DonnerClan Lager -> Große Platane
Es hatte also nicht mit dem Überspielen geklappt, denn Finkenflug hatte ihre Pfote bemerkt und sprach sie darauf an. Nebelkralle grummelte in sich hinein, das konnte sie gerade am wenigsten brauchen. Doch als sie wieder stolperte und an einer hochstehenden Wurzel hängen blieb, worauf der Ballen schmerzhaft auseinanderriss, hielt sie sofort an. „Mist Mist Mist….“, fluchte sie. „Ich würde dir auch wirklich gerne helfen beim Jagen, aber meine Pfote lässt mich kaum noch weitergehen.“ Sie versuchte einpaar Schritte, doch der Ballen pochte schmerzhaft und Blut strömte heraus. Ich hasse mein Leben! Verfluchte sie es in Gedanken. Wie wollte oder sollte sie jetzt ins Lager zurückkommen? Ihr wurde schwindlig von den ganzen Gedanken, die ihr auf einmal zu viel wurden. Bevor sie jetzt umkippte, ließ sie sich auf den Boden sinken. Trotz allem miaute sie,: „Alles … gut.“ Obwohl das in dem Moment nicht stimmte.

Ihr wurde langsam schwarz vor Augen, doch Nebelkralle wollte ihrer Freundin nicht den Anblick geben. Also drückte sie ihren Kopf hoch. Finkenflug war sehr zerstreut und rannte, als ob es um ihr Leben ginge, um Spinnweben zu holen. Als sie sie auf Nebelkralles Pfote drückte, ließ die Kätzin den Kopf wieder sinken.Jetzt hatte sie den Eindruck, ihr wäre übel. Wahrscheinlich weil das Blut nicht aufhören wollte zu fließen. Nach einer Weile ließ die Übelkeit aber wieder nach und Nebelkralle konnte dich mit piepsiger Stimme sich bedanken. „Was wür..de ich nur ohne dich..tun? Danke“. Sie konnte sich aber immer noch nicht hochraffen, die Pfote blutete jetzt zwar nicht mehr so stark, aber trotzdem hörte es noch nicht auf. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, dann schlug sie sie wieder auf und wollte sich wenigstens aufsetzen, doch sie wankte so sehr, das sie sich an Finkenflug lehnen musste. Wie konnte ich denn jetzt nur so zusammenbrechen?, dachte sie krampfhaft. Bald würde sie sich wieder hinlegen müssen, wenn sie nicht umkippen wollte.

Als Finkenflug losging, um Hilfe zu suchen und ihr sagte, sie soll am besten ihre Pfote säubern, ließ Nebelkralle sich wieder sinken. Sie wusste nicht was hier grad los war, es fühlte sich an, als würde die Welt über ihr zusammenbrechen. Nebelkralle blickte sich zögerlich um, hier konnte sie jedes Tier angreifen und töten, sie lag wie ein Stück servierte Beute auf dem Boden. Doch sie schob den Gedanken weg, immerhin war Finkenflug in der Nähe. Also beschloss die Kätzin, ihre Pfote bis aufs sauberste vom Blut zu befreien. Doch soweit ließ es sie gar nicht kommen. Als sie anfangen zu säubern wollte, hatte sie schon so viel Blut im Mund, das sie es hustend ausspuckte. Langsam kam wieder die Schwärze zurück. Ängstlich drückte Nebelkralle einpaar neben ihr liegende Spinnenweben auf die Wunde. Sie flüsterte heiser: „Was ist bloß los? Ich will nicht sterben“ Sie kämpfte gegen die zurückkommende Übelkeit an, und wollte alles verdrängen, aber das schaffte sie kaum. Finkenflug kam zurück und berichtete, das sie niemanden entdeckt hatte und nicht wusste, was sie jetzt tun sollte. Entsetzt starrte Nebelkralle auf ihre Pfote. Sollte sie etwa so verenden? Wegen dieser Pfote?„Hilf mir, bitte! Ich will nicht sterben, wir müssen ins Lager zurück!“, flehte sie die Kätzin an. Sie hoffte, das Finkenflug sich nicht große Sorgen machte, denn wenn Nebelkralle noch irgendetwas groß erkören musste, hätte sie keine Kraft mehr für den Heimweg.Sie hatte den Kopf gar nicht mehr angehoben, sie wollte ihre Kräfte für den Heimweg übrig lassen. „Lass uns sofort gehen!“ Erwartungsvoll stieß sich die Verwundete Kätzin auf und wackelte auf den Beinen, bis sie einigermaßen Gleichgewicht gefunden hatte und stehen konnte. Die blutende Pfote hob sie in die Luft, das Blut war ein wenig zurück gegangen.

Finkenflug bot Nebelkralle die Schulter an und sie lehnte sich darauf. Die Kätzin neben ihr wirkte sehr angespannt und auch ängstlich. Wie würde sie selbst in so einer Situation reagieren? Wahrscheinlich ähnlich. Leise knurrte sie, denn die Pfote begann sich wieder zu melden. Wieso mussten Schmerzen nur so grausam sein?, dachte sie verzweifelt. Immer wieder musste sie mit dieser Lästigen Schwärze kämpfen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren, denn dann würde sie nie zu Hause ankommen. Sie wollte auf keinen Fall so einen Riesen Aufstand im Clan erheben, dann bekäme sie so viel Mitleid und jeder würde sich um sie Sorgen machen. Sie hatte irgendwo in ihrem Herzen Angst davor, sie hatte nie recht viel Aufmerksamkeit bekommen. Schon als kleines Kätzchen war sie meist alleine, sie wollte die Welt für sich allein erkunden. Dazu brauchte sie niemanden. Aber im Schüler alter erkannte sie dann, das so allein auch nichts ist. Trotzdem hielt sie sich immer zurück. Vorallem da jetzt die SchattenClan Katzen zum DonnerClan gehörten. Noch eine Umstellung. Finkenflug neben ihr holte sie wieder zurück in die Gegenwart, zurück in den Wald mit der schmerzenden Pfote. „WAS?“, vor lauter Abwesenheit hatte sie die Gerüche gar nicht bemerkt. „Wo sind sie?“ , etwas verwirrt blickte Nebelkralle um sich, aber dort war niemand. Die Gerüche roch sie jetzt auch, aber sie war sehr verwirrt und musste sich erstmal sammeln. „Tut mir leid“, setzte sie sofort hinterher,: „Ich bin total von der Rolle.“ Zerknirscht streckte sie die Nase in die Luft und roch die beiden Katzen jetzt deutlicher, sie waren rechts von ihnen, etwas weiter weg im Wald. Sie taumelte ein wenig, als sie sich aufrichtete. „Autsch! Diese verflixte Pfote!“ , rief sie verärgert aus.

Ihre Pfote wollte einfach nicht das, was Nebelkralle von ihr verlangte. Anstatt sie wieder etwas mehr belasten zu können, wurde ihre Pfote langsam taub. „Finkenflug? Meine Pfote.. ich kann sie nur noch halb spüren…“ Etwas belustigt fügte sie hinzu: „Wahrscheinlich fällt sie gleich ab.“ Ein kleines Lächeln musste sie schließlich irgendwie heraus zwingen. Sie wollte jetzt nur noch nach Hause, und nicht mehr diese Pfote und die Schmerzen spüren zu müssen. Das Taube an ihrer Pfote war sehr unangenehm, sobald sie sich bewegte mit ihrer Pfote kribbelte es total unangenehm und Nebelkralle sprang herum um es irgendwie zu beenden, was nur so halb klappte. So verschwand das Taube bald und die Schmerzen kamen nur noch etwas schlimmer zurück. „Das darf doch nicht wahr sein! Finkenflug!“, rief sie auf. Sie blieb nun wieder still stehen, denn ihre Pfote schmerzte sehr. Der ganze Boden war voller verschmiertem Blut. „Sieht wie auf dem Schlachtfeld hier aus….“, grummelte sie. „Fehlen nur noch Fellfetzen…..“ „Lass uns nach Hause gehen, wir schaffen das auch so.“

Als der Schnee anfing zu fallen, sträubte sich Nebelkralle weiter hier zu bleiben. Angewidert blickte sie den Schneeflocken nach und humpelte hastig, an Finkenflug gelehnt, Richtung Lager. „Wenn Engelsflügel keine Kräuter oder zu viele Patienten hat, möchte ich mich nicht behandeln lassen. Ich möchte nicht den ganzen Heilerbau ausrauben mit meiner…auuu.. mit meiner Pfote! Ich werde schon nicht daran sterben.“ Nebelkralle versprach sich das eher selbst, wenn sie nur an Engelsflügel dachte, die alte Heilerkatze hatte sicher ohnehin genug zu tun, und Kräuter waren sicher sehr rar. Sie überlegte einen Moment und miaute dann zu Finkenflug,: „Sollten wir überhaupt sagen, dass ich mich verletzt habe? Ich will nicht allzu viel Chaos mitbringen… Außerdem könnte ich doch erst einmal schlafen, bestimmt ist die Wunde dann wieder etwas verheilt und ich kann weiterjagen.“