Twisted Fate

Ich seufzte im Inneren erleichtert auf, als Riven dazu kam und Caitlyns Vortrag von Recht und Ordung somit unterbrach. Nochmal Glück gehabt! Das hätte sonst extrem lange gedauert. Als ich merkte, dass sie mich los gelassen hatte und sie abgelenkt war wartete ich nur noch darauf bis Kayle verkündete, dass wir gleich da waren. Ich wandte mich ab, nahm noch schnell meine Karte an mich mit den Worten: "Ich glaube, dass die hier mir gehört oder wirst du jetzt auch zur Diebin?" und ging dann ohne Worte weiter in die Richtung des Camps. Ich gähnte einmal kurz, warf noch einen letzten Blick nach hinten, bevor ich dann einen etwas Anderen Weg als Caitlyn und Kayle ging. Ich reiste nicht gerne  mit Anderen. Höchstens mit meinem Partner Malcolm würde ich gehen. Ich war noch einen Blick auf die Karte, prägte mir alles genau ein und ließ sie dann wieder in meinem Mantel verschwinden. Ein Wind kam auf und brachte meinen Mantel zum flattern, was ich aber gekonnt ignorierte und schnell verschwand ich zwischen den Bäumen. Laut der Karte würde ich nun jeden Moment ankommen.

»Vermaledeiter Kuhmist!«, fluchte der Reservatsleiter erzürnt auf, als die Schutzschilde um Lulus unansehnliches, stinkendes Zelt ihn mit voller Wucht in großem Bogen nach hinten schleuderten, als er versucht hatte, es endlich niederzureißen, bevor die ersten Champions eintrafen. »Kann dieser schwach behirnte Yorlde nicht einfach in das Haus der Sonstigen ziehen? Meine Güte!«
Grummelnd rieb es sich den schmerzenden Rücken, als sein Instinkt ihn dazu drang, Richtung Nordwesten zu gehen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott, ist der Erste etwa bereits eingetroffen? Ich hoffe, es ist nicht Teemo.
So schnell ihn seine kurzen Beinchen trugen, lief der Herold in Twisted Fates Richtung und warf sich bereits mehrere Meter vorher in den Schnee, um ihn knieend zu begrüßend.
»Wllkommen, willkommen, wilkommen!«

Twisted Fate

Ich schlängelte mich durch die letzten Bäume und kam dann schließlich im Camp an. Als sich mir ein auf den ersten Blick merkwürdiges Wesen vor die Füße warf zog ich zuerst die Augenbrauen hoch. Aber anschließend erinnerte ich mich an eine Beschreibung von einem Trunkenbold aus einer Kneipe. Lila, kurze Beine, gepanzert... Ja, das musste der Herold sein. "Hallo." Begrüßte ich ihn freundlich und sah mich schließlich um. Das Zelt wirkte zwar etwas Fehl am Platze aber konnte mir auch egal sein. Ich bemerkte, wie Kayle neben mich trat. "Du musst der Herold sein?" Fragte ich anschließend und neigte den Kopf leicht, bevor ich dann noch etwas hinzufügte. "Kannst du uns eine kleine Zusammenfassung geben?" Fragte ich mit einem Blick auf das Camp und den Häusern.

Twisted Fates Seitenhiebe konnten ihr gar nichts anhaben; sie war froh, ihn wenigstens für kurze Zeit losgeworden zu sein - auch wenn es ja ihre eigene Schuld war, dass er ihr hinterhergelaufen war, aber brauchte sie sich nun aufzukeimen Gedanken mehr machen. Selbstbewusst lief sie neben Kayle her, beneidete sie jedoch gleichzeitig darum, dass sie Flügel besaß, auch wenn der Engel diese im Augenblick - vermutlich aus Rücksicht - nicht verwendete. Ihre eigenen Füße schmerzten bereits ungemein und ihre Knie waren bereits bläulich geworden dank der Kälte; im Allgemeinen würde es sie nicht groß wundern, wenn sie wie ein lebendiger Eiszapfen aussah.
Bestätigend nickte Caitlyn bei Kayles Frage, fügte aber noch hinzu, »Riven kann man so oder so nicht trauen und bei Twisted Fate handelt es sich um einen Schlawiner schlechthin. Letzterer schuldet mir aber nach wie vor einen Gefallen.«
Ihre Scharfschützenaugen konnten schon von Weitem die Häuserdächer des Reservats erkennen, nichtsdestotrotz beschleunigte sie ihr Tempo jedoch nicht, um noch ein wenig mit Kayle plaudern zu können. »Mir sind vorhin noch Kindred und Kalista über den Weg gelaufen«, beantwortete sie die Frage. »An sich keine üblen Gesellen; ihre Aura ist mir nur zu düster. Schließlich noch Ahri und... Ach ja.« Ihre Miene verfinsterte sich. »Poppy.« Ein langer Seufzer glitt über ihre Lippen, während sie mit ihrem Gewehr spielte. »Yordles sind wie die Pest. Trau keinen von diesen Biestern.« Caitlyn war froh darüber, dass sie daran gedacht hatte, Unmengen an Yordle Snap Traps einzupacken.
Als Kayle einen Haken schlug, tat die junge Frau es ihr gleich, wobei sie verdrießt feststellen musste, dass Twisted Fate vor Ihnen angekommen war.
Den übertriebenen Willkommensgruß des Herolds belächelte sie nur und während sie Twisted Fate vorerst ignorierte, tippte sie dem lila Wesen leicht auf den Rücken. »Vielen Dank, aber du brauchst dich nicht so in den Schnee zu werfen. Ich bin Caitlyn«, stellte sie sich freundlich vor.


Gerührt von der Freundlichkeit, die sowohl Twisted Fate als auch Caitlyn ihm entgegenbrachte, sprang er auf und schüttelte erst der Dame, dann dem Magier und schließlich, nachdem er zu Kayle gewatschelt war, auch dem Engel überfreudig die Hand.
»Hallo, hallo, hallo!« Munter und tatkräftig nickte er und versuchte, alle drei zusammenzuschieben, um sie von hinten dann in Richtung Reservatsmitte zu lenken. »Herzlich willkommen in Runeterra.« Und, ach, Caitlyn, ich weiß doch, wer du bist! Und natürlich Twisted Fate, ich werde euch gleich alles erklären, aber tretet doch erst einmal in das Haupthaus ein und macht es euch gemütlich. Ihr müsst bestimmt total durchgefroren sein.«
Schweratmend, weil es es nicht gewohnt war, sich so viel zu bewegen, stemmte er die große Tür des mittleren Gebäudes auf und huschte hinein, wo er schließlich in einen der Räume verschwand.






Leicht irritiert und für einen kurzen Augenblick recht unerfreut über die Tatsache, an Twisted Fate gedrückt zu werden, versuchte sie zu realisieren, was der Herold eigentlich gerade tat. Es ging ihr alles zu schnell, als dass sie hätte Einwände erheben können, und als er verschwand, brachte sie in die ersten Sekunde nicht mehr zustande, als ihm verwirrt hinterherzublicken.
Ein wenig hilflos schaute Caitlyn zunächst von Kayle zu TF und schließlich wieder zurück und deutete dann mit dem Gewehr auf die offene Tür. »Ich schätze, wir sollten eintreten?«

Twisted Fate

Aufgrund der unterwürfigen Haltung des Herolds musste ich lächeln. Er war offenbar darauf aus gemocht zu werden, eigentlich logisch wenn man bedenkt, dass wir hier vermutlich eine sehr lange Zeit zusammen verbringen werden. Ich ließ mich richtung Halle schieben und verdrehte die Augen aufgrund von Caitlyns Frage. "Ich schätze, dass offene Türen zum Eintreten da sind." Meinte ich dann, schritt an Caitlyn und Kayle vorbei und bewtrat die Eingangshalle. Ich pfiff einmal. Es sah ziemlich schick aus und ich könnte mir gut vorstellen hier eine Weile zu leben und vielleicht ein paar Leute im pokern abzuzocken. "Du hast dir ziemlich viel Mühe gemacht, hm?" Frage ich dann an den Herold gewandt. Es war besser einen guten ersten Eindruck zu machen. Man wollte sich schließlich Freunde machen.

Belustigt kicherte der blauhaarige Yordle als sein Gegenüber zusammenzuckte. Verwirrt lauschte sie den Worten der anderen Yordledame. Sie klangen so fremd und anders in ihren Ohren. Viel zu ernst, also entschloss Lulu sich das Mädchen aufzumuntern. »Aber du bist doch eine starke Kriegerin.« sagte sie und betrachtete die glänzende demacianische Rüstung und den schweren Hammer den sie auf dem Rücken trug. Nein dieser Yordle sah nicht wie jemand aus der schreiend weglaufen würde. Sie würde sich doch sicherlich einem Kampf stellen, oder? Als das Mädchen sagte sie würde mit Lulu spielen reagierte diese mit einem einfachen: »Jay.« Aufgeregt sprang sie auf und ab. In ihrem Kopf bauten sich wunderbare Ideen zusammen. Vielleicht konnte sie die Fremde in ein Eichhörnchen verwandeln und sie würden um die Wette klettern. Plötzlich hielt sie inne: »Wie heißt du eigentlich, ich...« Ein Knacken unterbrach sie. Verwirrt sah sie sich um. Auch Pix schreckte auf und flatterte unruhig auf und ab. Nach einem kurzen Moment der Stille entdeckte sie jemanden in einem Gebüsch nahe ihrer Pfoten. Es war ein weiterer Yordle. Anders als das Mädchen neben ihr kam ihr dieser bekannt vor. Sie glaubte ihn von ihrer Rückkehr aus Pix' Welt zu kennen. »Teemo.« stellte sie begeistert fest, »Was machst du denn hier? Gehst du auch ins Reservat?«


»Eine Interessante Einrichtung.« kommentierte Kalista während sie neben dem Wolf und dem Lamm durch den Schnee schritt. Sie war um erlich zu sein nicht eingeladen worden. Es hatte sie einfach hierher gezogen. Vermutlich waren die Bewohner der Shadow Isles auch nicht sonderlich beliebt unter den anderen Champs. Sie alle brachten Tod und Verwesung und nur wenige von ihnen waren so gut gesinnt wie Kalista selbst. Stille kehrte ein. Keiner der drein schien sich viel zu sagen zu haben. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass die Geisterfrau keine große Rednerin war. Taten sprachen für sie, wie Lippen für andere. Nach einer weile erschien ein kleiner Fleck am Horizont. Etwas das nicht aussah wie der Rest der Landschaft, kein Baum oder Berg. Es schien eine kleine Ansammlung aus Häusern zu sein, fast wie ein Dorf. Dies musste das Reservat sein. Kalista beschleunigte ihre Schritte. Vor dem scheinbaren Haupthaus befand sich eine kleine Ansammlung von Champions. Es war zugegeben ein eher ungewöhnliches Bild. Der Herold der Kluf, der Sheriff von Piltover, einen berüchtigten Trickbetrüger, eine Elite-Soldatin und einen Engel zusammen auf einer Stelle zu sehen bot sich wohl nicht alle Tage an. Eilig neigte Kalista den Kopf, »Seid gegrüßt.« Sie tat es den anderen nach und betrat die Eingangshalle. Hier blieb sie unschlüssig stehen.

Poppy

Ich folgte Lulus Blick und entdeckte den im Büsch versteckten Yordle ebenfalls. Das Gehirn ratterte und ratterte und ratterte und dann macht es endlich Klick als Lulu seinen Namen aussprach. "Hallo Teemo!" Rief ich laut winkend. Als Lulu dann das Reservat ansprach wurde ich hellhörig. "Was ein Zufall. Ich wollte auch in das Reservat, aber ich denke, dass ich vorher noch genug Zeit habe um mit dir zu spielen!" Ich grinste und wippte mit den Füßen auf und ab, auf einen Vorschlag Lulus wartend. "Wenn du willst kannst du auch mitspielen!" Rief ich dann Teemo zu und wank ihn her. Da ich eigentlich permanent reiste war ich nicht sonderlich erschöpft, weshalb ich auch noch genug Energie hatte um mit Lulu zu spielen. Und ich freute mich sogar sehr darauf, da sie sehr nett war und ich etwas Ablenkung gebrauchen könnte. Und auf eine gute Freundin im Reservat wollte ich nicht verzichten. Ich freute mich außerdem insgeheim auf Caitlyns Gesicht, wenn sie die ganzen Yordle sehen würde, was mich noch etwas mehr zum Grinsen brachte. "Was wollen wir spielen?" Fragte ich die hübsche Yordledame vor mir.

Kindred

Wolf schnellte nach vorne als auch Kalista ihren Schritt beschleunigte und jaulte aufgeregt. "Ist es das? Ist es das Lamm?!" Fragte er aufgeregt und schwebte hin uns her. "Ja, Wolf. Wir sind angekommen." Antwortete ich und absolut gefasst und ging ging weiter ohne meinen Schritt wie die Geisterdame neben mir zu beschleunigen. Kurz nach Kalista kam ich dann im Lager an und gesellte mich zu dem sehr ungewöhnlichen Bild, welches sich uns bot. Allerdings blieb ich still und auch Wold schwieg, da ihn der Anblick offenbar überwältigte.

Eifrig nickte der Herold der Kluft auf Twisted Fates Frage hin und warf sich dann bei Rivens Anblick gleich wieder auf den Boden. »Willkommen, Riven, willkommen!« Sein Blick fiel schließlich zunächst auf Kalista und dann auf Kindred, bei denen er seine Willkommensgeste wiederholte, bevor er sich auf den Rücken rollte und unbeholfen aufsprang. »Setzt euch, setzt euch! Ich schau nur rasch, wie weit die Minions mit dem Brunch sind!«
So schnell ihn seine Beine trugen, rannte es in die Tür rechts vom Kamin.


Twisted Fate war eine solche Plage mit seinen dummen Anmerkungen, die er sich in den Arsch schieben konnte - und Riven, die inzwischen ebenfalls eingetroffen war, übertraf ihn in dieser Hinsicht sogar noch bei weitem. Sie war froh, bisher noch auf keine Yordles getroffen zu sein. Sobald sie in ihre Unterkunft geführt worden war, würde sie sich darum kümmern, ihre Fallen sauber über das Gelände zu verteilen.
Caitlyn schmunzelte bei den Bemühungen des Herolds, wollte ihn gerade schon wieder hochziehen, als er sich erneut unterwürfig auf den Boden geworfen hatte.
»Schon erstaunlich, wie schnell so ein Ding doch rennen kann«, meinte die Scharfschützin amüsiert zu Kayle, deren vorerst skeptische Einstellung ihr ganz sympathisch war. Es war tatsächlich noch niemand anwesend, den man wirklich voll und ganz vertrauen konnte - und sie war sich nicht, ob sich das noch groß ändern wird.
Caitlyn musste zugeben, dass die Eingangshalle recht beeindruckend aussah, auch wenn sie mehr der Moderne Schwarzweißmensch war, was Inneneinrichtung betraf. Mit selbstbewussten Schritten, als ginge sie hier seit Jahren Ein und Aus, bewegte sie sich auf eins der seitlichen Sofa zu und setzte sich geziemt hin. Ihre Beine hatten eine Pause bitternötig und wohlig stöhnte sie leise auf, als sie spürte, wie sie ihre Füße endlich entlasten konnte.

Twisted Fate

Ich nickte aufgrund der Aussage des Herolds, dass er eben das Essen überprüfte. Hunger hatte ich tatsächlich, nur hatte ich ihn bis eben verdrängt. Ich setzte mich in die hinterste Ecke auf ein Sofa und ließ ein paar Karten aus meinem Ärmel gleiten, welche ich dann auf dem Tisch vor mir ausbreitete. Ich betrachtete jede einzeln, bevor ich mich dann daran machte sie umzudrehen. Es waren keine normalen Karten, es waren Tarotkarten, mit welchen ich gerne Mal meine Zukunft voraussagte. Die letzte Karze ließ mich stutzig werden.Die Liebenden. Hm, wenn die Zukunft meint.

Twisted Fate

Mit einer Handbewegung sammelte ich alle Karten auf dem Tisch auf und ließ sie in alle möglichen und unmöglichen Gegenden meines Mantels verschwinden. Ich sah zur Seite und entdeckte Riven. Ich begann zu lächeln. Riven war ein vernünftiger Mensch mit dem man auch ein vernünftiges Gespräch führen konnte. Wenigstens sprach aus ihr nicht ihr Stolz wie bei Caitlyn. Ich wollte ihr gerade die Hand reichen, als ich merkte, dass ich es fast mit meinem leuchtenden Arm gemacht hätte, woraufhin ich mich wieder daran erinnern musste wie ich meine Kräfte bekam. Schnell zog ich diese Hand weg und reichte ihr die Behandschuhte. "Natürlich weiß ich wer du bist." Sagte ich lächelnd und nickte dann mit dem Kopf auf das Sofa um ihr zu zeigen, dass sie sich setzen sollte, damit man ein besseres Gespräch führen konnte. "Meine Reise war in Ordnung, ab dem Zeitpunkt wo ich Caitlyn traf. Ab da war es laut." Ich musste wieder lächeln aufgrund der Naivität und des Stolzes der Schützin. "Und wie war es bei dir?" Fragte ich anschließend und ließ eine neue Karte aus meinem Ärmel gleiten um etwas zu haben um meine Finger zu beschäftigen, während ich auf Rivens Antwort wartete.

Kindred

Ich blickte mich um und auch Wolf kam aus dem Staunen nicht raus. "Es ist schön, nicht wahr?" Fragte ich meinen treuen Begleiter und legte eine Hand auf seinen Kopf und begann diesen zu tätschel. "So etwas habe ich noch nie gesehen." Antwortete Wolf begeistert. "Bist du hungrig?" Fragte ich anchließend, woraufhin Wolf knurrte. "Ja. Nach einer Jagd." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Wolf. Wir haben gerade nichts zu tun. Außerdem wäre es klüger eine Weile hier zu bleiben, bevor wir auf die Jagd gehen." Enttäuscht murrte Wolf. "Erzählst du mir wenigstens eine Geschichte?" Fragte er dann leise. "Natürlich." Antwortete ich gelassen und setzte mich auf ein leeres Sofa mit Abstand zu den Anderen. Wolf hockte sich neben mir hin und lauschte gespannt.