Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Dates '20 Sa 01 Feb 2020, 10:21
Valentine's Day
Heute dürfen wir euch endlich erneut zu unserer romantischen Überraschung willkommen heißen. Schon im Dezember haben wir euch nach den beliebtesten, süßesten und traumhaftesten Pärchen des Haupt-Rpgs gefragt und auch nach Katzen gesucht, die noch keinen Partner haben. Wir – das heißt Kedavra und Finsterkralle – haben die süßesten Pairings und Katzen ausgewählt und einmal einen genaueren Blick auf ihr Liebesleben geworfen. Das Ergebnis bekommt ihr die nächsten Tage bis Valentinstag in Form von kurzen Geschichten präsentiert, die euch echte Haupt-Rpg-Pairs hoffentlich genauso genießen lassen, wie eure geheimen Ships und die in unserer Romantikfabrik zusammengekommen Katzen.
Viel Spaß mit dem ersten Date, Kedavra und Finsterkralle
Date 1:
Date 1
Unser Geheimnis
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Krähenpfote x Efeupfote
„Efeupfote, es ist nur … also ich …“ Der die Wangen des gräulich weißen Katers wurden heiß, als er so vor sich hin stammelte. „Also, was ich sagen wollte ist … ich meine, ich …“ Krähenfotes Herz pochte immer schneller, als müsse es einen Wettlauf gegen die Zeit gewinnen, als könnten die Worte sich auf seiner Zunge auflösen und ihre Bedeutung verlieren, wenn er sie nicht bald über die Lippen brachte. Er schluckte und seine Schweifspitze zuckte nervös hin und her. Was wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte? „Ich liebe dich“, brachte er dann hervor. Mit einer hektischen Bewegung – seine Ruhe ging mit seiner Nervosität verloren – brachte er den Mut auf die Pfote zu heben und damit einen herzförmigen Stein zum Vorschein zu bringen, den er ein Stück nach vorne schubste. „Das möchte ich dir schenken“, fügte er rasch hinzu. „Also, ich meine-“
Der junge Kater seufzte und betrachtete den Stein noch einen Augenblick, bevor er sich auf den Boden sinken ließ. Die helle Oberfläche des kleinen Geschenks war vom Wasser glatt geschliffen und wie der SternenClan es gewollt hatte, war er von den Naturgewalten tatsächlich in eine Art Herzform gebracht worden, bevor Krähenpfote ihn am Fluss gefunden hatte. Auch war er nicht zu groß, sodass Efeupfote ihn problemlos in ihrem Nest aufbewahren würde können, ohne dass Eichenblatt auch nur irgendetwas davon mitbekam. Bei der Auswahl seines Geschenkes hatte der junge Kater das alles bedacht, aber ob er Efeupfote genauso gefiel? Seine Schweifspitze zuckte leicht, während er den Stein nachdenklich betrachtete. Efeupfote musste jeden Moment auftauchen und dann … dann musste es perfekt sein. Aber was wenn sie sein Geschenk nicht wollte? Was wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte? Was würde in diesem Fall aus ihrer Freundschaft werden? Und warum sollte sie gerade ihn lieben, obwohl er doch nicht im Clan geboren war und dann auch noch bei weitem nicht die perfekte Katze? Da war so vieles, das andere Kater an ihm voraushatten und noch mehr, was Efeupfote an ihm auszusetzen haben könnte. Waren seine Gefühle es wirklich wert ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen, indem er sie ihr gestand?
Nein, er musste es versuchen. Für einen Moment lang lag der kleine Kater ruhig da und lauschte in die Stille des Waldes, aber auch wenn er jetzt wohl kaum noch einen Rückzieher machen konnte, wurde er mit jedem Herzschlag nervöser. Die Patrouille war zwar schon am Morgen hier vorbeigekommen und auch die Jagdpatrouillen waren in eine andere Richtung aufgebrochen – Krähenpfote hatte am Morgen extra darauf geachtet und den Treffpunkt danach ausgewählt – trotzdem fürchtete er, eine andere Katze könnte zufällig auftauchen und in diese Situation hineinplatzen. Der Clan akzeptierte ihn ohnehin nicht vollständig, aber dann würde er am liebsten im Erdboden versinken. Rasch sah er sich um und prüfte die Luft. Von einer anderen Katze war noch keine Spur. Es roch nach Wald, Beute und Blattfrische. Die Blätter sprossen, Knospen gingen auf und die Vögel sangen bereits wieder. Hin und wieder huschte der Schatten eines kleinen Tieres durchs Unterholz, aber Krähenpfote blieb sitzen, wo er war. Ihm war jetzt nicht nach Jagd. Es gab Wichtigeres.
Da raschelte es etwas lauter im Unterholz und augenblicklich setzte sich der kleine Kater auf. Mit einer hektischen Bewegung holte er das Geschenk wieder zu sich und verdeckte es mit seinen Vorderpfoten, sodass Efeupfote es nicht gleich sehen würde. Seine Schnurrhaare zitterten etwas nervös, als er darauf wartete, dass die junge Kätzin aus dem Unterholz auftauchen würde. Das Warten und der schnelle Schlagen seines Herzens ließ ihm den kurzen Moment, wie eine Ewigkeit erscheinen. Was er tun würde, wenn eine andere Katze vor ihr hier auftauchen würde, wusste er nicht. Er hatte versucht alles perfekt zu planen und doch befürchtete er noch, dass irgendetwas schief gehen könnte. Trotzdem … so lange hatte er mit sich gerungen und seine Neugier auf das, was vor ihm liegen könnte, hatte gesiegt. Und nur für den Fall – er wollte sich keine zu großen Hoffnungen machen – dass die Grauweiße seine Gefühle erwiderte … Krähenpfote konnte sich kaum etwas Schöneres vorstellen. Es würde so toll sein … auch wenn sie niemals Gefährten werden konnten, wie andere Katzen im Clan. Aber zumindest, wenn sie alleine waren wie hier draußen, würden sie einander nahe sein können. Und das würde dem Kater genügen, denn er liebte die Kätzin auch mit dieser Einschränkung und die Liebe war stark genug, ihm die Kraft zu geben, sich zumindest für einen Augenblick lang seiner Nervosität und Unsicherheit zu stellen.
Dann blitzte etwas Helles zwischen den Zweigen auf und das Rascheln wurde lauter. Wie elektrisiert setzte Krähenpfote sich noch ein Stück gerader hin und seine Schweifspitze begann langsam im Takt zu zucken, als nur einen Moment Efeupfotes Gesicht im Gebüsch auftauchte und die zierliche Kätzin ins Freie trat. Er spürte, wie seine Pfoten zu kribbeln begannen, als sein Blick für einen Moment über ihr hellgraues Fell glitt, um dann an den tiefblauen, in diesem Licht fast schwarz erscheinenden, Augen hängen blieb. Sein Fell sträubte sich leicht vor Aufregung, als ihre Blicke sich trafen und er wäre aufgesprungen und seiner besten Freundin entgegengeilt, wenn er dafür nicht den Stein zurücklassen hätte müssen. So saß er nur da und nickte ihr zu. Einen Augenblick lang, der kaum verstreichen wollte, sahen die beiden Katzen einander an. Was sie wohl dachte? Er musste schon ein seltsames Bild abgeben, wenn er sie nicht begrüßte. Der erste Haken an seinem Plan. „Hey, Krähenpfote“, miaute sie dann endlich und ihre Augen strahlten, als sie ihm entgegenlief, um ihn mit einer sanften Berührung an der Schulter zu begrüßen. Auch er rang sich zu einem Nicken durch. „Hallo, Efeupfote“, miaute er rasch. „Ich hab schon auf dich gewartet.“ Nervös leckte er sich über die Schulter, während sie ihn neugierig musterte. „Ist irgendetwas passiert?“ Ein besorgter Ausdruck war in die Augen der Kätzin getreten und ihre Schweifspitze hatte ebenfalls leicht zu zucken begonnen. „Du wirkst so-“ Sie brach ab, als Krähenpfote rasch den Kopf schüttelte und dann einmal tief einatmete, um sich zu beruhigen. „Nein, nein“, erklärte er dann. „Ich wollte nur mit dir reden, also …“ Efeupfote nickte sichtlich erleichtert und entspannte sich etwas, bevor sie sich vor ihm niederließ. Sanft schnippte sie ihm die Schweifspitze gegen die Flanke, bevor sie begann ihr Fell zu putzen. „Tut mir Leid, dass du warten musstest“, miaute sie dann. „Ich konnte nicht eher weg. Eichenblatt hat mich die ganzen alten Kräuter aussortieren lassen. Das hat gedauert.“ Sie lächelte. „Aber du warst heute auf Patrouille und beim Training, oder?“, fügte sie dann noch hinzu. „Das muss auch anstrengend gewesen sein.“ Krähenpfote nickte. „Ja, Farnsee hat mich durch den ganzen Wald gejagt“, plapperte er. „Und dann haben wir noch meine Jagdtechnik geübt und ich habe für die Ältesten gejagt-“
Der Schüler unterbrach sich. Es war natürlich schön, sich mit Efeupfote über das Training austauschen zu können, aber am Ende war es nicht, wofür er sich diesmal mit ihr hatte treffen wollen. Für einen Moment flog sein Blick an seiner Freundin vorbei ins Unterholz, als er seinen Mut sammelte. „Also, wegen weil … ich meine, warum ich wollte, dass wir uns treffen …“ Er schluckte und zwang sich den Schweif ruhigzuhalten. Ja, seine Nervosität konnte er nicht ganz verbergen, aber er wollte auch nicht total bescheuert wirken. Zumindest wenn das überhaupt möglich war … „Ich wollte dir etwas sagen Efeupfote“, brachte er dann mit etwas festerer Stimme hervor. „Und zwar ist es so … also für mich bist du mehr als nur irgendeine Freundin.“ Er zögerte. „Immer wenn ich an dich denke, dann schlägt mein Herz ganz schnell“, erklärte er dann und mit einem Mal sprudelten die Worte wieder aus ihm hervor, wie ein kleiner Wasserfall. „Ich liebe dich, Efeupfote.“
Die Augen der Schülerin weiteten sich etwas überrascht und für einen langen Moment hörte Krähenpfote nichts anderes mehr als den schnellen Schlag seines rasenden Herzens. Jetzt war es gesagt und bei aller Unsicherheit konnte er nicht mehr hinter diese Worte zurückgehen. Was aber würde sie antworten? Ob sie seine Gefühle erwiderte? „Ich habe … also ich habe noch ein Geschenk für dich, wenn du möchtest“, stammelte er in die Stille des Waldes hinein, bevor er die Pfote hob und den Stein zum Vorschein brachte und für einen Moment flog Efeupfotes Blick von dem Schüler zu dem Stein und wieder zurück. Ihre Schweifspitze zuckte leicht, bevor sie die Pfote ausstreckte, um sein Geschenk zu sich zu holen. Krähenpfote hielt den Atem an.
„Also …“ Krähenpfote konnte die Unsicherheit in den Augen seiner Freundin sehen, als ihre Worte endlich die Stille zwischen ihnen durchbrauchen und sein Herz pochte noch ein bisschen schneller. Was war los? War es weil sie nicht dasselbe fühlte? Oder war es die Situation, die sie verunsicherte? Der Schüler musste zugeben, dass es bestimmt nicht einfach werden würde. Eichenblatt, Donnerstern und die anderen Katzen im Clan würden bestimmt wütend werden, wenn sie von einer Beziehung zwischen ihnen erfuhren … „Efeupfote, ich-“ „Krähenpfote-“ Der Schüler stockte, denn auch Efeupfote hatte in diesem Moment zu sprechen begonnen und für ein paar Herzschläge lang schwiegen sie nun beide und sahen sich an. „Krähenpfote.“ Der Schüler senkte seinen Blick auf die Pfoten, als er den Ton in ihrer Stimme hörte. Sie versuchte so ruhig wie immer zu klingen, aber ganz gelingen wollte es ihr nicht. „Du weißt, also … ich meine, du weißt, dass ich dich sehr gern habe.“ Sie schluckte. „Und es ist auch wirklich so, dass ich mich in dich verliebt habe, aber-“ Sie stockte und Krähenpfotes Schweifspitze begann wieder zu zucken. Weitere Worte waren eigentlich nicht von Nöten, denn er wusste bereits, was sie sagen wollte. Und auch wenn er nicht genau wusste, wie sie es schaffen konnten, gab ihm die Sicherheit, dass sie seine Gefühle erwiderte neuen Mut. „Der Clan muss nicht davon erfahren“, kam es aus ihm heraus und als er den Blick wieder hob, um sie anzusehen, war er bereits merklich ruhiger geworden. Es gab eine Möglichkeit, dass sie zusammen sein konnten. Sie empfanden dasselbe und wenn alle anderen Katzen im Clan Beziehungen eingehen durften, war es doch unfair, wenn sie es nicht durften. Der Rest des Clans würde wohl dennoch an dieser Regel festhalten, aber das hieß ja nicht, dass sie nicht wenigstens im Geheimen Zeit miteinander verbringen durften. „Wir können uns ja hier draußen treffen“, fügte er hinzu. „So wie jetzt. Nur wir zwei. Niemand anderer muss es wissen.“ Seine Pfoten kribbelten, als er sich nach vorne beugte und sie mit seiner Nase an der Wange berührte. Irgendwie würden sie es schon schaffen. Sie liebt mich, sagte er sich im Stillen, während er auf ihre Antwort wartete. Und ich liebe sie. Seine Schnurrhaare zuckten leicht. Und mehr brauchen wir nicht. Das kann unser Geheimnis sein.
Es war eine kühle Nacht in der Blattleere, der Wind peitschte zwischen den spärlichen Bäumen umher und traf stets auf die aus fünf Katzen bestehende Patrouille. Sie hatten Hunger, doch keiner von ihnen war in der Lage, seinen Stolz zu verdrängen und dies öffentlich kundzutun. Selbst die eine Katze, die es vielleicht sogar gewagt hätte, so zu klagen, war es nicht – denn sie konnte nicht einmal sprechen.
Die Gestalten schoben sich tiefer in die Wälder, alle im Gleichschritt, nur die fünfte Katze blieb ein wenig hinter den anderen zurück. Ihre Gedanken kreisten, wollte sie zwar in ihr Nest, doch dem Lager am liebsten fernbleiben. Immer wieder streifte ihr Blick über die Pelze der anderen Katzen und manchmal blieb er zu lange auf der hellen Kriegerin vor sich hängen, die eine Ursache ihres Übels war. Dennoch, die Katze verspürte keinen Groll gegen die andere, denn diese konnte kaum ahnen, mit welchem Leid sie sich herumtrieb.
Sie erreichten schließlich das Lager, indem sie alle wieder getrennter Wege gingen. Eine Katze lief zur Zweiten Anführerin Gewitterbrand, um dieser Bericht zu erstatten, doch selbst wenn die fünfte Gestalt dazu gekommen wäre, wäre es ihr doch unmöglich gewesen, ihr zu sagen, was sie gesehen hatten. Auch wenn es simpel war. Sie hatten nichts gesehen.
Dämmerstreif streckte sich und warf kurz einen Blick zum Frischbeutehaufen. Ihr Gesicht verdunkelte sich enttäuscht, denn die Jagdpatrouille schien kein Glück gehabt zu haben, es lagen vielleicht zwei oder drei gute Beutetiere dort, die restlichen zwei wollte sie gar nicht erst anfassen. Mit grummelndem Magen drehte sie sich umher und blickte sich nach jemandem um, der vielleicht mit ihr teilen wollte. Sie hatte nicht mehr viele Freunde, nachdem ihr bester Freund eine bessere Beschäftigung gefunden hatte, als seine kostbare Zeit mit ihr zu verbringen, allerdings kannte sie einen großartigen Freund, der bestimmt nichts dagegen hatte zu teilen – falls er nicht bereits gefressen hatte.
Der weiße Pelz ihres Freundes war schnell gefunden und fröhlich hüpfte sie auf ihn zu, rieb zur Begrüßung ihre Schnauze gegen seine Schulter. Schwachkralle sah überrascht auf, legte jedoch schnell seinen Schweif um sie und setzte sich richtig hin.
»Dämmerstreif«, schnurrte der ältere, der zufällig auch eine Eidechse vor sich liegen hatte. Unberührt. Er schob sie ihr liebevoll zu, als er ihren hungrigen Blick sah. Dankbar leckte sie ihm über die Wange und nahm einen Happen, bevor sie das Tier zu ihm zurückschob und genüsslich auf dem Fleisch kaute.
»War die Patrouille gut?«
Dämmerstreif nickte und ignorierte den Drang, sich im Lager genauer umzusehen. Schwachkralle kannte ihren Schmerz, er lenkte sie stets von diesem Drang ab, doch heute war es wieder besonders schwer. Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wen sie suchte und dennoch grub sie ihre Schnauze – wütend auf sich selbst – in den Pelz ihres Freundes. Dieser kaute derweil selbst auf der Eidechse herum.
Dämmerstreif hatte es häufiger in ihrem Leben schwer gehabt. Es war nicht genug gewesen, dass sie stumm war und um ihren Rang als Schülerin hatte kämpfen müssen, ihr Trainingsstart war träge gewesen und mitten drin löste sich ihr bester Freund plötzlich von ihr. Sie hatten kaum mehr geredet und die Sehnsucht nach Moorkrone war immer stärker geworden. Der attraktive Kater hatte nämlich eine andere Beschäftigung für sich gefunden – von Beziehung zu Beziehung zu hüpfen. Bereits häufig hatte sich die hellgraue Kriegerin gefragt, ob er sie irgendwann nicht mehr wahrgenommen hatte, weil er sie nicht als weiblich wahrnahm – oder mehr als eine Schwester, mit der er nichts mehr zu tun haben brauchte.
Sowohl ihre Grübeleien als auch ihre mäusehirnige Stummheit hatten nicht dazu beigetragen, diesen Konflikt zu lösen. Stattdessen hatte die hübsche Kriegerin nur beobachtet, wie er noch als junger Kater Pfirsichhauch erobert, dann einige kleine Beziehungen geführt und schließlich mit der blinden Katze des Clans ein Junges bekommen hatte, welches verstorben war. Er hätte sich allerdings eh nicht um dieses gekümmert, das wusste Dämmerstreif einfach. Der Gedanke schmerzte sie. Ja, der Kater hatte sie aus seinem Leben verbannt und sich danach so sehr verändert, dass sie seine Handlungen kaum wiedererkannte. Wie damals, als sie als Junges einen Spaß mit ihm gemacht hatte – er war ein Schüler gewesen – und er sich so sehr aufgeregt hatte, dass sie dachte, er würde nie wieder mit ihr sprechen. Dieser Zeitpunkt war erreicht worden und trotz, dass ihr nichts eingefallen war, empfand sie die Angst, dass diese Situation auch durch sie ausgelöst worden war.
Dabei liebte Dämmerstreif niemanden so sehr, wie sie Moorkrone liebte.
Ihr Herz war zerrissen zwischen ihrer Angst, ihrer Liebe und seinen Taten. Sehnsüchtig dachte sie immer wieder an seinen warmen Pelz, seinen süßen Duft, sein Lachen. Es hatte sich damals so angefühlt, als hätte er ein Loch in ihrer Brust hinterlassen und nur er konnte es flicken. Doch das tat er nicht und der Schmerz kam immer wieder.
Schwachkralle schien ihr Unbehagen zu spüren, denn er leckte ihr liebevoll über ihren Kopf. Dämmerstreif war ihm stets dankbar für seine Anwesenheit und wünschte, mehr für ihn tun zu können. Sie hatten durchaus Geschichte und er war immer so liebevoll zu ihr, doch Dämmerstreif wusste einfach, dass sie nicht mehr sein konnten als Freunde. Er war nicht der Kater, der von ihrem Herzen seit vielen Blattwechseln verlangt wurde, doch er hatte sich damit abgefunden, denn schließlich waren sie so gute Freunde, dass sie einander nicht verlieren wollten.
Freundlich sah sie kurz auf, biss jedoch noch einmal in die Eidechse und schob ihm den Rest zu. Nachdem sie fertig gefressen hatte, deutete sie ein Gähnen an, leckte ihm sanft über das Ohr und kroch in den Kriegerbau. Ihr Nest war wie immer kalt und einsam.
꧁✩✼✼✩꧂
Es war noch mitten in der Nacht, als Dämmerstreif ihre Augen aufschlug. Frustriert wälzte sie sich in ihrem Nest, als sie die Kälte durch den Bau gleiten spürte. Ihr Schlaf war oberflächlich, unruhig gewesen, nichts, was ihren Körper hätte zur Ruhe bringen können, noch weniger ihren Geist, das Loch in ihrer Brust. Nach einigen Herzschlägen gab die hellgraue Kätzin auf, legte sich auf die Seite und begann mit ihrer Zunge über ihre Brust zu lecken. Mit neutralen Blick sah sie hinaus zum Ausgang des Baus und seufzte schließlich, als sie dort eine Gestalt wahrnehmen konnte. Na, wenigstens war sie nicht allein mit diesem Problem.
Die Luft war anders als zuvor, die Kriegerin fühlte sich anders und es lockte sie schließlich aus dem Bau. Ihr Blick glitt durch das leere Lager, als ihr auffiel, dass der Ausgang des Lages raschelte, als wäre gerade erst jemand hindurchgetreten. Und hatte sie nicht gerade noch eine Gestalt gesehen? Wohl ein nächtlicher Spaziergang, dem sie nicht länger Beachtung schenkte. Dennoch, der Geruch, der in der Luft lag, kam ihr sehr bekannt vor. Dämmerstreif gähnte herzhaft, seufzte und reckte ihre Schnauze in die Höhe, um ihn besser auffangen zu können. Er war durch den starken Wind und die veränderte Luft zwar nur schwach, dennoch reichte es ihr, um Moorkrone zu erkennen. Unsicher sah sie zum Lagerausgang, bestimmt traf er sich wieder mit einer Kätzin, vielleicht sogar mit jemandem, mit dem er tatsächlich auch Junge wollte und sich um diese kümmerte. Dennoch, die hellgraue Kätzin wurde unruhig bei dem Gedanken, dass sie diese Kätzin sein könnte, die das Glück hatte, mit dem Kater eine Beziehung zu beginnen.
Dämmerstreif sah zum Kriegerbau, in dem Schwachkralle schlief und bestimmt bald die Augen aufschlug, merkte, dass sie fehlte. Es tat ihr im Herzen weh, wie sehr sie mit seinem Herzen spielte, sollte sie sich doch für ihn entscheiden. Schließlich hatte er ihr nie weh getan, im Gegensatz zu Moorkrone. Unschlüssig grub sie ihre Krallen in den Boden und bearbeit ete diesen, wusste nicht, ob sie gehen sollte oder nicht. Dann riss der Himmel auf und eine kalte, weiße Schneeflocke traf ihre Nase.
»Moorpfote«, murmelte die sonst stumme Katze überrascht, als hätte ihr Körper nur auf diese Nacht gewartet, in der sie sich zusammenreißen würde und mit ihrer sonst verborgenen Stimme herumlaufen konnte. Besonders, da es sich so anfühlte, als würde der SternenClan ihr sagen, dass sie gehen sollte, um mit dem Kater zu reden, als hätte er ihr ein Geschenk gemacht um endlich glücklich zu werden. War das der Plan ihrer Ahnen? Wollte dieser, dass sie ihre Stimme dafür nutzte? Denn das würde sie, um zumindest zu erfahren, was das Problem war. Sie wollte das Loch in ihrer Brust füllen können, zumindest flicken um – sollte es mit dem Wunschkater nicht funktionieren – zumindest Schwachkralle eine Chance zu geben.
Wenige Herzschläge später raschelte der Lagerausgang, durch den die hellgraue Kriegerin gerast war.
Dämmerstreif rannte so schnell sie konnte der Spur nach, die sie direkt hinter dem Lagerwall wieder aufgefangen hatte. Ja, es war der Kater, ja, die Spur war ein wenig älter, doch mit jedem Schritt wurde der Geruch wieder frischer und angenehmer, rief sie förmlich näher. Sie bemerkte kaum, wie weit sie lief, nur, dass der Sumpf an ihr vorbeiflog. Ihr Herz pochte aufgeregt, konnte es doch bedeuten, dass er sie nun endgültig zurückwies, mit Worten, statt mit Taten. Der Sumpf füllte sich mit dem Schnee, sie schüttelte ihn von ihrem Kopf und endlich blieb sie im Territorium stehen.
Die Steinebene.
Ehrfürchtig betrat sie das Plateau, dass sich durch diesen Ort zog und von anderen durchbrochen wurde. Sie sah Moorkrone auf einer höheren Ebene sitzen und dachte an das, was ihre Mutter ihr erzählt hatte. Dass sie sich hier getraut hatte, ihrem Gefährten, Kometensturm, die Liebe zu gestehen, nachdem es doch so viele Konflikte gewesen waren, die sie innerlich bekämpft hatte. War Liebe immer so schmerzhaft? Nach Erzählungen fühlte es sich so an, doch Eschenranke schien wenig Probleme damit gehabt zu haben, mit Haselfeder zusammen zu kommen. Unsicher stand die hellgraue Kätzin dort zwischen sanftem Schneefall und Mondlicht, musterte die dunkle Gestalt über sich, die in die Ferne sah und scheinbar grübelte.
Schließlich riss sich die Kriegerin zusammen und sprang erst ein Plateau höher, dann wieder eines, bis sie hinter dem Kater stand. Nervös glitt ihre Pfote über den Stein, damit sie ihn auf sich aufmerksam machte, ohne, dass er aus dem Pelz fuhr und die Steine hinab rutschte. Seine Ohren zuckten jedoch nur, er schien nicht wirklich zu bemerken, wer in dieser Nacht zu ihm gestoßen war. Wenn Dämmerstreif näher darüber nachdachte, hatte ihr eine Kriegerin vor wenigen Tagen zugeflüstert, dass Moorkrone wohl nachts hier auf Kätzinnen wartete, um gegen seine Langeweile zu kämpfen. Dachte er, sie gehörte zu ihnen? Das sie nur hier war, um seine Langeweile zu vertreiben?
»Moorkrone?«, fragte Dämmerstreif heiser, war es doch erst das zweite Wort, dass sie in vier Blattwechseln gesprochen hatte. Erneut war es sein Name gewesen. Ihr Herz pochte nun stärker in ihrer Brust und das Loch in dieser meldete sich, wie so häufig, machte ihr geradezu Angst.
Der schildpattfarbene Kater erstarrte einige Herzschläge, drehte sich dann so zackig um, dass sie erschrocken einen Schritt zurückwich. Seine Augen zeigten ehrliche Überraschung, als er seine alte Freundin erkannte, mit der er mehrere Monde nicht gesprochen hatte. Sie wirkte unsicher, ihr kleines zurückweichen war ihm durchaus aufgefallen. Als er ihren Blick auffing, begann sein Herz schneller zu pochen. Seinen Kriegernamen aus ihrem sonst so stummen Mund zu hören, gab ihm ein Hochgefühl, welches er am Ende dieser Nacht wohl verlieren würde. Doch warum war sie hier? Wobei, Moorkrone war doch ein intelligenter Kater, wenn er so drüber nachdachte, musste es an ihrer Stimme liegen, die sie für diese Nacht hatte.
»Dämmerpf…streif«, wisperte der Krieger, als wäre sie gerade zu zerbrechlich. Vielleicht war sie das auch. Beinahe wäre ihr Schülername über seine Lippen gegangen, hatte er sie doch nie mit ihrem neuen angesprochen. Das letzte Mal, als er mit ihr geredet hatte, war, als sie beide Schüler waren. Ihren Kriegernamen hatte er nur in Kontexten ohne ihre Anwesenheit genutzt. Jedoch war sie immer in seinem Herzen bei ihm gewesen, hatte seine Gedanken heimgesucht. Mit pochenden Herzen sah sich die beiden Katzen erwartungsvoll an, beide warteten darauf, dass der andere den ersten Schritt machte.
»Du fehlst mir«, brachte die Kätzin schließlich mit weinerlichem Unterton hervor. Der Klang ihrer besonderen, vom SternenClan geliehenen, Stimme ließ den schildpattfarbenen Kater erzittern, die Bedeutung der Worte entsandten eine Spannung durch seinen Körper, die ihn dazu verleitete, aufzustehen. Sein Blick musterte die Gestalt der zierlichen, hübschen Katze aufmerksam, doch er rührte sich nicht weiter.
»Du fehlst mir, wirklich. Ich weiß auch gar nicht, was damals passiert ist, aber es tut mir leid, wenn ich dich erbost habe. Es tut weh, ohne dich meine Aufgaben zu erfüllen, wo das doch unser, oder eben mein Traum gewesen ist, als wir beste Freunde in Schülerzeit waren. Dich mit den anderen Kriegerinnen zu sehen, ohne, dass du mich wahrgenommen hast…«
Ihre Stimme brach verzweifelt, sie drehte den Kopf weg und sah in die Ferne, um seinen Blick nicht auffangen zu müssen. Überrascht über den Gefühlsausbruch, spitzte er die Ohren und sah sie mitleidig, selbst von Schmerz erfüllt, an. Er wusste, warum sie so empfand, denn er hatte sie mit Absicht ausgeschlossen als er begonnen hatte, durch diese Phase zu gehen. Für einige Monde hatte er gedacht, dass sie es nicht wert war, dass sie ihn nur in seinem Leben störte. Mit jeder Beziehung mehr hatte er jedoch bemerkt, dass er sie nicht mehr in seinem Leben hatte, um sie von seinen Taten zu trennen, damit sie nicht zu viel Schmerz darüber empfinden musste. Offensichtlich hatte das nicht funktioniert.
»Moorkrone, ich…«, begann Dämmerstreif, brach jedoch erneut ab, wandte den Blick gequält ab. Sie schien mit etwas zu kämpfen und endlich löste sich der große Krieger aus der Starre, trat zu ihr heran und drückte sich tröstend an sie. Er wollte sie lachen hören, sie wieder glücklich sehen. Wie er es sich als Schüler eingebildet hatte, sie hören zu können, wollte er, wie das letzte Mal in der ersten Nacht des Schnees, tatsächlich die glücklichen Emotionen vernehmen. An sich gedrückt konnte er ihren Atem hören, beinahe ihren Herzschlag spüren, glaubte jedoch, dass es sein eigener war. Ihr Duft lockte ihn und vorsichtig drückte er seine Schnauze in ihren Nacken.
»Komm, Dämmerstreif, lass uns ein Nest bauen. Der Schnee ist kalt und wir sollten diese Nacht nutzen, um uns endlich auszutauschen. Ich möchte alles wissen und dir alles erklären. In Ordnung?«
Moorkrone löste sich von ihr und sah sie fragend an, genau wie sonst nickte sie lediglich, als ihre Stimme zu nutzen. Häufig hatte er das Gefühl, dass sie mit ihrem Gesicht mehr aussagen konnte als andere Katzen mit ihren Worten. Als schob er sich dicht neben sie und führte sie in eine kleine Höhle, in der sie die gesamte Nacht miteinander sprachen.
꧁✩✼✼✩꧂
Als Moorkrone am nächsten Morgen die Augen aufschlug, lag um sie herum im gesamten Territorium Schnee. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den warmen Körper seiner besten Freundin neben sich spürte. Liebevoll sah er zu Dämmerstreif hinüber und legte seinen Schweif stärker um sie. Müde hob sie den Kopf und sah ihn an, wieder stumm wie es normalerweise auch war. Die ganze Nacht hatten sie geredet und es schien ihr sehr viel besser zu gehen. Genau wie ihm auch.
Moorkrone empfand ein Hochgefühl, dass nie wieder weggehen sollte. Er wollte diese Kätzin nie wieder verlassen, auch wenn er vielleicht nicht versprechen konnte, ihr nicht mehr weh zu tun. Der Krieger würde alles dafür tun, damit sie glücklich war. Schließlich liebte er sie und sie liebte ihn und sobald sie im Lager ankommen würden, würde dieses sehen, dass sie Gefährten waren.
„Äh … ja, danke.“ Rauchfeders Pfoten kribbelten und sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen schoss, als Luchskralle sich abwandte, um Tulpenfluss hinterherzublicken, die nun mit trotzigem Blick zum Bau der Krieger stakste, um dort zu verschwinden. „Der SternenClan weiß, was mit der schon wieder los ist“, seufzte der goldbraune Kater schließlich. „In der Blattleere sollten wir zusammenhalten … und dann sowas.“ Noch einmal schüttelte er den Kopf, bevor er sich wieder Rauchfeder zuwandte, die etwas schüchtern zu ihm nach oben spähte. „Mach dir keine Sorgen, die ist immer so“, miaute der Kater daraufhin. Die hellgraue Kätzin öffnete das Maul, um sich vielleicht noch einmal zu bedanken, oder dem Krieger zu erklären, dass sie sich keine Sorgen mehr machte, aber stattdessen brachte sie nur ein paar gestotterte Worte hervor, als er sich zu ihr nach unten beugte und sie mit der Nase sanft anstupste. Für einen Moment lang war es ihr, als würde sie nichts anderes mehr wahrnehmen, als den angenehmen Geruch des goldenen Pelzes, bevor er sich wieder aufrichtete und sein Blick an ihr vorbei in Richtung Lagerausgang flog. „Ich sollte mich auf den Weg machen“, stellte er dann fest und die Kätzin folgte seinem Blick zu einer Gruppe Katzen, die sich bereits versammelt haben. Luchskralle war wohl zur Jagdpatrouille eingeteilt worden und die anderen warteten schon auf ihn. Schade. „Äh, ja“, brachte Rauchfeder noch heraus. „Ich … also, ich meine, danke.“ Eines ihrer Ohren zuckte leicht, als sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Tulpenfluss und ihre Unfreundlichkeit hatte sie bereits fast wieder vergessen, stattdessen kreisten ihre Gedanken, um den Krieger, der sich bereits von ihr abwandte. Schade, dass er schon gehen musste, dabei war es so schön mit ihm zu reden. Naja, eigentlich hat er die ganze Zeit geredet, sagte Rauchfeder zu sich selbst. Ich habe wenig dazu beigetragen. Aber- Es war Luchskralles Stimme, die sie erneut aus den Gedanken holte. Der Krieger war noch einmal stehen geblieben und hatte sich wieder zu ihr umgewandt. „Und du solltest dich ausruhen“, miaute er noch. „Schließlich warst du ja seit Sonnenaufgang draußen.“ Hatte Rauchfeder sich das nur eingebildet, oder war da eben ein Hauch von Besorgnis in den bernsteinfarbenen Augen des Kriegers zu sehen gewesen? Erneut fühlte sie, wie ihr warm wurde. Machte er sich wirklich Gedanken um sie? Aber er war noch nicht fertig. „Und … also, hättest du vielleicht Lust, dir am Abend ein Stück Beute zu teilen?“ Rauchfeders Herz pochte bis zum Hals und für einen Moment lang fragte sie sich, ob sie sich diese Worte nicht nur eingebildet hatte. Wollte Luchskralle tatsächlich sein Abendessen mit ihr teilen? Und das in der Blattleere und obwohl sie seit mehreren Sonnenaufgängen kein ganzes Stück Frischbeute mehr im Magen gehabt hatte? Es gab wahrlich Katzen, die Nahrung dringender brauchten und dann kamen doch Krieger, die wirklich etwas dazu beitragen konnten, den Clan zu versorgen … während sie nicht einmal Tulpenfluss die Stirn bieten konnte. Und dann wollte Luchskralle auch noch mit ihr teilen? Wer wusste denn, ob sie an diesem Abend überhaupt etwas abbekommen würden? „Heute?“, fragte sie etwas verwirrt, aber Luchskralles Schnurrhaare zuckten nur leicht und ein Funkeln trat in seine goldenen Augen. „Mach dir keine Sorgen“, miaute er dann. „Wir werden schon etwas abbekommen. Überleg es dir einfach.“ Dann wandte er sich ab, um endlich zum Lagerausgang hinüberzulaufen, wo der Rest der Patrouille ihn schon ungeduldig erwartete. Rauchfeder öffnete noch einmal das Maul, um etwas zu sagen, sich zu verbessern, irgendwie vielleicht einen besseren Eindruck zu machen, soweit sie die Situation noch retten konnte, aber ihre Gedanken schwirrten so rasch in ihrem Kopf hin und her, das sie sich zu nichts entschließen konnte und nur schweigend beobachtete, wie Luchskralle die übrigen Krieger begrüßte, ein paar Worte mit ihnen wechselte. Dann verließen sie das Lager, nicht ohne Rauchfeder zurückzulassen, die ihnen mit klopfendem Herzen und rasenden Gedanken hinterherblickte. Ob er seine Meinung jetzt ändern würde, weil sie nicht geantwortet hatte? Ihr Herz klopfte. Was wollte er schon mit einer schüchternen und jungen Kriegerin wie ihr anzufangen wissen? Sie senkte den Blick auf ihre Pfoten, aber irgendwie konnte sie das Bild des goldenen Kriegers nicht loswerden. Hatte sie es vermasselt? Oder gab es noch eine Chance?
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„Sie ist nur ein wenig schüchtern, denke ich.“ Luchskralle nickte und scharrte etwas Schnee über seine Beute, bevor er sich wieder aufrichtete und die Luft prüfte. Vielleicht hatte er den Mund etwas zu voll genommen, als er Rauchfeder angeboten hatte, seine Beute mit ihm zu teilen. Es war Blattleere und sie hatten zwar schon etwas gefangen, aber ob sie wirklich genug Beute zurückbringen würden, um alle jüngeren und schwachen Katzen ausreichend versorgen zu können, sodass er auch noch etwas für sich und Rauchfeder nehmen konnte? „Dann wird das ja bald klar sein“, stellte Taukralle fest. „Fragt sich nur, ob du heute noch etwas fängst, womit du ihr imponieren kannst.“ Der schwarze Krieger hob die Nase in den Wind und öffnete das Maul leicht, um die Gerüche besser wahrnehmen zu können. „Aber so wie ich dich kenne, lässt du dich von Schwierigkeiten nicht aufhalten.“ Seine Schnurrhaare zuckten leicht. „Außerdem wenn du sie magst und denkst, dass sie dich auch mag, wird schon nichts schief gehen.“ Luchskralles rechtes Ohr zuckte leicht und er nickte erneut. „Ach, das schaffe ich schon“, miaute er noch ein wenig selbstsicherer, als er eigentlich war. „Du hast das ja mit Nordwind auch geschafft.“ Er ließ seinen Blick durch das Unterholz schweifen und setzte sich dann in Bewegung, um ein paar Schritte weiter durch den Wald zu trotten und dort die Jagd fortzusetzen. „Ich weiß nur nicht, wonach ich suchen soll“, miaute er dann, als Taukralle zu ihm aufgeholt hatte. „Hast du zufällig eine Ahnung, was sie gerne frisst?“ Der schwarze Krieger lachte. „Ich kenne die Jüngeren auch nicht alle“, stellte er fest. „Aber ich glaube, ich habe sie vor ein paar Tagen ein Eichhörnchen essen sehen. Besteht jedenfalls eine Chance, dass sie das mag.“ Er grinste. „Die Frage ist nur, ob du bei dem Wetter nachher noch eines erwischt.“ Luchskralle nickte. „Eichhörnchen mag ich auch“, antwortete er, bevor seine Schnurrhaare amüsiert zuckten. „Du wirst schon sehen“, grinste er dann. „Ich fange ihr das beste Eichhörnchen, dass sich um die Zeit im Wald finden lässt. Da kann gar nichts-“ Der Krieger brach ab, als Taukralle sich neben ihm in die Jagdkauer fallen ließ und sein Blick suchte das Unterholz ab. Es dauerte einen Moment, ehe er das Kaninchen entdeckte, auf das sein Freund es abgesehen hatte. Dann ließ er sich ebenfalls in Kauerstellung fallen und schickte sich an im Schatten um das Gebüsch herumzuschleichen. Taukralle bedeutete ihm mit einem Nicken, dass er verstanden hatte. Luchskralle würde ihm die Beute direkt in die Fänge jagen. Nur noch ein bisschen Glück, dachte der goldbraune Krieger mit einem Grinsen. Und dann kann ich das Eichhörnchen für Rauchfeder suchen.
~ ~ ~ ~ ~
Die Sonne war bereits früh untergegangen und so wartete Rauchfeder schon eine ganze Weile vor dem Bau der Krieger, als Luchskralle endlich ins Lager zurückkam. Obwohl sie versucht hatte seinen Rat zu befolgen und sich auszuruhen, hatte sie vor Aufregung kaum ein Auge zu tun können und auch jetzt fürchtete sie noch, dass er seine Meinung geändert haben könnte. Er war ein mutiger und gutaussehender Kater, der wohl nahezu jede Kätzin im Clan haben hätte können. Warum sollte er sich gerade für sie interessieren? Nach und nach waren die Katzen der Jagdpatrouille mit Beute ins Lager zurückgekommen und sie hatte beobachtet, wie Beute zu den alten, schwachen und kranken Katzen gebracht worden war. Der nachlassende Schneefall hatte den Kriegern Jagdglück beschert und so schien es, dass zum ersten Mal seit Wochen jede Katze zumindest ein paar Bissen im Magen haben würde können. Luchskralle aber war noch nicht zurückgekommen und so zog sich Rauchfeders Unsicherheit nahezu ins Unermessliche.
Als Luchskralle endlich das Lager betrat zögerte er kurz. Er hatte einige Zeit gebraucht, aber schließlich war es ihm doch geglückt ein Eichhörnchen zu erlegen und zu seiner Erleichterung hatte sich Taukralle zuvor bereiterklärt die zuvor gefangene Beute ins Lager zu tragen. Der schwarze Krieger musste mindestens zweimal zum Lager gelaufen zu sein, um alles zu tragen, jetzt aber saß er gemeinsam mit seiner eigenen Gefährtin neben dem Frischbeutehaufen. Die beiden putzten sich gegenseitig, doch als der goldene Krieger das Lager betrat fing er einen vielsagenden Blick seines Freundes auf, bevor er Rauchfeder entdeckte, die noch vor dem der Krieger saß und wartete. Die hellgraue Kätzin musste sich das Fell geputzt haben, oder so sah es für Luchskralle zumindest aus, als er mit dem Eichhörnchen im Maul auf sie zutrabte und schließlich vor ihr zum Stehen kam. „Dann darf ich dich zu einem Stück Beute einladen?“, fragte er durch eine Maul voll Fell hindurch und mit einem Mal spürte er ein leichtes Kribbeln in seinen Pfoten, als er sich hinunterbeugte und die Beute ablegte. Es war nicht, dass er Angst davor hatte, abgelehnt zu werden – es war wie Taukralle gesagt hatte, was sollte schon schief gehen, wenn sie sich doch gegenseitig mochten – aber irgendwie war es doch aufregend, neben der hübschen Kätzin zu stehen. Ob sie ihm wohl erlauben würde, seinen Schweif über ihren Rücken zu legen? Oder ob sie sich nach dem Essen vielleicht sogar aneinanderschmiegen würden und wie es sich wohl anfühlte, ihren Körper so eng an ihrem zu spüren? Nicht, dass diese Fragen ihn gestresst hätten, aber irgendetwas in ihm brannte darauf, es herauszufinden. „Äh, natürlich.“ Mehr brachte Rauchfeder in diesem Moment nicht heraus und so ließ Luchskralle sich neben ihr nieder und schob ihr seine Beute zu. „Ich habe gehört, du magst Eichhörnchen?“ Er lächelte sanft und seine Schnurrhaare zuckten leicht, als ihre Augen erfreut aufleuchteten. Ihr Blick ließ sein Herz schneller schlagen und sie schien ihre Nervosität für einen Moment zu vergessen, als er das sagte. Wie hübsch sie doch war! Und das war noch nicht einmal alles, sie war auch so freundlich und voller Sanftmut. Ob Taukralle so fühlte, wenn er Zeit mit Nordwind verbrachte? Mit einem Zucken seines Ohres schob Luchskralle die Frage beiseite. Das hier war nicht Taukralles Geschichte sondern seine eigene und mit dem anderen Krieger konnte er sich später austauschen. Das hier war sein Abend mit Rauchfeder und wenn es nach ihm ging, würde es bestimmt nicht der Einzige bleiben. Denn sie war wirklich eine hübsche Kätzin und auch noch so facettenreich! Sein Herz schlug ein wenig schneller, als er sich nach vorne beugte, um ebenfalls einen Bissen von der Beute zu nehmen und dabei versehentlich ihre Nase mit der seinen berührte. Ja, er mochte sie. Er mochte sie wirklich.
Thema: Re: Valentinstag Dates '20 Sa 01 Feb 2020, 14:41
Ayeeee
Ich wollt nur sagen, dass ich die Idee richtig feier! :) Die erste Geschichte ist ja mal voll cute geworden, mein Herz ahh (rip efeu uwu) Freu mich schon sehr darauf, die nächsten lesen zu können. Ich brauch ein bisschen Kitsch, also bitte immer her damit hehe.
Liebe Grüße o3o
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
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Thema: Re: Valentinstag Dates '20 So 02 Feb 2020, 16:16
Die Valentinstagsdate-Idee ist einfach zuckersüß! Vielen Dank euch beiden für die Mühe, die ihr in die Storys gesteckt habt. <3 Als ihr den Thread damals im Kriegerbau gepostet habt, hätte ich echt nicht erwartet, dass das das Ergebnis sein würde - es ist wirklich 'ne schöne Überraschung.
Die erste Story mit Krähe und Efeu war so herzallerliebst. ;-; Eigentlich echt eine Schande, dass das nie hätte umgesetzt werden können, aber von so einem "Was wäre, wenn" darf man ja immer träumen. :3
Nun zum zweiten Date: Eigentlich müsstet ihr ja eine ähnliche Szene nachspielen, so süß wie das war. <3 Ich hab echt mit Dämmer gefühlt, als sie zu Beginn über die Vergangenheit sinniert hat, und ihre Stummheit verleiht ihr wirklich ihren Charme.
Ich freu mich auf die weiteren Dates. ♡
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Thema: Re: Valentinstag Dates '20 Mo 03 Feb 2020, 12:49
Und hier nun das dritte Date unserer Reihe! Diesmal handelt es sich um eine Ausgabe aus unserer Romantikfabrik. Viel Spaß beim Lesen!
Und es freut mich sehr, dass es euch gefällt und hoffe, dass auch die weiteren Geschichten noch eure Herzen erobern. ;) Krähe x Efeu lebt in unserern Gedanken weiter, würde ich sagen. ^^
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Thema: Re: Valentinstag Dates '20 Mo 03 Feb 2020, 14:43
Moi! Ich finde diese Idee immer noch echt schön. Und die Geschichte heute ist so knuffig :)
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Many that live deserve death. And some that die deserve life. Can you give it to them? Then do not be too eager to deal out death in judgement. - Gandalf
(in "The Fellowship of the Ring", J. R. R. Tolkien)
Funkelfeder:
gemalt von Luchsy Danke!!
>Relations< (Nicht mehr aktuell aber es wäre schade, den Link aus meiner Signatur zu löschen.)
Palmkätzchen Moderator im Ruhestand
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Thema: Re: Valentinstag Dates '20 Sa 15 Feb 2020, 13:10
Oooh was für eine nette Idee für den Valentinstag :D Die Geschichten sind alle megasüß (die süßeste ist natürlich die von Krähe und Efeu, die war so schön ;-;)
Hut ab ihr zwei habt das wirklich toll gemacht :D <3