Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Dates '21 Mo 08 Feb 2021, 13:39
Valentine's Day
Und hier auch schon der dritte Teil des diesjährigen Dating-Programms. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Hier klicken, um zu den vorangegangenen Teilen zu kommen: Klick Teil 1 Klick Teil 2
Date 8:
Date 8
This thing called love
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Lotta x Feron
Es war so schön. In all der Zeit hätte Lotta nie zu hoffen gewagt – vielleicht hatte ihr die pessimistische Weltsicht ihrer Ausbildnerin auch nur aufs Gemüt geschlagen – dass es jemals so weit kommen würde. Vielleicht hatte es sie deshalb auch so unerwartet getroffen, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, wie die Hitze durch ihren Körper geschossen war und ihre Pfoten zu kribbeln begonnen hatten. Und trotzdem hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie abends in ihrem Nest den hübschen Körper des Töters vor sich sehen würde, wann immer wie die Augen schloss, seine Stimme in ihren Ohren nachklang … Unerwartet war es gewesen … Ja. Aber durchaus nicht unerwünscht. Der Kater brachte eine neue Freude in ihr Leben. Lottas Stimmung hob sich, wann immer sie Feron nur über das Lager hinweg erblickte, wenn er ein Wort an sie richtete und wann auch immer er nur erwähnt wurde. Die Gedanken an ihn machten Emeralds miese Tage – naja, eigentlich war die Heilerin immer schlecht drauf, aber manchmal war es besonders schlimm – erträglicher und schenkten ihr einen neuen Ausblick auf die Zukunft. Bald war er Teil eines jeden Traumes, einer jeden Vorstellung ihrer Zukunft. Wenn Lotta überlegte, wie es wohl sein würde, wenn sie so wie Emerald Heilerin des BlutClans geworden war, war er da und schenkte ihr einen stolzen Blick. Wenn sie sich vorstellte, einmal selbst eine Auszubildende zu haben, stand er neben ihr. In dem Moment da sie ihr Nest erneuerte, fragte sie, wie es wohl wäre, einmal neben ihm einzuschlafen und wenn ihre Ausbildnerin sie Spinnweben sammeln schickte, dann überlegte sie, wo er wohl gerade war und wie groß die Chance war, dass sie sich über den Weg liefen. Manchmal stellte sie sich auch vor, wie sie sich trafen und er ihr das Angebot machte, zu helfen. Ehe sie sich versah, drehte sich der größte Teil ihrer Gedanken um Feron und am liebsten hätte sie den ganzen Tag von niemand anderem mehr gesprochen.
Leider war Emerald weniger begeistert von der ganzen Sache. „Lotta, reiß dich zusammen“ Den Satz hörte sie mindestens dreimal am Tag in ungefähr allen denkbaren Variationen. Und manchmal setzte die schwarze Kätzin auch noch hinzu, dass sie aufhören sollte für einen Kater zu schwärmen. Liebe wäre eine Illusion und was sie fühlte, sollte sie besser schnell wieder vergessen, bevor es verflog wie ein Windhauch, nachdem er ihr durchs Fell gestrichen war. Und obgleich Lotta nicht verstand, wieso die Heilerin so dachte – vielleicht verstand sie auch nicht wirklich, was ihre Auszubildende fühlte – versuchte sie dann Folge zu leisten und nicht mehr von Feron zu sprechen. Aber vor ihren lebhaften Vorstellungen und Gedanken an den Kater verblassten irgendwann auch alle Vorsätze und sie begann wieder verträumt in den Raum hinaus zu starren oder von ihm zu sprechen. "Lotta!“ Wieder holte die Stimme ihrer Auszubildenden die junge Kätzin in die Realität zurück und sie stellte fest, dass sie wohl wieder abgedriftet war. Sie hatte sich vorgestellt, wie Feron vorbeikam, um mit ihr zu sprechen, während sie vertrocknete Kräuter aussortierte und so wie es aussah hatte sie sich dann wohl nicht mehr so wirklich auf ihre Aufgabe konzentriert, denn da lagen einige frische Wachholderbeeren bei den geschimmelten und auch die Ringelblumen waren ihr durcheinandergeraten. „Wo bist du nur schon wieder mit deinen Gedanken?“, fragte Emerald sichtlich verärgert. Auf eine Antwort wartete die schwarze Heilerin aber nicht einmal, denn sie setzte hinzu: „Schlag dir den verdammten Kater endlich aus dem Kopf. Nichts von dem was du fühlst ist echt.“ Ihre Schweifspitze begann ungeduldig hin und her zu zucken. „Und jetzt konzentrier dich.“ Lotta aber war weit davon entfernt, sich von ihren Gedanken an Feron abbringen zu lassen. Woher sollte Emerald diese Dinge schon wissen? Immerhin hatte sie die Heilerin noch nie auch nur von einem Kater sprechen gehört, wie ihr schien. Stattdessen schien sie immer verbittert, selbst dann wenn Djinn nicht in der Nähe war, um ihnen beiden den Tag zu erschweren. Nur war es schwer für Lotta, sich vorzustellen, dass die Ältere noch nicht einmal einen Gedanken an einen der Kater im Lager verschwendete oder je verschwendet hatte. Schließlich musste sie doch irgendwann einmal Schmetterlinge im Bauch gehabt haben? Zumindest als junge Kätzin bevor sie zu der verbitterten Heilerin geworden war, die die sie jetzt vor sich hatte. „Hast du denn nie eine Katze geliebt?“ Die Frage war gestellt, ehe Lotta sich darüber klar geworden war, dass sie lieber das Maul halten sollte. Ihre Neugier hatte ihre Vorsicht wieder einmal überwunden und ihr kleines Herz pochte laut, als Emerald sich wieder zu ihr umwandte. Dann tauchte für einen kurzen Moment eine andere Emotion in den Augen der schwarzen Kätzin auf, wie ein Hauch aber zu schnell für Lotta, um sie richtig einordnen zu können, bevor sie wieder verschwand. Dann fauchte sie. „Nicht so wie du und selbst wenn ginge es dich nichts an“, zischte die Heilerin verärgert. „Und jetzt hör auf, dich wie ein naives Junges zu verhalten und konzentrier dich auf deine Aufgaben.“ Ein fast bedrohliches Knurren kam aus ihrer Kehle. „Deine Gefühle werden dich nur in die Irre leiten Lotta“, warnte sie dann, bevor sie sich wieder ihren eigenen Kräutern zuwandte. „Du bist verliebt, das ist alles. Was du fühlst ist nicht Liebe, kapiert?“ Erschrocken sah Lotta ihre Ausbildnerin an. So wütend hatte sie die schwarze Kätzin schon lange nicht mehr erlebt, aber unwillkürlich fragte sie sich, was Emerald wohl so sehr enttäuscht hatte, dass sie ihr immer wieder riet, nicht auf die eigenen Gefühle zu hören. Vielleicht hat sie einmal einen Kater gehabt, ging es der Auszubildenden durch den Kopf, als sie sich mit einem „Ja, ja“ erneut begann die schlechten Wachholderbeeren auszusortieren. Und vielleicht hatte der Kater sie verlassen oder ihr wehgetan. Vielleicht war das der Grund, warum die schwarze Heilerin sich nicht mehr am Leben freute – nicht einmal dann, wenn Djinn weit weg war und ihr das Leben nicht schwer machen konnte. Vielleicht war das der Grund, sie keine Hoffnung mehr hatte. Lotta aber war weit davon entfernt, sich deswegen die eigene Zuversicht nehmen zu lassen. Wenn sie an Feron dachte, wurde ihr warm ums Herz, ihre Stimmung hob sich und ihre Pfoten begannen zu Kribbeln. Glück erfüllte sie, wann immer sie in seine Nähe kam, ihr Herz flatterte, wenn sie ihn sah und sein langes, schwarzbraunes Fell zu streifen, ließ es einen großen Satz machen, sodass die Auszubildende sich wünschte, ihr Gesicht vollends in seinem Fell vergraben zu können. Emerald mochte Gefühle in Abrede stellen – vermutlich wusste die verbitterte Heilerin es nicht besser – sie aber wusste, dass Feron sie glücklich machen konnte. Und sie würde ihn glücklich machen, wenn er das wollte. Und sie war sich sicher, dass er ihre Gefühle irgendwann erwidern würde. Noch war der Tag nicht gekommen, aber er redete schließlich mit ihr und wie es ihr schien, suchte er auf die eine oder andere Art und Weise auch ihre Nähe. Wie sonst kam es dazu, dass sie sich, seitdem sie ihn kennengelernt hatte, immer häufiger im Gespräch mit dem hübschen Töter wiederfand? Er brauchte wohl noch etwas Zeit, aber die Auszubildende war optimistisch.
~ ~ ~ ~ ~
Im BlutClan aber hieß es töten oder getötet werden und so hatte der Kater unterdessen mit anderen Problemen zu kämpfen. Zwar hatte Feron sich schon in frühen Monden den Rang eines Töters erkämpft und seine Loyalität gegenüber Djinn mal um mal unter Beweis gestellt, jedoch war dieser Rang ihm niemals vollkommen sicher und der Kampf ums Dasein nahm jeden Morgen erneut seinen Lauf. Sollte er den Anführer oder auch manche der anderen stärkeren Katzen enttäuschen, würde er rasch wieder dort landen, wo er angefangen hatte, oder noch schlimmer. Das war ihm durchaus bewusst und so war es nicht unbedingt sein Plan gewesen, Gefühle für eine niedere Kätzin zu entwickeln, die sich um Kranke und Verletzte kümmern musste, das hieß um die Schwachen, die sich nicht mehr um sich selbst kümmern konnten und die von den stärkeren BlutClan-Katzen allgemein verachtet wurden genauso wie die Heiler selbst. Und so schob er seine Gefühle für die junge Auszubildende Mal um Mal beiseite. Vielleicht wäre es klüger von ihm gewesen, sich vollständig von ihr fernzuhalten, aber irgendwo zog es ihn dann doch zu ihr, sie unterhielten sich ein wenig und er stellte zufrieden fest, welchen Einfluss er auf sie hatte, wie ihre Schnurrhaare bebten, wenn er sie ansprach und sie gerne ein wenig länger mit ihm redete, anstatt zu ihrer Ausbildnerin zurückzukehren. Sie hatte Gefühle für ihn, das hatte er bald herausgefunden, aber er hatte keine für sie. Das sagte er sich zumindest. Und doch … Wenn Lotta mit einem anderen Kater länger zu sprechen drohte, wurde er wütend und hätte ihn sich am liebsten sofort vorgeknöpft und wenn er sich abends an seinem Schlafplatz zusammenrollte, dachte er viel zu oft an die Begegnungen mit ihr, bevor er einschlief und daran, wie sie auf ihn reagiert hatte. Irgendwann musste sogar er sich eingestehen, dass er im Laufe der Zeit Gefühle für sie entwickelt hatte. Er liebte die Auszubildende der Heilerin. Nun, immerhin besser als für Emerald selbst Gefühle zu entwickeln, sagte er sich. Und gewiss war Lotta vernünftiger und weniger schwach als ihre Ausbildnerin. Das würden auch Djinn und die Wächter so sehen und im Grunde musste ja auch niemand wissen, dass er die junge Kätzin nicht nur benutzen wollte, wie andere es taten. Niemand musste ahnen, dass er so etwas wie echte Gefühle für sie hatte. Niemand außer Lotta selbst.
Trotzdem dauerte es noch eine ganze Weile, ehe der Kater sich nach dieser Erkenntnis aufraffte, um sich wieder zu der Kätzin zu begeben. Er wollte schließlich nicht, dass eine der höherrangigen BlutClan-Katzen Verdacht schöpften und sein Handeln als Schwäche missverstanden. Schließlich war er ein wahrer Töter und plante auch nie etwas anderes zu sein. Auch seine Gefühle für Lotta würden ihn nicht davon abhalten, dem BlutClan weiter ein starker Kämpfer zu sein und wenn einer, der schwächer war als er selbst, etwas anderes behauptete, würde Feron persönlich dafür sorgen, dass die Katze es bereute. Nur bei Djinn und den Wächtern durfte er nicht in Ungnade fallen. Er wartete, bis Lotta gegen Sonnenuntergang das Lager verließ – wohl um nicht mehr genießbare Kräuter nach draußen zu bringen – und folgte ihr. Draußen achtete er darauf, dass keine andere Katze in der Nähe war, die ihr Gespräch belauschen konnte. Bislang war er da weniger vorsichtig gewesen, aber an diesem Tag konnte er keine heimlichen Zuhörer gebrauchen, als der die Kätzin ansprach. „Lotta“, begrüßte er die Kätzin mit ihrem Namen, woraufhin sie sofort ein wenig zusammenschreckte und etwas nervös eine Begrüßung stammelte. „Wie ich sehe, bekommst du wieder eine Menge unnützer Aufgaben?“ Er entblößte die Zähne zu einem Lachen, schließlich war es kein Geheimnis, dass Lotta genau wie ihre Ausbildnerin mit einer mehr als nur unnützen Aufgabe betraut worden waren. Sie kümmerten sich schließlich um schwache Katzen, solche die vermutlich ohnehin besser starben, wenn sie sich nicht um sich selbst kümmern konnten. Er selbst hatte nicht viel Ahnung von Kräutern, aber wäre er verwundet, hätte er sein Gegenüber maximal im Geheimen nach einem Mittel gegen seine Schmerzen gefragt, aber niemals öffentlich sichtbar Emeralds Ecke aufgesucht, um sich behandeln zu lassen. Das war schließlich erniedrigend für eine jede BlutClan-Katze, die noch etwas auf sich hielt und zu diesen zählte Feron sich eindeutig hinzu. „Äh.“ Lotta stammelte noch etwas vor sich hin, während der Kater noch einmal einen Blick nach hinten warf, um auch ja keinen geheimen Zuschauer zu übersehen. Dann aber reckte er die Schnauze nach vorne und berührte mit der Nase die Wange der Auszubildenden. Lotta schrak ein wenig zusammen, dann aber stellte der Kater zufrieden fest, wie ihre Augen leuchteten. Sie freute sich eindeutig über seine wortlose Zuneigungsbekundung, weshalb er langsam begann ihr Fell zu putzen. „Ich hab dich gar nicht so ungern“, begann er dann, zwischen zwei Strichen mit seiner Zunge über ihren Ohren. „Denkst du, wir können uns öfters sehen?“ Er lächelte. „Nicht bei euch in der Heilerecke, sondern vielleicht hier draußen?“ Das wäre zumindest von Vorteil, wenn er vermeiden wollte, dass die Wächter oder Djinn selbst ihn dabei erwischten, wie er Zärtlichkeiten mit der Auszubildenden austauschte. Lotta aber schien seine Sorgen um seinen Rang nicht mitzubekommen, wohl auch weil ihr dieses Problem so fremd war. Ihre graugrünen Augen funkelten jedoch wie zwei hübsche Steine. Kurz stotterte die Auszubildende ein paar Worte, bevor sie sich eng an sein Fell schmiegte. Ein zufriedenes Schnurren entkam dem Töter, als er ihren Körper so nahe an seinem fühlte und spätestens jetzt musste auch der letzte Rest seines Sturkopfs zugeben, dass er wirklich etwas für die Kätzin empfand und sie wollte. Nur deshalb konnte ihre Berührung ihn so zufrieden stimmen, wie er fand.
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Und wieder einmal war Lotta für einen Moment die glücklichste Kätzin auf der Welt, als sie sich an Ferons muskulösen Körper schmiegte. Der Satz „Ich liebe dich“ war nicht notwendig, auch wenn sie diesen – wie sie in ihrem Optimismus annahm – bestimmt früher oder später auch noch hören würde. Und darauf freute sie sich. Für eine Weile lang blieb sie einfach nahe an den Kater geschmiegt und ließ ihn ihr Fell putzen, ihr über die Ohren lecken. Sie genoss seine Berührungen und am liebsten wäre sie die ganze Nacht so dagesessen, als ihr plötzlich einfiel, dass Emerald sich gar nicht darüber freuen würde, dass sie so lange auf sich warten ließ. Aber sie konnte sich auch denken, was Feron zu ihren Bedenken sagen würde, schließlich würde sie im Heilereck jetzt auch nicht unbedingt viel zu tun haben … Ihre Ausbildnerin konnte sie doch sicher entbehren. Und sie selbst wollte gerne die bitteren Kommentare der schwarzen Kätzin vermeiden. Sie verstand schließlich auch nichts von ihrem Glück … Es war traurig, dass Emerald es nicht verstand … „Feron?“, fragte sie schließlich. „Glaubst du an die Liebe?“ Ihr kleines Herz pochte noch ein wenig heftiger, als sie den Duft des Katers einsog, der für einen Moment Inne hielt, um sie anzusehen. „Liebe?“, fragte er, wobei er den Kopf schief legte und für einen Herzschlag lang, fragte sie sich, ob da eben ein Hauch Verwirrung in seinen blassen grüngelben Augen aufgetaucht war. „Emerald sagt, es wäre alles nicht echt“, erklärte sie ihm dann. „Sie meint, Liebe wäre eine Illusion und man soll sie so schnell wie möglich vergessen.“ Sie seufzte. „Eigentlich denke ich, es ist traurig, dass sie das nie für eine Katze empfunden hat“, fügte sie dann hinzu. „Aber sie ist so überzeugt davon, weißt du …?“ War es falsch, dass sie sich Gedanken machte? Die junge Kätzin wusste es nicht. Vielleicht schlug ihr die negative Einstellung ihrer Ausbildnerin wirklich manchmal aufs Gemüt, auch wenn ihr jeder Moment mit Feron zu beweisen schien, dass die Heilerin Unrecht hatte. Und trotzdem … Sie wollte wissen, was der Kater dazu sagte. Dieser aber schwieg für einen Moment, bevor er fortfuhr ihr Fell zu putzen. „Wenn es nicht Liebe ist, was fühlst du dann?“
“Dir ist bewusst, dass du in sie verliebt bist, oder?”
Ein kurzer Moment der Stille folgte. Die hellen Augen des Kriegers huschen unruhig hin und her, während sein Körper automatisch begann nervös auf der Stelle herumzurutschen. Dabei wirbelte er die herabgefallenen Blätter auf, welche in üppigen Mengen den Waldboden bedeckten.
“Wie meinst du das? Seit wann? Warum...?”
Immer noch deutlich unsicher richtete der schlaksige Körper auf, seine Pfoten hinterließen Abdrücke in der Weichen erde, während die kleinere Königin ihm Flink folgte. Ihr gemusterter Leib leuchtete fast in den Strahlen der untergehenden Sonne, während sein eigener heller Pelz mit den dunklen Musterungen im Lichtspiel beinahe verloren ging.
“Wie meine ich was? Seit immer, Mäusehirn! Was glaubst du denn, wieso dich die Sache mit ihr und Buchenfrost so mitgenommen hat?”
Tadelnd schnippte Farnsee mit ihrem Schweif, stupste ihm dabei im Laufen gegen die Schulter und überholte den Krieger mit zwei kräftigen Sprüngen. Staubwirbel hingegen blickte der ehemaligen zweiten Anführerin lediglich vollkommen verwirrt hinterher, legte den Kopf schief und überlegte einen qualvoll langen Moment, ob sie versuchte sich über ihn lustig zu machen. Ein Gefühl der unterschwelligen Angst überkam ihn. Er mochte Farnsee wirklich, er wollte nicht, dass sie sich über ihn lustig machte. Doch schien seine Begleitung sofort zu merken, dass seine eigene Stimmung umzuschwingen begann, denn sie drehte sich auf der Stell herum und warf dem größeren ein warmes Lächeln zu. “Denk doch mal einen Moment darüber nach Staubwirbel! Wie oft sind wir jetzt in den letzten Monden gemeinsam hier gewesen?”
Schalk glänzte in den orangenen Augen, während Farnsee einfach weiter mit ihm Schritt hielt. Wirklich ein Ziel hatten die beiden Katzen nicht, nur war Staubwirbel in den letzten Monden öfter das Gefühl überkommen der Wall des Lagers wäre ihm zu eng. Und so fand er sich immer wieder auf langen Spaziergängen mit der ehemaligen Stellvertreterin Toxinsterns wieder, mit welcher er, seit ihrem Rücktritt ein deutlich inneres Verhältnis pflegte als noch zuvor.
“Oft?”
Ein wenig unbedarft versuchte er normale Worte in seinem Maul zu formen, etwas produktives zu diesem Gespräch beizutragen, doch verwirrten ihn all die Gefühle, welche sich in seinem inneren zu stauen schienen. Er war sowieso schon nicht der geschickteste. Aber seit er wusste, das Rosenträne und Buchenfrost nicht mehr… den Stand eines Gefährtenpaares innehatten schien es so, als würde der Krieger vollkommen die Kontrolle über seine Emotionen verlieren. Das Lachen Farnsees, welches beinahe sofort auf seinen kurzen Ausruf folgte sorgte dafür, dass Staubwirbel den Blick abwandte und die Ohren hängen ließ. Sie machte sich also doch über ihn lustig. Das Misstrauen, welches sowieso immer präsent in seinem Inneren war überflutete ihn für einen Moment in einer Intensität die seinen gesamten Körper taumeln ließ. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die kleinere Gestalt Farnsees, brummte unwillig und wandte den Kopf ab, nur um einige Herzschläge später wieder zu ihr zu schauen.
Schmunzelnd saß sie direkt vor seiner Nase, hatte den Kopf schief gelegt und betrachtete ihn - wobei er keine Anzeichen mehr entdecken konnte, die dafür sprachen, dass sie ihn und seine Gedanken nicht ernst nahm. Ein wenig beruhigt setzte er sich ebenfalls wieder, wickelte seinen Schweif - soweit es denn ging - um seine Pfote und senkte den Blick.
“Glaub mir, ich sehe dich lieber an ihrer Seite als Buchenfrost. Aber dafür musst du dir klar werden was genau du möchtest. Schließ mal deine Augen!”
Verwirrt legte sich die Stirn des Kriegers in Falten. Wieso sollte er die Augen schließen? Was machte das bitte für einen Sinn? Doch ließ Farnsee ihm gar keine Zeit darüber nachzudenken. Sie hob einfach ihre Pfote und legte diese auf die Nasenwurzel des gemusterten Katers, welcher dadurch automatisch seine Augen schloss. “Und jetzt ruf dir Rosenträne in den Geist. Ihren Körper, ihre Stimme, ihren Geruch. Alles was von ihr irgendwo in deinem Unterbewusstsein existiert.”
Und ohne, dass er selbst aktiv dazu beigetragen hätte hatte er plötzlich ihren weichen cremefarbenen Pelz vor dem inneren Auge. Jeder noch so kleine Teil ihres Körpers war so präsent, als würde sie direkt vor ihm stehen. Außerdem umspielte ihn ihr süßlicher Geruch, welcher sofort dafür sorgte, das sein Herz begann in seiner Brust zu rasen und hart gegen seine Rippen zu schlagen.
Davon überrascht und überrumpelt riss Staubwirbel die Augen auf, trat einen Schritt zurück und schüttelte wild den Kopf. Er war überfordert von all den Emotionen welche auf einmal versuchten auf ihn einzuprügeln und sofort war etwas Warmes an seiner Seite. Farnsee presste ihre Schulter an ihn, rieb ihre Wange an seiner und schnurrte beruhigend.
Sie kannte ihn mittlerweile wirklich gut. Schnell beruhigte der Krieger sich wieder, zwinkerte verständnislos und leckte sich nervös über die Schnauze. “Was hast du gefühlt Staubwirbel?”Leise drang ihre Stimme zu ihm durch, ließ ihn hart schlucken und zögerlich wog er ab, was genau er sagen sollte. “Mein Herz schlägt total schnell.” Nuschelte er deswegen undeutlich, wandte seinen Oberkörper ab, scannte ganz genau das Laub auf dem Boden ab, als wäre es das Interessanteste was er je gesehen hatte. “Das ist doch ein gutes Zeichen!” Freudig sprang Farnsee auf, lächelte ihn breit an, bevor sie ihm mit dem Schweif dazu aufforderte aufzustehen. “Lass dich von deinen Gefühlen leiten! Dann kann absolut nichts schief gehen!”
~♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡♡~
Es war bereits spät am Abend, als Rosenträne sich von Eichenblatt verabschiedete und sich mit schweren Schritten dem Kriegerbau näherte. Ihr Blick war unruhig, wanderte im Lager umher und ein tiefes Seufzen stahl sich aus ihrer Kehle. Es ging ihr doch gut, wieso hatte sie immer wieder diese Schmerzen? Der Vorfall… war jetzt schon über einen Mond her, ihr Körper war wieder so stark wie zuvor. Aber manchmal… da holten sie diese Schmerzen wieder ein. Als würde sie alles noch einmal durchleben. Als würde sie… ihre Junge noch einmal verlieren. Selbst die Heilerin wusste nicht so recht, was genau mit ihr nicht stimmte. Zumindest bis Enzianpfote sie auf die Idee brachte, es könnte etwas mit ihrer geistigen Gesundheit zu tun haben. Ein Trauma hatte er es genannt.
Tsk.
Gepresst knurrte Rosenträne auf, biss fest die Zähne zusammen und wandte sich demonstrativ vom Heilerbau ab. Mit ihr war alles in Ordnung. Sie ließ sich doch nicht dadurch so aus der Ruhe bringen. Unzufrieden und irgendwie genervt riss die Kriegerin sich zusammen, hob den Kopf, straffte ihre Schultern und trabte erhobenen Hauptes zum Kriegerbau zurück, wo sie sich in ihrem Nest zusammenrollte, ohne einen Blick nach links oder rechts zu werfen. Natürlich hatte sie trotzdem bemerkt, dass Staubwirbel und Farnsee wieder einmal nicht im Lager anzutreffen waren, aber was ging es Rosenträne an, was die beiden in ihrer Freizeit taten. Sollte er doch machen, es war ihr egal.
Angespannt schloss die cremefarbene Kriegerin die Augen, atmete flach durch die Nase, da ihre Kiefer fest zusammengepresst waren. Es dauerte lange, bis sie es schaffte einzuschlafen. Verfolgt noch immer von dem stechenden Gefühlen in ihrer Brust und einer latenten Unzufriedenheit, welche sich tief in ihrer Brust breit gemacht hatte.
So vergingen einige Tage in denen sich die Stimmung der Kriegerin nicht wirklich bessern wollte. Sie hatte sogar das Gefühl, als würde Staubwirbel ihr aus dem Weg gehen. Nicht, dass sie wirklich Nähe zu jemandem suchte, jeder Moment in dem sie alleine war fühlte sie sich besser. Die Anwesenheit anderer erdrückte sie. Aber trotzdem fiel es ihr auf. Er sah sie nicht mehr an, wich ihr aus und wenn er mit ihr sprach wirkte er noch unbeholfener und unbehaglicher als gewohnt. Und das traf Rosenträne. Sie würde es niemals zugeben, aber jedes Mal, wenn er sich auf diese Art und Weise von ihr abwandte juckte es ihr in den Pfoten dieses Mäusehirn zu packen und durchzuschütteln.
Aber natürlich tat sie das nicht. Denn es interessierte sie gar nicht was Staubwirbel tat. Überhaupt nicht. Weil, dann müsste sie sich selbst gegenüber zugeben, dass der Kater mit den hellen Augen ihr nicht egal war. Das seine Gefühle ihr nicht egal waren, und dass es ihr nicht egal war was für eine Bindung er zu Farnsee pflegte. Denn die beiden wirkten gerade in dieser Zeit enger als die cremefarbene Kätzin zu ertragen in der Lage war.
Bis eines Nachts die Schmerzen zurück kamen. Zusammengerollt ächzte Rosenträne im Schlaf, warf sich hin und her und wimmerte. Ihre gesamte Muskulatur war angespannt, Schmerz zeichnete sich auf ihren weichen Zügen ab. Pochend und Brennend breitete er sich von ihrem Bauch über ihre Glieder aus, verteilte sich innerhalb weniger Herzschläge in ihrem gesamten Körper und verkrampft öffneten sich ihre Augen. Das war doch keine Einbildung oder? Das redete sie sich doch nicht nur ein?!
Keuchend krachten die Zähne Rosentränes zusammen, während ihr Atem mit jedem Zug immer härter und abgekämpfter wurde. Es fühlte sich an als würde sie lichterloh in Flammen stehen und im gleichen Zuge ertrinken. Das Atmen fiel ihr schwer, ihre Sicht schwankte, als sich auf einmal ein warmer Körper an ihren schmiegte. “Pscht.” Flüsterte jemand nahe an ihrem Ohr, eine raue Zunge strich in gleichmäßigen Bewegungen über ihren Kopf und ein klägliches Miauen entkam Rosenträne, für welches sie sich im nächsten Moment am liebsten verflucht hätte.
Sie war niemand der offen zugab, wenn es ihr schlecht ging. Meist belog sie sich sogar selbst. Aber in diesem Moment war da dieser einer Kater, welcher zu verstehen schien wie sehr die Ereignisse der Vergangenheit auf ihre Seele lasteten. Und er war da. Einfach da, ohne etwas von ihr zu verlangen, ohne sie unter Druck zu setzen, ohne ihr das Gefühl zu geben schwach zu sein. “Du bist nicht allein.” Murmelte Staubwirbel erstaunlich wacker, presste sich noch Näher an sie heran, legte seinen Schweif beschützerisch um ihren schlanken Leib. Einen kurzen Moment vergaß die Kriegerin zu atmen, ihr wurde ganz Schwindelig bevor ihr Kopf sich wieder zu klären begann.
“Staubwirbel nicht…” Hauchte sie nur, versuchte sich etwas von ihm zu entfernen doch ließ er das gar nicht zu. Denn in diesem Moment ließ er sich nicht verunsichern, ließ er sich nicht zurückstoßen. Eng an seine Clankameradin und Freundin gekuschelt schüttelte er ernst den Kopf. Überrascht darüber wollte sie sich zu ihm herumdrehen, doch schoss ich in diesem Augenblick ein scharfer Schmerz durch die Wirbelsäule, was sie unterdrückt keuchen ließ. “Soll ich Eichenblatt holen?”
Leise wisperte der Kater an ihrem Ohr, was dafür sorgte, dass sich Rosentränes gesamtes Nackenfell aufstellte, als sie gepresst mit dem Kopf schüttelte. “Sie… Sie kann auch nichts tun.” Wieder überraschte der Kater sie, als er sich mit der Antwort zufrieden gab und noch mehr Nähe zu der jüngeren Kriegerin suchte.
Was sie beide in diesem Moment noch gar nicht zu realisieren schienen war ein dünnes Band, welches durch diese Nacht zwischen ihnen gesponnen würde. Ab diesem Herzschlag an würde es dem Wind und Sturm des Lebens trotzen und immer stärker und stärker werden. Bis sie beide in der Lage sein würden die Liebe zuzulassen, welche in ihren Herzen existierte. Aber nun hatten sie den ersten Schritt getan.
Das Eis war gebrochen und machte Platz für den Sprössling einer Liebe, welche in der Lage sein würde diese beiden Seelen allen Schmerz vergessen zu lassen.
Es war nicht einfach gewesen, in letzter Zeit. Weder für Hibiskusblüte noch für Bienenwolke. Ereignisse und Entscheidungen der beiden hatten einen schweren Weg für sie gepflastert, obwohl sie einst auf einem einfachen zusammen gewandert waren. Nun gingen sie verschiedene Pfade, auch wenn sie sich darum bemühten, wieder zueinander zu kommen. Hibiskusblüte litt unter dem Erlebnis. Sie konnte Wespenpfote noch immer schreien hörte und es fiel ihr schwer, Löwenfeder anzusehen. Ihre eigenen Wunden waren nichts gewesen, im Gegensatz zu dem, was der Kater erlitten hatte. Ihre Seele war jedoch gezeichnet worden, war von Narben übersäht, die durch manche Erinnerung wieder schmerzte. Mehr als im Lager zu sitzen und anderen Katzen aus dem Weg zu gehen, tat die Kriegerin nicht mehr. Kommunikation fiel ihr zu schwer. Bienenwolke schien es äußerlich leichter zu fallen. Sie hatte ihren Weg zu Echoherz gefunden, die beiden hatten sich ausgesprochen und zogen gemeinsam eine Tochter auf: Zinnoberjunges. Da Bienenwolke Flammenpfote trainieren musste, kümmerte sich der Krieger seit der Entwöhnung hauptsächlich um das Kätzchen, denn er hatte kaum einen anderen Wunsch gehabt, als eine eigene Familie zu haben, nachdem er so oft verlassen worden war. Bienenwolke war dankbar dafür, dass der Krieger so willig war, ihren Weg zu ebnen. Ob er genauso willig sein würde, wenn sie ihm sagte, was sie wirklich empfand? Denn die beiden Kriegerinnen teilten ein Geheimnis, jede für sich, nie ausgesprochen: sie liebten die jeweils andere. Diese Erkenntnis war ihnen schwergefallen. Bereits als Schülerinnen hatten sie die Anziehung gespürt, doch da es kein Beispiel für sie gab, wie sie damit umgehen sollten, hatten sie dies für sich behalten. Schließlich waren alle Gefährtenpaare im Clan zwischen Kater und Kätzin? Sie hatten niemanden gehabt, um darüber zu sprechen! Auch wenn alle im Clan stets freundlich waren, gab es doch das Beispiel von Spiegelmond und Splittermond, die bewiesen, dass… alles andere im ersten Moment als seltsam aufgenommen wurden. Aus dieser Furcht hatten sie also versucht, zu den anderen Katzen zu passen, doch dies hatte ihnen stets geschadet. Und auch wenn Echoherz immer liebevoll zu Bienenwolke war und sie wusste, dass er ein guter Kater war, so tat es ihr weh, dass sie nicht so empfand. Sie hatte Angst, dass er es wusste. Was würde passieren, wenn sie es laut sagte? Die Kriegerin kam gerade vom Training mit Flammenpfote ins Lager zurück, da sah sie bereits ihre kleine Tochter auf sich zu rennen. Das aufgeregte, quietschende Lachen ließ sie Schmunzeln und sie machte ihrem Schüler Platz, damit dieser ins Lager eintreten konnte. Sie beugte sich hinab und empfing Zinnoberjunges kleine Pfötchen, die sich um ihre Schnauze wickelten. „Mama, du bist wieder da!“, piepste das Kätzchen und löste sich von der Kriegerin, die sie sanft Richtung Kinderstube stupste. Echoherz saß bereits davor und erhob sich mit liebevollem Blick, als die Kätzin auf ihn zutrat. Seine Schnauze traf sanft auf ihrer Stirn auf und sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln. „Wie war das Training?“, fragte er mit warmem Ton und deutete auf eine Forelle, die er ihr vorbereitet hatte. „Flammenpfote entwickelt sich gut, Nebelfängerin wäre stolz gewesen“, antwortete sie leise und ließ sich nieder, um den Fisch zu fressen. Echoherz ließ sich neben ihr nieder, Zinnoberjunges kuschelte sich zwischen sie und nagte ebenfalls an dem Fisch. Der Krieger lehnte das Teilen jedoch ab, überließ ihr die Beute und leckte ihr sanft über die Ohren. Bienenwolke schnurrte leise und kaute auf dem ersten Bissen, ließ ihren Blick gleiten. Dieser blieb auf Hibiskusblüte hängen, die alleine wie immer am Rande des Lagerplatzes saß, sich in die Schatten geschoben hatte. Ihre Blicke kreuzten sich, denn die helle Kriegerin hatte sie beobachtet. Bienenwolkes Herzschlag erhöhte sich und ihr wurde geradezu heiß, weshalb sie schnell beiseite schaute. Zögerlich hob sie den Blick wenig später und bemerkte, dass auch die andere weggesehen hatte. „Ich… ich muss mal mit Hibiskusblüte reden. Seit dem Verlust von Wespenpfote konnte ich mir kaum Zeit für sie nehmen.“ Die Worte waren ihr schneller entflohen, als wie sie diese denken konnte. Überrascht über diesen Entschluss sah sie zu Echoherz auf, der fröhlich schnurrte. „Ach, um uns musst du dir schon keine Gedanken machen. Zinnoberjunges und ich werden uns schon ein lustiges Spiel ausdenken, solange du weg bist, nicht wahr, kleine Forelle?“ Das Kätzchen miaute entzückt auf und sprang ihren Vater aufgeregt an, der sich theatralisch zurückfallen ließ. Dankbar erhob sich die Kätzin mit dem Fisch um Maul und lief zu Hibiskusblüte hinüber. Aufregung schoss durch ihren Körper, ihr Herz hämmerte heftig in ihrer Brust. Wie so oft empfand sie Schuldgefühle gegenüber dem Vater ihrer Tochter, mit dem sie die Beziehung eingegangen war. Warum empfand sie all dies nicht für ihn? Hibiskusblüte sah überrascht auf und bohrte ihren Blick verwirrt in Bienenwolke, die die Forelle vor die Pfoten der anderen hinlegte. „Darf ich mich zu dir gesellen?“
Hibiskusblüte lief langsamer hinter Bienenwolke durch das Territorium. Sie war lange Ausflüge nicht mehr gewöhnt, genoss den Spaziergang allerdings. In ihrem Bauch rumorte die Aufregung, die sie in der Nähe der anderen Kätzin empfand, der Duft der anderen war betörend für sie. Dennoch lag Unsicherheit in ihren Bewegungen. Sie wollte sich auf diese Gefühle einlassen, doch die andere hatte eine Familie gegründet. Die beiden wanderten eine ganze Weile schweigend vor sich hin, bis sie sich am Fluss niederließen und die Nase hoch zur Sonne reckten. Die Blattfrischeluft war angenehm, erinnerte sie jedoch auch daran, wie viel Zeit seit Wespenpfotes Verschwinden vergangen war. Ein Schaudern glitt durch ihren Körper, als sie erneut die Schreie des jungen Katers hörte. „Alles in Ordnung?“ Die sanfte Stimme von Bienenwolke riss sie aus ihren Gedanken und beunruhigt legte sie sich über die Brust. Bienenwolke rückte etwas näher und legte ihren Schweif sanft über die Schulter der anderen. Überrascht blickte sie auf, nahm die Geste jedoch freundschaftlich zur Kenntnis. Auch wenn sie dabei fiel mehr empfand. „Ich bin hier“, murmelte ihre Freundin, ohne den Versuch, ihre Ängste runterzuspielen. Hibiskusblüte nickte schwach, verwirrt von der Nähe zu ihrer Freundin. Es tat gut, ihre Stimme zu hören und sie fühlte sich geborgener als zuvor. Verunsichert sah sie auf, konnte in dem Blick von Bienenwolke jedoch nichts anderes sehen als Zuneigung. Oder bildete sie sich das ein? Vorsichtig rückte Hibiskusblüte näher, kuschelte sich an das weiche Fell der Kriegerin. Diese legte ihren Schweif schützend um sie und begann, ihr die Ohren zu putzen. „Ich kann ihn immer noch hören“, flüsterte die helle Kriegerin schließlich leise, sah vor ihrem Inneren Auge wieder ihren Schüler und wie die Zweibeiner ihn mit sich nahmen. Bienenwolke hielt inne, rieb ihre Schnauze tröstend an dem Kopf der anderen, gab ihr mit der einfachen Berührung halt. „Immer wieder sehe ich, wie sie ihn wegnehmen…“ Die rote Kätzin antwortete nicht, sondern wickelte ihren Schweif lediglich fester um Hibiskusblütes Körper. Es graute sie, da sie spürte, dass die Erinnerungen wieder durchbrechen wollte, doch mit Bienenwolke an ihrer Seite fühlte sich das alles… einfacher an. „Danke“, flüsterte sie, ihre Ohren zuckten. Bienenwolke schnurrte lediglich und so verbrachten sie eine ganze Weile in der Sonne. War dies nicht, was Freunde taten? Es kam ihr so simpel vor und verstand ihre eigenen Ängste für einen Augenblick nicht. Doch ein Blick in Richtung Lager reichte, um ihr zu verdeutlichen, dass sie sich wohl am meisten vor dem Clan fürchtete. Doch der Clan war ihre Familie. Sollte sie sich fürchten? Andererseits, selbst wenn sie ihre Angst ablegte und dazu stand, Bienenwolke hatte einen Gefährten und zog mit diesem ein Junges groß. Sie hatte ihren Moment schon lange verpasst. „Bist du glücklich, Bienenwolke?“, fragte Hibiskusblüte nach einer langen Stille vorsichtig. Sie wagte es nicht, der anderen ins Gesicht zu sehen, wollte sie mit der Frage nicht verunsichern oder etwas anderes mit ihrer Frage behaupten. Sie spürte, wie Bienenwolke sich anspannte und erwartete einen kurzen Ausbruch. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen seufzte die andere Kätzin und Verwirrung zeichnete sich auf dem Gesicht von Hibiskusblüte ab. Was war vorgefallen, dass sie so resigniert wirkte? „Ich bin nicht unglücklich“, antwortete Bienenwolke schließlich leise, was dazu führte, dass ihre Freundin besorgt aufblickte. Die Frage zeichnete sich so deutlich in ihrem Gesicht ab, dass die rote Kätzin fortfuhr. „Doch um wirklich glücklich zu sein, müsste ich viele Katzen enttäuschen.“ Beunruhigt reckte Hibiskusblüte die Schnauze und leckte ihrer Freundin tröstend über die Wange. Es war eine einfache Berührung, die ihr jedoch sehr viel Überwindung kostete. Schließlich empfand sie dabei so viel. „Wie wärst du denn glücklich?“, fragte Hibiskusblüte vorsichtig, doch auch mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Sie wollte ihrer Freundin helfen, dieses Glück zu finden, egal was es sein würde. Doch Bienenwolke unglücklich zu sehen, tat ihr weh. Die andere Kätzin zögerte. Worte lagen ihr auf der Zunge, Hibiskusblüte konnte die Unentschlossenheit, die… Zerrissenheit deutlich in ihrem Blick sehen! Geduldig kuschelte sie sich an, drängte die andere nicht mit Worten oder Blicken zu einer Antwort. Eine unglaublich lange Weile sagte keiner etwas. Dann erhob Bienenwolke zögerlich das Wort. „Wenn ich ein Leben mit dir an meiner Seite haben könnte.“ Hibiskusblütes Kopf schnellte auf und Bienenwolke zuckte erschrocken zurück. Die beiden Kätzinnen sahen sich aus großen Augen an, keine von ihnen konnte wohl glauben, was Bienenwolke gerade gesagt hatte. Dabei schlugen ihrer beider Herzen in erhöhtem Tempo und sie beide spürten die gleiche Anziehung. Doch in dem Blick der Mutter lag Sorge, die Reaktion ihrer Freundin schien sie tatsächlich verunsichert zu haben. Dieses Geständnis konnte ihr nicht einfach gefallen sein, das wusste die helle Kriegerin. „Ich…“, flüsterte Hibiskusblüte also, brach jedoch ab. Ihre Stimme zitterte zwar, dennoch versuchte sie, ihre Antwort lauter zu geben, um inbrünstiger zu wirken. „Ich hätte auch gerne ein Leben mit dir an meiner Seite. Mit dir als meine Gefährtin.“ War dies zu viel gewesen? Die andere hatte nicht so spezifiziert, dennoch hatte Hibiskusblüte das Gefühl, dass diese Worte endlich gesagt werden mussten. Denn sie meinte sie ernsthaft, sie meinte sie ehrlich. Das wollte sie von ihrer Zukunft, auch wenn es unmöglich schien. Sie wollte ehrlich mit ihren Gefühlen umgehen, sie wollte sich diesen Gefühlen stellen und mit diesen vor den Clan treten. Bevor auch nur eine der beiden das Wort erheben konnte, kam ein Windstoß auf. Ihre Pelze wurden davon so zerzaust, dass sie sich zunächst wegduckten, doch als sie einen Schatten über sich fliegen sahen, konnten sie ihren Blick nicht abwenden. Vom Wind angetrieben, tanzte eine große Blüte durch die Luft, in die Richtung des Sonnenuntergangs. Eine Biene flog neben der Blume her, tanzte mit ihr durch den Wind. Immer der Sonne entgegen.
Nach diesem Erlebnis nahmen die beiden Kriegerinnen sich wieder mehr Zeit füreinander, tauschten sich so oft wie möglich über ihre Gefühle aus. Sie wollten gemeinsam ergründen, ob es ihnen möglich war, eine solche Beziehung zu führen. Und eines Tages wagte Bienenwolke, Echoherz auf diese Gefühle anzusprechen. Zu ihrer großen Erleichterung kam er ihr damit entgegen und unterstützte sie, denn obwohl er sie liebte und es schmerzte, so wollte er sie glücklich sehen. Um Zinnoberjunges kümmerten sie sich liebevoll zu dritt. Und eines Tages stellten sie sich auch dem Clan. Und unzählige Monde später, verstarben sie als Älteste nach einem glücklichen Leben mit vielen kleinen Herausforderungen, die sie gemeinsam meisterten. Nur um sich im SternenClan wiederzusehen. Die Hibiskusblüte und die Biene… vereint bis zum Tod – und gar darüber hinaus.
Thema: Re: Valentinstag Dates '21 Mi 10 Feb 2021, 20:58
Ahhhhh, unexpected, aber ich liebe es. <3 Hibi und Biene wären schon hart cute zusammen und Echo hätte ja jetzt wenigstens ein Junges, das ihn zur Abwechslung einmal liebt. Richtig schön geschriebene Geschichte. Ich freu mich wie so ein Kind über die beiden. :'D
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Thema: Re: Valentinstag Dates '21 So 14 Feb 2021, 15:27
Also einmal: Es freut mich, dass euch die Geschichte über Staub und Rose gefallen hat :3 Ich war irgendwie Unsicher mit der Story, bin aber immer noch froh, wie sie im Endeffekt geworden ist :3
Und jetzt zu dir liebe Esme <3 Ich liebe Hibi und Biene ja schon sehr zusammen und ich finde du hast den inneren Konflikt von Hibiskus wirklich wirklich toll zum Ausdruck gebracht. Warum sie so handelt wie sie es tut, wieso sie so leidet. Es ist wirklich toll geworden <3 Dankeschön <3 Die Drei so als Powerfamily wären ja schon nice irgendwie :D
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Don't say I didn't warn ya
All the good girls go to hell
and once the water starts to rise and heaven's out of sight she'll want the devil on her team