---> WolkenClan-Lager [WolkenClan-Territorium]


Kurz warf ich einen Blick zurück zu Sonnentatze, als wir uns dem Zweibeinerort näherten und ich verlangsamte mein Tempo wieder. Dann hob ich die Nase und prüfte die Luft. Der Geruch unserer eigenen Grenzmarkierungen war noch wahrnehmbar, sie mussten jedoch erneuert werden und mischten sich mit dem Geruch der Zweibeiner, Pflanzen, die man kaum je wo anders als an ihren Nestern fand. Der schale Gestank von ein oder zwei Hunden driftete ebenfalls zu mir hinüber, aber es schien bereits etwas Zeit vergangen zu sein, seit ihre Zweibeiner mit ihnen hier gewesen waren. Vermutlich waren sie weitergegangen oder die Zweibeiner hatten sie in ihren Nestern eingeschlossen. Aufmerksam ließ ich meinen Blick die Grenze entlangschweifen, bevor Sonnentanze kurz zunickte und mich dann wieder in Bewegung setzte, um mich der ersten Stelle zu nähern, wo wir üblicherweise unsere Markierungen setzten. Wenigstens waren die Hauskatzen fürs Erste auch noch nicht aus ihren Nestern gekommen. Vermutlich war ihnen noch zu kalt und es war nicht, dass ich selbst eine starke Ablehnung gegenüber diesen Katzen empfand, aber ich konnte sie nicht wirklich verstehen und im Augenblick war es mir lieber, keinem von ihnen zu begegnen.
Besser wir markierten die Grenze und kehrten dann ins Lager zurück.
Scheint ruhig zu sein, miaute ich an Sonnentatze gewandt, während ich die erste Markierung setzte. Besser wir setzen unsere Markierungen und verschwinden, bevor wir doch noch auf Zweibeiner und ihre Hunde treffen. Ich musste zugeben, dass ich diese Grenze nicht unbedingt mochte. Aber sie musste genauso markiert werden, wie alle anderen, weshalb ich mich beeilte, weiterzumachen.

Ganz genau konnte ich es nicht sagen, aber dass wir an der Grenze auf keinerlei Probleme stießen, schien Sonnentatze zumindest ein klein bisschen weniger miesmutig zu stimmen. Vielleicht wollte der Krieger auch einfach nur bald ins Lager zurückkehren, aber auch das konnte ich ihm nicht vergönnen, immerhin war die letzte Zeit sehr anstrengend gewesen und es war schwer dem Kater zu verdenken, wenn er lieber im Lage sitzen und etwas Ruhe haben wollte, als mit mir die Grenze entlangzulaufen und eventuell auf Zweibeiner, Hauskatzen oder gar einen Hund zu treffen.
Glücklicherweise schien gerade nichts davon in Sicht zu sein.
Mein rechtes Ohr zuckte leicht bei Sonnentatzes Worten. Der Kater hatte sicher Recht. Dunstwirbel hatte eine sehr kleine Patrouille ausgesendet, was sicher auch damit zu tun hatte, dass der Clan noch vor kurzem durch die Krankheit stark geschwächt gewesen war. Besonders an dieser Grenze war das jedoch nicht ungefährlich und auch wenn ich der Zweiten Anführerin nicht offen widersprochen hätte, musste ich zugeben, dass ich selbst andere Entscheidungen getroffen hätte. Wenn doch noch einer der Zweibeinerhunde auskam und hier vor uns auftauchte, war es auf jeden Fall geschickter, zu laufen und auf den nächstbesten Baum zu kletterrn. Ja, ich hoffe, dass sich das wieder ändert, jetzt wo die meisten Katzen wieder gesund sind, antwortete ich dem Krieger schließlich, als ich die letzte Markierung setzte. Ich denke, Dunstwirbel hat in letzter Zeit versucht, mit möglichst wenig Katzen alle zu versorgen und die Grenzen zu markieren. Meine Schweifspitze zuckte leicht. Ich glaube, sie möchte, dass der Clan trotz allem stark wirkt und hofft, dass wir niemandem begegnen. Aber jetzt sollten so kleine Patrouillen nicht mehr nötig sein. Da wird sicher bald wieder normalgroße Patrouillen losschicken. Oder zumindest hoffe ich das. Um genau zu sein, hoffte ich, dass bei der nächsten Patrouille, an der ich teilnahm, auch wieder ein*e Späher*in dabei sein würde. Es half, zu wissen, dass eine Katze dabei war, die  aus einer anderen Perspektive nach Gefahren Ausschau hielt.
Noch einmal ließ ich den Blick über die Grenze schweifen, bevor ich mich von ihr abwandte, um wieder den Weg in Richtung Lager einzuschlagen. Lass uns ins Lager zurückkehren, miaute ich in Sonnentatzes Richtung. Nicht dass doch noch Zweibeiner oder ein Hund auftauchen. Mit diesen Worten beschleunigte ich mein Tempo.


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