Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Date '20 Mo 10 Feb 2020, 15:29
Valentine's Day
Das ist der vierte Part unserer Valentinstagsgeschichten! Die vorangegangenen Teile findet ihr hier: Hier findet ihr die vorherigen Teile: Klick Part 1 Klick Part 2 Klick Part 3
Date 10:
Date 10
Tragedy of a burning oak
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Eichenblatt x Donnerstern
Die warme Sonne der Blattfrische hinterließ sanfte Flecken auf dem Boden der Heilerlichtung, geworfen von den hohen Baumkronen und von den Schatten der Farne teilweise abgedämpft. Lediglich zwei Katzen lagen dort zur Behandlung, kleinere Unfälle, die während der alltäglichen Abläufe im DonnerClan geschehen waren. Zum einen lag dort Silberbiss, der in aller zu schnell gewesen und über eine Ranke gestolpert war. Keine Seltenheit, der energiegeladene Kater war beinahe mehrmals am Tag im Heilerbau, besonders nachdem er die Kinderstube verlassen hatte. Strommaske hatte sich zu ihm gesellt, da sie Bauchschmerzen gehabt hatte und sich nun ausruhen sollte.
In dem kleinen abgeschotteten Bereich, der sich wahrer Heilerbau schimpfte, lagen Eichenblatt und Enzianherz, den Duft der Kräuter stets in Nase und Pelz. Die alte Heilerin war bereits wach, lag jedoch noch eine Weile in ihrem Nest, zu erschöpft, um wirklich aufzustehen. Die Schwanzspitze ihres Schülers hatte sich auf ihre Flanke gelegt, eine unterbewusste Bewegung des Katers, der sich stets um die Älteste sorgte und sich so vergewisserte, dass sie noch bei ihm war. Oder eher gesagt, nicht bei den Sternen.
Der liebevolle Blick der meist kühleren Katze legte sich auf den bunten Kater, der gerade so friedlich schlief. Sie wollte ihn nicht wecken, denn am vorigen Abend hatte er ein Gespräch mit seiner eigentlichen Mutter geführt, indem sie ihm enthüllt hatte, dass er ihr Sohn war. Eichenblatt wusste, wie schwer die Situation für beide Katzen war, denn Farnsee, die Mutter von Enzianherz und Stellvertreterin des DonnerClans, war ihre gute Freundin. Sie kannten sich beinahe in und auswendig, allerdings verschwieg die Heilerin ihr größtes Geheimnis noch immer vor der Kätzin. Da sie die Freundschaft zu dieser allerdings festigen wollte, nahm sich die Heilerin vor, dies noch am heutigen Tage zu ändern. Es war eine Entscheidung, die einen langen Prozess innehatte und sie war schwer gewesen. Doch nun war sich Eichenblatt sicher, wusste sie doch, dass sie auf die Kätzin zählen konnte.
Gähnend rappelte sie sich endlich auf, denn das Lager erwachte. Vom Lagerplatz – der vom Heilerbau gesehen weit entfernt schien – aus, hörte sie morgendliche Grüße, maulende Schüler und sogar Farnsee selbst, die Patrouillen einteilte. Es war noch ein Geheimnis, doch bei einer Untersuchung vor wenigen Sonnenaufgängen, hatte Eichenblatt festgestellt, dass die Zweite Anführerin zum dritten Mal Junge erwartete. Zwar hatte sich diese gefreut, fürchtete jedoch um die Reaktion von Anführer und Clan, allerdings hatte die Heilerin ihr versichert, bei dem Gespräch mit Toxinstern dabei zu sein. Sie zweifelte nicht daran, dass dieser sich über diese Nachricht eher freute, als sie abzulehnen, schließlich hatte die Zweite Anführerin genug gelitten mit ihrem zweiten Wurf. Einen kurzen Blick wagte Eichenblatt noch in die Richtung von Enzianherz, schob sich dann jedoch auf die Lichtung des Heilerbaus.
„Silberbiss, Strommaske, denkt ihr, dass ihr eure Tätigkeiten als Krieger wieder aufnehmen könnt?“, fragte sie ruhig und bemühte sich darum, dass leise Ächzen in ihrer Stimme zu verbergen, dass durch die Schmerzen in ihren Gelenken ausgelöst wurden. Der Krieger nickte sogleich und verschwand, ohne auf ihr Urteil zu warten, während die Kriegerin sich zumindest noch bedankte. Ein wenig belustigt sah die Kätzin den beiden hinterher, erwartete doch, dass zumindest der Kater am Abend zurückkehren würde.
Geduldig folgte die rotbraune Katze ihnen auf den Lagerplatz und konnte gerade noch erkennen, wie Silberbiss seinen Schüler aus dem Schülerbau holte und davonlief, wie Strommaske sich zu ihren Geschwistern setzte und wie Toxinstern aus dem Bau trat. Zwar war er einer der jüngeren Anführer, doch seit dem Tod von Donnerstern hatte er so einiges an Erfahrung zugelegt, gar das eine oder andere Leben verloren. Der Gedanke an ihren verstorbenen Geliebten ließ sie erschaudern, also lief sie stur auf den Frischbeutehaufen zu, wählte eine große Maus und ließ sich neben dem Farntunnel nieder.
Es dauerte nicht lange, bis eine gewisse gemusterte Stellvertreterin sich mit einem Eichhörnchen neben sie legte und breit lächelte. Das gemeinsame Essen am Morgen war eine Art Tradition für die beiden geworden, auch wenn Eichenblatt wusste – und dieser Gedanke schmerzte sie fast noch mehr –, dass diese Zeit bald enden würde. Sie wollte es der Kätzin nicht antun, hatten sie beide doch so viel erleben müssen, doch wenn der SternenClan eine Katze rief, dann gab es kein Entkommen.
„Guten Morgen, Farnsee.“
„Guten Morgen, Eichenblatt“, schnurrte die Zweite Anführerin und grub ihre Zähne in das Eichhörnchen. Sie schien noch hungriger auf ihre Lieblingsbeute, als sie es normalerweise war, ein gutes Zeichen für das Wachstum der Junge. Ob sie immer noch fürchtete, dass ihr Anführer damit nicht einverstanden war? Ob sie sich immer noch so sehr sorgte, wie in dem Moment, als Eichenblatt das entdeckte?
„Wie geht es dir heute?“, fragte diese liebevoll und ließ ihre Schwanzspitze über die Flanke der Stellvertreterin gleiten. Diese schnurrte belustigt und schien über die Antwort nachdenken zu wollen. Eichenblatt ließ schnell ihren Blick gleiten, während sie bereits auf ihrer Maus herumkaute. Toxinstern fiel ihr in den Blick, schien er sie beide doch sehr zu beobachten. Wusste er, dass etwas sich geändert hatte? Das ihm eine schwere Entscheidung bevorstand? Ob der SternenClan zu ihm gesprochen hatte? Schnell warf die Heilerin diesen Gedanken ab, damit ihre Freundin sich nicht in Sorge verlor und lächelte diese stattdessen erwartungsvoll an.
„Uhm“, miaute Farnsee schließlich und kicherte leise und nervös, während ihr Blick durch das Lager glitt. „Gut soweit, denke ich…“ Sie beugte sich näher an Eichenblatt, dessen Blick sich verwirrt verzog, doch sie ließ sie gewähren. „Ich habe es Farbenjäger noch nicht gesagt.“
Eichenblatt schwieg einige Momente, nun, zumindest ging es der Stellvertreterin körperlich gut, richtig? Dennoch sorgte es sie ein wenig, dass die Kätzin ihrem Gefährten verschwieg, dass sie nun gemeinsame Junge trug. Ihre Gedanken schweiften wieder zu Donnerstern ab, auch wenn die Stellvertreterin nicht vor einer solchen Entscheidung stand, könnte es ihren Gefährten so schmerzen, wie es ihrem Geliebten wehgetan hatte. Die Heilerin schwieg einen weiteren Moment, dann erhob sie sich entschlossen und presste ihre Schnauze in die Flanke der Stellvertreterin.
„Lass uns heute Abend spazieren gehen“, schlug sie liebevoll vor. „Ich möchte dir etwas erzählen.“
꧁✩✼✼✩꧂
Es war einmal eine junge, hübsche rotbraune Heilerin die ihrem Clan treu ergeben war und ihm stets half. Noch berührt von dem Ableben ihrer Mentorin strich sie stets durch das Lager, meist skeptisch und kühl, doch zur Hilfe, wenn sie benötigt wurde. In dieser Zeit verliebte sich die Kätzin auch, denn was sprach auch dagegen, nicht wahr? Keinem Heiler waren solche Gefühle verboten und sie war nun einmal glücklicher mit diesem bestimmten Kater, für den sie in ihrem Leben noch die Welt empfinden würde.
Dieser Kater empfand auch sehr tief für sie, besonders nachdem sie ihm zur Genesung verholfen hatte. Durch ihre Tat fühlte er sich so unglaublich wohl bei ihr, dass auch sie schnell seine eigene Welt sein würde.
Doch da sie ihre Liebe im Verborgenen waren mussten, wurden sie stets unruhig und misstrauisch. Selbst vor ihrer Schwester versteckte sich die junge Heilerin, denn alles was sie wollte war der Kater. Wie sollte sie jemals jemandem erklären, was sie für ihn empfand? Wie sollte sie ihrer Schwester erklären, dass sie den Anführer des Clans liebte und hoffte, dass er das auch tat? Und dann wurden sie eines Tages so schnell auseinandergerissen, dass sie kaum wussten, wie ihnen geschah. Die Große Versammlung einigte sich darauf, dass kein Heiler eine Beziehung führen dürfe, denn die Heilerin des WolkenClans war an der Geburt ihrer Junge verstorben. Der Schmerz war so schrecklich für die Heilerin, dass die Nacht nur stärker in ihre Erinnerung gebrannt war.
Doch besonders nachdem sie Junge von diesem Kater erhalten hatte, wuchs der Schmerz in ihr nur weiter an. Eines blieb im Clan, die restlichen drei gab sie an die Anführerin des FlussClans, die sich liebevoll um diese kümmerte. Von diesen dreien starb eines, das andere wurde ein wundervoller Krieger mit dem Namen seiner Mutter und das dritte wurde ebenfalls ein Heiler, beide jedoch unwissend darüber, in welcher Beziehung sie zu einander standen.
Und als ihr geliebter Anführer sich von seinem Clan verabschiedete und sich dem SternenClan anschloss, erklärte sie ihm, was sie nach dieser Nacht vollbracht hatten und welch wunderbarer Sohn im DonnerClan gewesen war. Das diese anderen drei im FlussClan lebten und dass sie ihn noch immer liebte.
Und der Anführer liebte auch sie.
꧁✩✼✼✩꧂
Es verging ein Mond seit dem Abend, an dem Eichenblatt Farnsee ihre Geschichte erzählt hatte. Die Kätzin hatte nachvollziehen können, warum sie die Wahrheit nicht fürchten durfte und war erst zu Farbenjäger und dann zu Toxinstern gegangen. Beide hatten sich für sie gefreut und der Anführer hatte sogar eine Lösung für diese Zeit gefunden. Nun warteten die Freundinnen gespannt auf den dritten Wurf der Stellvertreterin, den diese sicherlich problemlos absolvieren konnte.
Die Kätzin lag nun in ihrem Nest und als sie die Augen für ein Nickerchen schloss, Enzianherz Schwanzspitze an ihrer Flanke spürend, empfand sie ein sonderlich seltsames Gefühl. Es war der Heilerin durchaus vertraut, doch war es doch fehl am Platz, gehörte nicht in ihr Nest im Heilerbau. Verwirrt wollte sie sich zur Seite wälzen, doch für einen kurzen Moment konnte sie nicht einmal die Augen öffnen.
Und dann konnte sie ihn riechen. Donnerstern riechen. Er war in der Nähe, sie wusste es. Doch warum? Sogleich schlug die Heilerin die Augen auf, beinahe jugendlich sah sie wieder aus, so aus ihrem Körper gewandert und neben der Großen Platane im DonnerClan Territorium stehend. Überrascht sah sie erst nach links, dann nach rechts, dann nach vorne. Und dort stand er, ihr geliebter Donnerstern.
„Donnerstern…?“, fragte Eichenblatt zögerlich und beobachtete, wie er ruhig immer nähertrat. Ihr fiel auf, dass er nicht alleine war. Ein Schüler mit orangenem und braunen Pelz stand neben dem Kater, sie schienen sich vertraut, doch was wollten sie so plötzlich von ihr? Verwirrt sah sie die beiden SternenClan Katzen an, verunsichert darüber, was der Grund ihres Erscheinens sein könnte. Wollten sie die Heilerin vor einer weiteren Tragödie warnen? Hatte es im schlimmsten Falle sogar etwas mit dem Wurf zu tun, den der gesamte Clan so sehnsüchtig erwartete?
„Was macht ihr hier?“
„Sei gegrüßt, Eichenblatt“, miaute der Kater liebevoll und trat nun ganz dicht an sie heran, sodass sein Duft sie beinahe lähmte. Unruhig hob sie den Kopf und erwiderte seinen Blick, jedoch weniger sicher und auch nicht mit seinem belustigten schiefen Lächeln. „Wir sind hier, um dich zu begrüßen.“
„Begrüßen?“, wiederholte die Heilerin noch immer verwirrt, war sie doch häufiger ein Gast des SternenClans gewesen. Ihre Augen schlossen sich automatisch, als der Anführer sich hinabbeugte und ihr über die Stirn leckte.
„Mhm“, murmelte der Kater sanft. „Es mag dir schwerfallen, dass zu glauben, doch wir heißen dich nun als vollwertiges Mitglied des SternenClans willkommen.“
Donnerstern lachte leise über seinen eigenen Witz, doch Eichenblatt schwankte noch immer zwischen Unwohlsein und Freude. War die ungezwungene Nähe zu dem Kater doch befreiend, wollte sie noch Farnsee und deren Junge begrüßen. Was sollte nur Enzianherz ohne sie tun, nein, was tat er bereits ohne sie?
„Was meinst du mit 'wir'?“, fragte sie so tapfer, wie sie nur konnte und deutete fragend auf den Schüler, den der Anführer mitgebracht hatte. Die Heilerin hatte diesen noch nie gesehen und war nun immer neugieriger, besonders, da sich die beiden Kater so gut zu verstehen schienen.
„Nun, zum einen haben wir hier den jungen Feuerpfote, oder noch eher, unseren verlorenen Sohn aus dem FlussClan“, stellte Donnerstern die beiden vor. Die Heilerin zuckte zusammen und drehte sich überrascht zu dem orangenen Anführer, der sie jedoch voller Liebe, statt mit Urteil und Wut ansah. Ihm fiel es so leicht, seinen Sohn vorzustellen, hatten sie also viel Zeit gemeinsam verbringen können. Als der Anführer nickte, drehte sich Eichenblatt wieder zurück und trat vorsichtig näher an ihren Sohn, als wäre er geradezu zerbrechlich. Feuerpfote ließ sie allerdings gewähren und schnurrte friedlich, als seine Mutter sich zögerlich an ihn kuschelte.
„Dann ist da auch noch eine liebe Heilerschülerin, die deinen Weg mit Enzianherz stets geebnet und verfolgt hat“, fuhr Donnerstern fort und tatsächlich, Efeupfote trat auf die Lichtung und gesellte sich der intimen Runde hinzu. Immer weitere SternenClan Katzen traten zu ihnen, unter ihnen andere Junge oder Gefährten von Donnerstern, die die Heilerin jedoch ebenso liebevoll lächelnd begrüßten, Echoklang presste sich belustigt an ihre ehemalige Schülerin und schließlich war die Lichtung wieder leer, blieben nur drei Katzen übrig.
Donnerstern, der seinen Schweif um Eichenblatt gelegt hatte, Eichenblatt, die liebevoll zwischen den beiden Katern hin und her blickte und Feuerpfote, der sich an die andere Flanke der Heilerin kuschelte. Liebevoll presste sie schließlich ihre Nase an die Wange ihres geliebten Anführers, dem ein Schnurren entwich.
„Jetzt kann uns nicht mehr trennen“, wisperte sie und leckte ihrem Sohn liebend über ein Ohr. „Nie wieder.“
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Als Eichenblatt einige Momente später neben dem Lichtteich stand und sich das Clanleben ansah, dass sie gerade erst verlassen hatte, beobachtete, wie ihre Clangefährten trauerten, fiel ihr die Szene in der Kinderstube auf. Liebevoll beobachtete sie, wie Farnsee ihre drei Junge ihrem Gefährten Farbenjäger präsentierte. Eines davon ähnelte der nun verstorbenen Heilerin und sie hörte, wie die Zweite Anführerin es ihr zuliebe Eichenjunges nannte.
Nie hatte sich die Kätzin so geliebt gefühlt und nie würde sie so traurig sein müssen, wie sie es zu Lebzeiten gewesen war.
„Hau einfach ab, Mäusehirn!“ Brandpfote wich einen Schritt zurück und leckte sich kurz über das Brustfell in einem ungeschickten Versuch seine Enttäuschung zu verbergen. Nein, die Reaktion der schwarze Kätzin war längst nicht mehr überraschend und doch fühlte er auch jetzt wieder diesen schmerzhaften Stich. Finsterpfotes Schweifspitze zuckte leicht und er spürte förmlich, wie sie ihn mit seinen kalten Augen anfunkelte. „Ich wollte nur helfen“, murmelte der junge Kater dann, vielleicht mehr an sich selbst gewandt als an sie. Er wollte nicht vergessen, wieso er überhaupt aufgestanden und zu ihr hinübergetrottet war, auch wenn manche andere Schüler, das vielleicht schon fast lustig fanden. Sein Gegenüber aber schien den Versuch sie aufzumuntern weder anzunehmen noch lustig zu finden. Die schwarze Kätzin stieß noch einmal ein angespanntes Fauchen aus, bevor ihr Blick zum Lagerausgang wanderte, wo Weidentanz bereits mit einigen anderen Schülern warteten. „Nun, ich brauche deine Hilfe nicht“, zischte sie dann, bevor sie sich abwandte und mit einem finsteren Blick zum Lagerausgang hinüberstakste. „Und jetzt verzieh dich.“
Brandpfote folgte der Schülerin langsamer. Um ihr nicht noch einmal zu nahe zu treten, hielt er sich etwas seitlicher, mit dem Erfolg, dass er sich neben Molchpfote und Düsterpfote stellen musste. Das behagte ihm zwar nicht unbedingt, aber Finsterpfote verteidigte wie immer mit aller Macht ihre Einsamkeit. So kam es zumindest Brandpfote vor. Und doch kam der junge Kater nicht darüber hinweg, sie mit ihrem Blick zu suchen wie ein Nachtfalter, der um eine der von Zweibeinern aufgerichteten Lichtquellen am Donnerweg kreiste. Ihr angespannter Körper und ihre Worte bereiteten ihm Unbehagen, das auch jetzt noch blieb, wo sie sich abgewandt hatte. Nicht nur weil ihre Ablehnung in ihn immer noch schmerzte. Ja, ihre Worte schmerzten ihn mehr, als die einer anderen Katze es je konnten, doch hinter all dem Fauchen und kalten Funkeln in ihren grünen Augen, spürte er eine Leere und Wunden, die wohl nicht so schnell würden heilen können. Gerne hätte er sie danach gefragt, sein Fell an ihres geschmiegt und ihr versichert, dass er an ihrer Seite stehen würde, aber da lief er gegen eine Mauer und so blieb ihm nichts weiter, als stumm ihren Schmerz zu teilen. Oder das was er davon empfand.
~ ~ ~ ~ ~
Ein Rascheln im Gebüsch ließ Brandpfote aufhorchen und er setzte sich gerader hin. Das musste Finsterpfote sein! „Na, dann können wir ja endlich ins Lager zurückkehren“, miaute Molchpfote da auch schon. „Wobei wir sie ja auch hätten hierlassen können. Ist ja nicht so, als wäre sie ein nennenswerter Mehrwert für den Clan.“ Brandpfote unterdrückte ein leises Zischen, bevor er sein Blick zu dem Strauch wanderte, wo die schwarze Kätzin jeden Moment auftauchen musste. Ja, sie hatte sich ein wenig verspätet, aber vielleicht hatte sie ja etwas gefangen, was es die Warterei wert machte? Seine dunklen Pfoten kribbelten leicht, als sich die Zweige auseinanderschoben und der leblose Körper eines rötlichbraun gefiederten Vogels zum Vorschein kam. Und was für ein Vogel das war! Brandpfote konnte seinen Augen kaum trauen, als Finsterpfote das Tier auf die Lichtung schleppte. Es musste so groß sein wie die Schülerin selbst und darüber wie sie es gefangen hatte, konnte der junge Kater nur mutmaßen. Vielleicht war es bereits verletzt gewesen, oder aber – und das traute er der Kätzin durchaus zu – sie hatte sich tatsächlich an ein ausgewachsenes Tier herangewagt. Das Schönste an dem Anblick war aber nicht die Beute, sondern das Funkeln in Finsterpfotes grünen Augen, das sich für einen kurzen Moment mit einem Anflug an Stolz mischte. Brandpfote spürte, wie sich eine Wärme in ihm ausbreitete und er nickte der Schülerin anerkennend zu. Vielleicht halft es ihr. Vielleicht konnte sie es in diesem Moment eher annehmen.
Doch ihn hatte sie nicht angesehen, das wurde ihm erst einen Moment später schmerzlich bewusst. Ihr Blick hatte auf jemand anderem gelegen, ob es nun jemand war, den sie hasste oder liebte, wusste Brandpfote nicht, doch ihre Reaktion sprach Bände.
„Finsterpfote, du bist zu spät.“ Brandpfote konnte sehen, wie das schwarze Fell der Schülerin sich sträubte und der Hauch von Stolz aus ihren Augen verschwand, als Weidentanz strenge Worte die Stille durchbrachen. Jeder einzelne Muskel im Körper der Schülerin schien angespannt zu sein, als sie den Blick der cremefarbenen Kriegerin mit einem verärgerten Funkeln erwiderte und dieser ihre Last förmlich vor die Pfoten fallen ließ. „Und du warst bestimmt noch nie zu spät irgendwo“, stieß sie mit einem verärgerten Zischen hervor. „Es ist ja nicht, als könnte man mich mit diesem ‚Ding‘“ – sie deutete mit der Nase auf den Vogel vor Weidentanz Pfoten – „so schnell laufen.“ Die Kriegerin aber ließ sich davon nicht beeindrucken und Brandpfote spürte, wie seine Kehle trocken wurde, als sie fortfuhr. „Wir hatten Mondhoch ausgemacht, Finsterpfote“, begann die Kriegerin, deren kühle Stimme einen eindrucksvollen Kontrast zum Zischen der Schülerin bildete. „Wir haben auf dich gewartet und du solltest alt genug sein, um deine Fehler nicht auf die Umstände zu schieben.“ Finsterpfote öffnete das Maul, um etwas zu erwidern, aber Weidentanz schnitt ihr das Wort ab. „Du bist fast zwölf Monde alt“, stellte die Kriegerin fest. „Also benimmt dich auch so.“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Die schwarze Schülerin schluckte und auch wenn sie ihren Blick keinen Herzschlag lang abwandte, konnte Brandpfote nur ahnen, wie viel Kraft es sie kosten musste, mit erhobenem Kinn diese Worte entgegenzunehmen. „Du wirst jetzt noch einmal jagen gehen“, entschied Weidentanz schließlich. „Ich möchte, dass du zu Sonnenaufgang pünktlich mit Beute beim Lagereingang bist. Außerdem werde ich Distelherz sagen, dass du heute nichts zu essen bekommst. Wenn du dir trotzdem etwas vom Frischbeutehaufen holst, wirst du dich die nächsten Tage alleine um die Ältesten kümmern. Verstanden?“ Finsterpfote nickte fast trotzig, doch ihr Blick verließ Weidentanz auch nicht, als diese sich bereits abwandte. Und als die Kriegerin die Schüler versammelte, um sie zurück ins Lager zu führen, schien der Blick, der schwarzen Kätzin wieder fast emotionslos. Nicht einmal Molchpfotes Kommentar, sie hätte es nicht anders verdient, schien bei ihr anzukommen. Brandpfote aber entging nicht, wie sie für einen Moment die Lippen zusammenpresste und die Krallen in die Erde grub. Gerne wäre er zu ihr gelaufen und hätte ihr tröstend über die Schulter geleckt, oder angeboten, ihr etwas von seinem Anteil an der Frischbeute abzugeben. Doch wusste er, dass sie ihn wohl wegstoßen würde. Also blieb er diesmal stehen, wo er war und versuchte den Klumpen hinunterzuschlucken, der sich in seiner Kehle gebildet hatte. Gab es nicht irgendetwas, was er für sie tun konnte? Zumindest irgendeine Kleinigkeit?
~ ~ ~ ~ ~
Der Mond war schon fast wieder am Untergehen, als Brandpfote zum zweiten Mal in dieser Nacht ins Lager zurückkehrte. Seine Pfoten waren bereits schwer und wäre er dann nicht in gelaufen geraten den Frosch fallen zu lassen, den er zwischen den Zähnen trug, hätte er vielleicht ein Gähnen hören lassen. Und er hatte alles Recht müde zu sein, denn schließlich hatte er nach dem Jagdtraining mit Weidentanz noch die Ältesten mit Beute versorgt und sie von Zecken befreit. Doch die ganze Nacht lang war Finsterpfote ihm nicht aus dem Kopf gegangen und so hatte er nach getaner Arbeit das Gespräch mit seinem Vater gesucht, um danach noch einmal das Lager zu verlassen. Jetzt saß Aschenkralle beim Lagereingang um Wache zu halten und im Vorbeigehen erntete der graue Schüler noch einen anerkennenden Blick von dem Kater, den er seinen Vater nennen durfte. Wie es sich wohl anfühlte, das nicht zu bekommen? Wie es war, nicht dieses Gefühl der Wärme zu fühlen, wen man seine Leistung und Entscheidungen anerkannt bekam? Brandpfote konnte es sich kaum ausmalen, aber wenn er an Finsterpfote dachte, war es ihm, als könnte er ein klein wenig davon erahnen. Dabei gab es keine Kätzin, die der Schüler als talentierter oder hübscher eingestuft hatte. Sie war stark und doch schien sie nicht bekommen zu können, wonach sie suchte. Mit schnellen Schritten eilte Brandpfote durch den Dornentunnel und überquerte die Lichtung, um auf der anderen Seite in den Bau der Schüler zu schlüpfen. Kurz sah er sich um und stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass nur noch sein und Finsterpfotes Nest leer zu sein schienen. Der gleichmäßige Atem der anderen Schüler drang an ihn heran, als er über die Körper hinweg an den Rand des Baus kletterte, wo die schwarze Schülerin etwas abseits ihr Nest gebaut hatte. Vorsichtig beugte er sich nach vorne und teilte das Moos ein wenig. Wenn er den Frosch hier platzierte, würde Finsterpfote ihn mit Sicherheit finden. Sie würde ihn in einem oder zwei Bissen verschlingen können, ohne dass einer der anderen Schüler es mitbekam, oder sie sich überhaupt nur dem Frischbeutehaufen genähert hatte. Der Geruch war nicht stark, aber die Schülerin war klug und so zweifelte Brandpfote keinen Moment lang daran, dass sie das so liebevoll platzierte Geschenk finden würde, wenn sie zurückkam. Autsch! Erschrocken zuckte der Schüler zurück, als er einen leichten Stich in der Pfote spürte und als er sich nach unten beugte, um die Pfote zu lecken, bemerkte er einen kleinen Blutstropfen, der sich aus einem Kratzer quälte. Hatte Finsterpfote etwa einen Dorn in ihrem Nest? Rasch warf Brandpfote einen Blick zum Bauausgang, aber als die schwarze Kätzin dort noch nicht zu sehen war, machte er sich daran, den Dorn zu entfernen, nur um im nächsten Moment noch einen zweiten mit den Zähnen aus dem Moos zu ziehen. Wenn das Zufall war, dann hieß dieser Zufall wohl Molchpfote und Brandpfote musste ein leises Zischen unterdrücken, als sein Blick zu dem schlafenden Kater hinüberschweifte, der seiner Rivalin nach diesem harten Tag wohl noch eins hatte auswischen wollen. Dann machte er sich daran das restliche Nestmaterial auf Dornen zu untersuchen, nur um noch einige weitere zutage zu fördern, die er vorsichtig entfernte. Finsterpfote würde nie davon erfahren, so viel war sicher, als er die Dornen vorsichtig zum Schmutzplatz brachte, um sie dort zu vergraben. Dann würde sie sich beim Versuch es Molchpfote heimzuzahlen auch keinen weiteren Ärger einhandeln … Rasch beendete Brandpfote sein Werk. Es dämmerte bereits, als der graue Schüler sich endlich in sein Nest fallen ließ – gerade noch rechtzeitig denn nur einen Moment später raschelten die Blätter am Baueingang – aber trotz der Müdigkeit fühlte der Schüler, wie sich eine angenehme Wärme in seinem Inneren ausbreitete. Und als er die Augen schloss, nur um im nächsten Moment den Luftzug zu spüren, als Finsterpfote an ihm vorbeiglitt, breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Er hatte es geschafft. Gerade noch rechtzeitig.
~ ~ ~ ~ ~
Die anderen Schüler schienen bereits zu schlafen, als Finsterpfote mit knurrendem Magen über sie hinweg zu ihrem Nest stieg. Sie war erschöpft und ihr leerer Magen machte es ihr auch nicht unbedingt leichter, aber selbst jetzt, wo sie alleine war, konnte sie sich keine Blöße geben. Ja, sie war hungrig und für einen Moment hatte sie überlegt, noch etwas vom Frischbeutehaufen zu stehlen, aber sie wollte nicht kleinbeigeben. Sie würde Weidentanz beweisen, dass es ihr nichts ausmachte und selbst hungrig würde sie eine bessere Kriegerin werden. Immerhin hatte sie schon genauso ein großes Beutetier gefangen, wie die Kriegerin damals, als die schwarze Schülerin sie noch über alle Maße bewundert hatte. Heute war es vielleicht noch nicht so weit, dass sie einen Kampf gegen die cremefarbene Kriegerin gewinnen hätte können, aber Finsterpfote würde weiter trainieren. Sie würde stärker werden und Weidentanz würde sie anerkennen müssen. Ein leises Zwischen entwich ihren aufeinandergebissenen Zähnen, als sie in ihr Nest stieg, um es sich bequem zu machen. Der Kriegerin würde sie es schon noch zeigen. Sie brauchte gar nicht erwarten, dass die schwarze Schülerin ihr immer gehorsam hinterherlaufen würde. Ich brauche sie nicht um stark zu sein, ging es ihr durch den Kopf. Ich brauche niemanden. Gerade als sie sich hinlegen wollte, stieß ihre Pfotes auf etwas Glattes und als sie den Kopf senkte, stieg der schwache Geruch von Beute in ihre durch den Hunger empfindliche Nase. Frosch? Die Schülerin verzog die Schnauze und schnüffelte misstrauisch. War das einer von Molchpfotes Spielchen? Wollte er sie verraten, wenn sie das Beutetier fraß? Nein, der Schüler schien zu schlafen und selbst wenn, wie würde er es beweisen wollen, wenn sie doch nur zwei Bissen brauchen würde, um das Beutetier zu verschlingen? War irgendetwas falsch an der Beute? Noch einmal schnüffelte sie argwöhnisch, aber als sie weder Verwesungsgeruch noch irgendwelche Insekten, Harz oder ähnliches an der Beute entdecken konnte, legte sie etwas verwirrt den Kopf schief. Sie erwartete keine Hilfe von anderen und wollte auch keine. Was sie tat, musste sie alleine schaffen und so brauchte es auch einen Moment, bis sie begriff, woher der Frosch gekommen sein musste. Brandpfote. Er war der Einzige, der von ihrer Strafe wusste und dem sie das vielleicht zugetraut hätte. Habe ich nicht gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche? Für einen kurzen Moment schweifte ihr Blick zu dem in seinem Nest zusammengerollten Kater hinüber, bevor sie noch einmal unschlüssig an dem Frosch schnüffelte. Ihn wegzuwerfen wäre eine Verschwendung, ihn zu fressen ging gegen ihren Stolz. Doch als sie so da saß und unschlüssig das kleine Geschenk abwechselnd anstarrte und beschnüffelte, lief ihr das Wasser im Mund zusammen und so siegte ihr knurrender Magen letztendlich über ihren Stolz. Die Schülerin verschlang den Frosch und zwei Bissen, bevor sie sich in ihrem Nest zusammenrollte und noch ein müdes Gähnen vernehmen lies. Brandpfote, du Mäusehirn, ging er ihr noch durch den Kopf, als sie sich zusammenrollte und den Kopf auf die Vorderpfoten bettete. Doch als ihr die Augen zufielen, zuckten ihre Schnurrhaare mit einem leichten Lächeln – kaum vorhanden aber vielleicht dennoch das Echteste seit vielen Monden. Du hättest Ärger bekommen können, du Vollidiot.
Ehm. Hey? Also ich eh... ich habe ein... Ne, Moment. Ich fange lieber von vorne an, richtig? Haha, ganz vergessen. Ehm, also hey, mein Name ist Bagheera und ich habe ein Problem. Was für ein Problem? Gute Frage, ehm, also ich bin verliebt. Unglaublich verliebt, Hals über Kopf in diesen Zustand geflogen. Was das Problem ist? Nun, ich glaube, meine Liebe mag mich gar nicht. Woher ich das weiß? Warum ich das denke? Also, ich bin ein Hauskater... stolze 12 Monde, um genauer zu sein und sie ist... sie ist so viel mehr, wisst ihr? Ihr Name ist Elsterblick und... Nein, sie ist nicht wirklich eine Elster! Lasst mich doch zu Ende reden! Ihr Name ist Elsterblick und sie ist eine ganz frische WindClan Kriegerin. Ihr Leben dreht sich um das Jagen, um Kämpfe, um Ehre, Loyalität. Sie lebt dort, wo der Wind immer weht. Sie ist wahrscheinlich die hübscheste Kätzin, die ich je gesehen habe, doch leider nicht die freundlichste. Zumindest nicht zu mir. Dabei mag ich sie wirklich! Ich habe nicht oft mit ihr reden können, doch habe ich sie schon mehrmals gesehen. Ich bin nämlich immer einem anderen Kater nachgelaufen, Schmutzpelz hieß der. Der war ganz oft bei uns zuhause und der hat mich total neugierig gemacht! Nun, da hab ich Elsterblick gesehen und weil ich sie eben so hübsch fand, bin ich... ich bin, ja, ich bin über die Grenze 'gestolpert' und sie hat mich beinahe in Stücke gerissen. Das hat zwar ein wenig wehgetan, doch ich bin ihr nicht mehr böse. Einmal hat sie mir ein kleines Gespräch gewährt, doch ich denke nicht, dass ich einen besonders guten Eindruck gemacht habe... Ich soll es noch öfter versuchen? Wieso? Ach, du hast also mal so eine Serie gesehen, wo ein Typ seine absolut attraktive Nachbarin total toll findet und so lange an ihr hängt, bis sie ihn ebenfalls liebt und sie heiraten. Ich glaub, ich kenn die... Von meinen Zweibeinern, also nicht, dass ich wirklich erkennen könnte, was auf deren Bildschirmen vorgeht. Oder kann ich es doch? Und ihr meint, dass könnte klappen? Nun gut, dann werde ich es einfach versuchen! Bis zum nächsten Mal!
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Elsterblicks Ohren zuckten, als sie gemeinsam mit Rabenschrei, Kronentanz und Felsenbrand die Wiese überquerte und sich zunehmend der Grenze zum Zweibeinerort näherten. Besonders wachsam sah sich die Grenzpatrouille um, ein Gefühl von Stolz glitt durch die frischernannte Kriegerin. Sturmjäger hatte ihr die Führung dieser Patrouille gewährt – zum ersten Mal führte sie eine an, seitdem sie Kriegerin geworden war. Nicht, dass sie mit allen zufrieden war, die mitgekommen sind, doch sie wollte keinen Streit anfangen, lieber diesen Moment genießen. Ihre Pfoten kribbelten aufgeregt und ihr Blick legte sich kurz auf ihre Clangefährten, bevor sie das Signal gab und sie sich an die Grenze begaben.
Die Krieger waren nicht verängstigt, auch wenn diese Grenze nicht unbedingt die sicherste war. Schließlich, etwas, dass sie nicht bestreiten durften, liefen hier häufig Hunde herum, fremde Katzen die sie häufig vertreiben mussten und wenn die Sonne in einem bestimmten Blattwechsel richtig stand, liefen hier die Zweibeiner herum, die sich um die Schafe kümmerten, oder die mit ihren Pferden vorbei kamen. All diese Tiere boten eine Gefahr für die Katzen, wenn auch Hauskatzen leichte Beute für die stärkeren Clankrieger waren.
Elsterblick kochte bei dem Gedanken an Hauskätzchen. Immer, wenn sie hier her kam, konnte sie zum einen Schmutzpelz riechen, doch zum anderen musste sie sich stets mit einem Kater namens Bagheera plagen, der sie nicht in Ruhe ließ. Es war amüsant, ihm bei seinen Versuchen an sie heran zu kommen zu zu sehen, unterschätzte er sie doch jedes Mal um einiges. Sah der Hauskater nicht, wie unwahrscheinlich dies sein würde? Dachte er wirklich, dass sie, eine WindClan Kriegerin, sich in ihn verlieben könnte?
Seufzend schüttelte sie den Kopf und führte die Patrouille an der Grenze entlang, immer wieder setzten sie ihre Markierungen. Als sie nach einigen Schwanzlängen die Schnauze öffnete, um die Gerüche besser wahrzunehmen, erkannte sie Bagheeras Duft, ganz in der Nähe. Vorsichtig sah sie zurück, ob der Rest der Patrouille es bemerkt hatte? Doch die drei bemerkten sie gar nicht, waren sie doch zu beschäftigt über Rabenschreis Junge zu reden, die erst vor wenigen Sonnenaufgängen geboren worden waren.
„Ich überprüfe schnell etwas!“, rief Elsterblick ihnen zu, woraufhin sie ein Nicken von Felsenbrand, einem erfahreneren Krieger, erhielt. Zwar ließ sie es sich nicht anmerken, dennoch wollte sie stets sicher sein, dass die älteren Krieger mit ihren Handlungen zufrieden waren, schließlich war dies die erste Patrouille die sie anführte und es sollte nicht die letzte sein. Kurz musterte sie die drei, die spaßend ihre Markierungen setzten, und lief davon.
Es war gar nicht zu übersehen, was Bagheera dieses Mal wieder angestellt hatte. Ihr Herz pochte wütend – auch wenn nur der SternenClan sicher sagen würde, dass es vielleicht nicht nur Wut war, die sie empfand – als sie einen Busch an der Grenze erreichte. Sein Geruch war überall und es würde sie nicht wundern, wenn er sie aus einer Baumkrone heraus beobachtete. Elsterblicks Ohren zuckten, als sie den Geruch von Beute unter dem Busch wahrnahm. War der Hauskater wahnsinnig genug geworden, um auch noch Beute für sie zu fangen? Hielt er sie für so erbärmlich? Dennoch, die Neugierde trieb sie weiter, sodass sie sich unter das Gestrüpp beugte und ein dickes Kaninchen hervor holte. Eine Rose hatte neben diesem gelegen, die sie wenige Herzschläge betrachtete. Nein, was sollte sie mit der Blume anstellen?
Misstrauisch ließ sie das Kaninchen fallen und schnupperte daran. Sein Geruch klebte daran, doch nicht zu stark. Sollte sie es nehmen? Wütend über die Situation knurrte sie in sich hinein, warum konnte der Kater sie nicht in Frieden lassen? Wie hatte er überhaupt etwas über sie erfahren? Niemals würde und könnte sie mit ihm zusammen sein, doch Blattfall stand bevor. Jedes Stück von Beute war wichtig, besonders, wo die Kinderstube so gut gefüllt war. Elsterblick packte das Tier, sie könnte schließlich sagen, dass es aus dem Zweibeinerort hervor gehoppelt war. Richtig?
꧁✩✼✼✩꧂
Hey. Ja, ich bin es wieder, Bagheera. SIE HAT MEIN GESCHENK MITGENOMMEN. Ja, okay, zugegeben, nicht die Rose. Die Rose, mit der ich ihr erneut zeigen wollte, wie interessant ich sie finde. Ich meine, ich saß in ihrer Nähe, habe mich aber nicht gezeigt. Aber mein Herz ist beinahe aus meiner Brust gesprungen, als sie das Kaninchen aus dem Gebüsch zog. Natürlich hat sie nicht gesagt, dass es von mir war, ehrlich gesagt habe ich es beim Nachbarn den Kindern gestohlen und vermutlich werde ich mit einem Besen begrüßt, wenn sie mich das nächste Mal sehen, doch das war es mir wert. Schließlich schien sie auch ein wenig glücklich darüber, genau wie ihre Clangefährten. Clangefährten... Clan...gefährten... Ist das überhaupt richtig? Oder haben sie dafür einen ganz lustigen Namen? Clangetreue! Windgefährten?! Aber nachdem ihr mich so ermutigt habt, denke ich, werde ich ihr öfter etwas schenken! Irgendwann muss sie mich schließlich lieben, nicht wahr? Und ich werde für sie ganz fleißig sein und richtig jagen lernen. Ich werde mich in einen Wald begeben, ich werde... auf Wiesen Kaninchen verfolgen, Hunde bezwingen! Schlanker, muskulöser werden, bestimmt würde sie sich darüber freuen, wenn ich mehr aussehen würde wie ein Krieger ihres Clans. Vielleicht nimmt sie mich dann auch mit und ich kriege einen coolen Namen. Schmutzpelz hatte einst mit Dawn über Namen geredet, ich glaube, sie mochte Rosenpfote oder ähnlich...Vielleicht könnte ich auch heißen wie ein Vogel, oder noch besser... Bagheerapfote. Wäre das nicht toll? Und dann wäre ich irgendwann Krieger, Dawn wäre Rosentraum und ich wäre... Bagheerakralle! Cool, oder? Elsterblick findet den Namen bestimmt super cool und... erschreckend! Und dann hätten wir ganz tolle Junge, eine schöne Familie...
Oh, das erinnert mich, ich muss trainieren! Wir sehen uns bald wieder... oder nicht?
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Elsterblick rannte mit weiten Sprüngen hinter dem Kaninchen her. Die Blattleere war kurz vor ihrem Ende und das hier war die beste Beute seit langem. Wasser lief in ihrem Mund zusammen und ihr Herz pochte aufgeregt. Hin und her, über eine Böschung, dann einen Hügel hinab, ihre Pfoten brannten beinahe auf dem kalten, gefrorenen Boden, doch sie verfolgte das Tier mit einer unendlichen Entschlossenheit. Ihre Patrouille hatte sie bereits lange zurück gelassen, doch niemand schien sich daran zu stören. Warum auch? Diese Beute war unglaublich wichtig!
Nur noch wenige Schwanzlängen. Das Kaninchen rannte so schnell wie es konnte, Elsterblick konnte seine Angst riechen, doch störte sie sich nicht daran. Beinahe konnte sie das Blut des Tieres schmecken, beinahe fühlte sie, wie ihr Bauch sich füllte. Ihrer, der eines Ältesten, der einiger Junge, so fett war das Tier. Eine Schwanzlänge noch, dann konnte sie springen und das würde sie auch, niemand konnte sie davon abhalten.
Das Kaninchen war erschöpft, Elsterblick spürte ebenfalls, wie ihre Beine müder wurden. Ihr Körper war durch die Blattleere vielleicht geschwächt, doch ihr Hunger trieb sie nur umso weiter an. Die Kriegerin sprang, packte das Tier, drückte es fest zu Boden und spürte, wie es nur wenige Male zuckte, bis es endgültig erschlaffte. Zufrieden mit sich selbst hob sie es vom Boden hoch, es fühlte sich unglaublich schwer an, sperrig. Ihr Blick glitt über das Gebiet und sie erkannte, dass sie nah am Zweibeinerort war. Über die Blattleere hinweg hatte sie die Grenze gemieden, hatte nicht gewollt, dass ihr Bagheera über die Pfoten stolperte, sie mit Beute versorgte, die sie nicht wollte. Es wäre keine Hilfe für den Clan, keine Ehre, wenn sie Beute von Hauskatzen ins Lager brachte.
Dennoch, das Herz der Kriegerin schlug ein wenig vor Aufregung, als sie die Zäune in der Ferne erkannte. Sicher, sie war keine Freundin des Katers, allerdings hatten ihr seine Versuche über die Blattleere hinweg gefehlt, ein Grund um wahrhaftig über jemanden anderen lachen zu können. Seine unnachgiebige Art ihr hinterher zu betteln war einfach zu lustig, dennoch genoss sie diese sehr. Oder nicht? Nein, nein, Elsterblick durfte nicht so denken! Sie könnte niemals wieder stolz auf sich sein, wenn sie sich auf einen Hauskater einließ. Beinahe fauchte sie das Wort laut aus, konnte hören, wie ihre Mutter sie für solche Gedanken bereits ausschimpfte.
Trotzdem kam sie nicht darum hinweg, diesem kleinen Funken Neugierde zu folgen. Sie wollte es wissen, sie musste einfach. Mit dem Kaninchen im Maul lief sie hinab zur Grenze, folgte dieser. Es war beinahe unmöglich im Hunger etwas anderes zu riechen, als das tote Beutestück, dennoch erkannte sie Bagheeras Geruch schließlich doch. Frisch. Er musste gerade hier gewesen sein. Aufmerksam schnupperte sie und erkannte, dass er die Grenze in die Richtung des FlussClan Territoriums entlang gewandert war. Sie konnte ihn gewiss einholen, oder zumindest entdecken.
Langsamer als bei der Jagd lief sie los, dennoch schnell genug, um ihn nicht zu verpassen. Angetrieben von Neugierde, der Frage, was er nun wieder vorhatte. War es falsch erfahren zu wollen, was eine mögliche Bedrohung für den Clan vorhatte? Elsterblick wusste es zwar besser, wusste, dass er keine Bedrohung war, mehr eine Bürde, wusste, dass es falsch war ihm so zu folgen mit ihrer eigentlichen Intention, dennoch konnte sie sich nicht mehr davon abhalten.
Wenig später erreichte sie das Ende des Territoriums, doch sie konnte ihn auf der Wiese sehen, die sich dahinter erstreckte. Er sah anders aus, größer, nicht mehr so fett, gar muskulös. Dennoch rollte er seltsam über die Wiese wie ein Junges. Was er wohl trieb? Kurz sah sie hinter sich, keine Patrouille, keine Katzen. Sie konnte es riskieren. Wenig später stand sie nur noch wenige Schwanzlängen von ihm entfernt und konnte plötzlich Maus riechen. Beinahe hätte sie das Kaninchen fallen gelassen, doch sie erkannte schnell, was Bagheera eigentlich tat.
Bagheera, der nervige Hauskater, kauerte hinter dem Beutetier, schlich Schritt für Schritt näher und erbeutete es schließlich. Seine Technik war zwar unsauber, doch sie war klar beeindruckt von dem, was er tat. Hatte er es sich selbst beigebracht, oder einen Streuner gefunden, der ihm das Jagen zeigte? Elsterblick reckte den Kopf, konnte allerdings niemanden sehen, nur Bagheera, der muskulöser schien als zuvor, sogar eine Schramme an der Schulter hatte. Er prüfte wieder die Luft, schien allerdings weder sie, noch das Kaninchen zu riechen.
Leise legte die WindClan Katze ihre Beute ab, prüfte ebenfalls ihre Umgebung. Zahlreiche Tiere konnte sie erkennen, war Bagheera doch nicht so geübt, wie er aussah? Ihr Herz pochte aufgeregt, doch sie gab sich einen Ruck.
„Ey!“, rief sie zu ihm hinab. „Brauchst du Hilfe?“
Bagheera sah auf, ihre Blicke trafen aufeinander. Wind glitt über ihre Pelze, stieß neue Beutegerüche vom Boden hinauf. Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Hauskaters, sie folgte unsicher. Ein klein wenig Liebe, dort, wo der Wind immer wehte.
Thema: Re: Valentinstag Date '20 Do 13 Feb 2020, 21:23
Ich hab zwar noch eine Menge Valentinstagsdates vor mir, die ich noch nachlesen muss, aber Eichenblatt & Donnerstern hat Vorrang. <3 Ich hab mich wie ein kleines Kindchen gefreut, als ich das gerade gesehen habe. :D
Ach, Eiche, meine kleine Heilerin. Eine wundersüße Story, die sich weit in der Zukunft abspielt. Ich wurd ja schon rührselig, als am Anfang von Enzian gesprochen wurde, und dann noch die Interaktion zwischen Farnsee und ihr. <3 Ich freu mich nur noch mehr, auf zukünftige Plays mit euch und auch das Eichenjunge, das Farn haben wird.
Und der Anführer liebte auch sie. - Mann, ich hab einen richtig angenehmen Schauer gespürt. ;-; Und als man sie dann im SternenClan willkommen hieß... Gott, ich glaub, ich hab mich gerade ein wenig in Donnerstern verliebt.
Die Geschichte ist dir wirklich gut gelungen, liebe Lu. Vielen Dank für diese schöne Date.
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Ruby, Aqua, I love you.
(official art - oshi no ko)
Zira Anführer
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Thema: Re: Valentinstag Date '20 Fr 14 Feb 2020, 19:00
Oh warum seh ich das jetzt erst! Die GEschichte ist ja mal mega niedlich geworden :3 du hast Bagheeras Charakter wirklich gut eingefangen, auch die Tatsache, dass er sich wirklich verändern würde um die Liebe seines Lebens für sich zu gewinnen. Einfach perfekt! DANKE!