Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Der Kater legte ein gemütliches Tempo ein und genoss den Sonnenuntergang. Ein paar Strahlen schafften es durch die Wolkendecke und auch wenn die Temperaturen merklich absackten, war es dennoch ein schöner Anblick, die Heide im aufkommenden Nebel leuchten zu sehen. Sie erreichten den Felsen und Kornfeuer nahm den Anstieg mit einigen Sätzen seiner langen Beine. Da wären wir, miaute er und setzte sich. Von hier aus konnte man alles Land um sie herum sehen, von den Wäldern bis zu den Hochfelsen. Es war einer seiner Lieblingsorte. Eine Weile saß er einfach nur da und ließ die Brise durch sein getupftes Fell gleiten, während Nusspfote neben ihm saß. Dann beschloss er, einfach zu erzählen. Weißt du, Nusspfote, begann er, als ich so alt war wie du, hatte ich es nicht leicht. Ich war und bin einfach.. anders, als andere Katzen im Moor. Damals noch mehr wie heute. Ich habe alle überragt, war aber nicht schneller, weil meine Beine nicht wussten, wie sie zusammen arbeiten sollten, und ich war nicht stärker, nur weil ich größer war. Und hier auf diesem Felsen habe ich immer besonders schlecht abgeschnitten, weil ich nur ein paar Fuchslängen weit gut sehen kann. Er war einen Moment schweigsam, denn die Erinnerungen, auch wenn sie nicht mehr schmerzten, holte er dennoch nur selten wieder hoch. Dennoch bin ich heute ein Krieger geworden und ein recht begabter Jäger, meiner bescheidenen Meinung nach. Er lächelte leicht. Ich bin viel allein. Aber ich bin nicht einsam. Nicht mehr. Seine Schweifspitze zuckte. Es gab eine Zeit, in der wollte ich nichts sehnlicher, als dazuzugehören. Ich wollte einfach nur gemocht werden. Ich wollte, dass sie aufhörten, mich zu ärgern und zu triezen. Ich wollte stattdessen einer von ihnen sein. Heute weiß ich, warum sie das damals gemacht haben. Es hat ihnen geholfen, sich von ihren eigenen Unsicherheiten abzulenken. Und als ich das verstanden habe, wollte ich auf keinen Fall mehr zu ihnen gehören. Ich wollte nicht so sein wie sie. Er atmete tief die feuchte Abendluft ein. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es mir ab dem Zeitpunkt besser ging. Aber eigentlich machte es das erst schlimmer, bevor es besser wurde. Wie so oft im Leben. Ich wusste nicht, wo mein Platz war und ob es denn niemanden gab, der so war wie ich. Mit der Zeit wurde ich mein eigener Freund. Ich verstand, dass ich bei mir selbst anfangen musste, bevor ich mich anderen zuwendete. Und so kam es, dass ich nicht mehr einsam war, wenn ich allein war. Ich hatte ja immer mich selbst als Gesellschaft. Er senkte den Kopf und wandte ihn seinem Schüler zu. Der Grund warum ich dir das erzähle, ist, weil ich glaube, dass es dir ähnlich geht. Nur, dass du keine komischen Ohren oder Schielaugen hast, witzelte er mit einem Lächeln. Du hast Angst, dass dich die anderen Schüler nicht mögen werden. Das ist verständlich und ganz normal. Aber manchmal gelingen Dinge besser, wenn man es nicht zu sehr versucht. Du kannst erst wahre Freunde finden, die dich wirklich mögen und dir immer zur Seite stehen werden, wenn du selber überhaupt weißt, wer du denn eigentlich bist. Und sobald du das weißt, wird es dir auch besser gelingen, gemeine Katzen auszublenden. Denn die sind noch nicht an diesem Punkt und beneiden dich für deine Einsicht. Er blickte wieder auf das Land vor ihm. Wenn ich hier sitze, wird mir immer wieder bewusst, wie klein wir eigentlich sind. Und wie unbedeutend all diese Sorgen sein könnten, wenn man sich bloß auf das große Ganze konzentriert. Das heißt nicht, dass deine Sorge unwichtig ist. Aber es ist wichtig, dass du dich fragts, woher sie kommt. Warum hast du Angst, nicht gemocht zu werden? Hast du Angst, allein zu sein? Und wenn ja, warum? Wieder eine Pause. Er hatte selten so lange am Stück geredet. Aber Nusspfote war ein guter Zuhörer. Aber eins kann ich dir sagen, miaute er in einem leichteren Ton, ich kann dich sehr gut leiden. Wenn du möchtest, wirst du immer einen Freund in mir haben. Nicht nur einen Mentor.
Erwähnt: Nusspfote Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: erzählt Nusspfote von seiner Jugend und wir er die Sorgen überwunden hat, die er jetzt empfindet
Langsam streifte der rote Schüler seinem Mentor hinterher über das offene Moorland. Eisiger Wind strich um seine Ohren, bauschte seinen dicken Pelz und ließ ihn frösteln. Trotzdem genoss er den Ausflug und die immer dunkler werdende Umgebung, die sich wie ein schwerer Schleier über die Landschaft legte. Zwar war der junge Kater sich immer noch nicht so sicher, welche Lektion Kornfeuer ihn heute erteilen wollte, doch das war im Moment auch nicht wirklich wichtig. Lieber wäre es ihm letztendlich, wenn sie nichts anstrengendes und aufwändiges unternahmen, wo er sich wieder blamierte wie damals auf dem Windpfad. Mürrisch blickte Nusspfote auf seine Pfoten, als sie den Ausschaufelsen erreichten. Wieso funktionierten sie nicht zusammen? Wieso strauchelte und stolperte er, wenn er Geschwindigkeit aufbauen wollte? Der kleine Schüler wurde verfolgt von dem elendigen Gefühl, niemals etwas Großes erreichen zu können. Seine ganze Ausbildung lang hatte er kaum etwas gelernt und das lag nicht an Kornfeuers Leistung, sondern an ihm. Wie also sollte er sich den neuen Schüler vorstellen, sollte ein Vorbild sein, wenn er noch auf dem selben Stand feststeckte, nahezu unfähig sich zu verbessern? Bald würden auch sie ihn überholen und er wäre dann wieder...allein.
Eine kleine Weile saß er neben dem langbeinigen Krieger auf den Ausschaufelsen und blickte hinab in das vernebelte Territorium. Wie ausgestorben lag die Heidelandschaft vor seinen Pfoten. Kein Hase regte sich, kein Grashalm wog sich im Wind. Alles war still, wartete geduldig auf den Schnee, der alles zudecken und in den Schlaf wiegen würde. Dann durchbrach Kornfeuer die Stille und begann zu erzählen. Neugierig fixierte der kleine Kater seinen Mentor aus dunkelblauen Augen. Der gefleckte Krieger erzählte von seiner Zeit als Schüler, seinen Erfahrungen. Auch er war einmal nicht gut im Training gewesen? Nusspfote konnte sich schwer vorstellen, dass es so einem großen, langbeinigen Kater schwer fallen könnte, zu rennen. Er hatte geglaubt, Kornfeuer wäre immer der schnellste und stärkste gewesen, doch jetzt wo er es genauer beleuchtete, konnte Nusspfote sich ganz gut vorstellen wie er immer wieder über diese langen Beine gestolpert war, bis er herausfinden konnte, wie sie gut zusammenspielten. Dennoch. Seine Gefühle bezogen sich nur auf sein Äußeres, doch Nusspfote hatte eher Probleme mit seinem Inneren. Etwas stimmte nicht mit der Art wie er dachte und sich verhielt, deswegen mieden ihn die anderen Katzen und auch deshalb hatte Raupenpfote ihm auch nicht erzählen wollen, was sie bedrückte. Missmutig zuckten die Ohren des kleinen Katers, doch er hörte nicht auf zu Lauschen. Er wollte mehr wissen über den kleinen Kornfeuer mit den großen Ohren und den schielenden Augen. Wie hatte er sich gefühlt mit all der Ablehnung? Doch der Gefleckte hatte geendet und kam stattdessen auf ihn zu sprechen. Schnell wandte Nusspfote den Kopf ab und legte leicht die Ohren an, lauschte dennoch aufmerksam. Stellte er sich vielleicht nur an? Kornfeuer hatte damals wirklich einen Grund gehabt, traurig über all die Ablehnung zu sein. Er war anders gewesen doch Nusspfote war von außen gesehen ganz normal. Etwas klein vielleicht, doch normal... Was mit ihm nicht stimmte war das, was in seinem Inneren vor sich ging. Sowas war leicht zu verschleiern, doch wieso konnte er sich nicht verstellen? Wieso konnte er sich nicht anpassen? ...wer du denn eigentlich bist. Ja, wer war er? Der Rote schüttelte kurz den Kopf, ehe er Kornfeuer wieder anblickte. "Ich weiß nicht, warum ich Angst habe", miaute er schüchtern "Ich glaube die Anderen reden einfach nicht gerne mit mir, weil ich nicht viel sage.." Sein Blick wanderte über das Moorland zu seinen Pfoten, blieb hängen an den Hochfelsen, die sich schwach als dunkler Fleck in der Ferne abzeichneten. "Ich bin immer so viel mit mir selbst beschäftigt, dass ich mich gar nicht wirklich konzentrieren kann und ich weiß nicht, wie ich das ablegen soll. Es fühlt sich immer so an, als wäre mein Kopf in Moos gebettet und alles um mich herum vermischt sich zu einen dumpfen Schall... Selbst wenn ich versuche mich einzubringen, es klappt nicht. Ich... Vielleicht merken sie, dass es mir nicht gut geht und wollen deshalb nicht mit mir reden, aus Angst runtergezogen zu werden." Es schmerzte, so zu denken, doch Nusspfote konnte dieses Handeln auch irgendwie nachvollziehen. Jeder wollte auf seine Weise den Alltag bestreiten, wollte sich nicht noch zusätzlich zu den eigenen Problemen die einer anderen Katze aufladen. Der kleine Kater seufzte. Es war gut, dass wenigstens Kornfeuer ihn als einen Freund betrachtete~ Dankbar rieb er sein Köpfchen am Bein des großen Katers. "Danke Kornfeuer..."
Dem Kater wurde etwas schwer ums Herz, als sein Schüler zu erzählen begann. Wie er sich fühlte.. und sich selbst sah. Er hätte gerne mehr für ihn getan, doch er wusste, dass dies die Herausforderungen waren, denen sich jeder eines Tages stellen musste. Und die man zwar nicht allein durchleben musste, die man aber wohl nur allein bewältigen konnte. Es ist nicht schlimm, dass du nicht weißt, wer du bist. Du bist noch jung.. andere Katzen finden das erst später heraus. Oder schlimmer: niemals. Er ließ ihn erzählen, machte keine Einwürfe, unterbrach ihn nicht weiter. Seine Stimme war ruhig und sanft, als er fragte: Nusspfote, wenn Katzen deine Traurigkeit nicht ertragen können.. denkst du dann, sie wären gute Freunde? Sollten echte Freunde dich nicht mögen, egal wie du dich an diesem Tag fühlst? Sollten sie nicht ganz besonders dann für dich da sein, wenn du traurig bist? Als der kleine Kater seinen Kopf an sein Bein drückte, zog sich Kornfeuers Herz zusammen. Er fühlte sich, als würde er Nusspfote gerne in Moos einpacken. Er ließ die Geste zu, doch innerlich kämpfte er mit sich. Er identifizierte sich zu sehr mit dem Schüler. Er musste eine Grenze wahren, musste Mentor bleiben, zumindest während seiner Ausbildung. Doch es fiel ihm schwer, nicht einfach zu dem Freund zu werden, den sich der kleine Kater scheinbar wünschte. Er berührte die Schulter des Schülers mit der Schweifspitze. Dir steht noch ein langes Leben bevor. Glaub mir, es ist noch alles möglich.
Eine Weile ließ er noch Schweigen walten, damit die Gefühle sich setzen konnten. Dann hielt er es für das Beste, mit dem Training zu beginnen. Lass uns eine Übung machen, miaute er also und deutete mit der Schnauze auf das Heideland vor ihnen. Das WindClan-Territorium hat die Eigenschaft, wenig Deckung zu bieten. Das ist sowohl Vor- als auch Nachteil. Wir können uns an niemanden anschleichen - aber umgekehrt gilt das Gleiche. Wir können diesen Umstand nur dann zu unseren Vorteil nutzen, wenn wir stattdessen lernen, Gefahren frühzeitig zu entdecken. Keine andere Katze im Wald hat so gute Augen wie wir. Nun.. abgesehen von mir, ich sehe so gut wie ein Fisch an Land. Er zwinkerte. Lass deinen Blick einfach übers Land streifen und nenn mir drei Dinge, die du erkennen kannst. Lass deinen Augen Zeit, sich anzupassen. Versuch ruhig, auch etwas über unsere Grenzen hinaus zu erkennen. Du musst aber nicht enttäuscht sein, wenn das nicht geht. Das Wetter ist heute ein wenig trüb.
Erwähnt: Nusspfote Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: tröstet ihn und muss sich selbst daran erinnern, dass er "nur" Mentor ist. Startet dann eine Beobachtungs-Übung
Nusspfote genoss den Trost, den sein Mentor ihn bot. Obwohl er Kornfeuer nie so eingeschätzt hatte, schien dieser sich wirklich für ihn zu interessieren und konnte zusätzlich auch noch einiges nachvollziehen, was der Schüler sagte. Trotzdem war er es nicht gewohnt über solche Dinge zu reden. Das gewohnte mulmige Gefühl andere mit seinen Sorgen zu nerven schnürte seine Brust zu und obwohl sein Mentor weiter mit ihm sprach, wurde er wieder ungewöhnlich still. Echte Freunde. Dieser Begriff brachte ihm aus dem Konzept. Er hatte nie sowas wie echte Freunde gehabt, jedenfalls nicht soweit er sich daran erinnern konnte. Jeder ging ihm aus dem Weg... oder ging er ihnen aus dem Weg? Er schüttelte leicht den Kopf, spürte den eisigen Wind, der hier oben auf den Ausschaufelsen um sein Gesicht streifte und musste unterdrücken, seine Gedanken erneut in Zweifeln zu ertränken. Kornfeuer hatte Recht, ihm stand noch ein ganzes Leben bevor und wenn er weiter so handelte wie jetzt, würde auch niemand auf die Idee kommen, dass er vielleicht ein ganz netter Kater war mit dem man Zeit verbringen konnte. Niemand würde ihn jemals 'Freund' nennen. Doch wie änderte man sich? Wie verhielt man sich offener und zugänglicher? Er hätte seinem Mentor gerne danach gefragt, doch ihm ließ das Gefühl nicht los, dass diese ganze Angelegenheit etwas war was er erst für sich selbst verarbeiten musste um es wirklich zu erfassen. Kornfeuer hatte ihm genug geholfen und Nusspfote fühlte sich schier in diesem Moment etwas leichter, auch wenn in seinem Kopf immer noch pures Chaos herrschte. Doch das würde sich wohl niemals legen, jedenfalls nicht in absehbarer Zukunft.
Deshalb war Nusspfote umso dankbarer, als der gemusterte Kater mit einer Übung fortfuhr. Jetzt, wo er ihn besser kannte war auch die Angst Fehler zu machen etwas gewichen und so kam es, dass der kleine Schüler sich tatsächlich darauf freute etwas neues zu lernen und auszuprobieren. Er wollte Kornfeuer nicht enttäuschen wie beim letzten mal auf dem Windpfad. Aufmerksam spitzte er die roten Ohren, um die Aufgabe genau zu verstehen, ehe er seinen blauen Blick auf das Gebiet vor sich richtete. Weiße Landschaft erstreckte sich, durchschnitten von der Schwärze des Donnerweges. Es gab nicht sonderlich viel zu sehen, doch Nusspfote wollte es trotzdem probieren. "Ich erkenne den Donnerweg", miaute er ruhig und deutete mit der Schweifspitze auf die gähnend leere Fläche. Ihm kam in den Sinn, dass die Monster um diese Tageszeit wohl seltener unterwegs waren. "Und dort hinten ist der Hochfelsen." Das riesige Steingebilde war selbst im Schneefall kaum zu übersehen. Dicke, nebelige Schwaden hatten sich um den weiß geschneiten Fels gelegt und verdeckten die Sicht auf das Ahnentor, doch wäre das Wetter klar, hätte Nusspfote es von hier aus bestimmt auch sehen können. Dann wandte der junge Kater seinen Kopf nach links und blickte die steile Kante hinunter, hinter der sich Fetzen des WindClan Territoriums abzeichneten. Im dicken Schnee erkannte er vage eine ausgetretene Spur. "Dort unten ist der Windpfad, ich erkenne ihn an dem ausgetretenen Pfad im Schnee..." Wenn Nusspfote sich besonders anstrengte, konnte er auch noch mehr erkennen. Kleine Sträucher, Steine, wenige Bäume. Doch er hatte drei Dinge genannt und war gespannt darauf, wie die Übung weitergehen würde. Gleichzeitig fragte er sich, ob Kornfeuer wirklich so wenig da unten erkannte wie er behauptete. So schlecht sahen seine Augen nicht aus. Doch wie konnte man schon von außen einschätzen, ob Augen schlecht waren oder nicht?
Der Kater wartete ruhig, bis sein Schüler sich auf die Übung eingelassen hatte. Mhm, nickte er leise, als Nusspfote anfing. Er war stolz auf ihn, dass er einfach loslegte. Er hatte Fortschritte gemacht - etwas, das bei ihm scheinbar länger dauerte, als bei anderen Schülern. Kornfeuer lobte sich selbst nicht gern, doch er war froh, dass der junge Kater bei ihm gelandet war. Er hatte viel Geduld und Verständnis. Wäre Nusspfote bei jemandem wie Geierschrei gelandet, wäre er vermutlich um einige Narben reicher, aber noch kein Stück weiter in seiner Ausbildung. Nusspfote brauchte Zeit und die Möglichkeit, Dinge in seinem eigenen Tempo anzugehen. Kornfeuer war froh, dass sein Ansatz, dem Raum zu geben, Wirkung zu haben schien. Sehr gut, Nusspfote, miaute er. Du bist mit deiner Umgebung schon viel vertrauter. Jetzt sag mir zwei Dinge die du siehst, die sich bewegen.
Erwähnt: Nusspfote, kurz Geierschrei Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: ist zufrieden mit Nusspfotes Ansatz und steigert den Schwierigkeitsgrad der Übung leicht
Der rote Kater war stolz auf sich, dass er die erste Übung so gut meisterte doch viel mehr spornte es ihn an, dass Kornfeuer sich freute. Nusspfote bezweifelte, dass er mit demselben Elan an diese Aufgabe gehen könnte, würde er den gemusterten Kater nicht mögen. Doch ihre gegenseitige Vertrauensbasis gab ihm etwas mehr Mut. Dennoch stockte ihm bei seiner nächsten Aufforderung kurz der Atem und verunsichert schaute er nochmal hinab in das verschneite Tal. Dinge, die sich bewegten? Nusspfote konnte bereits erahnen, was Kornfeuer mit dieser Übung bezwecken wollte. Ihm ging es darum, dass der Schüler auch Beute von weiter weg erkannte, doch in dem Schneegestöber und der einbrechenden Dunkelheit war es nahezu unmöglich irgendwas auszumachen. Schon gar nicht von der Größe eines Hasen. Trotzdem versuchte der rote Schüler sich für einen Moment stärker zu konzentrieren und nahm sich die Zeit, seine Umgebung und alles was unter ihm zu seinen Pfoten lag genauer zu analysieren. Ein Leuchten auf dem Donnerweg machte ihn aufmerksam. Ein Monster sauste vorbei und der ohrenbetäubende Lärm drang bis hinauf zum Ausschaufelsen. Für Nusspfote fühlte es sich ein wenig wie Schummeln an und dennoch miaute er: "Das Monster dort unten bewegt sich." Mit einen schüchternen Blitzen in den dunkelblauen Augen warf er seinen Mentor einen Blick zu, um auszumachen, ob er diesen Einwurf akzeptierte. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Schneefeld. Manchmal glaubte er, Dinge zu sehen, die sich bewegten doch am Ende handelte es sich nur um herabfliegende Schneeflocken, welche das nächtliche Bild verzerrten. Dann jedoch fiel ihm ein dunkler Fleck in der Ferne auf. Erst glaubte Nusspfote, es wäre wieder eine Illusion, doch die Spuren die der Fleck hinter sich im Schnee zog waren zweifelsohne echt. "Ich denke, da unten ist ein Hase...oder ein Fuchs? Ein Dachs?", miaute er fragend. Seine Ohren zuckten nervös. Wie sollte Kornfeuer ihn dahingehend überhaupt prüfen, wenn er, wie er selbst behauptete, so furchtbar schlechte Augen hatte. Erkannte er überhaupt was in diesem weißen Durcheinander? Nusspfote schämte sich fast, an seinen Fähigkeiten zu zweifeln doch tief in seinem Innern spürte er, dass diese Frage auch berechtigt war.
Der Krieger nickte wieder und kringelte abwesend die Schweifspitze. Wunderbar, miaute er und lächelte, die Spuren hast du sogar noch vor mir entdeckt. Er schnippte mit den Ohren. Allerdings ist diese Übung weniger dafür da, Beute ausfindig zu machen, auch wenn es nicht schadet, danach Ausschau zu halten. Vor allem aber ist das hier ein Wachposten. Wir haben - wie gesagt - fast keinen Schutz, vor allem in der Blattleere, wenn die Heide kahl ist. Also müssen wir unsere Feinde erspähen, bevor sie uns überraschen können. Sieh da zum Beispiel, erklärte er und deutete mit der Schnauze Richtung Grenze. Eine DonnerClan-Patrouille läuft die Grenze ab. Oder dort drüben, er drehte den Kopf und schaute zum Zweibeinerort, da sitzt ein Hauskätzchen auf einem kleinen Bau in seinem Garten. Er erhob sich, seine Beine waren steif und seine Pfoten kalt. Zugegeben ist das Wetter nicht so ganz ideal. Aber je schärfer deine Augen sind, desto früher kannst du Gefahren erahnen. Ich habe viele Monde gebraucht, bis ich erraten konnte, was sich denn nun da hinten bewegt. Du hast das Glück, dass du nicht raten musst, was da rumläuft, sondern es sieht, lächelte er und zwinkerte mit einem Schielauge. Ich schlage vor, wir sitzen nicht länger auf unseren kalten Hintern. Ich werde dir ein paar Jagdtechniken zeigen. Es wird Zeit, dass du lernst, wie du die Dinge auch erlegst, die du siehst. Er blickte sich um. Wir können die Grundlagen gleich hier anwenden. Als er eine flache Stelle gefunden hatte, winkte er den Schüler zu sich heran. Normalerweise jagen wir zu zweit oder zu dritt. Wir haben keine Deckung, also können wir uns schlecht anschleichen. Der WindClan ist der einzige Clan, der die Treibjagd bevorzugt. Aber es ist nie verkehrt, das Anschleichen zu üben. Du willst deiner Beute schließlich so nah wie möglich kommen, bevor du sie aufschreckst und deinen Kameraden in die Fänge treibst. Er stellte sich seitlich vor Nusspfote und ließ sich in eine Kauerhaltung fallen. Du lässt dich langsam sinken, bis dein Bauch beinahe den Boden streift. Du musst die Pfoten so leise voreinander setzen, dass du praktisch schwebst. Stell dir vor, du müsstest einen Moosball zwischen deinen Ohren balancieren, während du dich vorwärts schiebst. Versuch es einmal, miaute er und wedelte aufmunternd mit dem Schweif.
Erwähnt: Nusspfote Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: geht zum Jagdtraining über
Nusspfote überraschte das Lob seines Mentors, doch es tat ihm auch gut denn er merkte augenblicklich, wie ein warmes Gefühl langsam aber beständig durch seine Brust kroch. Es steigerte sein Selbstbewusstsein einmal gut in einer Übung abzuschneiden und so schwoll seine kleine Brust ein wenig vor Stolz an. Seine dunkelblauen Augen schweiften über die weiteren sich bewegenden Objekte, die Kornfeuer nannte. Eine Patrouille an Katzen - von hier aus wirkten die sonst so großen DonnerClan-Krieger unheimlich winzig. Ob sie die beiden Kater auch von da unten sehen konnten? Nusspfote wollte es nicht herausfinden, denn lieber hielt er sich fern von clanfremden Katzen aus Angst vor einer Auseinandersetzung. Doch dem roten Schüler wurde nicht viel Zeit gelassen sich in seiner Angst hochzuschaukeln, denn Kornfeuer hatte noch mehr mit ihm vor. Jagdtraining? Nusspfote schluckte leicht, denn das letzte Training dieser Art war ziemlich mies gelaufen. Doch vielleicht würde er beim kauern und anschleichen besser abschneiden als beim bloßen Sprint. Deshalb lauschte er Kornfeuer so gut, wie es ihm seine Nervosität erlaubte, ehe er sich wie angewiesen in eine Kauerstellung warf. Sein Bauchfell streifte leicht den kalten, feuchten Boden während seine Ohren aufgestellt waren in der absurden Vorstellung, ein Moosball würde zwischen ihnen klemmen. Unruhig zuckte seine Schweifspitze, als er sich langsam voran schob und dabei versuchte seine Pfoten so besonnen wie möglich durch das Gras streifen zu lassen. "So gut?", miaute er mit krampfhaft angespannter Stimme und holte tief Luft, als ihm bewusst wurde, dass er diese die ganze Zeit über angehalten hatte.
Der Kater unterdrückte ein Schmunzeln, denn er wusste, wenn er über Nusspfote lachen würde - selbst wenn es nicht böse gemeint war - würde es den Schüler sofort an den Anfang zurückversetzen. Er nickte also wieder und ging um den Kater herum, um seine Haltung zu betrachten. Spann den Bauch ein wenig mehr an. Atme aus der Brust, nicht aus dem Bauch, dann schleift er nicht auf dem Boden. Kleine Nager spüren jede Schwingung um Boden. Er nickte wieder. Deine Schwanzhaltung ist gut, aber halt ihn schön still. Die einzige Bewegung, die du willst, ist die nach vorne. Er ließ den Kater noch ein paar Schwanzlängen schleichen. Hey, du machst das ziemlich gut für den Anfang. Mit der Zeit wirst du ein bisschen weniger verkrampft und die Haltung wird einfacher. Die ersten paar Male ist es ziemlich anstrengend. Er ging zu einem nahegelegenen Heidebusch und rupfte einen trockenen, braunen Büschel ab. Hier, sagte er und platzierte ihn etwa zwei Fuchslängen von Nusspfote entfernt. Ich möchte, dass du dich in einem Bogen anschleichst und dich dann abstößt und auf dem Büschel landest. Es geht hierbei um Gleichgewicht und Präzision, nicht um Schnelligkeit. Lass dir ruhig Zeit. Er setzte sich am Rande und schaute dem Schüler geduldig zu. Gut so.. Lass dich von seinem Instinkt führen, Nusspfote. Denk daran, du bist ein Jäger, von Natur aus. Es ist in dir.
Erwähnt: Nusspfote Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: lobt und korrigiert seine Haltung, bereitet dann eine Sprungübung für den Schüler vor
Aus der Brust atmen? Der rote Schüler verlagerte sein Gewicht, so dass weniger Anstrengung nötig war, um sich zu bewegen und ihm die Kontrolle seines eigenen Atems leichter fiel. Erst jetzt bemerkte er wirklich, wie schwer er sich verkrampft hatte. Seine Schultern schmerzten leicht von der unnatürlichen Haltung, doch jetzt war es leichter sich zu bewegen. Sein Bauchfell berührte nicht mehr den Boden, die Atmung in seiner Brust war leise und ruhig. In dieser neuen Form glitt er erneut über den Boden und obwohl es sich jetzt flüssiger anfühlte, zitterten seine Ohrenspitzen immer noch vor Anstrengung. Wie konnte ein Krieger nur den halben Tag in so einer Position verweilen? Doch das nächste Lob von Kornfeuer ermutigte den kleinen roten Kater. Seine blauen Augen blickten dem Gemusterten groß entgegen, während sein Gesicht einen schüchternen, jedoch freudigen Ausdruck annahm. Nusspfote fiel es schwer damit umzugehen, dass er sich bei dem Training zu Abwechslung mal wirklich gut anstellte, wenn auch nur für den Anfang. Die meiste Zeit über wusste er schließlich nicht was er tat, denn alles geschah wie automatisch, nahezu instinktiv.
Als Kornfeuer ihm die nächste Aufgabe mit dem Heidebüschel mitteilte, war das Nicken des Schülers schon viel enthusiastischer und motivierter. "Ok", miaute er. Ich schaffe das. Heimlich hatte er in seinen Gedanken diese Worte hinzugefügt, doch Kornfeuer würde sie höchstens aus seinen Augen lesen können, die vor Entschlossenheit leicht blitzten. Wieder fiel er in die zuvor geübte Haltung und versuchte dabei erneut auf die richtige Atmung und die weniger verkrampfte Bewegung zu achten. Dennoch fühlte sich sein Körper weiterhin unnatürlich verzerrt an, eine Frage der Gewöhnung, wie der kleine Schüler sich dachte, denn er versuchte sich nicht irritieren zu lassen. Er machte einen großen Bogen um seine Beute, ehe er stehen blieb und die Hinterläufe spannte. Aufgeregt wackelte sein Hinterteil in der Luft, bis er sich mit ausgefahrenen Krallen auf das Büschel stürzte und versuchte es zu greifen. Jedoch strauchelte er einen Herzschlag, wobei er die Heide losließ um sich selber wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zuerst machte es den Anschein, als wäre Nusspfote demotiviert, doch bevor Kornfeuer etwas sagen konnte ging er zurück in seine Ausgangsposition und versuchte es erneut. Und dann nochmal... Beim vierten mal schaffte er es das braune Büscheln zwischen seine Pfoten zu nehmen und gleichzeitig selbst nicht wegzurutschen, was ihn so sehr verwirrte, dass er eine kurze Weile stur so dastand, die Pfoten auf die Erde gedrückt.
Der Kater schaute in Ruhe zu und hielt sich im Hintergrund. Er ließ den Schüler beim ersten Mal machen und öffnete das Maul, um etwas zu sagen, doch der rote Kater machte sofort weiter. Verdutzt schloss Kornfeuer das Maul wieder und schaute seinem Schüler blinzelnd zu, wie er sich mit jedem Versuch dem perfekten Absprung näherte. Sein Herz wurde warm. Er realisierte, dass man nicht immer auf einen Schüler einreden musste, um ihm etwas beizubringen. Manchmal brauchte es auch einfach nur.. Zeit. Und Ruhe. Geduld. Etwas schnürte ihm die Kehle zu. Er beobachtete den Kater, den er vor Monden anvertraut bekommen hatte und der von jeder kleinsten Bemerkung verunsichert gewesen zu sein schien. Von dem er das Gefühl gehabt hatte, er müsse ihn behandeln wie ein rohes Ei. Doch jetzt.. es war Stolz, der ihm die Sprache verschlug. Der Schüler hatte etwas in sich selbst gefunden, dass einem niemand beibringen konnte. Selbstvertrauen. Kornfeuer verstand in diesem Moment, dass seine Rolle als Mentor nie gewesen war, dem Kater die Jagd oder das Spähen beizubringen. Was er wirklich getan hatte, war Nusspfote einen sicheren Raum zu geben, in dem er sich entfalten konnte. In dem er die Werte entwickeln konnte, die ihn im Leben wirklich weit bringen konnte. Und mit einem Mal hatte er das Gefühl, dass seine Aufgabe als Mentor abgeschlossen war. Er stand langsam auf, als der Schüler ihn mit funkelnden Augen entgegensah, selbst noch ganz verdattert. Er trat ihm entgegen und lächelte. Das war großartig, Nusspfote, miaute er und jedes Wort war so gemeint. Du hast es dir selbst beigebracht, mich gar nicht gebraucht. Ich bin stolz auf dich. Er legte ihm die Nase ans Ohr und machte dann eine Kopfbewegung in Richtung Lager. Das ist alles, was ich dir hier mitgeben kann. Lass uns nach Hause gehen, wir sind schon lange draußen, miaute er und winkte mit dem Schweif, als er in den gewohnten Trab mit Nusspfote an seiner Flanke fiel. Ein bisschen wehmütig fühlte er sich irgendwie.. aber auch wenn das Wetter nicht das schönste war, war ihm warm und wohlig ums Herz und er wusste jetzt, dass ihm die Freude eines anderen selbst die größte war.
tbc.: WindClan-Lager
Erwähnt: Nusspfote Angesprochen: Nusspfote Zusammenfassung: ist unglaublich stolz auf seinen Schüler und bemerkt, wie weit er gekommen ist. Beendet das Training und hat das Gefühl, dass er Nusspfote alles mitgegeben hat, was er konnte
Echofang war - wie Sperlingsfeder feststellte - eine sehr umgängliche Kätzin. Die Kriegerin musste zugeben, dass sie sich schon lange nicht mehr mit den Krieger Kameraden ihres Clans abgegeben hatte. Durch ihren Umzug in die Kinderstube und den darauf folgenden Tod ihrer Schwester Flickensturm, hat sich Sperlingsfeder vom Geschehen des Clans abgewandt und ihre Augen davor verschlossen. Viel zu sehr war sie mit dem großziehen ihrer Jungen beschäftigt und der Verarbeitung der Trauer um ihre liebe Schwester. Noch immer war da eine schwere in ihrem Herzen, wann immer sie Flickensturms Gesicht vor sich sah. Sperlingsfeder hatte das Gefühl, dass es eine Leere war die nie wieder ganz verschwinden würde.
Nun aber waren all ihre Junge in den Schülerbau gezogen und vielleicht war es an der Zeit, sich wieder unter die Krieger zu mischen. Sperlingsfeder war froh, dass sie die Kätzin gewählt hatte. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee gewesen, Echofang zu fragen. Immerhin scheint sie die Dringlichkeit zu verstehen in der wir uns befinden. Seite an Seite lief sie zügig über das Territorium, den Ausschaufelsen im Blick. Ein kaum sichtbares Schmunzeln spielte um ihre Lippen, als sie an ihre Zeit mit Rostkralle hier dachte. War es nicht er gewesen, der diesen Felsen einst als seinen liebsten Ort im Territorium genannt hatte? Kopfschüttelnd konzentrierte sie sich auf den Auftrag, als sie Echofangs Stimme hören konnte. Kurz überlegte die Kätzin, ehe sie antwortete.
“Die Ausschaufelsen sind unser Ziel.” Sperlingsfeder war erleichtert, dass sie nicht sonderlich weit reisen mussten um Gewitterjunges die nötigen Kräuter zu besorgen. Jetzt galt es nur noch, sie zu finden. Als die Kätzin dem Felsen näher kamen, zuckte Sperlingsfeder mit den Ohren. “Wir suchen nach Huflattich. Er sieht fast so aus wie Löwenzahn, doch seine Blätter laufen spitz zusammen. Ich zeige ihn dir, wenn ich einen finde.” Es dauerte nur ein paar Herzschläge, ehe sich die beiden Kätzinnen an ihrem Ziel befanden. Sofort machte sich Sperlingsfeder dran, das Moor nach der besagten Pflanze abzusuchen. Sicherlich würde Echofang ähnlich agieren. Es dauerte nicht lange, da konnte sie das grelle gelb der Pflanze sehen. Sie betete zum SternenClan dass es sich um Huftlattich und nicht Löwenzahn handelt, als sie näher kam - und tatsächlich! Mit einem triumphierenden Schnurren zupfte sie den Stängel der Pflanze sorgfätlig ab und huschte schnell zu der Kätzin. “Sieht du.”, meinte sie, als sie die Blume sanft abgelegt hatte. “Das suchen wir. Ich lass sie hier für dich als Referenz - wenn eine Pflanze hier wächst wird es bestimmt noch mehr geben!”
Es dauerte eine Weile, doch Schlussendlich hatte Sperlingsfeder einige Blumen zwischen den Zähnen. Neben dem Huflattich hatte sie auch ein paar Löwenzahn Pflanzen gepflückt. Sie hoffte, dass es reichen würde - und mit schnellen Schritt gesellte sie sich wieder zu der Kätzin. Neugierig lugte sie, ob auch sie fündig geworden war. “Lass uns schnell wieder zurück. Sicherlich wartet Milanschrei schon auf die Kräuter!”
TBC WindClan Territorium | WindClan Lager
Angesprochen: Echofang Erwähnt: Echofang, Flickensturm, Rostkralle Zusammenfassung: Plauscht ein wenig mit Echofang und verrät ihr, nach was sie suchen müssen. Sammelt einige Pflanzen ehe sie mit der Kätzin den Rückweg antritt.
Mit schnellen Schritten eilten die beiden Kätzinnen durch das Territorium, auf der Mission, einem Jungen ihres Clans zu helfen. Sie unterhielten sich auf dem Weg nicht, zu fokussiert auf den noch feuchten Boden und die Wichtigkeit, dass sie zügig sein mussten. Dennoch nickte Echofang und gab Sperlingsfeder zu verstehen, dass sie das Ziel ihres Laufs verstanden hatte. Die Ausschaufelsen ragten schon bald vor ihnen auf und als die andere Kriegerin ihr Tempo drosselte, tat Echofang es ihr nach. Huflattich, Löwenzahn, Blätter, Blüten. Das würde sie sich merken können. Eigentlich kannte sie sich damit wirklich nicht gut aus, doch sie wusste, dass Sperlingsfeder eine gewisse Freundschaft mit Milanschrei verband und dass die Kätzin ein wenig Wissen über verschiedene Kräuter hatte, da sie schon öfter mit ihm unterwegs gewesen war. Also vertraute Echofang darauf, dass Sperlingsfeder es erkennen würde, wenn sie etwas falsches mitbrachte. Die Pflanze, die sie nun vor ihrer Nase hatte war wirklich einfach zu erkennen. Echofang schnupperte noch daran und merkte sich den Geruch. “Gut, dann werde ich mal danach suchen”, sagte sie und wandte sich von Sperlingsfeder ab, um noch eine weitere Pflanze für Milanschrei zu suchen. Der schon ältere Heiler war ihr nicht immer ganz geheuer - genau so wie Sturmstern und Rostkralle - doch er war ein respektierter Heiler und hatte sich bei ihr nie etwas zu Schulden kommen lassen. Außerdem ging es hier um das Leben von eines von Nerzfeders Jungen. Es war schon schlimm genug, dass die Geburt so schwer gewesen war. Wäre doch gelacht, wenn sie nicht Gewitterjunges Leben erneut retten konnten. Nach einer Weile fand sie sogar einige Pflanzen, die so aussahen und rochen wie die, die Sperlingsfeder ihr gezeigt hatte. Schnell biss sie ein paar Stängel ab und ekelte sich etwas über den Geschmack in ihrem Maul, hielt es aber fest verschlossen sodass nicht eines der wertvollen Blätter in den Schlamm des Moores fiel. Ein wenig Stolz über ihren Fund kehrte sie zu der anderen Kriegerin zurück und nickte ihr zu. Sie hatten, was sie brauchten und mussten es jetzt schnell und möglichst unversehrt wieder zurück ins Lager bringen. Die langen Stängel der Pflanzen erschwerten das Laufen etwas, doch mit vielen großen Sprüngen gelangten sie wieder zu den etwas eingetretenen Pfaden des Clans zurück und konnten schnell den Rücklauf ins Lager antreten.
Nusspfote war so vertieft in sein Training gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass Kornfeuer nichts mehr zu seinem Fortschritt sagte. Still wohnte sein Mentor ihm bei und auf eine unterschwellige Art gab dieses Verhalten den roten Schüler den Raum, sich auszuprobieren und zu entfalten. Diesmal wartete er nicht hektisch darauf, was sein Mentor ihm sagte, weder suchte er nach Bestätigung. Alles passierte wie von selbst und der Grund dafür war seine Selbstsicherheit, beziehungsweise der sichere Raum, den Kornfeuer ihm geschaffen hatte. Doch wenn er diesen verließ, würde Nusspfote dann noch genau so schnell lernen können? Würden seine Pfoten ihn noch gehorchen? Immer noch leicht verdutzt mit Unsicherheit im Blick, schaute er dem gestreiften Krieger entgegen. Doch sein ausführliches Lob zog den Schüler aus seinen zweifelnden Gedanken. Das war großartig gewesen? Nusspfote konnte sich ein Schnurren nicht verkneifen. Seine blauen Augen leuchteten erfreut wie die eines jeden Schülers, wenn sein Mentor ihn lobte, während sein Schweif aufgestellt sich leicht im Wind wog. "E-Es war wirklich gar nicht so schwer", piepste der junge Kater nervös. Er wollte es nochmal probieren, doch nicht hier. Denn Kornfeuer ermutigte ihm zum Aufbruch. Nusspfote jedoch war trotz seines neu gewonnenen Ehrgeizes nicht enttäuscht darüber. Schier in diesem Augenblick spürte er die Erschöpfung in seinen Gliedern, ein zerrendes Gefühl, welches ihn gleichzeitig für all die Dinge lobte die er heute gelernt und vollbracht hatte. Er war kein schlechter Schüler mehr. Nicht mehr der schüchterne Kater, der kein Wort hervorbrachte und auch wenn noch viel Luft nach oben war, fühlte er sich irgendwie kräftiger. Wie gewohnt sprang Nusspfote an die Seite seines Mentors und trabte mit ihm gemütlich voran durchs Territorium. Immer noch prasselte der Regen vom Himmel, doch die Tropfen fühlten sich im Vergleich zu der eisigen Kälte vor ein paar Wochen angenehm warm an. Gerne hätte der rote Schüler irgendwas gesagt, um seinen Dank eine Form zu gehen, doch die richtigen Worte wollten ihm nicht einfallen. Stattdessen schmunzelte er nur schlicht vor sich hin. Seine Ohren zuckten dabei nachdenklich, während er sich fragte, wie lang es noch so bleiben konnte. Wann Sturmstern ihn seinen Kriegernamen geben würde und er fortan alleine seinen Pfad formen musste.