Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Valentinstag Dates '22 Di 01 Feb 2022, 01:39
Valentine's Day
Heute dürfen wir euch endlich erneut zu unserem Valentins-Special willkommen heißen, das nun schon zum dritten Mal infolge stattfindet! Dieses Jahr ist nun neben Raiden Shogun, Finsterkralle und Xayah auch Rakan mit dabei. Vor einigen Wochen fragten wir euch nach Vorschlägen für eure liebsten (hypothetischen) Couples im HRPG. Einige dieser Paare wurden nun gewählt und erhalten hier die nächsten 14 Tage über je eine Geschichte.
Nesselpfote saß vor dem Schülerbau und war damit beschäftigt, sich gründlich zu putzen, während er darauf wartete, dass seine Mentorin sich auch endlich aus ihrem Nest bewegte, um sich seiner Ausbildung zu widmen. Es war ein frischer Morgen, doch verrieten die hellen Strahlen der aufgehenden Sonne und der wolkenlose Himmel, dass es ein angenehmer Tag werden würde. Der Schüler war froh, dass sie die Blattleere nun wirklich hinter sich gelassen hatten, einem die Pfoten nicht mehr drohten, abzufallen, wenn man im Fluss nach Fischen angelte. Er leckte sich ausgiebig mit der Zunge über seine Vorderpfote bevor er diese hob, um auch das Fell hinter seinen Ohren zu waschen. Ein leises Rascheln war zu hören, das den jungen Kater kaum merklich die Ohren spitzen ließ. Wenige Herzschläge später schob sich Sprenkelpfotes helle Gestalt heraus, das Fell noch leicht zerzaust und mit einigen Moosfetzen bestückt. Nesselpfote rümpfte leicht die Nase und widerstand dem Drang, dem anderen Schüler das Moos aus dem Pelz zu zupfen. “Guten Morgen, Nesselpfote”, miaute Sprenkelpfote durch ein Gähnen hindurch und fuhr sich mit der Zunge übers Maul bevor er dem anderen Kater ein Lächeln schenkte. “Hast du auch so gut geschlafen?” Nesselpfote musterte den anderen Schüler einen Moment lang mit seinen blassgrünen Augen bevor er den Blick abwandte und ein Brummen hören ließ, das wohl weder ja noch nein heißen sollte. Wie konnte man auch gut schlafen, wenn man von seinen unzähligen Geschwistern belagert wurden, die einen ebenfalls für ein Nestpolster hielten?“Du hast Moos im Fell”, antwortete er stattdessen knapp. Sprenkelpfotes Augen weiteten sich und mit einem verlegenen Gesichtsausdruck begann er, sich hastig die Moosfetzen aus dem Fell zu fischen, wobei er sich so sehr verdrehte, dass er fast über seine eigenen Pfoten fiel, als er versuchte, ein Stück Moos von seinem Rücken zu entfernen. Nesselpfote schnaubte und unterbrach seine eigene Wäsche. Einige Herzschläge lang beobachtete er mit einem leichten Grinsen, wie Sprenkelpfote sich immer wieder in vergeblichen Versuchen um die eigene Achse drehte. “Halt still”, wies er den kleineren Kater schließlich an, wartete gar nicht auf dessen Reaktion, sondern lehnte sich einfach vor, um mit seiner Pfote einmal über das Rückenfell seines Freundes Baugefährten zu wischen. “Da.” Mit seinen grünen Augen beinahe schon so rund wie Monde, sah Sprenkelpfote zu Nesselpfote auf, sein Körper noch immer merkwürdig verdreht, da er mitten in der Bewegung inne gehalten hatte. Dann schüttelte er hastig seinen Kopf und setzte sich neben den größeren Schüler, murmelte ein verlegenes “Danke.” Erneut ließ Nesselpfote einfach nur ein Brummen hören, fügte dann allerdings noch hinzu, “Jetzt kann ich mit auch mit dir blicken lassen.” “M-mit mir blicken lassen?” Die Verwirrung war deutlich in Sprenkelpfotes Stimme zu hören, doch jedes Mäusehirn hätte sie auch allein von seinem Gesicht ablesen können. Der getigerte Kater konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen, dem anderen Kater einmal mit dem Schweif gegen die Flanke zu schnipsen. “Beim Training, du Froschhirn. Du klebst doch immer wie eine Klette an mir.” Verständnis dämmerte auf Sprenkelpfotes Gesicht. Nesselpfote schüttelte den Kopf. Manchmal war er wirklich schwer von Begriff. “Oh”, miaute der gesprenkelte Kater, wich dabei aus irgendeinem Grund Nesselpfotes Blick aus und zuckte nervös mit der Schweifspitze - was er nur bemerkte, weil diese immer wieder gegen seine Hinterläufe tippte. “Ähm. Darum musst du dir heute keine Sorgen machen.” Sprenkelpfotes Stimme war so leise, dass Nesselpfote die Ohren spitzen musste, um ihn überhaupt zu verstehen. “Ich, äh, ich hab Espenpfote etwas versprochen. Nein, sie hat mir etwas versprochen- Also, eh, auf jeden Fall mach ich heute etwas mit ihr!” Für einen Augenblick entwichen Nesselpfote seine Gesichtszüge und er starrte Sprenkelpfote ungläubig an, doch brachte er diese schnell wieder unter Kontrolle, setzte den gewohnt gelangweilten Ausdruck auf, den er eigentlich immer zeigte. “Ah”, miaute er tonlos und wandte den Blick ab. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie Sprenkelpfote sich duckte und leicht vorrückte, vermutlich um seinen Gesichtsausdruck erkennen zu können. Demonstrativ reckte Nesselpfote das Kinn in die Höhe und drehte seinen Kopf noch ein Stück zur anderen Seite. “Naja”, begann Sprenkelpfote nach einigen Momenten unangenehmer Stille vorsichtig, “ich sollte mich auf den Weg machen. Espenpfote wartet bestimmt schon auf mich…” Langsam erhob er sich auf die Pfoten, hielt einen Augenblick lang inne, ganz so als hoffte er, dass Nesselpfote noch etwas sagen würde, doch blieb der gestreifte Kater einfach stumm, den Blick weiterhin abgewandt. Erst als der gesprenkelte mit hängendem Schweif davon tappte, sah Nesselpfote wieder zu ihm, beobachtete, wie er durch das Röhricht aus dem Lager schlüpfte. Genervt peitschte er mit seinem Schweif, wusste aber selbst gar nicht so recht, warum er jetzt eigentlich so empfand. Sollte er doch zu Espenpfote gehen. Eigentlich sollte es ihm doch recht sein, dass Sprenkelpfote einmal nicht an ihm hing, schließlich mochte er es lieber, allein zu sein. Es war vermutlich einfach nur, weil er sich schon darauf eingestellt hatte, wieder mit dem anderen Kater zu trainieren und seine Pläne jetzt umgeworfen worden waren. Das musste es sein. Trotzdem störte es ihn, dass er sich anscheinend schon so sehr an Sprenkelpfotes Gesellschaft gewöhnt hatte, dass er nun doch tatsächlich einfach davon ausging, dass er sich seinem Training anschließen würde. Daran musste er wirklich etwas ändern. Mit einem entschiedenen Schnippen seines Schweifs beschloss Nesselpfote, den Tag ohne irgendwelche lästigen Anhängsel voll und ganz zu genießen - soweit das mit seiner inkompetenten Mentorin möglich war.
Trotz dieser Entscheidung wanderten Nesselpfotes Gedanken doch immer wieder zu der Frage, was Sprenkelpfote und Espenpfote wohl gerade taten, während er mit Löwenfeder zusammen durch das Territorium streifte und sie versuchte, ihm irgendetwas zu erklären, was er ohnehin schon wusste. Es war aus Sorge, nicht etwa um die beiden, sondern um das Wohlergehen des gesamten Clans, da er seiner Schwester und seinem Baukameraden gut zutrauen konnte, in irgendwelche Schwierigkeiten zu geraten. Zumindest redete er sich selbst ein, dass das der Grund dafür war, dass ihm die Sache einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Dabei halt es nicht, dass er immer wieder das Gefühl hatte, Sprenkelpfotes Geruch auf dem Territorium wahrzunehmen, der vermutlich einfach nur von irgendeiner alten Patrouille war, an der der andere Schüler teilgenommen hatte. Und noch dazu hatte Nesselpfote sich sogar mehrere Male dabei erwischt, wie er einen Blick zur Seite geworfen hatte, um Sprenkelpfote einen genervten Blick zuzuwerfen, wenn Löwenfeder mal wieder bewies, was für eine großartige Mentorin sie doch war. Nur war Sprenkelpfote nicht da gewesen und stattdessen hatte Nesselpfote einfach mehrere Herzschläge lang auf den leeren Fleck neben sich gestarrt.
Es war demnach also keine Überraschung, dass Nesselpfotes Laune noch schlechter als sonst war, als er gegen Sonnenuntergang mit seiner Mentorin ins Lager zurückkehrte. Er wartete gar nicht erst darauf, dass sie ihn entließ, sondern tappte direkt zum Schülerbau hinüber. Die meisten Katzen waren bereits wieder von ihren täglichen Aufgaben zurückgekehrt, lagen nun in kleinen Grüppchen beieinander und genossen die letzten Strahlen der Sonne, während sie sich gegenseitig die Zunge gaben. Sicherlich mussten auch Espenpfote und Sprenkelpfote bereits zurück sein - er war sich ziemlich sicher, dass er Heidebrand, die Mentorin seiner Schwester, bei einer Gruppe Krieger gesehen hatte. Er wollte sich nur versichern, dass die beiden nicht irgendeine Katastrophe verursacht hatten. Nesselpfote steckte den Kopf in den Schülerbau und kam ins Stutzen, als er dort auf absolute Leere stieß einmal abgesehen von einigen anderen Schülern, die in diesem Moment allerdings unwichtig für ihn waren. Sein Nasenrücken kräuselte sich als er sein Gesicht verzog und sein Schweif zuckte während er sich rückwärts wieder aus dem Bau hinaus schob. “Welcher Floh hat dir denn in den Poh gezwickt?”, drang plötzlich eine neckende Stimme an sein Ohr und bevor er überhaupt reagieren konnte, spürte er, wie sich spitze Zähne sanft um das Fell am hinteren Teil seiner Flanke legten. Nesselpfote fauchte und trat aus, verspürte eine gewisse Genugtuung als er fühlte, wie seine Pfote Kontakt mit Wirbelpfotes Gesicht machte, was sie allerdings nicht weiter zu stören schien. Stattdessen hüpfte sie aufgeregt um ihn herum, stieß ihm mit der Nase gegen sie Wange und versuchte, spielerisch nach seinem Ohr zu schnappen. Ein leises, warnendes Knurren drang aus seiner Kehle, doch auch davon ließ Wirbelpfote sich nicht beirren. “Oooh, hast du schlechte Laune, weil Espenpfote dir Sprenkelpfote ausgespannt hat?” Geflissentlich ignorierte er den Kommentar seiner Schwester, schlug stattdessen mit der Pfote nach ihr, was der schwarzen Schülerin nur ein Kichern entlockte. “Ist ja gut, ich lass dich in Ruhe weiter schmollen”, miaute sie mit einem Grinsen, rieb ihr Gesicht kurz an seiner Wange und sprang dann zu Ulmenpfote hinüber, die den Austausch mit einem unsicheren, wenn auch leicht amüsierten, Gesichtsausdruck verfolgt hatte. Nesselpfote knurrte noch einmal, auch wenn Wirbelpfote bereits wieder zu weit weg war, um ihn noch zu hören und ließ sich dann mit einem missmutigen Gesichtsausdruck vor dem Schülerbau nieder. Er war definitiv nicht am Schmollen! Er war einfach nur genervt von seiner Mentorin und davon, dass Sprenkelpfote ihn einfach mit ihr allein gelassen hatte und dass seine Pläne für den Tag über den Haufen geworfen worden waren von zwei unzuverlässigen Katzen. Während der gestreifte Kater so finster ins Nichts starrte, bemerkte er erst gar nicht, dass die Objekte seiner Genervtheit das Lager wieder betraten. Erst als ihm ein kalter Wassertropfen direkt auf der Nase landete, blickte er auf und sah sich einem tropfnassen Sprenkelpfote gegenüber, der einen mickrigen Fisch im Maul trug. “Was, beim SternenClan, hast du angestellt?”, fuhr er den kleineren Kater, der erschrocken einen Schritt zurückwich. Statt ihm aber zu erlauben, sich weiter zu entfernen, sprang Nesselpfote auf die Pfoten und brachte Sprenkelpfote mit einigen energischen Stupsern dazu, sich hinzulegen, bevor er sich ebenfalls neben ihm niederließ. “Warum bist du so nass? Bist du in den Fluss gefallen, oder was?” Das betretene Schweigen seines Baugefährten verriet ihm, dass er die Maus am Genick getroffen hatte. Ungläubig starrte er ihn an, hob eine Augenbraue, um ihm zu vermitteln, dass er eine Erklärung erwartete, bevor er sich daran machte, den Pelz des Anderen trocken zu lecken. Vorsichtig legte Sprenkelpfote den Fisch zwischen seinen Pfoten ab, den er bis zu diesem Augenblick noch immer im Maul gehabt hatte, duckte sich weg, als Nesselpfote ihm mit der Zunge zwischen den Ohren entlang fuhr. “Ich hab einen Lachs für dich gefangen”, murmelte er und schob den mickrigen Fisch mit der Nase näher zu Nesselpfote hinüber, der nicht anders konnte, als ihn einfach nur zum wiederholten Mal anzustarren. Sprenkelpfote schien dies als Einladung zu sehen, sich weiter zu erklären. “Ich wollte dir eine Freude machen. Mit der Hungersnot hatten wir lange keine Fische mehr und ganz sicher keinen Lachs also dachte ich, jetzt wo die Fische wieder zurück sind, könnte ich einen für dich fangen. Espenpfote hat angeboten, mir zu helfen. Eigentlich wollte ich einen größeren fangen, aber die sind ganz schön stark und haben eher mich gefangen, als ich sie.” Verlegen zuckte der gesprenkelte Kater mit den Ohren, sah mit unsicherem Blick zu Nesselpfote auf, der mitten in der Bewegung inne gehalten hatte. War Sprenkelpfote wirklich den ganzen Tag mit Espenpfote am Fluss gewesen, war sogar ins eiskalte Wasser gefallen, nur um seine liebste Beute für ihn zu fangen? “Du bist so ein Mäusehirn!”, knurrte er, was den anderen Kater dazu brachte, die Ohren anzulegen und eine Entschuldigung zu murmeln, doch hatte seine Stimme nicht den üblichen Biss. “Dich kann man wirklich nicht alleine aus dem Lager lassen. Nächstes Mal komme ich mit, damit du nicht versehentlich im Fluss ertrinkst.” Mit einem Kopfschütteln machte er sich daran, Sprenkelpfotes Pelz weiter zu trocknen, da er nicht wusste, was er sonst noch dazu sagen sollte. Er konnte spüren, wie sich der Körper des anderen langsam unter den gleichmäßigen Bewegungen zu entspannen schien, bis er schließlich sogar ein vorsichtiges Schnurren vernehmen konnte. Nesselpfotes Ohren fühlten sich mit einem Mal sehr warm an und sein Rückenfell prickelte. “Also freust du dich über den Lachs?”, drang Sprenkelpfotes vorsichtige Stimme irgendwann an seine Ohren. Nesselpfote seufzte tief. Natürlich dachte dieses Mäusehirn immer noch nur daran. Mit einem Augenrollen zog er seinen Kopf weit genug zurück, um in das Gesicht des anderen Katers sehen zu können. “Ich würde mich mehr freuen, wenn du nicht triefnass dabei geworden wärst”, seufzte er schließlich und spürte, wie seine Ohren erneut heiß wurden, als Sprenkelpfote ihm ein sanftes Lächeln schenkte.
Es war immer dasselbe. Staubwolf seufzte und wandte sich ab. Eineinhalb Monde lang hat er diesmal jede freie Minute an Dunstwirbels Seite verbringen dürfen. Wenn er sich nicht irrte, waren das fünf Sonnenaufgänge länger gewesen als beim letzten Mal. Er hatte sogar gehofft, dass sie ihre Worte von vor drei Tagen noch einmal überdenken würde, schließlich hatte er doch sein Bestes gegeben. Sie musste ihn einfach ansehen. Aber jetzt war nichts mehr davon zu sehen, dass sie in den letzten Nächten das Nest geteilt hatten. Stattdessen teilte die gestromte Kätzin jetzt Beute mit Hurrikanjäger, der sich auch noch keinerlei Mühe gab, einen triumphierenden Blick in die Richtung seines Konkurrenten zu verbergen. Mit einem miesmutigen Schweifzucken rappelte Staubwolf und trabte auf den Lagerausgang zu. Er würde schon etwas finden, um Dunstwirbels Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. Spätestens wenn er es zum Anführer des Clans gebracht hatte, oder vielleicht sogar schon vor dem nächsten Kampf, würde er unter Beweis stellen können, dass er mehr als jede andere Katze im Clan dazu geeignet war, bei ihr zu bleiben. Er würde die Kriegerin bestimmt nicht so einfach verlieren. Sollte Hurrikanjäger sich nur dazu verleiten lassen, zu glauben, dass er das Herz der Kätzin gewonnen hatte. Staubwolf wusste es besser als das. Bei allen Katzen, mit denen Dunstwirbel schon einmal auf die eine oder andere Art, länger oder kürzer, zusammen gewesen war, hatte das doch nie zu lange gehalten. Und wenn er so darüber nachdachte – der Gedanke kam ihm, als er sich der Mooskuhle näherte – war sie doch bislang am öftesten zu ihm zurückgekommen. Es war also alles nur eine Frage der Zeit, oder nicht? Er konnte weiter an sich arbeiten und wenn Dunstwirbel sich von Hurrikanjäger trennte, würde er wieder eine Chance bekommen. Zumindest sofern die hübsche Kriegerin das Auge dann noch nicht auf eine andere Katze gerichtet hatte. Aber selbst dann, würde Staubwolfs Möglichkeit gewiss nicht zu lange auf sich warten lassen. Das lehrte ihn die Vergangenheit. Überrascht hielt der junge WolkenClan-Krieger inne. Dem fortgeschrittenen Tag zum Trotz war die Mooskuhle noch nicht leer, wie er erwartet hatte. Stattdessen erblickte er Wüstenrose, die offensichtlich gerade damit beschäftigt war, einen Angriff zu üben. Und jetzt da der gefleckte Körper der schlanken Kriegerin elegant durch die Luft segelte und sie leichtfüßig wieder auf dem Boden aufsetzte, musste Staubwolf zugeben, dass die Kätzin richtig gut aussah. Im Licht der untergehenden Sonne vielleicht sogar besser als Dunstwirbel. Staubwolfs Schnurrhaare zuckten leicht, bevor der junge Krieger sich wieder in Bewegung setzte und über die Hügelkuppe hinunter in die Mooskuhle trabte. „Guten Abend“, begrüßte er die cremefarben gefleckte Kätzin mit einem freundlichen Lächeln. Ein leichtes Kribbeln regte sich in seinem Inneren und mit einem Mal waren seine negativen Gefühle ein ganzes Stück schwächer geworden. Vielleicht war eine kurze Unterhaltung mit Wüstenrose genau das, was er jetzt brauchte. „Guten Abend, Staubwolf.“ Die Kätzin neigte freundlich den Kopf. „Was bringt dich zu dieser Zeit hierher?“ „Ich dachte, es könnte nicht schaden, ein wenig mehr zu trainieren“, gab der Krieger zur Antwort, wobei er das Kinn unwillkürlich ein klein wenig anhob, um sich nun in seiner vollen stattlichen Größe zu präsentieren. „Aber wie ich sehe, hattest du dieselbe Idee?“ Er schenkte der Kätzin ein kurzes Zwinkern, ehe er sich kurz über das Brustfell leckte, ungeachtet der Tatsache, dass dieses wohl zerzaust sein würde, sobald er irgendeine Art von Training begann. „Zugegeben, ich hätte nicht gedacht, dabei noch einer anderen Katze über den Weg zu laufen.“ Ein Schnurren drang aus Wüstensroses Kehle und einen Herzschlag später, breitete sich ein warmes Kribbeln in Staubwolfs Inneren aus, als die Schweifspitze der Kätzin gegen seine Flanke schnippte. „Ich hätte auch nicht gedacht, hier draußen noch einem so hübschen Kater zu begegnen“, antwortete sie grinsend, bevor sie einen kurzen Sprung zurück machte. „Willst du denn dann gemeinsam trainieren? Dann bleiben wir beide in Form und zu zweit macht es mehr Spaß als allein.“ „Wieso nicht.“ Diesmal war es Staubwolf, dem ein tiefes Schnurren aus der Kehle drang. Vor seinem inneren Auge tauchte wieder das Bild von Wüstenrose auf, wie sie elegant auf den vier Pfoten landete, das Licht der untergehenden Sonne auf ihrem gefleckten Pelz. „Aber ich bin sicher, du bist so oder so eine ausgezeichnete Kämpferin“, fügte er noch hinzu, ehe er einen Sprung zurück machte. „Dann greifst du mich an?“
~ ~ ~ ~ ~
Wüstenrose nickte und spannte die Muskeln an. Sie hatte nicht damit gerechnet, noch eine andere Katze zu treffen, bevor sie ins Lager zurückkehrte, aber sie begrüßte die Überraschung und Staubwolf war gewiss kein unangenehmer Zeitgenosse. Wenn das Leben ihr eine solche Begegnung zuspielte, dann wollte sie diese auch genießen. Warum dann den Abend nicht gemeinsam mit Staubwolf genießen? Sie stieß sich also vom Boden ab, zielte erst einmal einfach auf die Schulter des Kriegers. Sie waren keine Schüler*innen mehr und mussten daher nicht mehr unter Aufsicht ihrer Mentor*innen trainieren. Um genau zu sein, standen ihre Kriegerpflichten jetzt über dem Training, auch wenn Wüstenrose immer wieder, die eine oder andere Schülerkatze mit nach draußen nahm, selbst dann wenn sie selbst gerade keine*n Schüler*in hatte. Aber manchmal war es auch ganz angenehm, einfach ein paar Kampfzüge mit anderen ausgewachsenen Katzen zu üben, um in Form zu bleiben. Für einen Moment lang segelte die Kätzin durch die Luft, ehe sie an der Stelle wieder auf dem Boden landete, wo Staubwolf einen Herzschlag vorher noch gestanden hatte. Der Krieger hatte ihren Schlag leicht kommen sehen und sich mit einem einfachen Satz außer Reichweite begeben. Davon ließ Wüstenrose sich natürlich nicht abschrecken. Stattdessen setzte sie einfach sofort mit dem nächsten Schlag nach. Erneut segelte sie auf Staubwolf zu und diesmal traf ihre weiche Pfote den Kater seitlich am Kopf. Dieser aber grinste nur und im nächsten Augenblick war es Wüstenrose, die seinem Angriff mit einer raschen Rolle zur Seite entgehen musste. Glücklicherweise hatte sie genügend Schwung mitgenommen und gelangte ohne Probleme wieder auf alle vier Pfoten, nur um sich direkt wieder Staubwolf gegenüber zu sehen. Der Kater war ein ausgezeichneter Kämpfer und obwohl er sie mit kontinuierlichen Schlägen immer mehr in die Enge trieb, konnte die gefleckte Kriegerin nicht darüber hinwegtäuschen, dass der kleine Trainingskampf ihr Spaß machte. Trotzdem … langsam musste sie sich etwas einfallen lassen. Im Augenblick gelang es ihr zwar, den Schlägen ihres Trainingspartners auszuweichen und ihre eigene Technik war auch nicht so schlecht, aber in Sachen Körperkraft war sie ihm eindeutig unterlegen. Außerdem war ihre Ausdauer noch nie die Beste gewesen. Auch jetzt spürte sie schon die Erschöpfung. Ihre Bewegungen wurden langsamer und wenn sie keine Lösung für das Problem fand, würde Staubwolf vermutlich bald einen Schlag landen, der in einem ersthaften Kampf zum Problem werden hätte können. Mit einer weiteren Rolle zur Seite gelang es ihr, dem nächsten Angriff auszuweichen und als sie sich beeilte, ihren eigenen Angriff auszuführen, um nicht sofort wieder in die Verteidigungsposition zu geraten, blieb ihr Blick an dem Baum auf der anderen Seite der Mooskuhle hängen. Bei Tag überschattete die Baumkrone einen Teil der Trainingskuhle, aber inzwischen war es dunkel geworden und das würde Wüstenrose ihren Plan erleichtern. Wie erwartet, gelang es Staubwolf ihren Schlag mit der Pfote zu parieren, aber als sie seinem Folgeschlag auswich, machte Wüstenrose nicht einen einzelnen Sprung zurück, sondern wirbelte herum und schoss, schneller als der Kater reagieren konnte, quer durch die Mooskuhle auf den Baum zu. Mit einem Sprung war sie auf dem Baumstamm und zog sich keuchend nach oben. Dennoch hatte ihr Plan sich bezahlt gemacht, denn Staubwolf schien nicht mit der Aktion gerechnet zu haben und brauchte einen Augenblick, um ihr nach oben zu folgen.
Geschafft! Von diesem Ast aus war Wüstenrose eindeutig im Vorteil, als Staubwolf von unten zu ihr nach oben geklettert kam. Wie jede andere Katze im WolkenClan hatte wohl auch der Krieger gelernt, in luftiger Höhe zwischen den Blättern zu kämpfen, aber wie jede*r Schüler*in wusste, war die Katze mit der höheren Position auch ein Stück weit im Vorteil. Und so wie die Äste gewachsen waren, würde Staubwolf Schwierigkeiten haben, dieselbe Höhe zu erreichen, ohne ein paar Schläge einstecken zu müssen. Aber natürlich ließ der Kater sich durch diesen Nachteil nicht von seinem Aufstieg abhalten und Wüstenrose konnte ein Schnurren nicht unterdrücken, als sie einen Hagel an Pfotenschlägen auf ihn niedergehen ließ. Einmal traf sie seine Schulter, dann seine Schnauze. Wäre der andere Krieger nicht genau wie sie eine WolkenClan-Katze gewesen, hätte er vielleicht den Halt verloren und die Kätzin hätte den Sieg für sich sichern können, aber so gelang es Staubwolf, sich mit etwas Mühe neben ihr auf den Ast zu ziehen. „Du kämpfst gut“, lobte die Kriegerin ihn grinsend, wobei sie noch einen Schritt den Ast entlangbalancierte und sich dann niederließ, nur um Staubwolf einen leichten Klaps mit dem Schweif gegen die Flanke zu verpassen, als er ihr folgte, um es sich dann ebenfalls bequem zu machen. „Du bist aber auch nicht schlecht“, gab der Kater zurück. „So schnell habe ich lange keine Katze mehr auf einen Baum klettern sehen.“ Jetzt wo sie sich nicht mehr in der windgeschützten Senke befanden, zerzauste der kühle Wind Wüstenroses Fell und so rückte die gefleckte Kätzin noch ein Stückchen näher an Staubwolf heran, sodass ihre Flanke seine berührte. Eine andere Katze hätte sich darüber vielleicht mehr Gedanken gemacht, aber die Kriegerin nahm Dinge lieber so wie sie kamen. Es brachte nichts, sich zu viele Gedanken oder gar Erwartungen zu machen. Für den Augenblick wollte sie einfach den Moment genießen. Wer konnte schon sagen, was morgen oder übermorgen passierte? Am Ende hatte sie nur den jeweiligen Augenblick in den Pfoten. Und dieser hier durfte gerne noch ein wenig länger dauern.
Morgentau erwachte in der Dämmerung und blinzelte hinaus zum Lagerplatz. Sanft sickerte das Licht der Blattfrische-Sonne in den Bau hinein und kündigte an, dass heute ein angenehmer Tag sein würde. Dennoch konnte die Kätzin nicht behaupten, dass sie sich sonderlich wohl fühlte, denn… am vorigen Abend war sie in den Kriegerbau zurückgekehrt. Ihre drei geliebten Junge, Azurjunges, Habichtjunges und WIeseljunges, waren am gestrigen Morgen von Mohnstern zu Schülern ernannt worden. Azurpfote, Habichtpfote und Wieselpfote hatten dabei fröhlich gewirkt und hatten sich schnell verabschiedet, da ihre Mentoren sie sogleich ins Territorium herausgenommen hatten. Es war kein Wunder gewesen, dass die drei erst am Abend zurückgekehrt und sofort in ihre Nester gefallen waren. Und was hatte Morgentau den ganzen Tag über gemacht? Unsicher im Lager den Boden bearbeitet, denn auch Pantherkralle hatte eine Aufgabe bekommen und sie… sie war alleine im Lager geblieben. TIef atmete die große Kätzin ein, nur um schwer zu Seufzen. Ob sie heute etwas Ablenkung erhalten würde? Gewitterbrand würde sie wohl nicht vergessen, richtig? Oder vielleicht hatte Pantherkralle sogar Zeit… Nachdem sich die Kriegerin aufgesetzt und ihren Pelz geputzt hatte, verließ sie zögerlich den Bau. Die Sonne stieg rasch höher und die warmen Sonnenstrahlen fluteten förmlich den Lagerplatz, auch wenn noch ein langer Schatten über diesem lag. Doch dieser wurde verdrängt und würde bald nicht mehr zu sehen sein. Der Duft der Blattfrische erfüllte Morgentaus Nase und schenkte ihr ein wenig Trost. Wenn sie sich heute aus dem Lager wagte, könnte sie bestimmt irgendwo ein wenig Sonne tanken. Sie hatte die Sonnenstrahlen nach der Blattleere doch sehr vermisst.
Gewitterbrand stand bereits neben dem Felsen, der für die Versammlungen dienlich war, und Morgentau gesellte sich langsam zu der Gruppe Krieger, die die Zweite Anführerin belagerten. Ihr Blick fiel kurz auf Abendhimmel, die sich aus dem Heilerbau, dessen Eingang eben dieser Felsen war, schob, und nachdenklich mit einem Bündel Kräuter zur Kinderstube lief. Die neuesten Königinnen mussten schließlich versorgt werden und kurz schimmerte Sehnsucht in ihrem Blick auf. Sie vermisste die Zeit in dem milchig duftenden Bau bereits. “Aschenkralle! Du wirst mit Mähnenbrand, Kiefernfall und Rauchtatze die Grenze zum WindClan prüfen! Wir können noch immer nicht sicher sein, ob Sturmstern zu vertrauen ist, also seid besonders wachsam.” Morgentau spitzte nervös die Ohren und blickte zu den genannten Kriegern. Es würde doch wohl nicht wirklich Probleme mit dem WindClan geben, oder doch? Sie wollte vermeiden, dass ihre Jungen in einen solchen Konflikt einbezogen würden, auch wenn ihr durchaus bewusst war, dass sie die drei nicht für immer davor beschützen könnte… Waren sie überhaupt schon wach? Schnell blickte sich die Kätzin im Lager um, entdeckte alle drei allerdings nicht. Bestimmt würden sie bald aufwachen, wenn sie nicht bereits unterwegs waren… “Weidentanz wird eine Jagdpatrouille anführen. Dämmerstreif, Kauzruf und Sturmlicht sollen sich ihr anschließen! Ich erwarte, dass ihr alle mindestens zwei Beutestücke mitbringt. Es ist schließlich die Blattfrische und wir sollten uns wieder stärken.” Die vier Katzen fanden sich schnell und Morgentau warf Gewitterbrand einen Blick zu. Gewiss würde sie noch eine dritte Patrouille bilden? “Schüttelfrost, Mondschatten, Goldregen! Wir gehen zur Zweibeinergrenze. Mit der Blattfrische gibt es bestimmt so einige neugierige Hauskätzchen, die glauben, dass sie unsere Grenzen einfach missachten können.” Erleichtert atmete Morgentau auf. Sie selbst würde also nicht zu einer solchen Patrouille eingeteilt sein und Pantherkralle auch nicht. Zwar würden ihre drei zum Training aufbrechen, doch wenigstens konnte sie heute noch entscheiden, was sie tun wollte und dieses Mal würde sie es wagen, das Lager zu verlassen.
Als sich die Gruppe aufgelöst hatte, schob sich auch Morgentau an den Rand des Lagers, mit dem sie zu verschmelzen versuchte. Ihr fiel dabei ein schwarzer Pelz vor, die weiße Brust und die weißen Pfötchen waren ihr vertrauter, als ihr eigener Pelz. Bevor Wieselpfote von seinem Mentoren erwischt werden konnte, holte sie zu ihrem Sohn auf und schnurrte zur Begrüßung. “Morgentau!”, rief der kleine Kater fröhlich und schmiegte sich sogleich an seine Mutter, die ihm sanft das Fell zwischen den Ohren glättete. “Ich habe dich so vermisst!” “Ich habe euch auch vermisst, mein Kleiner. Aber jetzt kannst du mir ja erzählen, was du gestern alles so gelernt hast?” Wieselpfote überlegte kurz, dann begann er ein wenig zu plaudern. Etwas, dass er nur vor seiner Mutter schaffte und sie vermutete, dass Silberstaub noch eine Weile auf unsicheres Schweigen treffen würde. “Wir haben uns die Grenzen angeguckt und dann hat mir Silberstaub auch noch ein gutes Jagdgebiet gezeigt. Mir tun meine Pfoten noch immer weh, aber ich glaube, Silberstaub wird trotzdem wieder viel laufen wollen… Ich glaube, sie läuft sehr viel… und gerne…” Mitfühlend leckte Morgentau ihrem Sohn erneut über den Kopf und hielt nach Silberstaub Ausschau. Auch huschte ihr Blick in die Richtung des Kriegerbaus, denn sie wollte nicht, dass Pantherkralle plötzlich auftauchte. Zwar liebte sie ihren Gefährten sehr, doch als Vater bewies er doch eine gewisse… Erwartung an seine Junge. “Ach, Silberstaub hat nicht so viel Ausdauer wie du glaubst. Ich denke, sie will dir nur besonders gut zeigen, wie unser Territorium aussieht, damit du dich nicht verläufst. Aber wenn du nicht mehr kannst, sagst du ihr das, in Ordnung?” Unsicherheit flackerte in Wieselpfotes Blick auf, dennoch nickte er und leckte Morgentau sanft über die Wange. Allerdings vermutete sie, dass er sich im Endeffekt nicht trauen würde, sie kannte sich selbst gut genug und wusste, dass sie es nicht geschafft hätte zu Beginn ihrer Schülerzeit.
“Wieselpfote! Bist du bereit, aufzubrechen?” Silberstaubs sanfte Stimme drang an Morgentaus Ohr und sogleich wandte sie sich in die Richtung der Kätzin, die in der Nähe des Lagerausgangs stand. Vorsichtig löste sie sich von ihrem Sohn, der unsicher zu ihr hinauf blickte, und lächelte mitfühlend. “Das schaffst du schon. Viel Erfolg.” Wieselpfote zögerte einige Augenblicke, dann nickte er und verschwand in Silberstaubs Richtung. Da Morgentau sonst niemanden entdeckte, schob sie sich in den Kriegerbau zurück und trottete zu Pantherkralle, der noch in seinem Nest lag. Sanft stieß sie mit ihrer Schnauze gegen seine Schulter und hörte ein Murren als Antwort. Belustigt stieß sie erneut gegen ihn und beobachtete, wie er sich aufrichtete und verwirrt um sich blickte. “Guten Morgen, Liebster”, grüßte sie, reckte sich und stieß mit ihrer Nase gegen seine. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Kriegers, als er sie erkannte. “Gewitterbrand hat uns heute keine Aufgabe gegeben. Wollen wir vielleicht spazieren gehen?” “Aber gerne doch, liebste Morgentau”, antwortete Pantherkralle heiter und leckte sich ein paar zerzauste Stellen seines Pelzes. Dabei entfloh ihm immer wieder ein Gähnen. “Hast du unsere Söhne heute schon gesehen?” Morgentau nickte leicht und half ihrem Gefährten, seinen Pelz zu putzen. “Wieselpfote ist gerade mit Silberstaub aufgebrochen. Er hat gestern schon eine ganze Menge gesehen, so hat er es mir zumindest erzählt. Habichtpfote und Azurpfote sollten auch schon unterwegs sein.” Pantherkralle nickte während er sich den Pelz leckte und Morgentau schnurrte amüsiert, als sie den Stolz bemerkte, der sich auf sein Gesicht gelegt hatte. Oh, wie froh sie doch darüber war, dass ihr Gefährte sich so dafür interessierte, was seine Jungen trieben.
Wenig später schoben sich Morgentau und Pantherkralle auf den Lagerplatz. Die meisten SchattenClan Krieger hatten sich bereits entfernt und somit lag es ruhig da. Ihre Schwanzspitze zuckte kurz und vorsichtig, als sie Mohnstern erblickte, die sich vor ihrem Bau ausgestreckt hatte und die Katzen beobachtete, die noch im Lager waren. Ob sie wohl an den WindClan dachte? Etwas Ernstes lag in ihrem Blick, doch Morgentau wäre wohl die letzte, die nachfragen würde. “Wollen wir zur Steinebene gehen? Dort könnten wir Mal sehen, ob du noch ein wenig Jagen kannst, nach all den Monden in der Kinderstube.” Morgentaus Ohren erhitzten sich und vorwurfsvoll betrachtete sie ihn von der Seite. “Ich bin auch ohne meine Kinderstubenzeit keine sonderlich gute Jäger…”, murmelte sie ihm zu und warf Mohnstern einen beunruhigten Blick zu. Die Anführerin schien sie allerdings nicht zu beachten. “Aber ja, lass es uns versuchen.” Pantherkralle schnurrte amüsiert und stieß mit seiner Schulter gegen Morgentaus Schulter. “Danach können wir uns wenigstens sonnen”, fügte er hinzu und blinzelte sie liebevoll an. Die beiden verließen das Lager und ließen sich Zeit auf ihrem Weg zur Steinebene. Morgentau spürte, wie sie schon nach einer kurzen Zeit etwas erschöpfter war, doch sie lief klaglos weiter. Sie würde einfach wieder täglich rausgehen müssen, so wie damals vor ihrer Kinderstubenzeit, dann würde sie keine Probleme mehr damit haben.
An der Steinebene angelangt, stellte sich Pantherkralle in die Schatten und bedeutete ihr, näher zu kommen. Er war bereits in seiner Jagdkauer und prüfte die Luft, weshalb Morgentau es ihm nach machte. Sogleich fluteten die frischen Spuren einiger Mäuse und Vögel in ihre Schnauze. Gemeinsam mit Pantherkralle schaffte sie es auch, eine Maus zu erlegen und nachdem er noch eine Echse und einen Frosch gefunden hatte, verscharrten sie die drei Tiere in einer kleinen Höhle unter einem der Felsen. Zu Sonnenhoch lagen sie schließlich auf den Felsen und Morgentau schnurrte leise, während sie die warmen Strahlen der Sonne auf ihrem Pelz spürte. Auch Pantherkralle schien die Zeit in der Sonne zu genießen und sie rückten zusammen, um sich die Zungen zu geben. Wie lange hatten sie nicht mehr solch eine Ruhe miteinander gehabt? “Ich habe es vermisst, nur Zeit mit dir zu verbringen”, murmelte sie zwischen den Zungenstrichen und seufzte. “Aber ich kann nicht verneinen, dass es noch viel schöner wäre, wenn Azurpfote, Habichtpfote und Wieselpfote hier mit uns liegen würden. Wobei sie vielleicht lieber miteinander balgen würden oder eine Maus jagen wollten.” Pantherkralle schnurrte amüsiert und blickte über die Felsen hinweg. “Bestimmt können wir sie in ein paar Monden hierher mitnehmen. Wenn die Sonne so richtig scheint und die Beute träge rumliegt. Dann können sie uns zeigen, was sie können und wir erleben etwas als Familie.” Dieser Gedanke gefiel Morgentau, weshalb sie auf schnurrte und nickte. “Und eines Tages, wenn wir Älteste sind, sonnen wir uns hier und die drei bringen ihre Jungen und wir teilen uns alle Beute, eine große Familie.” Morgentau blickte zu Pantherkralles Gesicht und beobachtete, wie ein sanftes, verträumtes Lächeln auf seinen Lippen lag, so als würde er sich vorstellen, wie seine Enkel auf ihm herum turnten. Verträumt seufzte die Kriegerin, konnte es kaum glauben, dass sie mit diesem Kater eine Familie hatte. “Habe ich dir eigentlich Mal gesagt, wie sehr ich dich liebe, Morgentau?”, fragte Pantherkralle nach einigen Augenblicken des Träumens. Sanft blinzelte die Kriegerin ihren Gefährten an, spürte, wie ihr Herz vor Liebe nur so schlug. “Jeden Tag, mein Liebster. Jeden Tag.”
Schwer lag die Hitze der Blattgrüne über dem Lager des DonnerClans, trotz der bereits angebrochenen Nacht. Zwischen dem dichten Unterholz des Waldes drang das stetige Zirpen von Grillen hervor, doch ansonsten lag der Wald beinahe schon unnatürlich still da. Keine Katze wollte sich bei diesem Wetter mehr als nötig bewegen, wenn selbst die Nacht keine wirkliche Abhilfe gegen die Hitze bot. In ihrem Nest im Schülerbau wälzte Federpfote sich hin und her, konnte einfach keine gemütliche Position finden, in der sie in den Schlaf sinken konnte. Selbst die Luft fühlte sich fast schon erstickend an, so warm war es in den letzten Tagen geworden. Und dabei hatte die Kätzin normalerweise eigentlich kein Problem mit dem Wetter der Blattgrüne, genoss es sogar eher, in der warmen Sonne dösen zu können. Mit einem Seufzen drehte Federpfote sich auf die andere Seite und stockte, als ihr das leere Nest neben ihr auffiel. Irritiert hob sie den Kopf und spähte hinüber, versicherte sich, dass der Kater, der normalerweise dort schlief, nicht einfach nur tief im Moos versunken war. Doch tatsächlich lag es verlassen da, schien so gut wie gar nicht benutzt worden zu sein. Durch die Hitze hatten die Schüler ihre Moosnester so weit, wie nur möglich, auseinander geschoben, da man bei diesem Wetter einfach nicht dicht an dicht gedrängt schlafen konnte, und so war ihr wohl nicht aufgefallen, dass Silberpfote im Laufe der Nacht sein Nest verlassen hatte, nachdem alle anderen Schüler eingeschlafen waren. Ihre Neugierde geweckt, rappelte Federpfote sich auf die Pfoten. Das trockene Moos knisterte leise unter ihren Bewegungen und sie warf einen verstohlenen Blick zu den Baukameraden hinüber, um sich zu vergewissern, dass sie diese nicht geweckt hatte. Vorsichtig schlängelte sie sich zwischen den schlafenden Gestalten hindurch, bis sie sich schließlich auf die Lichtung hinaus schob. Eine sanfte Brise traf sie im Gesicht, zerzauste ihr leicht das kurze Fell, und erfreut ringelte die junge Kätzin ihren Schweif. Sie schloss die Augen und sog tief die warme Luft ein, konzentrierte sich auf Silberpfotes Spur zwischen den schweren Gerüchen der Blattgrüne. Verdeckt unter den Düften der unterschiedlichen blühenden Pflanzen, die selbst in der Nacht deutlich auszumachen waren, konnte sie den Geruch des Katers wahrnehmen, der fast schon erfrischend dagegen war. Auf leisen Ballen schlich Federpfote voran, tappte am Kriegerbau vorbei und hielt dabei die Luft an, wollte sie doch nicht von einem der älteren Krieger dabei erwischt werden, wie sie sich mitten in der Nacht aus dem Lager stahl. Die Geruchsspur führte sie an der Kinderstube vorbei und ihre Schnurrhaare zuckten. Sie wusste, dass dahinter ein kleines Loch im Ginstertunnel war, durch das eine schlanke Katze wie Silberpfote mühelos hindurch schlüpfen konnte. Nur was hatte ihr Freund außerhalb des Lagers vor? Die trockenen Äste knackten als Federpfote sich durch den Spalt hindurch zwängte. Sie schüttelte sich einmal, um die kleinen Zweige, die sich in ihrem Pelz verfangen hatten, loszuwerden, und kletterte dann die Felswand hinauf, immer noch Silberpfotes Spur folgend. Bereits nach wenigen Schritten konnte sie am oberen Rand seine Silhouette ausmachen und sie beschleunigte ihr Tempo etwas. Einige kleine Kiesel lösten sich unter ihren Pfoten und rollten leise klackernd die Schlucht hinab, kündigten so ihr Kommen an noch bevor sie selbst auf sich aufmerksam machen konnte. Silberpfotes Ohren zuckten und er wandte den Kopf, seine Züge angespannt. Als er jedoch Federpfote erkannte, entspannte seine Haltung sich und er schnippte ruhig mit dem Schweif; eine Einladung, sich zu ihm zu setzen.
“Du warst nicht in deinem Nest”, miaute Federpfote, nachdem sie sich neben dem Kater niedergelassen hatte, ihre Pelze dicht nebeneinander, und hätte sich im nächsten Herzschlag am liebsten selbst eine Pfote über die Ohren gezogen, weil sie so etwas offensichtliches gesagt hatte. Natürlich wusste Silberpfote, dass er nicht in seinem Nest gewesen war, schließlich saß er hier oben am Rand der Schlucht und … ja, was machte er hier überhaupt? Neugierig wandte die Schülerin den Kopf und sah den dunklen Kater fragend an. Er zuckte unbeholfen mit den Schultern, den Blick geradeaus auf den Wald gerichtet. “Ich konnte nicht schlafen.” Federpfote nickte verstehend. “Ich kann bei der Hitze auch nicht wirklich schlafen”, gab sie zu. Neben ihr schüttelte Silberpfote den Kopf. “Das ist es nicht. Als auch, aber … nicht wirklich.” Verwirrt sah die Schülerin den Kater an, legte den Kopf leicht schief. Seine Worte ergaben keinen wirklichen Sinn, zumindest nicht für sie. Er nahm ihr Schweigen als Aufforderung, weiterzureden. “Morgen sollen wir zu Kriegern ernannt werden”, begann er und Federpfotes Ohren stellten sich überrascht auf, als sie doch tatsächlich ein leises Seufzen von ihm vernahm. Sie hatten heute ihre letzte Prüfung unter Toxinsterns wachsamen Augen abgelegt, um festzustellen, ob sie beide bereit waren, ihre Kriegernamen zu erhalten. Natürlich hatten sie bestanden, etwas anderes hätte sie auch überrascht, doch hatte sie eigentlich gedacht, dass Silberpfote sich darüber freuen würde. Schließlich waren sie beide schon so lange Schüler, dass sie es kaum abwarten konnte, endlich ein vollwertiges Mitglied des Clans zu werden. Der dunkle Kater schien ihre Verwirrung zu spüren, denn er wandte den Kopf und sah sie aus gelben Bernsteinaugen heraus an. “Ich freu mich. Ich meine, das ist das, was ich die ganze Zeit wollte. Aber irgendwie … Irgendwie hab ich auch Angst, dass sich jetzt alles verändert und ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin.” Verlegen wandte er den Blick wieder ab und Federpfote hatte einige Herzschläge lang Zeit, sein Profil ganz genau betrachten zu können. Im Licht des Mondes kamen die hellen Härchen in seinem dunklen Pelz besonders deutlich zum Vorschein, verliehen ihm einen gewissen silbernen Schimmer, der seinem Namen alle Ehre machte. Ein wenig so, als wäre sein Pelz mit Sternen besetzt, ähnlich wie bei den Katzen des SternenClans. Auch hatte er mittlerweile ganz schön an Größe zugelegt, seit dem Beginn ihrer Ausbildung, mit definierten Muskeln, die unter seinem kurzen Pelz zu erkennen waren. Er sah aus, wie ein richtiger Krieger. Umso mehr verwirrte es Federpfote, dass er scheinbar noch nicht bereit dafür schien, auch einer zu werden. Zaghaft lehnte sie sich ein Stück vor und stieß ihren Kopf gegen seine Schulter, unterdrückte ein Zucken, als die Berührung ihr einen leichten Schauer über den Rücken jagte. “So viel wird sich nicht ändern, Silberpfote”, miaute sie leise, als er ihren Blick mit einem neugierigen Gesichtsausdruck traf. “Wir dürfen nur endlich in den Kriegerbau ziehen und den anderen Schülern Aufgaben erteilen, statt selbst herumkommandiert zu werden.” Die Aussage entlockte ihm ein seichtes Schnurren. “Und außerdem bist du nicht allein. Ich ziehe mit dir in den Kriegerbau. Solange wir beieinander sind, wird schon alles in Ordnung sein, richtig?” Einen Augenblick lang spannten Silberpfotes Muskeln sich, sie konnte es deutlich spüren, hatte die ihren Kopf doch noch immer gegen seine Schulter gelehnt. Dann entspannte sich seine Haltung wieder und er nickte langsam, schenkte Federpfote einen Blick, den sie nicht wirklich entziffern konnte. “Du hast recht”, miaute er schließlich nach einigen Herzschlägen des Schweigens. “Solange wir zusammen sind, kann es nicht so schlimm werden.”
Thema: Re: Valentinstag Dates '22 Di 01 Feb 2022, 01:57
Du hast meine Reaktion zwar live mitbekommen, aber ich wollte trotzdem nochmal einen richtigen Kommentar schreiben, weil das einfach viel zu adorable ist. Permanent gegrinst, meinen eigenen Chara gecrusht und god damn, Sprenkel ist zu lieb für diese Welt. Er hat eigentlich was Besseres verdient wie Espe. Richtig schöne Geschichte, hat mich super glücklich gemacht. ♡
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Ruby, Aqua, I love you.
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Thema: Re: Valentinstag Dates '22 So 06 Feb 2022, 23:19
Sehr cute, das Family life von Morgentau und Pantherkralle, dankeschön Ked <3 Die beiden sind ja sowieso ein Herz udn eine Seele, aber ich finds auch süß, dass du Wieseljunges/pfote noch mit eingebaut hast ^-^ LG
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