---> SchattenClan-Lager [SchattenClan-Territorium]


Mit gesenktem Kopf hatte ich der Anführerin zugehört, aber das Herz pochte wie wild in meiner schmalen Brust, als ich Begriff, dass sie meine Fähigkeiten prüfen wollte. Soweit ich wusste hatten in der Vergangenheit schon öfters Schülerinnen und Schüler die Prüfung nicht beim ersten Mal bestanden, aber was wenn Mohnstern der Meinung war, dass ich schlechter war als alle anderen und es nicht verdient hatte, im SchattenClan zu bleiben? Irgendwie musste ich die Anführerin zumindest davon überzeugen, dass ich im Clan bleiben konnte, denn was würde geschehen, wenn ich sie zu sehr enttäuschte? Alleine würde ich mich da draußen wohl kaum zu Recht finden. Aber wie sollte ich das anstellen? Molchpfote hatte doch Recht damit, dass ich nur eine Last für den SchattenClan war ...
Ich ließ meinen Blick zu meinem Mentor schweifen, der mir eben noch viel Erfolg gewünscht hatte und mich dann erwähnte, dass bei diesem Wetter wenigstens die Frösche draußen waren. Ein anderer Schüler wäre für diesen Hinweis vielleicht dankbar gewesen, in meinem Kopf drehten sich die Gedanken jedoch eher darum, was mein Mentor von mir erwartete. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn er mich schon längst aufgegeben hätte ... Schließlich hatte mich bislang noch kein Mentor zu Ende ausgebildet.
Wer wollte schon einen Schüler wie mich.

Als niemand mehr etwas sagte, rang ich mir ein Nicken ab. Ich wagte es kaum, Schiefersturm noch einmal anzusehen. Mir war klar, dass ich die Prüfung wohl nicht bestehen würde, schließlich konnte ich mich nicht einmal gegen jüngere Schüler zur Wehr setzen, allerdings musste ich mich wohl bemühen. Wenn ich Mohnstern und meinen Mentor nicht zu sehr enttäuschte, war es vielleicht möglich, dass sie mich noch im Clan bleiben ließen? Ich wandte mich also ab und begann ins Territorium hineinzutrotten - in Richtung der feuchteren Gebiete, wo ich wohl leichter einen Frosch finden würde. Wenn ich ihn nur erwischen konnte ... Wenigstens klebte mein vom Regen nasses Fell inzwischen an meinem Körper, sodass niemand sehen konnte, wie sehr es sich gesträubt hatte, aber meine Schweifspitze zuckte trotzdem unruhig hin und her, während ich mich umsah und versuchte die Gerüche von Beute wahrzunehmen.
Ich war nicht gut.
Aber irgendwie musste ich etwas finden.


Angesprochen: Mohnstern, Schiefersturm
Standort: Bei Mohnstern und Schiefersturm ---> Macht sich auf den Weg in die feuchteren Teile des Terris.
Sonstiges: Kriegerprüfung: Jagdteil

Reden | Denken | Handeln | Katzen

So nervös ich auch war, Schiefersturm hatte wohl Recht, denn an Fröschen mangelte es bei diesem Wetter ganz bestimmt nicht. Es dauerte nicht lange, bis ich das erste kleine Tier entdeckte. Sonderlich viel Hoffnung machte ich mir nicht, aber wenn ich Mohnstern nicht zu sehr enttäuschen wollte, musste ich zumindest versuchen, einen Frosch zu fangen. Egal wie gering meine Chancen bei dieser Prüfung waren, meine Chancen draußen alleine ohne Clan zu überleben waren noch geringer. Nicht dass die Anführerin deswegen umdenken oder ihre Meinung ändern würde ... Es war schließlich ihre Aufgabe den Clan anzuführen und nicht auf jedes kleine Junge aufzupassen ...
Ich duckte mich also und schob mich über den bereits vom Regen aufgeweichten Boden näher an den Frosch heran. Immer noch zuckte meine Schweifspitze nervös hin und her und auch meine Pfoten wollten nicht unbedingt ruhig bleiben, aber ich musste weitermachen. Schnurrhaarbreite um Schnurrhaarbreite arbeitete ich mich weiter nach vorne, bevor ich endlich zum Sprung ansetzte. Im nächsten Moment merkte ich auch schon, dass der Boden unter meinen Füßen nachgab, aber mit meiner immer noch vom Vortag schmerzenden Schulter und durch meine Unfähigkeit in diesem Augenblick über etwas anderes als mein Versagen nachzudenken, gelang es mir nicht mehr, mein Gewicht abzufangen, sondern landete der länge nach im Schlamm. Blinzelnd blieb ich liegen und beobachtete, wie meine Beute sich mit einem kleinen Sprung davonmachte, bevor ich mich enttäuscht wieder aufrappelte. Eigentlich sollte ich mittlerweile wissen, dass es nicht klappt, erinnerte ich mich, wobei ich mich nach einem anderen Beutetier umsah. Ist ja nicht so, als bräuchte ich Molchpfote dazu, um im Schlamm zu landen. Kurz leckte ich mir über die immer noch schmerzende Schulter, die jetzt wieder ein wenig stärker pochte. Am liebsten wäre ich liegen geblieben, aber dann würde Mohnstern mich wohl sofort aus dem Clan werfen.
Mir blieb nichts anderes als weiterzumachen.


Angesprochen: //
Standort: Im Territorium
Sonstiges: Kriegerprüfung: Jagdteil

Reden | Denken | Handeln | Katzen

[Kleiner Zeitsprung wenn das okay ist]


Nach einigen mehr oder weniger verzweifelten Jagdversuchen hatte der Regen nachgelassen und einem dichten Nebel und Kälte Platz gemacht. Mit der verschwindenden Wärme wurden auch die Frösche wieder seltener und als ich mich schließlich auf den Weg zurück begab, hatte ich nur ein einzelnes Beutetier erwischt, mit dem ich hoffte, Mohnstern zumindest so milde stimmen zu können, dass sie mich nicht direkt aus dem Clan jagte. Dann konnte ich mir bis zum nächsten Versuch etwas überlegen. Vielleicht gab es irgendeine Möglichkeit, wie ich erfolgreicher auf der Jagd sein konnte? Oder würde ich zumindest ein klein wenig besser sein, wenn meine Flanke nicht wie jetzt stumpf schmerzte? Viel Hoffnung machte ich mir nicht, aber wenn ich einfach aufgab, würde Schiefersturm mich bestimmt genauso aufgeben, wie die anderen Krieger und meine Mutter vor ihm. Und dann würde Mohnstern mich bestimmt aus dem Clan schmeißen.
Mit klopfendem Herzen näherte ich mich also dem Treffpunkt, halb in Erwartung einer Standpauke, halb in Hoffnung, dass meine Beute ein wenig über meine komplette Hilflosigkeit und Unfähigkeit hinwegtäuschte, sofern das überhaupt möglich war. Kurz musste ich an Molchpfote denken, der sich bestimmt leichter getan hätte und versuchte zu verdrängen, dass es wohl noch weitere Prüfungsteile geben würde, nach dem was die Anführerin zuvor gesagt hatte. Am liebsten wäre ich sofort davongelaufen, aber alleine hätte ich wohl kaum lange überlebt und irgendwann musste ich wohl zurückkommen. Also nahm ich einen tiefen Atemzug und näherte mich langsam dem Treffpunkt, meinen Frosch fest zwischen den Zähnen, als könnte er mich irgendwie beschützen.


Angesprochen: //
Standort: Kehrt zum Treffpunkt zurück
Sonstiges: Kriegerprüfung: Jagdteil

Reden | Denken | Handeln | Katzen

Auf Mohnsterns Anweisung beeilte ich mich rasch zu nicken und etwas Erde über den Frosch zu scharren. Noch hatte die Anführerin mich nicht davongejagt, aber ich fürchtete, dass das noch kommen konnte. Schließlich lächelten Katzen manchmal auch, bevor sie einem weh taten und ein andern Mal zeigten sie überhaupt keine Regung. So war das zumindest in meiner Erfahrung und ich konnte nur hoffen, dass die Kätzin etwas Gnade mit mir haben würde, auch wenn ich mir im zweiten Teil der Prüfung noch weniger Chancen ausrechnete als im Ersten.
Als Mohnstern mir erklärte, dass ich nun gegen sie selbst kämpfen würde, spürte ich, wie sich in meinem Inneren alles zusammenzog und mein Herz noch schneller pochte als zuvor. Immer noch schmerzten die blauen Flecken auf meinem Körper und besonders die rechte Schulter von meiner Auseinandersetzung mit Molchpfote und wenn ich mich noch nicht einmal gegen den jüngeren Schüler zur Wehr setzen konnte, wie dann gegen die Anführerin des ganzen Clans? Ich hätte noch nicht einmal gegen Schiefersturm kämpfen können, aber wollte die Anführerin mich einfach nur versagen sehen? Ja, das musste es wohl sein und für einen Moment war ich mir nicht sicher, was ich nun eigentlich tun sollte, weshalb mein Blick kurz zu meinem Mentor flog, von dem aber auch keine Hilfe zu erwarten war. Ja, er hatte eben noch einen guten Kampf gewünscht, aber nun blickte er mich auffordernd an. Was wollte er von mir? Sollte ich Mohnstern angreifen? Sollte ich? ich soll sie als Eindringling sehen!, erinnerte ich mich an die Worte der Anführerin. Wollte sie wirklich, dass ich sie ernsthaft angriff? Konnte ich überhaupt etwas ausrichten? Für einen Moment versuchte ich mich an all die Dinge zu erinnern, die Schiefersturm mir beigebracht hatte. Ruhig und aufmerksam bleiben. Den Gegner einschätzen. Eine Schwachstelle finden. Und so weiter. Egal wie viele Sätze durch meinen Kopf flogen, ich scheiterte schon beim Ersten, denn meine Meine hatten begonnen leicht zu zittern.
Trotzdem. Stehen bleiben konnte ich nicht. Schiefersturm hatte mich gewiss schon längst aufgegeben, wie meine anderen Mentoren vor ihm, aber dennoch konnte ich mich nicht einfach umdrehen und weglaufen, auch wenn es mein größter Impuls war, mich einfach irgendwo zu verstecken. Aber dann würde ich bestimmt nicht ins Lager zurückkommen dürfen und wie sollte ich alleine überleben? In einem Versuch, irgendwie weniger verängstigt und unsicher zu wirken, plusterte ich mein Fell etwas auf. Es musste lächerlich aussehen, wie ich der Anführerin gegenüberstand - klein, unsicher und mit aufgeplustertem Fell, als könnte ich dadurch über meine offensichtliche Schwäche hinwegtäuschen.
Dann endlich überwand ich mich irgendwie, zwang mich geradezu, mich in Bewegung zu setzen. Ich musste es schließlich tun, ansonsten - so war ich mir sicher - würden mein Mentor und die Anführerin mich am Ende beide zerlegen, wie Molchpfote es getan hatte nur schlimmer und mich aus dem Clan jagen. Oder wenn sie sich zurückhalten wollte, würde Mohnstern mich einfach so wegschicken. Ich musste es zumindest versuchen, damit ich vielleicht noch eine zweite Chance bekam. Also schoss ich auf die Anführerin zu. Körperkraft hatte ich nicht so viel und ich konnte daher nicht hoffen, sie mit meinem Sprung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Überraschungseffekt - das Wort schwirrte mir in diesem Moment im Kopf herum - gab es auch keinen, zumal ich mir lange Zeit gelassen hatte, wobei ja vielleicht gerade deswegen wieder ein Überraschungseffekt vorhanden war? Ich wusste es nicht sicher und in meinem Kopf drehte sich alles, zumal es jetzt schneller ging, als ich überhaupt denken konnte, ansonsten wäre ich vielleicht so klug gewesen, zu versuchen, unter dem Bauch der Kätzin hindurch zu schlüpfen.
So aber zielte ich auf die Schulter der Anführerin, jedoch ohne irgendwie mein Ziel zu verbergen, oder meine Sprungkraft richtig abschätzen zu können.

Angesprochen: //
Standort: Lichtung gemeinsam mit Mohnstern und Schiefersturm
Sonstiges: Kriegerprüfung: Kampfteil - kämpft gegen Mohnstern

Reden | Denken | Handeln | Katzen

Mohnstern wich mir mit Leichtigkeit aus und zum Glück schaffte ich es irgendwie im Gleichgewicht zu bleiben und irgendwie trotzdem auf meinen vier Pfoten zu landen. Mir blieb keine Zeit groß nachzudenken, denn ich musste wohl noch einmal angreifen. Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass es bald vorbei sein würde, aber dazu musste ich mich bewegen. Irgendwie musste ich die Anführerin noch einmal anzugreifen. Ich hatte mir wohl trotzdem einen kurzen Moment zu lang Zeit gelassen, aber dann gelang es mir, zu einem weiteren Sprung anzusetzen. Ich konnte nicht einfach davonlaufen, egal wie lächerlich ich aussah, wenn ich wie eine schmächtige Fellkugel auf vier Beinen der Anführerin hinterher hüpfte. Und stehen bleiben durfte ich auch nicht. Wenn Mohnstern mich als zu schwach erachtete, würde sie mich aus dem Clan schmeißen und dabei würde es sie sicher nicht interessieren, dass mein Körper noch vom Vortag weh tat. Irgendwie gelang es mir, den Gedanken zu fassen, dass ich wohl irgendeine Art von Taktik brauchte und entschied mich diesmal auf die Pfoten der Anführerin zu zielen. Mein ganzer Kopf schien mir wie in Watte gepackt, als ich mich dazu brachte, das Ziel zu fixieren und loszustürmen.
Vielleicht würde wenigstens irgendetwas klappen, wenn ich nur nicht stehen blieb.
Es musste.


Angesprochen: //
Standort: Lichtung bei Schiefersturm und Mohnstern
Sonstiges: Kriegerprüfung: Kampfteil, im Kampf gegen Mohnstern

Reden | Denken | Handeln | Katzen