Die großen Augen der schlanken Kätzin schweiften um sie herum. Sie drehte sich seit, sie wusste es selbst nicht wie lange sie sich nun schon um die eigene Achse drehte und nach dem großen schwarzen Kater Ausschau hielt. Es war ihr immer noch ein Rätsel warum er sie damals nicht einfach sterben hatte lassen. Düstere Erinnerungen an diese Zeit kurz nachdem sie von ihren Zweibeinern verstoßen wurde tränkten ihr Gedächtnis.
Bald schon vernahm sie ein Knacken in ihrer Nähe. Erschrocken zuckte Seraphine zusammen. Sie kniff ihre schönen Augen zusammen und musterte ihre Umgebung. In unmittelbarer Nähe befand sich ein kleiner Busch, etwas stimmte nicht. Er bewegte sich mit einem Rascheln. Plötzlich schoss ein kleines Tierchen daraus hervor. Seraphine kannte solch ein Tier. Sie hatte von dem Schwarzen schon solche als Speise vorgelegt bekommen. Bald schon erinnerte sie sich an den saftigen Geschmack. Doch noch bevor sie sich entschieden hatte, es zu versuchen und die Maus als ihre Beute zu jagen, war die Maus, als solches konnte die Streunerin es entziffern, auch schon hinter dem Zaun verschwunden. Die getigerte Kätzin legte ihren Kopf auf ihre Pfoten.
Das war nun ihr Leben. Sie wurde gefüttert von einem Kater, dessen Absichten sie nicht kannte. Und war zu unentschlossen etwas zu tun.
Fliehen, das war keine Option. Sie war sich sicher die grünen Augen dieses Katers würden sie überall hinverfolgen. Er wird mich nicht gehen lassen.
Im nächsten Moment stand der schwarze Schatten auch schon vor ihr. Er ließ wie immer das Essen für Seraphine einfach vor ihre Füße fallen und befahl ihr dann es zu essen. Wenn sie nicht wollte überzeugte er sie davon, dass sie musste. Es machte keinen Sinn sich ihm zu entziehen und so biss die Kätzin lustlos in die Taube vor ihren Pfoten. Als sie diese bis auf die Hälfte verschlungen hatte hob sie den Blick. Willst du nicht auch etwas? Zwar klang ihre Stimme freundlich, doch auch die Angst konnte sie in dieser nicht verbergen.
War sie zu weit gegangen. Blut rauschte in ihren Ohren, und die Kätzin wandte verlegen den Kopf ab.

Erwähnt: Jade
Angesprochen: Jade

Die tigerfarbene Kätzin war sich nicht sicher wie sie sich verhalten sollte. Eigentlich wusste sie das nie wirklich genau in seiner Gegenwart. Der Kater schien für sie wie ein Schatten zu sein, und noch dazu ein mächtiger Kämpfer. Er hatte sie zwar noch nie angegriffen doch allein von seiner Statur konnte sie ablesen, dass der Kater sie mit ein paar Pfotenhieben locker unschädlich machen könnte. Aber sie traute es ihm dann doch nicht zu.
Er bräuchte doch nicht einmal seine Kraft an mir zu verschwenden, er müsste mir nur nichts mehr zu essen bringen und schon wäre ich so gut wie tot. Das hat man beim letzten Mal schon gesehen. Was die Kätzin noch mehr verwirrte. Die Frage stand noch immer offen im Raum. Warum hatte er sie gerettet und kümmerte sich nun auch noch um sie? Er wies sie mit einem klaren Nein ab ihm etwas von der Beute zu geben. Obwohl es nicht wirklich ein Angriff war schmerzte es Seraphine, dass der Kater nie mit ihr speiste.
Er wirkte immer so distanziert. Zwar konnte die Kätzin auch nicht behaupten, dass sie ihn einfühlsamer erwartet hätte. Sie hatte sich in den vergangenen Monden nicht getraut eine Bindung oder Bekanntschaft zu ihm aufzubauen. Stets schien er anderswo mit seinen Gedanken zu sein und zudem wirkte er auch nicht gerade epicht darauf sich besser mit ihr zu verstehen und wenn es eines gab, das Seraphine definitiv nicht wollte, dann war es den Schwarzen zu verärgern. Mit ihrer Gefühlsduselei.
Plötzlich ertönte die Stimme des Katers und die Kätzin zuckte ertappt zusammen. Ich… also- Sie fühlte sich auf einmal als hätte sie einen Kloß im Hals. Der Kater fragte sie wirklich wie sie sich fühlte. So viel hatten sie in der vergangenen Zeit noch nie geredet. Und als nächste Frage wählte er eine genauso schlimme. Warum können wir nicht wieder in Schweigen versinken? Bettelte die Kätzin. Doch natürlich musste sie nun antworten.
Sie konnte nicht sagen, was der Kater von ihr hören wollte. Also entschied sich die Kätzin für die Wahrheit. Ich weiß nicht ob man es Furcht nennen kann. Denn zum einen scheint dies zu stimmen, doch du kümmerst dich um mich und das schon so lange. Der Grund warum ich nicht weggelaufen bin ist, dass du mir ebenfalls das Gefühl von Sicherheit gibst. Auch wenn ich dich fürchten sollte hast du mir nie etwas angetan.
Ihr nervöser Redefluss wurde abrupt von der Nähe des Katers gestoppt. Er stand nun direkt vor ihr. Im nächsten Moment spürte sie seine Schnurrhaare an ihrer Kehle. Hatte sie sich in dem Kater getäuscht und würde er sie nun doch umbringen?

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Die Kätzin atmete erleichtert aus, als der Kater seine drohenden Zähne von ihrer Kehle nahm. Sie war sogar sehr mit sich zufrieden, als ihm ein bestätigender Ausdruck entwich. Also hatte sie mit ihrem dusseligen Gestammel dennoch das Richtige gesagt. Doch als sie nun der Schwarze direkt in Augenschein nahm zuckte sie verlegen zusammen.
Seine jadegrünen Augen schweiften über ihren Körper, der sich schon sehr viel erholt hatte. Und das alles nur mit der Hilfe des Großen. Ohne ihn wäre ich sicherlich schon längst tot. Und nicht nur wegen des Autos, vor das ich mich werfen wollte. Ich konnte mich nicht einmal für wenige Tage ernähren und da nahte die Kälte noch nicht. Sie wollte ihm doch eigentlich so gerne helfen, doch aus Angst er könnte sie vielleicht doch noch umbringen, wenn er herausfinden würde wie unnütz sie doch war, ließ sie es lieber bleiben ihm das anzubieten.
Plötzlich sprach der Kater genau diese Worte aus ihrem Kopf aus. Verwundert und ein klein bisschen schockiert zuckte Seraphine zusammen. Ich soll… Schlagartig veränderte sich ihre noch erwärmte Miene ihres richtigen Schrittes in eine Ängstliche. Ich kann doch gar nicht jagen. Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen. Seine nächsten Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Er würde ihr nun sagen, dass er sie loswerden musste. Ganz bestimmt.
Doch seine nächsten Worte brachten sie wieder dazu sich etwas zu beruhigen. Langsam glätteten sich ihre Nackenhaare, welche sich zuvor aufgestellt hatten. Obwohl sie es nicht einmal mitbekommen hatte. Sie schaute noch immer betreten auf ihre Pfoten. Ich würde dir gerne helfen, damit du mir nicht immer essen bringen musst. Völlig verunsichert schaute sie dann dennoch hoch und traf genau in dem Moment seinen Blick. Augenblicklich schien sich die Luft elektrisch zu laden. Mit einem Mal funkelten ihre Augen auf unnatürliche Weise auf. So direkt hatte sie ihm noch nie ins Gesicht geschaut.
Jetzt hatte es ihr komplett die Sprache verschlagen. Du… wirst mich aber nicht umbringen, wenn ich es nicht kann, oder? Es war ihr wichtig die Antwort zu wissen, bevor er ihr etwas beibringen wollte. Auch wenn sie nun wieder Angst verspürte etwas falsch gemacht zu haben.

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Erleichterung durchflutete ihren ganzen Körper. Sie spürte schon bald wie sich ihre von zuvor angespannten Muskeln entspannten. Er will mich wirklich unterrichten. Vielleicht würde es ja gar nicht so schlimm sein und wer weiß es wäre doch möglich, dass der Kater ihr wirklich alles beibringen würde und sie womöglich sogar keine so große Niete im Jagen oder Kämpfen sein könnte. Andererseits wusste sie ja, dass sie eigentlich zu so gut wie gar nichts nutze war. Überrascht blinzelte die Kätzin, als die Stimme des Katers sie darauf aufmerksam machte, dass sie noch etwas schlafen sollte. Seraphine war erstaunt, dass der Tonfall keineswegs bestimmt war wie sonst immer. Es überraschte sie zunehmend, denn sie war sich nicht sicher ob sie sich den flehentlichen Klang in seiner Stimme nur einbildete.
Ihr schon wesentlich klarer Blick schweifte über den attraktiven Kater. Sie wünschte sich nichts sehnlicher als ihm nahe zu sein, aber warum war das so?
Sie kannte ihn doch gar nicht richtig. Dennoch hatte sie vorhin diese elektrisierende Hitze in ihrem Körper gespürt, hatte dies etwas zu bedeuten gehabt, oder war das auch reines Wunschdenken gewesen.
Als sie hoffnungslos aufgab sich einen Reim auf ihre Gefühle zu machen und schließlich wieder aufblickte erkannte sie, dass der Kater sich auf dem Platz niedergelassen hatte, welchen sie zuvor immer als Schlafplatz verwendet hatte.
Unsicher trat sie von einem Fuß auf den anderen. Wollte der Kater nun, dass sich die Kätzin an seiner Seite niederließ, oder bedeutete das, dass sie sich einen anderen Schlafplatz suchen sollte.
Obwohl sie gerne angenommen hätte, dass er diese flehentlichen Worte wirklich gesagt hatte und auch diese Funken vorhin gespürt hatte, wollte sie den Schwarzen auch nicht verärgern. Also trat sie vorsichtig auf ihn zu und ließ sich schließlich in einem kleinen Abstand, aber dennoch nicht Pelz an Pelz, zu ihm nieder.
Augenblicklich als ihr Körper sich auf dem Boden niederließ durchzuckte ihren ganzen Körper. Schon nach kurzer Zeit fröstelte es sie und bald darauf fing sie auch schon an zu zittern. Sicherlich würde sie einen schwachen Eindruck auf den Kater machen, so riss sie sich so gut es ging zusammen um den Großen nicht bei seinem Schlaf zu stören. Ich würde so gerne wissen ob er ebenso friert es sich aber nicht anmerken lässt. Bräuchte er such meine Wärme? Kurz warf sie einen scheuen Blick in die Richtung des Katers.

Erwähnt: Jade
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