Flockenpfote folgte Honigstern auf Tritt und Schritt, als sie Aufstand um eine Patrouille zusammenstellen. "Natürlich kann ich das!", miaute er selbstbewusst. Auch wenn er sich nicht ganz sicher war, wie nützlich er tatsächlich im Kampf sein würde. Wenn Rauchkralle nicht gewesen wäre… Rauchkralle. Erleichtert sah er den grauen Pelz seines Mentors aus dem Farntunnel kommen. Ihm war nichts geschehen. Was war mit dem Streuner? Honigstern versicherte sich, dass alles in Ordnung war und dem weißen Kater viel ein Stein vom Herzen, als Rauchkralle bestätigte, das keine Gefahr mehr bestand und er in wohlauf war.
Bei Honigsterns nächsten Worten kippte Flockenpfote die Kinnlade herunter. Krieger? Sie hielt ihn für bereit einen Kriegernamen zu tragen? Aber er wäre gerade beinahe getötet worden. Ohne Rauchkralle … wer weiß was dann geschehen wäre.
Das würde jetzt peinlich werden für sie alle. Rauchkralle musste ihr jetzt sagen, was für ein unfähiger Haufen Fell er doch war. Aber das tat er nicht. Ungläubig blickte er zwischen seinem Mentor und Honigstern hin und her. Was? Rauchkralle fand das er bereit war. Die Zuversicht seines Mentors ehrte ihn, aber er konnte sie nicht teilen. Wie sollte er den Clan beschützen, wenn er sich nicht einmal selbst beschützen konnte. Was sollte er nun tun? Protestieren? Dann würden seine Geschwister ohne ihn ernannt werden! Honigstern lächelte ihn an und Flockenpfote wollte ihr sagen, dass er sich nicht bereit fühlte. Aber er schaffte es nicht. Dann war es zuspät. Honigstern sprang auf den Felsen und berief eine Clanversammung ein. Oh SternenClan! Wie konnte das nur gut gehen.

Rauchkralle setzte sich neben ihn und lobte ihn für seinen Kampf an der Grenze. Was? Hatte er irgendetwas verpasst? War da noch ein anderer Flockenpfote an der Grenze. Das ging ihm alles zu schnell. Viel zu schnell.
Gemeinsam mit seinen Geschwistern und Löwenpfote, die kürzlich von einem Training gekommen waren, trat er vor Honigstern. Seine Pfoten fühlten sich an, als würde er auf Moorboden laufen. Er war der erste den Honigstern zu sich rief. "Flockenpfote, versprichst du unser Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan für den Rest deines Lebens zu verteidigen, selbst wenn es dein Leben kostet?", miaute die Anführerin. Das Gesetz konnte er einhalten und den Clan würde er beschützen, selbst wenn es sein Leben kostete. Zum Glück fragte sie nicht ob er sich dazu bereit fühlte. Denn dann hätte er mit einem überdeutlichen NEIN antworten müssen. So aber, konnte er das ganze umgehen. Ob jemals jemand das Versprechen verweigert hatte? Was passierte dann? Flog man aus dem Clan? Flockenpfote wollte den DonnerClan nicht verlassen müssen!
"Ich verspreche es!", miaute er schnell und versuchte möglichst überzeugt davon zu klingen. Nicht für Honigstern oder den Clan, sondern eher für sich selbst. Den alle anderen schienen ja auf einmal zu meinen, er wäre bereit ein Krieger zu sein. Flockensturm! Das klang nach einem guten Namen und er hoffte inständig ihn eines Tages auch zu verdienen. Er leckte Honigsterns Schulter und runzelte verwirrt die Stirn, als sie ihm zu zwinkerte. Wusste sie doch, dass er unfähig war? Was hatte dieses Zwingern zu bedeuten?
Er versuchte sich auf die Zeremonien seiner Geschwister zu Konzentrieren und schaffte es für einen Moment sogar. Buntvogel. Honigstern hatte dabei bestimmt an ihre Mutter gedacht, Singvogel, der Buntvogel so ähnlich sah. Als Regenpfote zu Regensturm wurde, schenkte er seinem Bruder ein stolzes Lächeln. Sie hatten die gleich Nachsilbe. -sturm. Die Sturmbrüder. Das fand er gut. Löwenpfote wurde zu Löwenherz. Das passte zu seinem Freund. Er hatte sein Herz am rechten Fleck und tat eigentlich alles was er tat mit vollem Herzen. Der Clan jubelte ihre Namen und auch Flockensturm jubelte mit: "Löwenherz, Regensturm, Buntvogel!". Für den Moment fühlte er sich wunderbar und beinahe hatte er seine Sorgen vergessen.

Nach der Zeremonie tappte der Kater zu seinen Geschwistern. Mit Rauchkralle wollte er später reden. Er hoffte Rauchkralle würde ihm noch mehr Kampftraining geben.
Regensturm machte ihn auf die Situation im Lager aufmerksam. Es war so viel passiert, dass er Taubenschattens Leichnam nicht registriert hatte. Jetzt war der Geruch nach Tod plötzlich sehr präsent. Er kannte ihn zu gut und wusste, welchen Schmerz Löwenherz gerade durchleiden musste. Nur war er damit ganz allein. Birkenpfote war weg und Löwenherz wusste nicht, wer sein Vater war. Auch für ihn und seine Brüder war Taubenschatten wichtig gewesen. Sie hatte sich um sie gekümmert, als Singvogel sich dem SternenClan angeschlossen hatte. Er vermisst seine Mutter noch immer, hatte noch immer das Fellbüschel, das er damals aufbewahrt hatte. Vielleicht war es langsam an der Zeit, sich davon zu verabschieden, jetzt wo er Krieger war.
Aber das war für den Moment nicht wichtig. Löwenherz. Er machte gerade mehr durch, als eine Katze allein ertragen sollen müsste. "Er wird sie bestimmt wollen!", miaute er und tappte mit seinen Geschwistern in die Nähe seines Freundes, der ihnen signalisierte, dass er nach dem Gespräch mit Honigstern zu ihnen kommen würde. Kurz drückte er sich an Regensturm und Buntvogel. "Ich bin so froh euch beide zu haben!".