Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Adventskalender 2019! So 22 Dez 2019, 14:35
Christmas is not as much about opening our presents as opening our hearts
Adventskalender 2019
Ho ho ho liebe User! Hier nun der Endspurt für dieses Jahr, denn wir nähern uns Heiligabend. Ich hoffe, dass wir euch auch dieses Jahr eine kleine oder große Freude machen konnten und dass ihr im Weihnachtsstress auch die letzten Türchen noch genießen könnt.<3 Um sich noch einmal den ersten Teil mit der Begrüßung und den Links anzuschauen, klickt einfach hier: *klick*! Nun viel Spaß mit den folgenden Türchen!
22. Türchen:
» EUPHEMIA «
The most wonderful time of the year
22.
Dezember
»Charakter: Sperlingsfeder
»Gemalt von: Arya
»Der Bote und der Katzenkönig«
Part 3 - Show Yourself Dies ist der dritte und letzte Teil der Geschichte, der aus der Sicht unserer Hauptfigur Euphemia geschrieben ist. Wir wünschen Ihnen eine angenehme letzte Reise in die Welt des Zuckers.
»Viel zu bescheiden, aber vermutlich das cuteste weeb, das es gibt. Nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren auf vielen Ebenen wunderschön.« - New Moon Times
»Frisch, frech, begeisterungswürdig. Das größte Mysterium unserer Geschichte, dennoch immer wieder eine positive Erfahrung.« - Marvelous News
»Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben zu dem machen, was es ist und ein Leben mit Euphemia ist in jedem Fall eine Bereicherung. Freundlichkeit in Kombination mit einer guten Kommunikationsfähigkeit ermöglichen immer wieder das eine oder andere interessantere Gespräch und gute Zusammenarbeit. Eine Auseinandersetzung mit Euphemia ist daher lehrreich und für jeden zu empfehlen.« - Neue Fin(n)ische Zeitung
Die kleine Gestalt liegt in ihrem Wohnzimmer auf dem Sofa und liest die neuesten Reviews, die die Zeitungen veröffentlicht haben. Euphemia, wie sie sich selbst als Künstler nennt, hat mal wieder in einen Film von Steven Spielberg mitgewirkt, mit Ryan Reynolds, Mark Hamill und Will Smith performt und einen Oscar würdigen Streifen produziert. Natürlich waren danach zu viele Interviews erfolgt und zwar waren sie alle nett, doch nur in der Neuen Fin(n)ischen Zeitung hatte sie sich intellektuell wahrgenommen gefühlt. Allerdings war die New Moon Times verdammt sympathisch, die Marvelous News zu neugierig. Aber wenn sie sich ehrlich ist, dann ist es genau das, was sie so sehr mag - den Kontakt mit Menschen und Feedback zu ihrer Arbeit.
Irgendwann wird ihr jedoch langweilig, sie legt die Reviews beiseite und hievt sich von ihrem Sofa, um sich in ihrer Küche einen Tee zu kochen. Fünf Minuten später stellt sie sich an ein Fenster, die heiße Tasse zieht fröhlich vor sich hin, Euphemia hingegen schaut einfach nur auf die große amerikanische Stadt hinab. Doppeldecker, volle Straßen, überall Autos, Lärm, Wolkenkratzer, Fast Food, alles ist dabei. Erschöpft lehnt sie ihren Kopf an die kalte Scheibe an, denn zu allem Überfluss ist diese Stadt nicht nur besonders dreckig und meistens hässlich, nein, es liegt auch noch eine Menge Schnee, der das weiterkommen erschwert.
Euphemia ist vieles. Euphemia schreibt, Euphemia lernt, Euphemia kommuniziert. Sie ist Autorin, Schauspielerin, hat schon Regie geführt, Kleidung designed, hält über einen eigenen Blog starken Kontakt zu ihren Fans. Euphemia ist eine Marke geworden in den letzten Jahen, sie ist ein Weltstar - überall wo sie ist, wird alles gut. Sie ist ein Mysterium, ihre Herkunft unbekannt, sie tauchte einfach plötzlich auf den Bühnen auf und riss die Zuschauer von den Socken. Parfum, Kleidung, Schmuck, alles nach ihr benannt. Es gibt niemanden, der sie nicht kennt.
Seufzend greift sie nach der Tasse, als sie in der Ferne ein Klopfen hört. Wie erstarrt sieht sie aus dem Fenster, kurz verschwindet das Geräusch, wird jedoch baldig wiederholt. Vorsichtig legt sie die Tasse aus der Hand auf das Fensterbrett und schiebt sich durch den Raum, hüpft die Treppe hinab und horcht. Das Klopfen ist immer noch in der Ferne. Kurz schließt sie die Augen, nickt, greift nach der Klinke, dreht sie und öffnet die Tür, um eine fremde Gestalt zu erblicken. Vorsichtig lächeln sich die beiden an, die warme Sonne aus dem Königreich fließt in ihr Haus hinein. Ein Pfad schlängelt sich von diesem hinauf zu einer Tür, hinter der nichts steht. Wälder türmen sich auf und kurz verliert sich Euphemia in dem Anblick ihrer Heimat, vergisst, dass vor ihr jemand steht. So lange hatte sie diesen Ort nicht mehr sehen können und wollen, sie hatte sich geschworen die Türen nie zu ändern, bis an den Tag an dem jemand auf der anderen Seite klopfte. Die Landschaft sieht noch süßer aus, als sie es sich in ihren Erinnerungen ausgemalt hatte. Schweigend stehen die Gestalten voreinander, eine unruhig, die andere tiefen entspannt und zufrieden mit dem, was sie dort sieht.
»Entschuldigung?«, fragt die unruhige Gestalt plötzlich und zieht einen metallischen Gegenstand hervor. Vor dem Gesicht der ruhigen Person lässt sie diesen baumeln, sodass die Kurven, Schwingungen und Details ein wenig verwischen, einzig und allein das große 'P' bleibt beinahe bewegungslos in dem kleinen Chaos. Sanft lächelt Euphemia die Kette an, die nur ein verstärktes, großartigeres Abbild der wahren Kette darstellt, die sich noch immer tief in dieser verbirgt. »Meine Kette«, sagt sie leise und greift nach ihr, spürt die Wärme darin, die seit Jahrzehnten zu fliehen versucht. »Vom mächtigen Tiger unterschwellig erschaffen in dem Moment, indem Freddie ihn angriff. Seine reine Magie kam bis zu mir durch das gesamte Königreich hindurch, sie fiel von meinem Hals und im nächsten Moment sah ich dieses riesige Kunstwerk vor mir liegen...«
Die beiden Personen schweigen ehrfürchtig und betrachten die Kette mit großen Augen, wobei Euphemia liebevoll die Konturen nachzieht. Sie wartet bereits lange auf die Rückkehr ihrer Kette zu ihr, auch wenn sie den Moment ersehnt, wenn der ganze Schnick Schnack wegschmilzt und das Original zum Vorschein kommt. Zwar muss sie dafür noch einige Aufgaben erledigen, dennoch... »Du bist also mein Bote, eh?«, lächelt sie und dreht sich so, dass ihre Körperhaltung deutlich macht, dass sie ihr Haus für ihr Gegenüber öffnet. Liebevoll winkt sie die Fremde mit einer Handbewegung herein und führt sie sogleich in die Küche, um auch ihr einen Tee zu brühen. Der Bote wirkt so unruhig und so,... nun ja, so aufgewühlt, angestrengt, müde. Bestimmt drückt sie ihn in einen Stuhl, bemerkt jedoch schnell ein Detail, dass sie in den Hintergrund gerückt hat. Ihr gegenüber sitzt ein Mensch, dem langsam dämmert, wer sie ist.
»Bist du nicht 'Euphemia'? Sagst du mir etwa, unser Mega-Star des Jahrhunderts ist nicht einmal aus unserer... wie soll ich sagen, aus unserer Welt, unserem Universum? Mehr so aus dem Multiversum?« Euphemia lacht belustigt, schiebt den Tee für den Boten über den Tisch, reicht ihr dann jedoch höflich die Hand. Welch eine aufgeregte Person sie doch war! »Ach nein, kein Multiversum. Mehr so, Magie. Bestimmt weißt du bereits, dass es diese gibt, bestimmt hast du bereits Freddie gesehen und kannst es gar nicht leugnen. Und ja, mein Name ist Euphemia, wenn auch nur als Künstlername in deiner Seite der Welt. Eigentlich ist das auch mein richtiger Name und nicht Phemia Lu. Klingt auch wirklich nicht so gut, wie mein eigentlicher Name, aber deiner Seite der Welt kann man es kaum recht machen.«
»Aber bist du nicht eigentlich eine Katze?« Erneut lacht Euphemia, dieses Mal jedoch ein wenig lauter, ein wenig begeistert sogar über diese Art von reiner Neugierde, reines Interesses. Ihr gegenüber interessierte sich wirklich, das war kein Interview, es ging nicht um ihre Arbeiten, nicht um ihr Auftreten oder ihr Geld. Toxinbiss Crown hatte ihr wohl die Geschichte des Königreichs erzählt, auch wenn er selbst dem Irrtum unterlaufen war, dass ein Krieg anstehen könnte. »Ja, meine Liebe, ich bin eigentlich eine Katze. Allerdings besitze ich, verstärkt durch die Prophezeiung, genug Magie, um ab und an meine Gestalt zu wandeln. Als ich für das Gleichgewicht das Königreich verließ, kam ich bei euch an und wandelte mein Aussehen zu einem Menschen um.«
Euphemia hebt die Hand, bevor ihr Gegenüber ein weiteres Wort hervorbringen kann. »Genug von mir, ich denke, wir haben wichtigeres zu tun, meinst du nicht?«, fragte sie und sieht kurz aus dem Fenster auf die wippenden Zuckerstangen hinab. Eine Bewegung macht sie jedoch aufmerksam, eine Gestalt schiebt sich dort draußen herum. »Bevor wir also gleich losgehen, denn wir werden bereits erwartet, sagst du mir noch deinen Namen?«
»Georgie.«
»Sehr schön, Georgie. Freut mich dich kennenzulernen. Ich hoffe, du vertraust mir?«
»Also ehrlich gesagt bin ich seit ner Stunde in dem Königreich, wusste vorher nichts von, also... Ich glaub, ich vertrau dir, weil du ja so wichtig bist laut der Kette und hoffe, ich sterbe nicht.«
Lachend steht Euphemia auf, dieser Mensch macht es ihr echt schwer, ernst zu bleiben. Sie öffnet die Schublade neben der Spülmaschine und zieht einen geschwungenen Dolch mit Edelsteinen am Griff hervor, den sie in eine dafür gemachte Tasche legt. Auf den verwirrten Blick ihrer neuen Gesellin grinst sie nur. »Das ist das Messer der Crowns, ich hab es damals im Palast mitgehen lassen. Oder besser gesagt, ich habe es geliehen. Toxinbiss sucht es seit Jahren vergebens im Schloss.« Ihr Gegenüber nickt nur und erhebt sich ebenfalls, allerdings unsicher darüber, was sie nun tun solle. Jetzt, wo die Kette bei ihrem Besitzer war, gab es doch gar keine Aufgabe mehr...
»Komm, Georgie. Wir müssen los.« Euphemia nimmt sie an der Hand und zieht sie aus ihrem Haus, welches sie sorgfältig abschließt, nur um dann zu beobachten, wie eine fremde Gestalt in dunkler Kleidung zu ihnen tritt. »Höh! Du bist die Frau von der Haltestelle, die mir die Kette gegeben hat.«
Euphemia lächelt sanft als sie Freddie erkennt, die den Boten zunickt, jedoch schnell mehr Interesse an ihrer Schwester findet. Ihre Gestalt wandelt sich in die kleine Puppe, die sie so gut kann, und der Mega-Star hievt sie liebevoll auf die Arme um sie fest zu drücken. Sie hat Jahrzehnte auf diesen Moment gewartet, darauf, dass jemand ihre Kette findet, damit sie ihrer Schwester helfen konnte. Sie schließt die Augen einige Momente und genießt die Stille, die Wärme der Sonne des Königreichs, die Umarmung ihrer Schwester. Ein Räuspern reißt sie jedoch aus dem emotional sehr wichtigen Moment.
»Eh, wie bitte?«, fragt Georgie und Euphemia öffnet die Augen, um zu dieser zu gucken. Mit Freddie auf ihrem Arm, die Kette um den Hals, dem Dolch in ihrer Tasche geht sie auf den Boten zu, nimmt deren Hand und führt sie in die Richtung, aus der das Schicksal rief. »Komm Georgie, ich erkläre es dir auf dem Weg dorthin.«
~*~*~*~*~
Die drei erreichten ein dichtes Farn Gestrüpp, vor dem sie anhielten. Freddie hatte sich auf die Schultern von ihrer Schwester gehievt, die deren Puppenbeine fest hielt. »Du sagst mir also, dass du mir die Kette gegeben hast, weil ich so aussah als bräuchte ich ein Abenteuer?« »Exakt.« »Und du hast mich angegriffen weil?« »Die Königin in der Nähe war und merken sollte, dass du da bist.« »Damit ich deiner Schwester die Kette bringe?« »Exakt.« »Da hast du aber Glück gehabt.« »Wenn du es so nennen willst.« Es hatte sich herausgestellt, dass die beiden mit unterschiedlich starker Magie geboren waren. Die Umstände von Freddie waren jedoch mit jedem Tag schlechter geworden und sie hatte wirklich versucht das Königreich einzunehmen, doch ihre Zeit als mehr oder weniger Verbannte hatte die Sehnsucht nach Liebe und Familie soweit gestärkt, dass ihr das egal war und sie einfach nur wieder normal wandeln wollte. Mit Euphemia als so liebevolle Gefährtin war dies gar nicht schwer, denn sie entschied wie sie die Prophezeiung interpretierte. Es war egal, wer ihr die Kette brachte, sie entschied, ob sie ihrer Schwester das Schwert der Euphemia für den Krieg gab, oder das Gegenmittel.
Nun ist klar, dass sie das Gegenmittel nehmen wird. Sanft lässt sie Freddie von ihren Schultern gleiten, die zu Georgie stakst und mit den Händen an der Hüfte trotzig zu dieser hinauf schaut. Georgie beugt sich hinab und schon beginnt eine hitzige Diskussion der beiden, die wohl eher einem scherzhaften Streit als einem echten Konflikt gleicht. Euphemia hingegen greift nach dem Dolch und beginnt damit, die Farne durchzuschneiden um eine kleine Tür in einem Baum freizulegen, die mit einer Türklinke ausgestattet ist. Mit jedem Schnitt werden ihre Begleiter ruhiger und beobachten gespannt, wie Euphemia die Farne beiseite wirft und winkt Georgie näher.
»Der Schlüssel wird vom Boten geführt«, lächelt sie und hält dem Menschen ihre Kette hin. Das 'P' glüht sanft und macht die Zinken am Ende des langen Striches deutlich. Das 'P' war also eigentlich ein Schlüssel. Neugierig greift sie mit spitzen Fingern zwischen die Musterungen und holt den Schlüssel hervor. Kurz sehen sich Euphemia, Georgie und Freddie an, dann schiebt der Bote jedoch den Schlüssel ins Schloss und 'Pling'. Die Tür ist offen.
Entschlossen greift Euphemia hinein und holt das kleine Fläschchen hinaus, welches sie mit einem 'Plop' öffnet und dann Freddie reicht. Mit großen Augen sehen sich die Schwestern aufgeregt an, dann beginnt die Puppe damit, den kleinen Trank zu trinken. Ein helles Licht erfüllt den Wald und schwubbs, es ist wieder weg. Dort steht noch immer eine Puppe und Euphemia wird es ein wenig schwer um das Herz, doch Freddie lächelt und zwinkert ihr zu. Aufmerksam beobachtet diese, wie ihre Schwester die Augen schließt und langsam in eine durchschnittlich kleinere Katze mutiert, die einen bunten Pelz und große orange Augen hat. Euphemia lacht entzückt und wenig später stehen sich zwei Katzen gegenüber, die schnurrend die Köpfte an einander reiben.
Nach dem ganzen Spektakel richtet sich Euphemia wieder in ihrer menschlichen Form auf und drückt die Katze fest, springt jedoch zu Georgie und umarmt diese viel zu lang, bis diese fast erstickt. Doch ihr Blick wird ein wenig dunkler, als sie deren Hände nimmt und sich leise bedankt. Alle drei wissen, dass für den Menschen vorerst die Reise beendet war. Einen Moment schweigen sie, doch dann löst sich Georgie vor ihren Augen auf...
~*~*~*~*~
Georgie öffnet die Augen und gähnt laut. Hui, welch seltsamer Traum. Was ihre Gedanken gemixt haben, wirklich unglaublich. Euphemia, der Mega Star, die Mega Marke, eine Katze, ja genau. Bestimmt ist ihr Bus wieder weg. Bestimmt hat sie ihn verpasst. Sie blinzelt und lehnt sich vor, doch er kommt tatsächlich erst in 3 Minuten. Ihre Tasche ist noch da, ihr Portemonnaie in ihrer Jacke, genau wie ihr Handy. Seltsam, wirklich unglaublich seltsam.
Der Bus kommt, die Musik dröhnt laut in Georgies Kopf und verdrängt die Ereignisse ihres Traums. Sie fühlt sich geschundener als zuvor, als wäre sie wirklich so viel in so kurzer Zeit. Aber gut, der Weg zum Haus des Mega Stars war laut ihres Traums nur 3 Minuten lang. Sie reibt sich über die Augen, gähnt erneut, doch steht auf, denn der Bus kommt angerollt und öffnet tatsächlich seine Türe für sie.
Ihre Tasche ist schwerer als zuvor, seltsam. Sie zeigt ihr Ticket, läuft nach hinten und schmeißt sich in die Ecke, öffnet jedoch sogleich die Tasche. Das hier war ja nicht normal, oder? Vielleicht bildete sie sich das ein. Doch nein, in ihrer Tasche lag ein Geschenk in dunkelblauen Papier, fein gebunden mit einer Schleife. Ein Brief lag anbei, den sie mit zitternden Fingern öffnete und las.
Liebste Georgie,
Vielen Dank für deine Hilfe! Meine Schwester und ich sind in deiner kurzen Abwesenheit bereits zum Schloss gefahren, wo Toxinbiss Crown ihr vergeben hat. Wir haben dir ein kleines Geschenk zu Weihnachten anbei gelegt, allerdings darfst du nicht glauben, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben!
Öffne es am 24., oder vorher, wenn du es unbedingt wissen möchtest, und berühre es. Punkt 18 Uhr beginnen wir mit den Traditionen, dann gibt es Essen und im Anschluss Geschenke. Bringe also welche mit!
Wir wünschen dir ein paar schöne Tage bis dorthin und erwarten dich schon sehnlichst.
Mit Liebe, Euphemia & Freddie.
Grinsend öffnet Georgie das Geschenk, natürlich will sie es wissen. Es ist klein, doch darin liegt ein ganz feiner Schlüssel mit einem prächtig geschmückten G hintendran. Eingraviert steht: 'Der Schlüssel ins Königreich'. Lächelnd lehnt sich Georgie zurück und schaut aus dem Busfenster. Ihre Gedanken kreisen vor Glück ganz aufgeregt.
Vielleicht wird Weihnachten dieses Jahr doch nicht so schlecht...
»Ein super User, ein toller Mensch und noch dazu eine wunderbare Freundin. Mit Hanni hat man das Komplettpaket erwischt.« - Cosmotoxitan
Ich glaube, dass fasst alles gut zusammen. Luv u Plum <3
»Autor: Kedavra
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️ Aurea and Avada
23. Türchen:
» NIYAHA «
The most wonderful time of the year
23.
Dezember
»Charakter: Schneeherz
»Gemalt von: Schmetterlingspfote
»Cervus hydõr Silurus «
Mit einem zufriedenen Lächeln ließ Feath sich auf das Bett fallen. Nur noch ein Tag bis Heiligabend! Weihnachten war vielleicht manchmal stressig, aber irgendwie schafften Stimmung und Atmosphäre es immer wieder, alle Schwierigkeiten wieder wett zu machen. Es war ein gutes Grundgefühl, das sie durch die Adventzeit getragen hatte, durch allen Stress und alle Schwierigkeiten, die sich dann doch manchmal stellten. Nur der Gedanke, dass andere Menschen dieses Fest vielleicht nicht so sehr genießen konnten, trübte ihre Stimmung ein wenig. Sie konnte nur wünschen, dass sie zumindest nicht einsam sein würden und die Wärme des Fests irgendwie auch diese Herzen erreichte. Doch auch dieser Gedanke ging vorüber, als sie sich ihrem Handy zuwandte, um ein paar Nachrichten zu lesen. Am 24. Dezember noch einmal auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, wie sie davor überlegt hatte, schien ihr eine gute Idee zu sein, aber alleine war es dann vielleicht auch nicht die Beste. Für einen Moment schloss sie die Augen und stellte sich die warmen Lichter und Stände vor. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Ja, Weihnachtsmärkte waren wirklich toll und noch einmal hinzugehen, war bestimmt keine schlecht Idee, um den letzten Vormittag vor Heiligabend zu verbringen. So ließ sie ein enttäuschtes Seufzen hören, als sie feststellen musste, dass im Augenblick keiner ihrer Freunde dieses Gefühl zu teilen schien. Zu viel vorweihnachtlicher Stress oder so … Feath strich sich die Haare aus der Stirn. Dabei war noch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt genau das, was sie jetzt noch wollte. Ging es denn niemandem anderen genauso? War der 24. Dezember bei allen schon so verplant, dass sie sich unmöglich ein paar Stunden Zeit nehmen konnten, die vielen Stände, Gerüche und Stimmung zu genießen? Wieder seufzte sie und beschloss dann sich wieder ihrem Handy zu widmen. Vielleicht würde sie aufheitern ein paar Fotos anzusehen, oder jemandem zu schreiben … oder auch …
„Hey!“ Überrascht ließ sie das Handy auf ihren Kopfpolster fallen und richtete sich auf, um im nächsten Moment in die ungewöhnlich großen und hellvioletten Augen der Kreatur zu blicken, die mit ihrem von orangenen Tentakeln besetzten Maul neugierig ihr Handy abtastete. Beinahe hätte sie vergessen zu atmen und als sie das Wesen musterte, musste sie zugeben, dass es wohl gewisse Ähnlichkeit mit einem Hirsch besaß. Ja, ein Hirsch traf es vielleicht ganz gut, einmal abgesehen davon, dass es mehr als vier Beine - sie schätze insgesamt acht – besaß und außerdem anstatt des Fells nur türkisblaue Haut. Sein Schweif endete in einer breiten orangenen Schwanzflosse und Feath fragte sich für einen Moment, sie das Wesen überhaupt in ihr Zimmer gekommen war. Schließlich drohte es nun mit einer Bewegung alles durcheinander zu fegen. Durch die Tür auf jeden Fall nicht. Dort wäre es mit seinem ausladenden Geweih hängen geblieben. Beschwichtigend hob Feath also die Hand und legte sie auf die Schnauze des ungewöhnlichen Tieres, in der Hoffnung es so von unbedachten Bewegungen abhalten zu können. Was sie dann damit anfangen würde, hatte sie noch nicht überlegt. Die ganze Situation war viel zu surreal. „Wie bist du denn hergekommen?“, fragte sie mit möglichst ruhiger Stimme. Vielleicht würde dann ja auch das Tier ruhig bleiben. So ein achtbeiniger Hirsch konnte ja nicht ganz anders sein als ein Pferd, oder doch? „Und was bist du denn überhaupt? Bist du dem Gespann des Weihnachtsmanns entkommen?“ Natürlich wusste sie, dass der Schlitten des Weihnachtsmanns eigentlich von Rentieren gezogen wurde – sie wusste im Gegensatz zu den meisten Menschen sogar, dass es sich bei diesen Rentieren um weibliche Tiere handeln musste, da die Männchen der Art im Winter ihr Geweih abwarfen – jedoch fiel ihr in diesem seltsamen Moment nichts besseres ein. Alles was sie irgendwie sagen konnte, um den Hirsch von einem unbedachten Schlag mit seiner Schwanzflosse abzuhalten, war ihr Recht.
„Ich bin doch kein verdammtes Rentier.“ Ein seltsam glucksendes Lachen kam aus dem von Tentakeln verdeckten Maul des Tieres und Feath blieb zum zweiten Mal an diesem Weihnachtsnachmittag beinahe der Mund offen stehen, als sie das Tier erneut sprechen hörte. „Vom Weihnachtsmann lasse ich mich nicht vor einen Schlitten spannen“, erklärte es dann immer noch glucksend. „Aber meine Schöpferin hat mich geschickt, um dich zu holen und da habe ich den schnellsten Weg gewählt, den sie mir für diese Aufgabe erdacht hat.“ Seine violetten Augen leuchteten sanft. „Sieht allerdings so aus, als ob ich dich damit überrascht hätte.“ Feath nickte. Und für einen Augenblick flog ihr Blick zu ihrem Handy, dessen Bildschirm mittlerweile schwarz geworden war, bevor sie wieder das seltsame Tier anblickte, das nun erneut die Stimme erhob: „Und was meine Art angeht, ich bin ein Unterwasserhirsch, wie du vielleicht sehen kannst. Wissenschaftlich gesehen ein Cervus hydõr Silurus“ Es gluckste noch einmal. „Aber ich dachte eigentlich, du könntest das erraten?“ Erneutes Nicken als sie sich langsam vor ihrem Bett aufrichtet. Mit einem Mal war ihr Kopf voller Fragen. Sie hatte selbst genügend Fantasie und Vorstellungskraft, aber bei allem was sie sich jemals ausgemalt hatte, waren die farbenreichsten Bilder in ihrem Kopf doch eben noch übertroffen worden. Wie war das möglich? „Du existierst? Ich meine … wirklich?“, fragte sie ein wenig verlegen. „Das heißt doch … deine Schöpferin … das ist Finn?“ Sie legte den Kopf schief und betrachtete mit einer Mischung aus Neugierde und Unsicherheit den blauen Kopf genauer. „Und … ihr könnt sprechen?“ Der Unterwasserhirsch nickte. „Nicht alle von uns sprechen die Sprache der Menschen“, erklärte er. „Aber manchen von uns hat Finn diese Fähigkeit gegeben, weil sie für unsere Aufgabe dienlich ist.“ Langsam vergaß Feath ihre Angst davor, der unerwartete Besucher, könnte ihr ganzes Zimmer in Unordnung bringen und streckte die Hand nach ihm aus. Es hatte etwas von dem kindlichen Staunen, das sie empfand als sie die glatte Haut berührte, ein Staunen, dass sie nicht mehr so oft auf diese Art und Weise verspürte. „Was ist nun, kommst du mit?“ Der ungewöhnliche Hirsch drehte sich zur Seite, sodass sie vom Bett gemütlich auf seinen Rücken steigen hätte können. „Du musst aber aufpassen, dass du dich gut festhältst, ansonsten landest du noch irgendwo und Finn wäre sicher nicht erfreut, wenn sie dich irgendwo im Wasserkreislauf suchen müsste.“ Warte, was?! „Äh … ja“, brachte sie nur hervor, als sie nun auf ihr Bett stieg, um von dort aus auf den breiten Rücken des Hirsches zu klettern. Aber wie wollte er ihr Zimmer wieder verlassen? Besonders ohne irgendetwas zu zerstören? Und auch wenn ihr jetzt überhaupt nichts mehr unmöglich schien … Was um alles in der Welt wollte Finn ausgerechnet heute von ihr? „Bereit?“, fragte der Hirsch sie, als sie sich nach vorne beugte, um sich an seinem Hals festzuhalten. Auf ihm zu sitzen, war anders, als auf einem Pferd … kein Wunder, mit den zusätzlichen Schulterpaaren, doch hoffte sie zumindest nicht vollständig durchgeschüttelt zu werden, als sie versuchte eine einigermaßen bequeme Position zwischen den ersten beiden zu finden. Dann nickte sie. „Bereit.“
Und dann galoppierte der Unterwasserhirsch los. Mit einem Mal, ohne die Wände auch nur berührt zu haben, waren sie draußen, dann an einem beinahe vollständig zugefrorenen Bach und im nächsten Moment rannten sie zwischen den Bäumen hindurch. Einmal waren es Wassertropfen, die aufspritzten, dann Schlamm und Schnee unter seinen Hufen. Feath spürte den kalten Wind um ihre Ohren und doch kam ihr nicht einmal der Gedanke, dass sie frieren könnte. Unter dem dunklen Himmel verspürte sie Staunen und Wärme, die wohl viele Menschen zu Weihnachten vergeblich suchten. Mit schnellen Sprüngen eilte der Unterwasserhirsch vorbei an Dörfern, entlang der Freilandstraße und schließlich neben der Autobahn, sodass sie sich fragte, ob er sie tatsächlich bis nach Wien oder vielleicht Neusiedl bringen würde. Die Frage, ob sie dann bis zum Weihnachtsessen wieder zuhause sein würde, kam ihr nicht in den Sinn. Nichts von dem, was sie gerade erlebte, entsprach der Vorstellung, die sich die meisten Menschen von der Realität machten und für einen Moment stand auch sie selbst außerhalb dieser Wirklichkeit. So wusste sie auch längst nicht mehr, wo sie sich befanden, als der Unterwasserhirsch schließlich sein Tempo verlangsamte und an einer Hügelkuppe zum Stehen kam. Doch als sie an dem großen Geweih vorbei blickte, sah sie in der Senke vor ihnen ein von mehreren Buden umgebenes Feuer brennen. Einige Lichterketten warne provisorisch an den Buden angebracht worden und es wirkte alles etwas zusammengebastelt, aber dazwischen und rund um das Feuer standen und saßen Menschen. Der Geruch von Keksen, Zimt und Tee drang in Feaths Nase und trotzdem … irgendetwas wirkte nicht ganz richtig. Die Stimmen der Menschen klangen nur zum Teil fröhlich, wie sie es an Weihnachten gewohnt war. Ja, jemand lachte, aber daneben hörte sie jemanden schluchzen und eine junge Frau konnte sie sogar verärgert schreien hören, bevor sie sich fallen ließ und mit zusammengekniffenen Augen in die Flammen starrte. Und dann als der Unterwasserhirsch langsam in die Senke hinabstieg, konnte sie wieder fröhliches Kinderlachen hören. „Wo sind wir hier?“, fragte Feath den Unterwasserhirsch mit gesenkter Stimme, als sie sich zwischen den hintersten Buden vom Rücken des Tieres gleiten ließ. Neben dem Hirsch trat sie zwischen den Ständen hindurch und langsam überkam sie ein positiveres Gefühl. Hier war nicht alles perfekt, aber das war es im Leben wohl selten. Und trotzdem war es ein Weihnachtsmarkt. Der Unterwasserhirsch scharrte mit einem Vorderhuf im Schnee, bevor er noch kurz einen Blick mit einem Artgenossen austauschte, der eben eine ältere Frau in die Senke hinuntergetragen hatte. „Dieser Ort ist nicht auf dem gewöhnlichen Weg zugänglich“, erklärte er dann wieder an Feath gewandt. „Aber es ist ein Platz für alle Menschen, die um ihre Weihnachtserfahrung kämpfen wollen. Hier dürfen sie da sein, wie sie gerade sind, egal was sie fühlen und wie einsam sie auch sein mögen.“ Er machte eine Pause führte sie in Richtung des großen Feuers. „Aber du bist hier, weil Finn dir etwas geben möchte“, erklärte er freundlich. „Sie hat nur keinen anderen Platz von dem aus sie es dir geben kann ... authentisch, meine ich.“ „Hm.“ Feath nickte nachdenklich. Ihr Blick schweifte vorbei an zwei Mädchen, die dicht nebeneinander am Feuer saßen, weiter zu einem jungen Mann, der gemeinsam mit anderen bei einer Tasche Punsch stand. Weihnachten war wohl nicht für alle die schönste Zeit und doch wirkte er immer noch zufriedener als die junge Frau, die immer noch wütend ins Feuer starrte. Trotzdem, Weihnachtsmarkt war Weihnachtsmarkt und wenn man über die paar miesmutige oder traurige Gesichter hinwegsah, wirkten die meisten einigermaßen in Ordnung. Aber hatte Finn wirklich …
„Hey!“ Sie zuckte zusammen, als sie eine Berührung an der Schulter spürte. Als sie sich aber umwandte erblickte sie ein bekanntes Gesicht. „Ich sehe, mein Unterwasserhirsch hat dich gefunden?“ Finns braune Haare waren seit ihrem letzten Treffen noch ein ganzes Stück länger geworden und in den blaugrauen Augen lag etwas nachdenkliches, als sie ihr die Hand entgegenstreckte. Es war keine übertriebene Weihnachtsfreude, die von ihr ausging, als Feath sie begrüßte, aber zumindest etwas Ruhiges und Ausgeglichenes, auch kein Weinen oder Schreien. Vielleicht konnte sie jetzt herausfinden, was genau es mit dem Unterwasserhirsch auf sich hatte. Die andere aber drückte ihr erst einmal eine Tasse Tee in die Hand. „Du kannst gerne noch mehr davon haben, wenn du möchtest“, erklärte sie. „Wir haben genug hier.“ „Äh … danke.“ Feath nahm also die warme Tasse entgegen, bevor sie ihrem Gegenüber einen fragenden Blick schenkte. „Ist das hier eine Art Weihnachtsfest?“, begann sie immer noch etwas verwirrt. „Der Unterwasserhirsch sagte, du wolltest mir etwas geben? Und wieso … also warum überhaupt der Unterwasserhirsch? Und warum genau …“ Sie verstummte. „Cervus hydõr Silurus.“ Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Finns Gesicht ab, als sie den lateinischen Namen wiederholte. „Wie findest du ihn?“ „Äh …“ Wie sie den Unterwasserhirsch fand? „Sieht gut aus, aber wie …?“ Sie legte den Kopf schief. „Und wieso? Ich dachte, du magst Weihnachten nicht so?“ Ihr Gegenüber strich sich die Haare aus dem Gesicht und nickt. „Ich finde es auch immer schwierig“, antwortet sie dann nachdenklich. „Aber ich kann mich trotzdem damit auseinandersetzen und meinen eigenen Umgang mit den Dingen finden.“ Sie nahm ihre eigene Tasse von einem der hölzernen Stehtische. „Und ich kann dir etwas schenken“, fügte sie dann noch hinzu. „Denkst du nicht?“ „Verstehe.“ Feath nahm einen Schluck von ihrem Tee. Er war noch heiß und auch wenn ihr nicht sonderlich kalt war, tat es gut, die warme Flüssigkeit aufzunehmen. „Aber …“ Sie zögerte erneut. „Das hier … ist das real?“ „Ist das wichtig?“ Die andere schenkte ihr einen fragenden Blick. „Indem man Wörter hintereinander reiht, Sätze formt und sie zu Geschichten verwebt, kann man nahezu alles real werden lassen.“ Sie lachte. „Und vielleicht findest du gerade in solchen Geschichten eine Wahrheit, die realer ist, als du dir zuerst gedacht hättest.“ Ohne ein weiteres Wort dazu, zog sie einen Briefumschlag aus der Manteltasche. „Es ist diese Geschichte, die ich dir schenken möchte“, erklärte sie dann, ehe Feath dazu kam, etwas zu antworten. „Momentan bist du nicht alleine, aber manchmal kennen wir alle das Gefühl, etwas anderes zu fühlen als andere, so wie ich jetzt zu Weihnachten oft.“ Für einen kurzen Moment flog ihr Blick zum Feuer. „Das macht uns einsam“, fügte sie dann hinzu. „Dabei ist genau das ein Gefühl, in dem Menschen sich so nahe sind, weil wir es alle irgendwann einmal erleben ...“ Feath streckte die freie Hand aus, um nach dem Umschlag zu greifen und zu öffnen. Die Papierbögen darin waren beidseitig mit Feder beschrieben und doch fand sie jetzt nicht die Zeit sie zu lesen. Finn redete schon weiter: „Diese Geschichte soll dich daran erinnern“, sagt sie. „Denk daran, wenn du zum nächsten Mal etwas fühlst, was irgendwie anders oder stärker ist, als andere es fühlen.“ Ein Funkeln trat die blaugrauen Augen. „Darum der Unterwasserhirsch“, meinte sie grinsend. „Den vergisst du so schnell bestimmt nicht.“ „Verstehe.“ Feaths Blick flog zurück zu dem Unterwasserhirsch, bevor sie noch einen Schluck Tee nahm. „Und jetzt feiere ich Weihnachten bei dir?“ Sie strich mit der Hand über die glatte Haut des Tieres. Finn aber schüttelte den Kopf. „Nein, nicht unbedingt. Mir ist nur für ein paar Sätze nicht eingefallen, wie ich die Geschichte weiterschreiben soll“, gab sie zu. „Aber du kannst ein paar Kekse haben, wenn du möchtest.“ Feath konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und nickte. „Kekse nehm‘ ich gerne“, meinte sie dann. „Und ich wollte sowieso noch einmal auf den Christkindlmarkt gehn.“ Sie schob die Papierbögen wieder in den Umschlag zurück und steckte das Geschenk in die Jackentasche. „Du musst mir nur versprechen, dass du mich auch wieder zurückbringst, okay?“ „Ja, kein Problem.“ Dann wandte Finn sich um und führte sie zwischen den Buden hindurch zum Feuer, wo auch einige Stehtische mit Kekstellern standen. „Hier“, lud sie ihre Freundin ein. „Such dir was aus.“
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Es war bereits spät geworden, als Finn wieder auf den Rücken des Unterwasserhirsches kletterte. Kurz warf sie noch einen letzten Blick auf Feath, die beinahe schon in dem Moment eingeschlafen war, in dem ihr Kopf das Kissen berührt hatte. Die Beschleunigung der Reise über den Wasserkreislauf war anstrengend und so war das auch nicht weiter verwunderlich. Kurz tätschelte sie den Unterwasserhirsch am Hals, bevor sie nickte. „Wir sollten wieder gehen“, flüsterte sie dann. „Wir haben die nächsten Tage noch einiges vor uns. Oder ich.“ Kurz flogen ihre Gedanken zu den Keksen, die sie gebacken hatte und zu den Weihnachtsfeiern, die noch vor ihr lagen. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, nicht ganz fröhlich aber ehrlich. „Und unser Weihnachten soll schließlich auch so gut werden, wie wir es nur irgendwie machen können.“ Ihr Blick war ruhig und entschlossen, als der Unterwasserhirsch sich erneut in Bewegung setzte, um das Zimmer auf demselben für Feath unterverständlichen Weg zu verlassen, auf dem er es an diesem Tag bereits zweimal betreten hatte. Es war schon erstaunlich, was er alles konnte, der Unterwasserhirsch ... oder Cervus hydõr Silurus … wie Finn ihn nannte.
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Für einen Moment lang blinzelte Feath in das warme Licht der Zimmerlampe, als sie die Bettdecke zur Seite schob und sich gähnend in ihrem Bett aufsetzte. War sie auf dem Bett eingeschlafen und hatte vergessen das Licht auszuschalten? Für einen Moment saß sie regungslos da, als die Bilder der vergangenen Stunden wieder ihren Kopf füllten. Hatte der Unterwasserhirsch tatsächlich mitten in ihrem Zimmer gestanden? Oder hatte sie geträumt? Ihr Blick fiel auf den weißen Umschlag neben ihrem Kopfpolster. Müde streckte sie ihre Hand nach dem Stück Papier aus. „Für Feath“, verrieten die blauen Buchstaben. Noch immer etwas verschlafen öffnete sie den Umschlag und ließ ihren Blick über die vorne und hinten mit Feder beschriebenen Bögen gleiten. Mit einem zufriedenen Lächeln ließ Feath sich auf das Bett fallen, las sie den ersten Satz, bevor sie nach hinten blätterte. Nur noch ein Tag bis Heiligabend! Finns Brief? Ihr Blick flog zum Fußboden, wo sie zu ihrer Überraschung glaubte, die Reste eines Hufabdrucks ausfündig machen zu können. Bevor sie aber weiter darüber nachdenken konnte, vibrierte ihr Handy und sie ließ die Papierbögen wieder auf den Kopfpolster sinken. Morgen. Viel Spaß auf dem Christkindlmarkt, verriet WhatsApp ihr Finns Nachricht. Feath konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Indem man Wörter hintereinander reiht, Sätze formt und sie zu Geschichten verwebt, kann man nahezu alles real werden lassen, dachte sie. Vielleicht war die Form der Realität manchmal einfach eine andere. Und vielleicht findest du gerade in solchen Geschichten eine Wahrheit, die realer ist, als du dir zuerst gedacht hättest.
»Autor: Finsterkralle
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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:copyright:️️ Aurea and Avada
LG, euere Adventswichtel
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» You've just hidden it away. «
Zuletzt von Cupid am Mo 23 Dez 2019, 08:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Aquamarine Admin im Ruhestand
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Thema: Re: Adventskalender 2019! So 22 Dez 2019, 15:07
Ach Mann, Leute, ich hab Tränen in den Augen euretwegen. Das Bild von Sperling ist richtig richtig schön geworden, danke dir, Eva! <3
Deine Geschichte hat mich auch so mega berührt, Lu. Gerade bei den kleinen Reviews zu Beginn ist mir ganz warm ums Herz geworden - New Moon Times, Marvelous News, Neue Finnische Zeitung, was für wundervolle Namen. :'D
Zitat :
»Also ehrlich gesagt bin ich seit ner Stunde in dem Königreich, wusste vorher nichts von, also... Ich glaub, ich vertrau dir, weil du ja so wichtig bist laut der Kette und hoffe, ich sterbe nicht.«
Bei mir würdest du doch niemals sterben. <3 Genauso wie ich natürlich niemals etwas von unserem Toxinbiss mitgehen lassen würde, nein, nein.
UND NATÜRLICH DIE COSMOTOXITAN AM ENDE, ahhh, Leute, ich kann nicht mehr, ihr macht mich echt glücklich. Eigentlich schade, dass die Storys rund um Georgie, Freddie und Toxinbiss (und nun erweitert um Megastar Me) zu Ende ist, aber sie allesamt waren wunderbar.
Es bedeutet mir wirklich sehr viel, dass ich ein Türchen bekommen habe, und dann ist das auch noch so schön. Noch einmal einen riesigen Dank an euch alle! Ich hoffe, ihr (und auch das ganze Forum natürlich) habt noch eine wunderschöne Vorweihnachtszeit, bevor dann die große Bescherung beginnt! <3
Edit » cuter Avatar, Eva. <3
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Ruby, Aqua, I love you.
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Niyaha SternenClan Krieger
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Thema: Re: Adventskalender 2019! Do 26 Dez 2019, 14:47
Heeey <3 Danke an Schmetter für das tolle Bild. Es gefällt mir sehr :* Und thanks Finstagram für die Story. Und der move, dass du mich damals im WA Chat darüber ausgefragt hast x3 Die story ist echt super<3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Look at the sky tonight
all of the stars have a reason
a reason to shine, a reason like mine and I'm falling to pieces