Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
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Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Farnsees Atmung war schneller geworden. Mit jedem Herzschlag der verging, spürte sie neue Angst und neue Frustration über sich schwappen, die Erinnerungen verschiedener Ereignisse ihres Lebens überwältigten sie, ohne, dass sie sich selber retten konnte. Beinahe unkontrolliert schnappte sie nach Luft, während sie nach und nach neue Bilder aufflammen sah. Habichtherz, der sie im Gebiet der Streuner herausgefordert hatte. Funkentanz, Pirolengesang und Schimmersees leblose Körper. Enzianpfote, der fröhlich zu seiner "Mutter" lief und sich weiter von ihr entfernte. Habichtherz, der ihr weh tat. Farnsee verlor sich so sehr, dass sie förmlich spüren konnte, wie der Kater sich an ihr zu schaffen machte und somit drang ein lautes Wimmern aus ihrer Kehle. Der einzige Lichtblick war das Bild ihres Sohnes, doch selbst das zerschlug ihre Hoffnung immer, wenn sie ihn wieder gehen sah. All das war nicht mehr nur ihr Hass gegen sich selbst, Unsicherheit, mangelndes Vertrauen, Verluste mischten sich in all das hinein.
So bemerkte sie Farbenjäger auch nicht. Farnsee konnte nicht ahnen, dass der Kater ihr tatsächlich gefolgt war, dass er sie verstanden und das Gefühl bekommen hatte, es wäre richtig ihr zu folgen. Das hätte sich die Zweite Anführerin auch nie zu träumen gewagt, denn nur weil sie ihn liebte, bedeutete das nicht, dass er sie überhaupt mochte. In der Vergangenheit hatte sie immer das Gefühl gehabt, alles mit ihm falsch zu machen, sodass er gar keine Wahl hatte, als sie zu hassen. Somit war es für ihren Verstand nur noch schwerer, seinen Duft zu identifizieren, seinen Pelz zu erkennen. Vermutlich hätte sie laut geschnurrt, wenn sie seine Worte verstanden hätte. Hätte sich sofort wohl und behütet gefühlt, hätte Hoffnung geschöpft.
Stattdessen identifizierte ihr Verstand den hübschen Krieger als Habichtherz. Ihr Körper verkrampfte sich vor Angst, als sie seine Schnauze in ihrem Pelz spürte, überwältigt von den längst verarbeiteten Erinnerungen. War sie schon wieder mit ihm im Wald? Gab es ihre vier Töchter noch gar nicht? Ein panischer Schrei entwich ihrer Kehle, als die Schnauze erneut auf sie traf, instinktiv rutschte sie - blindlings - davon und begann, mit aller Kraft um sich zu schlagen. Sie würde nicht zulassen, dass er erneut so mit ihr umging, würde die Qualen nicht erneut durchleben. Farnsee hatte das Gefühl, dass ihr Leben davon abhing, Habichtherz loszuwerden, weshalb sie ihre Augen öffnete und den gefleckten Pelz betrachtete. Dennoch trat sie weiterhin völlig ziellos um sich, ob ihre Krallen eingefahren waren oder nicht, könnte sie nicht ansatzweise wahrnehmen. »Lass mich in Ruhe, Habichtherz!«, kreischte die verängstigte Kätzin, in der man die Zweite Anführerin kaum wiedererkennen konnte. Ihre Schläge wurden schwächer, da ihr Körper weiter zitterte, doch sie musste ihn loswerden! Er konnte sie nicht berühren! »Ich will nicht, fass mich nicht an, Habichtherz! Ich lass nicht zu, dass du mir wieder wehtust, du Fuchsherz! Unsere Junge kriegst du auch nicht! Niemals!« Vollkommen wirr schrie die Zweite Anführerin, blinzelte ihren Feind an, um genauer erkennen zu können, wohin sie überhaupt schlagen musste. Angestrengt bemühte sie sich, wieder klar zu sehen, verdrängte durch die Wut und Angst alles, was sie gerade blockiert hatte, und konzentrierte sich nur auf den Kater.
Ihre Beine schlugen auf dem Boden auf und überrascht, verängstigt, verunsichert und voller Schuld riss Farnsee ihre Augen auf. Das war gar nicht Habichtherz. Es war Farbenjäger. Verzweifelt betrachtete sie den hübschen Kater, der über ihr stand und etwas gesagt hatte, den sie gerade geschlagen hatte. Sie hatte ihm weh getan, das hatte sie nicht gewollt. Wieso war er hier... wo war Habichtherz? Hatte sie sich das eingebildet? »Nein...«, keuchte die gemusterte Kätzin schließlich verzweifelt auf, ein weiteres Schluchzen entkam ihr. Unbeholfen versuchte sich Farnsee aufzusetzen, versuchte, einen besseren Blick auf den Kater zu werfen. »Nein, nein, nein, nein, oh bite SternenClan, was habe ich getan, Farbenjäger, ich wollte das nicht... es tut mir so leid, nein.. nein...« Immer leiser wurde die Kätzin, bis sie laut aufjammerte, auch wenn sie den Blick zu Boden richtete, um dem Blick des Kriegers zu entkommen.
»Es tut mir so leid!«, fuhr sie jammernd fort und verkroch sich tiefer unter die Wurzeln, um seinen Blicken zu entgehen. Jetzt hatte sie auch noch nach dem Kater geschlagen, den sie liebte, weil sie sich andere Kater einbildete. Voller Scham und Zweifel kauerte sie sich zusammen, denn sie hatte wieder etwas getan, was sie bereute. Warum konnte sie keine richtige Beziehung führen? Warum machte sie alles kaputt? »Es tut mir so, so leid!«, wiederholte Farnsee aus ihrem kleinen Versteck, den Blick noch immer von dem Kater abgewandt und weiterhin schluchzend. »Ich... ich dachte du bist -... ich wollte dir nicht wehtun! Habe ich dir weh getan? Kannst du mir verzeihen? Oh SternenClan, nein, nein... Farbenjäger, es tut mir so, so leid...« Schwer atmend und zitternd versteckte sich die Kätzin vor dem Kater, so als wäre sie ein Junges, welches bestraft worden war. Sie machte alles falsch. Bestimmt würde gehen und das wäre auch besser so, denn sie konnte nicht zulassen, dass sie ihm erneut weh tat. Nur weil sie falsche Entscheidungen in ihrem Leben getroffen hatte, musste sie andere nicht damit überraschen und ihnen auch zusetzen. Hätte Farnsee gewusst, dass der Krieger sie zuvor noch als "lieb" und "hübsch" bezeichnet hätte, hätte sie noch lauter gejault vor Schuld und Reue, denn dann hätte sie sich Hoffnungen gemacht und diese noch tiefgehender zersprengt. Nun hatte sie ihn einfach so vertrieben und konnte gar nicht ahnen, dass er sie vielleicht doch hätte mögen können. »Oh nein, nein, nein, SternenClan... nein, nein...«
Er erschrank so sehr, als Farnsee plötzlich begann um sich zu schlagen, dass er stark zusammen zuckte und sein Pelz sich aufstellte. Die Verwirrung war ihm ins Gesicht geschrieben und kurz flammte wut - oder Verzweiflung - in seinen Augen auf, als einer der mit Krallen bestückten Pfoten ihm über die Brust fuhr. Die Kratzer brannten, doch seine Aufmerksamkeit galt direkt wieder Farnsee. Die Kätzin begann zu jaulen und versuchte panisch vor ihm zu flüchten. Du bist nicht fragil wie eine Blume, sondern fragil wie eine Bombe. Seine eigenen Worte gingen ihm wieder durch den Kopf, während er da stand und die leidende Kätzin beobachtete. Er wollte sich auf sie stürzen, sie festhalten und sie anschreien, sie wolle sich beruhigen. Doch das würde alles schlimmer machen, das wusste er. Farbenjäger bemerkte, dass Farnsee ihn nicht zu erkennen schien. Die misshandelte Stellvertreterin durchlebte gerade ein Trauma und Farbenjäger konnte sich nur selber ausmalen, was passiert war. Bei der Vorstellung zog sich sein Magen zusammen und ihm wurde schlecht. Habichtherz hieß er also. Wie konnte sich jemand nur an einer schwächeren Kätzin so vergehen. Und Farnsee blickte ihren Töchtern Tag für Tag in die Gesichter und musste Tag für Tag mit diesen grausamen Erinnerungen kämpfen.
Ihre Schreie verwandelte sich in ein Wimmern, als sie wieder zu sich kam und ihn zu erkennen schien. Farbenjäger stand da, seelenruhig. Er würde keine Anstalten machen zu gehen. Er würde die gebrochene Kätzin nicht verurteilen. Er würde all ihre Geheimnisse hüten. Farbenjäger wollte ihr einfach nur helfen und ihre Schulter sein. Ihre Stütze. Und vielleicht auch mehr. Doch er würde sie nicht zwingen oder zu irgendetwas drängen.
"Ist schon gut", miaute er sanft. "Es ist alles okay." Vorsichtig trat er einen Schritt näher, hatte ganz kurz zweifel ob Farnsee ihn nicht erneut aus Angst angreifen würde. "Komm da raus, Liebes. Komm her und beruhig dich." Würde die auf ihn hören? Sie tat ihm so unendlich leid, er konnte alle ihre Handlungen und Entscheidungen nachvollziehen. Sie war so unendlich verletzt. "Komm da raus. Ich werde dich nicht anfassen, wenn du das nicht willst." Sein Herz wehrte sich gegen diesen Satz, doch es war die Wahrheit. Auch wenn Farbenjäger unbedingt ihre Nähe spüren wollte, ihren Pelz auf seinen. Auch wenn er unbedingt mit ihr Zungen geben wollte. Er würde am liebsten jeden Abend neben ihr einschlafen und jeden morgen neben ihr aufwachen. Doch er hielt sich - aus Liebe und Respekt vor ihr - zurück. Das letzte was er wollte war, ihr wehtun. "Deine Emotionen sind ein wenig explodiert, aber das ist in Ordnung."
Kristina Angerer
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Die Wurzeln um Farnsee schrappten über ihren Körper, sie stieß immer wieder gegen diese und ließ Erde in ihren Pelz rieseln, während sie weiterhin zitterte. Immer wieder drang ein Schluchzen aus ihrer Kehle, immer wieder schloss sie die Augen fest zusammen und grub die Krallen in den Boden. Farnsee hatte die Kontrolle verloren, alle Emotionen, die seit so vielen Monden in ihr gesteckt hatten, warum aus ihr geflogen und raubten ihr den letzten Nerv. Egal wie sehr sich die Zweite Anführerin sich bemühte, sie konnte die einzelnen Teile ihres Herzens nicht mehr zusammensetzen, auch wenn sie sich das vielleicht in den vorigen Monden immer wieder gesagt hatte. Seit dem Tod von Schimmersee hatte sie die Schmerzen gefressen und verschluckt, in ihr Herz gekachelt, sodass sie nicht ausbrachen. Leicht hatten sie sich damals mit Nesselbart gezeigt, doch kontrolliert und nur, weil sie es so gewollt hatte, um ihm näher sein zu können. Es war selbstsüchtig gewesen, sie hätte dem Vater ihres Sohnes nie davon erzählen dürfen. Doch nun wusste Farbenjäger auch ihr letztes Geheimnis, für das sie sich auch etwas schämte. Es war ein irrationales Gefühl, sie sollte sich nicht für etwas schämen, was man ihr angetan hatte, doch die Zweite Anführerin hatte das Gefühl, dass sie sich für viele Dinge schämen müsste. Besonders nachdem sie dank der damaligen Ereignisse nun dem Kater geschadet hatte, den sie liebte. Ich schade jedem! Ich bin nicht gut für den DonnerClan! Noch immer außer Kontrolle presste sie sich an die schützenden Wände, die durch die Wurzeln gebildet wurden. Mit einem gequälten Jammern presste sie ihre Schnauze an die kalten Gewächse, spürte die Erde an ihrer hellen Schnauze und schlug die Augen zu. Ihre Atmung ging noch immer zu schnell und unregelmäßig, doch zumindest schnappte sie nicht mehr allzu unkontrolliert nach Luft.
Erinnerungen, Gefühle, überall. In ihrem Kopf dröhnte es und Farnsee wusste keinen Weg, wie sie sich aus diesem Gefecht retten könnte, was ihr helfen sollte, sich aus dem Wald an Emotionen zu kämpfen. Selbst als sie bemerkte, dass Farbenjäger noch immer da war und sie beobachtete, konnte sie ihm nicht in die Augen blicken. Ihr Blick hatte das rote Blut an seiner Brust entdeckt, welches langsam aus den Kratzern strömte, die sie mit den Pfoten hinterlassen hatte. Es machte ihr Angst, das zu sehen. Warum? Weil sie mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnete, ihr zukünftiges Glück mit dem Kater zerbrechen sah. Nie war es sicher gewesen, dass er sie mögen könnte, dass er mit ihr zusammen sein wollte, doch wer konnte schon mit jemandem wie ihr zusammen sein? Als Farbenjäger jedoch einige Worte an sie richtete, drehte die Zweite Anführerin vorsichtig den Kopf zu ihm. Ihre orangen Augen hefteten sich sogleich auf seine blutige Wunde und instinktiv wollte sie sich selbst bestrafen, als auch zu ihm rennen und ihm helfen. Sie mochte keine Heilerin sein, doch sie musste etwas tun. Das Zittern ebbte ab, dafür nahm eine Starre ihren Körper ein und Farnsee hatte das Gefühl, dass sie keinen Muskel mehr bewegen könnte. Liebes? Ihre Augen wurden sofort groß und füllten sich mit Hoffnung, funkelten förmlich zu ihm hinaus. Er... er mochte sie also doch? Er nannte sie sogar "Liebes", das... bedeutete doch eine ganze Menge, nicht wahr? Dennoch blieb die Zweite Anführerin misstrauisch. In der Vergangenheit hatte sie bereits Schwierigkeiten mit Katern gehabt und wenn man sie beobachtete, konnte man erkennen, dass sie stets einen Sicherheitsabstand hielt. Selbst im Gespräch mit Toxinstern hatte sie diesen Abstand beibehalten, mehr aus Gewohnheit, als aus wahrer Angst.
Farnsee war zerrissen durch die Unschlüssigkeit und noch immer spukten die Erinnerungen durch den Kopf, nur knapp konnte sie über der Oberfläche bleiben. Die Zweite Anführerin hatte das Gefühl, sie wurde in ihrem eigenen Verstand ertrinken und nur der Kater konnte sie retten. Und trotzdem konnte sie nicht aus voller Überzeugung sagen, dass sie aus ihrem Versteck kriechen konnte, um sich an ihn zu drücken, selbst wenn ein kleiner Teil ihr sagte, dass sie nichts mehr wollte in ihrem Leben. Wirklich. Nichts. Farnsee sehnte sich nach Ruhe. Sie sehnte sich nach einer funktionierenden Beziehung, nach einem langen Leben an der Seite von Farbenjäger und einen letzten Wurf Junge. Eine funktionierende Familie für ihre Junge, eine vollständige, viel Liebe für diese Junge. Sie wollte keine Zweite Anführerin sein. Sie wollte nicht vor dem Clan stehen, sie hasste den Mittelpunkt, das lag ihrem Anführer, aber ihr nicht. Am liebsten würde sie nun auf dem Lagerplatz liegen, auf einem Eichhörnchen rum kauen und Farbenjäger den Pelz säubern, während er ihr den ihren pflegte. Sie wollte sich mit ihm sorglos unterhalten, ohne das sie an Patrouillen denken sollte oder irgendjemand etwas von ihr wollte. Sie wollte Zweisamkeit. Und dennoch fiel es ihr schwer, an das alles zu glauben. Farnsee hatte kein Glück. Sie würde weiterhin auf ihrem Rang sitzen und alleine leiden und Farbenjäger würde sie nach dieser Aktion stehen lassen, damit sie ihm nicht mehr verletzen konnte.
»Ich habe dir weh getan«, wiederholte Farnsee endlich mit krächzender Stimme. Vorsichtig senkte sie die Schnauze um sie aus ihrem kleinen Versteck zu schieben, doch weiter als das bewegte sie sich nicht. So weit wie sie konnte lehnte sie sich vor, bis ihre Nase fast seine Brust berührte. Ihr Blick schnellte kurz zum Gesicht des Katers hoch, den sie verstört und hilflos anblickte, doch auch voller Angst, dass er ihr wütend war, dass er nicht wollte, dass sie so nah kam. Er wollte, dass sie raus kam und er würde sie nicht anfassen, doch sie konnte letzteres nicht riskieren, bis sie sich nicht ganz sicher war. Er hatte jedoch nicht gesagt, dass sie sich seiner Wunde nähern konnte. Mit bebenden Schnurrhaaren schnupperte sie vorsichtig an dem Kratzer und ihr Herz wurde ihr schwer. Es tat ihr wirklich weh, dass sie diese Wunde verursacht hatte, auch wenn der Krieger das vielleicht nicht verstehen konnte. Sie wollte niemandem wehtun, hatte das Gefühl, dass sie die Schmerzen für andere fraß. Das hier würde sie einfach nicht mehr vergessen können. Vorsichtig hob sie den Blick wieder und blickte gequält zu ihm hinauf. »Nichts ist in Ordnung, denn ich habe dir weh getan.«
Er hatte nicht gemerkt, dass die langen, aber nicht tiefen Wunden auf seiner Brust bluteten. Als Farnsee sich ihm entgeggen streckte um an der Wunde zu schnuppern, hatte der Kater kurz Hoffnung, sie würde heraus kommen. Doch sie zog sich wieder zurück. Kurz senkte er den Kopf und leckte über die Wunde, in der Hoffnung das Blut wegwischen zu können, damit Farnsee es nicht mehr sah. "Ist halb so wild.", erklärte er, während er weiterhin versuchte das Blut aus seinem hellen Fell zu lecken. Dann gab er es auf und hob den Blick, sah der hübschen und verängstigten Kätzin wieder in die trüben Augen. Sie konnten leuchten, das wusste Farbenjäger, denn er hatte es gesehen. Sie leuchteten zum Beispiel, wenn die Stellvertreterin ihre Töchter sah. Auch leuchteten sie, wenn Farnsee ihren Sohn sah, doch dann leuchteten sie ein bisschen anders. Dieses Leuchten und Glitzern in den Augen stand ihr unglaublich gut. "Es ist nur ein Kratzer und sieht schlimmer aus als es ist. Ich spüre es kaum", versuchte er sie zu beruhigen und leckte sich noch einmal über die Brust. Er sah Farnsee einige Momente schweigend an. "Wenn man gegen zersplittertes Glas kommt, muss man eben damit rechnen sich zu schneiden." Seine Schnurrhaare zitterten nervös, denn er wollte auf keinen Fall etwas sagen, was Farnsee noch mehr verstören würde. "Aber das ist genau das, was ich will. Ich hatte jedes mal die Wahl zu gehen. Und jedes Mal bin ich geblieben." Er machte eine Pause und erinnerte sich an die Patrouille, wo Farnsee plötzlich nett zu ihm war. Er erinnerte sich an die Situation im Heilerbau, wo Farnsee ihren Sohn zur Welt gebrachte hatte. Er war geblieben. "Ich bleibe, weil es das ist, was ich will. Ich will an deiner Seite bleiben, dich beschützen und lieben. Das ist das einzige, was ich möchte." Jetzt hatte er es ausgesprochen und sein Herz schlug ihm bis in den Hals. "Komm raus, meine Liebe", wiederholte er und trat einige Schritte zurück. "Lass uns der Welt gemeinsam zeigen, wie strak wir sind. Denn du bist viel stärker als du denkst. Du bist so klug und hübsch und stark - das siehst du alles nicht. Aber ich sehe es." Farbenjäger hatte es von Anfang an in der Kätzin gesehen, doch Farnsee unterdrückte sich selber jedes Mal mit Angst und Wut und grausamen Erinnerungen. Farbenjäger kannte das von sich selber, doch diese Erinnerungen hatten ihn eher hasserfüllt und rebellisch gemacht. "Es tut mir weh dich so zu sehen. Komm da raus. Alles wird gut. Ich verspreche es dir." Sein Herz schmerzte bei Farnsees Anblick. Habichtherz. Er hatte ihr das angetan. Wenn Farbenjäger diesen Kater je zwischen die Krallen bekommen würde, tot oder lebendig.....- "Ich werde dich nicht anfassen, wenn du das nicht möchtest. Ich werde dir nicht weh tun...", wiederholte er. Doch die Worte gehen im Wind ein wenig unter.
Kristina Angerer
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Sorge pulsierte stetig durch die Kätzin und beschämt beobachtete sie, wie der Kater sich über die Kratzer leckte, auch wenn die Position durchaus ungünstig war. Natürlich klarte gerade der Wald auf und der Mond stieg empor, dieser blöde halbe Mond der klar machte, dass Eichenblatt nicht im Lager war, das Farbenjäger nicht behandelt werden könnte. Beunruhigt lauschte sie seinen Worten, während ihr oranger Blick weiterhin seine Wunden nachzog. Vielleicht hatte er recht, doch vielleicht tat er so, als wäre alles in Ordnung, damit sie ruhiger würde? Farnsee hätte sich in einem anderen Zustand für eine Aussage entscheiden können, doch da noch immer ihre Emotionen über sie hinweg rollten, konnte sie schlecht so klar denken, wie der Wald nun ohne Nebel war. Es war geradezu poetisch, dass der Nebel über den Territorium aufklarte, sich ihr Gedankenwald jedoch zuzog. Gerade als sich die Kätzin erneut vorbeugte, damit sie ihm mit dem Blut helfen könnte, erhob Farbenjäger wieder die Stimme. Farnsees Ohren spitzten sich und sogleich hielt sie inne, um seine Worte zu verarbeiten. Zersplittertes Glas? Meint er mich? Nervös auf das was er sagen könnte, hob die Zweite Anführerin ihren Blick und suchte nach dem seinen. Noch immer spiegelte sich ihre Unsicherheit und Sorge wieder, doch sie schenkte seinen Worten die nötige Aufmerksamkeit.
Ihre Augen wurden mit jedem Wort runder und runder. Was... was war das hier? Ihre Lippen öffneten sich ein wenig vor Sprachlosigkeit, verblüfft konnte die Kätzin nicht mehr anders, als ihn lediglich anzustarren. Er klang so ehrlich und ernst, warm, nicht so aggressiv wie manchmal im Lager. Ich will an deiner Seite bleiben, dich beschützen und lieben. Das ist das einzige, was ich möchte. Unmöglich. Farnsees Herz begann höher zu schlagen, auch wenn sie sich weiterhin nicht rühren konnte und ihre Gedanken noch immer wirr waren. Niemand hatte sie je wirklich lieben wollen, oder doch? Zumindest hatte ihr niemand offen gesagt, was der Kater gerade sagte und somit wusste die gemusterte Kätzin auch nicht, wie sie mit den Informationen umgehen sollte. In ihrem Herzen formulierte sie immer wieder die Gefühle, die sie für diesen Kater empfand, doch sie wagte nicht, einen Ton von sich zu geben. Die Zweite Anführerin war sich nicht mal sicher, ob sie überhaupt dazu in der Lage gewesen wäre, wenn sie wollte. ...dich beschützen und lieben... Beschützen... warum? Natürlich wollte sie, das jemand sie beschützte und liebte und das sie jemanden beschützen und lieben konnte. Doch es schien ihr zu weit hergeholt. Wieso würde jemand sie beschützen und lieben wollen? Farnsee konnte sich das nicht erklären, sondern nur darüber rätseln. Wer wollte schon eine Kätzin, die mit sich selbst nicht im reinen war? Die zwei Würfe mit anderen Katern gehabt hatte? Die ihren eigenen Sohn aufgegeben hatte? Wer wollte schon so etwas riskieren? Riskieren, dass die Kätzin in einer Beziehung mit einem die gleichen Fehler tat? Farbenjäger würde das doch nicht riskieren?
Und dennoch drang sich Hoffnung in das Herz der Kätzin, die sich nichts anderes wünschte, als mit diesem Kater zusammen zu sein. Für ihn hatte sie die Beziehung mit Nesselbart ausgeschlagen, da sie bereits damals für Farbenjäger empfunden hatte. Ihre Gefühle waren seitdem noch stärker geworden, das war richtig, doch sie war zu verängstigt, um den Schritt zu machen. Alles was du dafür tun musst, ist, diesen Schritt zu wagen, Toxinstern. Eines Tages wirst du schon sehen, wie schwer du es dir gemacht hast, ich werde bis dahin einfach zusehen, wie du dich überwindest und das bekommst, was du dir in deinem Leben gewünscht hast. Farnsee hatte doch sogar ihrem Anführer gesagt, wie einfach es sein konnte und trotzdem schaffte sie diesen Schritt selber nicht! Doch vielleicht war ihre Situation auch eine ganz andere. Du bist so klug und hübsch und stark - das siehst du alles nicht. Aber ich sehe es. Wieder in der Gegenwart blickte die Zweite Anführerin zu ihrem Geliebten hinauf, mehr oder weniger hoffnungsvoll. Es tut mir weh dich so zu sehen. So viele Informationen. Zu viele Informationen. Farnsee bekam kein Wort hinaus. Oh SternenClan.
Ein neues Zittern breitete sich durch ihren Körper aus, doch mehr durch Nervosität vor dem, was sie erwartete, als durch die Unmengen an Gefühlen, die immer wieder ihren Verstand ergriffen. Langsam schlüpfte sie unter den Wurzeln hervor, spürte wie der Wind über ihren dreckigen Pelz schlug. Mit kleinen Schritten zog sie sich hervor, bis ihr Körper im Freien war, und richtete sich ein klein wenig mehr auf. Wenn es stimmte, was der Kater hier sagte, dann wollte sie nicht vor ihm Kauern. Dann waren sie ebenbürtig und dann wollte sie mit ihm auf einer Augenhöhe sein. Ihr Gesicht verzog sich ein weiteres Mal in eine fragende, unsichere Grimasse, mit der sie nun zu ihm hinaufblickte. Noch immer wollte Farnsee etwas sagen, doch es fiel ihr so unglaublich schwer zu entscheiden, was sie vermitteln wollte. So konzentrierte sich die Zweite Anführerin ein wenig mehr auf das Gehen, bis sie zitternd nah vor dem Krieger zum Stehen kam, auch wenn sie fast keinen Halt mehr hatte. Sie musste sich hinsetzen, also tat sie das, denn sie wollte nicht wieder zusammenklappen. Nun wieder auf ihrem Hinterteil sitzend, betrachtete sie die Kratzer. Bedauern schlich sich in ihren Blick und zögerlich rutschte sie näher an den Krieger heran.
Mit ihrer Schwanzspitze schlug sie vorsichtig gegen seine Flanke. Nervös blickte sie zu ihm auf, wandte sich dann jedoch wieder konzentriert ihren Versuchen zu. Heute würde ihr nicht wieder passieren, was mit Nesselbart geschehen war. Heute würde sie lediglich sehen, was sie tun konnte, ohne, dass ihr Herz wieder daran zerbrach. Erneut schlug ihre Schwanzspitze an seiner Flanke auf, doch sie hielt sie daran und glitt vorsichtig und langsam damit an eben dieser Flanke entlang. Noch besser würde sie sich fühlen, wenn sie ihren Körper an seinen drücken könnte, doch das wäre zu schnell. Außerdem würde sie ihm damit wehtun, denn an seiner Brust waren noch immer die Kratzer. »Danke«, murmelte Farnsee endlich, auch wenn sie so viel mehr zu sagen hatte. Dennoch schien ihr Danke wie ein guter Anfang, denn sie war dafür dankbar, dass er sich um sie kümmern wollte, denn wer sonst im Clan hielt das für nötig? Danke war der erste Schritt zu einer langen Nacht, in der sie ihm langsam und ausführlich ihre Vergangenheit anvertrauen wollte. Was könnte ihr sonst helfen, als von ihm gehört zu werden? Ein kurzes Schluchzen entfloh ihr, doch es war mehr wie ein Nachbeben ihrer vielen Emotionen und entkam ihr auch, weil sie noch immer unsicher war. Doch bestimmt würde er verstehen. Also atmete sie kurz auf, heftete ihren Blick wieder auf seine Flanke und beschäftigte sich zumindest damit, ihre Schwanzspitze immer wieder daran entlang gleiten zu lassen.
Ein zufriedenes Schmunzeln umspielte seine Lippen als Farnsee nun doch zu ihm hinaus trat. Er seufzte erleichtert. Sie hielt sogar den Kopf wieder etwas höher und so konnten sie sich auf Augenhöhe begegnen. Wie ein König mit seiner Königin. Als die Kätzin mit ihrer Schweifspitze über seine Flanke stupste musste er kurz lächeln und sein Blick schnellte zu Boden.
Ob es Farnsee helfen würde über ihre Vergangenheit zu sprechen? Oder ob es sie nur noch mehr verstören würde? Zweiteres wollte er natürlich nicht, doch er wusste, dass reden oft half. Die Kätzin hatte jetzt jedenfalls jemanden, der ihr zuhören würde. Farnsees "Danke" war das ehrlichste Danke, das er je gehört hatte. Er lächelte, bekam jedoch keine richtige Antwort raus. "Weißt du...", setzte er an und verschluckte sich beinahe an seinen nächsten Worten. "Enzianpfote ist jetzt Heilerschüler. Er ist stark und gesund. Du wirst ihn immer im Auge haben. Er wird niemals in eine Schlacht ziehen. Das...sind doch alles positive Punkte." Er hob den Blick wieder und sah Farnsee an. "Ich kann deinen Schmerz verstehen. Nichts ist schmerzhafter, als eine Mutter, dessen Sohn sie nicht kennt. Aber er wird dem Clan wundervoll dienen und es wird ihm gut gehen." Er hoffte, dass Farnsee diese Worte nicht beleidigend waren. Sein Magen zog sich zusammen. So sehr würde er sich jetzt einfach an die wunderschöne Kätzin vor ihm schmiegen und alles um sie herum vergessen. "Wie fühlst du dich? Wenn du mir irgendetwas erzählen möchtest, höre ich dir gerne jederzeit zu." Sie sollten ein gemeinsames, schönes Leben haben. Ohne, dass ihre Vergangenheit sie jedes Mal aufs Neue einholte. Sie sollten Habichtherz und Eisenkralle und alle anderen vergessen.
Kristina Angerer
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Bei den folgenden Worten des Katers hielt Farnsee in ihrer Bewegung für einen Moment inne. Es fiel ihr schwer, auch nur an ihren Sohn zu denken, ohne erneut zu Zittern und zu Schluchzen. An seine Worte durfte sie sich auch gar nicht erst erinnern, denn auch wenn der Krieger ihr helfen wollte, wie viele Zusammenbrüche würde er durchstehen, bevor er Reißaus nahm? So bemühte sich die Kätzin auf die ruhige Stimme des Katers zu hören, statt auf ihre Gedanken und versuchte, seine Worte positiv zu übernehmen. Farbenjäger lag sicherlich nicht falsch und seine Überlegungen waren gewiss schlüssig. Er würde dem Clan wunderbar dienen, selten in Gefahr geraten, es sei denn natürlich er steckte sich bei seinen Clangefährten an. Was, wenn Toxinstern eines Tages eine größere Schlacht plante und der Kleine mitkommen musste, um vor Ort zu behandeln? Daran durfte die Kätzin gar nicht erst denken, der noch immer die Kraft zum Sprechen fehlte, weshalb sie dem Krieger einfach schweigend lauschte. Stattdessen strich sie wieder gedankenverloren über die Flanke des Kriegers und atmete tief ein. Selten hatte sie die Möglichkeit, so nah bei ihm zu sein und sie sollte seinen Geruch genießen, bevor sich das alles zu Morgengrauen als ein Traum entpuppte. Ihre Gedanken drehten sich einmal um den Duft des Katers, andererseits drängten sich auch wieder die Worte in ihren Kopf und sie musste an ihren kleinen Sohn denken. Sie hätte ihn nie zurücklassen sollen. Ob der Krieger auch daran denken musste? Farnsee wusste nicht, wovon ihr Geliebter träumte oder dachte, wenn er sprach, doch ihm musste doch bereits mehrfach eingefallen sein, dass er keine Kätzin wollte, die wahllos mit Jungen um sich warf. »Keiner will eine Gefährtin, die ihre Junge weggibt«, seufzte die Zweite Anführerin resigniert, murmelte die Worte in ihren Pelz, ohne überhaupt zu bemerken, dass sie diese gesagt hatte. Wieder schweigend strich sie mit der Schwanzspitze weiter über die Flanke des Katers und blinzelte in aller Ruhe.
Auf die mehr oder weniger persönliche Frage reagierte Farnsee, indem sie den Kopf wieder hob, um den Kater anzublicken. Nachdenklich und unsicher leckte sie sich die Lippen, es ging ihr schließlich offensichtlich nicht gut, auch wenn der Kater mit seiner Anwesenheit eine Menge für sie tat. Unschlüssig ließ sie den Blick durch die Hochkiefern gleiten, was sollte sie dem Kater nur sagen? Und wenn sie etwas erzählte, wo sollte sie anfangen? Denn sie wollte ihm alles sagen, nur war aller Anfang schwer und es fiel ihr schwer, chronologisch zu erzählen, da ihr dies zu unangenehm war. »Ich fühle mich... uhm...«, begann Farnsee leise und vorsichtig, ihre Stimme fühlte sich rau beim Sprechen an, da die ganze Zeit zuvor nur Schluchzen und Schreie aus ihrer Kehle gekommen war. »Seltsam«, presste sie schließlich hervor. Unruhig zog sie ihre Beine näher an ihren Körper und blickte beschämt zu Boden. Es störte ihn bestimmt nicht, dass sie sich so fühlte, dennoch fühlte sie sich so unwohl in ihrem Körper, dass sie das Gefühl hatte, alles war grundsätzlich falsch. So fuhr sie fast schon heiser fort: »Zu viele Emotionen. Ich kann nichts ordnen. Fühle mich falsch.« Die Sätze sprach sie unvollständig, da sie sich auch beim Sprechen nicht allzu wohl fühlte und versuchte, sich damit zu schonen.
Seine andere Frage war etwas schwerer zu beantworten, denn wie sie schon gegrübelt hatte, sie wusste einfach nicht, wo sie anfangen sollte oder ob sie Stück für Stück die Geschichte zusammensetzen sollte, so, wie sie sich danach fühlte. Gerne hätte sie ein wenig Glück erzählt, doch ihr fielen nur Funkentanz, Schimmersee und Nesselbart ein und... es war nicht unwahrscheinlich, dass Farbenjäger zwei dieser Katzen nicht leiden konnte. Dabei hatte sie zwei dieser Katzen sehr und eine beinahe geliebt, sie waren also wichtig für ihre... Vergangenheit. Wichtig für das, was sie zu sagen hatte. »Alles«, flüsterte Farnsee endlich, denn er sollte wenigstens wissen, dass sie mit ihm über alles reden wollte. Doch das Zittern in ihrer Stimme sollte signalisieren, dass sie verunsichert war und das ihr Zustand nicht hilfreich war bei einer Entscheidung. Sie brauchte Zeit, doch Zeit hatten die beiden zum Glück und wenn es bedeutete, dass sie am nächsten Tag müde ins Lager kam, dann war das für sie in Ordnung. Er war nach Enzianpfotes Geburt schnell gegangen und hatte sie alleine im Bau mit einer verwirrten Heilerin gelassen, nun wollte sie die Zeit nutzen, die sie gemeinsam hatten. Er durfte noch lange nicht gehen. »Ich...«, hob die Zweite Anführerin also an, doch ihre Stimme brach ab. Verunsichert zog sie ihre Pfoten wieder näher und biss frustriert die Zähne zusammen. Sie konnte so nicht anfangen, es fühlte sich falsch an, alles fühlte sich falsch an! Nur seine Nähe nicht, die sie davon abhielt, wieder los zu schreien. Also musste sie eine gewagte Frage stellen, die er ihr hoffentlich verzeihen konnte, doch sie wollte alles wissen, was ihn betraf. Einige Herzschläge haderte sie noch mit sich, blickte immer wieder von ihren Pfoten zu ihm auf und wieder zurück. Schließlich räusperte sich Farnsee und blickte vorsichtig zu dem Krieger hinauf. »Moch...Mochtest du Schimmersee?«
Der Kater merkte, dass Farnsee langsam immer weiter auftaute. Sie spannte sich jedoch wieder ein wenig mehr an, als er auf Enzianpfote zu sprechen kam. Doch Farnsee hörte ihm zu und versuchte es scheinbar so zu sehen wie er. Er selber spannte sich plötzlich an, als Farnsee in ihren Pelz murmelte. Er verstand jedes Wort und es machte ihn traurig. Sie hatte ihren Sohn schließlich nicht aus Spaß an der Freude weggegeben. "Das...äh...das sehe ich anders." Farbenjäger bildete die folgenden Sätze im Kopf vor, um nichts falsches zu sagen. "Niemand darf dir das zum Vorwurf machen. Du hast absolut selbstlos gehandelt. Ja, es tut weh. Aber du hast das Beste für den Clan getan - dieser hätte gelitten, wenn du als zweite Anführerin deine Aufgaben nicht erfüllen kannst." Er atmete kurz durch."Und du hast das Beste für Enzianpfote getan. Hättest du denn die nötige Zeit für ihn gehabt? So ist es mit viel Aufmerksamkeit und Gleichalten aufgewachsen." Der Krieger schluckte. Wurde das gerade zu persönlich? Hoffentlich fühlte Farnsee sich nicht angegriffen. "Du bist eine fantastische Mutter. Das sieht der ganze Clan an deinen Töchtern." Es stimmte. Hätte Farnsee ihren Sohn behalten, hätte sie vermutlich entweder den Clan oder ihren Sohn vernachlässigt. Sie hatte also selbstlos und zum Vorteil aller Beteiligten gehandelt.
Zu seiner nächsten Frage hatte er eine Antwort bekommen, mit der er selber nicht viel weiter kam. Also nickte er nur verständnisvoll. Komisch....falsch...er wusste wie sich das anfühlte und er wusste auch, dass das vorbei ging. Er schenkte Farnsee einen liebevollen Blick und erkannte, dass jedes Mal wenn er sie ansah, er sich aufs neue verliebte. Farnsees Frage warf ihn dann jedoch ein bisschen aus der Bahn. Er dachte kurz nach. Schimmersee. Es dauerte ein wenig, bis er das passende Gesicht zu dem Namen hatte. "Ich habe sie als sanft und gutmütig in Erinnerung. Aber ich kannte sie nicht gut.", erklärte er dann. "Sie war deine Mentorin, oder? Wie war sie so?"
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Ein Zittern lief durch den Körper der Zweiten Anführerin, als Farbenjäger auf ihre gemurmelte Aussage einging. Einerseits taten seine Worte gut, andererseits wollte sie diese gar nicht hören und egal wie sehr sie wollte, dass sie ihm glaubte, es fühlte sich falsch an zu glauben, dass ein Kater eine solche Beziehung riskieren würde. So schwieg Farnsee bei den Worten und legte die Ohren leicht an. Warum war sie sich bei allem so unsicher? Könnte die Kätzin rational denken, hätte sie sofort eine Antwort, doch dafür glitten ihr die Gedanken zu schnell aus dem Kopf hinaus und sie konnte kein bisschen über Richtig oder Falsch nachdenken. Erschöpft wich Farnsee ein wenig von dem Kater zurück, schob ihr Hinterteil zurück und ließ sich schließlich auf den Boden sinken. Sitzen war zu anstrengend und nun in einer gemütlichen Position atmete die gemusterte Katze tief ein. Sie wollte doch nur wieder mehr Kontrolle über ihre Gefühle. Aus dieser Position sah Farnsee flehend zu dem Krieger hinauf, denn sie schenkte ihm nur gerade so das Vertrauen, dass er sich diese Haltung nicht zu nutze machte. Farbenjäger sollte sich auch liegen, statt über ihr zu sitzen und so bemerkte die Kätzin nicht, wie sie ihre Hinterläufe näher an sich zog.
Bei seinen Worten über Schimmersee blickte Farnsee verwirrt drein. Er... hatte er wirklich vergessen? Oder wollte er sich seine einstigen Worte nicht eingestehen? Verwirrt starrte die Kätzin zu ihm hinauf, ihre Ohren zuckten in die verschiedenen Richtungen, ihre Schnauze stand leicht offen und auch ihr Blick konnte sich nicht festlegen. Das... diese Antwort hatte sie nicht erwartet. Verunsichert heftete sie ihre großen Augen endlich auf den Krieger und suchte nach weiteren Regungen in seinem Gesicht. »A...aber du hast sie doch schwach... feige... nutzlos... bezeichnet...«, miaute Farnsee vorsichtig und nun verunsichert. Was war mit ihren Erinnerungen? Waren sie falsch? Sie wusste doch genau, wann er all das über ihre geliebte Mentorin gesagt hatte und dennoch hatte seine Antwort sie so aus der Bahn geworfen, dass sie sich fragte, ob sie log. Noch immer mit leicht geöffneter Schnauze und vor Verwirrung verzerrten Gesicht starrte die Kätzin zunächst auf ihre Pfoten, bevor sie ihren Blick wieder zu heben wagte. Unsicher und fragend blickte Farnsee Farbenjäger in die Augen und fuhr mit heiser Stimme fort: »Nachdem wir ins Lager zurück gekehrt sind... Du und... dein Bruder ihr habt euch gestritten und Holunderfell... du sagtest das über Schimmersee... Donnerstern musste euch trennen und... ihr habt eine Menge Ärger...« Farnsees Lippen begannen zu Beben und eine neue Angst holte sie ein. Lag sie falsch? Beschuldigte sie den Kater gerade zu Unrecht? Hatte sie noch mehr Fehler gemacht?
»Es...es...es tut mir leid«, presste die Kätzin hervor und ließ den Kopf sinken, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Hatte er all das gesagt, hatte er es nicht getan? Würde er beleidigt sein? Aaaaaaaaaaah. »Ich... ich dachte, ich erinnere mich richtig... weil... weil...« Ein weinerlicher Ton schlich sich in ihre Stimme ein, als sie an all das dachte, was die Kätzin betraf, was Farbenjäger betraf, was sie vielleicht erneut falsch gemacht hatte. Bekümmert zog sie den Kopf ein und legte die Ohren an. »Sie war wie eine Mutter für mich!«, platzte es schließlich aus der Kätzin, die nun um seine Reaktionen besorgt war. Sie hatte ihn nicht beschuldigen wollen, vielleicht erinnerte er sich noch, vielleicht lag sie wirklich falsch, sie wusste es einfach nicht. »Mit meiner Mutter kam ich nie klar und sie war die beste Mentorin, die ich hätte haben können! Doch ich wusste immer, dass sie irgendetwas mit deinem Bruder gehabt hatte, ich glaube Junge oder so und... und als sie dann bei der Vertreibung getötet wurde, war mein Leben so gut wie vorbei. Alles was mir dann passiert ist, ... passierte danach. Und als ich dich nach unserer Rückkehr diese Dinge sagen gehört habe... da... da... ich habe dich bestraft, weißt du noch? Die ganzen Aufgaben? Patrouillen? Deshalb habe ich das gemacht, Farbenjäger, deshalb...«
Nach dem Redeschwall war ihre Kehle wieder rau und wimmernd verstummte Farnsee. Zitternd sah sie zu dem Kater auf, den sie vielleicht gerade sehr enttäuscht hatte. So eine einfache Sache... und sie hatte das Gefühl gehabt, sie hätte ihre Mentorin rächen müssen. Doch wenn das alles nie passiert war, dann war sie die Katze, die jemanden grundlos bestraft hatte, dazu noch den Kater, den sie liebte. Dabei hatte sie nur versucht, einen Anfang für alles was kommen würde zu finden. Ihre Mentorin, eines der "harmlosesten" (farnlosesten) Ereignisse unter denen, die sie schildern wollte. Traurig blickte Farnsee weiterhin zu dem Kater. »Habe ich mir das eingebildet?«, fragte sie zutiefst erschüttert. »Ich... ich... habe ich dir ein solches Unrecht angetan? Mir tut es ja bereits leid, dass ich dir diese Aufgaben gegeben habe, aber grundlos?... Wie viel... sollst du mir noch verzeihen... wie viel kannst du...«
Er konnte den Schock in Farnsees Augen sehen. Oh nein. Hatte er etwas falsches gesagt? Als die Kätzin dann versuchte den Streit zwischen ihm und Eisenkralle wieder zu konstruieren, wusste Farbenjäger was los war. Auch er legte sich und war dankbar, dass der Boden so Weich von den Kiefernadeln war. Sein Blick flog zu seinen Pfoten und er spielte Nervös mit einem kleinen Farnweder herum. Sie wusste es. Sie wusste noch was er gesagt hatte. Sie wusste es noch ganz genau. Was sollte er sagen? Wie kam er aus der Situation wieder raus?
Als Farnsee erklärte, warum sie ihn so bestraft hatte und ihm so viele Aufgaben aufgedrückt hatte, sah er wieder auf. "Ja", murmelte er. "Das stimmt. Das habe ich gesagt."
Seine Gedanken flogen wieder zu dem Tag, an dem er seinen Bruder angegriffen hatte. Er war bereit ihn umzubringen. Er hätte alles dafür getan um Eisenkralle zu verletzen. Das hat er auch. Aber Farbenjäger war nicht klar gewesen, dass er somit auch andere Katzen verletzte.
"Doch, du hast mit allem Recht. Ich verstehe dich. Ich hätte mich auch bestraft." Er sah Farnsee in die großen, runden und verunsicherten Augen. "Ich habe das gesagt, um Eisenkralle zu verletzen. Ich war bereit alles zu tun, um ihn zu zerstören. Ich hatte in dem Moment vergessen, dass ich so auch andere Katzen verletze." Wieder schlug er leicht nach dem kleinen Farnwedel und beobachtete die Kellerassel, die schnell vor seiner Pfote floh. "Verzeih mir bitte. Ich war wütend und habe nicht gemeint, was ich gesagt habe. Eisenkralle ist das Fuchsherz und keine andere Katze kann etwas für seine Taten."
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Genau wie der Kater auch, hatte Farnsee den Blick auf seine Pfoten gerichtet und beobachtete, wie er nervös mit Blättern spielte und die Käfer unruhig davon krabbelten. Ihr Blick heftete sich auf eine Ameise, die über ihre helle Pfote flitzte und blies sie sanft von sich runter. Ehrlich gesagt traute sich die Zweite Anführerin nicht, den hübschen Kater anzusehen, da sie bemerkt hatte, welche Wirkung ihre Worte gehabt hatten. Stattdessen konzentrierte sie sich nur auf seinen beruhigenden Duft und überlegte, ob er auch so über sie dachte, wenn er über sie dachte. Traurig lauschte die Kätzin seinen Worten, konnte jedoch nicht sagen, dass sie sonderlich überrascht gewesen war. Farbenjägers Fehde mit Eisenkralle war seit vor ihrer Geburt kompliziert und nach seiner Erzählung über den Tod seiner Mutter, verstand sie zumindest die Ursache für all seine Wut und seinen Hass, den er manchmal so frei hinaus ließ. Dennoch konnte Farnsee nur hoffen, dass der Krieger seine Gefühle eines Tages unter Kontrolle hatte und nicht das Gefühl empfand, er müsse Eisenkralle immer weiter bestrafen. Insbesondere jetzt, wo er dessen Sohn ausbilden würde. Hatte er dies überhaupt wahrgenommen? Vorsichtig legte sie ihre Schnauze auf ihre Vorderpfoten und reckte die Nase, bis sie für einen kurzen Moment die Vorderpfote des Katers berührte, die ihm näher war.
»Natürlich kann ich dir verzeihen«, flüsterte die Zweite Anführerin ruhig, hob jedoch den Blick noch nicht. Sie hatte noch mehr zu sagen und würde vermutlich erneut auf einen wunden Punkt stoßen, also musste sie all das vorsichtig angehen. Unruhig rutschte sie umher, während sie nachdenklich nach den richtigen Worten suchte. Wie konnte sie ihre Erzählungen weiter treiben, ohne, dass sie ihn wütend machte? »Wusstest du, dass ich auch ungefähr hier eine meiner besten Einheiten mit Schimmersee hatte?«, fragte Farnsee und löste ihre Schnauze, um in die Hochkiefern zu blicken. Sie würde die alten Spuren nie wieder finden, denn das alles war unzählige Blattwechsel her und erneut erkannte die Kätzin, wie erfahren sie nun schon war. Nicht alt genug für den Ältestenbau, nein, doch das würde gewiss in einigen Blattwechseln anders aussehen. »Fährtenlesen haben wir geübt«, träumte die Zweite Anführerin vor sich hin. »Es war aber eine grauenhafte Übung, ich habe sie nicht finden können. Ich kann nicht behaupten, dass eine von uns beiden am Ende zufrieden war, nach dem Training habe ich mich sofort unzufrieden ins Nest gelegt und bin eingeschlafen. Aber weißt du, warum es so schön war?«
Fragend wandte die Kätzin ihren Kopf wieder in seine Richtung und blickte ihn aus ihren orangen Augen an, die langsam wieder eine normale Wirkung erreichten. Der Sturm an Emotionen in ihrem Körper legte sich zunehmend, auch wenn der Schmerz noch immer in ihr pulsierte und sie unglaublich ausgezerrt war. Es tat ihr trotzdem gut, weiter zu reden und alles raus zu lassen. Einige Herzschläge wartete sie noch, dann richtete sie niedergeschlagen den Blick wieder in die Ferne. »Hier haben wir vor einer Weile unser Territorium zurück erkämpft. Es kommt mir vor, als wäre das Ewigkeiten her, doch mit dieser Blattleere, die jetzt ansteht... es müsste bald zwei Blattleeren her sein, nicht wahr? Ich habe damals ja nicht einmal gekämpft, dabei hätte ich gerne das Territorium für meine vier Töchter geholt, doch das hat der DonnerClan auch ohne mein Zutun geschafft.« Warm lächelte die Kätzin, die ihren Blick nicht von den Kiefern lösen konnte. Warum waren hier so viele Dinge geschehen, die sie nicht vergessen würde? Das Training mit Schimmersee, die Rückeroberung, der Spaziergang mit Nesselbart und nun die Zweisamkeit mit Farbenjäger. Von all den Orten des Territoriums hatten die langweiligen Hochkiefern einen festen Platz in ihrem Herzen.
Vorsichtig blickte sie zu dem Kater an ihrer Seite, ihre Schwanzspitze schnippte niedergeschlagen umher. »Am Morgen nach der miserablen Einheit wurden wir angegriffen«, flüsterte Farnsee vielsagend. Geknickt lies sie den Kopf hängen und versuchte, noch ein wenig Energie zu sammeln für die folgenden Worte. »Ich wurde natürlich aus dem Schlaf gerissen und geriet später in einen Kampf mit einem riesigen FlussClan Kater. Doch kurz vor dem Ende des Kampfes konnte ich beobachten, wie ein anderer FlussClan Kater Schimmersee die Kehle auf schnitt und sie zum verbluten liegen ließ. Also bin ich zu ihr gelaufen und habe versucht, sie noch irgendwie zu retten. Ich wusste natürlich, dass es keine Hoffnung gab. Also blieb ich bei mir und sie sagte mir tatsächlich noch einige Worte. Fragte nach Marderpfote, Schneepfote. Sie wollte, dass ich Donnerstern unterstütze und das der Tod von ihr und den anderen nicht umsonst war.« Die gemusterte Kätzin wurde immer leiser zum Schluss und ließ ihren Blick auf den Pelz des Katers sinken. Schweigend reckte sie ihre Vorderpfote und stieß kurz gegen seine. Leise fügte sie hinzu: »Und danach fand mich Habichtherz.«
Farnsee konnte die Augen des Katers vor sich sehen, wie er nach dem Tod ihrer Mentorin auf sie hinab geblickt hatte. Sie, Farnpfote, er, ein Krieger. Groß und kühl hatte er neben ihr gesessen und erklärt, dass sie Schimmersee zurücklassen musste, ob sie wollte oder nicht. Erst jetzt fiel ihr ein, dass ihr Gesprächspartner ebenfalls älter war, älter als Habichtherz, mit einer eigenen Schülerin, als sie eine gewesen war. Es störte sie nicht, denn sie fühlte sich nicht jung oder alt und er wirkte weder alt noch jung. Er... war einfach. Und mehr wollte sie gar nicht von Farbenjäger. »Ich... brauche eine Pause«, gab Farnsee schließlich zu und sah betreten auf ihre Pfoten. Ihre Kehle war rau und die Erinnerungen, die Bilder in ihrem Kopf, machten ihr das alles gerade schwer. Sie wollte lieber seine Stimme hören. »Erzähl du mir etwas... freust du dich auf dein Training mit Schieferpfote? Stört es dich nicht, dass du ihn als Schüler bekommen hast?« Neugierig sah die Kätzin zu ihm auf, ließ ihm jedoch Zeit, um darüber nachzudenken. Sie konnten auch ein wenig schweigen, wenn er das wollte. Sie musste nämlich erst einmal durchatmen und gleich etwas Wasser suchen.
Aufmerksam hörte er Farnsee zu, war dankbar, dass sie sich ihm anvertraute. Jetzt gerade war ein wichtiger Moment, denn jetzt lernten sie sich richtig kennen. Er atmete tief durch, als sie von der Vertreibung sprach. Dieser Tag war furchtbar gewesen. Der DonnerClan auf der Flucht. Es war grauenvoll. Und so sehr Farbenjäger jedes Mal vorgab seinen Clan zu hassen, tat ihm jede einzelne Katze unglaublich leid. Fast jede. "Die Katzen, die an diesem Morgen ihr Leben gelassen hatten, sind in die Geschichte unseres Clans eingegangen. Man wird sich für viele Generationen an sie erinnern und ihre Heldentat lebendig erhalten." Diesen Gedanken fand Farbenjäger recht besänftigend. Als Farnsee auf Habichtherz zu sprechen kam, brach sie ab. Kurz sah er sie erwartungsvoll an, blinzelte jedoch dann verständnisvoll. Es musste etwas so schreckliches sein, dass Farnsee nicht wirklich darüber sprechen konnte. Und das war in Ordnung so. Farbenjäger liebte nämlich wer sie ist, nicht wer sie war. Man könnte beinahe behaupten, Vergangenheit ist nun mal vergangen. Und doch prägte sie. Bei der Frage nach dem neuen Schüler - Schieferpfote - senkte Farbenjäger den Blick wieder. Es dauerte einige Herzschläge, bis er die Gedanken in seinem Kopf gekramt hatte. Erneut stupste er irgendeinen der kleinen Krabbeltiere vor ihm an und es lief davon. "Er hat das gleiche Glitzern in den Augen, das Eisenkralle als Schüler hatte." Seine Stimme war gedämpft und seine Gedanken flogen die Zeit zurück in seine Kindheit, in der er mit seinem Bruder noch normal sprechen konnte. Sie hatten zusammen Pläne ausgeheckt und über irgendeinen Blödsinn gelacht. Er wurde traurig. So gerne würde er diese Gelassenheit in sein Familienleben zurück holen. Doch jedes Mal wenn er seinen Bruder ansah, musste er an den von den Monstern verunstalteten Körper seiner Mutter denken. Er konnte einfach nicht anders. "Ich weiß aber, dass Schieferpfote nichts für Eisenkralles Fehler kann. Ich werde versuchen ihn fair zu behandeln. Ich muss." Er sah wieder zu Farnsee auf und Entschlossenheit lag in seinem Gesichtsausdruck. "Ich will nicht dass er mich hasst, wie Schneeeule es getan hat."
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Farnsee hatte natürlich gewusst, dass die Frage etwas schwerer für den Kater werden könnte, da der Konflikt mit seinem Bruder so lange anhielt und er erneut einen Schüler bekommen hatte, der aus einem Wurf von Eisenkralle gekommen war. Hätte die Zweite Anführerin ein wenig Mitsprache halten können, hätte sie für ihn einen anderen Schüler gewählt, doch nun war es eben so gekommen. Liebevoll lächelte sie ihn an und streckte erneut ihre Vorderpfoten aus, bis sie seine berührten. Schweigend starrte sie die Pfoten an, äußerte sich jedoch nicht zu ihrem vorsichtigen Annäherungsversuch. Es war etwas, was sie mit ihm besprechen wollte, sobald sie in einem ruhigeren Stadium war, doch vorerst war sie noch zu aufgeregt und wollte noch zu viel los werden, bevor sie ihm eine Zukunft mit ihr vorschlug. Diese zarten Berührungen wollte sich die gemusterte Kätzin dennoch stehlen. Ein trauriger Schatten legte sich über Farnsees Blick, als Farbenjäger seine Stimme erhob und auf Schieferpfote zu sprechen kam. Sie selbst wünschte, in ihrem Sohn auch ihren Bruder zu sehen oder irgendeine Katze, die sie verloren hatte. In ihren Töchtern konnte sie nicht einmal Wisperwind festmachen und wenn sie ehrlich mit sich war, suchte sie in ihren Jungen nur sich selbst, isoliert von all den Eigenschaften, die von den anderen Mitgliedern ihrer Familie stammen. Wenn Farnsee noch ehrlicher mit sich war, fühlte sie sich wohler, wenn sie sagte, sie und ihre Jungen wären die einzige Familie, die sie noch hatte. Trotz lebender Mutter und älterer Schwester und sie wusste, dass diese Aussage den beiden gegenüber nicht fair wäre.
»Hasst sie dich wirklich?«, fragte Farnsee aus ihren Gedanken gerissen, mit einem überraschten Ausdruck. Sie hatte mit Schneeeule gemeinsam trainiert und hatte die Kätzin auch als Kriegerin immer wieder abgefangen und in kurze Gespräche verwickelt, doch nie war ihr aufgefallen, dass sie ihren ehemaligen Mentoren hasste. Besorgt legte die Zweite Anführerin die Ohren an und ein ebenso besorgter Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. »Ich bin mir sicher, dass Schieferpfote anders empfinden wird. Du hast dich in all den Monden so sehr geändert und bist nun ein Krieger, zu dem man aufblicken kann. Das wird er bestimmt sehen.« Vorsichtig reckte Farnsee ihren Hals und hielt ihre Nase in die Nähe seines Gesichts. Sanft schnupperte sie daran, traute sich jedoch nicht, sie an seine Wange zu drücken oder sich näher an ihn zu drängen. Oder würde sie sonst den Moment verpassen? Unschlüssig blieb sie so vor seinem Gesicht und lächelte warm. »So sehe ich das zumindest, Farbenjäger.« Einige Herzschläge wagte sie noch nicht, von ihm abzurücken, dann senkte sie wieder den Kopf und schnippte stattdessen spielerisch mit ihrer Schwanzspitze gegen seine Flanke. Ihr Herz hatte angefangen schneller zu pochen, doch trotz der aufwallenden Gefühle, hatte sich die Kätzin gegen den Schritt entschieden. Es gab noch so viel, was er nicht wusste und noch so viel, was sie nicht erzählt hatte, was er wissen sollte, damit er auch wusste, worauf er sich einließ. Sie wollte komplett ehrlich mit ihm sein.
»Ich hätte auch gerne wieder einen Schüler. Einen, den ich vollkommen ausbilde, von Anfang bis Ende. Krähenblick ist zwar ein wundervoller Krieger geworden, doch nicht dank mir, sondern dank Donnerstern. Er wird seinen ersten Mentoren nie vergessen können.« Farnsee seufzte leise und legte ihren Kopf auf ihre Pfoten ab. Sie vermisste Schimmersee und manchmal vermisste sie auch, wie sie sich ihr Leben ursprünglich vorgestellt hatte. Farnpfote und Blitzpfote, als Krieger hätten sie andere Namen bekommen als jetzt, eher gesagt hätte der tote Schüler überhaupt einen Namen bekommen. Dann hätte sie allerdings ihre Junge nicht gehabt, doch... andere und sie hätte gar nicht gewusst, was sie jetzt hatte. Vielleicht wäre sie keine Zweite Anführerin. Nachdenklich und nervös biss sich die Kätzin auf die Zähne und sah fragend zu Farbenjäger auf. Worüber er wohl nachdachte? »Eines Tages... zeitig gibt es eh keine Jungen mehr.« Farnsee rutschte auf ihren Pfoten hin und her, bis sie eine neue Position gefunden hatte, legte ihren Kopf ab und beobachtete den Kater. Ungern würde sie am Morgen gehen wollen, denn seine Anwesenheit war beruhigend und wer wusste schon, ob er dann nicht etwas anderes treiben wollte, ob er es sich bis dahin nicht anders überlegte. Noch konnte sie seine Anwesenheit genießen.
»Meine Brüder sind beide gestorben«, hob sie an und hoffte, dass sie ihn nicht davon abhielt, noch etwas zu sagen. »Funkentanz während der Vertreibung, gemeinsam mit seiner Gefährtin, Hummelstich bevor wir wieder hier waren. Wenigstens hatte Funkentanz drei wundervolle Junge, wenn auch Flammenpfote seine Wunden nicht lange überlebte...« Farnsee wusste gar nicht, warum sie so sehr auf diese Thematik zu sprechen kam und warum so häufig das Wort "Junge" fiel. Natürlich hatte die Kätzin Fragen an den hübschen Kater an ihrer Seite, doch sie wollte auch nicht... zu weit vorgreifen. »Die Vertreibung hat so viel kaputt gemacht... Ich hoffe, dass niemals wieder Clans entscheiden, solch eine Tat zu vollbringen. Die Auswirkungen... sind einfach zu verheerend und ich könnte nicht mit ansehen, wie erneut Leben so zerstört werden.« Ein wenig sprach die Kätzin auf ihr eigenes Schicksal an, auch wenn sie nach all der Zeit wieder ein ansatzweise gutes Leben zusammengebaut hatte. Bald würde sie das mit voller Überzeugung sagen können, auch wenn dem jetzt noch nicht wirklich so war. Doch so zerstört wie im Exil war es lange nicht mehr.
Er antwortete nicht sofort auf Farnsees Frage. Er war sich sicher, dass Schneeeule ihn hasste. Er hatte sie nicht vernünftig ausgebildet, hat ihr nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, die ein Schüler von seinem Mentor brauchte. Farbenjäger war beschäftigt gewesen seinen Bruder zu hassen. Zwar hatte er zu dem Zeitpunkt sein Bestes gegeben, doch das hatte bei weitem nicht ausgereicht. Bei Schieferpfote wird er es besser machen. Er wird ihn vernünftig ausbilden und zu einem besseren Kater machen als seinen Vater. Bevor er darüber nachgedacht hatte, war es ihm schon herausgerutscht: "Ich werde nicht zulassen, dass Schieferpfote so ignorant und versagerisch wird wie sein Vater. Er sollte am besten nichts mit Katzen wie Eisenkralle zu tun haben. Sich nicht mit den Worten seines Vaters das Hirn waschen lassen, damit er irgendwann die selben Fehler begeht. Das werde ich nicht zulassen." Kurz funkelte wieder der alte Zorn in ihm und seine Stimme war düster. Eine Katze die ihn nicht kannte würde das Funkeln als Böse und seine Stimme als furchteinflößend beschreiben. Erst dann realisierte Farbenjäger was er da gesagt hatte. Er zog es tatsächlich in Erwägung Schieferpfote von seiner Familie - vor allem von seinem Vater - zu trennen. Er seufzte. Es war mal wieder mit ihm durchgegangen und er schüttelte den Gedanken ab, hoffte dass Farnsee nicht weiter darauf eingehen würde. Gerade ging ihm durch den Kopf, wie es sich wohl anfühlte nun Farnsees Schnauze mit seiner zu berühren und sich sanft und geschmeidig an sie zu drücken, dann zog sie den Kopf wieder zurück. Farbenjäger ärgerte sich kurz über sich selber. War das ein Zeichen gewesen? Hatte er seine Chance verpasst? "Du bist bestimmt eine wunderbare Mentorin, genauso wie du eine wunderbare Mutter bist." Er lächelte Farnsee sanft zu. "Dein Schüler würde dich sicherlich genauso lieben, wie du Schimmersee liebst. Ich weiß nicht, wie man dich nicht lieben könnte." Bei den Worten schlug sein Herz etwas schneller und unterstrich damit seine Worte. Er stellte die Ohren wieder auf, als Farnsee über ihre Brüder sprach. Er selber wäre nicht traurig über den Verlust seines eigenen Bruders. Es schien ihm ganz so, dass wer viel hatte auch viel verlieren konnte. Aber war es deshalb besser, alleine zu bleiben und sein Leben lang in der Einsamkeit zu verkümmern? "Träumst du manchmal von ihnen? Also von deinen Brüdern und von Schimmersee?"
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Es beunruhigte die Zweite Anführerin kurz, wie sehr die Stimmung des Katers schwanken konnte, wenn er über seinen Bruder sprach. Ihre Ohren zuckten nervös, während sie verunsichert den wandelnden Ausdruck in Farbenjägers Gesicht ausmachte, das Funkeln in seinen Augen auffing und sogar das dunkle Raunen seiner Stimme wahrnahm. Es war der Ausdruck, den sie schon öfter gesehen hatte, doch in letzter Zeit schien er sehr viel positiver gewesen zu sein, dass sie vergessen hatte, wie wütend dieser Krieger sein konnte. Seine entschlossenen Worte ließen einen kurzen Schauer über ihren Rücken gleiten und nur gerade so konnte die Zweite Anführerin ihren Pelz glatt halten. Es war nichts, was sie nicht schon von dem Kater kannte und nichts, wovor sie sich fürchtete. Sie hatte gewiss einst Angst davor gehabt, mit ihm zu reden wenn er so dreinblickte und sie hatte gewiss mehrfach gefürchtet, dass er sie so hassen könnte, wie er Eisenkralle hasste. In diesem Moment fürchtete Farnsee sich jedoch nicht, weil er ihr etwas antun könnte, sondern weil ihre Gefühle bereits verwirrend genug waren und sie seine Schwankungen genauso tief spürte, wie ihre eigenen. Als Farbenjäger seufzte, entspannte sich auch die gemusterte Kätzin um einiges. Zwar lag noch immer ein unsicherer Schleier über ihrem Blick, doch ihre Muskeln hatten sich gelockert und sie fühlte sich nicht unwohler als zuvor. Erwartungsvoll musterte sie den Kater, der jedoch nicht weiter darauf einging, und so entschied sie sich dazu, auch nichts mehr zu sagen. Sie würde ihm helfen, mit diesen Gefühlen umzugehen, wenn er sie denn wollte, doch jetzt wollte sie sich nicht daran festmachen.
Bei seinen nächsten Worten lächelte die Kätzin fröhlicher. Es war ein schöner Gefühl zu hören, das andere Katzen so über einen selbst dachten und kurz malte sich die Zweite Anführerin aus, wie sie einen Schüler ausbildete, bei dem das tatsächlich der Fall war. Ich weiß nicht, wie man dich nicht lieben könnte. Bei diesen Worten wurde Farnsee heiß. Ihr Pelz kribbelte erwartungsvoll und verlegen rutschte sie auf der Stelle herum, bis sie sich über die Brust leckte, um sich ein wenig zu beruhigen. Meinte er es so? So intensiv, wie Liebe sein konnte? Oder eine unromantische Liebe? Ihre Ohren zuckten und beinahe hätte Farnsee aufgeschnurrt bei dem Gedanken, dass er sie so sehr lieben könnte. Er schien von seinen Worten zumindest überzeugter als sie selbst, denn die Zweite Anführerin würde nie laut aussprechen, dass sie von so vielen geliebt war oder eben nicht nicht geliebt werden könnte. So sicher fühlte sie sich nicht, auch wenn der Gedanke unglaublich schön war. »Danke«, murmelte sie liebevoll und schnurrte dann leise, wobei sich das Schnurren in einem stummen Lachen verschluckte. Farnsee konnte kaum richtig mit seinen Worten umgehen. Sie fühlte sich wie eine junge Schülerin, die zum ersten Mal verliebt war und mit dem Kater sprach, den sie so mochte. Ihr Herz und ihr Kopf fühlten sich nicht weniger wirr.
Farnsee beruhigte sich langsam und verstummte schließlich vollständig, als sie seine Fragen hörte. Das Leuchten schwand aus ihren Augen und traurig blickte sie auf ihre Pfoten hinab. Die Frage verunsicherte sie aus banalen Gründen und dennoch hob sie schließlich an. »Ich träume so gut wie nie«, flüsterte sie mit anklagendem Ton. Die Zweite Anführerin würde sehr gerne träumen, doch ihre Nächte waren ruhig und sie schlief ohne einer Maus oder ähnlichem hinterher zu laufen. »Seit der Vertreibung.« Die gemusterte Kätzin hob ihren orangen Blick vorsichtig und betrachtete den Krieger unsicher und bitter. »Ich kann mich nur an einen grausamen Traum erinnern, nachdem ich Enzian.... Enzianjunges abgegeben habe. Wir haben uns verabschiedet und dann kam Meisensang und es war so viel... ich habe in der Nacht geträumt, dass ich beinahe ertrinke und meinen kleinen Sohn gerade so ablege, bevor er mir entrissen wird und dann... dann habe ich ihn auf einem Donnerweg sterben sehen.« Farnsee legte die Ohren an. Sie erwähnte den schildpattfarbenen Schatten nicht, der ihren Sohn von dem Stein im Wasser mitgenommen hatte, denn sie war nicht sicher, wen sie gesehen hatte und sie verdeutlichte nicht, dass sie Enzianpfote deshalb auf einem Donnerweg sterben gesehen hatte, weil Farbenjäger ihr zuvor über seine Mutter und seine Schwester erzählt hatte. Das sollte er alleine zusammenbauen, am besten wäre jedoch, wenn er nicht darauf kam. Sie wollte ihn nicht beunruhigen. »Funkentanz, Hummelstich und Schimmersee sehe ich nie. Funkentanz kann ich zumindest in Rosenträne und Graupelz ausmachen, doch das war auch schon alles.«
Nervös zog Farnsee ihre Pfoten an sich und blickte den Krieger mit zusammengepressten Lippen an. Ihr war folgendes beinahe peinlich. »Wollen wir vielleicht... nur kurz... ein wenig laufen? Wasser suchen, vielleicht eine Maus... Mir ist ein wenig kalt und ich habe Durst, weiß du... aber danach kommen wir wieder hier her, diese kleine Kuhle ist ganz angenehm... wenn du denn möchtest...« Ihre orangen Augen spiegelten die Fragen wider, doch auch die Unsicherheit strahlte aus ihnen heraus. Sie fand sich selbst nie in solchen Situationen wieder und wusste somit nicht, ob der Kater nicht eigene Pläne für diese Nacht hatte und sie wollte ihn nicht zu etwas drängen, was er nicht wollte.