Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Christmas is not as much about opening our presents...
Adventskalender 2022
...as opening our hearts
Ho ho ho liebe User!
Es ist wieder soweit! Der Dezember ist angekommen und damit startet nicht nur offiziell die Weihnachtszeit, sondern auch unser toller Foren-Adventskalender. <3 Das Adventskalenderteam wünscht euch eine tolle Advents- und Dezemberzeit, viel Spaß mit den tollen Türchen!
Für unsere neuen User möchten wir jedoch noch einmal kurz erklären was das ganze hier auf sich hat. Jedes Jahr setzen sich Zeichner und Schreiber aus dem Forum im Adventskalenderteam zusammen, um den Usern mit tollen Geschichten und schönen Bildern ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern! <3 Aufgeteilt in 24 Türchen könnt ihr euch über eben genanntes freuen. Dieses Jahr im Adventskalenderteam dabei sind – Finsterkralle, Mars, Leah, Capitano, Lichterspiel, Runenmond, Stein, Nox, Sternenklang, Petrichor, SPY Rain, Falkensturm, Claw und Midna! Wir würden uns natürlich auch über ein paar nette Worte eurerseits zu den Türchen freuen. <3
Lg, Adventskalenderteam
01. Türchen:
» Stein «
The most wonderful time of the year
01
Dezember
»Charakter: Djuma »Gemalt von: Lichterspiel
»Steinachten«
Die Kälte im FlussClan Lager war in dieser Blattleere wieder einmal unangenehm feucht. Es war beinahe unmöglich, die Nester komplett trocken, und warm zu halten, wenn man nicht durchgehend darin lag, oder bei Sonnenhoch irgendwie mit viel Glück an trockenes Nestmaterial gelangte. Netterweise hatten einige Schüler einen großen Haufen Federn vorbeigebracht, mit denen die Ältesten ihre Nester zumindest ein wenig wärmer ausschmücken konnten – doch insgesamt war es doch wieder eine Blattleere wie jede andere. Und Blaubeerbauch, der so dicht zusammengerollt wie es nun Mal ging in seinem Nest lag, und die Nase unter seinem Schweif vergrub, ging fest davon aus, das dies seine letzte Blattleere werden würde. Jeden Tag war es eine kleine Überraschung, wenn er doch noch einmal aufwachte. Jeden Abend bereitete er sich Mental darauf vor, dem SternenClan zu begegnen. Er war kein Pessimist, und ihm machte der Gedanke auch kaum noch Angst, doch er musste ihn nicht leugnen. Bereits in der letzten Blattleere war er alt und schwach gewesen, und in der vergangenen Blattfrische hatte er die letzte seiner alten Freunde begraben. Egal wie sehr sich der Clan um ihn kümmerte, auch er war nicht unsterblich. Seine Zeit würde kommen.
Dennoch. Es war sehr schwierig über all diese Dinge nachzudenken, wenn das Lager jeden Tag aufs Neue mit so viel Leben brummte. Irgendetwas war immer los. Ab und an kamen ihn Krieger, oder Schüler besuchen – die Jungen eher selten; vor Allem in der kalten Jahreszeit, wo sowohl die jüngsten als auch die ältesten Clanmitglieder am verletzlichsten waren. Wenn gerade niemand vorbei kam, um ihm etwas zu fressen oder neues Nestmaterial, oder Heilkräuter zu bringen, hatte er in letzter Zeit nicht viel zu tun, außer zu schlafen. Und so lag er auch jetzt gerade da, kniff die trüben Augen zusammen, und hoffte, dass ihn bald ein Traum einholte. Wieder einmal schwebte ihm die Frage im Kopf herum, ob dies vielleicht der letzte Traum werden würde, doch er ignorierte diese. Wenn die Sonne am nächsten Morgen aufging, würde es ein Clantreffen geben, bei dem einige Vorbereitungen für die bevorstehende Winterzeit geplant werden würden. Gerne wollte der alte, weiße Kater das noch mitbekommen, bevor er den Clan verließ. Nicht von oben.
Nach einigen Augenblicken, und einigen weiteren Gedanken, veränderte sich die Atmosphäre um den Ältesten ein wenig. Es war, als würde ihm plötzlich etwas wärmer werden, und ihm kroch ein unglaublich vertrauter Geruch in die Nase, den er zunächst nicht zuordnen konnte. Leicht süßlich, aber nicht aufdringlich. Außerdem roch es nach Regen, der in der Luft hing, und sich noch nicht ganz getraut hatte, das Territorium zu füllen. Ein Regen, der noch bevorstand. Ein Regen, der zur Blattfrische, vielleicht sogar zum Anfang der Blattgrüne gehörte. Verwirrt, dennoch neugierig, schlug Blaubeerbauch die Augen auf, und blickte um sich, nur um festzustellen, dass er sich nicht mehr in seinem Nest befand. Stattdessen saß er einige Schwanzlängen von dem Fluss entfernt, der ihr Territorium von dem des DonnerClans trennte, und dem Clan teilweise seinen Namen lieh. Das stetige Rauschen des Wassers war ihm nicht aufgefallen, bis er die Augen darauf gelegt hatte, doch nun konnte er es nicht mehr ausblenden. Seine Augen wanderten weiter. Sie blieben an jedem unerwartet grünen Blatt hängen, und sein Kopf sagte ihm, dass dies eigentlich ein Traum sein musste.
„Du siehst verwirrt aus,“ erklang dann eine Stimme hinter ihm. Blaubeerbauch zuckte zusammen, warf den Kopf zurück, und staunte nicht schlecht. Ein ihm altbekannter schwarzbrauner Pelz; der weiße Fleck queer durch ihr Gesicht; und natürlich die grünen Augen, die er auch ohne den Rest des vertrauten Auftretens überall erkannt hätte.
„Fliederherz?“ fragte er mit stockendem Atem.
„Als hättest du einen Geist gesehen!“ sprach sein Gegenüber mit einem breiten Grinsen.
Natürlich war der Gedanke, dass ein beliebiger Ältester im Traum von einem Geist besucht wurde relativ absurd; das wusste Blaubeerbauch gut genug. Aber die Erscheinung vor ihm ließ wenig Raum für Zweifel. Seine beste Freundin und inzwischen verstorbene Baugefährtin war genau hier, am Fluss, bei ihm. Tatsächlich musste der alte Kater mit einem Kloß in seinem Hals kämpfen.
„Mach dir keine Sorgen,“ erklang ihre Stimme nun; „Ich bin noch nicht hier um dich mitzunehmen. Du hast noch etwas Zeit im Clan.“
Blaubeerbauch nickte. „Das ist gut; wenn auch es vermutlich nicht mehr viel Zeit ist.“
„Genug Zeit hat niemand,“ die Kätzin zwinkerte. Sie wirkte… so viel jünger als zuvor. „Aber du wirst dich schon zurecht finden, bis es soweit ist.“
Für einen Augenblick musste der weiße Kater darüber nachdenken, was sie gesagt hatte. Wenn sie wusste, dass es noch nicht seine Zeit war und sie sagte, dass sie ihn noch nicht mitnehmen würde… hieß das, dass sie trotzdem diejenige SternenClan Kriegerin sein würde, die ihn abholte, wenn seine Zeit gekommen war? Nicht Traumspiegel, nicht eines seiner Jungen? Oder würden sie zu zweit, oder als Gruppe erscheinen um ihm den Weg zu zeigen?
„Die Tage fühlen sich so kurz an,“ gestand er ihr.
Fliederherz lachte leicht. „Das ist in der Blattleere so üblich, nicht?“
„Ja, schon.“ Brummte er. „Aber es fühlt sich schon länger so an.“
„Wir werden schneller müde, wenn wir alt sind.“
„Ja,“ er nickte. „und wir schlafen länger.“
Es war als würde in diesem Moment ein wenig das Eis brechen, das zwischen ihnen gestanden hatte. Die beiden blickten sich in die Augen und verfielen fast zeitgleich in ein tiefes Lachen – ihre hellere, jünger-klingende Stimme ein angenehmer Ausgleich zu seinem etwas kratzigerem Ton.
„Warum bist du mich besuchen gekommen,“ fragte er nun, aufgeweckter, interessierter, dennoch auch besorgt. „Ist etwas passiert?“
Die dunkle Kätzin schüttelte den Kopf und lachte weiter.
„Was ist es dann?“
„Nun,“ hob sie an, „ich wollte dich einmal sehen.“
„Und sonst nichts?“
„Ich wollte dich daran erinnern, das beste aus deinen letzten Tagen zu machen.“ Ihre grünen Augen bohrten sich durch seine Haut.
Es gab vieles, was er ihr gerne sagen wollte. Dass er sich bemühte; dass er sie vermisste. Wollte auch sie daran erinnern was sie zurückgelassen hatte. Er wollte ihr erzählen wie Häherfrost auf ihren Tod reagiert hatte, und was der Krieger inzwischen tat. Wollte ihr sagen, dass es wieder Fische gab, und neue Junge, neue Schüler. Doch mit jedem dieser Gedanken wurde ihm klarer und klarer, dass er gar nicht genau wusste wie es um den ganzen Clan stand. Er hatte sich mehr und mehr zurückgezogen, wollte nicht mehr so oft gestört werden. Wann hatte er das letzte Mal mit den Jungen gespielt, so gut wie es bei seinen alten Gelenken ging; oder ihnen Geschichten erzählt? Außerdem stellte er sich immer vor, dass der SternenClan ohnehin einen Einblick hatte, was die lebendigen Katzen so taten. Alles was er ihr also erzählen konnte, würde sie bereits wissen.
„Fliederherz,“ flüsterte er stattdessen. „War es schmerzhaft?“
Doch als er seinen Blick hob um ihr zu begegnen; um ihre Reaktion abzuwarten, hatte ihre Form bereits an Farbe verloren, und ihr Kopf war zum Himmel gehoben, statt ihn anzusehen. Etwas zog an seinem Herzen; zog ihn auf sie zu. Er machte Schritt um Schritt in ihre Richtung, doch ihre Silhouette verblasste weiter.
„Ich glaube, es wird bald Schnee geben,“ sagte Fliederherz sanft, als Blaubeerbauch sie erreicht hatte, und dazu ansetzte sich gegen sie zu lehnen, noch einmal ihre Wärme zu spüren. Doch dort, wo sie vor einem Herzschlag noch gestanden hatte, war nichts mehr, und er konnte auch ihren Atem nicht mehr hören; nur das Rauschen des Flusses.
Nach und nach verblasste auch der Rest dieser parallelen Welt, in der es warm war, und in der er Fliederherz treffen konnte, bis er sich plötzlich in einem leeren, kalten, grauen Ältestenbau wiederfand. Warum war seine Traumwelt so viel farbenfroher gewesen als diese? Seine Knochen fühlten sich wieder schwerer an; ketteten ihn an sein Nest. Doch etwas an dieser Nacht war sonderbar gewesen; und tatsächlich war nicht mehr viel von der Müdigkeit übrig, die ihn seit Tagen plagte. Vielleicht hatte er sich endlich ein wenig erholen können. Vielleicht konnte er den Tag genießen?
Mit trägen, doch auch hoffnungsvollen Schritten schob sich der weiße Kater aus dem Bau, und blickte um sich. Es war hell, der Himmel grau-weiß bedeckt, sodass er beinahe die Augen zusammen kneifen musste um nicht geblendet zu werden. Außerdem fiel ihm auf, dass ein sonderbarer Geruch in der Luft lag… etwas, das er auch in seinem Traum gerochen hatte, wenn auch es etwas fehl am Platz schien. Er zwang seine Augen offen und sah nach oben; wollte den Himmel herausfordern – und erhaschte einen Blick auf die ersten wenigen Schneeflocken, die leichtfüßig hinab tanzten. Mit etwas Konzentration konnte er eine von ihnen verfolgen, wie sie hin und her, rechts dann links, dann wieder etwas höher schwebte, ehe sie sich sanft auf seiner Nase niederließ und schmolz.
Sein linkes Ohr zuckte, als er das aufgeregte kreischen einiger Jungen überhörte, die den Schnee nun auch entdeckt hatten, und über einander taumelnd, stolpernd, purzelnd aus der Kinderstube stürmten, um die Flocken zu betrachten. Es war ihr erster Schnee, und vermutlich sein Letzter, doch der alte Kater konnte sich sein Lächeln nicht verkneifen. Fliederherz hatte Recht gehabt.
»Autor: Claw
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
by Aurea and Avada
02. Türchen:
» Monsterkeks «
The most wonderful time of the year
02
Dezember
»Charakter: Scherbensplitter »Gemalt von: Midna
»Friends do mean home«
Der Schneefall hatte kurz vor Sonnenaufgang eingesetzt. Silbersee hatte aus dem Schutz des Kriegerbaus heraus beobachtet, wie aus den winzigen vereinzelten Flocken immer mehr geworden waren, bis schließlich das gesamte Lager in Weiß gehüllt war. Die Flocken hatten sich in jede Nische gezwängt, selbst die kahlen Äste der Bäume ummantelt, bis das gesamte Territorium des WolkenClans mit einer dichten weißen Decke überzogen war, die im Sonnenlicht glitzerte.
Die kalte Luft brannte leicht in Silbersees Brust, als sie tief einatmete, doch war das Gefühl nicht unbedingt unangenehm. Die Luft fühlte sich frisch an, klar. Für einen Moment schien sie jegliche Gedanken aus dem Kopf der Kriegerin zu vertreiben. Mit einem Zucken ihrer Ohren setzte die graue Kätzin ihren Weg durch das Territorium fort. Der Schnee knirschte leise mit jedem Schritt, den die Kätzin tat, doch sonst waren keine Geräusche zu hören. So still hatte sie den Wald lange nicht erlebt – nicht einmal die Beutetiere schienen die Ruhe stören zu wollen. Noch lag die Schneedecke unberührt da, zeigte keinerlei Spuren, dass jemand diesen Weg bereits genommen hatte. Silbersees Pfoten waren die ersten, die kleine runde Abdrücke hinterließen, als sie sich ohne wirkliches Ziel einen Weg durch den Wald bahnte. Aufgrund ihrer geringen Größe reichte Silbersee der Schnee bereits jetzt fast bis an den Bauch. Es störte sie nicht. Ein Teil von ihr wünschte sich sogar irgendwie, sie könnte ganz im Schnee verschwinden. Es tat gut, dem Lager einmal zu entkommen und wirklich für sich zu sein. Hier hatte sie nicht das Gefühl, als müsse sie ihre Gedanken vor ihren Clankameraden verbergen. Gedanken, die sie selbst noch nicht einmal wirklich einordnen konnte. Silbersee wusste, dass sie irgendwann wieder zurück zu ihrem Clan musste, doch für den Augenblick genoss sie einfach nur die Stille, die der Schnee mit sich gebracht hatte.
Ein leises Rascheln ließ die Kriegerin innehalten. Ihre Ohren zuckten während sie mit ihren blauen Augen die Umgebung absuchte, um die Quelle des Geräusches ausfindig zu machen. Hatte sich doch ein Beutetier in die Kälte hinausgewagt? Vielleicht hatte sie sogar Glück und es handelte sich dabei um eine Amsel. Silbersee fuhr sich mit der Zunge über das Maul, als sie das Geräusch erneut hörte. Sie spitzte die Ohren, verengte die Augen leicht zu Schlitzen. Es hörte sich an wie Schritte, doch für eine Amsel – oder irgendein anderes Beutetier – waren diese zu laut, zu schwer. Instinktiv spannte die Graue ihre Muskeln an, bohrte die Krallen leicht in den kalten Schnee unter ihren Pfoten. Ihr Blick wanderte zu den kahlen Ästen über ihrem Kopf. Sie war sich mittlerweile sicher, dass das Geräusch von dort gekommen war. Einen Herzschlag lang überlegte sie, ob es vielleicht eine Eule gewesen sein könnte, verbannte diese Idee dann allerdings mit einem Kopfschütteln aus ihren Gedanken. Eulen waren nachtaktiv. Auch wenn es genau ihrem Glück entsprechen würde, wenn sie auf ihrem Spaziergang der einzigen Eule begegnete, die sich tagsüber auf Beutesuche begab. Ihr Pelz prickelte unangenehm und sie duckte sich etwas tiefer in den Schnee. Silbersee wollte gerade erneut die Luft prüfen, als plötzlich etwas Schweres auf ihrem Rücken landete. Für einen Moment fehlte der Kriegerin jegliche Orientierung und ein überraschtes Jaulen bahnte sich den Weg aus ihrer Kehle. Blind schlug sie nach ihrem Angreifer, konnte ihren eigenen Herzschlag in ihren Ohren spüren. Mit einem gekonnten Zug bäumte Silbersee sich auf und ließ sich rücklings in den Schnee fallen, zuckte zufrieden mit den Schnurrhaaren, als sie hörte, wie ihr Angreifer nach Luft schnappte, als sie mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufprallten. Kalter Schnee drang durch ihren eigenen Pelz und sie unterdrückte ein Zittern – sie durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Silbersee wirbelte herum, ihr Fell gesträubt und die Krallen ausgefahren, bereit ihren Angreifer in die Flucht zu schlagen, nur um im nächsten Herzschlag leise keuchend in der Bewegung einzufrieren und hastig die eigenen Krallen einzufahren. Im Schnee vor ihr lag eine Kätzin, die ihr mehr als bekannt vorkam. Ihr flammend rotes Fell hob sich deutlich von dem weißen Untergrund ab, während sie ganz offensichtlich … lachte.
„Feuermond?!“ Irritiert sah Silbersee ihre Clankameradin aus großen blauen Augen heraus an, leckte sich dann einige Male verlegen über das Brustfell. „Was sollte das? Ich habe mich furchtbar erschrocken!“ Die andere Kätzin rappelte sich langsam auf und schüttelte sich den gröbsten Schnee aus dem Pelz. „Du solltest lernen, aufmerksamer zu sein! Ich bin dir gefolgt, seit du das Lager verlassen hast. Selbst ein blindes Eichhörnchen hätte mich schneller bemerkt!“ Silbersee wurde heiß unter ihrem Pelz. Sie hatte nicht bemerkt, dass die andere Kätzin ihr gefolgt war, zu sehr war sie mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Sicherlich hatte sie sich jetzt fürchterlich blamiert und das auch noch vor Feuermond. Hätte es nicht irgendeine andere Katze aus ihrem Clan sein können? Beschämt richtete sie den Blick auf ihren Pfoten, die mit einem Mal sehr viel interessanter als alles andere schienen, und bemerkte so nicht, wie Feuermond zu ihr hinüber tappte. Silbersee zuckte zusammen, als sie plötzlich die raue Zunge der anderen Kätzin an ihrer Schulter spürte und riss den Kopf hoch, um sie aus großen Augen heraus anzustarren. „Ich wollte dir keinen Schrecken einjagen. Naja, vielleicht einen kleinen, aber keinen so großen, dass du deine eigene Zunge verschluckst.“ Ein amüsierter Unterton lag noch immer in der Stimme der roten Kätzin, doch ihr Blick wirkte ernst und Silbersee ertappte sich dabei, wie sie den Kopf schüttelte. „Schon in Ordnung. Du hast ja recht, ich hätte aufmerksamer sein sollen“, versuchte sie, Feuermonds Gewissen zu beschwichtigen und lächelte sogar leicht. Prüfend musterte sie die andere Kriegerin von den Ohren bis zur Schweifspitze. „Ich hoffe, ich habe dir nicht wehgetan.“ Feuermond ließ ein leises Schnauben hören, das sehr verdächtig wie ein Lachen klang. Sie stieß ihre Schulter gegen die von Silbersee. „Dafür musst du dich schon etwas mehr anstrengen“, neckte sie. „Das einzige, was du geschafft hast, ist mir eine ordentliche Portion Schnee ins Fell zu drücken. Brrr.“ Erneut schüttelte Feuermond sich, um den restlichen Schnee in ihrem Pelz loszuwerden, und einen Herzschlag lang verspürte Silbersee ein schlechtes Gewissen, doch verdrängte sie dieses ganz schnell wieder. Stattdessen zog sie leicht die Brauen hoch und schnippte mit dem Schweif. „Da trägst du ganz allein selbst die Schuld für“, verkündete sie mit einem herausfordernden Blick – der allerdings nicht lange anhalten sollte, denn im nächsten Moment hatte sie eine volle Ladung Schnee im Gesicht. Überrascht und empört schnappte Silbersee nach Luft, was nur dafür sorgte, dass sie nun auch Schnee im Maul hatte. Sie konnte Feuermonds Kichern deutlich hören, auch wenn sie sich sicher war, dass selbst ihre Ohren etwas von dem Schnee abbekommen hatten. „Na warte!“ Sobald Silbersee sich den gröbsten Schnee aus den Augen geblinzelt hatte, machte sie einen Satz auf die rote Kätzin zu, die noch immer lachend dastand, jedoch schnell Reißaus nahm, bevor Silbersee sie mit den Pfoten zu packen bekam.
Der Wald lag keineswegs mehr still da. Stattdessen war er erfüllt von dem Lachen und den Rufen der beiden Kätzinnen, die sich gegenseitig durch den Schnee jagten und die zuvor noch unberührte weiße Decke dabei völlig aufstoben. Beute würden sie so sicherlich keine finden, doch das störte Silbersee nicht wirklich, als sie sich erschöpft in den kühlen Schnee sinken ließ und beobachtete, wie Feuermond es ihr gleichtat. Sie bewunderte, wie das rote Fell förmlich leuchtete, der Schnee darin im Sonnenlicht glitzerte und zum ersten Mal empfand sie diesen Gedanken nicht als verwirrend oder merkwürdig, sondern war einfach nur glücklich, eine so tolle Freundin im Clan zu haben.
»Autor: Mars
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
by Aurea and Avada
03. Türchen:
» Moony «
The most wonderful time of the year
03
Dezember
»Charakter: Kirschnase »Gemalt von: Lichterspiel
»Fliederpfote und das Weihnachten der Zweibeiner«
Fliederpfote genoss die kalte Luft, welche ihr durch ihr Fell fuhr, während sie durch den frisch gefallenen Schnee sprintete. Sie war nicht die schnellste, dennoch übertrumpfte sie ihre Schwester gerade etwas. „Komm schon Rabenpfote!“, rief Fliederpfote voller Motivation in der Stimme und kam schließlich schlitternd kurz vor dem Rand des Kiefernwaldes zu stehen. Voller Freude schlug sie mit ihrem Schweif, hatte sie doch immer noch ihren Plan im Kopf und war ausgesprochen froh darüber, dass Rabenpfote als einzige motiviert genug gewesen war, um ihren Plan mit ihr durchzuziehen. Sie waren gerade einmal seit einem Mond Schülerinnen, wahrscheinlich würden sie sich nicht gerade beliebt bei ihren Mentoren machen – vor allem da Mohnstern die Mentorin ihrer Schwester war. Rabenpfote blieb schließlich auch mit bebender Flanke neben ihr stehen und richtete ihren Blick auf die Waldgrenze. „Bist du dir sicher, dass das hier eine gute Idee ist?“, fragte die dunkle Kätzin und blickte mit großen Augen zu Fliederpfote. Fliederpfote nickte enthusiastisch und trotte langsam Richtung Baumgrenze. Langsam, aber sicher wurden die Grenzmarkierungen immer dominanter und kurz vor der Grenze blieb sie schließlich abermals stehen. Wenn sie die letzte Schwanzlänge überwinden würden, wären sie mit wenigen großen Sätzen in den Gärten der Zweibeiner. Das zucken ihrer Schweifspitze verriet ihre Neugierde, während sie den Zaun musterte.
„Du hättest bei der letzten Dämmerungs-Patrouille dabei sein müssen. Dann wüsstest du, dass unser Ausflug alle Strafen und Mühen wert sein wird.“, miaute die getigerte Schülerin bestimmt und trat mit einem großen Pfotenschritt über die Grenze. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, als sie am Tag zuvor mit Sprossenherz hier vorbeigekommen war. Sie wusste nicht wieso, aber die Zweibeiner hatten einige Bäume irgendwie schöner gemacht, sie blinkten in allen nur erdenklichen Farben und hatten wunderschön geleuchtet. Sprossenherz hatte ihr nicht erklären können wieso die Zweibeiner das taten, also hatte sich Fliederpfote das Ziel gesetzt, die Erklärung selbst zu finden. Natürlich freute sie sich umso mehr darüber, dass sie Rabenpfote auch für ihr Abenteuer überzeugen hatte können. Kurz warf sie also einen Blick über ihre Schulter zurück und schnurrte leise, als Rabenpfote nun auch über die Grenze trat und zu ihr aufschloss. Es würde nicht mehr lange dauern bis es zu Dämmern begann und dann würden die Bäume und Sträucher in den Gärten der Zweibeiner wohl hoffentlich wieder leuchten. Sie wollte sich nämlich gar nicht vorstellen, wie peinlich es wäre, wenn sie Rabenpfote ihre Entdeckung nicht zeigen konnte und sie dann im Lager für einen sinnlosen Ausflug bestraft wurden.
Vor dem Zweibeinerzaun tippte Rabenpfote sie mit ihrem Schweif an der Flanke an. „Warte… ist es so klug da jetzt einfach drüber zu springen? Nicht das auf der anderen Seite irgendeine Gefahr auf uns wartet?“, miaute sie leise und Fliederpfote hielt inne. Rabenpfote hatte Recht, so weit hatte sie bei ihrem Plan natürlich nicht gedacht. Kurz legte sie ihren Kopf schräg und betrachtete den Zaun vor sich. Vielleicht war das massive Hindernis nicht die beste Anlaufstelle um in die Zweibeinergärten vorzudringen. Sie ließ ihren Blick über die weiteren Zäune schweifen und entdeckte einen, der direkt über dem Boden einen Spalt besaß, welcher groß genug war um sich unter ihm durchzuzwängen. Mit einem Nicken in die Richtung des Zauns stieß Fliederpfote ihre Schwester kurz an und trabte dann direkt vor den Zaun. Aufmerksam öffnete sie ihr Maul und prüfte die Luft. Sie konnte keinen Hund riechen und das war ihrer Meinung nach die wichtigste Erkenntnis. Fragend schaute sie zu ihrer Schwester und als Rabenpfote schließlich auch nickte begann sie sich eilig durch den Spalt zu schieben. Der Schnee erleichterte und erschwerte dieses Vorhaben zugleich, weshalb sie sich trotz ihrer geringen Größe mehr anstrengen musste, als eigentlich geplant. Auf der anderen Seite angekommen blieb sie mit großen Augen stehen und deutete auf die schöne Tanne, welche die Zweibeiner direkt vor ihrem Haus platziert hatten. „Schau nur.“, miaute sie und drehte sich zu Rabenpfote um. Diese schob sich gerade genauso mühsam wie sie zuvor durch den Spalt und schüttelte sich erst energisch, ehe sie ihren Blick auf den besagten Nadelbaum richtete. Fliederpfote konnte Rabenpfote ansehen, dass sie ihre Begeisterung nicht ganz verstand, dennoch gab sich die dunkle Kätzin Mühe, so zu tun als könnte sie die Begeisterung verstehen. Gerade als sie ihre Schwester überreden wollte, wie toll das bei Dämmerung alles aussehen würde, hörte sie das dumpfe Knurren eines Monsters. Instinktiv legte die getigerte Schülerin ihre Ohren an, sie wusste, dass sie im Garten sicher vor Monstern waren, doch das Geräusch dieser großen Dinger war ihr immer noch nicht geheuer.
Es dauerte nicht lange, dann wurden die Öffnungen des Zweibeinernests hell. Fliederpfote legte ihren Kopf leicht schräg. Rabenpfote waren die Geschehnisse ebenfalls sichtlich unangenehm, weshalb sie nicht lange zögerten und sich unter einem der eingeschneiten Sträucher versteckten. Dennoch schob sich Fliederpfote so weit nach vorne, dass sie die Geschehnisse im inneren des Zweibeinernestes trotzdem noch erkennen konnte. Auch Rabenpfote versuchte sie mit einem Schweifschnippen zu signalisieren, dass sie auch weiter nach vorne kommen sollte. Ihr Plan ging jedoch nicht so auf, wie sie das gedacht hatte, denn mit ihrem Schweifschnippen berührte sie einen Ast des Strauches und löste eine kleine Schneelawine aus. Rabenpfote fauchte verärgert, ihr Kopf war nun voller Schnee, doch sie wusste, dass sie nicht laut sein durfte, deswegen schob sie sich schweigend, mit einem verärgerten Blick weiter nach vorne. Fliederpfote wusste, dass sich ihre Schwester gerade bei ihr beschweren wollte, denn die dunkle Kätzin hatte schon ihr Maul geöffnet und zum Sprechen angesetzt. Genau in diesem Moment riss Rabenpfote überrascht ihre Augen auf und Fliederpfote konnte an den Reflexionen in ihren grünen Augen etwas buntes erkennen und Fliederpfote wusste sofort, dass die buten Lichter wieder leuchteten. Sie wandte ihren Blick also ebenfalls von Fliederpfote ab und richtete ihn auf das Schauspiel vor sich. Die Tanne blinkte in verschiedenen, wunderschönen Farben und Fliederpfote blickte zufrieden zwischen der Tanne und ihrer Schwester hin und her.
„Hat das gestern auch schon so ausgesehen?“, fragte Rabenpfote leise und blinzelte Fliederpfote fragend an. Diese nickte enthusiastisch und konnte sich nur mit Mühe ein Schweifschlagen verkneifen – sie wollte schließlich keinen weiteren Schnee auf sie befördern. „Ja! Ich will wissen, wieso die Zweibeiner das machen.“, miaute Fliederpfote entschlossen und wollte sich gerade aus dem Schutz des Busches wagen, als sie Schatten in der Nähe der Tanne, im inneren des Zweibeinernests entdeckte. Sie hielt inne und beobachtete die neue Situation. Irgendwie ging eine beleuchtete Öffnung des Zweibeinernests auf eine Katze trat in den Garten. Fliederpfote hielt unbewusst den Atem an, was taten sie denn jetzt? Sie waren offensichtlich in das Territorium der fremden Katze eingedrungen – es war ihr gutes Recht sie zu vertreiben – doch dann würde sie nie erfahren, wieso die Zweibeiner diese komischen Dinge taten. Rabenpfote spannte sich ebenfalls an und verfolgte jede Bewegung der Katze genauestens. Fliederpfote hoffte einfach, dass der Schnee ihre Gerüche verdecken würde, oder dass das Hauskätzchen einfach zu dumm war, um ihre Gerüche zu bemerken. Als die Katze, eine pummelig wirkende getigerte Kätzin, direkt auf den Strauch zusteuerte hielt sowohl Rabenpfote als auch Fliederpfote abermals die Luft an. Neugierig schnüffelte die Kätzin an dem Strauch und setzte sich dann demonstrativ in ihr Sichtfeld. „Ihr könnt da rauskommen – euren Gestank habe ich bereits auf der Terrasse wahrgenommen.“, miaute sie und Fliederpfote war sich nicht sicher, ob die Kätzin sie gleich angreifen würde oder nicht, dennoch wusste sie, das sie keine andere Wahl hatten.
Rabenpfote blickte sie kurz schockiert an, als sie sich kommentarlos unter dem Strauch hervorschob, schloss sich ihr dann aber ebenfalls wortlos an. Fliederpfote musterte die cremefarbene getigerte Kätzin mit blauen Augen, das tat ihr Gegenüber natürlich auch. „Was macht ihr hier in meinem Garten, wenn ich fragen darf?“, fragte ihr Gegenüber und Fliederpfote leckte sich kurz verlegen über das Brustfell. „Mein Name ist Fliederpfote und das ist Rabenpfote, wir haben die komischen Blinklichter vom Wald aus gesehen und wollten herausfinden was es damit auf sich hat.“, miaute Fliederpfote und versuchte so freundlich wie möglich zu klingen, zeitgleich wollte sie auch ihre Nervosität verstecken. Sie traute dem Hauskätzchen zwar nicht zu, dass sie gleich angriff, doch ganz sicher war sie sich auch nicht. Die getigerte Kätzin nickte kurz. „Ihr kenn das alles also gar nicht?“, fragte sie und deutete mit einem Kopfnicken auf die geschmückte Tanne. Fliederpfote schüttelte energisch ihren Kopf – sie verkniff sich ein vorlautes Kommentar, schließlich wollte sie wirklich wissen, was es mit dem ganzen auf sich hatte. „Ich weiß wir sind hier in dein Territorium vorgedrungen und es tut mir leid, aber ich war einfach viel zu neugierig.“, begann Fliederpfote schließlich. „Magst du uns erklären, was es damit auf sich hat?“ Mit großen, fast schon bettelnden Augen schaute sie zu dem Hauskätzchen. Der Blick der Kätzin wurde plötzlich weicher und sie deutete mit ihrem Schweif auf die geschmückte Tanne.
„Ganz genau kann ich es euch natürlich auch nicht erzählen – denn beim besten Willen, alle komischen Dinge die meine Hausmenschen tun verstehe ich selbst nicht.“, begann die Kätzin schließlich und kaum hatte sie begonnen lag Fliederpfotes und auch Rabenpfotes volle Aufmerksamkeit auf der Kätzin – sie hingen ihr förmlich an den Lippen, denn mittlerweile war auch Rabenpfotes Interesse an den komischen Zweibeinerdingen geweckt „Jedes Jahr, wenn der Schnee schon eine Zeit lang liegen geblieben ist, beginnen meine Hausmenschen alles zu schmücken – sie benutzen dafür Tannenzweige, Lichter, Mistelzweige und vieles mehr – vieles davon kann ich selbst nicht benennen. Sie nennen diese Zeit im Jahr Weihnachten.“ Fliederpfote legte ihren Kopf leicht schräg, wagte es aber nicht die Kätzin zu unterbrechen, schließlich wollte sie nicht, dass sie mit ihrer Erklärung aufhörte. „Das wichtigste Ding an diesem Brauch ist aber der Weihnachtsbaum, das ist meistens eine Tanne, sie wird noch viel aufwendiger geschmückt als die Tanne auf der Terrasse. Der Baum im Haus ist irgendwie ihr Heiligtum, sie fanden es nicht so lustig, als ich mit dem Schmuck des Baumes gespielt habe und dabei einiges kaputt gemacht habe.“, am Ende ihrer Erzählung leckte sich die Kätzin fast schon schelmisch über ihre Pfote und zuckte mit ihren Schnurrhaaren.
„Aber wieso machen sich die Zweibeiner die ganze Mühe?“, fragte Rabenpfote schließlich und Fliederpfote nickte zur Bekräftigung der Frage ihrer Schwester und blickte die Kätzin an. „Zu Weihnachten verbringen meine Hausmenschen ihre Zeit mit ihrer Familie und ihren Liebsten. Weihnachten ist schließlich das Fest der Liebe.“, miaute sie und zuckte mit ihrem Schweif während sie wieder zu den beiden schaute. „Außerdem schenken sie sich alle etwas, das ist vermutlich ihre Art sich gegenseitig zu zeigen, wie gern sie sich alle haben. Ich habe letztens eine neue Spielzeugmaus gefüllt mit Katzenminze bekommen und glaubt mir, dass war das beste Geschenk seit langem.“ Die Kätzin hielt kurz inne und richtete dann einen spielerisch strengen Blick auf die beiden Schülerinnen „Also, was macht ihr zwei noch hier, ihr solltet diese Zeit auch mit eurer Familie und euren Liebsten verbringen.“, miaute die Kätzin schließlich und deutete mit ihrem Schweif zu dem Spalt unter dem Zaun – dort war offensichtlich zu erkennen, dass sie sich ihren Zutritt zum Garten geschaffen hatten. Fliederpfote blickte kurz zu Rabenpfote und dann wieder zu der Kätzin. „Danke, du hast recht – wir sollten unbedingt wieder zu unserer Familie zurück.“, miaute Fliederpfote und schüttelte sich kurz den Schnee, welcher seit ihrem Missgeschick unter dem Strauch, immer noch auf ihrem Rücken gelegen hatte, aus dem Pelz. Mit einem freundlichen Schweifwinken verabschiedete sich Fliederpfote von der Kätzin und trottete langsam zurück zum Zaun. „Frohe Weihnachten Fliederpfote und Rabenpfote – ich hoffe ihr erzählt anderen neugierigen Waldkatzen weiter, was es mit Weihnachten auf sich hat, noch mehr Besucher brauche ich in meinem Garten nämlich nicht mehr.“ „Danke ah …“, Fliederpfote hatte sich noch einmal kurz umgedreht und blickte die Kätzin leicht fragend an. „Mein Name ist Minka.“, antwortete diese und Fliederpfote mauzte kurz dankbar ehe sie abermals mit ihrem Schweif zum Abschied winkte. „Danke Minka, dir auch frohe Weihnachten!“ Dann schoben sich die beiden Schwestern wieder unter dem Zaun hindurch und sprangen mit großen Sprüngen über die Grenze und zurück in ihr Territorium.
„Und? Was sagst du?“, fragte Fliederpfote ihre Schwester und war gespannt was sie dazu zu sagen hatte. „Das Ganze hört sich ja nach einer netten Tradition an und wenn wir ehrlich sind können wir sie ja vielleicht auch zurück in den Clan tragen – wir bringen Beute als Geschenk für unsere Familie mit und teilen sie dann mit ihnen um gleichzeitig auszudrücken wie sehr wie sie lieben und wie gerne wir Zeit mit ihnen verbringen?“, schlug die dunkle Schülerin vor und Fliederpfote nickte eifrig. Mittlerweile war es stockdunkel geworden, doch das war ja kein Problem für die beiden SchattenClan Schülerinnen. Mit ineinander verwobenen Schweifen trotteten sie eine Weile schweigend durch das Territorium, Fliederpfote wollte diesen Moment mit ihrer Schwester einfach genießen und nicht daran denken, welch Strafe wohl im Lager auf sie warten würde. Das alles war egal, denn sie hatte herausgefunden was es mit Weihnachten auf sich hatte und das machte sie gerade unbeschreiblich Glücklich.
»Autor: SPY Rain
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
by Aurea and Avada
04. Türchen:
» Sternenklang «
The most wonderful time of the year
04
Dezember
»Charakter: Froschpfote »Gemalt von: Falkensturm
»Ein Panther im Schnee«
Bereits seit dem letzten Sonnenhoch hatten sich immer mehr Flocken angesammelt, die dank ihrer zunehmenden Dicke inzwischen große Teile des WolkenClan Territoriums bedeckt hatten. Baumkronen waren in weiß getunkt, bis sich die Äste unter dem unverhofften Gewicht bogen, als trügen sie plötzlich wieder Blätter und Früchte. Das bot natürlich unzählige neue Möglichkeiten jemanden reinzulegen. Zwar war es schwieriger für den dunklen Kater sich zu verstecken, doch wenn keiner nach ihm suchte, und ihn nicht weit oben in einem Baum erwartete, gelang das mit dem unentdeckt-bleiben sogar Wacholderspiel. Er musste sich anstrengen sein Gewicht nicht umzuverlegen, und die Ladung frischen Schnees, die sich auf seinem Ast gesammelt hatte, vorzeitig fallen zu lassen. Während er seine zwei Opfer mit einem achtsamen Blick verfolgte, zählte er stumm jeden Herzschlag. Gerade als er sie aus dem Blick verlor, weil sie sich nun exakt unter ihm begaben, erreichte ihn jedoch das Gespräch beider Katzen, und er musste inne halten, so, wie auch die beiden Krieger es taten.
„Schnee macht die blattleere immer etwas angenehmer, nicht?“ ertönte Jasminwinds Stimme, und Wacholderspiel konnte sich gut vorstellen, dass die Kriegerin spaß am Schnee hatte – immerhin war sie darin fast unerkennbar, sofern man nicht ganz genau auf die grauen und blass-orangenen Flecken achtete, die sich zwischen dem weiß hervorhoben.
Ihr Gegenüber, Falterwind, lachte als Antwort. „Wenn’s nur nicht so kalt wäre!“
„Wacholderspiel freut sich vermutlich darüber, dass es nicht so warm ist wie in der vergangenen Blattleere,“ antwortete die Kätzin darauf, und der dunkle Kater oben im Baum horchte auf, als er seinen Namen hörte.
„Vermutlich, ja.“ Summte Falterwind, und Wacholderspiel vernahm ein seltsames Geräusch, als würde der Kater unter ihm sich im Kreis drehen. Hibbelig wie immer. Seinem gesprenkelten Freund war wohl wirklich etwas kalt.
„Ihr seid recht gut befreundet, nicht?“
„Sicher! Ihr doch auch?“ kam vom Kater.
Gerade wollte Wacholderspiel sich das mit dem Schnee noch einmal anders überlegen. Egal wie gerne er seine Freunde ärgerte, er hielt sie auch im Herzen, und hörte gerne, dass sie auch dann über ihn nachdachten, wenn er nicht bei ihnen war. Oder zumindest, wenn sie dachten, dass er nicht bei ihnen war. Dann aber…
… ein halbherziges Lachen von Jasminwind. „Schon, ja. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass er mich besonders gerne ärgert.“
Der Versuchung ihr diese Vermutung sofort zu bestätigen konnte Wacholderspiel wirklich nicht widerstehen. In einer zügigen Bewegung machte er einen Satz nach vorn, und dann wieder zurück und das Spektakel konnte beginnen. Genau wie geplant: durch den federnden Effekt löste sich eine massige Schneelawine vom gesamten Baum auf die zwei Krieger darunter.
Ein dumpfes Geräusch; ein Kreischen; ein überraschtes „huch!“.
Wacholderspiel konnte sich nicht zurückhalten, und brach automatisch in das vermutlich herzigste Lachen aus, das er seit längerem gelacht hatte. Unter ihm beobachtete er – nun wo kein dicker Schnee mehr seine Sicht versperrte – wie sich ein verwirrter Falterwind und eine genervt wirkende Jasminwind kräftig schüttelten.
„Du Hund!“ rief sein Freund zu ihm hinauf, doch seine Stimme war nicht negativ belegt – tatsächlich wirkte es eher, als müsste sich Falterwind ein eigenes Lachen verkneifen, wobei er aber auch ein wenig zitterte. Fies war es schon, einem Kater, dem so schnell kalt wurde, Schnee auf den Kopf zu schmeißen. Aber alleine sein „huch!“ und der dazugehörige Gesichtsausdruck waren all das Wert gewesen.
Jasminwind schmollte, doch bei ihren müde-wirkenden Augen und der zuckenden Schnurrhaare schien ebenfalls keine Wut durch zu dringen. „Fiesling,“ brummte sie ihm entgegen. Doch der pechschwarze Krieger grinste ihr so lange entgegen, bis auch ihr Gesicht sich etwas entspannte.
„Ihr habt mich nicht bemerkt, hm?“ fragte er stolz, wobei es ihn auch ein wenig überraschte.
Falterwind schüttelte den Kopf. „Aber nur weil ich nicht darauf geachtet hatte!“
Die Kätzin neben ihm nickte in Zustimmung wodurch ihr etwas Schnee vom Kopf fiel, den sie noch nicht abgeworfen hatte.
„Seid ihr noch lange unterwegs?“ fragte Wacholderspiel neugierig. Er hatte zwar bereits gejagt, doch für einen Spaziergang zurück ins Lager war zu haben.
„Ah, äh.“ Jasminwind schien ein wenig beschämt.
Der andere Krieger übernahm stattdessen das Wort: „Wir wurden grad erst losgeschickt,“ erklärte er. „Wir sollen ein bestimmtes Kraut besorgen, das Jasminwind angeblich identifizieren kann.“
Langweilig. Wacholderspiel nickte, schwenkte dann aber sofort um. „Ach, dann stör ich euch nicht weiter.“
„Du störst nicht-“ wollte Falterwind grade einwerfen, doch Wacholderspiel war schon auf dem Sprung in die entgegengesetzte Richtung. Kräuter sammeln. Da fiel ihm sicherlich etwas besseres ein.
Nach einem kurzen Prüfen der Luft stellte er fest, das auch Flockenpfote und Sturmpfote sich in der Nähe aufzuhalten schienen. Auch die beiden waren mit ihrer Fleckenkrankheit vermutlich sogar ganz gut dran, wenn es schneite. Ob er sie überhaupt sehen würde, wenn er sich nicht nach Nase und Gehör richtete? Da kam ihm plötzlich eine Idee. Wenn er sich recht erinnerte, handelte es sich bei Flockenpfote um eine recht neugierige junge Kätzin. Außerdem hatten die beiden vor ihrer Schülerzeit nicht viele Chancen bekommen sich weit von den Heilern und Gingkoblatt zu entfernen, weil ja keiner gewusst hatte, was ihre Flecken verursachte. Daher… er zuckte freudig mit der Schwanzspitze. Daher war die junge Schülerin sicher leicht reinzulegen.
Prompt begann der schwarze Kater in etwas seltsamen Abständen einige Sprünge und Schritte zu veranstalten, wobei er darauf achtete, seine Pfoten Mal sehr dicht bei einander, und Mal unnatürlich weit entfernt von einander im Schnee zu hinterlassen. Jeder der hier vorbei kam würde dieses seltsame Muster entdecken, und eine besonders Neugierige Katze würde sicherlich Interesse daran finden.
Nachdem er mit seinem Werk zufrieden war, bemühte er sich rasch auf einem anderen Weg wieder in die ungefähre Richtung der Schüler zu bewegen, und sie dabei zu beobachten, wie sein Plan perfekt aufging. Ein wunderbares Schauspiel. Flockenpfote wollte nachsehen; Sturmpfote der das ganze für langweilig hielt, und seine Schwester lieber zurück ins Lager locken wollte, wobei er zunehmend damit zu kämpfen schien nicht genervt zu werden, wie er es bei vermutlich jeder anderen Katze werden würde, weil es nun Mal seine Schwester war.
Zufrieden mit seiner Arbeit an diesem Tag, und sicher, dass beide Schüler irgendwann darauf kommen würden, sich auf den Geruch zu konzentrieren der an den Spuren lag, um ihn als Täter zu identifizieren, kehrte Wacholderspiel sich langsam um. Ihm entwich ein Gähnen, und da die Sonne sich inzwischen bereits senkte, ging er davon aus, dass auch Falterwind schon wieder im Lager sein musste. Den Weg ins Lager zurück blendete der Krieger komplett aus; ließ sich nicht beirren von den Schneemassen, sondern zerrte sich einfach hindurch, und freute sich darauf, sich in ein warmes Nest zu legen, wenn er es erreichte, da auch ihm inzwischen ein wenig Kalt geworden war. Als er jedoch den müden Kopf in den Kriegerbau steckte, und seinen Körper rasch folgen ließ, hieß ihn eine seltsame Überraschung willkommen. Sein Nest sah etwas anders aus, als er es hinterlassen hatte. Doch müde wie er war; inzwischen flackerten seine Augen sogar ein wenig; ließ er sich dennoch hinein plumpsen… und schrak sofort wieder heraus.
Kalt, und nass, und kälter, und nasser. Entsetzt stellte er fest, das ihm keine Ruhe gegönnt war. Vermutlich geschah ihm dies aber Recht.
„Gefällt dir dein Nest?“ ertönte die brummende Stimme seines Bruders hinter ihm, und Wacholderspiel streckte ihm gegenüber nach dem Umdrehen instinktiv die Zunge raus.
Nun konnte sich auch Falterwind, der neben Wurzelschatten am Eingang des Kriegerbaus verharrte, sein Lachen nicht mehr überdecken. „Jetzt weißt du, wie’s mir eben ging.“ Grinste er zufrieden.
Von seinem Schock erholt, erkannte Wacholderspiel den Humor an der ganzen Sache, und taute ein wenig auf. Er blickte zwischen seinen beiden Freunden umher und fragte sich, wer wohl die Idee gehabt hatte, doch diese Frage beantwortete sich schnell.
„Jasminwind und ich haben die ganze restliche Strecke darüber nachgedacht, wie wir es dir heimzahlen können,“ gab Falterwind zu. Der gesprenkelte Kater schritt hastig auf Wacholderspiel und sein nasses Nest zu, und begann die Moosfetzten zusammenzukehren, und ins Maul zu nehmen. „Iff helfe dir.“
„Leg dich ruhig in mein Nest,“ schnurrte Wurzelschatten, ehe auch dieser dem kleineren Kater zur Hilfe kam. „Unsere Arbeit ist getan; du kannst dir morgen ein neues Nest machen.“ Wacholderspiel sah beide müde, und dennoch grinsend an, und haderte damit ihnen ebenfalls seine Hilfe anzubieten.
„So etwas habe ich gar nicht von euch erwartet,“ gab er zu, ehe er das Angebot seines Bruders dankend annahm, und sich in dessen Nest zusammen rollte.
Blinzelnd beobachtete er Falterwind, der sich aus dem Bau entfernte und nur noch einmal den Kopf umwandte um ihn anzugrinsen: „Sonft hätte eff vermutlif auf nift geglappt.“ Nuschelte er hinter Nestmaterial hervor.
Wacholderspiel nickte müde. „Vermutlich.“
Und schon holte ihn die willkommene Dunkelheit ein; das vorgewärmte, trockene Nest war ein Segen geworden. Der schwarze Kater versank in einen traumlosen Schlaf.
»Autor: Claw
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
:copyright:️️ Aurea and Avada
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
@BOKE-crow
Toyhouse || DeviantArt
Zuletzt von Dancer am So 04 Dez 2022, 22:48 bearbeitet; insgesamt 8-mal bearbeitet
Stein Moderator im Ruhestand
Halloween 2023
Teilnahme Halloween Event 2023
Avatar von : deviantart.com/eb0t Anzahl der Beiträge : 3163 Anmeldedatum : 25.05.13 Alter : 25
Thema: Re: Adventskalender 2022 Do 01 Dez 2022, 13:58
Dann fange ich mal gleich an <3 Dunkel: Danke vielmals für das schöne Bild! Djuma ist up to no good i bet haha, du hast them richtig gut getroffen. Der Hintergrund gefällt mir besonders gut :0 Die Büsche mit dem Schnee sehen super aus.
Claw: Die Geschichte ist absolut süß ^-^ Ich mag den nachdenklichen ruhigen Vibe. Und die BlaubixFlieder Freundschaft :') Auch dir vielen Dank!
Bin gespannt auf die weiteren Türchen ^^ LG
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
"In the end they'll judge me anyway, so whatever." - Suga -> Charakter Relations || -> Postplan
pic by Buntvogel
Buntvogel Moderator im Ruhestand
Oster-Suche 2023
Event Ostern 2023, Gewinner Auszeichnung
Avatar von : eb0t, DA Anzahl der Beiträge : 1212 Anmeldedatum : 18.05.18 Alter : 27
Thema: Re: Adventskalender 2022 So 04 Dez 2022, 00:24
Ich möchte mich kurz Steinachten anschließen: Die Texturen der Sträucher und Gräser sind wirklich hübsch. Auch die Textur bei der Weihnachtsmütze und die Schatten bei Scherbensplitter finde ich gut gelungen. Und auch die Geschichten sind wirklich schön geworden <3