Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Dates '22 Sa 05 Feb 2022, 16:09
Valentine's Day
Und schon geht es weiter mit unseren Dates. Heute starten wir frisch in den Tag mit Date Nummer 5 Viel Spaß wünschen euch: Finsterkralle, Raiden Shogun, Xayah und Rakan
Hier klicken, um zu den vorangegangenen Teilen zu kommen: Klick Teil 1
5. Date:
Date 5
In Erinnerung
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Flickensturm x Steinfall
Manchmal spielt das Leben anders als man es erwartet. Das war gerade Flickensturm bewusst, doch verschwendete sie in letzter Zeit nur wenige Gedanken daran, was sie in den kommenden Monden erwarten würde. Sie war glücklich, sie war zufrieden - wieso also mit dem Gedanken an die Zukunft verunsichern lassen? Es ging dem WindClan gut, sie hatten keine Probleme mit der Beute und ihre Beziehung zu Steinfall war noch frisch und liebevoll wie am ersten Tag. Also mehr oder weniger. Mit einem leichten Schmunzeln beobachtete sie, wie der graue Krieger mit ihren gemeinsamen Jungen spielte und legte mit einem verträumten Seufzen das Kinn auf den Pfoten ab. Noch war die gemusterte Kriegerin sich nicht ganz im Klaren darüber, wie sie die Zeit in der Kinderstube wirklich einordnen sollte. Es war eine Erfahrung, doch irgendwie vermisste sie das Kriegerleben. Es tat jedoch wirklich gut zu sehen, wie sehr Steinfall in seiner Rolle als Vater aufging und wie sehr er von innen heraus strahlte, wann immer er sich zu seiner kleinen Familie gesellte.
Abgesehen davon, würde es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis ihr Wurf sich den Schülern anschließen würde und sie somit wieder die Möglichkeit bekam, das Territorium mit ihrem Gefährten an der Seite zu erkunden. “Ich bin heute Abend noch bei einer Grenzpatrouille eingeteilt.” Miaute Steinfall, blickte von seiner Spieltätigkeit auf und suchte mit einem sanften Lächeln ihren Blick. Flickensturm schüttelte nur amüsiert den Kopf. “Du bist ein Krieger. Das ist deine Aufgabe, wir kommen hier auch gut allein zurecht.” Wies sie ihren Gefährten auf das Offensichtliche hin und schnippte ihm mit der Schweifspitze neckend gegen die Nase. Gespielt empört rümpfte er diese, rutschte etwas näher an die Königin heran und schmiegte sein Gesicht in ihre Halsbeuge. “Du hast ja recht.” Miaute er leise, dieses Mal deutlich motivierter als zuvor. “Vielleicht finde ich ja etwas Beute, die ich euch mitbringen kann.” Sinnierend entspannte sich der Körper des grauen Katers an ihrer Seite und mit einem bestätigenden Brummen wickelte Flickensturm ihren Schweif eng um ihren Gefährten.
Und so kam es auch. Kaum begann die Sonne unterzugehen marschierte Steinfall mit Schmutzstreif, Geierschrei und Wildpfote aus dem Lager. Einen Augenblick schaute die gemusterte Königin ihnen nach, bevor sie das Gesicht abwandte und beschloss, sich schon in ihrem Nest bequem zu machen. So war sie vielleicht wieder wach, wenn Steinfall zurückkehren würde. Doch fand Flickensturm keine Ruhe. Irgendetwas lag ihr schwer im Magen, das Einschlafen schien unmöglich und immer wieder drehte sie sich um ihre Junge herum, zog sie näher an sich heran und spürte ihre eigenen Muskeln zucken, sobald die Kitten etwas Abstand zwischen sich und ihren eigenen warmen Leib brachten. Eigentlich waren sie ja auch alle etwas zu groß für ein einziges Nest. Allen in allem. Sie fühlte sich ruhelos und nervös. Dabei gab es dafür gar keinen Grund. Zumindest dachte Flickensturm das, bis eine plötzlich ausbrechende Unruhe die junge Königin aus der Kinderstube trieb. Dabei war ihr nicht bewusst, wie viel Zeit nun eigentlich vergangen war, seit die Patrouille aufgebrochen war.
Katzen wuselten über den Lagerplatz, der Mond tauchte alles in ein kühles Licht, bevor der Geruch nach frischem Blut ihren gesamten Körper erstarren ließ. Und sie wusste es schon, bevor sie es sah. Auf dem Rücken von Schmutzstreif und Geierschrei lag ein schlaffer, grauer Körper und panisch blinzelte sie die Szenerie an, ohne in der Lage zu sein, irgendetwas zu tun oder zu sagen. Der helle Pelz von Milanschrei blockierte die Sicht auf ihren Gefährten, bevor ein gemusterter Körper direkt vor sie trat. “Flickensturm.” Hörte sie, es klang, als wäre sie weit weg, doch versuchte sie ihren Fokus auf die grünen Augen ihres Clankameraden zu fixieren. “Was ist passiert.” Miaute die Königin tonlos, während sie versuchte irgendwie einen Blick auf den Heilerbau zu erhaschen. “Wir waren an der FlussClan-Grenze und Steinfall ist am Wasserfall auf dem feuchten Untergrund ausgerutscht. Wir vermuten, dass er sich den Kopf an einem Stein angeschlagen hat… Aber er lebt und Milanschrei kümmert sich um ihn.” Die Stimme Geierschreis war weitestgehend neutral, bevor er sich mit einem Nicken abwandte und sich Wildpfote schnappte, welche - deutlich verschreckt aussehend - am Lagereingang saß und sich leise mit Igelbiss unterhielt, der es sich wohl zur Aufgabe gemacht hatte die Schülerin irgendwie zu beruhigen. Fast schon panisch warf Flickensturm einen Blick zur Kinderstube. Die Kleinen waren alt genug, um für einen Augenblick allein zu bleiben. Also setzte sie sich, ohne weiter darüber nachzudenken in Bewegung, um irgendwie zum Heilerbau zu kommen und sich nach ihrem Gefährten zu erkundigen. Dabei bemerkte sie, wie sehr ihre Beine eigentlich zitterten. Ja, sie hatte Angst. Auch, wenn augenscheinlich nichts Schlimmes passiert war. Hoffentlich nichts Schlimmes passiert war. Ohne auf die anderen Katzen vor ihrer Nase zu achten, steckte die gemusterte Kätzin den Kopf in den Heilerbau. Direkt vor ihr erkannte sie den WindClan-Heiler, der mit gekonnten Bewegungen nach Spinnenweben angelte und diese fachkätzisch auf eine Stelle an Steinfalls Kopf presste.
“Wie geht es ihm?” Leise schlich die Königin näher an ihren Gefährten heran, versuchte dabei Milanschrei nicht im Weg zu stehen, obwohl ihr das Herz nur so in der Brust raste. “Werden wir sehen, sobald er wieder aufwacht. Ich gehe davon aus, dass er einige Tage lang über Kopfschmerzen plagen wird.” Vielleicht verhielt Milanschrei sich nur so entspannt, um die junge Königin zu beruhigen, doch brachte es auch sie herunter zu sehen, dass im Heilerbau kein heilloses Chaos herrschte. Mittlerweile wusste sie zwar, dass es auch zum Heilerdasein gehörte in jeder Situation so ruhig wie möglich zu bleiben, trotzdem fiel ihr ein Stein vom Herzen, als sie den hell getigerten Kater dabei beobachtete, wie er ein paar Kräuter zusammensuchte und diese auf einem großen Blatt lagerte. „Sorg dafür, dass er die isst, sobald er aufwacht. Ruf mich einfach, sollte irgendetwas passieren. Ich bin direkt vorm Bau.“ Ohne sich noch einmal nach Steinfall umzusehen, trabte Milanschrei aus dem Bau heraus, strich ihr im Gegen mit dem Schweif einmal über den Rücken und nur Augenblicke später konnte sie bereits hören, wie er sich mit Sperlingsfeder unterhielt, die wohl auf dem Lagerplatz auf den Heiler gewartet hatte.
Auf zittrigen Beinen legte Flickensturm sich neben ihren Gefährten, leckte ihn in einem beruhigenden Rhythmus über den Pelz, um ihn ein wenig zu säubern, während sie angestrengt auf den Herzschlag Steinfalls lauschte.
Auf einen Stein gefallen. Da hatte der SternenClan sich aber etwas unglaublich Lustiges einfallen lassen…
Leise schnaubend schüttelte die gemusterte Königin den Kopf über diesen Zufall, bevor sie – immer noch ein wenig unruhig – beobachtete, wie die Brust ihres Gefährten sich regelmäßig hob und senkte. Zumindest bis zu dem Augenblick, an dem er wieder begann, sich zu bewegen. Zuerst war es nur seine Schweifspitze, bis ihr ohne Vorwarnung bernsteinfarbene Augen entgegenblickten. In denen eine unbeschreibliche Verwirrung zu erkennen war. „Steinfall!“ Rief Flickensturm erleichtert, wollte sich gerade vorbeugen, um ihren Kopf in seine Halsbeuge zu schmiegen, als er neben ihr sichtlich zusammenzuckte. „Was?“ Fragte sie verwirrt, war drauf und dran nach Milanschrei zu rufen, bis sie das erste Mal seit dem Unfall die Stimme vernahm, die sie mehr liebte als alles andere in diesem Wald.
„Wo bin ich?... und wer bist du?“
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Seit dem Unfall von Steinfall waren mittlerweile einige Sonnenaufgänge vergangen und es hatte sich nichts am Zustand ihres Gefährten geändert. An seine direkte Familie erinnerte er sich noch, doch nicht daran, was mit ihr in den letzten Monden so geschehen war. Wenn es um andere Clankatzen ging, schien das Gedächtnis des Kriegers einem Zufallsspiel zu gleichen. An einige erinnerte er sich, an andere nicht. Und einem Kater, der sich nicht an sie selbst oder ihre Beziehung zueinander erinnerte erklären zu müssen, dass sie seine Gefährtin war und die wuselnden Kätzchen um sie herum ihre Junge… war hart gewesen. Aber Flickensturm hielt sich wacker. Immer wieder versuchte sie mit Geschichten das Erinnerungsvermögen ihres Gefährten anzukurbeln und zwischendurch hatte sie beinahe das Gefühl, dass es etwas brachte. Dann klärte sich der leuchtende Blick Steinfalls einen Augenblick, bevor er jedoch betrübt den Kopf schüttelte.
„Es ist… als würde mir etwas auf der Zunge liegen, weißt du?“ Miaute er leise, nachdem Flickensturm ihm von einem ihrer Ausflüge erzählt hatte. „Als wäre da etwas, doch genau außerhalb meiner Reichweite. Ich fühle es. Ich spüre, wie mein Herz schlägt, wann immer du bei mir bist. Mein Herz erkennt dich, da bin ich mir sicher. Aber mein Kopf tut es nicht. Noch nicht. Es tut mir leid, Flickensturm.“ Deutliche Verzweiflung zeigte sich auf den Zügen Steinfalls und dieser Anblick allein ließ die Königin hart schlucken. „Es ist okay. Milanschrei meinte, es kann noch etwas dauern, bis dein Kopf sich vollkommen von deinem Sturz erholt hat. Wir versuchen es einfach weiter!“ So ruhig wie möglich lächelte sie ihren Gefährten an. Bis ihr eine Idee kam. Wie gestochen sprang Flickensturm auf, grinste dabei über das ganze Gesicht und schoss aus dem Lager heraus, ohne noch einen Blick zurück ins Lager zu werfen. Wenn Geschichten allein Steinfall nicht halfen. Vielleicht half es, wenn sie ihre Geschichten mit visuellen Aspekten unterstützte?
Kalter Wind blies der Königin ins Gesicht, während sie ihren Blick aufmerksam über den Boden wandern ließ, auf der Suche nach dieser einen Sache, die ihr bestimmt bei ihrer Mission helfen würde. Es war vielleicht noch etwas früh für die meisten Blumen in ihrem Territorium, doch eine gab es, die sicherlich schon jetzt ihr Köpfchen aus dem Boden streckte. Und wenn diese keine Erinnerungen in Steinfall hervorrufen würde, wusste sie auch nicht weiter. Das es sie dabei wieder zum Wasserfall geführt hatte, merkte sie erst, als sie das Wasser im Hintergrund rauschen hörte. Entschlossen schüttelte sie den Kopf hielt sich bedeckt und grinste, als sie die unscheinbare Blume mit dem weißen Blüten entdeckte. Vorsichtig kappte sie den Stil mit den Krallen und achtete dabei darauf, nicht denselben Fehler zu machen wie Steinfalls damals, als sie die Blume wieder ins Lager transportierte. Auf dem Weg wusch sie sich sogar noch ordentlich die Pfoten.
Als sie wieder ins Lager kam, folgten ihr einige verwirrte Blicke, doch war Flickensturm dieser Umstand egal. Mit bebender Brust und schwerem Atem kam sie schlitternd vor Steinfall zum Stehen, welcher sich anscheinend leise mit seiner Mutter unterhalten hatte. „Ich… ich hab hier etwas für dich. Aber aufpassen, sonst kotzt du wieder vor den Heilerbau.“ Miaute die Königin keck, grinste den grauen Krieger an und ließ sich vor ihm fallen, bevor sie ihm mit einem Nicken bedeutete das Schneeglöckchen zu betrachten, welches sie so sorgsam vor ihm abgelegt hatte. „Wir haben einen Ausflug zum Wasserfall gemacht und gemeinsam Blumen gesammelt. Und so ein Schneeglöckchen, wie das hier, hat dir ganz schön das Leben schwer gemacht.“ Schmunzelnd dachte Flickensturm an den Tag zurück. An den Streit, den sie gehabt hatten und an all das, was seitdem passiert war. Dann herrschte einige Momente Stille, in denen die Königin kurz die Angst heimsuchte, dass ihr Plan nach hinten losgegangen war und ein dämliches Schneeglöckchen nicht dabei helfen würde, die Erinnerungen ihres Gefährten zurückzuholen.
„Das war der Tag, an dem ich wirklich realisiert habe, wie wichtig du mir bist.“ Hauchte Steinfall ohne Vorwarnung, blickte sie mit großen, runden Augen an und schluckte schwer. „Ich hab das Schneeglöckchen für Sperlingsfeder gepflückt, weil es für mich mit dem Ende der Blattfrische auch das Ende für meine Gefühle für sie symbolisiert hat.“ Deutlich hellte sich das Gesicht des Kriegers auf, bevor er aufsprang und überfordert blinzelte. „Ich weiß es wieder. Flickensturm. Ich weiß es wieder. Ich weiß alles wieder.“ Gegen Ende brach seine Stimme, doch das war ihm sichtlich egal. Flickensturm hingehen jaulte beinahe auf vor Freude, bevor sie sich ebenfalls auf ihre Pfoten begab und ihren Körper nahe an den grauen ihres Gefährten schmiegte. „Willkommen zurück, Steinfall.“ Hauchte sie an seinem Ohr, atmete einmal tief durch und lachte anschließend leise. Auch die Brust des größeren Katers vibrierte, während ein langes, sanftes Schnurren aus seiner Kehle drang. „Uns beide bekommt nichts klein. Und wenn wir alt und grantig sind. Ich werde an deiner Seite stehen, bis ans Ende unserer Tage!“
„Vielen Dank!“ Milanschrei lächelte müde und sein Blick folgte Hundeschweif, als die Kätzin sich nun abwandte und wohl mit etwas besserer Laune und weniger schmerzenden Gelenken den Heilerbau verließ. Für einen Moment stand der Heiler bewegungslos im Bau, die Erschöpfung des vorangegangenen Tages noch tief in den Knochen. Erst der unerwartete Kampf mit dem DonnerClan und die vielen Verletzten, die es zu versorgen gegeben hatte und dann noch die Behandlung der üblichen kleineren Probleme der Ältesten, hatten ihn ausgelaugt. Er hatte sich um jede einzelne Katze gerne gekümmert, sah er es doch als seine Pflicht an, aber jetzt warteten überall im Bau die Reste von Kräuterhäufchen und Spinnweben darauf, dass er aufräumte. Er musste sich ansehen, welche von den übrig gebliebenen Stängeln noch verwendbar waren und welche zum Schmutzplatz getragen werden mussten. Schwarzohr, der hinten im Bau lag, weil er in seinem jetzigen Zustand besser nicht in den Kriegerbau bewegt werden sollte, benötigte bestimmt etwas Wasser, wenn er aufwachte und überhaupt musste Milanschrei wohl eine der Schülerkatzen des Clans losschicken, um frisches Moos zu holen. Je länger der Heiler dastand, umso länger schien ihm auch die Liste an Aufgaben in seinem Kopf zu werden. Er seufzte. Am liebsten hätte er sich sofort in seinem Nest zusammengerollt und wäre eingeschlafen, aber es war seine Pflicht als Heiler, sich um den WindClan und seine Katzen zu kümmern. Diese Verantwortung konnte und wollte er nicht vernachlässigen und außerdem konnte er sich ja später etwas ausruhen. Ob er sich da wirklich Hoffnung machte, wusste der Kater nicht sicher, aber jedenfalls brauchten seine Clankamerad*innen ihn. Die Aufgabe, ihnen zu helfen und sie zu heilen, lag in seinen Pfoten. Ohne weiter darüber nachzudenken, setzte der Kater sich also wieder in Bewegung und wandte sich dem ersten Häufchen an Kräuterüberresten zu. Ein Rest an Ringelblume, ein paar zerquetschte Wachholderbeeren, die wohl davongerollt waren und eine leere Kapsel Mohnblumen. Nichts davon mehr wirklich zu gebrauchen, aber liegen gelassen, wo sie nach unten gefallen waren, nachdem Eisauge die Mohnsamen aufgeleckt und den Rest des Kräuterbreis auf ihre Wunde aufgetragen hatte. Der Heiler schob den Abfall zusammen und wandte sich einem Streifen Spinnweben zu, der sich nur eine Schwanzlänge entfernt am Wall des Baus verfangen zu haben schien.
Instinktiv spannten sich die Muskeln des Katers an, als die Ginsterbüsche am Eingang des Baus raschelten. Noch eine Katze, die Hilfe benötigte? Eine*r der Ältesten, eine Königin mit einem Jungen, das sich Schnupfen eingefangen hatte? Eine Katze deren Wunde zu schlimm schmerzte und die noch Mohnsamen oder andere Kräuter zur Beruhigung brauchte? Am lieben hätte Milanschrei an diesem Tag überhaupt keine Katzen mehr gesehen und sich in einer Ecke zusammengerollt, aber wenn der Clan ihn brauchte, würde er da sein. Es war seine Aufgabe. Einen Moment lang blickte der Heiler argwöhnisch zum Eingang des Baus. Ob es nur der Wind gewesen war, der die Zweige bewegt hatte? Oder eine Katze, die zu knapp am Ginsterbusch vorbeigelaufen war? Abwesend wandte der Heiler sich den restlichen Ringelblumen zu, die er am Rand des Baus hingelegt hatte und begann den Stapel durchzusehen.
„Milanschrei?“ Erneut hob der Kater den Kopf, als er die vertraute Stimme vernahm und augenblicklich hellten sich seine Augen ein wenig auf, als Sperlingsfeder offensichtlich etwas unsicher den Kopf in den Heilerbau steckte. „Störe ich?“ Etwas unsicher sah sich die Kätzin im Bau um und der Heiler konnte förmlich sehen, wie ihr Blick über die Kräuterhäufchen und Reste, zum etwas zerstreuten Moos, nach hinten zu Schwarzohrs Nest und wieder zurück zu ihm selbst glitten. Dabei stellte Milanschrei in diesem Moment fest, dass ihre Anwesenheit seinen Tag ein klein wenig besser machte. Sie schien unverletzt zu sein und vielleicht war sie die eine Katze, die der Kater zu einem solchen Sonnenuntergang wirklich bei sich haben wollte. Kaum dass sie da war, schien es ihm, als wäre er ein wenig entspannter geworden und gerne hätte er sich mit ihr gemeinsam zusammengerollt, wäre da nicht noch die viele Arbeit gewesen, die erledigt werden musste.
~ ~ ~ ~ ~
„Nein, du störst nicht.“ Dennoch ein klein wenig unsicher, machte Sperlingsfeder einen weiteren Schritt in den Heilerbau hinein. Noch einmal flog ihr Blick über die vielen Kräuter, das Chaos und einen offensichtlich erschöpften Milanschrei, der wie so oft immer noch mit seinen Aufgaben beschäftigt war. Vielleicht noch sehr lange, wie es an diesem Tag aussah. Wer wusste, wann er sich in seinem Nest zusammenrollen und endlich einschlafen durfte. Und selbst dann hatte er keine Garantie darauf, dass er nachts nicht von einer Katze geweckt wurde, die Schmerzen oder ein anderes Problem hatte. Dabei wirkte er so müde, dass die Kätzin ihn am liebsten sofort ins Nest geschickt hätte. Naja, um ehrlich zu sein, hätte sie sich dann am liebsten neben ihm zusammengerollt, um ihm das Fell zu waschen und dann gemeinsam einzuschlafen, aber da war sie noch zu unsicher, um es auszusprechen. Sie und Milanschrei waren gut befreundet, aber wer wusste, ob er sie so nah bei sich haben wollte? Und wer wusste, ob er sie auf diese Art und Weise wollte? „Sieht so aus, als hättest du noch viel zu tun“, nahm sie dann das Gespräch wieder auf. Sie hatte das offensichtliche ausgesprochen, aber sie wollte auch nicht Schweigen und den Kater vollständig seiner Arbeit überlassen. Er wirkte zu müde und lieber wäre es ihr gewesen, wenn er eine Pause machte. Aber wie sollte sie ihm das sagen. „Ich muss noch die Kräuter wieder sortieren“, erklärte der Kater ihr nun und seine ruhige wenn auch von Erschöpfung hohle Stimme, besänftigte Sperlingfeders Unsicherheit. „Und es braucht Moos. Und Schwarzohr braucht noch etwas zu trinken, falls er aufwacht. Und-“ Weiter kam er nicht, denn instinktiv und ohne nachzudenken hatte die Kätzin einen Schritt nach vorne gemacht, um dem Kater sanft den Schweif gegen die Schulter zu schnippen. Ein wenig überrascht über ihre eigene Handlung hätte sie fast wieder einen nervösen Schritt zurück gemacht, aber Milanschreis Anwesenheit nahm ihr die Unsicherheit schnell wieder. „Vielleicht solltest du dich ausruhen“, schlug sie vorsichtig und etwas besorgt vor. „Um die Kräuter kannst du dich morgen auch noch kümmern und der Clan läuft dir auch nicht davon.“ Sie bemühte sich um ein Lächeln, musste aber zugeben, dass sie ihre Sorge wohl kaum verbergen konnte. Aus der Nähe war noch viel deutlicher, wie erschöpft der Heiler eigentlich sein musste. Es waren nicht nur das etwas ungepflegte Fell und die Stimme, die müder klang als sonst, sondern auch die gelben Augen wirkten irgendwie stumpfer als sonst. „Es ist meine Pflicht, mich um den Clan zu sorgen, Sperlingsfeder“, drang die leise Stimme des Heilers an ihre Ohren. „Und Schwarzohr wird Durst haben, wenn er aufwacht …“ Instinktiv stupste Sperlingsfeder den Kater am Ohr. „Im Augenblick kannst du nichts für den Clan tun, als dich auszuruhen“, murmelte sie fast ein wenig erschrocken über ihren eigenen Mut. „Ich kann Schwarzohr einen mit Wasser getränkten Moosball ans Nest legen. Ich bleibe auch hier und wecke dich, wenn er etwas braucht, versprochen.“ Eines ihrer Ohren zuckte leicht. Für einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen den beiden Katzen und Sperlingsfeder spürte, wie sich Zweifel in ihr breit machten. Milanschrei würde ihre Worte doch nicht falsch aufnehmen? „Im Moment solltest du erst einmal auf dich selbst aufpassen …“, fügte sie dennoch leise hinzu. „Selbst wenn dem Clan damit gedient wäre, dass du dich zu Tode arbeitest.“ Der Augenblick des Schweigens zog sich für Sperlingsfeder in eine kleine Ewigkeit, ehe der Heiler ihr endlich ein müdes Lächeln schenkte. War da so etwas wie Erleichterung in seinen Augen? Sperlingsfeders Schnurrhaare zitterten leicht. Sie wollte nichts mehr, als dass er sich schlafen legte und irgendwie störte sie sich noch nicht einmal, noch ein wenig länger wach zu bleiben, um Milanschrei zu unterstützen. Wenn er nur ein wenig Schlaf bekam, würde sie das gerne für ihn tun. Außerdem wollte sie am liebsten jeden wachen Herzschlag an seiner Seite verbringen und mit ihm da sein. Auch wenn sie dafür mit ihrer eigenen Erschöpfung ringen musste.
„Danke.“ Sperlingsfeders Herz machte einen kleinen Satz, als Milanschrei einen Schritt nach vorne machte und sich an sie schmiegte. Gerne hätte sie sein weiches beiges Fell noch länger gespürt, aber dennoch regte sich in ihr eine gewisse Zufriedenheit, als der Kater sich endlich zurückzog und sich geradezu in sein Nest fallen ließ. Der Kriegerin schien es offensichtlich, dass er schon viel zu lange auf den Pfoten gewesen sein musste, ohne sich die Ruhe zu nehmen, die er benötigte. Er war pflichtbewusst und die meisten Katzen im Clan bewunderten ihn dafür, aber er neigte auch dazu, sich zu überarbeiten und Sperlingsfeder schmerzte es, ihn zu kraftlos zu sehen. Rasch beeilte sie sich, aus etwas sauberem Moos einen Ball zu formen und ihn in Wasser zu tunken. So schnell ihre Beine sie trugen, eilte sie damit zu Schwarzohr hinüber. Die Flanke des verletzten Kriegers hob und senkte sich regelmäßig. Keine Auffälligkeiten. Vorsichtig legte Sperlingsfeder das nasse Moos vor dem Kater ab, bevor sie sich langsamer und mit leicht anwachsender Nervosität zu Milanschreis Nest begab. Für einen Augenblick lang betrachtete sie nur das beige Fell des Katers. Die Flanke des Heilers hob und senkte sich ruhig. Er war wohl bereits eingeschlafen, was die Kriegerin auch nicht sonderlich verwunderte. Dann richtete sie ihren Blick wieder auf Schwarzohrs Nest. Sie hatte Milanschrei versprochen, aufzupassen und sie plante, ihr Wort zu halten. Den Kater dabei die ganze Zeit zu betrachten, würde ihr nicht möglich sein, aber immerhin konnte sie neben ihm sitzen und seinem gleichmäßigen Atem lauschen. Ihre Pfoten kribbelten leicht. Neben ihm zu sitzen war schon genug.
~ ~ ~ ~ ~
Müde blinzelte Milanschrei in das Dunkel des Baus. Sperlingfeders vertrauter Geruch drang ihm in die Nase, noch bevor die verschwommenen Schatten die Gestalt der Kätzin annahmen. Richtig, er hatte sich schlafen gelegt, nachdem sie ihm angeboten hatte Wache bei Schwarzohr zu halten. Und wäre sie nicht dagewesen, hätte der Heiler sich nun vielleicht aufgerappelt und wieder mit der Arbeit begonnen. Jetzt aber saß sie kaum eine Schwanzlänge von ihm entfernt, den Blick abwechselnd auf das Nest mit dem verwundeten Krieger und den Ausgang des Baus gerichtet. Ihre Anwesenheit allein ließ Milanschrei aufatmen. Dann drehte sie den Kopf und für einen Moment – bevor der Heiler sich zur Seite drehte, um weiterzuschlafen – trafen sich ihre Blicke. Milanschrei lächelte. Danke Sperlingsfeder, ging es ihm durch den Kopf. Bleib gerne immer hier.
[Geschichte / Ursprung ist ein wenig angepasst auf meine Vorstellung / Interpretation der Dinge. uvu]
Igelnase war nun schon seit unzähligen Monden eine Kriegerin, wohl auch eine von jenen, die eher unsicher waren, dennoch eine großartige. Insbesondere wenn es ums Fischen ging, hatte sich die nun immer erfahrene Kriegerin bewiesen. Auch war sie nach all den Monden, den Ereignissen in ihrem Clan, den Beziehungen, die sie entwickelt hatte, und den Konversationen, über sich hinaus gewachsen. Es gab Situationen, in denen sie unschlüssig war, in denen sie noch immer nicht recht wusste, wie sie ihre Unsicherheit ablegen sollte, doch solche Situationen traten immer seltener auf. Nun war die Kriegerin mit der Jagd beschäftigt. Ihre Pfote war über der Wasseroberfläche, die sich nun klar unter ihr befand. Für einen Augenblick verzogen sich ihre Lippen zu einem leichten Lächeln, als sie bei diesem Anblick daran erinnert wurde, wie sie einst mit einem äußerst schmutzigen Fluss zu kämpfen gehabt hatten. Wie lange das wohl schon her war? Sie schmunzelte. Vermutlich so lange, wie sie nicht mehr zu den jüngeren im Clan zählte. “Was zum-”, fauchte in der Ferne eine Katze. Überrascht zuckte Igelnase aus ihren Gedanken und schlug auf die Wasseroberfläche. Fauchend wandte sie ihren Blick zu ihrer Pfote, sprang zurück und schüttelte sich. Diese Jagd war also verdorben. Seufzend verdrehte sie die Augen und sah sich nach der Stimme hinter sich um. Ihre Umgebung wurde ihr wieder richtig klar, als sie die warmen Sonnenstrahlen an ihrer gräulichen Schnauze spürte. Ihre Lippen verzogen sich nun vollständig zu einem Lächeln. Oh, so viele Monde hatte sie in diesem Territorium gelebt. Der Schilf am Ufer wippte sanft im Wind, genau wie die Blätter der Bäume auf der anderen Seite des Flusses. In der Ferne hörte sie die Freudenrufe von jungen Schülern, die sich balgten und konnte auch das Schnattern der Ältesten hören, die sich sonnten. Die Hungersnot, die Kämpfe, all das schien so lange her. “Oh nein, nein, nein, das muss ich jetzt, hehe, eher nichehehe…” Igelnase spitzte die Ohren, als sie die Stimme von zuvor ein weiteres Mal hörte. Unsicherheit klang in dem Tonfall der Katze, die da sprach, sowie … war das Angst? Sofort war die erfahrene Kätzin auf den Pfoten, lief vom Ufer fort und folgte dem Murmeln. Wenige Schwanzlängen später entdeckte die Kätzin Graupfote. Neugierig neigte Igelnase den Kopf auf die Seite, als sie den grauen Schüler entdeckte, der von einer Stelle im Gras zurückwich. Wo bloß Regenlicht war? Ihr Sohn war doch meist in Graupfotes Nähe, würde seinen Schüler doch nicht einfach herumstreunern lassen? Sorge pochte in ihrer Brust, weshalb sie tief einatmete und die Distanz zu dem jungen Schüler überwand. Dabei handelte es sich bei Graupfote nicht um irgendeinen kleinen Kater, nein, er war der Sohn von Rotfarns Tochter Wacholdernase. Die schildpattfarbene Kätzin sah aus wie ihre Mutter, war jedoch ganz der Vater… vielleicht hatte sich Graupfote deshalb hierher verirrt. “Was machst du denn hier?”, fragte Igelnase, als sie schon fast neben dem Kater stand. Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben, doch sie zuckte beinahe zurück, als sie seinen Blick sah. “Pass auf!”, schrie Graupfote hysterisch und deutete auf eine Stelle am Boden, in die sie gerade treten wollte. Augenblicklich folgte Igelnase seinem Blick und entdeckte die dunklen Schuppen einer Ringelnatter unter sich.
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Es war ein Tag wie jeder andere. Die Blattfrische fühlte sich langsam an wie die Blattgrüne und Igelpfote war draußen gewesen, um, wie so oft, an ihren Techniken zum Fischen zu arbeiten. Heute war Hagelpfote mitgekommen. Diese gehörte bereits zu den Schülern, die wohl kurz davor waren, zu Kriegern zu werden, weshalb ihre Jagdtechnik bereits wunderbar funktionierte. Igelpfote hatte ihr Bestes gegeben, doch sie war bei jedem Triumph ihrer Baugefährtin immer unsicherer geworden und hatte deshalb nur einen Fisch gefangen. “Du hättest viel mehr gefangen, wenn du Mal ein wenig geatmet hättest, Igelpfote!”, plapperte Hagelpfote gerade, als sich die Schülerinnen dem Lager näherten. Wie diese das mit zwei Fischen in der Schnauze schaffte, konnte Igelpfote nicht erklären. “Du bist immer so nervös, dabei musst du das doch gar nicht sein!” Igelpfote nickte scheu, doch sie wusste, dass die Worte ihrer Baugefährtin nichts ändern würden. Im Gegenteil schämte sie sich nun umso mehr für ihre Unsicherheit, doch sie redete sich ein, dass Hagelpfote es nur gut meinte. Dieser war offensichtlich langweilig, denn sie wechselte das Thema. Wäre Igelpfote etwas mutiger, hätte sie nun laut aufgeseufzt. “Hast du Libellenjäger gesehen?” Igelpfote biss den Fisch heftiger und warf Hagelpfote nur einen Blick zu. Diese wollte gerade eh keine Antwort. “Er ist soooooooooo attraktiv, Igelpfote, das glaubst du kaum! Sein dunkelbrauner Tigerpelz und aaah, seine Augen erst. Diese Narbe auf seiner Nase macht ihn auch nochmal besonders.” Igelpfote lief ruhig weiter. “Glaubst du, er weiß, dass ich existiere? Ich traue mich ja nicht, ihn anzusprechen, dabei wären unsere Jungen die schöööönsten im Clan.” Igelpfote lief immernoch nur weiter und ließ ihre Baugefährtin plaudern. “Hast du dich eigentlich schon verliebt, Igelpfote? Besser früher als nie, richtig?” Hagelpfote wollte gerne eine Familie haben. Igelpfote konnte es ruhig langsam angehen. Kurz schüttelte sie den Kopf und bemerkte, dass die Kätzin ihr nun wieder Beachtung schenkte. “Das ist bestimmt, weil du dich besonders ungern an neue Gespräche wagst. Aber vertrau mir, geh einfach auf ihn zu!” Gerne hätte Igelpfote gefragt, auf wen sie denn zugehen sollte, doch sie schwieg lieber.
Endlich traten sie ins Lager ein. Hagelpfote plauderte über etwas anderes, was völlig belanglos war, weshalb Igelpfote sich unbemerkt davonschleichen konnte. Ihren Fisch legte sie seufzend auf den Frischbeutehaufen, dann blickte sie zum Schülerbau. Oh ja, sie würde sich nun etwas ausruhen und hoffen, dass Hagelpfote jemanden anderen zum plaudern fand. Auf dem Weg zum Bau lief die Kätzin an Splitterpfote und Spiegelpfote vorbei, die ihr kurz winkten. Igelpfote hatte sich schon lange an den Anblick der beiden gewöhnt und vergaß regelmäßig, dass diese anders waren. Somit winkte sie lediglich zurück und lächelte scheu. Sie sprach selten mit den anderen, hielt sich lieber an Rotpfote, doch Rotpfote war mutig und sprach mit… jedem. Sie war lediglich sein Anhängsel manchmal, doch sie wusste, dass ihr Bruder sie liebte. Beinahe wäre sie gegen den Schülerbau gelaufen, weil sie die beiden Geschwister zu lange angesehen hätte. Verlegen huschte sie hinein, blieb jedoch augenblicklich bremsartig stehen, als kleine Äuglein sie anstarrten und sie ein zischeln vernahm. “Was zum-” Ihr Fauchen war leise und ihre Stimme zitterte, als sie die Ringelnatter so betrachtete. So langsam wie möglich schob sie sich rückwärts aus dem Bau, hoffend, dass das Tier nicht nach ihr schnappte. Außerhalb des Baus bemerkte sie erst, dass ihr Pelz aufgestellt war und ihr Körper vor Schreck bebbte. “Alles gut bei dir, Igelpfote?” Splitterpfote stand plötzlich neben ihr, sein Körper an ihrem Pelz, doch sie konnte sich kaum bewegen, auf die Berührung reagieren. Sorge klang in seiner Stimme mit, doch da war noch etwas anderes. “E…eine… Ringel…Ringelnatter”, brachte sie durch den Schreck hervor, doch es reichte dem Schüler offensichtlich. Dieser stürzte nämlich direkt in den Schülerbau. Blinzelnd versuchte sie zu verstehen, was sie gerade gesehen hatte. War Splitterpfote einfach… zur Ringelnatter gelaufen? Ruckartig war Igelpfote frei vom Schock und schob sich hinterher, um den Kater wieder rauszuziehen. Was sie zu sehen bekam war allerdings, wie Splitterpfote mit seiner Pfote aus holte und der Ringelnatter eine auf den Kopf verpasste. Erstaunt beobachtete Igelpfote, wie das Tier sich unter dem Schüler krümmte, verärgert zischelte und dann durch einen Schlitz am Wall des Baus verschwand. Schweigend starrten sie beide die Stelle an, dann löste sich Splitterpfote und kicherte nervös. “Hehe, ja, eh, einfacher als erwartet.” Er sagte es so locker, dass Igelpfote sich beinahe an ihrer Stimme verschluckt hätte, da sie etwas ganz anderes hatte sagen wollten. Verlegen machte sie ihm Platz, damit er den Bau verlassen konnte. “Danke…”, murmelte sie noch hinterher, versuchte, die Ereignisse zu verarbeiten. Langsam trat auch sie aus dem Bau, denn sie würden wohl Jubelstern berichten müssen, doch für einen Moment lag ihr Blick auf Hagelpfote. Ob diese wusste, dass Splitterpfote noch viel besser war als Libellenjäger?
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Der Ausruf von Graupfote hing noch in der Luft, doch der Augenblick hatte sich so lang angefühlt, dass Igelnase überrascht war, als sie auf dem Boden aufkam. Sie hatte sich im Flug zu der Schlange umgedreht und blickte ihr nun in die kleinen Äuglein. Ohne darüber nachzudenken, holte Igelnase aus und schlug - so wie Splitterpfote es damals getan hatte - auf den Kopf der Ringelnatter, die wütend zischelte und verschwand. Einige Herzschläge lang standen Igelnase und Graupfote einfach nur da und blickten dem Tier nach. Dann wandte sich ihr Verwandter mit großen Augen zu ihr um. “WIE COOL WAR DAS DENN?” Sein Ausschrei würde vermutlich im Lager gehört werden können. Für einige Herzschläge spürte Igelnase die vertraute Verlegenheit in ihr aufsteigen, doch sie schüttelte sie geschickt ab, um Graupfote über die Ohren zu lecken. “Das hat mir Splittermond beigebracht”, nuschelte sie und versuchte, ein wenig von dem Geschehnis abzulenken. Hinter ihnen raschelte das Gras und Regenlichts vertrauter Duft stieg in ihre Nase. “Was hat dir Vater beigebracht?”, fragte ihr Sohn verwirrt und blickte in die Runde. Es raschelte erneut, da tauchte der Krieger auch schon auf und blinzelte in Igelnases Richtung. Als sie Splittermond so sah, mit seiner grau-werdenden Schnauze, schnurrte sie leise. “Da war eine Ringelnatter!”, begann Graupfote die Erklärung. “Und ich wollte natürlich nichts damit zu tun haben, aber dann kam Igelnase und hat sie vertrieben! Hat der Ringelnatter einfach auf den Kopf geschlagen, ungefähr so!” Graupfote sprang, holte in der Luft aus und schlug theatralisch auf den Boden ein. Igelnase schüttelte sich, als sie seine Albernheiten sah, und warf Splittermond einen Blick zu. “So natürlich nicht. Aber ähnlich.” Splittermond lachte bei dem Anblick auf und lehnte sich Igelnase sanft entgegen, um ihr über die Wange zu lecken. Das Schnurren in ihrer Kehle wurde intensiver. “So wie du es damals getan hast”, murmelte sie ihm zu. Verstehend nickte der Krieger und kicherte leicht. “Damals habe ich dir nur gezeigt, was ein dummer Schüler tun würde, also Graupfote, mach sowas auf keinen Fall!” Graupfote hörte ihnen allerdings nicht zu und Regenlicht seufzte nur. Belustigt verabschiedeten sich Igelnase und Splittermond von ihrem Sohn, der versuchte, Graupfote zur Vernunft zu bringen. Nach einigen Schwanzlängen blieb Igelnase stehen und blockierte vor Splittermond den Weg. Der erfahrene Kater blinzelte fragend zu ihr hinunter. “Du hast mir damals gezeigt, wie es ist, für seine Clangefährten einzustehen.” Splittermond lächelte leicht. “Eigentlich wollte ich dir nur zeigen, dass ich genauso interessant bin, wie alle Katzen mit Fell, weißt du? Das war mein Moment.” Igelnase schüttelte den Kopf. “Dein Moment war, als du mich vor dem Sturz gerettet hast. Wobei ich dir damals nach der Schlange schon ein kleines Bisschen von meinem Herz gegeben habe.” Splittermond blickte hinter sich ins hohe Gras und schnaubte. “Solange Graupfote nicht demnächst von der Schlucht stürzt, soll mir das ganz recht sein, Igelnase.” Schweigend sahen die beiden sich an, dann brachen sie in ein heiteres Gelächter aus. Mit verschränktem Schweif liefen sie am Fluss entlang, um eine neue Stelle zum fischen zu finden. So ein Ringelnatterangriff machte einen schließlich ziemlich hungrig.
Auch wenn die Blattgrüne sich langsam dem Ende neigte, immer öfter ein frischer Wind über das Territorium wehte, so gab es doch immer noch Tage, an denen es einfach unerträglich warm war. Selbst Malvenlied, die sonst nicht wirklich etwas gegen Wärme auszusetzen hatte, sie definitiv lieber hatte als die Kälte der Blattleere, konnte nicht anders, als träge auf den Sonnenfelsen, die sie vor knapp einem Mond erkämpft hatten, zu liegen und auf einen kühlen Windzug zu hoffen, der ihr zumindest etwas Abhilfe schaffen würde. Jede noch so kleine Bewegung erforderte viel zu viel Energie, ließ sie unter ihrem dichten Pelz schwitzen und brachte ihren Kopf zum Schwirren. Wobei das vielleicht auch an der Tatsache liegen konnte, dass sie im Moment Buchenfrost und Falkenschwinge dabei beobachtete, wie diese sich im flachen Wasser des Flussufers jagten. Wie Junge sprangen die beiden Kater umher, bespritzten sich gegenseitig mit dem kühlen Flusswasser, schienen viel zu viel Spaß mit ihrem absolut kindischen Verhalten zu haben. Ihre Pelze waren mittlerweile voll und ganz durchnässt, lagen dicht an ihren Körpern an und überließen so nur wenig Malvenlieds Vorstellungskraft. Die beiden goldenen Pelze schimmerten förmlich im hellen Licht der Sonne und die Kätzin konnte nicht anders, als die beeindruckenden Körperbauten der beiden zu bewundern. Mit einem triumphierenden Ausruf und einem lauten Platschen, das bestimmt alle Fische im Fluss verjagt hatte, warf Buchenfrost Falkenschwinge um und pinnte ihn im flachen Wasser unter sich fest, die kräftigen Muskeln deutlich bei jeder noch so kleinen Bewegung erkennbar. Ihre blauen Augen glitten an seinem Rücken entlang, beobachteten ihn dabei, wie er sich zu dem anderen Kater hinunter beugte und ihm etwas ins Ohr zu raunen schien, das Falkenschwinge einen Herzschlag lang in seiner Bewegung innehalten ließ. Malvenlied spürte, wie ihr selbst ein angenehmer Schauer über den Rücken lief und ihr Schweif sich vor Zufriedenheit kringelte. Falkenschwinge nutzte die Tatsache aus, dass Buchenfrost sich zu ihm hinab gebeugt hatte und legte eine Pfote um seinen Nacken, zog ihn ganz zu sich hinunter. Einen Augenblick lang kugelten die beiden Kater umher, sandten dabei Wassertropfen in alle unterschiedlichen Richtungen, bevor sie schließlich schwer atmend und so dicht ineinander verschlungen, dass man nicht sagen konnte, wer nun überhaupt gewonnen hatte, wieder zum Stillstand kamen. Malvenlied schnaubte verächtlich und sofort spitzen die beiden Kater die Ohren und schnellten mit den Köpfen hoch, um zu ihr hinüber zu schauen. Buchenfrosts Schweif peitsche entspannt hin und her, machte so kleine Wellen im Fluss. “Genießt du die Aussicht”, rief Falkenschwinge ihr mit einem Grinsen zu und richtete sich leicht auf, sodass er entspannt im Wasser lag, das träge gegen seine Brust schwappte. “Ich kann mich zumindest nicht beschweren”, gab Malvenlied mit einem Zucken ihrer Schnurrhaare zu und erwiderte den Blick des Katers, fügte dann allerdings noch hinzu: “Aber hauptsächlich frage ich mich, wie ihr jemals zu Kriegern ernannt werden konntet, wenn ihr euch doch viel zu oft wie Junge verhaltet.” Buchenfrost, der zuvor damit beschäftigt gewesen war, das Fell zwischen Falkenschwinges Ohren zu lecken, hob den Kopf, ein herausforderndes Funkeln in seinen Augen. “Malvenlied, Malvenlied”, meinte er mit einem Kopfschütteln und machte ein leises ‘tsk’-Geräusch mit der Zunge, “Spricht man so mit den älteren Kriegern des Clans? Besonders von dir hätte ich doch etwas mehr Respekt erwartet.” Ein Plätschern war zu hören, als der Kater sich erhob und mit langsamen Schritten dorthin trabte, wo die Kätzin es sich gemütlich gemacht hatte. Hinter ihm erhob auch Falkenschwinge sich auf die Pfoten, beobachtete die beiden mit interessiertem Blick. “Ich denke, du könntest auch eine kleine Abkühlung vertragen. Vielleicht ist die die Hitze einfach zu Kopf gestiegen”, miaute Buchenfrost mit ruhiger Stimme und Malvenlied verdrehte die Augen, konnte aber das aufgeregte Pochen in ihrer Brust und das leichte Zittern, dass die tiefe Stimme des Katers durch ihren Körper jagte, nicht unterdrücken. Die Kätzin schnappte leise nach Luft als der Kater sich über sie beugte, ganz so, wie er es noch wenige Herzschläge zuvor bei Falkenschwinge getan hatte. Auch wenn Malvenlied nun eine Kriegerin war, so war sie doch noch um einiges kleiner als Buchenfrost, der an guten Tagen vermutlich fast doppelt so groß wie sie war. Sie spannte ihre Muskeln an, wartete nur darauf, dass der Kater den Angriff wagte. Wassertropfen rieselten auf ihren grauen Pelz hinab, perlten davon ab und rollten langsam ihre Flanke hinab. Bevor Buchenfrost allerdings tatsächlich das machen konnte, was auch immer er im Sinn gehabt hatte, wandte Malvenlied sich, sodass sie ihm die Pfoten gegen die Vorderpfoten gegen die nasse Brust legen konnte und fuhr mit der Zunge die Stelle von seiner Kehle zu seinem Kinn entlang. Der Atem sowie die Bewegungen des Katers kamen ins Stocken und genau diesen Augenblick nutzte die Kätzin, um sich aus seinem Griff zu winden und zu Falkenschwinge hinüber zu springen. Das kühle Wasser, das ihre Pfoten berührte, war angenehm, verschaffte ihr sogleich eine Abkühlung und ließ sie leise seufzen. Sie rieb den Kopf an Falkenschwinges Wange, der sie mit einem lauten Schnurren begrüßte und dann zu Buchenfrost hinüber blickte, der noch immer wie festgefroren auf dem Sonnenfelsen stand. Ein leises Lachen ging von dem Kater aus und auch Malvenlied konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. “Sieht so aus, als wärst du jetzt derjenige, der eine Abkühlung gebrauchen könnte”, rief Falkenschwinge dem anderen Kater zu während er mit langsamen Schritten um Malvenlied herum strich und ihr ein gut gemacht ins Ohr raunte. Stolz streckte die Kätzin die Brust heraus und betrachtete ihr Werk. Buchenfrost hatte sich mittlerweile mit einem Kopfschütteln aus einer Starre befreit und grinste nur, als er zu ihnen hinüber blickte. “Ich hab eben von den besten gelernt”, schnurrte Malvenlied und zuckte beiläufig mit den Schultern bevor sie eine Pfote voll Wasser in Falkenschwinges Richtung stieß, amüsiert mit den Schnurrhaaren zuckte, als sie dessen bedröppelten Gesichtsausdruck erblickte. Sie konnte Buchenfrost lachen hören und bevor sie sich versah, fand sie sich plötzlich in dem Gerangel mit den Katern wieder, das sie zuvor noch beobachtet hatte. Doch konnte sie sich nicht wirklich über ihren Nassen Pelz beschweren, wenn dieser durch die zwei sehr attraktiven Kater verursacht wurde.
so stay on the ground girl, you better not get too high but i'm gonna stick to you boy, you'll never get rid of me there's no other place in this world where i rather would be.~
Thema: Re: Valentinstag Dates '22 So 06 Feb 2022, 21:36
»Dabei stellte Milanschrei in diesem Moment fest, dass ihre Anwesenheit seinen Tag ein klein wenig besser machte.« Ouh, Milan (und sorry, Rost ~ D:). Can't believe you guys actually did it but it's wholesome. Mir gefällt es sehr, wie du zwischen den Perspektiven gewechselt bist! Ich hab gerne aus beiden Sichten gelesen und finde es wirklich sehr süß. Mein Herz ist beim letzten Satz ein klein wenig weggeschmolzen haha <3
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Ruby, Aqua, I love you.
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Thema: Re: Valentinstag Dates '22 So 06 Feb 2022, 22:04
Ich bin selber auch einfach nur ein bisschen gestorben. Vielen, vielen Dank für diese süße Story, jetzt geh ich mich schnell vergraben, bevor Rain mich findet. c: Ich find es richtig schön getroffen, dass die beiden so eine innige Beziehung entwickeln (werden) in der sie sich sehr nahe sind, aber halt nicht unbedingt auf romantischer Ebene. Milans Emotionswelt ist dir jedenfalls perfekt gelungen. Mein armes kleines Herz.
Thema: Re: Valentinstag Dates '22 So 06 Feb 2022, 23:14
Aww, eine sehr süße Story von Flicke und Stein, Arthie! Ist dir toll gelungen. Ich hab mich sehr über den typischen Dramaplot mit dem Vergessen gefreut, da ich soclhe Liebesdramen ja gerne anschaue :D Danke, dass ihr euch so viel Mühe macht! LG
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
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