Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Warrior Cats - die Welt der Katzen.
Tritt dem DonnerClan, WindClan, FlussClan, SchattenClan, WolkenClan oder dem BlutClan bei und führe ein Leben als Krieger!
Warrior Cats - das RPG
Entdecke den Krieger in dir, werde einer von uns und klettere die Clan- Rangliste immer weiter nach oben.
Tageszeit: Monduntergang [16. November 2024] Vollmondnacht!
Tageskenntnis: Inzwischen ist deutlich spürbar, dass es wärmer geworden ist. Der Regen hat nachgelassen und in einigen Teilen des Waldes sogar vollständig aufgehört. Während es im Hochland des WindClans und in den nördlicheren Teilen von FlussClan- und DonnerClan-Territorien noch nieselt, ist es im südlichen Teil des Waldes inzwischen um einiges trockener. Die Sonne versteckt sich jedoch noch hinter den Wolken, die nach wie vor den Himmel bedecken und sich nur langsam lichten. Der Erdboden ist nach wie vor feucht und erschwert mitunter die Jagd besonders für unerfahrene Katzen. Auch hat der Regen viele Geruchsspuren weggewaschen, während die Gerüche des Waldes sehr intensiv wahrnehmbar sind. Vor Zweibeinern und Hunden müssen die Katzen sich jetzt wieder ein wenig mehr in Acht nehmen, weil diese sich wieder weiter von ihren Nestern entfernen. Das eine oder andere Hauskätzchen wagt sich vielleicht auch wieder ins Freie.
Flüsse und Bäche führen viel Wasser und sind an mehreren Stellen über die Ufer getreten. Die Strömung ist so stark, dass auch erfahrene Katzen Schwierigkeiten bekommen können und unerfahrene oder schlechte Schwimmer sollten sich erst Recht vom Wasser fernhalten. Auch Fischen ist schwierig und der Flut schwemmt Erde, Steine, Pflanzen, Zweige und anderen Schutt mit.
Besonders betroffen: FlussClan: Starke Strömung, Fluss ist über die Ufer getreten. DonnerClan: Bäche sind über die Ufer getreten. WindClan: Nieselregen WolkenClan: Kein Regen
» If you make a promise, you keep it, if you make a mistake, you apologize. And if you give someone a dream, you defend it to the end. «
Immer stärker und in größeren Mengen fiel der Schnee auf sie herab, tauchten die Landschaft in ein Weiß, welches seine Gesichtszüge zynisch zucken ließen. Es war womöglich die ungünstigste Zeit, auf sich alleine gestellt zu sein, doch es war wohl oder übel eine Herausforderung, die er sich stellen würde. Im Anbetracht der untergehenden Sonne erschien es Schilfkralle jedoch nicht besonders intelligent, weiter umherzustreunen; wenn er sich bereits fortan in unbekannte Territorien bewegen sollte, so war es am besten, sie bei Tageslicht auszukundschaften und vor Anbruch der Nacht eine erste Schlafstätte zu finden. Auf Beute machte er sich fürs Erste keine Hoffnung. »Ein neues Leben voller Gefahren und Aufregung beginnt für uns, huh?«, miaute er nur, als er Beerengifts Frage vernahm, doch auch nun schien seine Stimme ernster zu sein als gewollt - ernster als er es von sich selbst kannte. »Ich unterlass es, euch "Lebewohl" zu sagen - nehmt es mir nicht übel, aber ich bin mir sicher, dass wir uns zu Lebtagen bestimmt erneut begegnen werden«, bemühte der Kater sich um einen heiteren Tonfall, während er ein letztes Mal seiner Eskorte zuwinkte. »Kommt gut heim und erzählt den Kriegerin von morgen von mir, ja?« Kaum hatte das letzte Wort seine Kehle verlassen, folgte er dem breiten Strom aufwärts, um Abstand zu seinen ehemaligen Clan-Kameraden zu schaffen, ohne groß darauf zu achten, ob ihm jemand folgen würde.
[ Beginn eines privaten Plays mit Binsenflut / mit den Beteiligten & Cavery abgesprochen, Schilfkralle wird danach das FlussClan Territorium verlassen. ]
Erwähnt » xxx Angesprochen » Beerengift, die Eskorte Tldr Bemüht sich darum, zu seinem heiteren Selbst zurückzufinden, und schafft Abstand zu den anderen.
”I'm not good with people and I don't want to interact with them.”
CW sowas wie eine Panikattacke? Ist vielleicht nicht unbedingt nötig, weil an sich nichts Schlimmes passiert, aber gerade derzeit heißt es wohl: better safe than sorry. <3
<- FC-Lager
Fliegende Pfoten brachten sie weiter vom Lager weg, immer der Spur ihres Bruders nach. Sie würde seinen Geruch überall erkennen, es war schließlich einer der ersten gewesen, die sie jemals wahrgenommen hatte. Seine Spur vermischte sich mit denen der anderen Beutediebe - Verbannten - und ihren Clankameraden. Die Angst hatte sich in ihr Herz gekrallt, Schilfkralle nicht mehr rechtzeitig zu erwischen, dass er schon weg sein würde bevor sie überhaupt an der Grenze ankam. Langsam ging ihr die Kraft aus. Sie war noch nie in ihrem Leben so schnell gerannt. Nicht, als sie und Pantherfeuer das Problem mit dem Fluss entdeckt hatten und auch nicht, als ihr bester Freund sie in einmaliger Sache zu einem Wettrennen überredet hatte. Nein, die Geschwindigkeit, mit der sie jetzt durch den Wald sauste war neu für sie und das machte ihr zu schaffen. Sie war nicht geeignet für sowas. Ihr Körper sträubte sich gegen die Anspannung, ihre Muskeln protestierten und ihr Herz pochte schnell. Als sie der Grenze näher kam kam sie schlitternd zum Stehen, um die anderen Katzen nicht auf sie aufmerksam zu machen. Lieber würde sie nicht zu nah rangehen oder sie würden sie riechen können. Also verharrte Binsenflut im hohen Gras, darauf hoffend, Informationen zu erhalten. Ihre Ohren waren angestrengt gespitzt, ihre Nase in die Luft gereckt. Schwarze Punkte hatten sich an den Rändern ihres Blickfeldes gebildet, ihr Atem ging stockend nach dieser Überanstrengung und fast konnte sie nicht mal die Stimmen vor sich wahrnehmen. Ihr Bewusstsein war von dem Lauf eingeschränkt, ihr zitternder Körper ein Aufschrei gegen die Anstrengung. Sie konnte sich nicht daran erinnern jemals sowas überstürzt Emotionales getan zu haben, doch sie hatte den Gedanken einfach nicht ausgehalten, dass Schilfkralle einfach weggehen und sie zurücklassen würde. “... und erzählt den Kriegern von morgen von mir, ja?” Binsenflut stockte der Atem. Die Stimme ihres Bruders klang heiter, aber falsch. Sie konnte nicht glauben, dass sie es wirklich noch rechtzeitig geschafft hatte, doch jetzt entfernten sich Schritte plötzlich. Hastig sank die gescheckte Kriegerin weiter zurück, weg von den Verbannten und ihrer Eskorte, bevor sie mit einem großen Bogen der Spur Schilfkralles folgte. All die Monde in denen sie sich selbst dafür verflucht hatte, keine gute Kriegerin und zu nichts nutze zu sein und jetzt war sie doch dankbar dafür, zumindest eine Sache gut zu können. Vorsichtig, um nicht gesehen zu werden schlich sie weiter. Sie dachte in dem Moment nicht daran, ob jemand im Lager ihre Abwesenheit bemerken würde - Pantherfeuer würde sie nicht verraten, da war sie sich sicher - oder ob man ihre eigene Geruchsspur erfassen würde. Es gab jetzt nur ihr schmerzhaft pochendes Herz, brennende Muskeln und der Wille, Schilfkralle noch einmal zu sprechen. Als sie hörte, dass er stehen blieb verharrte sie ebenfalls in der Bewegung. Jetzt, wo sie wirklich die Chance hatte, Abschied zu nehmen, zögerte sie. Was genau wollte sie ihm eigentlich sagen? Sie war überstürzt losgerannt, eine Entscheidung, die sie innerhalb eines Herzschlages getroffen hatte. Es gab keine Vorbereitung, keine Rede, keinen… Plan. Dabei war das doch genau das, worin sie sich immer geübt hatte. Also musste sie sich diesen Augenblick nehmen. Sich überlegen, was sie tun wollte, was richtig war. Doch ihr Kopf wollte nicht gehorchen, sie kämpfte noch immer gegen den Druck auf ihrer Brust an, der einfach nicht verschwinden wollte. Fuchsdung, dachte sie. Mir läuft die Zeit weg. Zögerlich wollte sie eine Pfote vor die andere setzen, auf Schilfkralle zugehen, doch sie war wie erstarrt. Ihr Vorderpfote hing zitternd in der Luft. So sehr sie auch einen Schritt machen wollte, es ging einfach nicht. Panik hatte sie erfasst. Die Anstrengung der letzten Tage, die Hungersnot, Schilfkralles Verbannung. All das war zu viel gewesen und sorgte nun dafür, dass sie in ihrer eigenen persönlichen Hölle gefangen war. Binsenflut konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, alles drehte sich, sie bekam keine Luft mehr. Hektisch schnappte sie nach Atem, doch es schien nichts zu passieren. Endlich, endlich hatte sie ihn eingeholt und jetzt konnte sie nicht mit ihm reden. Die volle Wucht der Situation erdrückte sie fast, legte ein schweres Gewicht auf ihre Brust. Sie würde ganz allein sein. Kein Schilfkralle mehr, der sich um sie sorgte, sich um sie kümmerte. Sie würde allein bleiben, niemand um sie. Binsenflut holte nur noch keuchend Luft, doch es fühlte sich nicht an, als würde es irgendwas bringen. Anstatt diesen einen Schritt in Richtung ihres Bruders zu gehen, nur einen Schritt, kam sie zitternd auf dem Boden zum Liegen. Dunkelheit kroch über ihr Sichtfeld und in einem verzweifelten Versuch, sich daraus zu Befreien krächzte sie ein Wort. “Schilfkralle.” Die Stimme der Kriegerin brach. Sie ahnte, was mit ihr passierte und warum sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, doch sie selbst konnte kaum etwas dagegen tun. Binsenflut presste sich auf den Boden und konnte nur hoffen, dass der Kater, dem sie ihr Leben jederzeit anvertrauen würde, sie gehört hatte.
Erwähnt: Schilfkralle, Pantherfeuer, die Verbannten & Eskorte Angesprochen: Schilfkralle Standort: FC-Lager -> Breiter Strom Sonstiges: Privates Play zwischen Schilf und Binse. Zusammenfassung: Sucht nach Schilfkralle, kommt aber nicht dazu, mit ihm zu sprechen.
”And yet, I'm very concerned about what others think about me.”
Zilpzalpruf war hatte den ganzen Weg bis zur Grenze kein einziges Wort verloren. Was sollte sie auch zu den anderen sagen. Erst jetzt wurde ihr so richtig bewusst, dass sie in diesem Clan niemanden hatte, niemanden der sich um sie und ihr Leben scherte. An der Grenze angekommen blieb sie einen Moment mit den anderen stehen, überlegte Morgenblüte etwas für Ginsterschatten auszurichten, da er doch die einzige Katze im Clan war, der sie kannte. Aber sie hatte ihm nichts zu sagen, nichts was man durch eine andere Katze übermitteln konnte. Nein es war besser hier einen Schlussstrich zu ziehen. Sie nickte der Katzenmenge zu: “Möge der Hunger für euch alle ein Ende finden.”. Zilpzalpruf wusste nicht ob sie irgendjemand wahr nahm, oder sich für das interessierte, was sie sagte, aber das gesagte meinte sie ernst. Sie hoffte das bald keine der Katzen mehr hungerleiden mussten und sich die Zukunft für den Clan positiver gestaltete. Aber sie hatte nun keinen Einfluss mehr darauf. Sie drehte sich um und überquerte, ohne sich noch einmal umzudrehen die Grenze. Sie würde sich ein neues Leben aufbauen, wie auch immer dies aussehen mochte. Aber keines Falls würde sich bei den anderen verbannten bleiben wollen. Vielleicht würde sie ihre Mutter finden. Aber anderer Seits, hatte sie keine Lust der Katze zu begegnen, die sie im Stich gelassen hatte. Sie würde sich alleine etwas aufbauen, sie hatte vorher keine Katze gebraucht und brauchte sie auch jetzt nicht. Sie brauchte niemanden.
Breiter Strom -> kleines Waldstück (getrennt von den anderen Verbannten)
[ private play | bitte nicht interagieren, danke <3 ]
Schilfkralle
» If you make a promise, you keep it, if you make a mistake, you apologize. And if you give someone a dream, you defend it to the end. «
Mit jedem Schritt, mit dem er sich von den Katzen entfernte, mit denen er aufgewachsen war - die er teilweise zu seiner Familie zählte -, wurde sein Herz schwerer und der Druck auf seiner Brust stärker. Es nahm ihm den Atem, nahm ihm das unbeschwerte Grinsen, zu dem er sich bis zu diesem Moment gezwungen hatte. Statt ihrer hatte sich eine Ernsthaftigkeit und eine Frustration auf seiner Miene gebildet, die völlig untypisch für ihn war. Manch einer würde es Verzweiflung nennen. Mit aller Kraft riss Schilfkralle sich zusammen, damit das hysterische Glucksen, das sich in seiner Kehle geformt hatte, nicht entkam; so vieles hatte er mit einem Schlag verloren und langsam... ganz langsam sickerte es zu ihm hindurch. Jetzt, wo er fern von allen war, von denen er nicht wollte, dass sie ihn so sahen. So verletzlich. Die Unwirklichkeit der Situation ließen selbst sein ohnehin durch den starken Schneefall eingeschränktes Sichtfeld noch verschwommener wirken, und allein das Geradeauslaufen glich einem solchen Kraftakt, dass er am liebsten über sich selbst gelacht hätte. Wo waren seine Leichtigkeit, seine Ironie hin? Nun, wo er sie am dringendsten brauchte? Wo war der Drang nach Abenteuer, nach Herausforderungen, nach Neuem, um sich selbst zu beweisen? Doch was bringt mir das alles, wenn ich letzten Endes das Wichtigste verloren habe? Er würde Binsenflut nicht mehr wiedersehen dürfen, sich nicht mehr mit Pantherfeuer und Honigstreif raufen oder unschuldige Schüler, die nicht seine sind, entführen. Doch fern von all dem - was würde aus dem FlussClan werden? Würde der Hunger sie weiter dominieren? Würden sie alle daran zugrunde gehen? Was, beim SternenClan, tat er hier und nicht an der Seite seiner Familie, um zu verhindern, dass so etwas passierte? Am liebsten hätte er geflucht und um sich geschlagen.
»Schilfkralle.«
Noch in der Bewegung erstarrte der Kater, die Augen weit aufgerissen, als er seinen Namen vernahm - als er eine Stimme vernahm, die er jederzeit wiedererkennen würde. Eine Stimme, die in seinen Ohren die Definition von "Zuhause" war. So sehr er sich nach ihr sehnte, umso mehr hoffte er jedoch, dass er sich das Ganze nur eingebildet hatte. Geh weiter. Lass das Territorium hinter dir, bevor du etwas Törichtes tust, mahnte der Krieger sich, doch festgefroren blieb er stehen. Geh. Es verlangte seine ganze Kraft, um die Pfote zu heben und einen Schritt nach vorne zu tätigen, nur um dann wieder zum Stillstand zu kommen. Er wusste, dass es dumm war, erwartete bereits, nichts zu finden außer die schneebedeckte Landschaft, die sich vor ihm erstreckte - und dennoch wandte er seinen Kopf langsam zur Seite. Da stand sie. Deutlich zeichnete sich das schildpattfarbene Fell seiner Schwester in der Umgebung ab und lösten eine Vielzahl an Gefühlen in ihm aus, die er nicht zu sortieren schaffte. Freude, Wut, Erleichterung, Verzweiflung - Schilfkralle fühlte sich schlichtweg überfördert mit all dem und am liebsten wäre er auf sie zugestürmt, um sich an sie zu pressen. »Was machst du hier? Geh heim.« Seine Stimme war rau, kraftlos und er klang sich selbst so unglaublich fremd. »Es ist kalt. Pantherfeuer wird sich nicht freuen, wenn du krank wirst.« Er wollte keinen Abschied.
Erwähnt » Pantherfeuer Angesprochen » Binsenflut Tldr Realisiert immer mehr, welche Konsequenzen die Verbannung mit sich zieht, und fällt aus allen Wolken, als er Binsenflut entdeckt.
”I'm not good with people and I don't want to interact with them.”
|| Privates Play ||
Sie konnte nicht fassen, dass jetzt ausgerechnet, in einem der wohl wichtigsten Momente ihres Lebens die Angst ihr wieder alles kaputt machen musste. Binsenflut biss die Zähne zusammen und versuchte ihrem Körper zu befehlen, wieder ihrer zu sein. Alles um sie herum schien auf sie zu drücken. Ihre Lungen brannten, alles tat weh. Ihre Muskeln protestierten gegen den Sprint, den sie hingelegt hatte und für einen kurzen Augenblick kam ihr in den Sinn, dass Ausdauertraining wohl doch nicht so schlecht war. Sie meinte sogar, Pantherfeuers Stimme zu hören, der sie dazu aufforderte, mit ihm laufen zu gehen, was sie immer wieder widerwilliger mit einem Grummeln ausschlug. So schnell wie er gekommen war, verschwand der Gedanke allerdings auch wieder. Trotzdem half es ihr, etwas Abstand von der Situation zu nehmen und sich darauf zu besinnen, was wichtig war. Betont langsam nahm sie einige tiefe Atemzüge, wie sie es sonst auch versuchte, wenn ihr alles zu viel wurde. Allerdings pochte ihr Herz immer noch viel zu schnell und ihr Maul wollte sich nicht öffnen, als wäre es mit Honig verklebt. Langsam zweifelte sie wirklich daran, überhaupt noch ein Wort rausbringen zu können, aber dann blickte sie plötzlich in blaue, vertraute Augen, die sie noch nie so verzweifelt und mit Emotionen überfüllt gesehen hatte. Ihr Bruder war der, der immer ein Lächeln aufsetzte, Witze machte, sich kümmerte. Er war selbstbewusst, ein Krieger, hatte seine Fähigkeiten unter Kontrolle - in gewisser Weise das Gegenstück zu ihr. Doch sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen solchen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen zu haben. “Schilfkralle”, brachte sie erneut hervor, der Druck auf ihrer Brust schwand mit der aufkommenden Sorge um ihn. Was würde er nur ohne den Clan tun? Wohin würde er gehen? Er würde sicherlich alleine klarkommen, er war ein Kämpfer, aber die Verbindung zum Clan hatte ihm bisher eine Richtung gegeben. Langsam kroch sie vorwärts, vertraute ihren Beinen noch nicht genug, sich wieder aufzurichten. Doch sie wollte ihm näher sein. Vorsichtig streckte die Kätzin ihm die Nase entgegen und berührte sanft seine Wange. Erst jetzt registrierten seine Worte in ihrem Kopf, aber sie zuckte nicht davor zurück. Sie hatte es endlich geschafft, zu ihm zu kommen und jetzt konnte er sie nicht einfach wegschicken. Nicht, ohne dass sie sich verabschiedeten. Binsenflut kannte Schilfkralle gut genug um zu wissen, dass er lieber einfach verschwunden wäre, aber er würde es bestimmt bereuen, nicht noch einmal mit ihr gesprochen zu haben und sie brauchte das hier. “Ich…”, stammelte die Kätzin und ihre eigene Stimme hörte sich fast fremd in ihren Ohren an. Als hätte sie ihren Kopf in den Fluss getaucht. Ein schlechtes Gewissen überkam sie, als sie daran dachte, dass Pantherfeuer im Lager zurückgeblieben war - dass sie nicht mal richtig Bescheid gegeben hatte. Er machte sich bestimmt Sorgen, doch darauf konnte sie sich jetzt nicht konzentrieren. Endlich rappelte sie sich auf, wenn auch zitternd. Der Wille, Schilfkralle auf Augenhöhe zu begegnen stärker als der Schmerz. Das Atmen fiel ihr ebenfalls etwas leichter. Sie war da angekommen, wo sie hin wollte und die Anwesenheit ihres Bruders gab ihr - wie immer - Kraft. “Ich konnte dich nicht einfach so gehen lassen”, sagte sie schließlich, ihre Stimme wurde von Wort zu Wort leiser und schließlich schaute sie doch wieder weg. Der Boden schien ganz interessant. Und ihre Pfoten erst. Sie waren vom Schnee ganz nass und fühlten sich etwas merkwürdig an. Vielleicht war es einfach die Kälte gepaart mit dem schnellen Lauf, die sie so kribbelig machten, doch ihr dichter, langer Pelz schützte sie davor, den scharfen Wind wirklich zu spüren. “Mir ist auch gar nicht kalt.” Fast war es wieder so, als wären sie beide Schüler und Schilfkralle hatte etwas ausgefressen während sie ihm einfach blind gefolgt war. Dass sie einfach am Abend darüber lachen würden (naja, hauptsächlich hatten er und Pantherfeuer gelacht), was für eine Dummheit er angestellt hatte nur um sich dann Beute zu teilen und sich die Zunge zu geben. Dass sie sich in der Nacht zu Dritt gemeinsam ein Nest teilen würden, um sich vorm Einschlafen noch heimlich Sachen zuzuflüstern, die belanglos waren, aber in diesem Moment ganz wichtig schienen. Dass sie am nächsten Tag einfach wieder mit ihren Mentoren das Lager verlassen würden um neue Dinge zu lernen, um eines Tages gute Krieger zu werden… Nur dass diesmal niemand lachen würde, denn sie waren schon längst ernannt und Schilfkralle war verbannt worden. Weil er eine Grenze wie diese hier übertreten hatte, um ihr zu helfen. Die Erinnerungen brachten Binsenflut aus dem Konzept, ließen erneut Angst und Schuld in ihr aufkommen und bevor sie sich daran hindern konnte, sagte sie bereits: “Kannst du mich nicht mitnehmen?” Ihre Ohren zuckten, von sich selbst überrascht, aber ihr Blick flog wieder hoch zu seinem. “Ich sollte mit dir gehen, oder nicht? Du bist doch mein Bruder.” Die goldenen Augen der Kätzin trafen auf seine blauen - eine stille Bitte in ihnen, sie nicht einfach so zurückzulassen. Die Bitte, nicht aus ihrem Leben zu verschwinden. Die Bitte, sich auch weiterhin zu sehen. Die Bitte, nicht allein zurück zu bleiben.
Erwähnt: Schilfkralle, Pantherfeuer Angesprochen: Schilfkralle Standort: Breiter Strom Sonstiges: -- Zusammenfassung: Ist anxious, redet mit Schilf.
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Schilfkralle
» If you make a promise, you keep it, if you make a mistake, you apologize. And if you give someone a dream, you defend it to the end. «
Die Sonne war indessen hinter dem Horizont verschwunden - nicht, dass sie in all dem dichten Schneefall sonderlich bemerkbar gewesen war -, doch ihr Verschwinden hatte das ganze Territorium in Dunkelheit getaucht. Ein letztes Wiedersehen, ein finaler Abschied zwischen Geschwistern bei Schnee und Sturm und tiefer Finsternis - hätte es noch dramatischer sein können? Zynisch zuckten seine Schnurrhaaren und am liebsten hätte er seine Krallen in etwas gebohrt, um seine angestaute Wut und Frustration Ausdruck zu verleihen - um den Schmerz, den er nun bei Binsenfluts Anblick mehr denn je spürte, in die Welt hinauszutragen. Kurz kam ihm Spatzenpelz' Anlitz in den Sinn und vor einen Herzschlag glomm ein gefährliches Funkeln in seinen Augen auf, das jedoch genauso schnell verschwunden war, wie es gekommen war. So sehr ein kleiner Mord verführerisch zu klingen schien, so sah er sich nicht in der Lage, solche Emotionen zu verspüren und Gedanken zu haben, während sie vor ihm stand. Hatte er sie in all den Blattwechseln jemals so erlebt? So zerstört, kraftlos. Nicht, dass Binsenflut eine Katze war, die vor Energie strotzte, doch dies war etwas, was ihn bis aufs Tiefste erschütterte. Er wollte für sie da sein. Ihr über das Fell streichen und ihr versichern, dass alles in Ordnung sei, während er sich gleichzeitig darüber lustig machte, was für einen Wirbel sie denn hier veranstaltete. Doch er konnte nicht, weil nichts in Ordnung war. So viele Lügen er doch erzählen konnte, um den Seelenfrieden seiner Familie zu bewahren, so gehörte diese nicht dazu. Schilfkralle war nicht einmal mehr in der Lage, sie dafür aufzuziehen, dass ihr angeblich nicht kalt sei. Bei den Wetterumständen war es unmöglich, etwas anderes als Kälte wahrzunehmen, doch... wenn er ehrlich zu sich war, verstand er sie auch irgendwo. Bei all den Gefühlen, die in seinem Inneren tobten, war kein Platz mehr, um die Blattleere wirklich zu spüren. »Pantherfeuer würde mir jetzt schon das Fell über die Ohren ziehen, wenn er wüsste, dass ich der Grund dafür bin, dass du dich hier herumtreibst«, versuchte der Rotweiße stattdessen weiterhin, kratzig kamen die Worte aus ihm heraus. Der dunkle Krieger, sein Freund von Jungentagen an, war das Einzige, an das er noch festhalten konnte. Wäre er nicht existent, wer wusste schon, ob Schilfkralle sich Jubelsterns Entscheidung einfach so hingegeben hätte - doch so hatte er wenigstens eine Absicherung, dass jemand da sein würde, der auf sie aufpasste. Auf Binsenflut. Auf seine Schwester, für die für ihn kein Gesetzesbruch zu weit ging. »Kannst du mich nicht mitnehmen?« Fassungslosigkeit breitete sich auf seinen Zügen aus, die sonst keine anderen Emotionen verrieten - die sonst von einem gewissen Schalk geprägt sind - und immer wieder öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern. Doch keine Worte kamen heraus, kein Laut. Beim SternenClan, er wusste ja noch nicht einmal, was er darauf erwidern sollte. Sein Kopf war leer und voll zugleich. Ihre Stimme hörte, schmerze so sehr, mehr als all die Kämpfe, die er bestritten hatte, in denen Adrenalin seine Sinne berauscht hatten. Niemand hatte ihm gesagt, wie überwältigend Gefühle sein konnten - wie sehr es wehtun konnte, Bindungen einzugehen. Und zu verlieren. »Binsenflut«, begann er leise, stark schlug sein Herz gegen seine Brust, während er zurselben Zeit das Gefühl hatte, als würde es mit jedem Schlag mehr und mehr auseinanderfallen. »Nein.« Er wusste nicht, woher er die Kraft fand, um mit der Bestimmtheit zu sprechen, die er trotz allem hatte finden konnte. »Nein, Binsenflut«, wiederholte Schilfkralle und zum ersten Mal, seit das Ganze begonnen hatte, suchte er aktiv nach ihrem Blick. »Geh nach Hause. Der FlussClan ist deine Familie. Du wirst dort sicher sein.« Würde sie? Doch dies war kein Zeitpunkt für Zweifel, denn wenn ihm eins bewusst war, dann, dass er nicht sie beide über die Blattleere lebend bringen können würde. »Deine Freunde sind da, du kleines Mäusehirn. Und Pantherfeuer - was soll er denn ohne dich machen? Völlig verloren ist der Schwachkopf ohne dich«, fuhr er fort, zerriss dabei sein eigenes Herz. Ja, er hätte sie gern an seiner Seite; schließlich war Familie das, was für ihn den höchsten Stellenwert innehatte, doch so egoistisch konnte er nicht sein. »Außerdem brauch ich doch eine Kätzin, die ihre Junge nach mir benennt - ich glaube, keine andere FlussClan Kriegerin würde das in nächster Zeit tun wollen.« Seine Stimme war für einen Augenblick weicher geworden, hatten ihren Schelm wiedergefunden - nur um seiner Schwester das Gefühl zu geben, dass es in Ordnung war, dass er ging. »Bitte geh heim und lass mich weiterziehen.« Gequält lächelte er. »Dass du mich doch jetzt tatsächlich zu einem richtigen Abschied zwingst.«
Erwähnt » Pantherfeuer Angesprochen » Binsenflut Tldr Ist in pain und versucht, Binsenflut davon zu überzeugen, wieder nach Hause zu kehren.
If I could burn this town, I wouldn't hesitate to smile while you suffocate and die. And that would be just fine.
Beerengift schnaubte nur, als sie Schilfkralles Antwort vernahm. Aber er hatte recht, die Welt stand ihnen jetzt offen~ Etwas unsicher darüber, ob sie alle zusammen bleiben sollten, oder ob sich ihre Wege hier nun trennen würden, machte sie einen Satz nach vorne, der FlussClan Eskorte weiter den Rücken zukehrend. Mit etwas schnelleren Schritten setzte sie sich dann in Bewegung, um das Territorium des FlussClans nun wirklich hinter sich zu lassen und nicht noch weiter an der Grenze herumzulungern. Mit etwas Abstand lief sie in die Richtung, in dir auch die anderen Verbannten aufgebrochen waren, folgte aber niemanden direkt.
Mit hängendem Schweif folgte Hibiskusblüte der Eskorte raus aus dem Territorium, welches bereits ihr gesamtes Leben lang ihre Heimat gewesen war. Eine ganze Schar starker Krieger in solch einer harten Blattleere zu verbannen… wenn sowieso schon Beuteknappheit herrschte. Die ehemalige FlussClan-Kriegerin musste zugeben: Sie verstand nicht, wieso Jubelstern so gehandelt hatte. War es Spatzenpelz gewesen, der die Anführerin so weit getrieben hatte? Oder verdienten sie es wirklich aus dem schützendem Lager verbannt zu werden? Je nachdem, wie schützend das Lager denn nun noch wirklich war. Denn so wie Hibiskusblüte es einschätzte, würde es nicht mehr lange dauern, bis die ersten schwachen Katzen der Hungersnot erliegen würde. Und dieses Wissen tat ihr tief im Herzen weh. Fast so tief, wie der Abschied von Bienenwolke geschmerzt hatte. Unsicher richtete die gemusterte Kätzin ihren Blick immer wieder auf Morgenblüte, die einige Schwanzlängen vor ihr lief und fest musste sie die Zähne zusammenbeißen, um nichts Unüberlegtes zu sagen.
Immer wieder schweiften die Gedanken der jungen Kätzin ab, wanderten zurück zu Bienenwolke und den Worten, die sie an ihre beste Freundin gerichtet hatte und jedes davon lag ihr schwer im Magen. Würde sie Bienenwolke je wiedersehen? Hoffentlich passte Echoherz gut auf sie auf. Träge seufzte sie auf, als sie schließlich die Grenze übertraten und allesamt irgendwie unschlüssig stehenblieben. Mit einem genervten Brummen versuchte sie Spatzenpelz auszublenden, welcher zum Glück nach seiner Ansprache direkt verschwand. Das war wahrscheinlich auch besser so, denn einige der hier anwesenden waren wahrscheinlich mehr als nur ein bisschen wütend auf den Kater mit dem losen Mundwerk, der sie allesamt erst in diese Situation gebracht hatte. Und auch, wenn Schilfkralle und Beerengift es anders sahen. Sie selbst hatte noch eine Kleinigkeit zu sagen. „Pass bitte auf sie auf, ja?“ Hauchte Hibiskusblüte lautlos, vertraute darauf, dass Morgenblüte wusste, wen sie meinte.
Anschließend wandte sie sich ab, blickte in den dunklen Himmel, blinzelte sich einige Schneeflocken aus den Augen und ließ einen Moment die angespannte Haltung fallen, die sie seit dem Beginn der vergangenen Versammlung aufrecht erhalten hatte. Beerengifts Frage nach dem „was nun?“ war berechtigt, doch schien niemand weiter drauf eingehen zu wollen, denn Schilfkralle verschwand kurz darauf, ohne noch etwas zu sagen etwas Abseits von ihnen und die gemusterte Kätzin wandte ihr nun auch den Rücken zu, um sich einen Weg zu suchen. Und sie selbst? Hibiskusblüte wusste es nicht, wusste nichts mit sich anzufangen, weswegen sie einfach an der Grenze sitzen blieb und weiter in den Himmel schaute, als könnte dieser ihr einen Weg vorgeben, welchen sie nun gehen sollte. Dann stand sie auf, schüttelte sich den Schnee von den Schultern und trat etwas vor, bevor sie dem FlussClan den Rücken zudrehte und die Grenze hinter sich ließ.
TL;DR: Verlässt mit den anderen das Lager, spricht kurz mit Morgenblüte und setzt sich schließlich hin, nicht wissend, was sie nun eigentlich tun soll. lost tm
"He's got you mesmerised while I die"
flower
~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~_~
Don't say I didn't warn ya
All the good girls go to hell
and once the water starts to rise and heaven's out of sight she'll want the devil on her team
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Die Zeit schien wie eingefroren zu sein. Stille hatte sich um sie gelegt und es war fast so, als wäre das ganze Territorium unter der dicken Schneeschicht eingeschlafen. Keine Beute regte sich und es würde sicher noch eine ganze Weile dauern, bis der FlussClan wieder richtig jagen konnte. Im Kontrast dazu rauschte der Fluss tosend hinter ihnen, riss die Stimmung auf. Während der Schnee langsam um ihnen fiel - wie melancholisch - lag Binsenfluts Aufmerksamkeit woanders. Sie starrte Schilfkralles rot-weißen Pelz an als wolle sie sich den Anblick ganz genau einprägen. Wenn sie tief in sich ging wusste sie, dass er sie niemals mitnehmen würde. Wahrscheinlich würde sie ihn sogar nur in Gefahr bringen und ihn zurückhalten, ein Klotz am Bein sein, wie immer. Sie wusste all das. Trotzdem fiel es ihr schwer, das einfach so hinzunehmen. Wenn er ging dann würde das eine Lücke hinterlassen, nicht nur in ihrem Leben. Der Clan brauchte Krieger wie ihn. Binsenflut konnte nicht einmal genau sagen, ob sie noch genug Kraft hatte, wieder ins Lager zurück zu kehren und ihre Pflichten einfach wieder aufzunehmen als wäre nichts passiert. Konnte sie einfach wieder normal mit Blaubeerbauch und Pantherfeuer reden, wenn sie jetzt immer daran denken musste, dass ihr Bruder fehlte? Bei der Erwähnung von Pantherfeuer blickte sie zur Seite, konnte seinem Blick nicht mehr standhalten. “Er hat bestimmt ganz andere Sachen im Kopf, Schilfkralle. Du wurdest verbannt”, es schmerzte sie, das auszusprechen, denn dadurch wurde es realer als zuvor. Wie ein Dorn, der sich in ihre Seite rammte. “Er ist genau so sehr deine Familie wie ich, das weißt du.” Vielleicht hatte der dunkle Krieger nicht mal gemerkt, dass sie gegangen war, aber irgendwie konnte sie das nicht glauben. Bisher hatte er immer gemerkt, wenn etwas mit ihr nicht stimmte und war so feinfühlig, was ihre Stimmungen betraf wie kein anderer. Am liebsten würde sie es allerdings jetzt vermeiden, auf ihren besten Freund zu treffen. Es würde sie nur daran erinnern, dass Schilfkralle nicht mehr Teil des Clans war und dass sie nicht mehr so genau wusste, was sie über ihren besten Freund denken sollte. Es würde sie vor die Frage stellen, ob er mit an der Verbannung Schuld war, ob er zu vorschnell gewesen war. Unruhig drückte sie mit ihren Pfoten auf dem frischen Schnee herum, bevor sie tief seufzte. “Aber ich möchte ihn gerade nicht sehen.” Stimmte das? Oder war das nur die Verwirrung, die sich in ihr breit gemacht hatte? Binsenflut wusste es selbst nicht genau, aber das war jetzt nicht wichtig. Alles andere schien im Vergleich mit diesem Moment unwichtig zu sein. Sie hatte bereits erwartet, dass Schilfkralle sie ablehnen würde. Die Gefühle, die in ihr wie ein Sturm tobten hinderten sie nicht daran, die Sinnlosigkeit ihrer Bitte zu erkennen. Es würde für sie beide vermutlich nicht gut enden - die Schuld würde sie zurückhalten und das Risiko, dass sie beide verhungerten, wäre zu hoch. Ihre logische Seite hatte diese Argumente schon längst durchdacht, aber ihr Herz hatte es noch nicht akzeptiert. Irgendwie hatte sie immer noch die Hoffnung, dass er sie nicht einfach wegschicken würde, auch wenn alles dagegen sprach. Deswegen tat es trotzdem furchtbar weh, als er sie abwies. Binsenfluts Atem stockte, bevor sie ihn bewusst langsam ausstieß um nicht das falsche zu sagen. Da war es: das Nein, was sie erwartet und doch gefürchtet hatte. Das Nein, was sie brauchte, um wirklich Abschied zu nehmen. Vielleicht hatte sie genau das hier vorausgesehen als sie das Lager verlassen hatte. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, ließ die Zurückweisung auf sich wirken. Binsenfluts Ohren zuckten als er weitersprach, aber innerlich spürte sie, wie etwas in ihr zerbrach. Als wäre der letzte Funken Hoffnung in ihr erloschen. Sie nickte unbewusst, ihr Blick wieder auf ihre Pfoten gerichtet. “Und was wirst du alleine machen? Wo wirst du hingehen?”, fragte sie schließlich. Es schmerzte, dass er sich immer noch nur um sie kümmerte, anstatt an sich selbst zu denken. War er so sehr daran gewöhnt, Rücksicht auf sie zu nehmen, wenn er doch eigentlich selbst in der Klemme steckte? Er hatte keinen Schlafplatz, nichts zu essen, kein Territorium, keinen Clan. Sie konnte sich nicht mal vorstellen, wie sich das anfühlte. Und trotzdem versuchte er noch, Witze zu reißen um sie nicht zu traurig zu machen. Sie lachte trocken - kurz und humorlos. “Du weißt genau, dass du früher eine Gefährtin bekommen hättest als ich, du Flohpelz.” Sie passte sich seinem Ton an, sanfter als zuvor, aber mit einem Biss als sie ihm das Schimpfwort an den Kopf warf. Binsenflut fluchte nicht. Nicht oft jedenfalls. Und doch kam es ihr gerade jetzt richtig vor, denn da war auch Wut, die zögerlich in ihrem Magen aufkochte. Darauf, dass er eine solche Dummheit begangen hatte. Und das auch noch für sie. Es würde wohl eine Weile dauern, bis sie sich damit abgefunden hatte. Trotzdem wollte Binsenflut nicht, dass das Gespräch endete. Sie konnte ihn nicht gehen lassen - noch nicht. Nicht, bis sie wusste, dass er okay sein würde. Oder dass sie selbst damit klarkam. Und vor allem nicht bevor sie ihm nicht deutlich gemacht hatte, dass er immer ihr Bruder sein würde. Der Blick in seinen Augen sah traurig aus, als könnte er sich ebenso wenig von ihr verabschieden wie sie. Seine Bitte schnürte ihr die Kehle zu, seine Qual ein Teil der ihren. Für einen Moment verspürte sie das tiefe Verlangen, sich an ihn zu pressen, bevor sie sich tatsächlich verabschieden musste. Also hob sie die Pfote und dieses Mal gehorchte ihr Körper ihr als sie einen Schritt näher auf ihn zutrat und ihre Schulter an seiner rieb bevor sie ihr Gesicht in Schilfkralles Fell vergrub. “Versprich mir, dass du auf dich aufpasst." Eine Pause. "Und dass du versuchen wirst, einen Weg zurück zu finden.” Es war unfair, das zu verlangen, das wusste sie. Vielleicht genauso unfair wie dass er ihr nichts von seinem Beutedieb erzählt hatte. Dass er sie im Dunkeln gelassen hatte. Dass er sie alleine ließ. Dennoch wollte sie, dass er um sein Leben im Clan kämpfte und sich dem nicht einfach hingab. Er war doch der Stärkere von ihnen beiden - wenn es einer schaffen würde, Jubelsterns Gunst zurück zu gewinnen dann ihr selbstbewusster, idiotischer, liebevoller Bruder. Beim SternenClan, das hier tat weh. Doch sie brauchte das, also ließ sie sich leicht gegen ihn fallen und nahm sich diesen einen Moment, den Schmerz zu spüren, ihm nachzugehen, sodass sie ihn irgendwann vielleicht gehen lassen konnte.
Erwähnt: Schilfkralle, Blaubeerbauch, Pantherfeuer, Jubelstern Angesprochen: Schilfkralle Standort: Breiter Strom Sonstiges: Privates Play. Zusammenfassung: Zu viel innerer Monolog, ist emotional, will sich nicht von Schilf verabschieden.
”And yet, I'm very concerned about what others think about me.”
[ private play | bitte nicht interagieren, danke <3 ]
Schilfkralle
» If you make a promise, you keep it, if you make a mistake, you apologize. And if you give someone a dream, you defend it to the end. «
Die Begegnung mit seiner Schwester fühlte sich wie die wirkliche Strafe für sein Vergehen an - während die Verbannung schiere Frustration und Trauer in ihn ausgelöst hatten, so war Binsenfluts Anblick reiner Schmerz. Er wollte sie nicht so sehen, wollte nicht der Grund für ihren aktuellen Zustand sein und nicht wissen, ob und wie schnell sie sich von all dem erholen würde. Waren sie jemals nicht zusammen gewesen? Für sie beide würde es fortan eine ganz andere Welt sein. Nicht nur für uns. Auch für Pantherfeuer und viele andere Katzen, die heute ihre Liebsten verloren haben. Scharf sog er die Luft ein, deren Eiseskälte sich wie weitere Krallenhiebe durch seine Lungen zogen. Was hatte Jubelstern nur getan? Keiner von ihnen hatte böswillige Intentionen gegenüber den Clan beherbergt. »Autsch«, meinte Schilfkralle nur an Pantherfeuers Stelle, als Binsenflut meinte, sie wolle den dunklen Kater im Augenblick nicht sehen. Seine Gesichtszüge zuckten dabei leicht, als wolle er sich an einem schiefen Grinsen versuchen, das jedoch eher missglückte. An ihrer Haltung erkannte er, wie seine eigenen Worte langsam zu ihr durchsickerten, und eine Welle an Erleichterung durchströmte ihn; er wusste nicht, wie lange er es ertragen hätte, mit ihr über eine solche Möglichkeit, eine solche Zukunft mit ihnen beiden als Streunende zu reden. Er hatte so viel verloren, dass - obgleich die Ablehnung entscheidend über seine Lippen gekommen war - er an der Grenze zwischen Vernunft und Egoismus balancierte. Seine Familie war ihm das Wichtigste und er wollte sich kein Leben vorstellen, in dem er nicht erlaubt war, zu ihr zurückzukehren. Doch noch weniger wollte er sie ins Verderben stürzen. Schilfkralle widerstand dem Drang, auf sie zuzuschreiten und seine Schnauze in ihrem Fell versinken zu lassen; es würde ihm es nur umso mehr erschweren, sie zurückzulassen. »Hier und da - endlich einmal die Welt erkunden, hm? Neue Abenteuer erleben. Wer weiß, was ich so begegnen werde? Ich bin doch schon sehr bequem geworden in letzter Zeit, wann war denn bitte mein letzer Kampf?«, witzelte er, doch immer wieder brach seine Stimme ab, ließ ihn ernster klingen als er es versuchte zu sein. Ihr trockenes Lachen hätte ihn am liebsten fluchen lassen. »Was heißt hier "hätte"? Vermutlich bin ich bei meinem fünften Wurf, bevor du und Pantherfeuer überhaupt einen Schritt weiter seid«, jammerte Schilfkralle, der mit der Situation nicht anders umzugehen wusste. »Ich werde meine Junge Binse und Flut und Panther und Feuer nennen.« Er wusste, dass er inzwischen an einem Punkt angekommen war, an dem er das Gespräch nur weiter künstlich in die Länge zog, weil er nicht gehen wollte. Weil er nicht wusste, ob er dieses Gesicht, das ihm so vertraut war, das er so liebte, jemals wiedersehen würde. Ob sie sich im SternenClan begegnen würden? Ob der SternenClan ihn aufnehmen würde, obgleich er keinem Clan mehr angehörte? “Versprich mir, dass du auf dich aufpasst." Eine Pause. "Und dass du versuchen wirst, einen Weg zurück zu finden.” Hart schluckte er den Kloß in seinem Hals hinunter, presste die Zähne zusammen, dass es fast schon wehtat. Sie war ihm so nah, so unglaublich nah - er hatte den Moment verpasst, zurückzuweichen, doch hätte er ihr das wirklich antun können? Nun war er hier, nahm ihren Duft auf, spürte ein letztes Mal ihr Fell an seinem. Es war das, was seinem Herz den letzten Stoß gab und es in kleine, kleine Teile zerschlug. »Du ebenso ja? Egal, wo ich bin, wo du bist, du wirst mir immer wichtig sein«, murmelte Schilfkralle kraftlos, während er ihr immer wieder liebevoll über das Fell leckte. »Ich hab dich lieb, Schwesterherz, auch wenn du mich gerade folterst.« Er endete seine Worte damit, ihr sanft ins Ohr zu beißen. »Und jetzt tu mir einen Gefallen ja? Wenn du mich auch nur halb so lieb hast, dann kehr nach Hause zurück.«
Erwähnt » Pantherfeuer, Jubelstern Angesprochen » Binsenflut Tldr Versucht verzweifelt, die Situation aufzulockern, doch der Schmerz überwältigt ihn schließlich doch. Tauscht letzte liebevolle Momente mit Binsenflut aus und schickt sie erneut heim.
”I'm not good with people and I don't want to interact with them.”
Fast fühlte sich die junge Kätzin wieder in die Kinderstube zurück versetzt. Schilfkralles Pelz war zwar bei Weitem nicht mehr ganz so flauschig wie früher, aber der Duft und die Wärme waren immer noch genau die Gleiche. Sie glaubte nicht, dass sie jemals vergessen würde, wie sein Fell sie in diesem Moment in der Nase kitzelte oder wie sie das Blut in ihren Ohren rauschen hörte. Es war kaum vorstellbar, dass sie seine leicht raue, freudlose Stimme bei diesem Abschied jemals wieder aus ihren Erinnerungen verbannen könnte. Schilfkralle versuchte wie immer, stark zu wirken und die Situation aufzulockern, aber das brachte ausnahmsweise einmal gar nichts. Seine Stimme brach immer wieder, die Worte hörten sich hohl an und sein Körper schien schlapp. Binsenflut stieß ein humorloses, kurzes Lachen aus und schüttelte dann den Kopf. “Neue Abenteuer sind überbewertet”, sagte sie und musste sich nun wirklich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie ihn nicht mehr im FlussClan-Territorium antreffen würde. Er hatte zu großen Respekt als dass er an der Grenze verweilen würde, geschweige denn Beute des FlussClans zu jagen. Es war eine unmögliche Situation, geschaffen durch die Not des Clans und die Gehässigkeit einzelner Krieger. Das sah sie nun. Spatzenpelz hatte Jubelstern provoziert und damit die Verbannung eingeläutet, nicht die Katzen, die etwas Beute in einem anderen Territorium gestohlen hatten. Binsenflut erkannte, wie verzweigt und komplex die Sache war. Trotzdem würde es wohl eine Weile dauern, bis sie Jubelstern wieder anerkennen konnte, wenn überhaupt. Binsenflut war der festen Überzeugung, dass die Anführerin Milde hätte walten lassen können, Verständnis zeigen können. Stattdessen hatte sie ihren Bruder verstoßen. Sie seufzte. Und verzog im nächsten Moment das Gesicht. Gut, dass er es nicht sehen konnte, sonst hätte Schilfkralle sie vielleicht noch für den Ausdruck ausgelacht. Ehrlich. “Was hast du bitte für Flöhe im Hirn? Pantherfeuer hat doch mit meinen Jungen nichts zu tun!” Ihre Jungen? Moment, halt. “Also, warte, nicht meine Jungen!” Worum ging es hier eigentlich nochmal? All die Emotionen hatten anscheinend ihr Hirn angesenkt und hinterließen nur noch eine Rauchwolke aus flirrenden Gedanken und Erinnerungen. Und Schilfkralles auch, denn offensichtlich redete er nur noch Stuss. Aber wenigstens hatte sie bei ihm nicht die gleichen Probleme wie mit anderen Katzen und konnte ihm ins Gesicht sagen, wenn er Schwachsinn redete. “Ich krieg jedenfalls keine Jungen. Und Pantherfeuer wird auch nicht mein Gefährte.” Sie ignorierte die Hitze, die in ihren Nacken kroch als sie daran dachte, eine Partnerschaft mit ihrem besten Freund einzugehen. Es war ein absurder Gedanke, dass sie einmal tatsächlich einen Gefährten finden würde. Geschweige denn Königin sein würde. Dazu war sie viel zu… merkwürdig. Binsenflut war zufrieden damit, Blaubeerbauch, Schilfkralle und Pantherfeuer als ihre Familie zu erachten - das reichte ihr. Sie brauchte keine anderen Kater in ihrem Leben, diese drei waren schon absolut genug. Naja, …zwei. Für einen kurzen Moment hatte sie vergessen können, warum sie eigentlich gerade hier war und warum sich ihr Herz so schwer anfühlte. Die sanften Striche seiner Zunge auf ihrem Rücken holten sie wieder in die eiskalte Realität zurück. Plötzlich fühlte sich der Kontakt zu viel an. Zu nah. Als wäre eine Blase zerplatzt. Ihr Pelz fühlte sich an wie elektrisiert und der leichte Druck seiner Zähne an ihrem Ohr brachte sie jetzt dazu, sich von ihm wegzulehnen und zurück zu treten. Vielleicht war es besser so, sonst hätte sie wohl nie gehen können. “Du mir auch”, sagte sie kleinlaut und schaute auf ihre Pfoten. Binsenflut war froh, dass sie ihm nachgelaufen war. Dieser Moment war ihr so wichtig wie kaum etwas anderes und würde sich in ihre Erinnerungen brennen, aber Schilfkralle hatte Recht: es war Folter für sie beide. Das hier war nicht einfach nur ein klarer Schnitt, dass sie getrennter Wege gehen konnten. Das hier war durcheinander, schmerzvoll, aufreibend. Ein Chaos aus Emotionen. Aber trotzdem so viel besser, als wenn sie ewig bereut hätte, nicht Abschied genommen zu haben. Die Kätzin besaß nicht genug Optimismus um tatsächlich darauf zu hoffen, dass Schilfkralle wiederkommen würde, aber wenn - wenn - es diese Chance irgendwo gab, so klein sie auch war, wollte sie, dass er es versuchte. “Hast du verdient”, miaute sie ein bisschen krächzend und schniefte kurz. “Weil du es ernsthaft geschafft hast, verbannt zu werden.” Mit einem fragwürdigen Blick aus ihren gelben Augen starrte sie ihn jetzt an. “Du bist ein Idiot.” Binsenflut war, auch wenn sie Schilfkralle lieb hatte, immer noch seine Schwester. Und das beinhaltete eben auch, ihm seine Dummheit an den Kopf zu werfen. Dann aber wurde ihr Ausdruck wieder sanfter, leicht entschuldigend. Sie würde es nicht aussprechen, aber es fühlte sich so an, als wäre sie an dieser Situation mit Schuld. “Danke, dass du immer auf mich aufgepasst hast, Schilfkralle.” Mit diesen Worten senkte Binsenflut kurz ihren Kopf, bevor sie mit der Schweifspitze noch einmal über seine Flanke strich und sich dann zum Gehen abwandte. Ihr Herz pochte laut in ihrer Brust als sie den roten Kater hinter sich zurück ließ - ihren Beschützer, ihren Freund, ihre zweite Hälfte. Sie wusste, es konnte nie wieder so sein wie als sie noch Jungen waren, aber nie hätte sie gedacht, dass ihr Weg sich einmal auf eine solche Weise trennen würde. Binsenflut schluckte hektisch einen Schluchzer hinunter, der sich in ihrer Kehle angebahnt hatte und versuchte ihren Weg eisern fortzusetzen. Eine Pfote vor die andere. Doch der Drang, sich noch einmal umzudrehen war zu stark. Also sah die junge Kriegerin zurück zu der Gestalt im Schnee und heftete ihren Blick auf ihn. Ein tiefer Atemzug. Sie öffnete das Maul, doch es gab nichts mehr zu sagen. Alle Worte waren bereits ausgesprochen, alle Gesten ausgetauscht. Was jetzt blieb war das hohle Gefühl in ihrem Körper, das Loch, dass sich immer mehr vergrößerte, je mehr Distanz zwischen sie kam. Sie blinzelte, ihre Augen liefen noch einmal über seine Statur, damit sie sich den Anblick einprägen konnte. Ohne es zu registrierten flüsterte Binsenflut etwas, eine Hauchwolke entstand vor ihrem Maul, doch sie konnte nicht genau sagen, ob sie es tatsächlich ausgesprochen hatte oder ob ihr Herz sich nicht dazu durchringen konnte. Wie es auch wahr, sie glaubte nicht, dass er es tatsächlich durch den fallenden Schnee noch gehört hatte. Also drehte sie sich um, dieses Mal wirklich und ließ Schilfkralle hinter sich zurück.
“Leb wohl.”
Erwähnt: Schilfkralle, Pantherfeuer, Blaubeerbauch, Jubelstern, Spatzenpelz Angesprochen: Schilfkralle Standort: Breiter Strom Sonstiges: Privates Play. @Inno: nicht wundern, ich mache noch einen Post hier im Thema bevor ich sie tatsächlich ins Lager schicke. She has many thoughts. Zusammenfassung: Genießt den Augenblick, während sie sich an Schilfkralle drückt, rückt dann aber weg von ihm und sagt tatsächlich ihren letzten Abschied.
”And yet, I'm very concerned about what others think about me.”
» If you make a promise, you keep it, if you make a mistake, you apologize. And if you give someone a dream, you defend it to the end. «
Die Szene, so herzerwärmend sie eventuell auf Dritte wirken könnte, fühlte sich so unglaublich falsch an; Lachen und Fröhlichkeit, die nur gespielt waren, um den Schmerz zu vertuschen, in dem sie beide sich befanden. Und dennoch... »Ohne neue Abenteuer würde ich vor Langeweile doch umkommen«, widersprach er ihr mit einem Zwinkern. Dennoch würde er es bis zum Ende aufrechterhalten, weil er sonst in sich zusammenfallen würde. »Wer weiß, was ich in nächster Zeit alles erlegen werde. Den Katzen in diesem Wald habe ich schon genug das Fell zerfetzt, jetzt sind einmal andere außerhalb meines Zuhauses einmal dran.« Außerhalb seines Zuhauses - konnte er es jedoch noch wirklich Zuhause nennen? Hatte er das Recht dazu? Bei ihren empörten Ausrufen gluckste Schilfkralle und es war vermutlich die erste und einzige positive Emotion, die er in dieser Nacht tatsächlich verspürte. Wenn er ehrlich zu sich war, konnte es natürlich gut sein, dass er sich das alles nur einbildete, doch, wenn er sich eins gewiss war, dann dass er eigentlich niemand anderen an Binsenfluts Seite sehen wollte als Pantherfeuer. Es gab niemanden, in dessen Pfoten er sie geben würde. Binsenflut ist noch immer eine Kätzin mit einem eigenen Willen, schalt er sich selbst, verscheuchte jedoch all diese Gedanken rasch wieder. »Natürlich nicht«, spottete er stattdessen nur, um die Leichtherzigkeit beizubehalten, auf deren Pfad er das Gespräch immer mehr gelenkt hatte. So sehr er mit jedem Atemzug das Gefühl hatte, als würden sich tiefe Krallen in seine Seele bohren, so hatte er sich doch insgeheim nach seiner Schwester gesehnt. Die Begegnung mit ihr würde es so ungemein schwerer gestalten, die ihm aufgelasteten Konsequenzen zu tragen, doch zur gleichen Zeit half es ihm, einen wahrlichen Strich zu ziehen, sodass er ohne letzte Reue weiterziehen konnte. »Ich bin dein Idiot«, schnurrte Schilfkralle und reckte aus falschem Stolz den Kopf. »Nicht viele können von sich behaupten, einen glorreichen Bruder zu haben, der für seine außerordentlichen Aktivitäten verbannt wurde.« Das Schnurren blieb ihm jedoch im Hals stecken, als er ihren Dank vernahm, und scharf sog er die Luft ein. Seine Züge verhärteten sich und Ernst spiegelte sich in seinen Augen wider, als er nüchtern zu einer Antwort ansetzte, »Dafür sind Geschwister da, Binsenflut.« Als sie sich von ihm abwandte, hatte der Kater das Gefühl, als würde sie mit ihrem Weichen ein Teil von ihm mitnehmen. Fest hatte er den Kiefer zusammenpressen müssen, um nicht nach ihr zu rufen, um den Abschied nicht noch weiter in die Länge zu ziehen, bis sie zu einem Punkt kamen, an denen sie etwas taten, was sie alle bereuen würden. In seiner Brust breitete sich eine Leere aus, die ihn um den Verstand brachte, doch er blieb auch dann standhaft, als ihre Blicke sich das letzte Mal begegneten. Als seine blauen Augen das letzte Mal auf ihre gelben stießen und er versuchte, ihren Anblick in sein Gedächtnis einzubrennen. Vergiss mich nicht. Leb wohl. Pass auf dich auf. Sei stark. Gedanken über Gedanken, die sich überschlugen, doch er wusste, dass alles gesagt worden war, was gesagt hätte werden sollen. Und so winkte er ihr nur noch ein letztes Mal mit dem Schweif zu und schenkte ihr ein breites Grinsen, das nicht falscher hätte sein können, ehe er sich umdrehte und schließlich ein für alle mal die Grenze überschritt. Sein Zuhause verließ.
Tbc » Zweibeinerorte, Kleines Waldstück Erwähnt » Pantherfeuer, Jubelstern Angesprochen » Binsenflut Tldr Versucht verzweifelt, die Situation aufzulockern, doch der Schmerz überwältigt ihn schließlich doch. Tauscht letzte liebevolle Momente mit Binsenflut aus und schickt sie erneut heim.
”I'm not good with people and I don't want to interact with them.”
Es war ein langer Weg zurück ins Lager und jetzt, wo so dichter Schnee fiel, war es umso schwerer für sie, das Territorium zu durchqueren. Binsenfluts emotionale Lage war… schwierig. Ihr Kopf hatte verstanden, was passiert war, dass Schilfkralle nun weg war, aber wann würde ihr Herz das jemals verarbeiten? Die Ungewissheit, ob sie ihn jemals wiedersehen würde machte ihr zu schaffen und sorgte dafür, dass ihre eh schon frierenden Pfoten noch langsamer voranschritten. Das alles hier war nicht fair. Klar war es nicht richtig, Beute zu stehlen und einfach die Grenzen zu missachten, da konnte sie Brombeersterns Zorn auf den FlussClan verstehen. Dennoch zweifelte die Kätzin daran, wie Jubelsterns Entscheidung ausgefallen war. Und obwohl sie diese Gedanken bereits mehrmals durchgekaut hatte, konnte sie einfach an nichts anderes mehr denken. Wie kalt und einsam musste es jetzt für ihren Bruder sein. Bisher hatte er noch nie alleine gelebt, hatte er ja auch nicht gemusst. Wo sie selbst Schwierigkeiten hatte, Anschluss zu finden war Schilfkralle da ganz anders. Er hatte Freunde und Katzen, die ihn mochten. Honigstreif zum Beispiel… oder Apfelfleck. Aber das war vorbei und für sie fühlte sich das ganz schrecklich an. Mehrmals musste Binsenflut Halt machen, um etwas durchzuatmen und ihrem Körper eine Pause zu gönnen. “Beim SternenClan nochmal!”, fluchte sie untypisch in die kalte Leere und kam sich plötzlich wirklich ganz alleine vor. Das Heulen des Windes als er durch den Wald fegte und schließlich über das FlussClan-Territorium hinwegwehte klang ungefähr genau so traurig, wie sie sich fühlte. Sie war nicht auf sowas vorbereitet gewesen. Wenn sie doch nur vorher davon gewusst hätte. Wenn sie doch nur ihre Stimme erhoben hätte. Doch es war ihr klar, dass es nichts gebracht hätte außer vermutlich mehr Schmerz. Vielleicht wäre sie glatt mit verbannt worden. Wenigstens wäre ich dann noch bei Schilfkralle, drängte sich ihr der Gedanke auf aber sie schob ihn gewaltvoll weg. Ihr Bruder hätte nie gewollt, dass sie das gleiche Schicksal erlitt und nur an die Möglichkeit zu denken fühlte sich schon wie ein Verrat an ihm an. Binsenflut zwang sich dazu, weiterzugehen und den roten Kater immer weiter hinter sich zu lassen, bis sie wieder in die Nähe des Lagers kam. Erneut blieb sie stehen, unsicher darüber, was sie im Clan erwarten würde. Hatte jemand sie gehen sehen? War sie aufgeflogen? Würde sie eine Strafe bekommen, wenn Jubelstern erfuhr, dass sie Schilfkralle hinterher gelaufen war? Wie ging es jetzt weiter im Clan? Was war mit der Beute? Würde sie der Anführerin weiterhin trauen können? Und was war mit… Bei dem Gedanken an ihren besten Freund zog sich die Brust der Kätzin schmerzvoll zusammen. Noch nie hatte sie so sehr an Pantherfeuer gezweifelt. Noch nie. Und doch tat er ihr leid, denn er hätte ja nicht ahnen können, was passierte. Schließlich hatte er Schilfkralle nur helfen wollen? Er hatte ja sogar noch versucht, sie früh genug zu warnen, dass ihr Bruder Mist gebaut hatte. Konnte sie ihm wieder unter die Augen treten, wo sie doch einfach verschwunden war? Auf dem Weg war ihre Wut auf den dunklen Kater verraucht und es blieb nur noch eine Pranke aus Zweifeln, die sich auf ihr Herz gelegt hatte und drohte, es zu zerquetschen. All das hier war zu viel für sie, aber was sollte sie tun? Es gab keinen Weg, es rückgängig zu machen. Kein Weg, einfach die Zeit zurück zu drehen bis an den Tag, an dem sie und Pantherfeuer das letzte Mal gemeinsam an den Sonnenfelsen gewesen war. Ein Gedanke erhob sich jedoch klar aus den Fäden der Verzweiflung und machte ihr das Atmen zumindest etwas einfacher: sie wollte nicht noch mehr verlieren. Es war genug, mehr würde sie nicht verkraften. Sie wollte zumindest versuchen, mit Pantherfeuer zu sprechen: er musste einfach wissen, wie sie sich fühlte, wie sehr auch er ihr damit weh getan hatte, aber jetzt, wo sie sich fühlte, als wäre die Welt um sie dunkler geworden, wollte sie umso fester an ihrem besten Freund und Blaubeerbauch festhalten. Zumal das wohl auch das war, was Schilfkralle von ihr wollen würde. Binsenflut nahm wieder ihre Schritte auf und ließ sich in das lange Gras sinken, bevor sie an das Lager heran trat. Sie spürte, dass es bereits wieder Morgen wurde. Es war unfair, wie einfach der Lauf der Dinge weiterging während ihr Körper schmerzte, ihr Herz in Stücke gerissen und ihr Leben auf den Kopf gestellt worden war. Am liebsten hätte sie laut geschrien, doch aus ihrer Kehle kam kein Laut, als wäre sie einfach auf stumm gestellt worden. Sie glaubte fast nicht, dass sie für irgendwen jetzt noch Worte übrig hatte. Die gescheckte Kätzin wollte einfach in ihr Nest und vergessen, was die Nacht zuvor passiert war. Vielleicht machte es das weniger real.
-> FC-Lager
Erwähnt: Schilfkralle, Pantherfeuer, Blaubeerbauch, Jubelstern, Brombeerstern, Honigstreif, Apfelfleck Angesprochen: -- Standort: Breiter Strom -> FC-Lager Sonstiges: -- Zusammenfassung: Kehrt ins Lager zurück und macht sich viele Gedanken dazu, wie sie in Zukunft weitermachen will.
”And yet, I'm very concerned about what others think about me.”
Der Kater sah den Verbannten eine Weile nach. Um ehrlich zu sein, lag es ihm kaum am Herzen, sie auch wirklich alle fort zu bringen. Wer sich jetzt noch im Gebüsch verstecken würde, würde dennoch keine Beute finden. Sie mussten dieses Gebiet verlassen. Es wartete vermutlich ein weniger schweres Leben auf sie, wenn sie fortgingen. Der Kater seufzte und blickte zu den anderen der Eskorte. "Na dann", miaute er gedehnt und zuckte mit der Schweifspitze, "da gehen sie.. Na los, lasst uns auch zurück. Ich frier mir den Hintern ab.." Er stand etwas steif auf und schüttelte den schwarz-weißen Pelz, bevor er einen strammen Trab einlegte. Er wollte zurück ins Lager und noch ein wenig Schlaf bekommen. Die Streitereien hatten so lange gedauert, dass bereits die Sonne am Horizont zu wandern schien. Seine gemischten Gefühle hatten sich in Gleichgültigkeit verwandelt. Vielleicht hatte Ahornschweif alles richtig gemacht, von Anfang an. Sie war als erste fort gegangen. Und jetzt folgten ihr die nächsten.. Wer wusste das schon, aber vielleicht hatten sie ein schönes Territorium mit einer Menge Fisch gefunden, weil sie etwas neues gewagt hatten. Und der FlussClan.. Der saß fest, zwischen den Kaninchenfressern und den Buschkriechern. Der Kater grollte unmutig, akzeptierte jedoch, dass er seine Chance, zu gehen, verpasst hatte und somit blieb, wo er war. Manchmal war er wirklich armselig.
Morgenblüte hatte mit leicht angelegten Ohren zwischen den Verbannten hin und her gesehen. Es nagte an ihr, dass die Reaktionen so verschieden waren, und es machte alles nicht besser, dass sie die Reaktionen auch mittlerweile komplett nachvollziehen konnte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie sie in so einer Situation mit ihren Clankammeraden umgehen würde. Als Hibiskusblüte sie ansprach und bat auf Bienenwolke zu achten blinzelte Morgenblüte die Kriegerin kurz traurig an ehe sie nickte. "Immer.", hauchte sie leise und war sich nicht sicher ob die Krigerin ihre Worte noch gehört hatte. Als Elsterherz seine Stimme erhob zuckte die gescheckte Kriegerin mit ihrem rechten Ohr und stieß laut die Luft aus. “Ja, ich freue mich mittlerweile wirklich schon auf mein warmes Nest.“, murmelte sie und erhob sich ebenfalls. Sie versuchte vergeblich die Kälte durch ein energisches Schütteln loszuwerden, weshalb sie umso erleichterter war als Elsterherz ein zügigeres Tempo an den Tag legte und somit noch einmal verdeutlichte, wie sie sich alle nach einem warmen Bau sehnten. Morgenblüte war mittlerweile auch viel zu müde, sie wollte sich nicht mehr mit diesem Thema auseinandersetzen und zeitgleich wusste sie, dass diese Situation den FlussClan intern gespalten hatte. Es würde wieder eine Zeit lang dauern, bis sie wieder alle so zusammenhielten, wie es vor diesem Tag der Fall gewesen war. Während des Laufens begann sie langsam wieder ihre Pfoten zu spüren, lange würde es nicht mehr dauern, dann könnte sie sich in ihrem Nest zusammenrollen und all das Drama für einige Zeit lang hinter sich lassen.
tbc.: FlussClan Lager
Tldr.: Ist im Gedanken minimal hin und her gerissen, schließt sich Elsterherz Worten an und begibt sich dann mit den beiden auf den Heimweg. Freut sich auf ihr Nest und schlaf damit sie sich für eine gewisse Zeit mit dem Verbannungsdrama nicht mehr auseinandersetzen muss.