Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
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Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
Thema: Re: Fluss und Landstück Mo Apr 05, 2021 4:38 pm
Muschelherz
Krieger | Donner Clan | ♂
Ruhig war der Kater der Patrouille gefolgt und hatte seinen Teil der Grenze markiert und immer wieder die Luft geprüft, um sicher zu gehen, dass sich keine Fluss Clan Katze auf ihre Seite der Grenze gewagt hatte. Er war erleichtert, als Holunderfell meinte, dass sie umkehren sollten, denn er freute sich ins Lager zu gehen und dort hoffentlich ein wenig Zeit mit seinem Bruder Luchskralle verbringen zu können. Seine Freunde und Erleichterung schlug jedoch schlagartig in Besorgnis und Angst um, als er die schockierten Worte der Patrouillenanführerin hörte. Zweibeiner in Clanterritorien, dass kann doch nicht war sein!? Was kommt als nächstes, wir haben doch gerade erst die Hungersnot hinter uns! Zwar war der graue Kater nicht besonders gut auf den Fluss Clan zu sprechen, schließlich hatte er ihnen immer noch nicht die Vertreibung seines Clans verziehen, trotzdem sorgte er sich jedoch, dass der Fluss Clan ernsthaft in Gefahr sein könnte durch die Taten der Zweibeiner. Feindlicher Clan hin oder her, es ging um Katzenleben, die bedroht wurden und außerdem konnten die röhrenden Monster und schreienden Zweibeiner auch schnell auf die Flussseite des Donner Clans überwechseln und dort ihr Unwesen treiben. Das unangenehme Gefühl von Besorgnis machte sich in Muschelherz’ Magen breit und er schüttelte sich einmal um sich ein wenig zu beruhigen. Noch sind sie noch nicht auf unserer Seite des Flusses. Die Frage ist nur, für wie lang das noch so bleiben wird. Als Holunderfell den Rückzug ins Lager anordnete, nickte der Krieger zustimmend, denn Toxinstern würde sicher am besten wissen, was zu tun war und sich zusammen mit Farnsee beraten, was sie als nächstes tun würden. Mit einem letzten Blick zurück auf die lärmenden Monster folgte Muschelherz der Patrouille ins Unterholz und schlug im Wald den Weg zum Lager ein.
Erwähnt: Holunderfell, Luchskralle, Toxinstern, Farnsee, Patrouille [ind.] Angesprochen: // Standort: Fluss DC x FC ---> g.t. Donner Clan Lager Sonstiges: entdeckt zusammen mit der Patrouille die Zweibeiner, sorgt sich über die Sicherheit des Clans und macht sich dann zusammen mit dem Rest der Patrouille auf den Weg zurück ins Lager
Meine Charakter: Muschelherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt das Lager nach dem Erdrutsch auf - Ansprechperson für die Aufräumarbeiten während Honigstern und Morgenfrost bei der GV sind
Löwenherz (DC) - Donner Clan Lager - Räumt gemeinsam mit Regensturm und Muschelherz das Lager auf
Luchsmut (FC) - Unter den Eichen - Patrouille Nestmaterial - Sucht mit Libellenjäger und Brombeerpfote nach Nestmaterial
Uhuschatten (FC) - Weide - Patrouille Kräutersammeln + Aufbau des Heilerbaus - Sammelt mit Scherbenherz und Nebelpfote Kräuter
Abendhimmel (WoC) - Wolken Clan Lager - Gespräch mit Falterwind
Gurke (HK) - Zweibeinerort - Play mit Gouda geplant
Taupfote by Robyn - Vertretung - Gespräch mit Rußstern
Grundsätzlich könnt ihr meine Charas einfach immer anschreiben, gebt mir dann nur durch eine PN oder über Discord Bescheid!
Thunder Admin im Ruhestand
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Thema: Re: Fluss und Landstück Mi Apr 07, 2021 7:52 pm
Still hörte der junge Schüler den Ausführungen seiner Mentorin zu, nickte hin und wieder, um zu zeigen, dass er zuhörte, beschränkte sich sonst aber gänzlich darauf, die Informationen aufzunehmen. Es war gut zu hören, dass ihr Territorium so sicher war und auch, dass sie Glück hatten, was die Territoriumsgrenzen anging. Der Fluss war natürlich auffällig, ganz im Gegensatz zu einer einfachen Geruchslinie irgendwo mitten auf einer Wiese oder im Wald oder so. Also, klar, die Gerüche der anderen Clans waren schon sehr markant, aber, so im Eifer des Gefechts, wenn man zum Beispiel irgendeiner Beute hinterherwetzte... da bekam man den Geruch vielleicht nicht so mit. Oder man bekam ihn mit, aber zu spät, um noch rechtzeitig zu bremsen. Und was sollten dann bitte Katzen machen, die nicht riechen sollten. Gewitterpfote kannte zwar keine, aber wenn es Katzen gab, die ein Bein zu wenig hatten - so wie Mondtau aus dem Clan - oder kein Fell - wie Spiegelmond und Splittermond - oder keine Stimme - wie sein lieber Bruder - dann gab es bestimmt auch Katzen ohne Geruchssinn. Nun, in jedem anderen Clan als dem FlussClan hätte eine solche Katze vermutlich einfach Pech.
Als seine Mentorin jedoch darauf zu sprechen kam, dass Katzen im Fluss ertrinken konnten, wurde Gewitterpfote äußerst unangenehm an den Ausflug mit seinen Brüdern erinnert. Und daran, dass Flammenpfote gut und gerne eine von diesen Katzen hätte sein können - jedenfalls, wenn Scherbenpfote nicht gewesen wäre. Oder Scherbenherz, wie sie nun ja hieß. Mit leicht aufgestelltem Nackenfell blickte er seine Mentorin nun an. "Ich werde gut aufpassen!", versprach er hastig und glaubte, dass er sehr gute Chancen hatte, dieses Versprechen auch zu halten. Immerhin war sein Verlangen, dem Fluss näher zu kommen als unbedingt nötig... nicht existent. Er würde zwar schwimmen lernen, schon allein, weil er eine waschechte Katze des FlussClans war und alle FlussClan-Katzen schwimmen konnten... aber das hieß nicht, dass er keinen gehörigen Respekt vor dem reißenden Wasser hatte. Und, wenn er sich dann ans Schwimmen machen musste, würde er es definitiv nicht allein wagen. Er hatte nun ja gehört, wie böse das enden konnte. Und gesehen, wie es fast so böse geendet wäre.
So folgte er Apfelfleck weiterhin den Fluss entlang, nun allerdings etwas mehr in Gedanken und somit etwas weniger konzentriert als zuvor. Wobei dies sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass Gewitterpfote langsam aber sicher müde wurde. Und auch wenn er einerseits hoffte, heute noch alles mögliche vom Territorium zu sehen, sehnte sich doch ein kleiner Teil von ihm danach, endlich ins Lager und sein weiches Nest in der Kinderstube zurückzukehren. Jedenfalls, bis ihm einfiel dass er - ein Schüler, einer der Großen - nun im Schülerbau schlafen würde. Mit seinen Brüdern und natürlich auch den anderen Schülern, aber ohne die Kätzin, die sich die ganze Zeit als seine Mutter ausgegeben hatte, es aber gar nicht war. Dann sehnte er sich eben nach seinem Nest im Schülerbau.
Thema: Re: Fluss und Landstück Mo Mai 17, 2021 10:17 pm
Schmetterlingsherz
FlussClan | Krieger | weiblich | #007
Die graue Kätzin führte ihre Patrouille weiter Strom aufwärts und beobachtete verträumt das Spiel des Wassers. Sie liebte es, wie es sich an den Steinen kräuselte und die kleinen Abhänge hinunter sprang. Es war wild und frei und doch war es immer da, bot ihnen Nahrung und Schutz vor den anderen Clans. Vielleicht würde sie später mit ihren Geschwistern fischen gehen. Aber Apfelfleck hatte jetzt einen Schüler und Kieselfrosts war sicher auch sehr beschäftigt mit Kleepfotes Training. Die Schülerin würde sicherlich bald ernannt werden! Ob sie wohl auch bald einen Schüler bekommen würde? Schmetterlingsherz drehte ihren Kopf zu Malachitpfote. Vielleicht war sie auch noch gar nicht bereit dazu. Man konnte so vieles falsch machen. Vielleicht würden Scherbenherz und sie später einmal zusammen Schüler bekommen. Der Gedanke gemeinsam mit ihrer Freundin, die Ausbildung zweier junger Katzen zu übernehmen, stimmte sie fröhlich. Zu zweit war es sicher leichter den jungen Katzen den richtigen Weg zu zeigen.
Während sie in ihren Gedanken wanderte, erneuerte sie immer wieder die Grenzmarkierungen. Der Abschnitt, den sie kontrollieren sollten, neigte sich allmählich dem Ende zu und Schmetterlingsherz drehte sich zu Schwarzflut und Malachitpfote um. „Ich denke, damit sind wir fertig für heute! Um die anderen Grenzen kümmern sich die anderen Patrouillen. Wir können also zurück ins Lager gehen“, miaute sie und warf einen Blick auf den jungen Schüler. Er war sicherlich erschöpft und brauchte eine Pause. Mit mäßigem Tempo legte sie ihren Weg ins Lager zurück, um Jubelstern zu berichten, dass an den Grenzen alles ruhig war.
Fluss [FC x DC] → FlussClan-Lager (Zeitsprung folgt)
Thema: Re: Fluss und Landstück Sa Mai 22, 2021 4:53 pm
Eichenblatt
cf: » DonnerClan Territorium, Das Lager
Wen wollte sie eigentlich belügen? Zu sagen, dass ihre Pfoten sie getragen hatte, ohne ein wirkliches Ziel zu kennen... sie hätte nur über sich selbst lachen können, wenn sie wirklich versucht hätte, daran zu glauben. Auch wenn Eichenblatt mit dem Alter an Kraft und Ausdauer verloren hatte, war sie unbeirrt durch den Wald gelaufen, hatte den Schutz der Bäume hinter sich gelassen, während der Mond und die Sterne hell über ihren Kopf schienen. Sie fühlte sich ihren Ahnen näher denn je, als würde jeder Schritt sie nicht nur weiter aus dem Lager hinaustreiben, sondern näher an das Silbervlies bringen. Die Heilerin wusste nicht, wie viel Zeit verging, als das sanfte Rauschen der Wellen in ihren Ohren erklangen. Augenblicklich hatte sie ihre Geschwindigkeit gedrosselt, als würde sie nun in letztem Moment doch noch zögern wollen. Geh weiter, du alter Flohsack, herrschte sie sich selbst in Gedanken an, oblgeich jede Bewegung sich schwerfälliger denn je anfühlte. Tatsächlich war sie sich nicht sicher, welches das schwierigere Unterfangen war: Sich zum Gehen zu bewegen oder ihren Puls ruhig zu halten. Eichenblatt spürte, wie die Panik in ihr aufzusteigen drohte und die Ruhe, die Enzianpfote ihr noch vor Kurzem gegeben hatte, auslöschte. Ich bin nicht bereit. Doch wann würde sie das jemals sein? Sie wusste, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, und je länger sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie sich, dass sie den Wald und den Clan nicht mit einer schieren Menge an Reue hinter ihr lassen wollte.
Als der Fluss in Sichtweite kam - nur verschwommen reichte ihr Blick auf das andere Ufer, ihre Sehstärke war einer der Dinge, die die größten Einbüße hatte machen müssen -, war es kaum mehr als ein erbärmlichen Kriechen, das sie vorantrieb, bis sie ihren Kopf über die dunkle Oberfläche des Wassers halten konnte. Das Bedürfnis, sich in den Fluss fallen zu lassen und es zu beenden - sich von all dem zu befreien -, wallte in ihr auf, doch energisch schüttelte Eichenblatt den Kopf, um die sehnsüchtigen Gedanken zu vertreiben. Es war nicht das, wofür sie gekommen war. Zumal es auch nicht die Art und Weise war, wie es enden sollte, so sehr sie es sich auch wünschte. Enzianpfote brauchte sie noch. Ein Zittern ging durch ihren Körper, als Eichenblatt erneut den Kopf hob, um mit vor Angst geweiteten Augen in das FlussClan Territorium zu blicken. Der Ort, der die Katzen beherbergte, die ihr so viel bedeuteten, dass sie am liebsten schreien würde. Katzen... die nicht mehr von ihr wussten, als dass sie die Heilerin des DonnerClans war. Eichenblatt wusste, dass sich dies zu ihren Lebzeiten nicht mehr ändern würde. Sie würde es auch nicht anders haben wollen, nachdem sie bereits durch so viel Schmerz gegangen war, um den Status quo aufrechtzuerhalten. Sie dachte an Möwenherz, mit dem sie seit jenem Tag nicht mehr gesprochen hatte, als könnte dies all das Gesagte ungeschehen machen. Ich muss mit ihm sprechen. Die Vorstellung, ihm entgegen zu treten, löste eine solche Angst in ihr aus, dass sie unwillkürlich die Krallen ausfuhr und in den Boden unter ihr grub. Sie fühlte sich unglaublich unsicher. Würde er überhaupt mit ihr reden wollen, nachdem sie so lange weggerannt war? Einmal - ein einziges Mal - hätte sie die Gelegenheit gehabt, die Mutter zu sein, die sie hatte sein woleln, und sie hatte sich nicht getraut, es wahrzunehmen. Reue. So viel Reue. Ein Schritt nach dem anderen, mahnte sie sich in Gedanken und schluckte hart, um den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, zu beseitigen. Es war nicht vielmehr als ein leises Krächzen, das aus ihrer Kehle kam, ein Krächzen, in dem so viel Schmerz und Liebe steckte, als sie sich jemals erlaubt hatte, zu empfinden, »Ich weiß nicht, wie ihr heißt. Oder ob ihr noch am Leben seid. Doch ich liebe euch alle. Ich bin froh, dass Jubelstern die Großzügigkeit gezeigt hat, euch aufzunehmen und unser Geheimnis zu wahren. Ich hoffe... ich hoffe, ihr hattet die Kindheit, die ihr mit mir nie hättet haben können. Wärt ihr geblieben - ich glaube nicht, dass der Clan euch gut aufgenommen hätte. Donnerstern und ich haben ein Tabu gebrochen, das nicht hätte gebrochen werden dürfen.« Ein Wimmern schlich sich in ihre Worte und doch nahm sie alle Kraft auf, um den Kopf in den Nacken zu werfen. »Ich liebe nicht nur unsere Junge, sondern auch dich, Donnerstern. Feuerpfote... du hast mir versucht, zu sagen, wer er ist, nicht wahr? Doch ich mit meiner Angst und meinem Groll war zu blind dafür gewesen. Ich möchte nicht um Verzeihung bitten, doch es zerreißt mich, das alles ungesagt zu lassen.« Eichenblatt spürte, wie die Mauer, die sie um ihr Herz herum errichtet hatte, in sich zusammenfiel, und die Emotionen zuließ, die sie so lange ausgesperrt hatte. Sie drohten sie zu übermannen, sie zu zerreißen, dass sie nicht anders konnte, als wenigstens für einen Bruchteil eines Herzschlags ihr Maul für einen stillen Schrei der Frustration aufzureißen.
Tldr » Begibt sich zur Grenze zum FlussClan, um sich dort ihrer eigenen Reue, die sie zerfressen, zu stellen. Schüttelt ihren ganzen Schmerz aus, den sie nicht mehr für sich behalten kann. Sie weiß, dass sie früher oder später explodieren würde, wenn sie sie nicht von selbst loswurde.
Thema: Re: Fluss und Landstück Sa Mai 22, 2021 5:47 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
- Einstieg -
Es kam nicht häufig vor, dass der SternenClan sich aktiv in die Affären der Clans einmischte. Normalerweise blieben die Ahnen in den Sternen, blieben die stillen Beobachter der fünf WaldClans, hielten ihre Pfoten schützend über die Territorien ihrer Nachkommen. Wenn sie sich äußerten, dann über komplexe Prophezeiungen und stets nur mit einer kleinen Hilfe, Hinweisen, die nie das Problem direkt lösen würden.
Doch dieser verstorbene Anführer hatte genug gesehen und nahm nun die Aufgabe in die eigene Pfote. Donnerstern hatte seinen Clan, seinen Nachfolger, machen lassen, seinen Blick stets nur auf einer Kätzin gehalten: Eichenblatt. Seine ehemalige Gefährtin, die Mutter von einigen seiner Jungen und die Heilerin des Clans, die nun litt - wie eigentlich schon seit unzähligen Blattwechseln - und die keine Hilfe bekommen konnte, da das Problem das sie hatte, nicht einmal existieren durfte.
Und so brach der Gründer des DonnerClans durch die Grenzen zwischen Lebenden und Toten, wehrte sich gegen die Regeln, wie er es schon mehrere Male getan hatte. Donnerstern war es leid, Katzen die er liebte so leiden zu sehen. Er hatte auch seine Junge gesehen, Funkenpfote, der sich im Lager an Dunkelfuß klammerte und unter den Verlusten litt, genau wie seine Schwestern Strompfote und Federpfote. So gerne wie der Anführer auch die drei gesehen hätte, so gerne wie der Anführer auch Möwenherz gesucht hätte, er brach die Regeln bereits und wenn er sie noch mehr beugte, würden die Ahnen ihm solche Übertritte nicht mehr gewähren. Egal wie sehr der orangene Kater seine Junge liebte, er priorisierte seine Eichenblatt, würde es nie anders tun, bis er sie wieder lächeln sah.
Somit kam der Kater vom Silbervlies hinabgestiegen, Sterne folgten seinen Schritten und besetzten seinen Pelz. Er mochte noch immer muskulös und stark, zu seiner jungen Form zurückgekehrt sein, doch war Donnerstern in diesem Moment nichts anderes als eine blasse Form seiner Selbst, ein klares Abbild des Todes. Nur sichtbar für die Heilerin, falls sie sich zu ihm drehte, ihn anhörte. Er erreichte das Ufer hinter der Kätzin und schob sich geräuschlos an ihre Seite, blickte auf sie hinab, schloss bei ihrem Leiden die Augen für einen Moment. Niemals würde er ihr böse Worten widmen, dennoch fragte sich Donnerstern, warum sie nicht mit den Jungen zu ihm gekommen war. Warum sie ihn belogen hatte. Er war der Anführer und Gründer des DonnerClans gewesen, wer hätte ihn bestrafen sollen? Wer hätte seiner Geliebten und seinen Jungen gefährlich sein können, wer in seinem Clan hätte ihn verraten? Der DonnerClan beherbergte nur loyale Krieger, vor unzähligen Blattwechseln war dies nicht anders gewesen. Sicher, einige führten geheime Beziehungen, so wie er es selbst getan hatte, doch keine DonnerClan Katze war so feige und ging zu einem anderen Clan, um Geheimnisse auszuplaudern. Er hätte Eichenblatt beschützt und der DonnerClan hätte es auch getan. Sein Clan hätte es auch getan.
»Ich liebe dich auch, Eichenblatt«, antwortete der tote Anführer schließlich. Er wusste nicht, ob sie in ihrer Verzweiflung bemerkt hatte, dass er hier war. Ob sie ihn gerochen hatte. Doch wenn sie ihn ansehen würde, würde sie nicht daran zweifeln können, dass er wirklich hier war. Denn das war Donnerstern. Seine Worte waren wirklich gesprochen worden, ehrlich wie eh und je. Er mochte im SternenClan drei andere Gefährtinnen haben, Falkenflug, Frostpelz und Meisensang, doch sie alle wussten, dass er diese Kätzin am meisten liebte, seine anderen Gefährtinnen dennoch ebenfalls geliebt habe. Sie wussten es, schließlich war er nun hier und nicht bei ihnen. Das Verlangen danach, sich nach Eichenblatt auszustrecken, war groß, doch er befürchtete, dass sie ihn nicht spüren könnte, wenn er es tat. Also stand er lieber ruhig neben ihr und blickte aus warmen Augen zu ihr hinab. »Ich vermisse dich jeden Tag im SternenClan, doch ich könnte mir nie wünschen, dass du früher zu uns kommst - zu mir zurückkehrst - als vorgesehen ist. Doch ich hoffe du weißt, wie sehr du mir auch jetzt noch bedeutest und das ich immer bei dir bin. Insbesondere jetzt. Sprich mit mir, meine Liebe, sag alles, was du niemandem sagen kannst. Ich laufe nicht weg.« Ob sie ihm glaubte? Donnerstern hatte keine andere Wahl, als auf ihre Antworten zu warten, dennoch war er sich sicher, dass sie es tun würde. Schließlich war er hier, bei ihr, unter den Lebenden. Würde er keine Lust auf dieses Gespräch haben, keine Lust darauf haben, ihr zu helfen, wäre er nie hier her gekommen.
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Thema: Re: Fluss und Landstück Sa Mai 22, 2021 6:33 pm
Eichenblatt
Schwer ging ihr Atem, als hätten die Worte, sie sie ausgesprochen hatte, ihr jegliche Kraft aus den Gliedern gezogen, die ihrem mickrigen Wesen übriggeblieben war. Es überraschte sie selbst, dass sie noch in der Lage war, sich auf den Beinen zu halten - und noch vielmehr, dass sie noch nicht weggerannt gewesen war, obwohl ihr Inneres danach schrie, alles hinter sich zu lassen und zu verschwinden. Doch selbst Eichenblatt hatte irgendwann genug davon, immer vor allem und jedem zu fliehen. Wenn sie selbst diese Nacht nichts durchstände, wäre all dies für nichts gewesen. Die Kätzin wusste nicht, was sie erwartet - was sie sich erhofft hatte. War sie insgeheim tatsächlich so töricht gewesen, zu denken, dass sie frei von ihren Gefühlen wäre, wenn sie diese zum Ausdruck brachte? Im Gegenteil empfand sie jede Emotion stärker und überwältigender denn je, dass sie nicht anders konnte, als immer wieder leise zu winseln, als hätte man sie abermals getreten. Jeder körperliche Schmerz wäre ihr lieber gewesen als das, wodurch sie jetzt ging.
Ich liebe dich auch, Eichenblatt.
Es kam ihr vor, als wäre die Zeit zum Stillstand gekommen, als würde kein Wind mehr wehen, kein Wasser mehr fließen, kein Gras mehr rauschen. Von einem Lidschlag auf den anderen war die Umgebung für sie verschwommen - gab es denn überhaupt irgendetwas, was auch nur im Ansatz der solchen Bedeutung beigemessen werden konnte wie die Stimme des Katers, die sie vernommen hatte? Eichenblatt zweifelte an ihrem Verstand - wie grausam konnte ihr Kopf sein, ihr in diesem Moment einen solchen Streich spielen zu wollen? - und erst nach einigen Herzschlägen getraute sie sich, ihren Kopf zur Seite zu wenden. Kalt waren ihre Pfoten geworden - kalt vor Angst - und zurselben Zeit breitete sich eine unfassbare Wärme in ihrer Brust aus, die sich heilend auf die Risse, die sich in ihrem Herz gebildetet hatten, auswirkte. Sie hatte seine Präsenz nicht gespürt, hatte nicht bemerkt, wie er mit den Sternen an seinen Pfoten zu ihr hinabgestiegen war, und konnte auch nun, wo sie sein blasses Antlitz sah, nicht anders, als ihren Augen zu misstrauen. »Donnerstern«, hauchte sie. Ihre Augen hatten sich vor Unglauben geweitet und je länger sie ihn anblickte, desto mehr erlaubte sie sich, die dumme Hoffnung, dass er wirklich bei ihr war, in sich aufsteigen zu lassen, Besitz von ihr zu ergreifen. So viele Worte lagen ihr auf der Zunge, doch sie schaffte es nicht, auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben. Sie erinnerte sich an die letzte Begegnung, als sie ihre Träume mit ihren Ahnen geteilt hatte, dachte an die Art und Weise, wie sie letzten Endes auseinandergegangen waren. Ihretwegen. Weil sie nicht anders gekonnt hatte, als ihn und seine Gefühle von sich zu schieben. Eichenblatt hatte sich gesagt, dass sie sich damit nur selbst zu schützen versuchte - um das zu bewahren, was sie ihr ganzes Leben lang sorgsam und unter ihrem eigenen Leid aufgebaut hatte.
Flach ging ihr Atem und wie ein Echo hallten Donnersterns - oh Donnerstern, wie sehr sie vermisst hatte, ihn zu sehen, ihn zu hören - Worte in ihrem Inneren wieder. Die Kätzin wollte sich an ihn drücken, seine Nähe zu spüren und den Geruch seines Fells in sich aufnehmen, doch sie hatte viel zu sehr Angst davor, durch ihn hindurchzugleiten. Sie wusste nicht, ob ihr Herz es verkraften würde. Als die Bedeutung seiner Worte schließlich vollends zu ihr durchsickerten, verließ die Kraft sie vollkommen und schluchzend knickten ihre Beine weg. Und dennoch wollte sie ihren Blick nicht von ihm abwenden. Es war ein Blick voller Liebe und Schmerz, voller Freude und Hoffnung und Trauer. Es war ein Blick, der den Sturm an Gefühlen in ihrem Inneren zum Ausdruck brachte. »Womit habe ich das verdient?« Leise hatte sie begonenn und sie merkte selbst, dass ihre Stimme einen schrillen, verängstigten Ton annahm. »Ich habe dich davongestoßen. Immer und immer und immer wieder. Und nicht nur dich, sondern auch unsere Jungen. Und trotzdem bist du hier? Trotzdem sagst du mir, dass du mich liebst? Dass du mich vermisst?« Nur heute, nur in dieser einen Nacht erlaubte Eichenblatt sich, die Leidenschaft zum Ausdruck zu bringen, die sie so lange in ihrem Herzen versteckt gehalten hatte, »Ich liebe dich. Ich vermisse dich. So sehr, dass es mich umbringt. Aber es bringt mich noch mehr um, zu wissen, was ich alles getan habe.« Sie schüttelte sich. »Ich kann nicht aufhören, daran zu denken, wie unsagbar enttäuscht du sein musst. Wie sehr du mich für meine Entscheidungen hassen musst, auch wenn du das Gegenteil sagst.« Ein klägliches Wimmern folgte auf ihre Worte. »Und jetzt bist du hier. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe es nicht.« In ihr sprach der Wahn und schluchzend biss sie die Zähne zusammen. »Wie kann ich es mir erlauben, eines Tages im SternenClan an deiner Seite zu sein nach all dem was geschehen ist, Donnerstern?« Sie hasste sich dafür, all dies zu sagen, denn obwohl sie wusste, dass es rational war, zu hinterfragen, ob sie sich seiner überhaupt würdig war, war es nicht das, was sie eigentlich wollte. Sehnsüchtig streckte Eichenblatt sich ihm entgegen, als sie mit leiser Stimme ihren egeoistischen Wunsch aussprach, »Und doch ist alles, was ich jemals wollte, ein Leben mit dir und unseren Jungen.« Ihr typisches zynisches Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. »Traurig für eine Heilerin, etwa nicht?«
Tldr » Ist zutiefst erschüttert darüber, dass Donnerstern zu ihr gekommen war, und verzerrt sich zurselben Zeit nach ihm. In ihr kämpfen zwei Seiten miteinander: Diejenige, die sich selbst hasst und weiterhin rationalisiert, dass sie für alles Schlechte Schuld ist, und diejenige, die sich egoistischerweise nach seiner Liebe sehnt.
Thema: Re: Fluss und Landstück Sa Mai 22, 2021 7:23 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
Seine Anwesenheit war ein Schock für die Heilerin, das spürte Donnerstern. Doch wunderte er sich? Im Gegenteil, er hatte gewusst, dass sein Vorhaben zu Unglauben und Verwirrung führen würde, schließlich war dies eine besondere und seltene Begebenheit. Donnerstern war das letzte Mal unter den Lebenden gewesen, als er seinen Sohn hinauf zu den Sternen gebracht hatte, was Eichenblatt zutiefst erschüttert hatte. Dornenjunges war ihr wichtig gewesen und er wusste, dass der Verlust des kleinen Katers schwer gewesen war - für alle in seiner Familie. Doch in dem Herzen der Heilerin war dieses Junge ebenso besonders gewesen. Verständnisvoll und geduldig betrachtete Donnerstern Eichenblatts Gesicht. Seinen Namen mit diesen Emotionen von ihr zu hören war ein Geschenk, von dem er nicht zu träumen gewagt hatte. Zu gerne hätte er sich hinabgelehnt um seine Stirn gegen ihre zu drücken und ihr nahe zu sein, doch das ging nicht. Also blieb er still stehen, musterte stattdessen das Gesicht, dass ihn so lange begleitet hatte. Von Alter nun verändert lag verborgen noch immer das Gesicht, in das er sich verliebt hatte. Auch wenn sie nun älter aussehen mochte als er, greiser als er zu sein schien, so liebte er jedes Fell in ihrem Pelz.
Als sie zusammensackte ging auch Donnerstern zu Boden, um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. Seine blasse Pfote legte er neben ihren Kopf, eben weil sie ihn nicht spüren würde, wollte er seine Unterstützung zumindest so beweisen. Ihr Anblick brach Donnerstern das Herz. Die Last, die Eichenblatt getragen hatte, war groß, dass wusste der Anführer, der unzählige Blattwechsel für seinen Clan gekämpft hatte, die Sorgen seiner Clangefährten getragen und Probleme gelöst hatte. Doch diese Last - ihre Last - ging von ihr aus und nur wenige konnten ihr noch helfen. Er gehörte zu diesen wenigen. Ihren Blick erwiderte er genauso liebend, mit ein wenig Trauer, doch mehr Wärme und Klarheit. Der Ansturm ihrer Gefühle drang tief in sein Herz, dennoch hielt er ihrem Blick stand und bemühte sich um Ruhe. Wenn er nicht für seine Geliebte ruhig bleiben konnte, würde niemand es mehr können. Auch wenn ihre Worte auch ihm wehtaten.
»Sag das nicht«, antwortete er harscher als gewollt auf ihre Frage. Ihr Gesicht war nun näher an seinem und in seinen Blick mischte sich tatsächliche Enttäuschung. »Wir haben uns schon lange vor dem mäusehirnigen Gesetz geliebt. Deine Wünsche kommen aus einer Zeit, in der die Heiler noch Gefährten haben durften. Ja, Regenlieds Tod war unglaublich tragisch, dennoch hätten eure Leben deshalb nicht so eingeschränkt werden dürfen. Das war nicht fair, also ja, du darfst traurig sein und wenn jemand wagen sollte, dir diese Wünsche und Träume übel zu nehmen, werde ich mich persönlich darum kümmern.« Die Worte waren ihm schneller und leidenschaftlicher entkommen, als ihm lieb gewesen war. Donnerstern riss sich los, um sich zu erheben und zum Silbervlies zu blicken, während sein Schweif frustriert durch die Luft peitschte. Alle Ereignisse waren aus einem Unrecht entstanden und dieses war nicht Eichenblatts Schuld!
»Es war ungerecht«, fuhr er schließlich fort und drehte seinen Kopf in ihre Richtung. »Was damals entschieden wurde, war ungerecht jenen Heilern gegenüber, die lebten. Dennoch haben wir dafür gestimmt und dennoch haben wir die Regel direkt danach gebrochen. Ich bereue das nicht. Ich bereue nicht, dass ich dich damals geliebt habe, diese Regel willentlich gebrochen habe und nun hier stehen kann, um dir noch immer zu sagen, dass ich dich liebe. Ich trage ebenfalls Verantwortung, Eichenblatt! Und ich hätte mir nichts anderes für mein Leben wünschen können, als mit dir an meiner Seite zu sterben, mit unseren Jungen. Das bin ich auch, wenn auch auf eine sehr wirre Art und Weise. Dennoch hat sich mein Traum in der Nacht noch erfüllt.«
Donnersterns Blick verzerrte sich zu tiefen Schmerzen und Trauer, sodass er beschämt den Kopf wieder wegdrehte. Er wusste nicht mal, ob seine Worte zu ihr durchdrangen und sie akzeptieren könnte, dass er so dachte, dass er so empfand. Ob er ihr damit überhaupt half, war eine weitere Frage. Doch ihr Schmerz war auch seiner. »Ich bin nicht wütend auf dich. Ich hasse dich auch nicht, wie sollte ich das? Aber ja, ich bin enttäuscht. Ich wünschte mir, dass du damals zu mir gekommen wärest, mir gegenüber ehrlich gewesen wärest und gesagt hättest, dass du Junge erwartest. Ich hätte dafür gesorgt, dass sie bei uns aufwachsen können, dass dich niemand bestraft. Ich wäre für dich da gewesen, Eichenblatt. Diese Entscheidung hättest du nicht ohne mich treffen müssen.« Ein Zittern ging durch seine Stimme und durch seinen Körper und ein frustriertes Knurren drang aus seiner Kehle. Er wünschte so sehr, dass er es bemerkt hätte. So viele Königinnen hatte er in seinem Leben gesehen und er hätte doch wohl erst recht bemerken müssen, dass seine Geliebte vier in sich trägt. Wie hatte sie ihren Bauch überhaupt verbergen können? Hätte er es bemerkt, hätte er... er hätte etwas tun können, er hätte sie nicht verlieren müssen, er... »Nicht ohne mich treffen sollen«, korrigierte Donnerstern dann und seufzte. Mit trauererfülltem Gesicht drehte er sich der Heilerin wieder zu, während er spürte, dass das Herz in seiner Brust langsam zerbrach. Er hatte sich nie intensiv damit beschäftigen müssen, sondern sich damit begnügt, was er im SternenClan bekommen hatte. »Trotzdem kann ich dir das verzeihen, denn ich bin im SternenClan auf alle Antworten gestoßen, die ich brauchte. Ich habe eines unserer Junge kennen lernen dürfen - ja, ich durfte Feuerpfote kennen lernen und du wirst das eines Tages auch. Genau wie ich wirst du dort mit ihm reden können, Frieden finden können, bis sie alle bei uns sind. Es gibt nichts friedlicheres, als wenn ich mir mit meinen Jungen die Beute teilen darf, außer die Zeit, in der du auch dabei sein wirst.«
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Aquamarine Admin im Ruhestand
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Thema: Re: Fluss und Landstück Sa Mai 22, 2021 9:06 pm
Eichenblatt
Seine rücksichtsvolle Geste ihr gegenüber, sich ebenfalls zu ihr hinabzusenken, sandte warme Schauer durch ihren Körper und sehnlich schaute sie seine blasse Gestalt an, die ihr in der Form erschienen ist, wie sie zu seinen stärksten Zeiten gewesen war. Und obwohl sie diejenige war, die noch unter den Lebenden verweilte, hatte sie das Gefühl, nicht mehr als nur ein gebrechlicher Schatten an seiner Seite zu sein. Eine lebende Leiche - das war das, was sie über die vergangenen Blattwechseln hinweg über sich selbst, über ihren inneren Zustand gedacht hatte. Wie ein Stich ging die Realisation durch ihr Herz, dass sie einen erbärmlichen Eindruck vermitteln musste - mit ihrem alten, langsam ergrauten Körper und dem müden, verzweifelten Ausdruck auf dem Gesicht. Und dennoch zweifelte sie nicht an der Wärme, die er ihr schenkte, an der Liebe, die er ihr gegenüber bekundet hatte, auch wenn sie nicht begreifen konnte, woher seine Gefühle herrührten. Doch schon einmal hatte sie den Fehler begangen, ihn von sich zu stoßen, seine Worte und Emotionen mit Pfoten zu treten - ein zweites Mal würde es nicht geschehen. Nicht nun, wo sie sich mehr denn je nach ihm sehnte und sich nach all der Zeit mit ihm versöhnen wollte.
Leicht zuckte Eichenblatt zusammen, als er das Wort übernahm, und Irritation spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder, als sie den enttäuschenden Ausdruck, den er ihr schenkte, bemerkte - ein Ausdruck, der sie wie ein Junges, welches man auf die Pfoten geschlagen hatte, weil es etwas Unanständiges getan hatte, den Kopf zurückziehen ließ. Doch die Leidenschaft, die er jedoch mit jeder Silbe zeigte, ließ ihr Herz höherschlagen, ließ sie nach Luft schnappen. Immer stärker waren die Wellen an Gefühlen, die durch ihren Körper jagten, berührt von dem, was die Katze, die sie so liebte, ihr mitteilte. Sie sah sich nicht einmal in der Lage, ihm zu widersprechen, auch wenn es in ihr Leib eingefleischt war, ihm in den Punkten der Reue zu trotzen. Denn was war ihr in den letzten Blattwechseln übriggeblieben, als sich einzureden, dass es Reue war, die sie zu empfinden hatte? Was für eine Heilerin hätte der DonnerClan gehabt, wenn sie bis an ihr Lebensende geglaubt hätte, nichts Falsches, nichts Unmoralisches begangen zu haben? ...und hätte sie es nicht bereut, die Liebe eingegangen zu sein, wie hätte sie sonst jemals mit ihrer Entscheidung, ihre Junge wegzugeben, klarkommen sollen? Und dennoch war genau das, was Donnerstern aussprach, die Worte, die Eichenblatt selbst sich immer auszusprechen gewünscht hatte. Ich bereue das nicht.
Zischend zog die Kätzin die Luft ein, als er an den Punkt kam, seine Enttäuschung zu äußern, die sie wie ein Schlag in die Magengrube traf und die Augen vor Kummer schließen ließ. »Du und ich - selbst wenn der Clan hinter uns stände, meinst du nicht, dass der SternenClan erzürnt gewesen wäre?«, hinterfragte sie gequält, traute sich nicht mehr, ihn anzuschauen. So viele Gedanken rasten durch ihren Kopf - und ganz vorne mit dabei die Frage, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie tatsächlich zu ihm gegangen wäre. Damals, als sie noch die Wahl gehabt hatte. »Wenn wir uns nicht an das Gesetz halten - so unfair und schmerzhaft es ist -, was wäre uns Katzen der WaldClans geblieben?« Die Frust, die von ihm ausging, schmerzte ihr mehr als ihre eigenen Gefühle und der Drang, ihn berühren zu wollen, ihm Trost spenden zu wollen, ihm die Liebe geben zu wollen, die sie nie hatten haben können, war so stark, dass es sie zu zerreißen drohte. »Du warst der Anführer unseres Clans und ich war nur eine von vielen«, murmelte sie leise, wimmernd. »Ich wollte dir ein Teil der Last abnehmen und habe dir am Ende nur noch mehr wehgetan.« Es war kaum mehr als ein Hauchen, das über ihre Kehle kam, »Es tut mir leid, Donnerstern.«
Es fiel ihr schwer, so unsagbar schwer, zu glauben, was er ihr sagte. Dass er ihr verzieh, dass er trotz allem noch im Leben danach ein... ein Leben mit ihr zu sehen schien. »Und obwohl ich dich verletzt habe, obwohl ich alle Entscheidungen ohne dich getroffen habe, heißt du mich willkommen. Ich verstehe es nicht.« Langsam öffnete sie wieder die Augen und ein gepeinigtes Lächeln umspielte ihr Gesicht. »Und doch will ich das gar nicht mehr hinterfragen. Ich möchte einfach nur an den Tag denken, an dem ich wieder bei dir sein darf. An dem ich Feuerpfote kennenlernen darf, unseren... unseren Sohn. An dem ich erfahren werde, wer unsere Junge sind. Was aus ihnen geworden sind.« Heiser lachte sie in sich hinein, fast schon nervös. »Wer weiß, ob nicht einer von ihnen dein Anführerblut geerbt hat und eines Tages den FlussClan leiten wird?«
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Erwähnt » Feuerpfote, ihre anderen Junge Angesprochen » Donnerstern
Thema: Re: Fluss und Landstück So Mai 23, 2021 5:32 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
Verächtlich schnaubte Donnerstern auf die Gegenfrage der Heilerin. Sein Vertrauen in die Ahnen ging tief und dennoch mochte er eigene Entscheidungen. Ansonsten wäre er nicht hier unter den Lebenden, hätte sich an die Regeln gehalten. »Glaubst du etwa, der SternenClan war nicht darüber erzürnt, dass eine Mutter ihre Junge aufgibt?« Der orange Kater wusste, wie harsch diese Gegenfrage war, doch das würde die Heilerin nun ertragen müssen. War ihr nie der Gedanke gekommen, dass ihre Ahnen ihr Unterstützung geboten hätten, wenn sie sich an ihn gewandt hätte? Wenn sie diese Junge mit der Liebe, die nur eine Mutter verspüren konnte, verteidigt hätte? Seine Ohren zuckten und kurz schüttelte er den Kopf. »Es gibt sinnvolle Gesetze, Gesetze die die Clans zusammenhalten und lediglich die Krieger betreffen. Unsere Gemeinschaft allein macht uns schon aus, nicht nur die Regeln! Sollte es nicht wichtiger sein, dass es den Gefährten in unserem Clan gut geht, statt Regeln zu bauen, die Leben zerstören?« Dann hielt der tote Gründer inne und ließ sich nieder, um ein wenig zur Ruhe zu kommen und Eichenblatts Stimme zu hören. Sie hatte so viele Zweifel und so viele Sorgen in sich, dass Donnerstern die Zeit nutzen wollte, noch so viele davon aus ihr herauszubekommen.
Allerdings horchte er bei ihrer nächsten Aussage auf und auch wenn er schweigsam blieb, so pochte ihm das Herz unangenehm in der Brust. Langsam nickte er, wollte der Heilerin ein Lächeln schenken, während sie über die Tage in den Sternen sprach, doch er brachte schließlich nur seine Verwirrung aus sich heraus: »Was meinst du mit "eine von vielen", Eichenblatt?« Donnersterns Stimme zitterte verunsichert und ruhig suchte er ihren Blick. Tatsächlich dachte er nur an das schlimmste, kam nicht um den Gedanken herum, dass die Heilerin sich nicht als würdig sah, weil er vor ihr Gefährtinnen gehabt hatte. Verstand sie nicht, wie viel sie ihm bedeutete? Nur sie? Er hoffte, dass sie es nicht so gemeint hatte, hoffte, dass er lediglich missverstand. Also fuhr er wieder fort, musste über ihre anderen Aussagen nachdenken.
Ein Schmunzeln legte sich auf sein Gesicht, als sie über die Junge im FlussClan nachdachte. Sein eigener Blick glitt über das trübe Wasser zum FlussClan Lager, dass in der Ferne unter dem Mondlicht glitzerte. Für ihn gab es keine Geheimnisse mehr, er wusste um die Affären der Clans Bescheid, wusste, was aus jedem Jungen geworden war, wer sich mit wem traf. Er hatte auch nie die Zeit erhalten, darüber zu rätseln, wer diese Junge waren und was sie taten. Feuerpfote hatte ihn im SternenClan erwartet und es hatte sich herausgestellt, dass er dort bereits eine ganze Weile gelebt hatte. Der junge Kater hatte auch erst lernen müssen, wer er war und zu akzeptieren, dass nicht Jubelstern seine Mutter war, war dem Kater auch schwer gefallen. Dennoch hatte er sich daran gewöhnt und Donnerstern gezeigt, wer seine Geschwister waren. Der Anführer schmunzelte, weil die Heilerin glaubte, dass sein Anführerblut durchgekommen war, wo es doch das Heilerblut gewesen war, dass sich in einem der Jungen deutlich entwickelt hatte. Was sie wohl sagen würde, wenn sie von ihrem Sohn erfuhr, der nun der Heiler des feindlichen Clans war? Doch darüber vermochte der Anführer zu schweigen.
»Du wirst noch früh genug erfahren, wer sie sind und was sie tun. Dann wirst du Stolz auf sie sein können und sie direkt beschützen, genau wie du Enzianpfote beschützt. Ist er dir ein guter Schüler?« Fragend blickte Donnerstern auf, er war sich der Gefahr dieses Themas bewusst und hoffte, dass der junge Kater ihr mehr Freude bereitete, als seine Geburtsumstände. Welch Ironie, dass gerade zwei Kater, die von ihren Müttern aufgegeben worden waren, zu Heilern wurden. Beide geliebt, verstand sich.
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Thema: Re: Fluss und Landstück So Mai 23, 2021 6:41 pm
Eichenblatt
Es tat ihr weh, zu hören, we Donnerstern zu ihr sprach, es war weniger der Tonfall - auch wenn dieser notwendig war, damit die Worte überhaupt zu ihr durchkamen -, sondern vielmehr die Tatsache, wie wahr seine Worte waren, die sie aufs Tiefste erschütterte. Gequält blickte Eichenblatt ihn an und mit dünner, verzweifelter Stimme setzte sie zu einer Antwort an, »Wenn ich mir erlaube, dir rechtzugeben und daran zu glauben, dass alles sich zum Positiven gewandt hätte - wie soll ich dann zukünftig weitermachen? Weitermachen mit dem Wissen, dass ich mir selbst mit meinem Irrglauben alles zerstört habe?« Sie selbst wusste, dass sie ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr über das nachgedacht hatte, was sie dazu bewegt hatte, so zu handeln, wie sie es getan hatte. Die alte Heilerin wollte nichts mehr hinterfragen, wollte sich weiterhin im Glauben lassen, dass es in irgendeiner Weise richtig gewesen war, um vor ihrem eigenen Gewissen ihr Handeln rechtfertigen zu können. Der Wahnsinn war ihr bereits so nahe, dass jede falsche Schritt sie nur in den Abgrund hätte reißen können.
Die Harschheit in Donnersterns Stimme wich, machte Platz für eine Verunsicherung, die sich auf sie selbst übertrug, doch zur gleichen Zeit huschte ein Ausdruck von Grimm auf ihr Gesicht, weil er sie dazu zwang, das laut auszusprechen, was sie zusätzlich peinigte. »Eine... von vielen Kätzinnen. Ich bin ersetzbar - wenn es nicht ich sein kann, dann kann es jemand anderes sein, der dir Liebe und Fürsorge hatte schenken können.« Sie fühlte sich unendlich mäusehirnig, solche Worte aus sich herauspressen zu müssen, und doch war es genau das, was auf ihrem Herzen lastete, seit sie die Junge gesehen hatte, die Meisensang, ihre jüngere Schwester, zur Welt gebracht hatte. Und die Eichenblatt geliebt und gehasst hatte. »Ich werfe es dir nicht vor, Donnerstern«, sagte sie schließlich gefasster als je zuvor und eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Resignation schwang in ihrer Stimme mit. »Ich verstehe, dass du hattest weiterziehen müssen - es war dein gutes Recht. Glücklich zu sein, meine ich.«
Obgleich Eichenblatts Körper noch immer bebte, merkte sie, wie mit der Resignation auch eine gewisse Ruhe in sie einkehrte, und kurz kniff sie die Augen zusammen, als seine Worte - wenn auch unbeabsichtigt - einen Nerv bei ihr trafen. »Ich bin jetzt schon unglaublich stolz auf sie, denn ich weiß, dass sie ihr Bestes geben«, entgegnete sie ihm auf eine fast schon sturen Art und Weise, ehe ihre Gesichtszüge wieder sanfter wurden, als er Enzianpfote zur Sprache brachte. »Ich könnte mir keinen besseren wünschen. Ich weiß, dass ich den Clan eines Tages ohne Sorgen in seine Pfoten legen kann«, miaute die alte Kätzin und ein schwaches Lächeln deutete sich auf ihrem Gesicht an, auch wenn ein Hauch von Trauer sich in ihren Ausdruck mischte. [b]»Ich hätte ihm und Farnsee jedoch ein anderes Schicksal gewünscht.«[/b}
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Erwähnt » Farnsee, Enzianpfote, Meisensang, die anderen Gefährtinnen (id.) Angesprochen » Donnerstern
Thema: Re: Fluss und Landstück So Mai 23, 2021 9:33 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
»Wie du weitermachen sollst?«, fragte Donnerstern leise und neigte den Kopf zur Seite. Er verstand ihre Sorgen und Zweifel und wusste, dass er ihr nur Schmerzen hinzufügen würde, wenn er wollte, dass sie ihm Recht gab. Könnte der Anführer noch etwas sagen, um die Heilerin bezüglich der vergangenen Ereignisse glücklich zu machen? Sein Schwanzspitze zuckte nachdenklich und sein sanfter Blick legte sich auf Eichenblatt. »Dann gibst du mir eben erst im SternenClan Recht«, schmunzelte der orange Kater, während seine Augen zu funkeln begannen. »Doch die letzten Monde deines Lebens solltest du dich nicht mehr für das längst Vergangene zerstören. Du hast dein Leben der Reue verschrieben, also atme jetzt wenigstens noch einmal ruhig durch, konzentrier dich auf den Schüler an deiner Seite. Du hattest damals für dich gesagt, dass du keine andere Wahl hattest und egal wie sehr mir das wehtut, dass ändert nichts daran, dass es in diesem Moment richtig war. Ich sollte dir deswegen nicht das Leben schlimmer machen.« Seine Schwanzspitze zuckte sanft in ihre Richtung und erneut überkam ihn das Bedürfnis, sie zu berühren. Bald, erinnerte er sich in Gedanken. Ich werde geduldig darauf warten, dir wieder im SternenClan nahe zu sein.
Ihre Antwort auf seine unsichere Frage führte dazu, dass der verstorbene Anführer gepeinigt den Kopf zur Seite drehte. Meisensang, Frostpelz und Falkenflug hatten ihm wundervolle Junge geschenkt, die er unendlich liebte. Er hatte auch jede dieser Kätzinnen geliebt, doch nicht so sehr wie er Eichenblatt je geliebt hatte und jetzt liebte. Die drei wussten das, doch bis seine Geliebte das verstand, würden wohl noch einige harte Monde vergehen müssen. »Ich kann nicht glücklich sein, wenn du nicht meine Gefährtin bist«, miaute er schließlich leise, wagte noch immer nicht, sein Gesicht in ihre Richtung zu drehen. Obwohl Donnerstern sie so sehr liebte, glaubte er doch, dass er noch immer Zweifel in ihrem Blick sehen würde. »Alle Kätzinnen, die ich in meinem Leben hatte... ich habe sie ebenfalls geliebt. Doch im SternenClan wissen diese drei, dass ich niemanden so sehr geliebt habe, wie ich dich damals und heute noch liebe. Meine Junge machen euch zwar Konkurrenz, dennoch bist du die Kätzin, die ich brauche und an die ich denken muss, wenn ich durch das Territorium des SternenClans streife. Die anderen sind wunderschöne Erinnerungen, gute Gesprächspartner unter den Ahnen, doch du bist nicht ersetzbar. Es gibt nur eine Heilerin hier, die mein Herz bis heute innehält.« Vorsichtig wandte er ihr das Gesicht wieder zu und lächelte vorsichtig. Tatsächlich kam ihm der Gedanke, dass andere Kater solche Worte nutzten, um Kätzinnen in Fallen zu locken und so betete er zu sich selbst, dass Eichenblatt wusste, dass er nicht mit Kätzinnen herumspielte. »Sonst wäre ich auch jetzt nicht hier, wo du jemanden brauchst... mich brauchst«, fügte er leiser hinzu.
Sein Blick verlor sich in ihrem und wenig später war Donnerstern in seinen Erinnerungen gefangen, während sein Blick über ihr Gesicht huschte. Die Erinnerungen an die Große Versammlung trieben sich in seine Gedanken, der Frust, der Streit, die anschließende letzte Erinnerung für ihre Liebe. Das hatten sie zumindest gesagt, dass sie die Nacht miteinander verbringen wollten, um im Guten auseinander zu gehen. Doch Donnerstern hatte sein Herz an diese Nacht verloren und war nie über die Heilerin hinweggekommen und Eichenblatt... war danach nie wieder glücklich gewesen. Sie hatte ihre Junge abgegeben, Goldfluss verloren und sich von ihm fernhalten müssen.
Spoiler:
Am liebsten hätte er diesen Fehler erneut begangen. Hätte die Kätzin - wie damals auch - hier und jetzt auf den Rücken geworfen, damit ihr Bauch entblößt war, hätte sich über sie gestellt und ihr einige schöne Augenblicke gegeben. Doch das ging aus mehreren Gründen nicht. Außerdem waren sie beide längst aus diesem impulsiven Alter gewachsen, auch wenn seine Wortwahl häufig noch so impulsiv schien.
Schließlich bemerkte Donnerstern, dass er sie angestarrt hatte. Verlegen zuckte sein Ohr und er blickte genauso verlegen zu Boden, während ein Grinsen sich auf seine Lippen legte. »Da bist du gewiss nicht die Einzige - allerdings können wir festhalten, dass er eine wunderbare Familie gefunden hat und mit seiner Aufgabe und dir an seiner Seite glücklich ist, nicht wahr? Es ist unwahrscheinlich, dass er davon erfährt, doch selbst dann ist er ein starker und kluger Kater, der es verstehen und verarbeiten wird. Seine Mutter arbeitet auch gerade daran.« Der verstorbene Anführer seufzte. »Sie weiß gewiss, dass sie einen anderen Weg hätte wählen sollen. Schon bald wird sie ihre Entscheidung treffen, wie sie mit ihrer Reue umgehen möchte und dann wird sie Unterstützung brauchen, denn auch sie leidet. Doch ich weiß nicht, wie glücklich du mit ihr sein wirst, sobald du davon hörst, meine Liebe. Hauptsache dein Heilerschüler ist dir eine Stütze.«
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Thema: Re: Fluss und Landstück Mo Mai 24, 2021 4:06 pm
Eichenblatt
Sie konnte nichts gegen den Hoffnungsschimmer tun, der in ihren Augen aufflackerte, als sie den Kater anblickte, dem sie törichterweise ihr Herz verschrieben hatte. Hoffnung darüber, dass er ihr eine Antwort geben können würde, die sie von ihrem Leid befreien können würde, obgleich sie wusste, dass sie letztlich die Einzige war, die sie tatsächlich retten können würde. Doch Donnersterns Worte waren wenigstens ein Trost, ein kleiner Trost, der ihr Komfort schenkte. Langsam nickte Eichenblatt und insbesondere, als er Enzianpfote zur Sprache brachte, spürte sie eine gewisse Entschlossenheit in ihr aufflammen. In langsamen, tiefen Zügen atmete sie ein, befolgte seinen Rat, ehe sie ihn mit einem müden, aber warmen Glühen in den Augen anblickte. Kann es denn noch schlimmer werden?, hätte sie am liebsten aus Reflex heraus gesagt, doch sie wusste, dass es einfältig gewesen wäre. Ja, konnte es, sie hatte sich in der Vergangenheit an einem Punkt in ihrem Leben befunden, der sie in die schiere Verzweiflung getrieben hatte - es war etwas, zu dem sie niemals wieder zurückkehren wollte. Ich wollte dir nie wehtun, waren die Worte, die sich in ihren Augen wiederspiegelten, doch sie sprach es nicht aus. Es hätte nichts an der Situation geändert und sie wusste nicht, wohin das Gespräch hätte führen sollen. Sie wollte sich nicht vergewissern lassen, dass es in Ordnung war - denn es war es nicht.
Ungläubig blinzelte die Heilerin ihn an. So selbstbewusst Eichenblatt vor anderen Katzen war, so hatte sie ihr eigenes Selbstwertgefühl vor langer, langer Zeit begraben - vor allem hinsichtlich all der Kätzinnen, die Donnerstern sich zu seinen Lebtagen zur Gefährtin genommen hatte. Sie spürte, wie ihre Sicht verschwomm, ihre Augen glasig wurden und vehement schüttelte sich, um mit den aufkommenden Gefühlen zurechtzukommen. »Ich hoffe doch sehr, dass du nicht noch weitere Heiler vom Weg des SternenClans abgebracht und geschwängert hast«, entgegnete Eichenblatt trocken, ehe sie dann doch leise zu glucksen begann und für einen Augenblick fühlte sie sich verspielter, jünger als sie eigentlich war. Mit seiner Ansprache war eine gewisse Leichtigkeit in ihren Körper getaucht - sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie eine solche Unbeschwertheit das letzte Mal empfunden hatte. Ernster fuhr sie fort, »Es... bedeutet mir viel, dass du so für mich empfindest, auch wenn ich am liebsten schnauben würde, weil ich nicht verstehen kann, woher deine Gefühle rühren.« Schmerzlich schloss sie die Augen. »Es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich und unsere Jungen dachte. Ich blicke dem Zeitpunkt entgegen, an dem ich endlich bei dir sein kann.« Die Erinnerung an den letzten Moment der Nähe und Leidenschaft, die sie mit ihm zu seinen Lebtagen hatte teilen dürfen, drängten sich vor ihrem inneren Auge. Sie spürte, wie eine tiefe Sehnsucht von ihr Besitz nahm, und auch wenn sie nichts gegen den Schmerz tun konnte, der zeitgleich ihre Brust verengte, war der Blick, den sie dem Kater schenkte, von einer solchen Liebe, die sie so lange verschlossen gehalten hatte. »Ich danke dir, dass du für mich da bist. Ich liebe dich.« Es war kaum mehr als ein Wispern gewesen und doch hoffte sie, dass sie bei ihm angekommen waren.
Ihre Schnurrhaare zuckten amüsiert, als sie seine Verlegenheit bemerkte, die ihn so viel lebendiger erschienen ließ. Unwillkürlich straffte Eichenblatt die Schultern - wenn es um Enzianpfote ging, hatte sie stets den Drang, eine gewisse Haltung bewahren zu wollen. Es war ihre Art, zur Schau zu stellen, wie viel der Kleine ihr bedeutete und wie viel sie von ihm hielt. »Farnsee selbst ist auf ihre eigene Art und Weise eine starke Katze. Und mit Holunderfell als liebende und pflichtbewusste Mutter und mir, die ihm regelmäßig auf die Pfoten schlagen wird, ist es unmöglich, dass er etwas anderes sein wird als stark und klug.« Sie wusste, dass er nichts dergleichen gesagt oder gar angedeutet hatte - ganz im Gegenteil sogar -, und doch funkelte sie ihn an, als wollte sie ihm vermitteln, dass er es nicht wagen sollte, etwas anderes zu behaupten. Fragend hatte Eichenblatt den Kopf schiefgelegt bei seinen letzten Worten, doch es war nicht an ihr, weiter nachzuhaken. Es hatte nichts mit ihr zu tun, auch wenn es sie in gewisser Weise interessierte - sie hatte ein spezielles Gefühl der Fürsorge für Farnsee entwickelt, welches sie sich selbst nicht erklären lassen konnte -, und ihre Ahnen würden ihr auch nur so viel mitteilen, wie diese es für richtig empfinden würde. Stattdessen atmete sie ein weiteres Mal die kühlere Nachtluft ein, ohne auch nur einen Moment den Blick von Donnerstern abzuwenden. Die unsagbare Angst, dass er verschwinden würde, wenn sie auch nur einmal wegblickte, war in ihr aufgestiegen. »Die Nacht ist nicht mehr lang. Ich bezweifle, dass du darüber hinaus bei mir verweilen wirst?«
Thema: Re: Fluss und Landstück Mo Mai 24, 2021 11:25 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
Ein leises Lachen entwich der Kehle des längst verstorbenen Anführers, der liebevoll seinen Blick auf die Heilerin richtete und sanft den Kopf schüttelte. Welche andere Heilerin hätte sein Herz erobern können? Es gab nur eine, die es geschafft hatte und das könnte sich nie ändern. »Woher meine Gefühle rühren?«, fragte Donnerstern leise, streckte die Brust stolz vor und grinste selbstsicher. Vielleicht hatte sie nicht danach gefragt, doch vielleicht würde ihr eine Erklärung helfen, die kommenden Monde weiter zu machen. »Meine Gefühle rühren aus deinen Werten und Handlungen. Die Heilerin, die sich hingebungsvoll um ihre Clangefährten kümmert, die stark bleibt in jeder Situation, die sanfte, warme Erinnerungen in mir hinterlassen hat. Die Heilerin, die schroff sein kann, wenn sie es muss, doch nur Gutes in ihrem Herzen trägt, die sich nicht davor scheut, ihre Meinung zu vertreten. Das ist die Kätzin, die mein Herz vor all der Zeit für sich gewonnen hat und die noch immer in dir schlummert. Auch wenn es dir schwer fallen mag sie zu sehen, sehe ich sie jeden Tag.« Langsam trat er näher an sie heran, bis nur noch eine Kätzchenpfotenlänge sie trennte. Er konnte sie spüren und riechen, traute sich allerdings nicht, seinen SternenClan-Körper an ihren zu drücken. Der Schmerz der Erkenntnis, dass sie einander nicht spüren könnten, wäre zu stark. War die Freude bei der Zusammenkunft im SternenClan nicht größer, wenn sie bis dahin warteten? »Ich war nie weg, meine liebe Eichenblatt«, flüsterte er leise. »Ich werde bis zu deinem letzten Atemzug deinen Weg begleiten und dich im SternenClan erwarten, sobald diese Zeit für dich anbricht.« Donnerstern schlug die Augen nieder, atmete tief ihren Duft ein. Er würde so lange warten, wie es nötig war, denn er wollte, dass ihr Leben so zu Ende ging, wie es bestimmt war, wollte nicht, dass es für ihn früher enden musste. »Ich liebe dich auch«, hauchte er schlussendlich.
Die Kätzin, die ihm nach seinen Aussagen zu Enzianpfote gegenüberstand, entlockte dem Anführer ein Schmunzeln und er lehnte sich ein wenig zurück, um sie anzusehen. Seine Ohren zuckten bei ihren Worten und schließlich nickte er zustimmend. Es gab keine Zweifel daran, dass der DonnerClan einen wunderbaren Nachfolger für Eichenblatt haben würde. »Daran gibt es keine Zweifel. Ein wunderbarer Heilerschüler für dich, genau was du gebraucht hast.« Belustigt schnurrte der Anführer tief aus seiner Kehle und erwiderte dann ihren Blick voller Liebe. Er spürte, wie angespannt sie war und auch sein Blick glitt für einen Augenblick gen Himmel. Die Sterne verblassten. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er nicht mehr unter den Lebenden stehen konnte, sondern die Sonne ihn vertrieb. So gerne würde er sein Territorium im Sonnenlicht sehen, doch dafür reichte seine Kraft nicht mehr.
Sein Blick flog bei ihren Worten wieder zu Eichenblatt, doch statt traurig zu gucken, lag noch immer ein Lächeln auf seinen Lippen. Ganz leicht schüttelte der Anführer den Kopf. »Wie ich es bereits sagte«, antwortete er sanft und verständnisvoll, Verständnis für ihre Trauer darüber, dass er verschwinden würde. Dennoch glaubte Donnerstern, dass sie auch ohne seine sichtbare Gestalt viel aus ihrem Gespräch genommen hatte, weitermachen könnte, egal wie schmerzhafter der Gedanke schien. Schließlich würde es nach wenigen Herzschlägen wieder einfacher sein. »Ich war nie weg und ich werde es auch nie sein. Die Sonnenstrahlen werden mich zwar vertreiben, dennoch behüte ich jeden deiner Schritte und freue, sowie trauere mit dir, egal was passiert. Bis zum Sonnenaufgang werde ich noch so hier stehen können und ich habe nicht vor, dich vor dem Sonnenaufgang zu verlassen.« Der SternenClan Kater seufzte leise und blickte sie bedauernd an. »Dennoch solltest du langsam Heim kehren. Du brauchst deinen Schlaf, wenn du deinen Tätigkeiten folgen wirst. Nur solltest du nicht verzagen, meine Liebe. Die Kraft, die du benötigst, steckt bereits in dir drin.«
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Thema: Re: Fluss und Landstück Di Mai 25, 2021 10:53 pm
Eichenblatt
Ein angenehmes Kribbeln fuhr über ihren Nacken, als sie den Blick Donnersterns auf sich spürte, und sie rang sich sogar ein kleines, ehrliches Lächeln ab. Sie war normalerweise keine Kätzin, die etwas mit romantischen, langen Säuseleien anfangen konnte und doch war es genau das, was sie aktuell brauchte. Schande über ihr Haupt. Erneut jagte eine Welle der Sehnsucht durch ihren Körper, als der Kater die Distanz zwischen ihnen weiter verringerte - er war ihr so nah; es grenzte beinahe schon an Grausamkeit, dass sie sich nicht berühren konnten - und noch eine lange Zeit nicht tun können würden. Dass der Tag, an dem sie ihren Bedürfnissen nachkommen können würde, näher war, als sie es sich zu träumen wagte, hatte sie nicht wissen können. Eichenblatts Schnurrhaare zuckten, als sie leise entgegnete, »Schroff, hm? Dafür, dass du mich als solche bezeichnest, war ich in dieser Nacht viel zu freundlich zu dir.« Verspielt, als wäre sie nicht die alte, zynische Kätzin, die sie war, legte sie den Kopf schief, als sie ihn anfunkelte. »Wobei ich vermutlich dafür umso harscher zu dir war, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
Ihren Namen aus seiner Kehle zu hören, ließ sie beinahe schon ekstatisch werden, und sie konnte sich gerade noch im Griff halten, um ihn nicht darum zu bitten, ihn erneut auszusprechen. So oft hatte sie ihre Liebe, so oft hatte sie seine Gefühle in Zweifel gezogen... doch all dies war kaum noch von Bedeutung, war es nicht wert, überhaupt weiter angesprochen zu werden, denn in diesem Moment legte sie all ihr Vertrauen in seine Worte und erlaubte sich selbst, an etwas zu glauben, dass sie glücklich machen würde. »So wie du Dornenjunges empfangen hast«, murmelte sie, als sie sich an jenen Tag zurückerinnerte. Kurz knirschte sie mit den Zähnen bei der Erinnerung an das kleine Leben, das sie verloren hatte und nun mit ihren Ahnen wanderte. Sie unterdrückte die aufwallende Abneigung, die sie seit jeher gegen Meisensang verspürte, als sie an die Reaktion der Mutter dachte. Hass war nichts, was hier zu suchen hatte. Nicht in dieser Nacht.
»Du weißt nicht, wie unendlich dankbar ich dir bin, dass... dass ich noch einmal mit dir sprechen durfte«, gestand ihm Eichenblatt nach einem kurzen Zögern - doch was gab es hier zu zögern? Wenn sie all ihre Gefühle nun nicht offenlegte, wann dann? »Dass du mich liebst und du mir verzeihst. Dass du bereit bist zu warten.« Mit jedem Wort, das sie auszusprechen wagte, spürte sie, wie eine Last nach der anderen von ihren Schultern fiel. Selbst, als Donnerstern ihr baldiges Gehen ansprach, traf es sie nicht halb so sehr, wie sie es zu Beginn erwartet hätte. »Wünsch mir lieber die Kraft, dass meine alten Knochen es zurück in das Lager schaffen«, brummte sie gutmütig, um zu überspielen, wie verlegen er sie gemacht hatte. Allein die Wärme, die in ihr Gesicht gestiegen war, verriet sie. Eichenblatt warf dem Kater einen letzten Blick zu, in dem sie all ihre Gefühle hineinlegte, ehe sie an ihn vorbeischritt, um dem Drang zu widerstehen, sich gegen ihn drücken zu wollen. »Bis bald, Donnerstern. Grüß Feuerpfote und Dornenjunges von mir, ja? Falls sie uns gerade nicht sowieso schon beobachten«, miaute sie und so stark sie eigentlich wirken wollte, so konnte sie nichts gegen das Erstickte tun, das sich in ihre Stimme schlich. Sie fand nicht die Kraft, sich noch ein weiteres Mal umzuwenden, weshalb sie sich dazu zwang, sich Schritt für Schritt von ihm zu entfernen.
Thema: Re: Fluss und Landstück Do Mai 27, 2021 4:33 pm
Donnerstern
ehem. DC Anführer | SternenClan | Für Szene genehmigt!
Bei der Antwort der Heilerin verzogen sich Donnersterns Lippen zu einem erfreuten und siegessicheren Lächeln. Da war die Eichenblatt, die er in dieser Nacht aus ihr herausholen wollte. Ob sie die letzten Monde ihres Lebens auch dabei blieb, sich so zu zeigen, wie sie war, auch wenn sie das die letzten Monde vergessen hatte? Solange sie nicht unglücklich starb, war Donnerstern egal, wie sie sich gab. Auch wenn er dieses Funkeln nicht vergessen wollte. »Viel zu freundlich, eh? Dann kannst du mir ja nächstes Mal zeigen, wie du bist, wenn du schroff bist, nicht wahr?« Verspielt funkelten seine Augen bei diesen Worten und sein Herz schlug ein kleines bisschen schneller.
Geduldig lauschte Donnerstern den Worten der hübschen Ältesten und nickte leicht. Genau wie als er seinen Sohn geholt hatte, auch wenn er Eichenblatt ganz sicher nicht im Nacken packen und zum SternenClan hinauf tragen würde. Nein, er konnte schon erahnen, wie sie im Territorium der Ahnen aussehen würde und wie sie durch dieses rennen würden. Gemeinsam, so wie es immer hatte sein sollen. Das er seine Ziele erreicht hatte, dass er sie nun entspannter sah, ließ den Kater fast schon stolz strahlen. Eichenblatt würde diese neue Energie brauchen und der verstorbene Anführer war froh darüber, dass er ihr diese hatte geben können. Wie hätte er länger im SternenClan beobachten können, wie sie mit all diesen Dingen kämpfte, wenn es doch so einfach gewesen war, ihr diese Lasten zumindest ein wenig abzunehmen. »Und wenn nicht, dann kannst du dich von deinem Schüler abholen lassen. Vielleicht sogar hin rollen? Jetzt wo ich darüber nachdenke, hätte ich das zu Lebzeiten vielleicht noch einmal tun sollen - wie ein Schüler herumrollen und es genießen.« Obwohl Donnerstern dies im halbernst gesagt hatte, überlegte er sogleich ernsthaft, wie angenehm es gewesen wäre, sich so tatsächlich hinab zur Senke zu rollen. Er war Anführer gewesen, wer hätte ihn schon hinterfragt? Dennoch schenkte er stattdessen seiner Gefährtin ein Zwinkern, um zu verbergen, dass er tatsächlich darüber nachdachte.
Ihren letzten Blick erwiderte Donnerstern genauso intensiv und machte ihr dann Platz, um zu gehen. Er selbst drehte sich langsamer zu ihr um, blickte in das Territorium seines Clans und lächelte leicht, während er sie gehen sah. So gerne wie er mit ihr mitgegangen wäre, freute er sich doch lieber, eines Tages ins Lager zu kommen um sie zu holen, damit sie zusammen zum SternenClan konnten. »Das werde ich, Liebste«, antwortete der verstorbene Anführer schließlich und blickte zum Horizont, der immer heller wurde. Als er spürte, dass es Zeit war, zu gehen, lief der Kater noch einmal los, um seiner Geliebten zumindest ein wenig auf dem Weg zu folgen. Allerdings bemerkte Donnerstern schnell, dass dieses Vorhaben nicht allzu gut funktionieren würde, weshalb er vor der Baumgrenze inne hielt. »Wir werden uns wiedersehen«, flüsterte er.
Wenig später hatte die Grenze ihn eingeholt und Donnersterns Gestalt löste sich in den ersten Sonnenstrahlen auf, damit er sich wieder den Sternen anschließen konnte.