--> WolkenClan Lager [WolkenClan Territorium]

Als ich bei der Mooskuhle ankam, stand der Mond bereits hoch am Himmel und tauchte die ganze Landschaft in sein kühles silbriges Licht. Der kühle Wind strich durch mein Fell und ich spürte das weiche Moos unter meinen Pfoten. Es ist wirklich ein guter Ort für Kampftraining, sagte ich mir selbst, als ich mich niederließ, um auf Nachtpfote zu warten. Eigentlich müsste der Schüler ja direkt hinter mir sein. Wenn er unglücklich fält, wird er sich hier zumindest nicht sonderlich schlimm verletzen, dachte ich zufrieden. Immerhin wird er weich im Moos landen.
Meine Schweifspitze zuckte kurz, als ich mich an mein eigenes Training als Schülerin erinnerte und ein positiver Ausdruck trat in meine Augen. Ja, ich hatte viel gelernt damals und es war gut gewesen. Jetzt war ich es, die ihr Können an einen anderen Schüler weitergeben konnte und das würde ich auch tun. Immerhin war ich dazu in der Lage und Nachtpfote war nicht nur talentiert, sondern auch wissbegierig und ehrgeizig genug, um ein guter Krieger zu werden. Es machte mich stolz zu sehen, wie gut er sich entwickelte und auch heute würde er so wie ich seinen Eifer kannte, bestimmt gerne trainieren und sich viel von diesem ungewöhnlichen Nachttraining mitnehmen.

Ich ließ ein freundliches Schnurren hören, als Nachtpfote mich fragte, was ich ihm als erstes zeigen würde. Ich konnte nicht leugnen, dass mir der Ehrgeiz meines Schülers gefiel und ich war mir sicher, dass seine Lernbereitschaft ihn eines Tages zu einem starken Krieger machen würde, wenn er auf dem richtigen Weg blieb.
Ich werde dir zuerst einige Grundtechniken des Kampfes beibringen, erklärte ich dann. Wenn du es bei erschwerten Bedingungen lernst, wirst du auch in der Lage sein, deine Fähigkeiten bei Tageslicht zur Anwendung zu bringen. Ein Blick zum Mond verriet mir, dass er hell schien und natürlich war ich mir bewusst, dass es auch dunklere Nächte gab, in denen der Mond teilweise fast gar nicht zu sehen war, oder Wolken ihn verdeckten, doch auch jetzt war das Licht zwar hell aber dennoch fahler als bei Tag, was für Nachtpfote eine gute Übung sein würde. Aber sag mir zuerst einmal, wie du einen Gegner angreifen würdest und worauf du achten würdest, wenn du einer anderen Katze im Kampf begegnest, miaute ich dann freundlich an meinen Schüler gewandt.

Eines meiner Ohren zuckte leicht, als ich der Antwort von Nachtpfote lauschte. Du hast schon Recht, miaute ich dann freundlich. Aber manchmal bringt ein Angriff aus dem Hinterhalt mehr, als ein offener Angriff. Angriffe aus dem Hinterhalt, waren nicht umbedingt meine Lieblingsart Kämpfe zu führen, aber dennoch musste ich meinem Schüler erklären, dass die Überraschung ein entscheidender Vorteil sein konnte. Ein Überraschungsangriff kann zu einem entscheidenden Vorteil werden, erklärte ich ihm dann. Aber natürlich kann man nicht immer einen Überraschungsangriff starten. Und du hast ganz Recht dabei, dass du die Gegner ja vertreiben musst.
Ich musterte meinen Schüler kurz und rappelte mich dann vom Boden auf. Jetzt versuch einmal an mir vorbeizukommen, forderte ich ihn auf, bevor ich mich mit einem Sprung zurück, aus der direkten Reichweite des jungen Katers herausbegab. Natürlich würde ich ihm später spezielle Kampftechniken beibringen, aber fürs erste wollte ich einmal sehen, wie es um sein Talent in Sachen kämpfen so stand und wo ich am besten Anfangen konnte, wenn ich versuchte ihm kompliziertere Techniken beizubringen.