube lief, in der sich momentan noch nur Schilffeder und ihre Junge befanden. Junge waren die einzigen Katzen, die noch fremde Hilfe benötigten, um beschützt zu werden, und Mohnstern sah die Notwendigkeit darin, ihr Wohlbefinden zu sichern. Ein Clan konnte nur stark sein, wenn Nachwuchs gesichert war. Zudem… Ihre braunen Augen schweiften den getigerten Fellknäuel, die just in diesem Moment mit ihren beiden Schwestern vergnügt herumtollte. Aufgrund der relativ leeren Kinderstube hatten sie noch ausreichend Platz für ihre Spielereien, wobei Mohnstern ja hoffte, dass sich dies bald ändern würde. Sie hatte von der einen oder anderen trächtigen Katze gehört, jedoch noch nichts Offizielles bestätigt bekommen. »Sei gegrüßt, Mohnstern«, begrüßte Schilffeder sie freundlich, ehe sie sich an ihre Jungen wandte, »Genug gespielt, eure Anführerin ist hier.« Ungerührt blickte Mohnstern der Königin ins Gesicht, ohne auch nur zu zucken, als sie den Krater sah, der sich anstelle ihres linken Auges befands. Sie respektierte die Kätzin für ihre Stärke, trotz der Verletzung stark bleiben zu können, und war der Meinung, dass dies die einzig richtige Einstellung war. Deswegen lag es auch an ihr, diese Stärke anzuerkennen und nicht wegzuschauen. Die Kätzin legte die Frischbeute vor Schilffeder ab, ehe sie die Begrüßung entgegnete, »Sei gegrüßt, Schilffeder. Ich hoffe, es geht dir gut?« Die drei Jungen hatten sich derweil zusammengerafft und schauten ihre Anführerin nun mit großen Augen an, in denen sich reine Bewunderung widerspiegelten. Insbesondere Drosseljunges wirkte, als hätte sie das Atmen vergessen. Um sich selbst aus ihrer Trance zu erreichen, schüttelte das Kleine sich kurz und trat vor, bevor ihre Mutter auf Mohnsterns Frage hin antworten konnte. »Hallo, Mohnstern!«, rief sie überschwänglich von unten hinauf. »Ich bin ja bald sechs Monde und Mama, also Schilffeder, meinte, dass wir bald zu Schüler ernannt werden. Meinst du, ich könnte dann deine Schülerin werden? Ich würde mir das so so so sehr wünschen, von dir lernen zu können.« Die sonst so emotionslose Mohnstern hatte Mühen, ihr Gesicht nicht vor Schmerz zu verziehen, als sie die Worte vernahm. Sie waren so süß und unschuldig und zeugten vor tiefem Respekt ihr gegenüber; dennoch fühlten sie sich wie Krallenhiebe an. Es war nicht Drosseljunges‘ Schuld, dass das Junge nicht wusste, dass Mohnstern ihre wahre Mutter war, und obwohl sie jegliche Gefühle aus ihrem Herzen verbannt hatte, wusste die Anführerin, dass sie nicht in der Lage sein würde, sie auszubilden. »Wir werden sehen«, schnurrte sie stattdessen und verfluchte sich für ihre halbherzige Antwort. Sie war froh, dass Vipernjunges und Pythonjunges zu protestieren begannen, dass sie doch Mohnstern haben wollten, und nutzte die Gelegenheit, sich wieder zu verabschieden. »Ich möchte euch auch nicht länger stören, es ist schließlich schon spät. Eine gute Nacht wünsche ich euch.« Mit diesen Worten und einem verabschiedenden Nicken in Schilffeders Richtung schlüpfte sie auch schon wieder aus der Kinderstube und floh schon regelrecht in ihren eigenen Bau. Wie aus dem Nichts hatte eine schiere Müdigkeit Überhand von ihr genommen und mehr denn je sehnte sie sich nach einer guten Portion Schlaf. Auch wenn sie sich noch eine Weile unruhig von einer Seite zur anderen wälzte, kam der Schlaf schließlich doch noch…
~* ~*~*~
“Es war einmal vor langer Zeit…“
Irritiert riss Mohnfrost die Augen auf, als sie die Stimme aus dem Off vernahm, und für einen Moment stand sie wie benebelt da, während die Umgebung sich um sie herum veränderte. Anstelle ihres Anführerbaus befand sie sich nun in einer seltsamen Konstruktion aus Holz und Stein – so, als würde sie sich in einem dieser abartigen Zweibeinernester befinden! Die Panik und der Zorn, die für eine Sekunde in ihr aufkamen, verschwanden jedoch genauso schnell, wie sie gekommen waren. Irgendetwas in ihrem Inneren hatte ihre Situation einfach aus unerklärlichem Grund akzeptiert… So als wäre es schon immer so gewesen. Als hätte sie hier schon immer gelebt. Darüber nachzudenken, bereitete ihr nur unnötig Kopfschmerzen. »Mohnputtel, du hässliches Ding!«, pöbelte jemand sie von der Seite an, gefolgt von einem hässlichen hysterischen Auflachen. »Mohnputtel, wie dreckig du heute wieder aussiehst. Wenn Mama das sieht, wird sie wieder ganz böse. So kannst du bestimmt nicht auf den königlichen Ball«, vernahm sie eine weitere Stimme, die genauso quietschend und nervtötend wie die erste war. Mohnstern wandte ihren Blick in die Richtung, aus der die Worte gekommen war, und sah die Gestalt Jubelsterns und Dunkelsterns, deren Felle geradezu leuchteten. Darüber hinaus hatten sie ganz seltsame Halsbänder und Krönchen in den schrillsten Farben an, als wären sie eins dieser verwöhnten faulen Hauskätzchen. Hatten sie ihren Verstand verloren? Und warum nannte man sie „Mohnputtel“? »Ha-ha-ha, Schwesterchen. Unsere liebe Mohnputtel war doch noch nicht einmal eingeladen. Wie denn auch, schau sie dir an! Die Prinzen würden sich doch beleidigt fühlen, wenn so etwas ihr Schloss betreten würde«, miaute Jubelstern hämisch in Dunkelsterns Richtung. Jubelstern und Dunkelstern sind doch gar nicht verwandt? Ein fragender Ausdruck trat in Mohnsterns Gesicht. Und wovon reden sie verdammt nochmal? Dunkelstern kicherte auf eine verstörende Art und Weise und schmiss mit einer Schweifbewegung einen Korb zu ihrer Rechten um. Linse um Linse fiel hinaus und rollte in die Asche vor Mohnstern. »Hier hast du was zu tun, während wir uns heute in die königliche Familie einheiraten«, sprach Dunkelstern von oben herab. »Ich war ja so ungeschickt und habe den Korb umgeschmissen. Mama wird sehr sauer sein, wenn du die Linsen nicht wieder aufsammelst, Mohnputtel. Also viel Spaß dabei!« Schallend lachend verließen Jubelstern und Dunkelstern den Raum und ließen eine komplett verstörte Mohnstern zurück.
“Du musst jetzt die Linsen aufsammeln! So steht es im Drehbuch!“
Erneut diese seltsame Stimme. Dennoch konnte sie nicht anders, als der Anweisung zu folgen, auch wenn sie nicht verstand, was vor sich ging – und normalerweise hätte sie sich sowas doch in erster Linie nicht gefallen lassen? Ihr Körper bewegte sich jedoch von selbst und ihr Kopf fühlte sich wie Mäusedung an, als wäre sie gar nicht sie selbst. Mühsam pickte sie mit ihren Zähnen Linse für Linse auf und legte sie zurück in den Korb. Hier und da konnte sie aufgrund der Asche und des Staubs auf dem Boden das Husten nicht verkneifen und gerade, als sie kurz davor war, aufzugeben, tauchten wie aus dem Nichts drei kleine Kätzchen auf: Drosseljunges, Vipernjunges und Pythonjunges. »Wir sind hier, um dir zu helfen!«, miaute Drosseljunges voller Enthusiasmus. »Verlass dich auf uns. Zu viert werden wir schneller fertig«, stimmte auch Vipernjunges ein. »Und dann kannst du auf den Ball und die wahre Liebe deines Lebens finden«, versprach Pythonjunges ihr. Ohne die „überraschende positive Wendung“ (laut der Stimme aus dem Off) zu hinterfragen, arbeiteten sie zu viert daran, das Chaos zu beseitigen und wie im Nu waren sie tatsächlich fertig. »Nun, geh, geschwind, Mohnputtel, ehe der Ball vorbei ist!«, hetzte Drosseljunges sie und drückte sie in Richtung des Ausgangs. Wie von fremder Hand gesteuert, trugen ihre Beine sie nach draußen, wo sie in eine Katze hineinlief, die verdächtigt nach Sonnengeist aussah – Sonnengeist mit Flügeln und einem seltsamen pinken Gewand, das sich schrecklich mit ihrer orangenen Fellfarbe biss. »Mohnputtel, da bist du ja endlich!«, rief Sonnengeist mit einem Strahlen auf ihrem Gesicht. »Geh zum Baum und sag „Bäumchen rüttel dich und schüttel dich, wirf schöne Kleider herab für mich.“« »Eh… Bäumchen rüttel dich und schüttel dich, wirf schöne Kleider herab für mich…?«, wiederholte Mohnstern ungläubig. Hatte sie eventuell vor dem Schlafengehen etwas Falsches gegessen? Ein kleiner Schrei entwich ihrer Kehle, als sie urplötzlich in die Luft gehoben wurde und sich ein dunkelblaues, glitzerndes Gewand über ihren Körper legte, gefolgt von einer Schleife auf ihrem Kopf, deren Gewicht ihrem Nacken Schmerzen zufügte. »Nun, siehst du perfekt aus! Auf geht’s, auf geht’s. Ich hab die Kutsche für dich vorbereitet!«, rief Sonnengeist, die vergnügt um Mohnstern herumflieg, und sich plötzlich unter ihr in einen Katzenkorb verwandelte, der von Drosseljunges, Vipernjunges und Pythonjunges gezogen wurde. Ehe Mohnstern auch nur annähernd verarbeiten konnte, was vor sich ging und ob mit ihrem eigenen Verstand noch alles in Ordnung war, befanden sie sich bereits auf dem Weg zum Schloss der beiden Prinzen, die in dieser Nacht ihre Braut finden wollten. Als Mohnstern durch die Tore schritt, verstummte der ganze Saal: Das Orchester hatte aufgehört zu spielen und auch das letzte Gespräch wurde fallengelassen. Alle Augen waren nur auf sie gerichtet, alle Münder zu einem „O“ geformt, als konnten sie nicht glauben, welche Schönheit sie gerade vor sich hatten. Und Mohnstern? Mohnstern hatte aufgegeben, verstehen zu wollen, was geschah. Zwei Kater, herausgeputzt wie eh und je, erschienen zu ihrer rechten und linken Seite und scharf sog Mohnstern die Luft ein, als sie erkannte, dass es sich hierbei um Nachtpelz und Eichenblick handelten – die einzigen Krieger, die sie sich jemals zu lieben getraut hatte. Simultan begannen sie zu sprechen, »Ich möchte mein Leben mit dir verbringen, oh unbekannte Schönheit. Du hast mein Herz gewonnen – in der Sekunde, in der du eintratst. Lass mich der Kater an deiner Seite sein.«
“Das ist jetzt der Zeitpunkt, an dem du wegrennen und deine Schleife verlieren musst, damit einer der beiden sie findet und zu dir bringen kann. Und dann lebt ihr happy ever after bis an euer Lebensende.“
Leise lachte Mohnstern in sich hinein, als sie die Worte der seltsamen Stimme hörte. Als hätte sie zu all ihrer Vernunft zurückgewonnen, richtete sie sich auf; stolz und stark, wie es sich für die Anführerin des SchattenClans gehörte. Sie blickte von Nachtpelz‘ grünen Augen hin zu Eichenblicks bernsteinfarbenen – und ja, sie konnte ihr eigenes Herz nicht belügen; noch immer hegte sie Gefühle für die beiden. Dennoch hatte sie sich bereits vor langer Zeit geschworen, dass dies der Vergangenheit angehörte. »Ich renne nicht weg. Für wen haltet ihr mich? Ich brauche keinen Kater, von dem ich mein Glück abhängig mache. Ich bin Mohnstern, Anführerin des SchattenClans – und mein Clan ist mein Schatz und mein Glück.«
~*~*~*~
Schweißgebadet erwachte Mohnstern aus ihrem Schlaf und schlug um sich, als müsste sie den absurden Traum gewaltsam vertreiben. Sie benötigte einige Augenblicke, um wieder zur Ruhe zu kommen und die Verstörtheit, die Besitz von ihr genommen hat, zu überwinden. Was auch immer das gewesen war – sie hoffte, dass sie nie wieder durch ein solches Erlebnis gehen musste.
»Autor: Euphemia
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️ Aurea and Avada
8. Türchen:
» REM «
The most wonderful time of the year
08.
Dezember
»Charakter: Erlenherz
»Gemalt von: Schmetterlingspfote
»Freundschaftsfiguren«
Leise rieselte der Schnee an den weiß beschlagenen Fenstern hinab, Eisblumen zogen ihre Muster an ihnen entlang. Die Landschaft war weiß eingefärbt, auch wenn die einzige Straße der kleinen Siedlung freigeräumt worden war. In der Ferne schimmerte das warme Licht des Marktes, auf dem der Weihnachtsmarkt aufgebaut worden war. Würde man das Fenster öffnen können, würde der Geruch von gebrannten Mandeln, Popcorn, Marzipan oder Schokolade in das Haus einströmen. Im Haus selbst war es warm, der Kamin brannte und die darin gefangene Flamme züngelte an dem frisch aufgelegten Holz. Es war der Abend vor Heiligabend, den die besten Freunde allein feiern würden. Sie waren gerade erst zusammengezogen und waren bereits aufgeregt darüber, ihre ersten Feiertage zu feiern. Ihr Leben hier war schön, auch wenn es wohl mehr oder weniger eine freie Interpretation Österreichs war, denn der Autor dieser doch sehr weihnachtlichen Geschichte konnte den berüchtigten Ort nie selbst zu Gesicht bekommen. Das Mädchen, Jule Flaterfalt, war gekleidet in einem einfachen Kleid, dass sich locker an ihre Taille schmiegte, die langen Ärmel verdeckten ihre Haut gerade so, dass die kalten Wände ihr nicht mehr so eisig vorkamen. Sie trug dicke Socken, eine Decke hüllte sie ein und ein heißer Schokoladentrunk in ihren Händen wärmte sowohl diese als auch ihren gesamten Körper. Jule fühlte sich einfach nur wohl. Besonders mit dem Gedanken, dass sie sehr viele hübsche Geschenke für ihren besten Freund gesammelt hatte. ‘Hübsch’ umfasste dabei allerdings die Kategorien süß, drollig, teuer, billig, flauschig und ‘na, ist schon okay so’. Dennoch war sich Jule sicher, dass es ein wunderschöner Abend sein würde, gewiss war jedes Geschenk absolut passend und den Vorstellungen entsprechend. Misha Sphere stieß sanft die Tür zum Haus auf, als die alte Uhr im Wohnzimmer 6 Uhr schlug. Es war sehr dunkel geworden mit jedem Moment, den Jule dort gelegen hatte, doch sie war so sehr in ihr Buch vertieft gewesen, dass sie das Vergehen der Zeit gar nicht bemerkt hatte. Gar war Jule eingeschlafen, doch die Tür weckte sie. Das Feuer im Kamin war beinahe komplett heruntergebrannt, doch Misha kümmerte sich sogleich darum, stocherte noch etwas in der Glut herum, ließ sich jedoch schlussendlich auf dem Sofa nieder. Jule bemerkte sofort, dass ihr bester Freund ganz aufgeregt war, denn sein Blick wanderte unruhig von ihrem Gesicht zu den Taschen, die er gebracht hatte, seine Lippen verzogen sich stets zu einem schiefen Grinsen und seine Finger bewegten sich unruhig in seinem Schoss. Gähnend richtete sich Jule auf und strich ihre buntgefärbten Haare zurück, zog die Decke höher, beugte sich jedoch zu Misha. Ihre Intention war jedoch, einen raschen Blick in die Taschen zu wagen, die sicherlich Weihnachtsgeschenke offenbaren würden. Doch der Dunkelhaarige verstand schnell, was sie dort tat, und schob die Taschen mit seinem Fuß sanft unter den kleinen Tisch. „Nicht so aufgeregt, liebste Jule“, lachte Misha und tippte belustigt mit seinem Zeigefinger auf ihre Nasenspitze. Gespielt und übertrieben verzog sie ihren Mund in ein großes Schmollen, entlockte ihm ein herzlich lachen. „Nur noch eine Nacht und dann kannst du morgen Abend in diese Taschen blicken und erfahren, was ich dir mitgebracht habe.“ Jule ließ sich gegen die Lehne fallen und kuschelte sich tiefer in Decken und Kissen, während Misha geschmeidig kleine Köstlichkeiten aus den Taschen zog. Gebrannte Mandeln, in Schokolade getauchte Erdbeeren, allerdings auch richtiges Essen für den Abend. Trotz alledem, die Aufregung, die ihr bester Freund ausstrahlte, verging nicht mehr. Neugierig beugte sie sich vor, griff nach einer Erdbeere und beobachtete, wie er noch zwei Kleinigkeiten auspackte, die in braunes Papier gehüllt waren. „Hier, Jule“, begann Misha, während er ihr einen der braunen Papierklumpen rüberreicht und das Zweite zu öffnen beginnt. Vorsichtig griff sie danach, ihre Hände zitterten vor Aufregung, als sie ihre Finger zwischen die Papiere schob und sanft auftrennte. Eine kleine Figur kam zum Vorschein. Mit großen Augen bewunderte Jule die Katze, deren Glieder nicht ganz symmetrisch schienen, sie war gräulich, sah dennoch sehr hübsch aus. Auch Misha zog eine aus den Papieren. Sie war rot und schwarz. „Das sind Geschwister, Jule. Sie heißen Staubwirbel und Rubinfeuer. Ziemlich coole Namen, nicht wahr? Ich wollte unsere Geschlechter tauschen, du solltest eigentlich Rubinfeuer auspacken. Denn die Geschwister stellen uns dar, mit ihrem tiefen Band! Und Rubinfeuer sollte mich darstellen, damit du sie immer bei dir hast. Also immer mich bei dir hast! Und ich sollte Staubwirbel auspacken, um dich bei mir zu haben…“ Verlegen kratzte sich Misha am Kopf, Rubinfeuer fest in der Hand schob er sich neben Jule, die ihre Decke hob, damit sie beide deren Wärme abbekommen konnten. Nachdenklich legte er einen Arm um ihre Schulter, sein Blick auf Rubinfeuer gerichtet. Jule griff sanft nach ihr und tauschte sie mit Staubwirbel aus, damit das vorige Missgeschick sich wieder legte. Bewundernd sah sie die Schnitzereien an, der grazile Körper der Katze war glatt geschleift und glänzend. Sie bemerkte Mishas stolzen Blick auf sich liegend und als sie aufsah, begann ihr bester Freund zu sprechen.
„Fang mich, Staubwirbel!“ Das trällernde Lachen von Rubinfeuer erhellte den Wald, die Ohren des grauen Katers spitzten sich aufmerksam. Wind raschelte durch die Büsche, doch Staubwirbel wusste genau, dass sich dahinter auch seine Schwester verbarg. Mit gespannten Muskeln drehte er sich einmal im Kreis, sein Blick zog Kreise über jedes Gebüsch des Unterholzes. Ein Schatten huschte an ihm vorbei, Blätter knackten und Staubwirbel stürzte sich nach vorne. Seine großen Pranken packten auch eine Katze, doch es war nicht Rubinfeuer. Die Katze war größer, schwarz und vor allem männlich. Kurz sahen sich Toxinbiss, der Zweite Anführer des Clans, und der Krieger überrascht an, Pfoten umeinandergewickelt, Fell an Fell. Einige Herzschläge blinzelten sie sich an, bis sie beinahe schreiend auseinandersprangen, sich fassungslos ansahen. „Eh“, brach es aus den beiden Katern, die wohl kaum als die besten Freunde bezeichnet wurden. Toxinbiss war nämlich gar nicht von der Abstammung her aus dem Clan wie Staubwirbel und seine Schwester es waren, sondern war nur gekommen, um ihr Gefährte zu sein. Es störte den Kater also, dass der Zweite Anführer existierte, denn er schob sich – so empfand er es jedenfalls – mit jedem Augenblick zwischen ihn und seine Schwester. Besonders jetzt, wo er Zweiter Anführer war, stieg der Groll in Staubwirbel zunehmend an. „Hast du Rubinfeuer gesehen?“, fragte der schwarze Kater schließlich, ohne noch weiter auf die peinliche Situation von zuvor einzugehen. Die Ohren von Staubwirbel zuckten gereizt, doch er hielt sich zurück. „Wieso fragst du, großer Toxinbiss?“ Der schwarze Kater verkniff die Augen ebenfalls gereizt, ließ es sich jedoch sonst nicht anmerken. Oh, wie Staubwirbel den Kater nicht ausstehen konnte. Er hielt ihn nicht gut genug für seine Schwester, Zweiter Anführer hin oder her! Sie war das einzige, was ihm geblieben war und dieses Band sollte er nicht zerbrechen. Doch Toxinbiss schien sich nie irritieren zu lassen, weder von Staubwirbel, noch von sanft jemandem. „Hast du sie gesehen, oder nicht, Staubwirbel?“, hackte der Kater nach, der jedoch nur ein süffisantes Lächeln zurückbekam, gemischt mit einer spitzen Antwort. „Da ich gerade mit ihr Zeit verbringe und nicht genau sagen kann, wo sie ist, schlage ich einfach vor, dass du uns beide alleine lässt. Du kannst dich später noch mit ihr unterhalten, oder etwa nicht?“ Amüsiert beobachtete Staubwirbel, wie Toxinbiss genervt ausatmete, einige Herzschläge mit peitschendem Schweif vor ihm stand, sich jedoch schließlich umdrehte und ging. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass Rubinfeuer wenige Momente später ihre Pfoten um ihn legte und zu Boden warf. Überrascht prallte er auf, drehte sich auf den Rücken, um sie und ihren enttäuschten Ausdruck zu erblicken. „Wieso sagst du nur sowas, mein geliebter Bruder?“, fragte die rot und schwarze Katze. Ihre Augen deuteten auf den kleinen Schmerz, der sich in ihrer Brust anbahnte, hin und ließen sein Herz weicher werden, ließen ihn Schuld fühlen. Er beobachtete, wie sie sich von ihm löste, rappelte sich auf und folgte ihr ins Unterholz. Das Spiel war vorbei und doch wollte er sie nicht einfach gehen lassen. So wie seine Pfoten ihn trugen, spürte er, dass sie noch mit ihm reden wollte. Rubinfeuer erreichte eine Lichtung, auf der sie sich in der Sonne niederließ und den Kopf auf ihren Pfoten ablegte. Sanft legte sich Staubwirbel neben sie, drückte sich an sie und legte sein Kinn auf ihrer Flanke ab. Wehmütig lächelte er für einige Augenblicke ins Nichts, bis er ihren Blick bemerkte. „Staubwirbel…“, begann sie sanft, leise, gar traurig. Aufmerksam spitzte der Krieger die Ohren und sah sie beunruhigt an, sagte jedoch nichts weiter. Sie sollte ihm ruhig sagen, was sie dachte. Er wollte immer wissen, was sie betrübte. „Liebster Bruder, du weißt doch, wie sehr ich dich liebe. Oder nicht? Du weißt doch, dass ich dich nicht im Stich lassen würde, dass ich immer für dich da bin. Doch du darfst mich nicht aufhalten, hörst du? Ich liebe Toxinbiss seitdem ich eine Schülerin war und möchte mein Leben mit ihm verbringen. Das schließt doch nicht aus, dass du ein Teil davon bist, verstehst du das? Er wird dich nie ersetzen, egal wie sehr du dich davor fürchtest. Du bist mein Bruder und wirst es immer sein. Also, sei bitte netter zu ihm, okay?“ Staubwirbel zog den Kopf ein, die Schuldgefühle übermannten ihn, nachdem sie so viel gesprochen und ihn so traurig angesehen hatte. Ja, er war selbstsüchtig, doch er wollte, dass es seiner geliebten Schwester gut ging. Das schloss jedoch nicht aus, dass er ihren Gefährten nicht mögen konnte, im Gegenteil, er würde ihn höchstens akzeptieren können. Jedoch würde Toxinbiss nie ein Teil der Familie sein, die diese Geschwister bildeten. Einige Herzschläge schwiegen die beiden, doch als er ihren Blick bemerkte, erkannte, dass sie eine Antwort erwartete, nickte er kurz. „Okay.“
Es waren mehrere Jahre vergangen, seitdem Jule die Figur von Rubinfeuer bekommen und auf ihren Fenstersims gestellt hatte. Anfang Dezember stellte sie sich ans Fenster, sah auf die ruhigen Straßen, die Figur von Rubinfeuer neben ihrer rechten Hand. Misha war eines Tages gegangen und hatte die WG aufgelöst, dennoch hoffte sie, dass er mit Staubwirbel zurückkehren würde. Schließlich waren sie Freunde und würden es immer sein… Jule hob Rubinfeuer auf und sah sie wehmütig an, vorsichtig strich sie über deren Konturen. Oh ja, die Hoffnung würde zuletzt sterben, doch selbst wenn Misha nicht zurückkehrte, sie würde ihn nie vergessen können, denn diese Jahren waren doch ziemlich gute Jahre gewesen. Außerdem war Staubwirbel nichts ohne seine Rubinfeuer… doch bis sie zurückkehrte, musste er sich wohl mit Toxinbiss zufriedengeben. Lachend stellte sie die Figur zurück – oh ja, dieser Gedanke stellte sie einfach zufrieden. So setzte sie sich auf das Sofa, kuschelte sich in die Decke und beobachtete das Feuer im Kamin. Oh ja, sehr zufrieden sogar…
»Autor: Kedavra
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9. Türchen:
» B.T «
The most wonderful time of the year
09.
Dezember
»Charakter: Morgenröte
»Gemalt von: Rem
»Kleepfote und die Reise der Sterne«
„Komm schon!“ Kleepfote zögerte, bevor sie zwischen den Schilfhalmen hindurchschlüpfte, beeilte sich dann aber zu ihrer Schwester aufzuschließen. Auch wenn sie von dem ganzen Plan nicht vollständig überzeugt war, konnte sie sich besseres vorstellen als in dieser dunklen wenn auch sternenklaren Nacht alleine irgendwo im Territorium ihres Clans zurückzubleiben. Dass Reifpfote wieder einmal ein übertrieben schnelles Tempo vorgab, war da allerdings nicht sonderlich hilfreich. „Vielleicht sollten wir doch zurückgehen“, piepste die kleine Kätzin, als sie endlich zu ihrer Schwester aufgeschlossen hatte. „Was wenn wir verloren gehen?“ Die andere aber dachte nicht daran, stehen zu bleiben sondern machte sich daran die freie Fläche in Richtung der Zweibeinerweiden zu überqueren. „Wir können jetzt nicht zurückgehen“, miaute sie. „Du hast doch gehört, was die Krieger gesagt haben. Heute Nacht reisen die Seelen unserer Kriegerahnen über den Himmel.“ In ihren blauen Augen konnte Kleepfote neben dem üblichen Funkeln auch einen ungewöhnlich ernsten Blick sehen, als Schülerin fortfuhr. „Wenn sie uns sehen und auswählen, werden sie uns vielleicht einen Wunsch erfüllen. Oder auch eine Frage beantworten.“ Ihre Schweifspitze zuckte. „Aber sie werden uns nicht sehen, wenn wir in unseren Nestern liegen und schlafen.“ Kleepfotes grüne Augen weiteten sich ein klein wenig. Von den Sternen, die in dieser Nacht über den Himmel reisten und Katzen besuchten, hatte sie auch schon gehört, aber das mit den Wünschen war ihr neu. Vielleicht lohnte es sich ja doch, auch wenn es da ein paar Dinge gab, die sie noch nicht ganz verstand. „Und wie schaffen wir es, dass die SternenClan Katzen uns sehen?“, fragte sie vorsichtig, während sie neben ihrer Schwester weiter lief. „Wir sind schließlich ziemlich klein und vielleicht sind noch andere Katzen draußen, die eine Frage haben … oder auch einen Wunsch …“ Reifpfote zögerte nicht. „Am Rand der Weide steht ein Baum, auf den man gut klettern kann“, erklärte sie nun. „Wenn wir ganz nach oben klettern, sind wir so nahe am SternenClan wie es auf unserem Territorium überhaupt geht.“ Kleepfotes Fell sträubte sich leicht, teils gegen die Kälte, teils vielleicht weil sie bisher noch nie auf einen hohen Baum geklettert war. Sie war schließlich eine FlussClan Katze und auch wenn wohl die meisten Katzen in der Lage waren auf einen Baum zu klettern und ihre Mentorin ihr daher früher oder später auch einige grundlegende Dinge dazu beibringen würde, überließ sie das Klettern daher lieber den DonnerClan- oder noch mehr den WolkenClan-Kriegern. Ihre Schwester aber schien das gar nicht abzuschrecken, alleine zurückgehen wollte Kleepfote auch nicht und so folgte sie Reifpfote immer schneller über die Weide. Es war als würde die andere Schülerin die Reise der Sterne auf keinen Fall verpassen wollen. Und wenn sie ganz ehrlich mit sich selbst war, dann musste Kleepfote zugeben, dass sie irgendwo auch selbst neugierig war. Kieselfrost würde nicht erfreut sein, wenn sie herausfand, was ihre Schülerin nachts getrieben hatte, anstatt sich für Training und Jagd auszuruhen und das ausgerechnet in der Blattleere, aber vielleicht hatte Reifpfote Recht und ihre Mentorin musste es nicht herausfinden. Leichte Zweifel hatte die kleine Kätzin trotzdem … Was wenn etwas schief ging?
~ ~ ~ ~ ~
Der Mond stand bereits hoch am Himmel, als die beiden Schülerinnen endlich bei dem Baum ankamen, zu dem Reifpfote sie geführt hatte. Er war tatsächlich groß oder zumindest größer als die anderen Bäume im Territorium und Kleepfote vermutete, dass er es in Sachen Größe zumindest mit manchen der Bäume auf DonnerClan- oder WolkenClan-Territorium aufnehmen hätte können. Jetzt kam aber der nächste schwierige Teil des Unterfangens. Irgendwie mussten sie da nach oben kommen. Kleepfote machte einen erschrockenen Sprung zurück, als Reifpfote plötzlich nach vorne sprang und auch schon begann sich am Stamm nach oben zu ziehen. Sie war noch dabei gewesen den Baum zu betrachten und darüber nachzudenken, aber die andere Schülerin war schon wieder in Aktion. Eigentlich war es immer so. Während Kleepfote noch nachdachte und träumte, war Reifpfote meist schon am Handeln. „Kommst du?“, miaute die schnellere Schülerin von oben herunter, als sie bereits auf dem ersten Ast saß. „Das ist gar nicht so schwer, du wirst sehen!“ Und schon machte sie sich daran, noch weiter hinauf zu klettern, während Kleepfote sich ebenfalls in Bewegung setzte und begann langsamer den Stamm nach oben zu klettern.
Es war gar nicht so einfach, zumal sie keinerlei Übung im Klettern besaß und sie fragte sich, ob Reifpfote das heimlich geübt hatte. Vielleicht auf der Jagd, weil sie versuchte ihre Unfähigkeit im Schwimmen und Fischen irgendwie wett zu machen, aber wer wusste das schon außer dem SternenClan? Vielleicht war sie auch einfach talentiert, oder es fiel ihr leichter, weil sie gerade nicht so viel darüber nachdachte? Kleepfote wusste es nicht, aber irgendwie schaffte sie es dann doch über mehrere Zwischenstopps auf den niedrigeren Ästen bis zu ihrer Schwester nach oben zu klettern, die sich mittlerweile hoch in der Baumkrone auf einem Ast niedergelassen hatte. Da saß sie schon eine Weile, den Blick auf die Sterne gerichtet.
„Reifpfote?“ Kleepfotes grüne Augen leuchteten. Der Sternenhimmel war schön, so hübsch, und sie konnte sich nur ausmalen, wie schön es erst aussehen würde, wenn die Reise der Sterne erst einmal begonnen hatte. Vielleicht hatte es sich doch gelohnt hierher zu kommen. „Ja?“ „Ich wollte nur fragen …“ Kleepfote zögerte. „Was willst du eigentlich vom SternenClan?“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Die beiden Schülerinnen saßen nur da und in ihren Augen spiegelte sich das Licht der Sterne. „Ich will sie fragen, wer unserer Vater ist“, begann Reifpfote dann. „Alle Katzen haben einen Papa, nur wir haben keinen …“ Kleepfotes Schweifspitze zuckte. Natürlich war es ihr aufgefallen, dass sie keinen Vater hatten. Schon in der Kinderstube hatte sie es gemerkt, auch dass keine der anderen Katzen über ihn sprachen. Nicht einmal Mama sprach von ihm. „Niemand redet von ihm“, sprach Reifpfote in dem Moment ihre Gedanken aus. „Ich dachte einige Zeit Krallensturm könnte es sein, weil er so anders mit unserer Mama gesprochen hat, nachdem er mich damals zurück in die Kinderstube gebracht hat.“ Sie machte eine Pause und Kleepfotes Herz sank etwas, als er sich daran erinnerte. „Aber er hat uns nicht einmal bei der Schülerzeremonie besonders gratuliert …“ Kleepfote beugte sich zu ihrer Schwester und legte ihr die Nase auf die Schulter. Es war gar nicht so einfach, die Balance zu halten, aber der Ast war breit genug und sie liebte ihre Schwester, die vielleicht als Einzige diese Erfahrung teilte. „… wenn er wirklich unser Vater ist, wüsste ich gerne, wieso niemand davon redet“, beendete Reifpfote ihre Überlegung. „Und wenn nicht, wüsste ich gerne, wer es sonst ist und wieso es uns niemand sagt.“ Kleepfote nickte. Auch sie hätte diese Frage gerne beantwortet gehabt, doch je mehr sie darüber nachdachte, umso bewusster wurde sie sich, dass sie ihre Mutter noch nie wirklich glücklich gesehen hatte – nicht als Krallensturm das eine Mal in der Kinderstube gewesen war und auch kein anderes Mal. Sie hatte nie mit ihnen über ihren Vater gesprochen und wie Reifpfote gesagt hatte, hatte das bestimmt einen Grund. Natürlich hätte sie diesen Grund gerne gekannt. Und doch kam es Kleepfote nicht richtig vor dem unruhigen Herzen ihrer Mutter diese Antwort zu entreißen. Sie zögerte. „Ich glaube, ich werde mir etwas wünschen.“
Und gerade als Reifpfote wieder ihr Maul öffnete, um etwas zu antworten – wohl zu fragen – leuchtete über ihnen der Himmel auf. Ein SternenClan Krieger flog über den nächtlichen Himmel und hinterließ dabei eine Spur von Licht. Ein weiterer folgte und Kleepfote riss die grünen Augen auf vor Überraschung. So schön hatte sie es sich in ihrer Vorstellung nicht ausgemalt! Mit gegen die Kälte gesträubtem Fell saß sie kleine Kätzin eng neben ihrer Schwester, als mehr und mehr SternenClan Krieger ihre Reise über den Himmel antraten. Da waren sie wirklich!
~ ~ ~ ~ ~
Sie blinzelte und als sie ihre Augen wieder öffnete, spürte sie eine Berührung an der Schnauze, irgendwie unbeschreiblich wie kalt und warm zugleich. Beinahe wäre sie vor Schreck nach hinten vom Ast gerutscht, als sie sich Auge in Auge mit der Sternenkatze aus Licht wiederfand, die vor ihr in der Luft zum Stehen gekommen war. „Guten Abend, du kommst aus dem FlussClan, nicht?“ Kleepfotes ganzer Körper kribbelte, als sie sich ein Nicken abrang. Sprach gerade wirklich eine SternenClan Katze mit ihr? Und sprachen sie auch mit ihrer Schwester? Diese schien von dem Sternen-Krieger, der vor ihr stand nämlich nichts mitzubekommen. „Mein Name ist Kristallseele“, erklärte der Krieger mit einem freundlichen Lächeln. „Wir kennen uns nicht, aber ich kenne dich und deine Schwester.“ Kleepfote legte den Kopf schief und langsam wichen Überraschung und Verwunderung der Freude darüber, dass tatsächlich ein SternenClan-Krieger vor ihr stand. Vielleicht würde er sich ja auch erbarmen und ihr den einen Wunsch erfüllen, den sie so tief in ihrem Herzen trug. „Ich … ich bin Kleepfote“, stammelte sie, obwohl der Krieger ihren Namen wohl kannte. „Und ich wollte … ich meine, ich habe einen Wunsch … also nur wenn du möchtest.“ Sie sah weg. Irgendwie war es vielleicht nicht so toll, einen SternenClan-Krieger nur zu treffen, weil sie etwas von ihm wollte. Aber was sollte sie ihm geben? „Ich … ich habe nur nichts, was ich dir dafür geben kann.“ Kristallseele aber schenkte ihr nur einen freundlichen Blick und seine Augen funkelten wie die Sterne. „Ich bin von den Sternen gekommen, um den FlussClan zu besuchen“, miaute er. „Und auch wenn ich dort nicht mehr alle Katzen treffen kann, die ich einst liebte, habe ich dich stattdessen getroffen.“ Seine Schnurrhaare zuckten. „Was wünscht du dir?“ Für einen Moment herrschte Schweigen. „Weißt du, meine Mama ist oft sehr traurig“, flüsterte sie dann in die Stille der Nacht hinein. „Und unruhig. Meine Schwester ist meistens fröhlich, aber–“ Sie brach ab und suchte nach Worten. „Ihr Herz ist unruhig, glaube ich, wie das von Mama.“ Sie schluckte und spähte zu Reifpfote hinüber. Die andere Schülerin schien von all dem aber nichts mitzubekommen. Vielleicht sprach sie ja selbst gerade mit einer SternenClan-Katze. Kleepfote wusste es nicht. Aber sie hoffte es. „Ich will nur, dass sie Frieden finden“, sprach sie es dann aus. „Mama, Reifpfote und …“ Sie brach ab und schloss die Augen. Plötzlich spürte sie Kristallseeles Nase an ihrem rechten Ohr und erneut ging ein Kribbeln durch ihren Körper, wie warm und kalt zugleich, dieses seltsame Gefühl, wenn die Sterne einen berührten. „Du bist eine gute Katze, Kleepfote“, miaute der Sternen-Krieger leise. „Und eine ganz besondere.“ Er sah sie an und in seinen Augen spiegelte sich das Licht der Sterne in einer Art und Weise, wie Kleepfote es noch nie gesehen hatte. „Aber du darfst dir auch etwas für dich selbst wünschen“, fügte er noch hinzu. „Du hast es genauso nötig, wie deine ganze restliche Familie.“ Die Schülerin spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss und sie nickte fast ein wenig ertappt. Ja, auch sie brauchte Frieden … das stimmte. „Was deinen Wünsch angeht, so kann ich ihn dir leider nur zum Teil erfüllen“, fuhr der Sternen-Krieger fort. „Ich werde ihn mit mir zu den Sternen nehmen, aber es gibt Dinge, die ihr selbst finden müsst.“ Er schenkte ihr einen tröstenden Blick. „Das hat etwas mit Wachstum zu tun und euch das zu nehmen, wäre vielleicht auch nicht immer gut.“ Kleepfote nickte etwas niedergeschlagen, woraufhin er ihr sanft über die Schnauze leckte. „Aber du darfst darauf vertrauen, dass ihr nicht alleine auf diesem Weg seid“, miaute er dann. „Weder du, noch Reifpfote, deine Mutter … und er auch nicht. Ich werde von den Sternen aus über euch wachen, solange ihr auf dem Weg seid.“ Er machte eine Pause. „Und über dich, Kleepfote, in besonderer Weise.“ Die kleine Kätzin nickte dankbar und öffnete das Maul, um etwas zu sagen. Doch während sie noch nach den richtigen Worten suchte, um ihre Dankbarkeit auszudrücken, fuhr der Sternen-Krieger bereits fort: „Ich muss jetzt weiter“, erklärte er mit freundlicher Stimme. „Da draußen gibt es noch eine Katze, die ich sehen möchte.“ Ein letztes Mal spürte Kleepfote, den Schauer, der durch ihren Körper ging, als Kristallseele sich nach vorne beugte, um ihre Nase zum Abschied mit seiner eigenen zu berühren. Dann rauschte der Sternen-Krieger auch schon an ihr vorbei und die Schülerin wandte den Kopf, um ihm nachzusehen, wie er über die Weiden davonjagte, immer auf das Zweibeinernest zu, das dahinter lag. Wen er dort wohl besuchen will?, fragte die kleine Kätzin sich nachdenklich, bevor sie sich wieder nach vorne umwandte. Hat er denn Familie außerhalb der Clans? Die Antwort auf diese Frage kannte wohl nur der Sternen-Krieger selbst und auch ihm sollte Kleepfote dieses Geheimnis wohl nicht einfach entreißen. Und so blickte sie ihm nur hinterher, während seine Worte in ihrem Herzen wiederhallten.
~ ~ ~ ~ ~
„Kleepfote?“ Die Worte ihrer Schwester holten die kleine Kätzin wieder in die Realität zurück und als sie ihre Schwester anblickte, konnte sie ihre blauen Augen strahlen sehen. Zumindest für den Moment schien die junge Kätzin wieder aufgeregt und fröhlich, wie sie es immer war und vielleicht auch ein ganz klein weniger unruhig. „Hast du eine SternenClan-Katze getroffen?“ Reifpfotes Stimme überschlug sie beinahe vor Aufregung und Kleepfote kam nicht umhin sich zu wundern, ob sie das alles eben wirklich erlebt hatte. War es nur ein Traum gewesen? Ein Schimmer ihrer eigenen Wünsche? Oder hatte sich der SternenClan tatsächlich ihr zugewandt, einer gewöhnlichen FlussClan-Schülerin, die nichts Besonderes war und noch nicht einmal eine vollständige Familie zu haben schien? Du bist eine gute Katze, Kleepfote, hallte Kristallseeles Stimme in diesem Moment in ihrem Inneren wieder. Und eine ganz besondere. So nickte sie und ihr kleines Herz pochte heftiger, als Reifpfote weiterfragte: „Und? Was hast du dir gewünscht?“ Für einen Moment schwiegen sie beide, während Kleepfote in Gedanken noch einmal ihre Begegnung mit dem SternenClan-Krieger durchlebte. Dann schüttelte sie den Kopf. „Ich glaube, über unsere Wünsche sollen wir nicht sprechen“, miaute sie dann. „Aber der SternenClan wird über sie wachen ... und über uns.“
Und als die beiden Schülerinnen sich daran machten zwischen den Ästen wieder hinunterzuklettern, hallten Kristallseeles Worte immer noch im Kopf jungen Kätzin wieder. Das hat etwas mit Wachstum zu tun und euch das zu nehmen, wäre vielleicht auch nicht immer gut. Aber du darfst darauf vertrauen, dass ihr nicht alleine auf diesem Weg seid. Ich werde von den Sternen aus über euch wachen, solange ihr auf dem Weg seid. Und als sie in Gedanken die Worte wiederholte, spürte sie wie sich eine Wärme in ihrem Inneren ausbreitete. Wenn sie nicht stehen blieben, sondern ihren Weg fanden, war er vielleicht erreichbar der Frieden … für Mama, Reifpfote, ihren Vater … und für sie. Und über dich, Kleepfote, in besonderer Weise.
Charaktere aus dem Rpg: - Kleepfote | gespielt von B.T - Reifpfote | gespielt von Finsterkralle - Samtfell | gespielt von B.T - Kieselfrost | gespielt von Finsterkralle - Krallensturm | gespielt von Finsterkralle - Kristallseele | ehemals gespielt von Wolverine
»Autor: Finsterkralle
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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LG, euere Adventswichtel
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Zuletzt von Cupid am So 08 Dez 2019, 12:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Avatar von : Falkensturm Anzahl der Beiträge : 2116 Anmeldedatum : 06.10.17 Alter : 19
Thema: Re: Adventskalender 2019! Sa 07 Dez 2019, 20:23
Richtig schöne Geschichte, Mohnstern wurde echt gut getroffen. Das Bild ist auch echt schön owo Warum sind hier so viele talentierte Leute? Mir ist noch was kleines aufgefallen: Im Code wird irgendwann die ganze Schrift fett gemacht, weil die eine Klammer von [ /b] nicht die hier ist: ] sondern so eine } .
Meine Charakter: Muschelherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt das Lager nach dem Erdrutsch auf - Ansprechperson für die Aufräumarbeiten während Honigstern und Morgenfrost bei der GV sind
Löwenherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt gemeinsam mit Regensturm und Muschelherz das Lager auf
Luchsmut (FC) - Unter den Eichen - Patrouille Nestmaterial - Sucht mit Libellenjäger und Brombeerpfote nach Nestmaterial
Uhuschatten (FC) - Weide - Patrouille Kräutersammeln + Aufbau des Heilerbaus - Sammelt mit Scherbenherz und Nebelpfote Kräuter
Abendhimmel (WoC) - Wolken Clan Lager - Gespräch mit Falterwind
Gurke (HK) - Zweibeinerort - Play mit Gouda geplant
Taupfote by Robyn - Vertretung - Gespräch mit Rußstern
Grundsätzlich könnt ihr meine Charas einfach immer anschreiben, gebt mir dann nur durch eine PN oder über Discord Bescheid!
Schmetterlingspfote Legende
Avatar von : von mir (mit Hilfe von Photoshop) Anzahl der Beiträge : 3242 Anmeldedatum : 04.02.16 Alter : 26
Thema: Re: Adventskalender 2019! So 08 Dez 2019, 00:12
"Mohnputtel" war eine geniale Idee! Hat Spaß gemacht die Geschichte zu lesen. Ich würde mich aber mit Mohnstern wahrscheinlich nicht sehr gut verstehen :'D
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Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them? Then do not be too eager to deal out death in judgement. - Gandalf
(in "The Fellowship of the Ring", J. R. R. Tolkien)
Funkelfeder:
gemalt von Luchsy Danke!!
>Relations< (Nicht mehr aktuell aber es wäre schade, den Link aus meiner Signatur zu löschen.)
Tox Admin im Ruhestand
Avatar von : Frostblatt.<3 Anzahl der Beiträge : 4055 Anmeldedatum : 21.10.13 Alter : 25
Thema: Re: Adventskalender 2019! So 08 Dez 2019, 16:33
User des Monats
Januar
Was, nein, der Code ist nicht kopiert haha lol.
Herzlich Willkommen Gast!
Heute beschäftigt uns etwas ganzes tolles, was wir mit dem gesamten Forum teilen wollen: die Suche nach dem User des Monats Januar. Einige kennen das Konzept, haben es erlebt, wissen, dass es gestorben ist, aber wir, das Eventteam (EVT) möchten es wiederbeleben. Es geht eine Menge ab, der Adventskalender (vielen Dank an das AK Team für die tollen Leistungen, die ihr erbringt), das kleine Romantische Kundgebung (uuuh special) und jetzt auch noch eine Umfrage? Wow, so viel, aber so cool. Also schön mitwirken, liebe User! :D
Die Mitglieder des EVTs (Avada, Kedavra, Tox und Dunkelfeder [Avada, Nußknacker, Cupid und Blitzen]) erwarten bereits sehnsüchtig eure User des Monats Vorschläge. Ungefähr in der Hälfte des Monats werden wir eure Vorschläge als Umfrage im Eventbereich posten und ihr könnt dann fleißig darüber abstimmen, wen ihr im Januar im Modul sehen wollt!
Also, macht brav mit. Viel Spaß bei allen laufenden Events und natürlich beim Play im RPG,
Thema: Re: Adventskalender 2019! Mo 09 Dez 2019, 19:44
People, Türchen 9 ist nun auch online, habt viel Spaß beim öffnen! <3
Und vergesst nicht fleißig eure Vorschläge für den User des Monats an das EVT zu schicken, sowie Couples und Single Characters an Finsterkralle und mich heranzutragen!
Liebe Grüße <3
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Schmetterlingspfote Legende
Avatar von : von mir (mit Hilfe von Photoshop) Anzahl der Beiträge : 3242 Anmeldedatum : 04.02.16 Alter : 26
Thema: Re: Adventskalender 2019! Mo 09 Dez 2019, 20:11
Die Kleepfote-Geschichte ist echt lieb! Es passt voll zu Kleepfote, sich so etwas zu wünschen :)
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Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them? Then do not be too eager to deal out death in judgement. - Gandalf
(in "The Fellowship of the Ring", J. R. R. Tolkien)
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