» Erwähnt: Aschenfeder, (Farnsee)
» Angesprochen: -

Moony

 Nachdem die junge Kätzin ihre Schwester unter sich begraben hatte, machte sie sich nicht mal die Mühe aufzustehen. Sollte sie sehen, wie sie wieder hochkam, dachte sie sich und fiepte vor Freude. Die Versuche,  unter ihr hochzukommen, fühlten sich lustig an, aber Primeljunges schien doch stärker zu sein, als Lavendeljunges dachte, denn nur ein paar Herzschläge später buddelte sie sich unter ihr hervor und wandte sich ab.  Auch Lavendeljunges Aufmerksamkeit wurde von  dem großen Fellball [Farnsee]abgelenkt, der zu sprechen begann. Langsam öffnete auch der kleine Flauschhaufen [Primeljunges] neben ihr, ihr Mäulchen und fing an, zu sprechen. Erstaunt tapste Lavendeljunges ein paar Schritte zurück. Doch direkt wurde sie von einem riesigen Puschel wieder zurück zum Flauschball geschoben, der ihr etwas zusprach.  Daraufhin gähnte die getigerte Kätzin nur und merkte erst dann, wie müde sie eigentlich war. Das Spielen schien ihr doch mehr Energie geraubt zu haben, als sie dachte. Langsam tapste sie näher und kuschelte sich an den weichen  Bauch des vertrauten Körpers neben ihr und schloss die Augen.
*Zeitsprung in die jetzige Zeit*
Lavendeljunges wachte von lauten Geräuschen auf. Der ganze Clan schien unruhig und aufgeregt zugleich zu sein. Warum konnte das kleine Junge nicht erkennen. Doch es beunruhigte auch sie. Etwas enger kuschelte sie sich an das seidig weiche Fell ihrer Mutter und fühlte sich sofort ein Stück geborgener. Doch das Gefühl schien nicht von Dauer zu sein, als nach und nach alle ihrer Geschwister von fremden Katzen fortgetragen wurden. Wo gehen sie nur hin?...und warum lassen sie mich alleine? Sie konnte nicht zu Ende denken, denn nun wurde auch sie am Nacken hochgehoben und fortgetragen.  Zum ersten Mal sah sie, wie groß dieser Ort war und wie viele Katzen es eigentlich gab. Dann rauschte ihr die Kälte ins Fell.

→DonnerClan Lager

c.f. Große Plantane [DonnerClan-Territorium]
[ZEITSPRUNG]
Er wusste nicht, wieso er diesen Weg eingeschlagen hatte, warum ihn seine Pfoten ausgerechnet hierher getragen hatten. Nun jedenfalls ragte dieses hässliche Zweibeinergebilde vor ihm aus dem Boden, ein Anblick, der dem Kater gleichermaßen vertraut, wie verhasst war. Er wollte nicht an sein früheres Leben erinnert werden, an den DonnerClan. Schon beim Gedanken an seinen alten Clan verzog er das Gesicht. Dies lag hinter ihm, er hatte dem Clanleben, den verweichlichten, hirnlosen Kätzchen und allen voran Donnerstern den Rücken gekehrt.

Wenn er ehrlich war, würde er das Ganze wohl einfach gern vergessen und nie wieder an sein altes Leben zurückdenken. Noch immer klebte Blut an seinem Pelz, seine Pfoten waren fast komplett rot eingefärbt und sein restlicher Pelz wies hier und da einige mittlerweile verklumpte Blutflecken auf. Wessen Blut dies nun wirklich war, wusste der Kater gar nicht, ein Großteil davon würde aber von Mistelherz stammen, das sagte ihm seine Intenzion. Auch die kleine SchattenClanerin musste einiges an Blut in seinem Fell gelassen haben und sicherlich waren auch einige Tropfen von anderen Katzen. Dazu kam noch das einzige frische Blut an seinen Pfoten, welches von der Maus stammte, die er soeben gefangen hatte. Er selbst hatte jedenfalls recht wenige Wunden davongetragen, die Kratzer an Rücken und Flanke ignorierte der Kater aber geflissentlich.

Der Magen des Katers knurrte und so ließ er sich einen Moment an einem Busch nieder, um seinen Fang zu verspeisen. An diesem Busch er doch auch gesessen, als die erste Schlacht gerade vorrüber gewesen war. Kurz schüttelte der Kater den Kopf, er wollte nicht daran zurückdenken. Er hatte seine Eltern in diesem Kampf verloren, seinen Bruder, seine Familie. Die Wut auf den unfähigen Anführer "seines" Clanes flammte erneut auf, ebenso die auf die noch unfähigeren Katzen, die ihm folgten, ohne selbst denken zu wollen oder zu können. Einige wenige hatte es gegeben, Katzen, die seine Sichtweise teilten. Tulpenfluss in etwa. Aber auch sie war schlussendlich zurückgeblieben, um diesem hirnlosen Anführer zu dienen. Wütend grub der Kater seine Krallen mehrfach in sein Beutestück, welches bereits ziemlich zerrupft aussah. Nichts desto trotz nahm der Kater seine Beute weiter auseinander, bis man kaum noch erkennen konnte, dass es ursprünglich mal eine Maus gewesen war.

Schnaubend nahm der Kater die größten übrigen Stücke schließlich trotzdem ins Maul, der Hunger hatte gesiegt. Während er kaute, überlegte der Kater, wie und wo er wohl zum BlutClan kam. Die beiden Katzen, die ihn verlassen hatten und damit den Kampf ausgelöst hatten, hatten seine Familie auf dem Gewissen. Aber aus ihren Geschichten war hervorgegangen, dass im BlutClan Katzen lebten, die seine Denkweisen zu teilen schienen. Ihr Anführer war stark, ihre Kämpfer waren brutal und sie alle waren gnadenlos. Längst stand für den Kater fest, dass er sich dieser Bande anschließen wollte. Vielleicht konnte er dort einige Katzen gewinnen, um seinen Verlust zu rächen.

Leise seufzte der Kater, erhob sich und trottete weiter hinein in den Wald, ohne sich noch einmal umzusehen. Und er ließ einiges an diesem Ort zurück, mit dem er so viele unschöne Erinnerungen verband. Neben den nun unidentifizierbaren Fleischfetzen der Maus ließ er seine Identität an diesem Ort liegen und langsam verrotten, bis irgendwann sich niemand mehr an ihn, an sein altes Ich, den ruhigen Einzelgänger Beerenfrost aus dem DonnerClan, erinnern konnte. Er ließ sein altes Leben ohne zu zögern zurück, als er sich von diesem verhassten Ort entfernte, verschmolz mit den Schatten und wurde zu jemandem, den niemand kannte. Ein Niemand. Ein Phantom. Ein Nichts.

Irgendwo, knapp außer Sichtweite der Ruine, kam der Kater zum Stehen. Geübt kletterte er an einem Baum empor, bis er schließlich auf einem der oberen Äste thronte, welche noch stabil genug schienen, um seinem Gewicht nicht nachzugeben. Leise legte der Kater sich nieder, ließ eine seiner Vorderpfoten von seinem Ast baumeln und blickte kurz hinauf zu den Sternen. Seine Familie war irgendwo dort oben, da war sich der Kater sicher und bekräftigte ein weiteres Mal seinen Schwur, sie zu rächen.

Reden || Denken || Handeln || Katzen

Grummelnd beobachtete der Kater, wie sich nun diese Suki erst näherte und sich dann auch noch auf seinen Baum begab. Wieso war ihm nicht zumindest ein wenig Ruhe vergönnt?! Als diese selbsternannte Quasi-Heilerin auch noch meinte, dass er Hilfe gebrauchen könnte, schnaubte der Neu-Streuner kurz auf. "Hilfe? Ich komme klar." Die folgenden Fragen der Kätzin waren nicht unbedingt besser. Kurz überlegte der Kater, was er jetzt antworten sollte. Vor allem, was war, wenn irgendwer im DonnerClan ihn beim Kampf gesehen hatte und ihn an Donnerstern verpfiff? Vielleicht würden sie ihn ja suchen? Und, wenn ja, würden sie vielleicht auch hier nachfragen? "Ich komme vom DonnerClan, ja. Und nein, du musst dir meine Wunden nicht ansehen, es sind nur ein paar Kratzer. Wie gesagt, ich komme klar." Tatsächlich blieb er bei seiner Antwort halbwegs freundlich, oder zumindest neutral. Vielleicht konnte er ja einen Nutzen aus dieser Katze ziehen...

Dann stand noch eine Katze unten an seinem Baum und langsam fragte sich der Kater, womit er das heute wohl verdient hatte. Bei den Worten dieser Katze erhob er sich jedoch und war innerhalb von drei Sätzen wieder auf festem Boden. Ein Eichhörnchen... was für eine Frechheit! Gut, zumindest den roten Farbton hatte er durch das ganze Blut mittlerweile im Fell, aber ihn mit einem mickrigen Beutetier gleichzusetzen, das würde der Fremde bereuen. "Ich vermute, du mickrige Ratte hast noch nie ein Eichhörnchen zu Gesicht bekommen, was? Eine Katze kannst du immerhin nicht sein, wenn du ganz offenbar nicht einmal in der Lage bist, einen Baum zu erklimmen! Katzen wie ich ich fressen, wie du sicher weißt, Ratten wie dich, also sieh besser zu, das du Land gewinnst, sonst wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein!"

Reden || Denken || Handeln || Katzen