Der Jäger knurrte belustigt über Rivens Reaktion. Es war für ihn ein Beweis, dass er von außen her nicht ungefährlich wirkte, was wiederum ein gutes Zeichen war. "Rengar", antwortete er trocken auf ihre Frage hin und ging ruhig an ihr vorbei, um auch die anderen beiden, oder auch drei, Wesen näher zu betrachten. Doch bevor er etwas sagen konnte, kam ihm eine Art schwarze Wolke mit Maske zuvor. Sie hatte die Form eines Wolfes, oder zumindest den Kopf davon. Mit zu Schlitzen verengten Augen trat er zwei Schritte näher zu dem Wolf, der sich nach einem Befehl von dem Lamm wieder hinter dieser versteckte. Rengar atmete tief ein und prägte sich so den Geruch von dem Lamm ein. Es trug einen Bogen in der Hand und eine Maske auf dem Gesicht, die die Form eines Wolfskopfs hatte. Der Jäger kannte das Lamm mit dem Wolf. "Kindred", stellte er schließlich zufrieden fest. Wie auch von Riven, hatte er von Kindred bereits gehört.
Allgemein besaß Rengar ein sehr gutes Gedächtnis und ein besonders großes Wissen über allerlei Wesen. Trotzdem hatte er Mühe mit der Dritten im Bunde.
Der Jäger wandte sich um und musterte die schemenhafte, bläuliche Frauengestalt, gekleidet in eine Art schwarze Rüstung. Von der Erscheinung her erinnerte sie ihn ein wenig an Elise oder Karthus. Aber er konnte sie trotzdem nicht zuordnen.
"Was glaubst du denn, warum die Katze hier ist?", gab er genervt zurück. Der Jäger drehte sich zum gehen um und sagte noch: "Ich gehe zur Runeterra Reserve."
Dann stapfte er weiter in Richtung seines Ziels.

Caitlyn

Sie hatte nicht wirklich das Gefühl, dass sie ernstgenommen wurde, war sich jedoch im Augenblick zu schade dafür, sich darüber aufzuregen. Vielmehr ärgerte es sie noch immer die Angelegenheit mit Poppy - aber da der kleine, dumme Yordle sowieso auf dem Weg zum Reservat war, würde es keinen allzu großen Unterschied machen. Früher oder später würde Caitlyn sie in die Finger bekommen.
»Weißt du überhaupt, in welche Richtung wir gehen müssen?«, fragte sie Twisted Fate schließlich, bevor eine für sie doch recht unangenehme Stille einkehren konnte. Der Morgen schien ihr endlos zu sein und sie freute sich schon darauf, in ihr hoffentlich warmes, kuscheliges Bett zu fallen, das hoffentlich nicht vorher von einem Yordle oder noch schlimmer einem Bewohner Zauns angefasst worden war. »Bist du eigentlich noch irgendwem anderes begegnet?«
Sie hoffte stark, dass ihr auch Gestalten begegnen würden, denen sie freundlich gesinnt sein konnte. Vi zum Beispiel, oder auch Jayce.

Twisted Fate

"Ja und Nein." Antwortete ich schlicht und einfach, während aus meinem Ärmel eine Karte in meine Finger fiel und ich anfing diese durch die Finger meiner hell leuchtenden Hand gleiten zu lassen. Ich wusste nicht worüber ich mit ihr reden sollte oder warum ich überhaupt mit ihr reden sollte. "Es ist nicht meine Schuld wenn du dich nicht traust einen Yordle abzuknallen und dich von einem Passanten so verjagen lässt. Außerdem macht es deine Gnade nicht wieder wett wenn du mir die ganze Zeit hinterherläufst." Hoffentlich merkte sie jetzt wie ich die Sache mit dem folgen sah. Es war für mich nicht einmal wirklich eine Strafe, es war sehr amüsant dabei zuzusehen wie sie sich darüber aufregte den Yordle nicht einfach erschossen zu haben. "Übrigens müssten wir bald da sein, also wenn du dich beeilst kannst du den Yordle, den du vorhin verschont hast abfangen und deinen Namen reinwaschen." Gab ich noch den freundlichen Hinweis und zeigte mit der Karte in der leuchtenden Hand in die Richtung, in die sie laufen müsste, in der stillen Hoffnung, dass sie einfach gehen und mich in Ruhe lassen würde. 

Poppy

Ich rannte noch eine ganze Weile weiter. Meine Augen hatte ich zusammen gekniffen, meine Hände waren über meinen Ohren und mein Atem ging schnell und flach und war in weißen Wölckchen zu sehen. Ich kam erst wieder zum stehen als ich stolperte und in den tiefen Schnee fiel. Es war unglaublich kalt, aber ich konnte und wollte nicht mehr weitergehen. Ich begann leise zu schluchzen.  Allein der Gedanke, dass ich jetzt tot sein könnte machte mich fertig. Noch nie war ich dem Tod so nahe und ich hatte schon Einiges erlebt. Ich rollte mich auf die Seite und schloss die Augen damit der Tränenfluss endlich aufhören würde. Ich hatte die Orientierung verloren, ich wusste nicht einmal mehr aus welcher Richtung ich gekommen war. Ich würde hier draußen wohl erfrieren. Dann bekam Caitlyn ja doch was sie wollte.

Kindred

Ich sah von einem zum Anderen, während Wolf unermüdlich um mich herum kreiste. "Wir werden nun gehen." Sage ich gelassen und sah Wolf an, welcher nickte. "Wir sind nicht nur wegen der Jagd hier..." Begann Wolf und ließ mich den Satz beenden. "Sondern auch, um im Runeterra Reserve einen Unterschlupf zu finden." Ich nickte Kalista und Riven noch zum Abschied zu. "Wir sehen uns dann dort. Ich wünsche euch eine heile Reise." Mit diesen Worten verabschiedete ich mich und setzte mich wieder in Bewegung, zuerst langsam, aber ich hatte mich wieder gut erholt und begann dann kurz darauf ein bisschen zu hüpfen, wodurch wir schneller voran kamen.

Gelangweilt huschte das junge Mädchen durch den Wald. Es war kalt draußen, aber nicht zu kalt für Lulus Geschmack. Sie liebte den Schnee der den Boden bedeckte. Pix flatterte aufgeregt auf und ab, er half dem Yordle den riesen Schneeball anzuheben und auf die restlichen beiden zu stellen. »Ein schöner Schneemann, oder Pix?« zufrieden rieb sich das Mädchen die kleinen Hände. Sie war ebenfalls noch nicht allzu lange hier. Jedoch lang genug um schon Langweile bekommen zu haben. Sie hatte sich eine Weile mit dem Herren Herold aufgehalten, aber er schien ihr nicht der netteste Genosse zu sein. Also war sie kurzer Hand dazu über gegangen mit Pix durch den Wald hinter den Häusern zu laufen. Es war nicht sonderlich spannend hier, kaum Tiere und wenn dann wollten diese sich nicht auf Lulu's Spielchen einlassen. Etwas das dem kleinen Yordle so überhaupt nicht gefallen wollte. Grade als sie einen Stein gefunden hatte der sich als Auge für ihren Schneemann eignen würde flatterte Pix aufgeregt auf und ab. Lulu sah ihren treuen Begleiter Stirnrunzelnd an. Dieser stieß sich nun von ihrer Schulter ab und flog zurück in Richtung Camp. Überrascht lief das Mädchen ihm hinter her. Die Fee schien genau zu wissen wo sie hin wollte. Schnee knirschte unter den eiligen Schritten der jungen Yordledame und sie musste immer wieder dem Geäst der Bäume ausweichen. So dauerte eine ganze Weile bis sie erkannte auf wen es ihr flauschiger Begleiter abgesehen hatte. Nur wenig entfernt von ihnen stapfte ein weiterer Yordl durch den Schnee. Es war ein hübsches Mädchen mit langen blonden Pferdeschwänzen. Sie sah Recht taff aus in ihrer demacianischen Rüstung, dennoch schien sie unzufrieden. Langsam, von hinten, schlich sich Lulu an. »Buh!« kicherte die Blauhaarige und begann um die Blonde herumzuspringen, »Wer bist du? Was machst du hier? Willst du mitspielen?« Erschrocken hielt sie inne »Warum weinst du?« Nein, Lulu mochte es nicht wenn Leute unglücklich waren, deshalb vermied sie es auch selbst unglücklich zu sein. Selbst Pix schien verunsichert und ließ sich auf Lulus blauen Hut nieder.


Der Kater war wie erwartet nicht sonderlich erfreut über Kalistas vorwurfsvolle Miene. Wer erwartete auch als Raubkatze verniedlicht zu werden? Die Geisterfrau selbst jedoch hatte kein Problem damit sich bei einem, in ihren Augen, Unwürdigen unbeliebt zu machen. Im Gegenteil es war ihr sehr wichtig ihre Meinung kund zu tun. »Runeterra Reserve« murmelte die Schwarzhaarige leicht verwirrt. Sie blinzelte kurz und richtete ihre starren Augen dann auf Kindred. Richtig, deshalb war sie hier. In diesem Camp gab es sicherlich viele Seelen die ihre Hilfe brauchten. Sie gähnte leise, obwohl sie keine Müdigkeit verspüren sollte. Lamm und Wolf schienen sie ebenfalls verlassen zu wollen. Also nickte die Geisterkriegerin den beiden zu, dann zögerte sie. Sie neigte den Kopf vor Riven und signalisierte der Soldatin somit, dass sie nun weiterziehen würde. Eilig tat sie sich daran Kindred einzuholen. Es dauerte eine Weile, da die beiden überraschend schnell waren. »Wie ist dieses Reservat von dem sie sprachen?« fragte Kalista ihre leeren Augen auf das Lamm gerichtet. Der Wolf würde ihr sicherlich keine brauchbare Antwort geben können.

Poppy

Ich zuckte zusammen und quikte auf als mich auf einmal jemand erschreckte. Ein Yordle-Mädchen sprang um mich herum, eine Fee begleitete sie. Sie war ziemlich hübsch mit ihrem blauen Hut und dem Kleid, außerdem hatte sie ein ziemlich hübsches Gesicht. "N-Nichts wichtiges." Stammelte ich und wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht. Aber was half es schon wenn man Seine Sorgen runterschluckte? Früher oder später würden sie nur doppeklt so groß zurückkommen. "Eine Frau, die offenbar etwas gegen Yordle hat hätte mich fast erschossen. Aber ich bin weg gelaufen, weil ich Angst hatte. So bin ich hierher gekommen." Mein Gedächtnis war gerade nicht zu gebrauchen, weshalb sie mir auch nicht bekannt vorkam. Nachdem ich mich ausgesprochen hatte ging es mir sofort besser und ich stellte mich grade hin und bekam dieses Mal ein ehrliches grinsen hin. "Ich bin Poppy! Freut mich dich kennenzulernen! Und wer bist du?" Frage ich anschließend neugierig. Ich überlegte aber auch. Sollte ich mir ihr spielen? Eigentlich musste ich ja in das Camp, aber nach den vergangenen Ereignissen könnte ich etwas Ablenkung gebrauchen. Außerdem würde ich gerne mit jemanden reisen. "Ich würde gerne mitspielen!" Fügte ich noch lächelnd hinzu.

Kindred

Ich drehte mich nicht zu der geisterhaften Gestalt Kalistas um, weil ich genau wusste, dass sie kommen würde. Meine Ohren hatten sie hinter mir ausgemacht. Wolf wollte mich offenbar etwas fragen, blieb aber vorerst still. "Wir haben viel gehört, sehen müssen wir es aber selber erst. Laut den Gerüchten, welche sich schon fast zu Legenden entwickelten ist es ein Ort der Zuflucht, in dem weder Aussehen, Charakter noch Herkunft eine Rolle spielen. Ein Ort, in dem Jeder die Chance bekommt die ihm zusteht. Es ist ein Ort, wo man alles beendet oder komplett neu beginnen kann." Ich schloss für einen Moment die Augen und stellte mir vor wie dieses Camp wohl aussehen würde. Auch Wolf schien in seine Fantasiewelt einzutauchen. "Wir haben bereits die komplette Welt gesehen, aber wir müssen zugeben, dass wir beide auf dieses Camp neugierig sind. Wir haben ein Gerücht mitbekommen, dass jeder ein kleines Haus bekommt, aber wie wir schon sagte ist dies alles nur Hörensagen. Wenn wir die Wahrheit erfahren wollen müssen wir sie selber herausfinden." Mit diesen Worten ging ich gemächlich weiter, Kalista neben mir. Ich hatte nichts gegen sie, hatte ich noch nie. Sie war eine Seele, welche den Tod überwunden hatte. Bedeutete das, dass sie uns überlegen war? Diese Frage stellte ich mir immer wieder, wo Wolf einfach nur sauer war, dass er seine Jagd nicht beenden konnte.

Misstrauisch beäugte Caitlyn jeden seiner Bewegungen - sie war sich einhundertprozentig sicher, dass er sie mit seinen billigen Tricks binnen weniger Sekunden außer Gefecht setzen würde, wenn sie auch nur einen Moment unachtsam war. Und das konnte sie sich natürlich nicht erlauben. Seine Aussage, sie hätte sich nicht getraut, trafen einen empfindlichen Nerv; sie war wirklich kurz davor, ihm die Birne wegzufegen - doch es ziemte sich nicht für einen Sheriff, der Recht und anstand symbolisierte. Ohne triftigen Grund erschoss man niemanden - jedenfalls niemand Menschlichen. Für Yordles galten selbstverständlich andere Regeln.
Als Twisted Fate ihr mit seiner seltsamen Karte den Weg weiste, nickte sie und rückte ihren gigantischen Hut zurecht, bevor sie ihn mit der freien Hand an der Armbeuge packte und mit sich zog. »Wir beide beeilen uns jetzt und dann hilfst du mir gefälligst, Poppy zu erlegen. Hast doch bestimmt genug Spielereien auf Lager dafür.«
Fast wäre die Scharfschützin kommentarlos an Kayle vorbeigelaufen, realisierte die Gestalt jedoch noch in letzter Sekunde, um ihr grüßend zuzunicken, ohne auch nur die Anstalten zu machen, Twisted Fate loszulassen.
»Einfach nur mir nach«, sprach Caitlyn selbstbewusst. »Ich kenne den Weg.« Mehr oder weniger. Im Notfall würde Twisted Fate sie darauf hinweisen, doch im Augenblick gefiel es ihr, endlich die Führung in irgendeiner Sache übernehmen zu können.

Twisted Fate

Ich seufte, konnte allerdings nicht aufhören zu grinsen. Diese Frau hatte ein Ego, dass größter als ihr Hut war und das wollte was heißen. Trotz allem ließ ich mich einfach mitziehen. Ich hatte keine große Lust stunk zu machen, obwohl die goldene Karte in meinem Ärmel mich permanent dazu einlud sie zu betäuben und mich anschließend aus dem Staub zu machen. Ich sah für einen kurzen Moment zu der Gestalt, bevor ich sie als Kayle identizieren konnte. Ich nickte zur Begrüßung und meinte dann amüsiert: "Du hast es ja gehört. Immer dem Fräulein hier nach." Ich wartete nur darauf, bis sie sich verlaufen würde, andererseits war ich auch neugierig darauf was sie so alles anstellen würde.

Twisted Fate

Ich sah zu Kayle als ich merkte, dass sie mich angesprochen hatte. Ich lächele. "Hab ich jemandem bei einer Poker-Runde abgezockt. Er hatte kein Geld und hat stattdessen diese Karte gesetzt." Erklärte ich als ob es das Normalste dieser Welt war. War es für mich ja auch, auch wenn ich zugeben musste, dass ich zuerst unglaublich empört war, als mir dieser Typ erzählte, dass er sein ganzes Geld schon versauft hatte. Aber immerhin bekam ich so eine Karte. Caitlyn zog mich immer noch mit und machte kiene Anstalten mich loszulassen, weshalb ich mich auch nicht richtig zu dem Engel drehen konnte. Na ja. Es gibt zwei Dinge, die tödlich enden können. Wenn man mich verarscht und wenn man eine Frau wütend macht. Nur gut für mich, dass ich so etwas weiß.

Die junge Frau warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, ob Kayle sie tatsächlich begleitete. Sie hatte nichts gegen Gesellschaft einzuwenden - darüber hinaus war der Engel einer der Guten, die auf ihrer Seite stand und gegen das Böse der Welt ankämpfte. Und natürlich kein Yordle war. Alles ist besser, als ein Yordle zu sein, pflegte Caitlyn zu sagen.
Zielstrebig bahnte sich die Scharfschützin ihren Weg durch den Wald; darauf bedacht, Twisted Fate auch ja nicht loszulassen. Der Mann würde sich schneller wegteleportieren, als sie ihren Namn aussprechen könnte. Selbst wollte sie sich ursprünglich nicht an dem Gespräch zwischen Kayle und ohm beteiligen, konnte jedoch ein abfälliges Schnauben nicht verkneifen, als Twisted Fate vor ihnen ausbreitete, wie er die Karte erworben hatte - eine Karte, aus der sie nebenbei bemerkt nicht wirklich schlau wurde, aber das musste niemand wissen. Noch hatte er ihr nicht gesagt, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen haben, weshalb sie weiterhin zuversichtlich geradeaus lief.
»Pokern ist eine ehrenlose Tätigkeit«, bemerkte Caitlyn trocken. »Vor allem auf Einsatz. Es schadet mehr, als dass es hilft. Du solltest dir sowas abgewöhnen.«

Twisted Fate

Als Caitlyn mir allen Ernstes eine Standpredigt über das Pokern hielt musste ich es mir verkneifen nicht laut loszulachen. Aber ein fettes Grinsen zierte mein Gesicht. "Ich habe mir Reichtum mit dem Pokern erspielt. Außerdem ist mein Leben, welches ich so achtlos wegwerfe, also kann es dir doch eigentlich egal sein. Übrigens müssen wir jetzt ein bisschen nach rechts." Fügte ich nich hinzu, als ich einen Blick über ihre Schulter auf MEINE Karte warf. "Sagen wir es mal so, Fräulein. Du knallst die Yordle und die bösen Leute ab und ich mache ebenfalls so weiter wie bisher." Ich schloss für einen Moment die Augen und senkte den Blick. Ich erinnerte mich an meine Zeit als ich noch beim Flussvolk lebte. Vor allem an die schmerzhafte Erinnerung, als sie mich verstießen, weil ich sie verteidigte. Im nächsten Moment verdrängte ich diese Erinnerung aber wieder und wandte meinen Blick wieder gerade aus.

»Ich weiß, dass wir jetzt rechts lang müssen! Für wie unfähig hältst du mich eigentlich?«, zischte Caitlyn gereizt und verdrehte die Augen, um ihre Aussage zu unterstreichen - zwar war sie ganz froh über seine Bemerkung, aber das musste er schließlich nicht unbedingt wissen. Als wäre es selbstverständlich, was sie sagte, fuhr sie fort, »Zudem ist meine Pflicht, alle auf den guten Pfad zu bringen - und bevor deine Spielereien mir Scherereien macht, bemühe ich mich darum, es frühzeitig zu unterbinden.«
Eine Stimme seitlich von ihr stoppte Caitlyn in ihrem moralischen Gerede von Gerechtigkeit, bevor diese überhaupt hatte richtig anfangen können. Überrascht wandte die Scharfschützin sich der sich nahenden Gestalt zu, brauchte jedoch einige Sekunden, um zu realisieren, wer genau vor ihr stand und was gesagt worden war.
Schlagartig stieg ihr die Röte ins Gesicht und ohne lange darüber nachzudenken, hatte sie Twisted Fates Armbeuge losgelassen - mehr noch: ihn sogar grob von sich gedrückt, als ob sie vertuschen wollte, dass sie ihn jemals angefasst hatte. Ihre Augen verengten sich leicht, als sie Riven antwortete, »Was für eine Scheiße du wieder von dir gibst. Aber was hätte ich von einer Geisteskranken wie dir auch erwarten sollen?«
Insgeheim fürchtete sie sich ein wenig vor ihrem Gegenüber; Riven war keineswegs eine unbekannte - oder ungefährliche - Persönlichkeit, weshalb sie froh darüber war, als Kayle von der Vernunft geleitet, ihre Flügel ausbreitete und emporflog, um für sie alle die Gegend auszukundschaften.
Dankbar und abgelenkt von Riven,die ihr immer weniger geheuer war, nickte sie dem Engel zu und achtete darauf, in Kayles Nähe zu bleiben. »Dann sollten wir weitergehen. Twisted Fate und Riven können derweil ja hier bleiben und ein wenig plaudern - ich brauche gerade etwas anspruchsvollere Gesellschaft wie dich, Kayle.«