»Ciel«

Interessiert lauschte Ciel den Worten der hübschen Kätzin, seine Schwanzspitze zuckte leicht auf dem Boden umher, doch er verhielt sich still, um sie nicht zu verärgern. Er wollte auf gar keinen Fall Streit, denn dann würde das hier nur noch unangenehmer, und solange er vergaß, wieso er überhaupt hier war, würde er zufrieden.
»Ein schöner Name«, schmeichelte der cremefarbene auf ihre Antwort hin. Nein, er meinte es dieses eine Mal so, wie er es sagte, was blieb ihm anderes übrig. Und noch nie hatte er jemanden getroffen, der so hieß, für ihn war der Name also was besonderes.
»Ich heiße Ciel«, antwortete dann der attraktive Kater, besonders die Aussprache betonend, um sie daran interessiert zu machen. Er wollte wirklich nicht übertreiben, aber was sein musste... Mit einem schiefen Lächeln erwiderte der hübsche Kater ihren Blick, machte jedoch keine Versuche, weitervorzurücken. Lieber abwarten und schauen, was passierte.
»Was treibt dich in diesen Sturm, Light?«
Ohne aufdringlich wirken zu wollen stellte er diese Frage, und schaute dabei recht interessiert drein. Fast schon zu sehr genoss es der Kater, ihren Namen auszusprechen. Außerdem unterdrückte er den Drang sich näher an sie heran zu bewegen, und lächelte nur aufmunternd, damit sie sich nicht fürchtete. Schließlich hatte er nichts böses vor.

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»Ciel«

Ein interessanter Name.
Ja, tatsächlich war der Name interessant. Er sprach von dem blauen Himmel, oder dem dunklen der Nacht, der von Sternen überseht war. Beides traf auf den Kater zu, doch er wollte es hier und jetzt nicht weiter ausführen. So lächelte er sie weiter an, nahm es jedoch zurück, als ihres verschwand.
»Das tut mir Leid«, flüsterte Ciel mitfühlend, ließ das Thema jedoch fallen. Durch ihren Wechsel war ihm klar, dass das ein Thema für später war... Und er wollte sie nicht zu sich einladen, dafür kannte er sie zu wenig, und sie schien noch nicht dafür bereit.
»Ehrlich gesagt ist er schon vorher weggewesen, und da ich mir erst ab dem Sturm sorgen gemacht hatte, bin ich auch erst jetzt los.«
Die Hoffnung hatte der cremefarbene Kater jedoch bereits verloren, und auch nun schwieg er, drehte den Kopf weg. Er wollte keine weiteren Worte über seinen Ausflug verlieren.
Eine heftige Böe rüttelte am Gestrüpp, und Ciel sträubte seinen Pelz gegen die Kälte, den Blick immer noch abgewandt. Er hob ihn jedoch überrascht, als er spürte, wie viel näher Light ihm gekommen war. So schaute der cremefarbene auf die hübsche Kätzin hinab, und ringelte seinen Schweif um ihren Körper, ließ es ansonsten jedoch bleiben. An ihrer Tonlage hatte er schon bemerkt, dass sie nicht an mehr interessiert war und er war es zum ersten Mal in seinem Leben ehrlicherweise auch nicht.
»Kein Grund dich zu entschuldigen, mir geht es da nicht besser.«
Erneut schenkte der Kater ihr ein Lächeln, um auch ihr eines auf das Gesicht zu zaubern, da sie doch gerade erst ihres verloren hatte. Er wollte die Stimmung lockern, konnte diesen Schmerz einfach nicht mehr ertragen, der so in der Luft hing. Beide hatten scheinbar gelitten, und nun sollte dies kein Thema sein.
»Ich hoffe, dir macht das nichts aus?«, fragte er also leise und deutete auf seinen Schweif, schließlich wollte er ihr nur Wärme und vielleicht auch Trost spenden, und nicht mehr. Damit sollte sie auch einverstanden sein.

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»Ciel«

Schweigend ließ der cremefarbene Kater die Situation auf sich wirken: Eine wunderschöne Kätzin, sie kuschelten, draußen tobte ein Sturm... Und sie waren untätig. Hätte er sie nicht in einem schwachen Moment getroffen, würde dies hier ganz anders aussehen, wirklich anders. Dann wären sie schon lange über dem kuscheln.
War sie etwa anders?
So ruhig und unauffällig wie möglich ließ der hübsche Kater seinen Blick über sie wandern. Sie war schlank, hatte hübsche lange Beine und wirkte nicht unbedingt wie die größte Kämpferin. Das dichte Fell war durch den Schnee verklebt, und ungewollt verstärkte er den Griff, damit ihr auch wirklich warm wurde. Im gesamten war es jedoch schön, die Farbe stand ihr gut. Und ihre Augen waren so unglaublich hell..
Ciel kam nicht drauf, weshalb er den Blick von ihr nahm und ein wenig in die Ferne starrte. Noch nie hatte er dieses einfache Zusammensein genossen - vielleicht war es gerade nur so, weil er so verletzlich war.
»Denke ich auch.«
Man konnte das Lächeln schon fast aus seiner Stimme heraus hören, doch er blickte starr geradeaus, nicht in der Absicht, sie zu ignorieren, sondern einfach weil er es gerade nicht schaffen würde, sie anzusehen. Sich einzugestehen, dass er schwach war, das war etwas, was sich niemals wiederholen durfte. Niemals.
»Es ist wirklich schade, dass es so sehr schneit«, miaute Ciel schließlich beiläufig. Dieses Schweigen machte ihn nämlich krank.
»Ich fände es schöner, wenn ich jagen könnte... Besonders da ich gestehen muss, das etwas Beute als Vorrat keine schlechte Idee wäre, aber wer hätte ahnen können, dass der Sturm uns hier festhält..«
Er schüttelte leicht den Kopf und schaute dann wieder zu der Kätzin hinab, wusste nicht, was sie von ihm hielt, was sie dachte. Er wünschte er wüsste es. Dachte sie, er wäre verrückt, dass er so etwas belangloses sagte? Merkte sie, das er versuchte sie zu beeindrucken, auch wenn der Versuch wirklich grottig war? Ciel hoffte nicht, und wunderte sich über seine Gedanken, so sehr dachte er normalerweise nicht darüber nach, was eine Kätzin von ihm hielt. Oder dachte. Wies sie ihn ab, dann suchte er eine andere, da gab es keine Schwierigkeiten, und keinen Schlag für ihn.
»Entschuldige wenn ich... belangloses Zeug anspreche, doch, es ist so still, und das ist in meinen Augen ziemlich schade.«
Zuversichtlich lächelte er, beließ es dann jedoch dabei, und legte seinen Blick stattdessen auf ihr Gesicht, in der Hoffnung, nicht aufdringlich zu wirken.
Für diese Hoffnung hatte er einen Schlag verdient.

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»Ciel«

Er setzte eine kleine Pause ein, und lauschte dem sachten Atem der kleineren, und mit weichem Fell gekleideten Kätzin. Noch immer pfiff der Wind um den Strauch, und hinterließ eine kalte Atmosphäre. Doch Ciel spürte die Kälte nicht. Sein Rücken war von ihr zwar angegriffen, doch ihm reichte die Gegenwart der hübschen Fremden, die eigentlich er zu wärmen versuchte, wobei doch auch ihm wärmer wurde.
Bei ihren Worten lief ein wohliges Gefühl durch seinen Körper. Zum einen war es Freude darüber, dass es sie nicht störte, das ihr seine Stimme gefiel, und das sie "wir" gesagt hatte. Dieses "wir" schien eigentlich unbedeutend, und der cremefarbene Kater wusste auch, wie sie es meinte, doch es stimmte ihn dennoch zufrieden. Außerdem keimte der immer auftauchende Stolz hinterhältig in ihm auf, und verriet ihm, wie sehr er sich wieder einmal für seine Flirtkunst feierte, selbst wenn er es doch gar nicht beabsichtigt hatte. Ein neugieriger Blick ließ sich auf sein Gesicht nieder, und ein hinterhältiges Funkeln in seine bernsteinfarbenen Augen, den er nicht zurücktreiben konnte. Zu seinem Glück schaute sie jedoch in die Ferne, und Ciel grinste sachte.
»Deine Stimme ist auch angenehm«, flüsterte er also, und wandte den Blick zur Seite, damit sie nicht falsches aus seinen Augen las, sollte sie zu ihm aufschauen.
»Solltest du Lust haben, und du nicht zufällig fliehen möchtest -,« kurz flog sein Blick zu der Kätzin hinüber, der voller Witz war. »- schlage ich eine gemeinsame Jagd vor.«

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»Ciel«

Ein sanftes, schiefes Lächeln zierte das Gesicht des cremefarbenen Katers, der sich vorsichtig zu der Kätzin hinabbeugte. Ganz leicht nur berührte er mit seiner Nase ihre Ohrenspitze, doch beließ er es dabei, als er ein wohliges 'Immer wieder gerne' in eben dieses Ohr murmelte, um sich dann wieder ein Stück zurückzulehnen. Seine Augen glühten, als er auf die Katze hinabblickte, die sich frierend an ihn gedrückt hatte, denn daran könnte er sich gewöhnen. Die eigentliche Ursache ihres Aufeinandertreffens hatte er jedoch vergessen, und Ciel würde sich eingestehen müssen, dass er sich auch gar nicht daran erinnern wollte.
»Der Sturm legt sich«, miaute der hübsche Kater nach einer langen Weile des Starrens. Ja, so auffällig war er noch nie geworden, und es war auch gar keine Absicht gewesen. Am Anfang des Gespräches mit ihr, hatte er ausgeschlossen, jemals etwas mit dieser Kätzin anzufangen, denn es gab wichtigeres: überleben. Nun hatten sie beide überlegt, und seine Gedanken änderten sich auch wieder zu schnell, als das man beweisen konnte, dass es je ein solches innerliches Versprechen gegeben hatte. Doch die Worte, die der Kater selbst gesprochen hatte, verschreckten ihn zutiefst. Mit diesen Worten hatte er den Bann gebrochen, unter dem er gestanden hatte: ihrem Bann. Und sollte sie ebenfalls gefesselt gewesen sein, so würde er, der hübsche Kater mit dem Namen Ciel, eine Kätzin wahrhaftig enttäuscht.
»Möchtest du raus, und jagen? Keine Sorge, zu zweit ist es gar nicht Mal so schwer, etwas in der Blattleere zu finden.«
Der cremefarbene Kater versuchte, geschäftlich zu wirken, nicht wie ein Kater, der nichts lieber wollte, als ohne sich zu bewegen, mit einer Katze in einem Bau zu liegen. Mit Light zusammen in einem sonst leeren Bau zu liegen, mitten in einem Sturm. Und eigentlich war er auch kein famoser Jäger, er war schließlich nur in seiner Freizeit und bei guter Laune ein Streuner, denn sonst lag er zu Hause rum, besonders zu dieser kalten und beutelosen Zeit. Doch das sollte sie nicht erfahren, nicht einmal, wenn er tot war. Sie war eine leibhaftige Streunerin, sein Leben im Luxus würde ihr gar nicht in den Kram passen. Besonders, wenn seine Zweibeiner da waren, die ihn erst einmal mit einem Besen zu jagen versuchen würden. Wenn der Kater recht überlegte, würde der Luxus mit diesem Fakt nicht Ewig anhalten.
Einige Herzschläge ließ er verstreichen, doch gab er ihr mit seiner Haltung zu verstehen, dass er noch etwas sagen wollte.
»Wir können aber gerne hier bleiben, wenn dir das lieber ist.«

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»Ciel«

Der cremefarbene Kater schnurrte leise, als Light seine Wange mit ihrer Nase berührte. Er lächelte über diese einfache und unbedeutende Bewegung, denn sie schien nur unbedeutend, doch sie lösten etwas in der dem Kater aus, etwas neues und befremdliches, neben den üblichen Gefühlen, die er normalerweise in der Nähe von attraktiven Kätzinnen verspürte.
So folgte Ciel der goldfarbenen Streunerin unter dem Busch hervor, und streckte sich ebenfalls, um sich dann aufmerksam umzuschauen. Sein Fell streifte dabei leicht die Flanke seiner Begleitung, die Bewegung versuchte er beiläufig erscheinen zu lassen, damit sie ihn nicht gleich anfauchte oder ähnliches. Noch immer fiel Schnee, doch er war nun sanfter, und der Wind war auch nicht mehr sehr harsch. Es war dem Kater jedoch noch immer zu kalt, und er vermisste die Nähe zu der hübschen Kätzin, die er vor kurzer Zeit noch mit ihr geteilt hatte, als sie sich gegenseitig wärmten, um den Sturm zu entwischen.
Leise seufzte der Kater, und schaute zu Light hinüber, sein Blick war weich, und er trat nah zu ihr, sodass sich ihre Pelze berührten. Ihm war kalt, er zitterte, und sie strahlte Wärme aus, die er nun brauchte, auch wenn er sie nicht stören wollte, schließlich kannten sie sich kaum und die Kätzin war bestimmt nicht bereit, das übliche Programm mit ihm durchzuziehen, nein, nur sie würde diesen Schritt machen können, sie würde auf ihn zukommen müssen, denn wenn er es tat, würde sie ihn vermutlich umbringen, so wie sie es beinahe zuvor im Gebüsch getan hatte, als er dort aufgetaucht war.
»Wollen wir?«, fragte er also leise, seine Schwanzspitze sanft gegen ihren Schweif schnipsend, seine Frage war auf die Jagd bezogen, doch ein Unterton sollte sie wissen lassen, dass er ihr geradezu jeden Wunsch erfüllen würde, sollte sie gerade einen haben. Einer Kätzin wie ihr würde er nicht nein sagen können. Niemals.

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»Ciel«

Mit jedem Herzschlag mehr, den er mit diesem Versuch verbrachte, so gewann er immer mehr Spaß daran. Es gefiel dem Kater sehr, wie sie seinen Blick erwiderte, wie Stur sie war, wie neutral sie zu ihm stand. Es machte ihm Spaß zu testen, wie gut er seine Attraktivität zur Manipulation von anderen nutzen konnte, um seinen Spaß zu haben.
Dieser Spaß unterschied sich jedoch in einem gewissen Punkt von dem normalen Spiel, dass er trieb: er ließ Light die Entscheidungen fällen, sie war die Spielleiterin geworden, und das war gut so. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte der Halbstreuner, dass die Kätzin sich nicht von ihm beeinflussen ließ, er wollte, dass sie Spaß hatte, dass sie glücklich war.
Es enttäuschte Ciel, dass Light sein Unterton-Angebot ablehnte, in dem sie sich schweigend abwandte. Doch er hatte noch nichts verloren, denn statt abzuhauen, wälzte sich die schöne Kätzin im Schnee, und bedeckte ihren Pelz damit. Der Geruch, der ihn an ihren Moment unter dem Gebüsch erinnerte, schwand, und das leuchten ihres Pelzes wurden durch Schmutz und Nässe bedeckt. Doch er wollte nicht, dass sie dachte, er wäre enttäuscht, weshalb er sich ebenfalls im Schnee zu wälzen begann, um ihr zu zeigen, dass er mitmachen würde, dass er wirklich jagen ging, und nun nicht davonlief, weil er eine Art Abfuhr erhalten hatte.
»Ich schlage vor,«, flüsterte der Kater also, schüttelte sich die grobsten Klumpen aus dem Pelz, und duckte sich in eine Kauer. »...das wir ein Stück von hier weg gehen, und Flussaufwärts jagen. Wir haben nun bereits so lange hier gestanden und geredet, dass die Beute sich vermutlich zurückgezogen hat.«
Jedoch ohne auf eine Antwort der hübschen Kätzin zu warten, schlug er seinen Weg in besagte Richtung ein, schlich dabei über den Schnee, und wartete ab einem bestimmten Punkt wieder auf seine Begleitung. Dabei suchte er bereits nach Beute, sein Mund einen Spalt geöffnet, atmete er die Gerüche seiner Umgebung ein, wobei die nasse, kalte und reine Luft des Winters überwog.

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