Lakritz

Ich sah Ice an

Ich blinzelte und fügte leise hinzu

Leicht beschämt sah ich zu Boden

Ich sah Ice fragend an.

Langsam erhob ich mich und streckte meine Beine.

Von der Amsel war nichts mehr übrig und ich könnte einen kleinen Spaziergang gut gebrauchen. Auffordernd schnippte ich Ice mit meiner Schwanzspitze zu.

<--- verlassenes Zweibeinernest

Funken

Langsam spazierte ich meines Weges, wärend Spate, das Fuchsjunge, fröhlich neben mir her hüpfte.
Na? Geht es dir gut?, fragte ich den Kleinen auf füchsisch und der junge Welpe nickte erfreut. Er bellte soetwas wie: Ich habe hunger! Und so blickte ich rasch um mich. Etwas weiter entfernt am Klippenrand auf einem knorrigen, alten Baum, saß eine Krähe und putzte sich.
Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dem Vogel das Genick zu brechen und meine Zähne in sein Fleisch zu schlagen, doch Spate war nicht wie ich. Er konnte sich nicht von Beeren ernähren und würde so wenigstens etwas in den Magen bekommen. Ich seufzte.
Na gut. Aber warte hier auf mich, ok?, befahl ich und pirschte mich auf flinken Pfoten näher an meine Beute heran.
Als ich vor dem Baum stand schluckte ich. Er hing gefährlich lose über dem Abgrund, doch ich musste Spate irgendwas zu Essen bringen. Außerdem roch ich, dass die Krähe krank war, weshalb ich kein schlechtes Gewissen haben dürfte. Vorsichtig und leise hangelte ich mich an der glatten Rinde empor, bis ich auf dem einzigen, dünnen Ast balancierte, den mir der Baum bot. Die Krähe saß nun direkt vor mir. Doch sie ignorierte mich. Wahrscheinlich wartet sie nur auf den Tod..., dachte ich traurig und setzte zum Sprung an.
Als ich mich abstieß wippte der Ast so heftig, dass ich beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Ich biss in die Krähe, welche unter einem ekelhaften Knacken erschlaffte. Nun hatte ich zwar Spate's Mahlzeit, doch leider hing ich wie ein Blatt im Wind an dem Ast. Zu gern hätte ich jetzt nach Hilfe gerufen, aber dann wäre mir die Krähe aus dem Maul gefallen und alles wäre umsonst. Verzweifelt versuchte ich mich wieder auf den Baum zu zerren, doch vergbens. Die Krähe hinderte mich mit ihrem Gewicht daran. Ich schielte zur Seite und erkannte weiter weg den Fuchswelpen, der mit einem Blatt spielte und mich nicht wahrnahm.
Langsam aber stetig ging es mit meinen Kräften zur Neige. Ich konnte nur hoffen, dass ich hier irgendwie runterkam.

Funken
Je schwächer ich wurde, desdo mehr gab ich die Hoffnung auf Hilfe auf. Meine Krallen bohrten sich zwar in die rutschige Rinde des Baumes, doch langsam begann der Ast zu brechen. Bereit loszulassen stoppte ich, als ich etwas weiter weg Gerüche von anderen Katzen wahrnahm. Jetzt war mir die Krähe egal. Ich ließ sie aus meinem Maul in die Tiefe stürzen und schrie so laut ich konnte um Hilfe. Jetzt konnte ich nurnoch hoffen, dass sie mich hörten.