Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Christmas is not as much about opening our presents...
Adventskalender 2021
...as opening our hearts
Ho ho ho liebe User!
Und schon sind wir beim zweiten Part ^^ Die Zeit vergeht so schnell. Vergesst nicht unseren fleißigen Weihnachtselfen ein paar liebe Worte dazulassen c:
»Charakter: Ahornblatt und Eibenjunges »Gemalt von: Stein
»Von Schnee und Familie«
Er konnte die Genugtuung auf ihrem Gesicht förmlich ablesen, als sie mit einem schnellen, eleganten Schlag den Fisch aus dem Wasser zog und tötete. Stolz erfüllte ihn, während er sie betrachtete - sich noch immer über ihren ersten Fang des Tages freuend -, doch hinter diesem Gefühl lag noch ein anderes verborgen, welches weitaus tiefer ging, als er sich eingestehen wollte.
"Sehr gut, Mondpfote", lobte der Kater sie schnurrend, während in seinen Augen ein fast schon schelmischer Ausdruck aufblitzte, als wollte er sich über sie lustig machen. "Meinst du, ich bin genauso erfolgreich, wenn ich ein Auge dabei zumache? Ich bin recht zuversichtlich - bei meinen Jagdkünsten könnte man meinen, dass selbst in der Blattleere mir die Beute praktisch in die Pfote schwimmt."
Die Zufriedenheit auf Mondpfotes Gesicht, die er einst als Esme kennengelernt hatte, wich von einem Moment auf den anderen und statt ihrer machte sich eine leichte Verärgerung bemerkbar.
"Du willst doch nur nicht einsehen, dass ich inzwischen eine bessere Fischerin bin als du", schnaubte die Kätzin und reckte dabei provokativ das Kinn, als wollte sie ihn herausfordern. "Eine bessere Fischerin, Jägerin und irgendwann eine bessere Kriegerin. Ich bin einfach perf-"
Mit einem Gefechtsschrei hatte der Kater sich mit voller Kraft - selbst in spielerischen Szenarien lag es ihm nicht nahe, sich im Zaum zu halten - auf die Schülerin gestürzt, um ihrer Lobeshymne über sich selbst ein Ende zu setzen. Schilfkralle wusste um ihre Eigenart, sich selbst in den Himmel emporzuheben - wenn auch in eher scherzhaft gemeinten Manier -, doch wieso auch nicht? Wer war er, dass er so etwas zu verurteilen hatte? Im Gegenteil war es eher eine Eigenschaft, die sie in seinen Augen interessanter und amüsanter machte. Dennoch hatte er Spaß daran, ihr Ego hin und wieder ein wenig zurechtzustutzen.
Erschrocken hatte die Schülerin ein ersticktes Quieken ausgestoßen, als sie beide von der Wucht seines Sprunges in den Fluss gestoßen wurden. Wohlgemerkt ein Fluss, dessen Oberfläche zu dieser Zeit des Jahres an vielen Stellen bereits von einer dünnen Eisschicht durchzogen war.
Kaltes Wasser umhüllte die beiden und während Mondpfote für einen Augenblick in einen Zustand des Schocks versetzt wurde, so spürte Schilfkralle hingegen, wie sein Blut zu rasen begann. Beinahe hätte er vergessen, sie loszulassen, sie loszulassen, und erst als sie begann, mit den Beinen um sich zu schlagen, entsann er sich dazu, sich von ihr zu lösen, sodass sie zurück an die Oberfläche gelangen konnte.
"Hast du mich gerade versucht umzubringen?", fauchte die Kätzin vorwurfsvoll, als auch er auftauchte und sie nur mit einem Grinsen bedachte, obgleich er wusste, dass Mondpfote innerlich brodelte und sich wüst über seine Gedankenlosigkeit aufregte. Sie wartete gar nicht erst auf die Antwort und schwamm bereits in kräftigen Zügen in Richtung des Ufers, um sich wieder ans Land zu stemmen.
"Hätte dich das Ganze umgebracht, hätte es mir leidgetan", schwor der Rotweiße mit einem spitzbübischen Zwinkern, welches die Kätzin dazu veranlasste, erneut ein wütendes Fauchen auszustoßen und mit ausgefahrenen Krallen nach ihm zu schlagen, als er Anstalten machte, sich ihr zu nähern. Lachend war er ihr, ohne große Mühen aufwenden zu müssen, mit eine Sprung nach hibteb ausgewichen.
"Wenn wir nicht beide krank werden und Kauzflug zur Last fallen, fresse ich eine dieser widerlichen Echsen, die sich der SchattenClan immer antut", fuhr Mondpfote fort zu jammern, die sich schon nicht mehr um den Kater scherte und stattdessen bereits angefangen hatte, sich ihr Fell trocken zu lecken. Es fühlte sich an wie eine vergebene Liebesmüh bei diesem Wetter.
"Da spuckst du große Töne, eines Tages eine bemerkenswerte FlussClan Kriegerin sein zu wollen, und dann lässt du dich von diesem bisschen Nass stören, Kamerad?", triezte der Kater sie und erntete sich dafür einen weiteren finsteren Blick ein, bevor sie sich wieder ihrer Prozedur widmete.
"Komm, ich helf dir. So wird das doch nichts." Mit einem Schnurren war er auf sie zugetreten… und hatte seinen noch vor Nässe triefenden Körper an ihren geschmiegt, um ihre bisherigen Bemühungen zunichte zu machen.
"Beim verdammten SternenClan, irgendwann bringe ich dich wirklich um!", schwor Mondpfote völlig erbost, nachdem sie im selben Augenblick von ihm weggerutscht war und beleidigt mit dem Schweif ausgeholt hatte, um ihn ins Gesicht zu schlagen.
Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, dem auszuweichen, zu sehr war er mit den Bauchschmerzen beschäftigt, die durch das ganze Lachen verursacht worden waren. Mondpfote hatte sich indessen dazu entschieden, ihn nicht mehr als nur mit ihrem Hintern anzuschauen und seine Taten mit Schweigen zu bestrafen, und bereits mit ihrem Fang des Tages den Heimweg anzutreten.
Das Lachen war in seiner Kehle verstummt und stattdessen hatte sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht geschlichen, als er ihre Umrisse betrachtete, die sich immer weiter von ihm entfernten. Er mochte Mondpfote und hatte es zu keinem Zeitpunkt bereut, sie in den Clan geholt zu haben, schätzte ihre Fähigkeiten und hatte sie stets als kleine, angenehme Partnerin betrachtet, die ihm die Stirn bieten und mit der man wunderbar herumalbern konnte. Nur dass Mondpfote womöglich nicht mehr klein war.
Viele Monde waren seitdem vergangen und er konnte nicht mehr verleugnen, dass er statt dem Fellknäuel Esme nun allmählich begann, eine hübsche und talentierte Kätzin zu erkennen.
~*~*~*~*~*~*~
Manchmal hasste Mondpfote Schilfkralle. Hasste ihn für seine dummen Kommentare, seine unüberlegten Handlungen und seine Überlegenheit, die er ihr ständig unter die Nase rieb. Und dann war noch dieser Vorfall am Fluss vor wenigen Tagen gewesen, als er sie zum "Eisfischen" mit herausgenommen hatte! Kauzflug hatte - berechtigt - mit ihnen geschimpft, doch irgendwie hatte der Krieger es geschafft, sich inmitten der Tirade aus dem Staub zu machen? Dafür hasste sie ihn auch.
Aber am allermeisten hasste sie ihn dafür, dass sie ihn eigentlich nicht hasste.
Im Gegenteil mochte sie ihn sogar sehr und freute sich immer, wenn sie Ausflüge zu zweit unternahmen. Ihr machte es Spaß und spornte sie an, ihm beweisen zu können, dass sie in manchen Aspekten besser war - sie sah seine Stärken als Anreiz, selbst an ihr zu arbeiten, um ihn eines Tages in Grund und Boden stampfen zu können. Umso mehr frustrierte es sie, wenn sie das Gefühl hatte, dass er sie nicht ernstzunehmen schien - dass sie für ihn nicht mehr als das kleine Etwas ist, das er versehentlich aus dem Kampf im BlutClan gefischt hatte. Sie versuchte, es damit zu kompensieren, dass sie sich selbst im besseren Licht darstellte, doch sie würde lügen, wenn sie behaupten würde, sie würde sich nicht darüber freuen, wenn er ihr ab und an ein wenig Aufmerksamkeit schenkte und ihr ein wirkliches Kompliment gab, ohne sie noch im selben Atemzug aufzuziehen.
Die Kätzin hatte das Gefühl, dass die beiden von Anfang an eine gute Dynamik hatten herstellen können - ihre Gespräche und ihre Diskussionen waren das beste Beispiel dafür -, doch gleichzeitig verunsicherte es sie, ob sie es sich manchmal nur einbildete, gar einredete, weil sie sich wpnschte, dass dem so war, während Schilfkralle ein völlig anderes Verständnis davon hatte. Und dann waren da noch die Blicke seiner Familie, die sie manchmal nicht deuten konnte. Ihr war bewusst, dass ihre BlutClan-Herkunft ihr noch lange ein Hindernis sein würden.
Mit einem hörbaren Seufzen biss Mondpfote in den kleinen Fisch, den sie sich zum Frühstück geholt hatte, um sich vor dem Training zu stärken. Auch wenn die Blattfrische noch immer auf sich warten ließ und der Schnee an manchen Tagen noch in Massen herabfiel, waren sie besonders in letzter Zeit erstaunlich erfolgreicher gewesen als sonst.
Die Kätzin hatte niemanden, mit dem sie die Beute hätte teilen können, auch wenn sie gewollt hätte. Seit der Ernennung von Ulmenvogel und Wirbelsturm und all jene, die an den beiden dranhingen, war der Schülerbau so gut wie leer. Einzig sie und Zinnoberpfote waren verblieben und Letztere war bereits zum ersten Sonnenstrahlen mit auf die Grenzpatrouille genommen worden.
Gerne hätte sie sich jedoch jemanden gewünscht, dem sie von dem Ganzen hatte erzählen können. Es war normalerweise Schilfkralle, der ihren täglichen Geschichten ein Ohr schenkte, aber ihm konnte sie schlecht erzählen, was sie mit ihm erlebt hatte. Das ging dann doch ein wenig zu weit.
Und so war die Kätzin an diesem Morgen allein mit ihren Gedanken und einem seltsamen Gefühl in der Magengegend, als fühlte sie sich ein wenig verloren.
Ob der Krieger gemerkt hatte, wie sehr ihre Wangen gebrennt hatten, als er sich ohne Vorwarnung an sie gepresst hatte? Sie war nicht verblendet genug, nicht zu wissen, dass seine Aktion völlig andere Intentionen gehabt hatte - und dennoch hatte sie nichts gegen die Wärme tun können, die der plötzliche Körperkontakt in ihr ausgelöst hatte. Rasch hatte sie sich dazu gezwungen gefühlt, sich von ihm abzuwenden, um etwaigen Blickkontakt zu vermeiden, und sie erinnerte sich, wie ihr Herz vielleicht einen kleinen Ticken schneller in ihrer Brust geschlagen hatte, als sie von ihm weggelaufen war.
Ein weiteres Seufzen. Was war denn bitte los mit ihr?
Schilfkralle hatte sie zum Kämpfen mit in das Territorium genommen, doch das Training selbst verlief insgesamt eher unspektakulär und ereignis los - jedenfalls nachdem Schilfkralle davon abgekommen war, sich selbst wieder irgendwelche wahnwitzigen Hindernisse zu überlegen, um es sich selbst schwerer zu machen. Wütend hatte Mondpfote ihn angefunkelt und er hatte zu ihrem eigenen Erstaunen schnell zum Ernst der Sache zurückgefunden, als sie ihn angeblafft hatte, sie wolle nicht als leichte Gegnerin abgestempelt werden, die so etwas nötig hatte.
Deprimiert von ihrer Unfähigkeit, ihn wirklich aus dem Gleichgewicht bringeb zu können, hatte Mondpfote die Kiefer zusammengepresst, als ihr Körper ein weiteres Mal an diesem Tag durch den Schnee schlitterte, und Schilfkralle entschied, das Training für heute zu beenden.
"Am Ende müssen wir dich sonst noch in Schneepfote umtaufen", hatte er gewitzelt, doch die Schülerin hatte nicht vielmehr als eine Grimasse für ihn übriggehabt.
Mondpfote war dabei gewewen, sich den Schnee aus dem Fell zu schütteln, als Schilfkralle erneut das Wort erhob - und plötzlich für seine Verhältnisse fast schon zu ernst und gefasst klang. "Denkst du manchmal noch an dein Zuhause und die Familie, die du hattest?"
Überrascht über seine Frage hatte sie ihre blauen Augen weit aufgerissen, während sie seinem Blick folgte, der in die Richtung dessen lag, wo sich einst das BlutClan Lager bevor der Zerschlagung der blutrünstigen Bande befunden hatte.
Es kostete sie einige Anläufe, doch ihre Stimme war klar und gefasst, als sie endlich zu einer ehrlichen Antwort ansetzte, "Ich vermisse meine Schwester Rhea, das möchte ich nicht bestreiten, doch es gibt nichts wirklich, was mich am BlutClan hält. Noch heute sucht mich Slyder in meinen Träumen heim, aber ich werde damit schob fertig." Sie machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, ehe sie ruhig fortfuhr, "Mein Zuhause ist nun der FlussClan und ich bereue meinen Abschied vom BlutClan nicht."
Mein Zuhause bist du. Es gab Dinge, die nicht ausgesprochen werden muwsten.
Als ihr Blick sich auf das rotweiße Fell des Katers legte, sah sie einen Ausdruck in seinen Augen, den sie nicht deuten konnte, doch zurselben Zeit breitete sich in ihrem Inneren eine solche Entschlossenheit aus, dass es sie nicht gewundert hätte, wenn man es ihr von ihrem Gesicht hätte ablesen können. Sie würde ihm zeigen, dass sie nicht mehr Esme war - nicht mehr klein und ungefährlich,, verloren im BlutClan -, sondern Mondpfote, die eines Tages eine achtsame Kriegerin des FlussClan sein würde, die selbst er zu respektieren und wertzuschätzen hatte.
Sie hatte den Entschluss gefasst, ihm zu beweisen, dass sie kein Junges mehr war, sondern eine wirkliche Kätzin.
Nur dass sie nicht wusste, dass er das bereits tat und dabei war, sein Herz an Mondpfote, die FlussClan Kätzin zu verlieren.
"Lass uns heimgehen", drang Schilfkralles Stimme zu ihr, nachdem er sich ein letztes Mal über das Brustfell geleckt hatte. Zustimmend nickte sie ihm zu, ehe sie an seine Seite sprang und den Heimweg antraten.
»Autor: Eichenblatt
Christmas isn't a season. It's a feeling.
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06. Türchen:
» Falkensturm «
The most wonderful time of the year
06
Dezember
»Charakter: Moorschatten »Gemalt von: Armadillo
»Die Weihnachtsreise«
Schmetterlingsherz fröstelte leicht. Seit wann war es denn so kalt im Kriegerbau? Müde blinzelnd hob die graue Kätzin den Kopf, ehe sie erschrocken auf die Pfoten sprang. Wo war denn der Wall des Baus geblieben? Auch die Erde und das Moos unter ihr waren verschwunden und stattdessen kratzten ihre Krallen über harte Holzplanken. Neben sich, konnte sie eine große braune Erhebung ausmachen, aber ohne die schützenden Schilfhalme fegte der kalte Wind ungehindert über die hölzerne Mulde hinweg und wäre nicht die unfreiwillige Situation gewesen, hätte sie sich am liebsten sofort wieder zusammengerollt. Es dauerte einen Moment bis die junge Kätzin ein Stück entfernt die auf dem harten Holzboden zusammengekauerten Gestalten ihrer Schwestern erblickte. Das Fell der Jüngsten hob sich deutlich von den Körpern der beiden älteren ab und vielleicht fror Apfelfleck auch weniger, weil die schwarzweiße halb auf ihr lag. Kieselfrost hatte sich ein Stück abseits zusammengerollt, aber dennoch überkam Schmetterlingsherz eine Welle der Erleichterung. Immerhin war sie nicht alleine an diesem Ort gelandet. Gemeinsam würden sie herausfinden, wo sie waren und einen Weg zurück finden. Von den anderen getrennt, hätte sie wohl noch ein wenig länger gebraucht, den Schrecken zumindest ein klein wenig unter Kontrolle zu bekommen. So aber setzte die junge Kriegerin sich nun bereits in Bewegung, um über die kalten Holzplanken zu dem Apfelfleck-Scherbenherz-Knäul hinüberzutapsen.
Apfelfleck? Der heulende Wind übertönte beinahe die Worte der Kriegerin, als sie ihre Schwester anstupste. Nein, Schmetterlingsherz wollte auf keinen Fall länger als notwendig alleine sein und wenn das bedeutete, dass sie die anderen wecken musste. Was ist los? Apfelfleck blinzelte verwirrt, während Scherbenherz sich etwas ungeschickt von der älteren Kätzin herunterrollte und mit einem überraschten „uff“ auf den harten Holzplanken zum Liegen kam. Schmetterlingsherz öffnete das Maul, aber eigentlich wusste sie gar nicht so genau, wie sie die seltsame Situation eigentlich erklären sollte. Vielleicht waren aber auch nicht viele Worte nötig, denn der verwirrte Blick, mit dem Scherbenherz sich nun aufrappelte und der Ausdruck in Apfelflecks Gesicht zeigten bereits, dass nun auch die beiden auf die unerwartete und seltsame Situation aufmerksam geworden waren. Wo sind wir hier?, fragte Schmetterlingsherz schließlich nach einem Moment des verwirrten und angespannten Schweigens, den sie zugebracht hatten, ohne ihre Situation in Worte fassen zu können. Sie waren schließlich am Vorabend nach der Jagd im Bau der Krieger eingeschlafen. Schmetterlingsherz konnte sich erinnern, wie tief sie sich in das Moos gekuschelt hatte, um sich vor der beißenden Kälte der Blattleere zu schützen. Aber statt in ihren Nestern wieder aufzuwachen, waren sie in einer Art Raum gelandet, der auf sie wie eine oben offene Kiste wirkte. Eine Kiste in der neben den vier Katzen noch allerlei Kram Platz hatte und deren Wände nicht gerade sondern gebogen schienen. Nicht im Bau der Krieger, sprach Scherbenherz nun aus, was sie dachten. Und damit nicht wo wir sein sollten, fügte Schmetterlingsherz gedanklich hinzu. Aber wie sind wir hier gelandet?
Das sehe ich auch. Das ist offensichtlich. Es war Kieselfrosts Stimme, die sie veranlasste, den Kopf zu wenden. Die grau-weiß gefleckte Kätzin hatte sich nun ebenfalls aufgerappelt und trotz der wohl für sie alle verwirrenden und schwierigen Situation, ertappte Schmetterlingsherz sich bei leichter Verwunderung darüber, dass überhaupt ein Hauch von Überraschung und Unsicherheit über das Gesicht ihrer zweiten Schwester huschte. Schließlich war diese normalerweise nicht so leicht zu beeindrucken oder gar aus der Ruhe zu bringen, aber vielleicht – so schloss die graue Kätzin – war irgendwo unerwartet in einem hölzernen Gebilde aufzuwachen, eine Situation, die jede Katze im Clan aus der Ruhe gebracht hätte. Und das schloss Kieselfrost wohl mit ein. Aber viel Zeit blieb Schmetterlingsherz nicht, um sich darüber Gedanken zu machen, denn die Unruhe ihrer Schwester schien bereits wieder verflogen und zurück blieb der ruhige, beinahe kühle Ausdruck in ihren Augen, als sie einen Blick mit Apfelfleck tauschte. Die wichtige Frage ist, wie wir zurückkommen, stellte die Anführerin der Clique fest. Aber das hier, sieht mir wie ein Zweibeinerding aus. Wir müssen aufpassen. Schmetterlingsherz musste zugeben, dass ihre Schwester Recht hatte und diesmal schwieg auch Kieselfrost. Keine anderen Wesen, die sie kannten, bauten Dinge aus Holz … Auch wenn sie sich nicht wirklich vorstellen konnte, wie die sonst so lauten Zweibeiner sie unbemerkt aus dem Lager geholt und in diese Kiste gesteckt haben könnten. Und trotzdem waren sie hier. Schmetterlingsherz Schweifspitze begann unruhig hin und her zu zucken.
Dann jaulte Scherbenherz erschrocken auf und auch die die ältere Kätzin hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, als der Boden unter ihren Pfoten – oder besser gesagt die gesamte Kiste – sich zu bewegen begann. Selbst Apfelfleck gelang es nur gerade so, sich auf den Beinen zu halten, was allerdings gut war, denn ansonsten hätte sie die anderen vielleicht doch noch zu Boden gerissen. Die weiße Kätzin tauschte nur einen kurzen Blick mit Kieselfrost und Schmetterlingsherz kam gar nicht richtig dazu, zu reagieren, ehe ihre beiden Schwestern an ihr vorbei zum Rand der Kiste stürmten. Nebeneinander kletterten sie auf einige bunte Zweibeinerdinge, um einen Blick über den Rand zu erhaschen und Scherbenherz wäre ihnen wohl gefolgt, hätte sie nicht – der Boden unter ihnen schien holprig zu sein – größere Mühe gehabt, nicht auf der Schnauze zu landen. Schmetterlingsherz überließ die Erkundungstour also ihren Schwestern und machte sich stattdessen daran, die jüngere Kätzin zu stützen, als sich die Kiste plötzlich leicht nach oben neigte und sich in die Luft erhob. Für einen Moment war der grauen Kriegerin nicht klar, wie ihnen geschah, ehe sie begriff, dass die leuchtenden Sterne am Nachthimmel näher kamen. Sie flogen. Schmetterlingsherz, schau. Mehr brachte sie im ersten Augenblick nicht hervor, aber so unsicher es sie machte, offenbar den festen Boden verlassen zu haben, so sehr funkelten die Lichter des Silbervlies am dunklen Himmel. Ihre Kriegerahnen blickten auf sie herab und kaum dass die Fahrt wieder ruhiger wurde, schienen auch Scherbenherz Augen zu leuchten. Vielleicht war ihre Begeisterungsfähigkeit das was, Schmetterlingsherz an der jüngeren Kriegerin am meisten mochte und selbst wenn die Unsicherheit immer noch in ihrem Bauch kribbelte, konnte sie kaum anders, als sich von den Gefühlen ihrer Kameradin anstecken zu lassen. Immer näher schienen die Sterne zu kommen und langsam beruhigte sich auch ihre Furcht. Egal wo sie gelandet waren, am Ende waren sie alle vier zusammen. Und bislang hatten sie gemeinsam noch alle Schwierigkeiten überstanden. Selbst in dieser undenkbaren Situation würde Kieselfrost ein Plan einfallen, um ihnen aus der Patsche zu helfen. Apfelfleck würde sie anleiten und Scherbenherz so gut sie konnte mitanpacken. Sie selbst würde sich bemühen zu helfen, wo sie konnte und für die anderen da zu sein. Ich sehe es, Scherbenherz, miaute sie leise. Wie hatte sie jemals daran zweifeln können, wo die Sterne doch immer noch ihren Weg erleuchteten?
Schmetterlingsherz, Scherbenherz! Apfelflecks Stimme holte die graue Kriegerin aus ihren Gedanken. Ihre beiden Schwestern hatten sich inzwischen zur Längsseite der Kiste begeben und versuchten dort über den Rand zu klettern. Wir müssen zusammenbleiben, falls noch etwas passiert! Schmetterlingsherz Schnurrhaare zuckten leicht und sie nickte, mehr ein Zeichen für sich selbst als für die anderen. Am Ende achteten sie aufeinander und jetzt achtete ihre Schwester darauf, dass sie und die Jüngste im Bunde nicht verloren gingen. Wir kommen!, miaute sie rasch, ehe sie sich an Scherbenherz wandte und ihre Freundin noch einmal sanft anstupste. Wir sollten uns beeilen, bevor eine von ihnen das Gleichgewicht verliert und abstürzt, meinte sie scherzhaft. Nicht dass das passiert, aber wer weiß, wo sie landen, wenn wir nicht dabei sind. Natürlich waren ihre Schwestern in Wahrheit recht kompetente Kriegerinnen – besonders Kieselfrost gegenüber hätte keine Katze etwas anderes behaupten dürfen – jedoch vermochte jede von ihnen sich auf ihre Art manchmal Schwierigkeiten zu machen. Dasselbe galt natürlich auch für Scherbenherz und sie selbst, aber dazu waren sie ja zu viert. Um sich auszubalancieren und sich zu ergänzen. Aber dazu durfte niemand zurückbleiben. Gemeinsam mit ihrer jüngeren Kameradin beeilte sie sich also, die bunten Zweibeinerpäckchen hinaufzuklettern. Das war gar nicht so einfach, denn teilweise waren sie glatt und beinahe hätte die graue Kriegerin sich in einem der Bändchen verheddert, die in vielen Farben um die einzelnen Dinge geschlungen waren. Warum die Zweibeiner so etwas überhaupt nötig hatten, verstand sie nicht. Im Augenblick erschwerten die Fellbänder ihnen nur das Klettern und Schmetterlingsherz befürchtete, etwas zu beschädigen. Sie wollte schließlich niemanden verärgern. Das hätte sie Situation vielleicht zusätzlich erschwert und auch sonst fühlte sie sich nicht wohl dabei, fremdes Eigentum kaputtzumachen. Lieber half sie anderen, so wie jetzt, als sie Scherbenherz dabei unterstützte Halt auf der glatten Oberfläche eines Zweibeinerdings zu finden und weiter zu klettern. Es war schöner anderen zu helfen, fand sie. Jedenfalls schöner als sie zu verärgern.
Oben auf dem Stapel Zweibeinerdinge angekommen, blieb ihr erneut beinahe die Luft weg. Unten in der Kiste hatten sie nur wahrnehmen können, wie einzelne Dinge durcheinanderpurzelten und der Sternenhimmel näherkam. Jetzt aber erkannte sie, wie weit über dem Boden sie sich inzwischen wirklich befanden. Ein Sprung nach unten war lange nicht mehr zu wagen und der kalte Wind zerrte nun wieder an ihrem grauen Fell. Apfelfleck und Kieselfrost allerdings schienen sich auf etwas anderes zu konzentrieren und Schmetterlingsherz brauchte nicht lange, um herauszufinden, was es war. Vor ihnen saß am vorderen Ende der Kiste ein Zweibeiner. Sein Rücken war ihnen zugewandt, da er sich auf das große vierbeinige Tier zu konzentrieren schien, das den Schlitten zog und wenn das Fehlen jeglicher Flügel die Kätzin noch nicht verwundert hätte, so tat es spätestens die Tatsache, dass der Zweibeiner für die Jahres- und Tageszeit ungewöhnlich wenige Felle trug. So ging das Fell nicht einmal bis zu den Vorderpfoten hinunter und dann schien er sich noch nicht einmal an der Kälte zu stören, eine Vorstellung, die Schmetterlingsherz fast ein wenig verrückt vorkam. Ein leises Fauchen kam über Kieselfrosts Lippen. Verständlich, denn niemand wollte gerne weit weg von Zuhause in einer Kiste voll unbekannter bunter Dinge aufwachen, aber Schmetterlingsherz bezweifelte, dass der Zweibeiner sie verstehen oder dem unausgesprochenen Befehl, sie zurückzubringen, Folge leisten würde. Sie würden alleine einen Weg nach Hause finden müssen, sobald die Kiste wieder auf dem Boden gelandet war. Und irgendwie würden sie es auch schaffen. Daran wollte die Kriegerin zumindest festhalten. Ihr seid wach. Ein weiteres Fauchen blieb Kieselfrost vor Überraschung fast in der Kehle stecken und Schmetterlingsherz machte sich eine gedankliche Notiz, dass der grauweißen Kriegerin schon zum zweiten Mal in einer Nacht die Luft weggeblieben war. Wieder nur für einen kurzen Augenblick. Aber das war vermutlich dennoch mehr als während der letzten zwei Blattwechsel insgesamt und es lohnte sich, das in Erinnerung zu behalten. Warum sprichst du unsere Sprache? Es war wieder einmal Apfelfleck, die zuerst das Wort ergriff. Wer bist du und wie kommen wir zurück zu unserem Clan? Für einen Moment war nur das Heulen des Windes zu hören. Der Zweibeiner ließ sich aber von den Katzen genauso wenig aus der Ruhe bringen, wie von der Kälte und Schmetterlingsherz musste erstaunt feststellen, dass er nicht einmal am Kopf sonderlich viel Fell trug. Keine Sorge, Apfelfleck, antwortete der Fremde schließlich. Ich bringe euch zurück, noch bevor der Morgen anbricht. Aber bis dahin werdet ihr eine Nacht bei mir verbringen. Nur heute wollen wir euch gerne dabeihaben. Jetzt war Schmetterlingsherz dran, einen erschrockenen Blick mit ihren Schwestern zu tauschen. Wenn der Zweibeiner Apfelflecks Namen kannte, kannte er vermutlich auch ihre. Und den von Scherbenherz. Aber woher kannten Zweibeiner überhaupt ihre Namen? Seit wann sprachen sie ihre Sprache und wie um alles in der Welt waren sie hier gelandet. Statt Antworten tauchten hier gefühlt nur mehr Fragen auf. Schmetterlingsherz hätte gerne mehr Klarheit gehabt. Und sie konnte sich gut vorstellen, dass es ihren Schwestern ähnlich ging. Sogar Kieselfrost. Und wer bist du jetzt? Die graue Kriegerin bemühte sich ihre Stimme trotz Überraschung und gewisser Unsicherheit freundlich klingen zu lassen. Sie musste sich wohl damit abfinden, dass sie hier waren und solange sie darauf vertrauen konnte, dass der Zweibeiner sie am Ende wieder zurückbrachte, würde sie sich auch bemühen, ihre Chancen nicht zu vermindern.Und warum sollen wir dabei sein? Als die fliegende Kiste sich wieder etwas senkte, wandte der Zweibeiner den Katzen nun zum ersten Mal das Gesicht zu. Ich bin das Weihnachts-Finn, erklärte er dann mit ruhiger Stimme. Nicht viel mehr und nicht viel weniger. Das Funkeln der Augen erinnerte Schmetterlingsherz irgendwie an Scherbenherz. Und ich wollte, dass du dabei bist, Schmetterlingsherz, weil Falke sich sicher freut, dich zu Weihnachten zu sehen. Und so wie du und Falke etwas miteinander zu tun haben, haben Scherbenherz und Kieselfrost mit mir zu tun. Ohne uns wärt ihr nicht, so einfach ist das. Was sollte das denn bitte heißen? Schmetterlingsherz verstand es nicht wirklich, aber da fuhr das Weihnachts-Finn auch schon fort. Und euch gibt es nicht ohne Apfelfleck, also habe ich sie kurzerhand auch mitgenommen.
Immerhin, sagte sich Schmetterlingsherz im Stillen, auch wenn sie die Worte des Weihnachts-Finns nicht wirklich verstehen konnte. Und wenn es uns nachher zurückbringt, ist es vielleicht auch nicht so schlimm. Trotzdem … es gab da etwas, das sie noch nicht verstand. Jedoch war es Kieselfrost, die zuerst die Stimme erhob. Na schön, meldete die grauweiße Kriegerin sich zu Wort und Schmetterlingsherz kannte ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass sie von der Erklärung nur halb überzeugt war – wer konnte es ihr auch übel nehmen. Aber was genau ist jetzt an heute Nacht so besonders, dass du uns ausgerechnet heute mitnehmen musstest? Das Weihnachts-Finn musste schmunzeln und auch Schmetterlingsherz entkam ein belustigtes Schnurren. Sie wusste nur zur gut, dass ihre Schwester auch in jeder anderen Nacht ein Problem damit gehabt hätte, in irgendeiner Kiste fernab des Kriegerbaus zu erwachen und es war kaum anzunehmen, dass sie diese Geschehnisse so schnell verzeihen würde. Die Frage war nur, wieso das Weihnachts-Finn das genauso gut zu wissen schien, aber vielleicht war es, wie es zuvor gesagt hatte, dass es eine besondere Verbindung zwischen ihm und ihrer Schwester gab. Dann fragte die graue Kriegerin sich nur, was sie selbst mit dieser Person namens „Falke“ zu tun hatte. Ob Falke sie genauso gut kannte, wie das Weihnachts-Finn Kieselfrost und vielleicht auch Scherbenherz zu kennen schien? Das blieb abzuwarten.
Im nächsten Moment setzte die Kiste mit einer holprigen Landung auf dem Boden auf und Schmetterlingsherz gelang es nicht mehr, das Gleichgewicht, auf den Päckchen zu halten. Stattdessen schlitterte sie trotz aller Bemühungen hinunter zurück ins Innere der Kiste. Es dauerte einen Moment, bis sie sich wieder aufgerappelt hatte und sich nun erneut darum bemühte – diesmal gemeinsam mit Apfelfleck – über die Zweibeinerdinge zum Rand der Kiste zu klettern. Heute ist eine Adventnacht, erklärte das Weihnachts-Finn gerade in dem Augenblick, als die graue Kriegerin, sich neben ihrer Schwester auf der anderen Seite der Kiste nach unten in den Schnee fallen ließ. Das ist eine Zeit, die wir feiern und ich möchte Falke gerne eine Freude machen. Ihr seid eines meiner Geschenke, versteht ihr? Für einen Moment blitzten die Augen des Finns leicht auf, als es weitersprach. Es gibt auch jede Menge Fisch, mit dem ihr euch die Bäuche vollschlagen könnt, fügte es hinzu. Ihr könnt sogar dem Clan etwas davon mitbringen, wenn ihr wollt. Schmetterlingsherz Schnurrhaare zuckten leicht, als sie beobachtete, wie Apfelfleck und Kieselfrost einen weiteren Blick tauschten. Das Versprechen von Beute für den Clan hatte nun sogar die weißgraue Kriegerin erreicht und ihre zweite Schwester würde wohl auch nicht ‚Nein‘ sagen, zumal sie doch auch wieder zurück nach Hause kommen wollten. Aber Schmetterlingsherz wollte noch aus einem anderen Grund mitkommen, als das Weihnachts-Finn sich in Bewegung setzte und durch den Schnee in Richtung eines kleinen hölzernen Zweibeinernests zwischen den Bäumen stapfte. Sie wollte Falke kennenlernen. Und wenn ihre Anwesenheit der ihr bisher unbekannten Person eine Geschenk sein konnte, dann sollte es ihr eine Freude sein. Es war schließlich schön, das Leuchten in den Augen anderer zu sehen. Ob es nun Scherbenherz war. Oder Falke.
Charaktere aus dem Rpg: - Apfelfleck | FlussClan | Kriegerin | gespielt von Denki - Kieselfrost | FlussClan | Kriegerin | gespielt von Finsterkralle - Scherbenherz | FlussClan | Kriegerin | gespielt von Finsterkralle - Schmetterlingsherz | FlussClan | Kriegerin | gespielt von Falkensturm Weitere Gastauftritte - Falke - Finn
»Autor: Finsterkralle
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07. Türchen:
» Athenodora «
The most wonderful time of the year
07
Dezember
»Charakter: Birkenfeder »Gemalt von: Falkensturm
»Weihnachtsmänner, Glühwein und andere Kleinigkeiten«
Für die ultimative Erfahrung beim Lesen empfehle ich, einige schöne Weihnachtslieder anzuschmeissen. Habe Spaß damit, Reh. :D
“Also, ich weiß ja nicht. Diese ganze Sache mit dem Weihnachtsmann ist doch Unsinn. Das ist mir suspekt”, sagte Sturmstern und musste sich zurückhalten, nicht mit der Tasse aus Glas auf den Tisch zu klopfen um seinen Punkt deutlicher zu machen. “Wer hat ihn denn schon gesehen? Du etwa?” Er warf einen fragenden Blick zu Rostkralle, der stumm den Kopf schüttelte. “Eben, siehst du?” Triumphierend lehnte er sich gegen die Stuhllehne und schaute zufrieden in die Runde. Der Dritte im Bund seufzte tief. “Nur, weil du etwas nicht gesehen hast, heißt das nicht, dass es nicht da ist. Schließlich hast du auch noch nie einen echten Osterhasen gesehen.” Sturmstern fuhr wieder nach vorne und schnaubte. “Du musst nicht immer wieder auf dieser Geschichte rumreiten, Milanschrei. Was kann ich dafür dass der Zoo falsche Werbung gemacht hat und das nur normale Kaninchen gewesen sind?” Das amüsierte Schmunzeln auf Rostkralles Gesicht entging ihm nicht. “Du brauchst gar nicht so blöd zu grinsen, schließlich dachtest du ewig, dass die Zahnfee wirklich kommt.” Es hatte eigentlich ein gemütlicher Abend werden sollen: drei Freunde, ein paar Flaschen Glühwein, ein kleiner Plastikweihnachtsbaum. Nichts, wo es groß Potenzial für solch lebenswichtige Diskussionen geben könnte. Als Sturmstern sich in Milanschreis gemütlicher, wenn auch chaotischer Wohnung eingefunden hatte, hatte er nicht vorausgesehen, dass sie ihn so auflaufen lassen würden. Seine gelbgrünen Augen fixierten sich grummelig auf den etwas Älteren. “Ich dachte, dass Ärzte näher an der Realität leben.” Rostkralle lachte laut auf und griff nach der Kelle, die in einem großen Topf in der Mitte des Tisches steckte. Ein großer Schwall des Glühweins landete eher neben der Tasse als wirklich darin. “Nur ihr zwei könnt euch über sowas streiten.” Er hob die Tasse an die Lippen, stockte aber kurz. “Auaghdsgen ghjsd eh dhe Zsahdjsnee.” Milanschrei schaute ihn irritiert an und Sturmstern rückte ruckartig näher an den Tisch heran. “Was hast du gerade gesagt?”, fragte er, die Stirn in Falten gelegt. Irgendwie ahnte er schon, was sein bester Freund eigentlich sagen wollte, aber aus dieser Affäre würde er sich diesmal nicht einfach heraus ziehen. “Wiederhol das nochmal.” Es dauerte mehrere Anläufe bis Rostkralle wirklich mit der Sprache rausrückte. “Außerdem gibt es die Zahnfee, okay? Schließlich hatte ich als Kind eine Münze unter dem Kissen, das ist Beweis genug.” Echauffiert ließ Sturmstern sich wieder nach hinten sinken und schüttelte den Kopf. Sein Blick glitt über die kleine Küchenzeile, auf der sich nach dem Essen das Geschirr angestapelt hatte. Nicht, dass irgendeiner von ihnen die Intention hatte zu spülen. Allerdings ahnte er schon, dass Milanschrei ihn und Rostkralle später dazu verdonnern würde. Er habe “ja gekocht, also könnt ihr sauber machen”. Von ihnen war er vermutlich der beste Koch und der einzige, der irgendwas von Gewürzen und Garzeiten verstand. Bei dem Gedanken daran, wie er selbst letztens versucht hatte, einen Rehbraten zustande zu bringen verzog er das Gesicht. Es war nicht sonderlich gut gelaufen. Sie hatten schon mehr als einen Abend gemeinsam hier verbracht: gekocht, gegessen, getrunken, anschließend übernachtet. Meist war all das begleitet vom Rattern der Autos auf dem Kopfsteinpflaster vor dem Fenster des Apartments und den ruhigen, meist zur Atmosphäre passenden Liedern aus der Stereoanlage. Heute hatte Rostkralle eine CD von zu Hause mitgebracht, welche das Gespräch mit quietschigen, weihnachtlichen Liedern hinterlegte. Dabei war es erst der Siebte. Seine zwei engsten Freunde nahmen diese Sache irgendwie zu ernst, aber Sturmstern konnte nicht mal behaupten dass er es schlimm fände. Diese Treffen bedeuteten ihm viel. Zwar sah er Rostkralle oft, er war schließlich sein persönlicher Assistent, aber wirklich in Ruhe reden konnten sie nur außerhalb der Firma, und Milanschrei hatte die wohl grauenvollsten Arbeitszeiten, die es überhaupt gab. Deswegen war es immer wieder etwas Schönes, ohne Verpflichtungen zusammen zu kommen und einfach beieinander zu sein. Er würde es nie so offen zugeben, aber manchmal dachte er, dass nur diese Momente dafür sorgten, dass er nicht den Verstand verlor. Bei all der Verantwortung, die er übernehmen musste, spürte er oft den Druck und die Erwartungen seiner Angestellten. Dass er da nicht den Überblick verlor hatte er nur Rostkralle zu verdanken, der es auf wundersame Weise immer wieder schaffte, seine Termine in die richtige Reihenfolge zu rücken und ihm den gröbsten Stress vom Hals zu schaffen. Sturmstern nahm einen großen Schluck aus seiner Tasse. ”Also ich bin immer noch nicht überzeugt. Wie soll der Weihnachtsmann es bitte um die ganze Welt schaffen? In einer Nacht?... Ein Kamin kletternder Verrückter - okay. Aber magische Rentiere?” Er schüttelte vehement den Kopf. ”Niemals.” Für einen Moment war es still, bis Milanschrei das Wort erhob. ”Vielleicht gibt es mehrere Weihnachtsmänner. In jedem Land. Oder nein, in jedem Stadtbezirk, das klappt.” Er sah merkwürdig zufrieden mit sich und seiner Idee aus. Wenn Sturmstern nicht wüsste, dass er schon eine gewisse Menge an Glühwein intus hatte, würde spätestens jetzt an der (vermutlich eh schon zweifelhaften) Intelligenz seines Freundes zweifeln. Der Arzt hatte keine besonders hohe Alkohol-Toleranz und war meistens auch der erste, der plötzlich auf der Couch einschlief. Sehr zum Leidwesen der anderen. “Mhm, das kann sein. Ob der wohl jedes Jahr neu ausgewählt wird? Vielleicht kann ich ja nächstes Jahr Weihnachtsmann sein”, sagte Rostkralle und sprang auf. ”Ich könnte in die Häuser krabbeln und Kindern Geschenke machen. Hey, das wäre doch cool.” Er lief mit schweren Schritten, die jeden Nachbarn unterhalb wach gemacht hätten, wenn Milanschrei nicht im Erdgeschoss wohnen würde, hin und her und ho-ho-hote. “Ho-ho, ich bin es, der Weihnachtsmann. Hier, du kriegst eine Wii. Und du bekommst ein paar coole Socken.” Sturmstern und Milanschrei wechselten einen undeutbaren Blick. Es wurde still, als gäbe es eine unsichtbare Spannung, die über dem Raum lag. Einige Sekunden vergingen. Der Kühlschrank brummte.
”Meinst du, der Weihnachtsmann hat so viel Geld? Oder kriegt er das von der Kommune?”, warf Milanschrei schließlich ein und brach damit das unausgesprochene Schweigegelübde. ”Bezahlen wir Steuern für Weihnachtsgeschenke?” Fassungslos klappt Sturmstern die Kinnlade herunter. Nicht nur, dass der Kerl die Diskussion weiterführte, er trieb das Ganze sogar noch weiter. So sehr er selbst doch daran zweifelte, dass es die Existenz eines geschenkebringenden Wohltäters gab, sowas konnte er nicht auf sich sitzen lassen. ”Das wäre doch unfair! Wenn, dann müssten alle ein Geschenk im gleichen Wert bekommen.” Entrüstet stand er auf und konnte gerade noch so verhindern, dass sein Stuhl nach hinten umfiel. ”Ich meine, wer entscheidet denn sonst, wer die Wii und wer die Socken bekommt? Wenn jeder Steuern bezahlt und die Kinder alle was bekommen sollen, dann geht das doch so nicht.” Rostkralle dachte kurz nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. ”Aber der Weihnachtsmann bringt ja nur den Kindern was, die lieb waren. Wenn jetzt einige Kinder lieber waren als andere, dann passt das doch.””Was heißt hier, ‘das passt doch’?” Er machte überdeutliche Anführungszeichen mit dem Fingern. “Das ist eine fundamentale Benachteiligung!” Jetzt schaltete sich Milanschrei wieder in das Gespräch ein, rieb sich mit der Hand am Kinn und schaute sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. ”Sowas gibt es nicht, Sturmstern. Viel wichtiger ist doch die Frage: warum sollten nur Kinder Geschenke bekommen? Ich hätte schon gerne eine Wii. Erwachsene sollten auch was kriegen.” Er hat jetzt nicht Unrecht, dachte Sturmstern und musste sich zurückhalten, nicht zustimmend zu brummen. Hier ging es schließlich um wichtige Diskussionen, um Steuergelder, um Diskriminierung, um ein Geschenke-Grundrecht! Worum sich das Gesprächursprünglich gedreht hatte war ihm allerdings tatsächlich gar nicht mehr so genau klar. Er stemmte die Hände in die Hüften. ”Okay, einfache Lösung. Alle bezahlen die selben Steuern und jeder kriegt eine Wii. Fertig. Aber Milanschrei, mal ehrlich, ich glaube kaum, dass du die Zeit hättest, tatsächlich damit zu spielen.” Sturmstern stützte sich auf dem etwas wackeligen Tisch ab und sah seinen Freund ernst an. ”Du bist doch eh fast nie da, also könntest du auch einfach uns deine Konsole überlassen. So als Reserve.” Überzeugt von seiner genialen Idee, ballte er seine Hände zu Fäusten und richtete sich auf. Dann stapfte er zum Kühlschrank und zerrte eine Packung heraus, aus der er sich eine Scheibe Putenbrust nahm und sie sich in den Mund stopfte. ”Problem gelöst.” Er fand ja, dass sein Kumpel eigentlich wirklich müde aussah, allerdings war das auch nichts Neues. Tiefe Augenringe waren praktisch schon ein Teil von Milanschreis Identität geworden. Der schnaubte jedoch nur. ”In deinen Träumen. Die bekommst du nicht.””Fair”, warf Rostkralle ein, schlenderte zur Küchenzeile und genehmigte sich ebenfalls eine Scheibe Wurst. Zum Glühwein passte die zwar nicht wirklich, aber in dem leicht angetrunkenen Zustand war ihnen das egal. ”Du kriegst deine Wii, Kumpel. Aber erst in dem Jahr, in dem Rostkralle Weihnachtsmann ist.”, sagte Sturmstern amüsiert. ”Dann kannst du bestimmt noch bis in 10 Jahren warten.” Der entrüstete Laut Rostkralles ging in schallendem Gelächter unter.
»Autor: Denki
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️️ Aurea and Avada
08. Türchen:
» Athanasia «
The most wonderful time of the year
08
Dezember
»Charakter: Wüstenrose »Gemalt von: Nymeria
»walking in a winter wonderland«
Eine angespannte Stille hatte sich über die Halle gelegt, ehrgeizige Blicke wurden sich über das Feld hinweg zugeworfen und nach dem Pfiff der Trainerin flog der letzte Ball des Tages in einer Geschwindigkeit über das Netz, die es schwer machte die Flugbahn wirklich zu verfolgen. Doch natürlich war Japana als zuverlässige Libera zur Stelle, verlagerte ihr Gewicht auf die Zehenspitzen und schoss vor, um den Ball rechtzeitig hoch in die Luft zu katapultieren. Gekonnt ließ sie sich zu Boden gleiten, stieß ihren angehaltenen Atem aus und sprang auf die Füße, ihr Blick weiter fest auf das Objekt ihrer Begierde gerichtet. Dieses flog mehr oder weniger sicher erst zu der Zuspielerin ihres Teams, bevor Izumi ihn nach einem hohen Sprung nahe am Netz auf der Gegnerseite zu Boden schmetterte. Ein lautes Pfeifen und ihr Training war vorbei. Zufrieden klatschten sie sich ab, bevor sie sich in einem Halbkreis um ihren Coach bildeten und dabei schweigend ihre Trinkflaschen rumgehen ließen. Sie hatten mal wieder ihr Bestes gegeben und dementsprechend fertig waren sie auch allesamt.
„So Mädels, das war unser letztes Training vor Weihnachten und vermutlich sehen wir uns auch erst im neuen Jahr wieder. Das Wetter ist schrecklich, also versucht das Training draußen zu vermeiden. Entspannt euch ein bisschen, lasst euch aber nicht zu sehr gehen. Bald stehen immerhin die ersten Spiele des Frühlingsturniers an!“ Sichtlich zufrieden mit den Fortschritten, die sie als Team in den letzten Monaten gemacht hatten stemmte die Trainerin ihre Hände in die Hüften. „So und jetzt lauft ihr euch noch ein paar Runden aus und verschwindet dann!“ Ein letztes Mal klatschte sie in die Hände und begann den Wagen mit den Bällen wegzubringen. Nicht wirklich begeistert fingen die Nekoma-Mädchen an sich zu bewegen und ihre Runden um die aufgespannten Netze zu drehen. „Deine letzte Annahme war super!“ Rief jemand von hinten und mit einem Schmunzeln drehte Japana den Kopf, um die dunkelhaarige Angreiferin ansehen zu können, die einen Schritt schneller als der Rest auf sie zugesetzt kam. Ein schwerer Arm legte sich um ihre Schulter und brummend versuchte die blonde Schülerin den verschwitzten Körper ihres Asses von sich zu schieben.
Danach verfielen sie in ein angenehmes Schweigen, welches erst gebrochen wurde, als sie sich alle auf den Weg zum Clubraum machten, um sich umzuziehen. Immerhin würden sie sich nun auch bis zum nächsten Training nicht mehr wirklich zu Gesicht bekommen. Vor der Halle trennten sich dann ihre Wege. Entspannt lief Izumi neben Japana her, hatte ihre Hände in den Taschen ihrer Jacke vergraben und den Blick fasziniert in den Himmel gerichtet. Dicke Schneeflocken trudelten herab, legten sich auf den Boden und tauchten alles in ein träumerisches Weiß. „Was machst du über die freien Tage? Wollen wir Neujahr gemeinsam zum Schrein gehen?“ Munter plapperte die Dunkelhaarige, während sie sich sichtlich über die Wölkchen freute, die sich durch das Sprechen vor ihrem Mund bildeten. „Sicher, du kannst ja auch noch die anderen Mädels fragen, ob uns noch jemand begleiten möchte.“ Die Arme fest um ihren Körper geschlungen setzte Japana einen Fuß vor den anderen und versuchte mit ihren abgelaufenen Schuhen nicht den Halt auf dem rutschigen Untergrund zu verlieren.
Die blonde Schülerin präferierte es still zu sein, während ihre Freundin begeistert von Gott und der Welt erzählte, bis ihre Wege sich eine Querstraße vor ihrem Zuhause trennten. „Bis morgen!“ Rief Izumi breit grinsend, winkte ausschweifend und verschwand in einer engen Gasse zu ihrer Rechten. „Bis morgen.“ Antwortete Japana, doch deutlich leiser. Schmunzelnd schüttelte sie den Kopf und machte sich endlich auf den Weg nach Hause, um sich ein wenig aufzuwärmen. Irgendwo neben ihr meinte die Libera ein leises Glockenklingeln zu vernehmen, doch gab sie nicht besonders viel darauf. Ohne noch ein zweites Mal darüber nachzudenken setzte sie sich ihre Kopfhörer auf und ließ die Kreuzung leise summend hinter sich. Da es schon ziemlich spät war und das Training nicht unbedingt sanft gewesen war, dauerte es auch nicht lange, bis Japana es sich in ihrem Bett bequemt machte und nicht viel später auch darin einschlief.
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Als sie wieder aufwachte war es überraschend kühl. Brummend rollte die Schülerin sich enger zusammen, seufzte gequält und fragte sich innerlich, ob sie erneut vergessen hatte ihr Fenster vor dem Schlafengehen zu schließen. „Raus aus den Nestern, die Patrouillen starten gleich!“ Eine laute Stimme holte Japana aus dem Halbschlaf und blinzelnd versuchte sie sich einen Augenblick zu orientieren. Hatte sie verschlafen? Aber sie hatte doch heute gar keine Schule, es war immerhin Sonntag. Moment. Die Stimme war ihr aber auch nicht bekannt vorgekommen. Und wieso war ihr Bett eigentlich so fest? Frage um Frage nistete sich in ihrem Hirn ein und erschrocken sprang sie auf die Beine. Oder versuchte es zumindest. Denn sofort schwankte sie bedrohlich, versuchte ihren Stand zu stabilisieren und starrte dann auf sandfarbene Pfoten. Ja. Pfoten. Nun komplett verwirrt verlor Japana ihr Gleichgewicht und landete mit ihrem gesamten Körpergewicht auf einer Gestalt, die wohl neben ihr geschlafen hatte. Nun war es an ihr aufzufahren und schnell fand sie sich Nase an Nase mit einer dunklen Katze wieder. Bekannte silberne Katzenaugen blinzelten sie von oben heraus an und Japana brauchte einige Augenblicke, um die Gestalt vor sich wirklich zu erkennen. „Izumi, was zur Hölle?“ Zischte die helle Kätzin, drehte sich einmal überfordert um ihre eigene Achse und landete dabei beinahe auf ihrem fellbesetzten Hintern.
„Kommt ihr jetzt? Die Sonne steht bereits hoch am Himmel!“ Rief es auf einmal wieder von draußen und die beiden Freundinnen zuckten sichtbar zusammen. „Wir reden später!“ Izumi warf ihr noch einen kurzen Blick über die Schulter zu, bevor sie aus dem Bau herausschoss.
Wie kann die sich so gut auf vier fuc_king Pfoten bewegen.
Grollend machte die – eigentlich – blonde Libera einige vorsichtige Schritte, bevor ebenfalls den Kopf aus ihrem Schlafplatz herausstreckte. Der Platz der sich vor ihr erstreckte war voller Katzen. Es herrschte Chaos und wendige Körper wuselten aneinander vorbei, während die sandgelbe Kätzin betreten zu Boden schaute. Jemand stieß ihr gegen die Schulter und so wurde sie fast ein wenig erbarmungslos mitgerissen. Dabei stolperte sie nicht nur einmal über ihre eigenen Pfoten. Irritiert kniff Japana ihre Augen zusammen, versuchte all die Eindrücke irgendwie zu verarbeiten und sich dabei nicht zum Vollidioten zu machen. Das hier konnte doch sowieso nicht echt sein. Warum sollte sie auf einmal als Katze irgendwo im Nirgendwo aufwachen, in einem bescheuerten Katzendorf? Ein bisschen fühlte sie sich ja wie bei den Schlümpfen.
Ihr blieb jedoch nicht viel Zeit weiter darüber nachzudenken, denn sie wurde einem dunklen Kater, einer bunt gemusterten Kätzin und einem getigerten Kater, er ein Stück jünger zu sein schien als die anderen hinterher geschickt. Unruhig tappte Japana auf die Gruppe zu, während zwischen ihnen eine unangenehme Stille herrschte. Irgendwo neben ihr könnte sie die Stimme ihrer Freundin hören, wie sie lautstark mit einer rot getigerten Kätzin lachte, bevor sie sich mit einem Winken ihres Schweifs von ihr verabschiedete und irgendwo im Schilf verschwand. All das ließ die Schülerin noch verwirrter zurück. Mittlerweile ein wenig geübter in ihren Bewegungen, bewegte sie sich durch den Schnee, ließ ihren Blick wandern und entdeckte nicht weit von sich eine gefrorene Pfütze. Ohne den anderen bescheid zu sagen blieb die Blonde stehen, blickte sich selbst in der spiegelnden Oberfläche an und zog die Stirn dabei in tiefe Falten. Mit der Pfote schob sie etwas Schnee beiseite, schüttelte fassungslos den Kopf und musterte ihr Gesicht. Und es war auch noch irgendwie ihr Gesicht. Aber auch nicht ganz. Da war Fell und eine dunkle Katzennase. Und Tasthaare, spitze Zähnchen, die sich entblößten, sobald sie die Lippen auch nur ein bisschen öffnete. Sandfarbene Ohren zuckten aufgrund der Kälte, leuchtende gelbgoldene Augen starrten ihr entgegen. Alles in allem. Sie war eine bekannte Fremde. Sah irgendwie aus wie sie selbst, aber andererseits auch überhaupt nicht.
„Warum stehst du da denn rum?“ Erschrocken fuhr Japana herum, starrte den dunkelgrauen Kater vor sich mit großen Augen an und nickte dann vorsichtig. „Du bist heute so nervös, ist irgendetwas passiert?“ Fragte er – nun wieder munter – weiter, reihte sich wie selbstverständlich wieder neben der bunt gefleckten Kätzin ein und strich ihr mit dem Schweif langsam über die Flanke. „Ich… nein, alles gut.“ Der Klang ihrer eigenen Stimmte ließ die Schülerin einen Augenblick innehalten. Vorher war es ihr nicht aufgefallen, doch wunderte es sie, wie Menschlich sich alles für sie anhörte. Als würde sie sich mit Mitschülern unterhalten und nicht mit Katzen. Immer noch total verwirrt folgte sie diesen – für sie fremden – Gestalten durch einen Wald der ihr vollkommen unbekannt vorkam. Jedoch eines hatte die neue Umgebung mit ihrem Heim in Tokyo gemein. Es schneite.
Gemeinsam liefen sie weiter und weiter, noch immer fühlte sich alles fremd und unheimlich an, doch kehrten sie irgendwann zum Glück um und schlugen wieder die Richtung ein, aus der sie gekommen waren. Mittlerweile lag der Schnee in einer noch dickeren Schicht auf dem Boden, bedeckte die Büsche und Bäume und tauchte alles in dasselbe träumerische Weiß, welches sie bereits nach dem Training bewundert hatte. Kurz bevor sie das Lager wieder erreichten krachte jedoch ein dunkler Körper in voller Geschwindigkeit in ihren hinein. Erschrocken japste Japana nach Luft, rollte sich ungeschickt ab und blieb im eiskalten Schnee liegen. „Da bist du ja wieder!“ Rief Izumi aufgeregt und scharrte mit den Pfoten. „Ja, was ist denn los?“ Langsam hatte die blonde Schülerin sich an ihr Dasein als Katze gewöhnt – wenn auch der allgemeine Umstand noch lange nicht wirklich in ihrem Hirn angekommen war. Wer kam bitte damit zurecht auf einmal als Katze aufzuwachen? „Ist das alles nicht abgefahren? Ich meine… wir sind Katzen! Ich hab mit Bienenwolke gesprochen und sie hat mir ein bisschen was zum Clanleben erklärt! Denkst du, dass wir wieder nach Hause kommen?“ Die Stimme ihres Asses überschlug sich, einerseits vor offensichtlicher Aufregung, aber auch etwas Sorge ließ sich in ihren Worten erkennen.
„Ich weiß nicht einmal wie genau wir hier gelandet sind. Wie kommst du darauf, dass ich weiß, ob wir wieder zurückkommen?!“ Kurz huschte ein genervter Ausdruck über das, sonst eher ruhige Gesicht Japanas, was ihre Freundin einen halben Schritt zurücktreten ließ. „Ich vermisse das Training. Glaubst du, Katzen wären in der Lage Volleyball zu spielen? Zum Glück haben wir sowieso Trainingspause, aber unsere Familien vermissen uns doch sicherlich.“ Irgendwie ein bisschen verloren schien Izumi sich in Rage zu reden, bis ein lautes Krachen sie auseinanderfahren ließ. Erschrocken fuhren sie herum, es piepte alarmierend und die beiden Kätzinnen wechselten einen schnellen Blick. „Ist das… ein Bulldozer?“ Rief die Außenangreiferin laut und legte die Ohren an. „Ich glaube schon.“ Überforderte Rufe kamen aus dem Lager, Chaos brach aus, bevor ein riesiger orangener Wagen zwischen den Bäumen hervorkam und alles was ihm vor die Räder kam dem Erdboden gleichmachte. Ein letztes Mal konnten sie sich anschauen, als auch schon alles um sie herum schwarz wurde.
~~~~~~~~~~~~~~~~~
„Heilige Scheiße.“ Japana schnappte nach Luft, während das durchdringende Piepen eines Müllwagens durch ihr geöffnetes Fenster dröhnte. Eiskalte Luft ließ die Schülerin frösteln, welche einige Augenblicke brauchte, bis sie wirklich realisierte wo sie eigentlich war. Sie war zuhause. In ihrem Bett. In Tokyo. Nicht irgendwo im Wald. Auf zittrigen Beinen trat Japana näher ans Fenster heran, öffnete es ganz und steckte den Kopf nach draußen. Schneeflocken tanzten vor ihren Augen, legten sich auf ihr Haar und Wölkchen bildeten sich dort, wo der warme Atem der Libera auf die kalte Luft traf. Dann drehte sie dem Fenster den Rücken zu, nahm sich ihr Handy und wählte eine ganz bestimmte Kurzwahl. Es dauerte lediglich ein paar Sekunden, bevor Izumi auf der anderen Seite ihren Anruf entgegen nahm. Gleichzeitig holten sie tief Luft und riefen in einer Stimme:
„Du glaubst nicht, was ich geträumt hab!“
~~~~~~~~~~~~~~~~~
So, das wäre es :D Und da ich dieses Jahr nach einem ganz besonderen Prinzip gearbeitet habe, dachte ich, ich teile es mal mit euch. Folgend seht ihr einmal ein AU-trope, ein writing-trope und ein Weihnachtslied - darauf basiert die Geschichte mehr oder weniger xD
Thema: Re: Adventskalender 2021 So 05 Dez 2021, 17:04
Aaaaw, I love it <33 *hustet lachend* Das Bild und der Inhalt der Geschichte schneiden zwar aneinander vorbei, aber das stört mich nicht. Es ist eher belustigend, wie unglaublich sweet Eibe und Ahorn aussehen <3 Während Mond und Schilf aufeinander losgehen <':
Und die Geschichte war so lustig zu lesen, I love it so much <3 Was man nicht haben kann, muss man sich eben iwie erdenken, eh? c': Aber bald, ich freu mich sehr darauf, die Story zu spielen und hoffentlich bringt mich das Play dann genauso zum Lachen, wie die Geschichte es tut o3o
Danke euch <3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Leah Moderator im Ruhestand
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Thema: Re: Adventskalender 2021 Mo 06 Dez 2021, 22:12
Du hast Falke definitiv eine Freude gemacht Weihnachts-Finn :D - hab mich sehr gut amüsiert dabei, auch wenn ich anfangs dachte, das sie sich auf einem Boot befinden das fliegt XD Idk why XD. Und I am sorry ich bekomm das Bild von dir auf einem Weihnachtsschlitten nie mehr aus dem Kopf XD
Danke für das Bild Armadillo! Es ist episch! Schön das schwarze Kerlchen mal gelassen zu sehen :D - so stell ich ihn mir vor, wenn er seine Charakterliche Wandlung eines Tages durchgemacht hat. Hoffe es ist ok wenn ich das Bild ein bisschen spazieren trage!?
Thema: Re: Adventskalender 2021 Mi 08 Dez 2021, 12:38
Viel wichtiger ist doch die Frage: warum sollten nur Kinder Geschenke bekommen? Ich hätte schon gerne eine Wii. Erwachsene sollten auch was kriegen.
Yes, my Friend, I can relate! Ich hab zwar schon eine Wii...aber...Konzertkarten, einen hübschen Koreaner........auf einem Foto, oder so einen Merchgutschein - das wär doch was Feines oder nicht? Anyways - vielen vielen Dank für das hübsche Bild und vor allem diese wunderbare Story. Ich weiß, dass Rune auf heißen Kohlen saß und unbedingt wissen wollte wie ich auf die Story reagiere, weswegen mir das auch echt leidtut, dass ich erst jetzt dazu kam. Dafür hatte ich jetzt nicht nur Zeit, sondern auch die perfekte Stimmung für dieses wunderbare Stück Kunst hier :'D Denn genau das war es. Und ich kann mir einfach so gut vorstellen, wie Sturm, Rost und Milan zusammensitzen und sich die Birne zusammen volllaufen lassen. Ich fand die Idee dahinter so unglaublich gut. Von der legendären Diskussion mal ganz abgesehen xD Besonders impressive fand ich auch wie gut die einzelnen Charaktere aus dieser Debatte herauskommen. Das ganze ist einfach so unglaublich hilarious! Und ich freue mich wirklich auf das Jahr, wenn Rostkralle Weihnachtsmann wird! Danke Danke Danke, Ihr habt mir wirklich den Tag versüßt
Leah Moderator im Ruhestand
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Thema: Re: Adventskalender 2021 Mi 08 Dez 2021, 19:44
Ich kann euch beiden wirklich nicht genug danken: Ich liebe mein Bild und meine Geschichte unheimlich & mir das Türchen anzuschauen hat meinen Tag wirklich um einiges besser gemacht. <3 Kim hat perfekt meine beiden comfort fandoms zusammengeworfen (der Bulldozer war nun nicht wirklich weihnachtlich, aber hat mich dafür durchaus zum Lachen gebracht xD) und Tox hat das ganze mit meinem aktuell liebsten Charakter ergänzt. <3
Ich freue mich generell jeden Tag, hier zu sehen was jeder hier beisteuert und wünsche allen einen schönen Weihnachtsmonat!