c.f.: FlussClan-Lager

Es war ein wunderbares Gefühl, die noch leicht aufgewärmten Steine unter ihren Pfoten zu spüren. Zu lange war sie nichtmehr an diesem Ort gewesen. Zu lange, so schien es ihr, war sie nichtmehr außerhalb des Lagers. Obwohl sie erst in der letzten Nacht auf der großen Versammlung gewesen war, so war es etwas anderes, ob sie nun eine Anführerin war, oder eine Mutter. Ein leichtes Stechen machte sich in ihrer Brust weit. Jubelstern liebte ihre Familie, und ihren Clan. Beides zusammen war manchmal eine schwierige Aufgabe, doch sie wusste, sie würde diese Aufgabe auch in Zukunft meistern. Manchmal brauchte allerdings auch die starke Anführerin des FlussClans eine kleine Pause, wo sie durchatmen konnte, mit Katzen, denen sie vertraute. Auch wenn ihr Sohn Raubpfote noch nicht an den Sonnenfelsen angekommen war, so war sie davon überzeugt, dass er nichtmehr lange brauchen würde. Der Schüler war schlau, er hatte gute Sinne und es war sicherlich ein Kinderspiel, seine Mutter ausfindig zu machen, gerade da sie einen Treffpunkt ausgemacht hatten. Für einen kurzen Augenblick richtete die Kätzin ihren Blick gen Himmel, erinnerte sich an ihre vergangenen Lieben und ihre Familie, fernab von dem Leben, was sie führte. Sie bereute es nicht, diesen Weg gewählt zu haben, nicht im geringsten. Sie war dankbar für jede Katze ihres Clans, war dankbar für Meeresblick, ihre treuste und loyalste Freundin. Das kühle Licht des aufgehenden Mondes tauchte ihre Umgebung in ein fahles, silbernes Licht. Die Sonne der Blattgrüne hatte für die Nacht platz gemacht und würde sie erst bei Sonnenaufgang bekämpfen. Die Lunge der Anführerin füllte sich mit Luft, sie fühlte sich nun besser. Auch wenn ihr Sohn noch nicht da war, so genoss sie das flüstern des Flusses und das seichte Rascheln der Blätter. Ihre Sinne allerdings, ließ sie nicht entspannen, sie schickte sie um ihre Umgebung zu untersuchen. So würde sich niemand an sie heranschleichen können.

Grau und starr hatten sie den Blick zum Himmel gerichtet, tanztende Sterne hatten sich in ihren Augen gespiegelt, als Raubpfote zu ihr gekommen war. Jubelstern hatte ihren Sohn bereits gehört, als er das Gebiet der Sonnenfelsen betreten hatte, doch sie konnte sich nicht rühren. Unfähig, sich zu bewegen, hatte sie das Glizern der Sterne in ihren Bann gezogen. Sie hatte gehört, dass es dem braunen Kater schwer schien, sich zu ihr auf den Stein zu bewegen, er hatte wohl mehr von ihr, als sie sich manchmal eingestehen wollte, zumindest was seine Sturheit anging. Nur mit Mühe konnte sie ihren Blick auf den Kater richten, welcher inzwischen neben ihr aufgetaucht war. "Nun, ich denke, deiner Schwester geht es gut." Sagte sie, Frostpfote schien sich in letzter Zeit eher distanzieren zu wollen. "Hirschfänger ist ihr sicherlich ein guter Mentor." Sagte sie und blickte in Raubpfotes dunkelblaue Augen, welcher er weder von ihr, noch von Halbmond geerbt haben konnte. Kurz zuckte ein Lächeln über ihr Gesicht, sie vermisste ihren Gefährten und ihre Junge, welche sie schon lange zurücklassen musste. "Meinst du, es war eine gute Entscheidung, den DonnerClan zu vertreiben?" Jubelstern war sich sicher gewesen, es sei das beste für ihren Clan. Schließlich wäre auch bald die Blattgrüne zuende und der FlussClan brauchte das zusätzliche Territorium mehr den je. Aber auch wusste sie, dass sie somit einen Teil ihrer Familie vertrieben hatte, was ihr innerlich doch etwas zusetze. Natürlich, als Anführer hätte sich vermutlich jeder so entschieden. Doch die Anführerin Jubelstern und die einfache Mutter und Kätzin Jubelstern , sie hätte sich vielleicht anders entschieden. Leise seufzte sie, als sie an ihre Mutter, Seerose, und ihre Schwestern denken musste.

Ihr schien es, als seien ihre Gelenke in der Nacht eingerostet. Die warmen, nebeligen Schwaben wurden in ein warmes Sonnenlicht getaucht, als sich Raubpfote erhob. Jubelstern und er hatten zum Großteil schweigend nebeneinander gesessen und den Sonnenaufgang beobachtet, als sich ihr Sohn mit knappen Worten von dem kühlen, grauen Gestein erhoben hatte. Seine Worte schallten noch in ihren Ohren und auch, wenn er so eilig gewesen war, so lag Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit in seinen Worten und Jubelstern glaubte daran. Ab und zu brauchte auch sie einmal Jemanden, der sie aufweckte, der ihr sagte das sie die richtigen Entscheidungen traf. Für einen kurzen Augenblick wandte sie ihren blassen Blick an den rosigen Himmel, bevor Raubpfote die grauen Wolken erwähnte, die sich über den Himmel des FlussClan Territoriums erstreckte. In ihrer Vorstellung war der Himmel rosig, sie sah gute Zeiten für ihren Clan. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stand auch die Graue auf. Doch bevor sie diesen Ort verließ, stapfte sie durch hohes Gras zum Flussufer um einpaar Schlücke des kühlen, dunklen Flusses zu nehmen. Wäre es wärmer, hätte sie auch ein Bad genossen, doch es würde nichts bringen sich in Gefahr zu bringen, wenn es auf die Blattleere zu ging.  Sie wollte das Risiko auf eine Krankheit nicht noch weiter nach oben treiben, indem sie ihren dichten Pelz von dem Wasser durchtränken lassen würde. Somit starrte sie noch für einen Moment auf die Strömung bevor auch sie sich auf den Weg zum Lager machte.

g.t.: FlussClan Lager