Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Christmas is not as much about opening our presents...
Adventskalender 2022
...as opening our hearts
Ho ho ho liebe User!
Und schon sind wir beim zweiten Teil des Adventskalenders angekommen, alle Wichtel arbeiten fleißig um euch die Vorweihnachtszeit zu verschönern. <3
Hier findet ihr zum ersten Part des Adventkalenders: Part 1
Lg, Adventskalenderteam
05. Türchen:
» Arlecchino «
The most wonderful time of the year
05
Dezember
»Charakter: Eichenherz »Gemalt von: Stein
»Vom ersten Advent in einem neuen Zuhause«
„Hat einer von euch noch einmal überprüft, ob wir genügend Wachholderbeeren haben, während ich weg war?“ Lotta nickte fast ein wenig geistesabwesend. „Ich habe die schlechten Beeren aussortiert“, antwortete sie, nachdem sie einen letzten Blick auf den Kräutervorrat ihres neuen Clans geworfen hatte. „Wir haben noch ausreichend hier.“ Die junge Kätzin musste einen Schritt zurückweichen, weil Regenwolke sich erneut an ihr und Tränenherz, der älteren Heilerin des WolkenClans, vorbei zum Bauausgang schob. Im Maul des grauen Katers baumelte ein Bündel Kräuter und Lotta fragte sich zum wiederholten Mal, warum der ganze Clan in den letzten Tagen um so viel geschäftiger wirkte als sonst. Zwar war ihr klar, dass es in der Winterzeit – oder Blattleere wie die WaldClans es nannten – einiges zu tun gab und die Katzen hier unterstützten sich um einiges mehr als in ihrem alten Clan, jedoch schien es, als würden sie sich auf etwas vorbereiten. Die letzten Tage hinweg hatte sie den ganzen Kräutervorrat noch einmal umgeräumt, aussortiert und so gut es in der Blattleere eben ging noch einmal aufgestockt. Regenwolke und Tränenherz hatten sich in jeder freien Minute daran gemacht, eine ganze Reihe Kräuterbündel vorzubereiten und auch bei den Krieger*innen und Schüler*innen sah es nicht sehr viel anders aus. Ständig schien eine Jagdpatrouille unterwegs zu sein, um Beute heranzuschaffen. Wenn Lotta nicht alles täuschte, versuchten sie noch mehr zu bringen als üblich und wer nicht auf der Jagd war, erneuerte die Lagerumgrenzung und die Bauten. Hatte die junge Kätzin sich geirrt, oder hatte sie zuletzt auch Katzen gesehen, die in der Mitte der Lichtung Zweige zusammengesammelt hatten? Schmückten sie etwa das Lager? Lotta seufzte. Was auch immer es war, auch wenn sie ihre Aufgaben wie immer gewissenhaft erledigte und im Lager nicht nur eine geschäftige, sondern auch irgendwie feierliche Stimmung herrschte, war ihr nicht ganz zum Feiern zu mute. Mit der Kälte der Blattleere und dem Schnee – der hier im Übrigen um einiges schöner aussah als im Zweibeinerort, wo es zumeist hauptsächlich Schneematsch gab – waren auch die Erinnerungen stärker geworden. Es war jetzt gut sechs Monde her, dass die junge Kätzin ihre Mentorin begraben und aus dem BlutClan geflohen war. Mehrere Monde seitdem sie hier ein neues Zuhause gefunden hatte, aber gerade die Erinnerungen an Emerald und den alten Clan stimmten sie immer wieder traurig. Vielleicht lag es daran, dass die Blattleere so dunkel war. Lotta wusste es nicht. „Uns fehlen noch die Bündel für Junge und Königinnen.“ Regenwolkes Stimme holte die getigerte Kätzin in die Gegenwart zurück und Lottas rechtes Ohr zuckte leicht, als der Kater, gefolgt von Tränenherz aus dem Bau nach draußen schlüpfte. Sie hatte mitbekommen, dass die beiden Heilerkatzen sich daran gemacht hatten, Kräuter für jedes einzelne Clanmitglied vorzubereiten. Was genau der Zweck des Ganzen sein sollte, wusste sie jedoch noch nicht. Vielleicht sollte sie fragen, aber irgendwo schmerzte es sie, was auch immer geschehen sollte, ohne Emerald erleben zu müssen. Manchmal dachte sie, die schwarze Kätzin zu riechen, wenn sie Kräuter sortierte, oder ihre Stimme in den Ohren zu haben. Meist war es dann ein bissiger Kommentar, wie sie ihn von ihrer Mentorin gekannt hatte, oder auch ein etwas grob klingender Ratschlag. Lotta schüttelte sich kurz, ehe sie den Bau durchquerte und sich ebenfalls zwischen den Zweigen nach draußen schob. Der kalte Wind schlug ihr ins Gesicht und sie sträubte ihr getigertes Fell gegen die Kälte. Der Schnee war auf der Lichtung, die das Herzstück des WolkenClan-Lagers bildete, bereits festgetreten und einige Katzen zerrten gerade eine Ladung Nadelzweige ins Lager. Sollte sie sich erkundigen oder einfach nachfragen? Die ehemalige BlutClan-Kätzin wusste es nicht sicher. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Lotta hob den Kopf, um Tränenherz zu erblicken, die an sie herangetreten war und gab sich einen Ruck. Immerhin war sie jetzt eine WolkenClan-Katze. Es war wichtig, mehr über die Rituale ihrer neuen Clankamerad*innen zu erfahren und sie zu teilen. So etwas wie Zusammenhalt und richtige Freundschaften hatte sie sich schließlich ihr Leben lang gewünscht. Im BlutClan war Emerald ihre einzige Bezugsperson gewesen. Hier war das anders. Die WolkenClan-Katzen arbeiteten zusammen, teilten ihr Leben offen miteinander. Und sie wollte Teil davon sein. „Hast du Zeit, mir zu erklären, was das alles zu bedeuten hat?“, fragte sie die alte Heilerin daher mit einem kurzen Lächeln. „Ich meine, wir haben den Heilerbau noch einmal aufgeräumt, die Bündel vorbereitet … Dann wären da noch die viele Beute und die Zweige?“ Sie schenkte Tränenherz einen fragenden Blick und wandte die Aufmerksamkeit dann wieder der Gruppe an Schüler*innen zu, die einen Stoß aus den von ihren Kamerad*innen gebrachten Tannenzweigen zu bauen schienen, während andere die Zweige an den Baueingängen anbrachten. „Ach, du meinst die Adventvorbereitungen?“, fragte Tränenherz hörbar überrascht. „Habt ihr keine Adventfeiern, wo du herkommst?“ Advent. Lotta wiederholte das Wort in Gedanken. Es hatte einen warmen und angenehmen Klang. Als könnte es selbst dann wenn Lotta traurig war, ein Licht in ihrem Inneren entzünden. Vielleicht hätte sogar Emerald dieses Wort – oder was dahinter lag – gemocht, auch wenn die schwarze Kätzin es sich vielleicht nicht hätte anmerken lassen. Lotta schüttelte stumm den Kopf. „Der Advent ist die kälteste und dunkelste Zeit im Jahr“, begann Tränenherz also zu erklären. „Mitten in der Blattleere, wenn die Hoffnung am weitesten entfernt zu sein scheint.“ Sie schenkte Lotta ein freundliches Lächeln. „Aber genau darum feiern wir gemeinsam, um uns daran zu erinnern, dass wir als Clan immer füreinander da sind und auch an die zu denken, die vor uns da waren und immer noch über uns wachen.“ Der Blick der älteren Kätzin flog in Richtung Himmel und Lotta folgte ihrem Blick. Sie wusste inzwischen, dass die WolkenClan-Katzen daran glaubten, dass ihre Kriegerahnen vom Sternenhimmel auf sie herabblickten und manchmal fragte sie sich, ob Emerald auch von irgendwo auf sie Acht gab. Der Gedanke, dass ihre ehemalige Mentorin von irgendwo dort oben auf sie hinabblickte, schien ihr tröstlich. „Wir ehren unsere Ahnen aber auch einander“, sprach Tränenherz weiter. „Und wir stärken unseren Zusammenhalt. Gerade dann wenn wir es am meisten brauchen.“ Die jüngere Kätzin nickte nachdenklich. Gerne hätte sie mehr über die Gebräuche der WaldClans in der Adventszeit gewusst, aber Tränenherz hatte bereits wieder zu sprechen begonnen. „Und zu Sonnenuntergang feiern wir gemeinsam“, schloss die alte Kätzin ihre Erklärung. „Wir reden, essen, haben Spaß gemeinsam.“ Die Augen der Heilerin leuchteten. Wohl in Erinnerung an die früheren Adventsfeiern, die sie schon miterlebt hatte. „Und manchmal beschenken wir uns auch gegenseitig, aber bis dahin, müssen wir noch eine Menge vorbereiten.“ Sie schenkte Lotta ein sanftes Lächeln. „Möchtest du mir vielleicht helfen, die restlichen Kräuterbündel fertig zu machen?“, fragte sie dann. „Jede Katze im WolkenClan soll welche bekommen können.“ Tränenherz Freude war geradewegs anstrengend und so nickte Lotta diesmal kräftiger. „Gerne“, miaute sie mit einem leichten Lächeln. „Also, wenn du mir zeigst, welche Kräuter wir dafür verwenden.“ Tränenherz nickte und nur einen Moment später, schlüpfte Lotta hinter der älteren Kätzin zurück in den Bau. Es gab noch einiges zu tun.
~ * ~ * ~ * ~
Weiße Schneeflocken fielen vom Himmel, als Lotta sich erneut aus dem Heilerbau nach draußen auf die Lichtung schob und das Treiben im Lager hatte sogar noch zugenommen. Tränenherz hatte ihr, während sie Kräuterbündel vorbereitet hatten – noch etwas mehr über den Advent erzählt und so sehr Lotta sich freute, dieses Fest mit ihren Clankamerad*innen gemeinsam feiern zu können, so wurde sie doch auch das Gefühl nicht los, dass sie diesen Anlass gerne mit Emerald gemeinsam begangen hätte. Die Erinnerungen an den Tod ihrer Mentorin erschienen ihr beinahe so frisch, wie an dem Tag, an dem die Kätzin gestorben war und Lotta schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe sie tief Luft holte und über die Lichtung in Richtung Lagerausgang trottete. Bis zum Sonnenuntergang hatte sie noch ein wenig Zeit und jetzt brauchte sie etwas Ruhe. Zeit für sich selbst und ihre Erinnerungen, für Emerald.
„Du denkst aber schon daran, dass du zu Sonneuntergang wieder da bist?“ Lotta wandte den Kopf, um Ginkgoblatt zu erblicken, die an sie herangetreten war und sie mit einem warmen Leuchten in den Augen anblickte. „Es wäre traurig, wenn du heute Abend nicht rechtzeitig zurückkämst. Es ist schließlich dein erster Advent bei uns.“ Lotta nickte kurz und ihre Schweifspitze zuckte leicht. Sie hatte sich fest vorgenommen zu Sonnenuntergang wieder da zu sein, schließlich wollte sie auf keinen Fall die Adventsfeier mit ihren Clankamerad*innen verpassen. Und wie Ginkgoblatt sagte, es war ihr erster Advent und so freundlich wie der WolkenClan sie aufgenommen hatte, wollte sie auf jeden Fall diese Feier mit den anderen teilen. Aber auch Emerald hatte zu den Katzen gehört, die ihr wichtig waren und sie wollte der schwarzen Kätzin zumindest ein paar Augenblicke schenken. „Ich werde rechtzeitig zurück sein“, miaute sie also. „Nach den ganzen Vorbereitungen brauche ich bloß noch etwas Zeit für mich allein, bevor die Feier losgeht.“ Glücklicherweise bohrte ihr Gegenüber nicht weiter nach. Die Kriegerin nickte nur verständnisvoll und Lotta konnte ohne weitere Zwischenfälle ihren Weg fortsetzen. Der Schnee fiel etwas dichter, nun da die Kätzin das Lager verlassen hatte, aber es war auch kein furchtbar unangenehmer Schneesturm. Sie beschleunigte ihren Schritt und erlaubte sich für einige Zeit lang, wieder ihren Erinnerungen nachzugeben und traurig zu sein. Sie wollte dem WolkenClan Hilfe und Unterstützung sein, aber es gab Augenblicke, in denen andere Dinge wichtiger waren. Es gab Momente, da ging es um sie selbst. Und jetzt war so ein Moment.
~ * ~ * ~ * ~
Eine Weile lang hatte sie sich von ihren Pfoten durch das Territorium ihres Clans tragen lassen, ehe sie auf einer Hügelkuppe zum Stehen kam. Von hier aus konnte sie ein ganzes Stück über die schneebedeckte Ebene blicken. Lottas Blick jedoch schweifte zum mit grauen Wolken verhangenen Himmel und sie verspürte einen schmerzhaften Stich bei der Frage, ob Emerald wohl stolz auf sie war. „Du wirst einen guten Weg finden.“ Das waren die letzten Worte gewesen, die Lotta von ihrer Mentorin vernommen hatte, kurz bevor die schwarze Kätzin für immer die Augen geschlossen hatte. So ungemütlich sie hatte werden können, so hatte sie am Ende doch auf Lotta vertraut. Darauf dass diese wusste, was sie tat und dass sie überlebte. Emerald hatte gewollt, dass sie überlebte. Etwas das ihr am Ende wichtiger gewesen war, als ihr eigenes Leben. Und Lotta war entschlossen zu leben. Trotzdem … Es wäre schön gewesen, zu wissen, was Emerald von dem neuen Leben dachte, das sie begonnen hatte. Es wäre schön, auch einmal ein Leuchten in den grünen Augen ihrer Mentorin zu sehen, so wie sie es bei den WolkenClan-Mentor*innen sah, wenn eine Schülerkatze mit einem großen Vogel im Maul von der Jagd zurückkehrte, oder eine neue Kampftechnik gemeistert hatte. Lotta seufzte. „Ich lebe, Emerald.“ Ihre leise Stimme wurde beinahe vom Wind übertönt. „Ich bin noch hier.“ Ob die schwarze Kätzin auch irgendwo da oben in den Sternen war?
„In den Sternen?“ Emeralds Stimme schien Lotta so deutlich, als würde die schwarze Kätzin neben ihr stehen. „Denkst du wirklich, ich würde mich mit so einem kitschigen Plätzchen zufrieden geben?“ Die getigerte Kätzin senkte den Blick und ihre Augen weiteten sich überrascht, als sie die schemenhafte Gestalt ihrer Mentorin erblickte, die über den Schnee am Hang zu ihr nach oben kam. Der Blick der ehemaligen BlutClan-Heilerin wirkte offener als Lotta ihn in Erinnerung hatte und ihr Herz machte einen leichten Satz, als sie bemerkte, dass die schwarzen Pfoten kaum im Schnee einsanken. „Nein, der SternenClan besteht aus den Kriegerahnen der WaldClans“, erklärte sie dann, als sie nicht einmal eine Schwanzlänge vor Lotta zum Stehen kam. „Katzen wie ich haben unseren eigenen Ort. Wir finden unseren eigenen Weg.“ Sie schenkte Lotta einen ernsten Blick. „Und du hast auch einen Weg gefunden, wie ich sehe.“ Für einen Moment lang wusste die jüngere Kätzin nicht, was sie antworten sollte. Es gab so vieles, das sie ihre ehemalige Mentorin gerne gefragt oder ihr erzählt hätte. Vom WolkenClan, der Adventsfeier, davon dass es ihr jetzt besser ging, sie aber auch manchmal zurückdachte und- „Ein Zuhause“, kam es dann aus ihr heraus. „Ich habe ein Zuhause gefunden.“ Sie zögerte. „Ein richtiges“, fügte sie dann hinzu. Die getigerte Kätzin musste zugeben, dass sie nicht wusste, ob Emerald überhaupt etwas mit dem Gedanken anfangen konnte. Schließlich hatte die Kätzin, zumindest ihres Wissens nach, immer im BlutClan gelebt und der war wohl kaum so etwas wie ein Zuhause gewesen. Die Ältere aber nickte nur und jetzt auch wie zu Lebzeiten, war es schwer, ihre Gedanken zu erahnen. Hatte Lotta es sich nur eingebildet, oder war da so etwas wie Wissen und gar Freude in ihrem Blick gewesen? Letzteres eine Emotion, die die Getigerte bei ihrer ehemaligen Mentorin nie so wirklich gesehen hatte und von der sie schmerzlich feststellte, dass sie gerne mehr davon erlebt hätte. „Die Katzen im WolkenClan helfen einander und passen aufeinander auf“, erzählte sie weiter. Die Worte kamen wie von selbst und sie wollte nicht, dass der Augenblick endete oder Emerald verschwand. „Und heute zu Sonnenuntergang mitten in der Blattleere-“ Sie brach abrupt ab und setzte neu an: „So nennen sie den Winter – feiern sie ein Fest. Momentan ist Advent und ich freue mich schon darauf.“ Sie zögerte plötzlich und ihr rechtes Ohr zuckte leicht. „Aber ich wünschte, du könntest dabei sein, Emerald“, gab sie zu. „Manchmal vermisse ich dich.“ Hatte sie sich getäuscht, oder war da ein Ausdruck von Schmerz im Gesicht der schwarzen Kätzin aufgeflackert? Als sie wieder sprach waren ihre Augen jedoch ruhig und die Stimme klar. „Ich bin froh, dass du ein Zuhause gefunden hast, Lotta“, miaute sie. „Und Freunde auf die du dich verlassen kannst.“ Das linke Ohr der Kätzin zuckte leicht. „Ich denke, du weißt mehr als andere Katzen hier, dass das nicht selbstverständlich ist.“ Lotta nickte, aber wirklich verblassen, wollte ihr Schmerz nicht. „Ich wünsche mir einfach manchmal, dass du hier wärst“, wiederholte sie. „Es gibt noch so viel, was ich dich hätte fragen wollen. So viel, das ich noch lernen muss.“ Für einen Augenblick lang herrschte Schweigen zwischen den beiden Katzen, ehe Emerald wieder das Wort erhob. „Alles was ich dir noch beibringen könnte, kannst du auch von anderen Katzen lernen“, miaute die ältere Kätzin dann. „Tränenherz, Regenwolke … deine neuen Kamerad*innen …“ Ihr linkes Ohr zuckte leicht. „Und manche Dinge hätte ich dir nie beibringen können“, fügte ich dann hinzu. „Schon allein, weil ich sie selbst erst spät gelernt habe.“ Lotta nickte langsam. Das mochte stimmen. Aber sie vermisste Emerald trotzdem und auch wenn sie im WolkenClan ein neues Zuhause gefunden hatte, würde sie doch nie vergessen, was sie von ihrer Mentorin gelernt hatte. Sicher, die schwarze Kätzin war bestimmt nicht so sanft oder umgänglich gewesen wie Tränenherz, aber sie war ihre wichtigste Bezugsperson gewesen und am Ende hatte sie sich gegen Djinn gestellt, um ihr Leben zu retten und ihr die Flucht zu ermöglichen. „Ich mag vielleicht nicht in den Sternen jagen, aber am Ende werde ich trotzdem immer über dich wachen“, miaute Emerald nach einem Augenblick, von dem Lotta später nicht sagen konnte, ob er nur einen Herzschlag oder vielleicht mehrere Stunden gedauert hatte. „Aber du solltest jetzt zu deinem Clan zurückkehren. Deine Kamerad*innen warten bestimmt schon auf dich.“ Tatsächlich war es bereits merklich dunkler geworden und in Lottas Herzen vermischte sich Enttäuschung darüber, ihre Mentorin verlassen zu müssen, mit der Vorfreude auf das gemeinsame Fest mit den anderen WolkenClan-Katzen. Sie freute sich schon auf die Gespräche und Rituale ihres neuen Clans und so sehr sie sich wünschte, Emerald mitnehmen zu können, so tröstete sie auch der Gedanke, dass die Kätzin irgendwo doch bei ihr sein würde. Vielleicht nicht direkt greifbar aber trotzdem … Aber eine Frage hatte sie noch. „Emerald?“ Die schwarze Kätzin wollte sich bereits abwenden, hielt aber Inne, als Lottas Frage über den Wind an sie herandrang. „Wenn du nicht in den Sternen jagst … Hast du dann …“ Sie zögerte. „Hast du dann ein Zuhause gefunden?“ Für einen Moment herrschte Stille. Aber als Emerald schließlich antwortete, erschienen die grünen Augen Lotta friedvoller als sie es jemals zuvor bei der Kätzin gesehen hatte und ihr Herz machte einen kleinen Satz, als sie für einen Moment lang glaubte, schräg hinter ihrer Mentorin zwei weitere Katzen zu erblicken. Nur der kurze Blick auf die silbern getigerten und schwarzen Felle der beiden unbekannten Katzen reichte aus, um Lotta ihre Antwort zu geben. Emerald war nicht mehr allein. Sie war nicht mehr allein. „Ich denke nicht, dass es eine Katze gibt, die kein Zuhause finden kann, Lotta“, drang die Stimme der schwarzen Kätzin an die Jüngere heran. „Du hast schließlich auch eines gefunden.“ Ihre Schnurrhaare zuckten leicht und für einen Moment glaubte Lotta sogar etwas Warmes in den Augen ihrer Mentorin zu sehen. „Einen schönen ersten Advent, wünsche ich dir, Lotta.“ Dann erfasste ein Windstoß die durscheinende Gestalt der Kätzin und im nächsten Moment konnte die Jüngere ihre Mentorin nicht mehr stehen. Nur noch einen Augenblick lang blieb sie an der Stelle stehen, ehe sie sich abwandte und dann mit schnellen Schritten in Richtung Lager zurückkehrte, um dem Fest ihres Clans beizuwohnen. Sie würde leben, wie Emerald es gewollt hatte. Und ihr weiteres Leben würde hier im WolkenClan stattfinden. Dort war jetzt ihr Zuhause. Danke, Emerald. Danke für alles.
Still, beinahe verlassen, lag das Lager des WolkenClans im Licht der aufgehenden Sonne da. Noch schienen alle seelenruhig zu schlafen und die Schneedecke, die in der Nacht das Lager bedeckt hatte, lag vollkommen unberührt da. Kein einziger Makel war darin zu erkennen.
Doch wer den WolkenClan kannte, wusste, dass es sich hierbei nur um die Ruhe vor dem Sturm handelte.
Jingle bell, jingle bell, jingle bell rock Jingle bells swing and jingle bells ring Snowin' and blowin' up bushels of fun Now the jingle hop has begun
Graupfote schlief tief und fest, zusammengerollt in seinem weichen Nest im Schülerbau, als plötzlich ein aufgeregtes Jaulen seine Träume jäh unterbrach. Mit einem Satz schreckte der junge Kater hoch – das Fell auf der einen Hälfte seines Körpers ganz zerzaust – und sah sich mit weit aufgerissenen Augen um. Eine Versammlung? Ein Angriff? Jede einzelne Faser seines Körpers war zum Zerreißen gespannt, während er sich mehrfach um die eigene Achse drehte.
„Graupfote! Graupfote! Graupfote!“, drangen die aufgeregten Rufe an seine Ohren, doch hatte er kaum die Möglichkeit, darauf zu reagieren, als auch schon etwas – oder eher jemand – ohne zu stoppen in ihn hineinpolterte. Mit einem ‚uff‘ und einem Maul voll Fell wurde Graupfote wieder zurück in sein Nest geschleudert. Er blinzelte einige Male, um sich zu orientieren und schließlich traf sein Blick auf ein Paar weit aufgerissene bernsteinfarbene Augen. Er versuchte sich aufzurappeln, doch der Fellball, der auf ihm lag, machte das ganz schön schwer. „Käferpfote?“, presste der junge Kater hervor. Seine Schwester war nicht unbedingt schwer, aber der Aufprall hatte ihm ordentlich die Luft geraubt. Und er war sich ziemlich sicher, dass er Haare von ihr im Maul hatte. Irritiert legte er den Kopf schief. „Was ist passiert?“ Käferpfotes Atem ging schnell, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie etwas Aufregendes erlebt hatte. Oder dass sie schnell gerannt war. Oder beides. Seine Schwester schüttelte nur den Kopf und kletterte zu Graupfotes Erleichterung wieder von ihm hinunter. „Du musst es dir ansehen! Das kann man nicht erklären!“, verkündete sie mit einem aufgeregten Zittern in ihrer Stimme. Graupfote war verwirrt. Dennoch rappelte er sich ebenfalls auf und zuckte mit den Schnurrhaaren, als er merkte, dass sein grauer Pelz sich an einigen Stellen nass anfühlte. „Komm! Komm!“ Käferpfotes Aufregung stecke so langsam auch ihn an – und jegliche Müdigkeit war mit dem Aufprall aus seinem Körper gestoßen worden. Hastig leckte der Schüler sich einige Male über sein Fell, bevor er ihr folgte. Käferpfote legte ein ordentliches Tempo an den Tag, flitzte so gekonnt zwischen den Nestern ihrer Baugefährten entlang, als hätte sie es genau für solch einen Moment über Monde hinweg geübt. Vielleicht hatte sie das auch. Graupfote war mit seinem eigenen Training beschäftigt gewesen, dass er nicht genau sagen konnte, womit seine Schwester ihre Tage verbrachte. Er selbst bewegte sich sehr viel schwerfälliger. Einmal trat er fast auf Funkenpfotes Schwanz und sah sich in Gedanken bereits beim SternenClan.
Jingle bell, jingle bell, jingle bell rock Jingle bells chime in jingle bell time Dancin' and prancin' in Jingle Bell Square In the frosty air
Als Graupfote aus dem Schülerbau trat, machte er direkt wieder einen erschrockenen Satz zurück. Er war auf irgendetwas nasses und kaltes getreten. Mit zusammengekniffenen Augen spähte er aus dem Bau hinaus und wartete, dass seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnten. „Was ist das?“, fragte Graupfote, sichtlich verwirrt, als seine Augen sich endlich an das Licht gewöhnt hatten und sah, dass das Lager komplett weiß war. Gar nicht so, wie er es eigentlich kannte. Sein Atem bildete kleine Wölkchen, die er einige Herzschläge lang fasziniert betrachtete, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder seinen Geschwistern zuwandte. „Keine Ahnung, Kumpel“, rief Rotpfote, der mit hoch erhobenem Schweif hin und her trabte, ihm mit einem Lachen zu, „aber es ist großartig!“
What a bright time, it's the right time To rock the night away Jingle bell time is a swell time To go glidin' in a one-horse sleigh
Es dauerte kaum einen Herzschlag nachdem Graupfote erneut eine Pfote aus dem Bau gesetzt hatte, da war auch er begeistert von dem weißen Zeug, das das ganze Lager eingehüllt hatte. Es war kalt und nass und verschwand, wenn man es zu lange ansah. Wenn man im richtigen Winkel stoppte, konnte man eine ganze Menge davon aufwirbeln. Noch nie in seinem Leben hatte er so etwas Faszinierendes gesehen! Und er hatte wirklich schon eine Menge gesehen. Die aufgeregten Rufe von ihm und seinen Geschwistern weckten auch die anderen Katzen des WolkenClans, doch zogen die meisten von ihnen sich ganz schnell wieder in die Baue zurück, als sie sahen, was Graupfote, Rotpfote und Käferpfote veranstalteten. Doch das störte sie natürlich herzlich wenig. Dafür war das weiße Zeug viel zu interessant. Graupfote war gerade dabei, eine ordentliche Portion von dem Zeug mit der Pfote zu sammeln. Er wartete den perfekten Moment ab, als Rotpfote für einen Augenblick vor dem Eingang des Schülerbaus verschnaufte, und schleuderte das Zeug dann auf seinen Bruder. Dieser hatte es allerdings rechtzeitig bemerkt und war aus dem Weg gesprungen, sodass es stattdessen Funkenpfote war, dessen Gesicht mit dem weißen Zeug eingekleidet wurde. Graupfote gefror das Blut in den Adern. Für einen Moment war das Lager wieder vollkommen still, als die drei Schüler Funkenpfote mit großen, fast schon angstvollen Augen anstarrten.
Dann explodierte das Lager.
Unter Funkenpfotes aufgebrachten Schreien konnte man Graupfotes wiederholte Entschuldigungen kaum noch hören, während der junge Kater von seinem Baugefährten durch das Lager gesamte Lager gejagt wurde. Rotpfote und Käferpfote standen einige Momente lang vollkommen perplex da, dann zuckten beide fast zeitgleich mit den Schultern und dazu über, sich ebenfalls abwechselnd zu verfolgen.
Einige Zeit später würde Rabenblick sie finden und sie mit kaum mehr als einem strengen Blick zum Schweigen bringen. Dann würde er ihnen erklären, dass es sich bei dem weißen Zeug um Schnee handelte und sie sich wie absolute Mäusehirne aufführten und sich lieber nützlich machen sollten, statt das gesamte Lager zu verunstalten. Die drei Geschwister hatten noch immer gekichert, als sie mit durchnässten Pelzen und halb gefrorenen Pfoten in den Ältestenbau gestolpert waren, um dort die Nester auszuwechseln.
---
„Grauerz! Grauerz! Grauerz!“ Die aufgeregten Rufe rissen den Krieger aus seinem Schlaf und mit einem kleinen Satz stand er gerade in seinem Nest, nur um im nächsten Moment wieder von einem Fellhaufen umgerannt zu werden. Der Geruch verriet ihm sofort, um wen es sich dabei handelte. Doch viel interessanter war der Geruch von Nässe und Kälte, der in Käfergifts Pelz hing. Seine Augen weiteten sich und mit aufgeregt zitternden Schnurrhaaren sah Grauerz seine Schwester an.
„Schnee?“
Käfergift nickte eifrig, trat dabei von der einen Pfote auf die andere. „Rotfels ist schon dabei, Blitzpfote zu zeigen, wie man Schneebälle am besten wirft!“
Rabenblick musste nicht einmal die Augen öffnen, um zu wissen, dass der erste Schnee der Blattleere da war. Es waren nicht einmal seine steifen Glieder, die ihm das verrieten. Oh nein. Es waren die aufgeregten Rufe, die von der Lichtung bis in den Ältestenbau vordrangen. Die Stimmen waren ihm wohlbekannt und mit einem leisen Schnauben erhob er sich langsam aus seinem Nest. Man sollte meinen, dass sie nach ihrer Ernennung zu Kriegern erwachsener geworden waren, doch hatte Rabenblick eher das Gefühl, dass Rotfels, Grauerz und Käfergift sich mit jeder Blattleere mehr wie Jungen verhielten.
Giddy-up jingle horse, pick up your feet Jingle around the clock Mix and a-mingle in the jinglin' feet That's the jingle bell That's the jingle bell That's the jingle bell rock
»Autor: Mars
Christmas isn't a season. It's a feeling.
✧
by Aurea and Avada
07. Türchen:
» Shadowleaf «
The most wonderful time of the year
07
Dezember
»Charakter: Flockenhelle »Gemalt von: Midna
»WeihNachbarschafts Dinner«
Es war wieder einmal die Zeit im Jahr wo die Luft immer prickelnder wurde, und die Zweibeinernester anfingen plötzlich mit vielen kleinen roten, weißen, goldenen und grünen Lichtern beschmückt aufzutauchen. Kleine Feuer wurden gezündet, die Fussel schon einmal von ihrer Bekannten Hauskatze Nala als ‚Kerzen‘ erklärt wurden. Alles in Allem war diese Zeit immer recht schön, wenn auch Fussel sie erst zwei Mal aktiv mitverfolgt hatte. Was ihr jedoch immer wieder auffiel, war das die Katzen, Hunde und sonstigen Tiere, die ihr in den Sommer und Herbst Monaten öfter über den Weg liefen, nun mit jedem Tag ein wenig seltener anzutreffen waren. Immer wieder quälte sie ein leichtes Ziehen im Herzen, denn sie wusste, dass ihre Freunde einen warmen, sicheren Zufluchtsort hatten – einen in dem es nicht schneite, und wo ihnen keiner das seltene Futter klaute. Auch wusste sie, dass ab und zu jemand etwas für sie raus brachte, was sie sehr schätzte, doch das war nicht ganz das Gleiche. Das Alles war nicht falsch zu verstehen: mehr als alles andere schätzte Fussel ihre Freiheit, und egal wie verlockend ein warmes ‚Haus‘ ab und an wirken mochte; sie konnte sich trotzdem nicht vorstellen fest dort zu wohnen, an bestimmte Ein- und Ausgangszeiten gebunden zu sein, und jeden Tag von Zweibeinern betatscht zu werden. Das war nicht ihre Welt.
Nala hatte ihr erzählt, dass diese Zeit von den Zweibeinern und ihren Haustieren als ‚Advent‘ oder ‚Weihnachten‘ bezeichnet wurde. Was genau es damit auf sich hatte, wusste scheinbar auch die goldene Kätzin nicht, deren Fell immer glänzte und perfekt anlag, als würde sie zweimal täglich gebürstet werden. Denn eine wirkliche Erklärung neben ‚das ist halt so‘ hatte Fussel nicht aus ihr heraus bekommen. Doch die Adventszeit erschien trotzdem auch ihr als angenehm; und gerne wollte sich die grau getigerte Kätzin daran beteiligen, so gut es ging. Sie hatte keine ‚Kerzen‘ zu bieten, und erst Recht keine duftenden Zweibeiner-Gerichte, wie sie teilweise durch die warm belichteten Fenster zu erspähen waren; aber vielleicht könnte sie versuchen etwas mehr Beute zu erlegen als sonst, und diese bei ihren Freunden vorbei zu bringen – oder hübsche Zweige, Winterblumen oder einzelne Federn, die besonders geschmeidig aussahen, und ein Nest aufpolstern könnten. Allerdings… während sie an einem weiteren mit Licht angehauchten Zweibeinernest vorbei lief erinnerte sie sich daran, dass die meisten Hauskatzen die sie bisher getroffen hatte nicht in einem wirklichen Nest schliefen, sondern von ihren Hausleuten ein ‚Kissen‘ oder einen ‚Korb‘ gestellt bekamen. Demnach war eine Feder vermutlich nur ein gut gemeintes Geschenk; kein nützliches.
Je mehr der Freigeist überlegte, desto komplizierte wurde es einen Plan zu erschaffen, mit welchem sie ‚Weihnachten‘ aus den Zweibeinernestern locken konnte, und zu sich selbst. Gab es zwischen all den Katzen und Hunden die sie ab und an besuchte überhaupt einen Zusammenhalt; eine Gemeinschaft? Oder war es nur sie, die dafür sorgte, dass auch die anderen sich mit ihren Namen ansprechen konnten?
Da, als sie einen Haken um eine dichte, mit Lichtern geschmückte Hecke schlug, kam ihr eine wunderbare Idee. Es ging ihr förmlich ein eigenes kleines Licht auf.
Zusammenhalt… Gemeinschaft… wann hatte eigentlich jemals ein Einwohner dieser Gegend etwas veranstaltet, wo sich eine wirkliche Gruppe zusammengefunden hatte? Sie beobachtete es bei den Zweibeinern immer wieder: wenn plötzlich mehrere Monster vor einem Nest parkten, aus denen Zweibeiner stürmten, und laute Musik spielte… dann gab es etwas zu feiern. Benson, der Pitbull beim kleinen Park, hatte einmal laut vermutet, dass die Zweibeiner diese Feierlichkeiten vor Allem an dem Tag hielten, an dem jemand Geboren wurde. Nicht zwingend an diesem Tag, sondern an diesem Tag vor zwölf Monden, im letzten Jahr, oder davor. Die Zweibeiner nutzten dafür einen ‚Kalender‘, was für die Kätzin natürlich eine Schwierigkeit wäre – doch das Prinzip gefiel ihr trotzdem. Und auch in der Winterzeit schienen solche Feierlichkeiten öfter stattzufinden, wenn die Zweibeiner ihre Familie von weit entfernt einluden, um gemeinsam ein Festmahl zu verzehren. Manche von ihnen holten sogar ganze Bäume in ihr Nest und schmückten sie! Genau so etwas wollte sie auch veranstalten; genau so etwas war der beste Vorwand für ein Treffen zwischen allen Freunden die sie in dieser Gegend hatte. Ob jemand verwöhntes wie Nala sich so gut mit Benson’s Gemächlichkeit verstehen würde war ein Problem für einen anderen Tag. Worauf es ankam, war, dass Fussel es satt hatte ständig die einzige Katze im Ort zu sein, die sich bemühte Kontakte zu knüpfen, die über die Nestnachbarn hinaus gingen. Und wo? Der Park, der mehr oder weniger Zentral im Zweibeinerort gelegen war, bot sich am besten an. Zumal dieser in der kalten Jahreszeit, und vor allem dann, wenn die Sonne verschwunden war, ohnehin leer war.
Ohne lange zu überlegen trabte sie los; fühlte das Trommeln ihrer Pfoten auf dem Zweibeinerweg, und den kalten Wind in den Ohren, wobei sie sich an beiden Sensationen in keiner Weise störte. Ihre Gedanken waren einzig und allein bei ihrem Plan und der dazugehörigen Umsetzung. Den Weg zu Bensons Zweibeinernest könnte sie vermutlich auch blind laufen, so tief in ihrem Muskelgedächtnis saß er. Immerhin gehörte Benson trotz seiner Größe und den seltsam sabbernden Lefzen zu ihren engsten Vertrauten – und sie wusste das sie sich immer auf den pummeligen Hund verlassen konnte, falls sie in Ärger geraten sollte der ihr über den Hals wuchs, denn er war immerhin doppelt so groß wie sie. Was genau so viele Katzen für ein Problem mit Hunden hatten wusste sie sowieso nicht. Bisher hatte Fussel nämlich ausschließlich mit anderen Katzen schlechte Erfahrungen gemacht, während Hunde sie meist ignorierten, oder kurz anbellten, ehe sie abgelenkt wurden. Wenig im Kopf. Das war bei Benson auch nicht anders; immerhin hatte er allerdings ein riesiges Herz das die mangelnde Größe seines Gehirns ausgleichen konnte.
„Psst!“ zischte sie durch die Hundeklappe, als sie endlich ihr Ziel erreicht hatte. „Psst, Benson!“ Es dauerte keine drei Herzschläge ehe ein dumpfes Geräusch auf der anderen Seite das Eintreffen ihres Freundes ankündigte. „Huh?“ brummte seine Stimme, und Fussel biss sich kurz auf die Zunge, ehe sie antworten konnte. „Fussel, bist du’s?“ „Wer sonst!“ maunzte sie grinsend, und erfreute sich als ein müder Kopf durch die Klappe geschoben wurde, wenn auch sie der Versuchung widerstehen musste, ihm sofort einmal auf die Nase zu hauen, die so seltsam schnuffelnd hervorragte. Benson blinzelte einige Male, dann breitete sich sein riesiges Gesicht in ein Lächeln aus. „Fussel! Was gibt’s zu melden?“ „Ich hatte eine Idee!“ Er nickte eifrig, und verteilte eine unangenehm große Ladung nassen Sabbers auf dem Boden direkt bei Fussels grazilen Pfoten. Angewidert, doch dennoch guter Laune strahle Fussel den Hund an. „Ich möchte das wir uns morgen Abend alle im Park treffen. Kriegst du das hin?“ „Im Park?“ fragte Benson. Die Streunerin nickte. „Abends?“ fragte Benson. Die Streunerin nickte erneut. „Hm.“ Der Hund brummte tief und lang, wobei seine Augen sich zu schließen schienen. „Ich werd‘s versuchen. Wer is ‚wir‘?“
Fussel überlegte kurz. Neben Nala und Benson hatte sie noch keine wirkliche Gästeliste angefertigt. Dennoch wollte sie dem großen Wesen zumindest eine halbwegs anständige Antwort bieten, die ihn etwas mehr überzeugte, als nur das Versprechen zweier Katzen, von denen er eine nicht kannte. „Also, ich dachte an dich, und mich, und einige weitere Freunde meinerseits.“ Ihre Augen erhellten sich. „Ah! Du kennst sicherlich meinen Cousin Cheesy, der auf der anderen Seite des Parks lebt? Der Freigänger? Mit den zwei weiblichen Hausleuten?“ Nach kurzer Überlegung schien sich Benson ein Bild gemacht zu haben. „Ich dachte an dich, und an mich, und an Cheesy,“ erzählte sie also weiter, „und an meine Freundin Nala, die ebenfalls eine Katze ist. Und neben Cheesy wohnt, soweit ich mich erinnere, außerdem eine Hündin namens Lisbeth; vielleicht kann er sie mitbringen.“ Es dauerte nicht lange, ehe Fussel dem Hund auch sonst alles erklärt hatte – sie beauftragte ihn etwas mitzubringen, das für alle beteiligten Essbar war; und außerdem sein liebstes Spielzeug; eine zerzauste alte Maus, die so rund war, dass sie beinahe als Ball nutzbar wurde. Genau die gleichen Anweisungen würde sie auch allen anderen Teilnehmern überbringen. Und letztendlich musste diese Aktion auch einen Namen erhalten, also würfelte die Tigerkatze hastig einige Worte zusammen: „Das wird dann unser WeihNachbarschafts Dinner.“
Am gleichen Abend, als sich die junge Katze zufrieden unter ihrem Lieblingsbusch zusammenrolle, und einige Blätter, und etwas Gefieder zusammenzupfte, um sich ein eigenes ‚Kissen‘ auszupolstern, holte sie die Müdigkeit ein, mit der sie inzwischen gerechnet hatte. Den ganzen Tag war sie auf den Pfoten gewesen, von A nach B gerannt, und hatte all den Freunden dir ihr eingefallen waren ihren Plan mitgeteilt. Nun, in der Geborgenheit der dichten Pflanze, unter einem klaren Sternenhimmel, stellte sie sich vor wie alles ablaufen würde. Sie würden sich alle zusammen setzen; vielleicht brachte sogar jemand eine ‚Decke‘ aus dem Zweibeinernest mit, damit es etwas wärmer um sie wurde. Und dann würden sie sich austauschen, und sich beschenken, und alle ihr Essen teilen – vielleicht einen Satz oder zwei dazu sagen, wie die Futterzeit sonst bei ihren ablief. Und auch sie würde etwas mitbringen: wenn möglich würde sie mit der Sonne aufstehen und jagen bis sie umkippte, damit auch ihre verwöhnten Kameraden einmal die Freiheit kosten konnten, die sie so sehr schätzte. Und mit diesem Gedanken schlief sie endlich ein.
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Der nächste Abend, auf welchen Fussel so intensiv hingefiebert hatte, kam sehr viel schneller als erwartet. Tatsächlich hatte sie sich sehr schwer getan Essbares aufzutreiben, da die meisten Vögel und Nageltiere sich zurück gezogen hatte, oder weg geflogen waren; und weil sich über Nacht etwas Schnee gelegt hatte, was das Anschleichen stark behinderte. Eigentlich war das graue Fell der Kätzin gar nicht so lang – und meistens sorgte sie auch dafür gepflegt aufzutreten, damit die Zweibeiner sie nicht für einen Abfalldieb hielten, oder für verseucht. Doch bei Schnee schleifte es trotzdem durch das kühle weiß, und ihre Pfotenschritte knirschten seltsam, sodass sie es kaum schaffte stumm zu bleiben, und stattdessen auf Schnelligkeit setzen musste. Nun aber saß sie, nur leicht genervt von den Schwierigkeiten bei der Jagd, im Zentrum des kleinen Parks, und wartet auf ihre Gäste. Durch den Schnee war es ihr immerhin leicht gefallen die Beute, die sie ergattert hatte (Zwei Mäuschen, und ein kleiner Vogel) frisch zu halten. Außerdem hatte sie einige besonders hübsche grün-rote Zweigchen abgebissen und um sich verteilt, damit auch sie behaupten konnte für ihr „WeihNachbarschafts Dinner“ geschmückt zu haben.
Doch die Sonne war nun schon recht lange verschwunden. Trotz der stetigen Bewegung in ihren Beinen, mit welchen sie den Untergrund massierte, und sich immer wieder umsetzte, wenn die bisherige Position ihr zu fad wurde, holte sie außerdem die Kälte ein. Wo… wo waren sie denn alle? Hatte man sie vergessen? Bensons Erbsenhirn traute sie dass ja noch zu, aber Nala war ihr bisher immer als penibel und pünktlich vorgekommen. Ob es bei ihr eher die Abneigung gegen Schnee und Kälte war? Und bei Cheesy? War Cheesy nicht sonst für absolut jeden Spaß zu haben, so hyperaktiv und sozial wie der gefleckte Kater doch war? Egal wie sehr sie die Augen zusammen kniff, und wie oft sie sich hin und her umdrehte, um jemanden zu entdecken – es schien, als wäre sie in dieser Adventsnacht mutterseelenallein.
In ihr herrschte ein zunehmender Konflikt. Zum einen war da diese blubbernde Hitze, diese aufkeimende Wut, dass man sie im Stich gelassen hatte. Zum Anderen jedoch verspürte sie vor Allem den heftig großen Kloß in ihrem Hals, der es schwierig gestaltete zu schlucken. Nach all der Aufregung hatte sie sich dieses Treffen – falls man es überhaupt noch als solches bezeichnen konnte – wirklich anders vorgestellt. War es zu kurzfristig gewesen? Waren Zweibeiner dazwischengekommen?
Doch da! Ein zweig der knackte!
Augenblicklich fuhr Fussel um, und starrte mit geweiteten Augen auf das Bild, das sich ihrem tränenden Herzen präsentierte. Dort war nicht nur Nala, die kleine, pinke Söckchen trug, um sich nicht die Pfoten zu verkühlen; oder Cheesy, der einen Beutel seiner eigenen Größe hinter sich her zerrte. Nein, dort war auch Lisbeth, die Westiehündin, die Fussel zwar nicht allzu gut kannte, aber dennoch gerne sah – und natürlich Benson, der alle anderen übertürmte, und etwas ganz seltsames im Maul zu halten schien.
Mit einem Mal veränderte sich etwas in Fussel – all die Vorwürfe und negativen Gedanken piksten ihr Gewissen nun wie Piniennadeln. Natürlich hatten ihre Freunde sie nicht im Stich gelassen. Sie waren nur etwas spät weil… „Fuschl!“ bellte Benson; das seltsame Objekt noch immer zwischen den Zähnen. „Fuschl, wir ham dir n Teddy mitgebracht!“ „Und Premiumfutter!“ fügte Cheesy stolz an, nachdem der seltsame Sack vor der Streunerin abgelegt wurde.
Auch Nala nickte eifrig. Die grazile Hauskatze hielt zwar eine Schwanzlänge Abstand zu beiden Hunden; schien sich aber nicht an ihnen zu stören. Stattdessen schien sie erfreut, diese Einladung wahrnehmen zu können, trotz der Kälte, und auch wenn sie sich vermutlich, wie schon früher, weigern würde Fussels Frischbeute zu versuchen. Sie deutete mit einer rosanen Pfote auf, und mit geschwellter Brust, auf Lisbeth, die Bensons Mausball im Schlepptau hatte. „Guten Abend Fussel, bitte entschuldige unsere Verspätung.“ Flötete sie. „Wir wollten dir gerne etwas ganz besonderes mitbringen, und es war zu schwer gewichtet für uns kleinere Gesellen, daher war Benson der Star des Tages für uns.“ Während die goldene Kätzin sprach, drückte sich sowohl das flauschige Etwas, als auch Bensons feuchte Nase in Fussels Seite, was sie zusammenzucken ließ, ehe sie das Plüschtier endlich genauer betrachten konnte. Es ähnelte Bensons Maus wirklich überhaupt nicht, doch die Streunerin vermutete, dass auch der Mausball einst so flauschig gewesen war wie dieses Geschenk.
„Ein Teddy, hast du gesagt?“ fragte Fussel vorsichtig, und tippte einige Male mit gespreizten Zehen dagegen. „Was ist das?“ „’N Teddy… wie ‘n Bär. ‘N Teddybär. Für dich. Zum kuscheln. Oder beißen; wie du magst.“ Erklärte Benson, und schob den Bär noch einmal auf Fussel zu. Auch Lisbeth meldete sich endlich zu Wort: „Du hast ja kein Kissen, keine Decke. Aber ab jetzt können Teddy und du euch gegenseitig warmhalten.“ Und gegen diesen Gedanken hatte die graue Streunerin wirklich gar nichts einzuwenden.
Thema: Re: Adventskalender 2022 Di 06 Dez 2022, 00:17
Meow hi
@Fin: Ich übertreibe nicht wenn ich sag, das mir die Story zu Lottas erstem Advent im WolkenClan wirklich mächtig viele Tränen gebracht hat. Allerdings finde ich deine Interpretation dazu wie die Katzen den Advent feiern aus Dankbarkeit für den Zusammenhalt & um durch den Winter zu kommen auch ur schön.
Insgesamt waren alle Geschichten & Bilder bisher richtig schön und ich freue mich immer wieder auf‘s Neue in die Türchen zu schnuppern. Was in den nächsten Tagen noch kommt wird bestimmt auch sehr spannend. Grad solche Dinge wie den Adventskalender habe ich sehr vermisst als ich weg war, glaube ich. :3
Liebe Grüße Santa Claws
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»Trusting, choosing allies wasn’t my style ‘Til you picked me right up off the ground If I got you, I just might stick around«
Thema: Re: Adventskalender 2022 Di 06 Dez 2022, 07:06
So. ♡
Ich habe meine Geschichte gestern direkt nach dem Aufstehen gelesen und mir sind erstmal direkt Tränen gekommen vor Freude. Fins, du hast Lotta so toll beschrieben und ich kann mir wirklich vorstellen, dass sie ein solches Weihnachtsfest wirklich genießen würde - zumal du unser Weihnachten so schön ins RP eingebracht hast mit den Kräuterbündeln und der Beute, so süß. Der Part mit Emerald am Ende war sooo schön, ich bin wirklich immernoch sprachlos und habe sie eben nochmal gelesen. Danke danke danke. ♡
Und Stein, das Bild von Eiche ist auch so toll und so unheimlich passend geworden. :D ♡ Ich liebe seinen verschmitzten Ausdruck und mit dem Mistelzweig darunter verleiht es seinem Casanova-Sein wirklich eine weihnachtliche Stimmung, hahhaha. (Wenn ihm jemand von dem Kuss unter dem Mistelzweig erzählen würde, sollten die Kätzinnen des Clans besser aufpassen. xD)